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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Statistik KW 52
Hunger Games III - Mockingjay (S Collins)
Der Übergang (J Cronin)
Sex on the Beach (Anthologie)
Schneewittchen muss sterben (N Neuhaus)
Shaolin (B Moestl)
Sterbenskalt (T French)
Ach so (R Yogeshwar)
Gesehen
Mystery Science Theater 3000
Frankenstein Junior
Evil Dead 01 + 02
Geschenkt
/
Getauscht
/
Gekauft
Seven Days 2 (V Tachibana)
Soul Eater 1 (A Ohkubo)
Signal (S Hidaka)
Zombies!!! (Kartenspiel)
Munchkin Cthulhu 3 (Kartenspiel)
SaschaSalamander 02.01.2011, 20.47 | (0/0) Kommentare | PL
Vier rabenschwarze bitterböse Kultfilme
Drei davon sind dänische Komödien, der vierte ist irisch-belgisch. Alle vier sind verbunden durch einen rabenschwarzen, bitterbösen Humor, wie man ihn schwer nur beschreiben kann. Da jeder einzelne nur schwer zu beschreiben ist, hier also vier Kurzbeschreibungen. Vier Filme, welche die Zuschauer vermutlich spalten. Entweder, man findet sie grandios und einzigartig, oder man fragt sich, wie soviel Schwachsinn auf einem Haufen lustig sein kann?
BRÜGGE SEHEN UND STERBEN
Zwei Auftragskiller, Ray und Ken, müssen nach Brügge für den nächsten Job. Doch dort erfährt Ken, dass es seine Aufgabe ist, Ray zu töten. Dieser hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen und muss nun dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Damit er wenigstens einen schönen Tod hat, soll er die wunderschöne Stadt Brügge sehen. Zu dumm nur, dass er Brügge nicht ausstehen kann und in dieser Stadt sosehr in die Depression rutscht, dass er sich töten will. Ken geht dazwischen und verhindert den Selbstmord. Nun hat er ein Problem, denn er hätte ihn ja töten sollen. In Brügge erleben die beiden Partner verrückte Abenteuer mit einer Drogendealerin, einem kleinwüchsigen Schauspieler und anderen seltsamen Leuten.
Der Übergang zwischen Komödie, Drama und Action ist fließend. Ein Film, den ich nicht beschreiben kann, den man einfach gesehen haben muss. Bitterböse Kommentare, absolut verrückte Situationskomik, schwarzer Humor der untersten Kategorie bis an den Rand des guten Geschmacks und darüber hinaus. Und trotzdem Tiefgang und Niveau.
ADAMS ÄPFEL
Der Pfarrer einer kleinen Gemeinde schart Kriminelle um sich, um sie zu rehabilitieren. Ein irakischer Tankstellenräuber und ein alkoholkranker Kleptomane. Zu ihnen gesellt sich der Neonazi Adam. Der Pfarrer verlangt, dass Adam sich ein Ziel setzt für die Zeit des Aufenthaltes bei ihm. Adam will ihn veralbern und meint, er wolle einen Apfelkuchen aus den Äpfeln des Baumes im Garten backen. Im Laufe des Filmes wird immer klarer, dass der Pfarrer ein gewaltiges Problem mit der Realität hat, und jegliche Art von Problemen verkennt, und Adam reizt ihn immer weiter, um dessen Grenzen zu testen. Auch Adam wird getestet, denn dem Baum passiert ein Unfall nach dem anderen, von Vögeln über Würmer über Blitzschlag, sogar als der Baum nicht mehr steht, scheint das Schicksal mit Gewalt verhindern zu wollen, dass Adam den Kuchen backt. Die Situation eskaliert (wie in diesem Filmgenre üblich), es artet in ein unvorstellbares Chaos, doch Adam hat einen festen Willen und erkennt, dass Gewalt nicht immer eine Lösung ist.
Auch hier: sorry für den Ausdruck, aber der Film ist absolut abgefuckt. Ich kann ihn kaum beschreiben. Ruhig und still, diesmal keine Actionkomödie, sondern dafür den Humor noch ein bisschen subtiler, bissiger. Zwar hier und da auch mal ein wenig Gewalt oder Schießerei, jedoch eher marginal, hier geht es eher um die absolut verrückten Hauptdarsteller, vor allem den realitätsfernen Pfarrer. Ich habe den Film inzwischen dreimal gesehen, und auch beim dritten Mal noch war er so irre komisch ...
DÄNISCHE DELIKATESSEN
Zwei Metzger, die sich von ihrem Chef lösen und eine eigene Metzgerei eröffnen. Als versehentlich der Makler im Kühlraum eingeschlossen wird, muss die Leiche verschwinden. Klar, wie man in einer Metzgerei die Beweise verschwinden lässt. Zu dumm nur, dass einer der Kunden sich im Geschmack ein wenig "an seine alte Grete" erinnert fühlt und etwas ahnt. Bald glaubt man den beiden auf die Schliche zu kommen, denn immer mehr Menschen verschwinden. Wie kommt es, dass sie so wenig Hühner bestellen und doch so viel Hühnerfleisch verkaufen?
Von den vier hier genannten eher etwas schwächer, aber für sich gesehen immer noch absolute Spitze. Schräger Humor, auch wenn das Thema in verschiedenen Varianten bekannt ist, ob nun Delicatessen, Sweeny Todd oder andere. Egal, Genuss pur, wenn man schwarzen Humor mag ...
IN CHINA ESSEN SIE HUNDE
Arvid ist langweilig, und deswegen verlässt ihn seine Freundin. Doch just an diesem Tag wird er zum Held, als er einen Bankräuber niederschlägt und dieser durch ihn festgenommen werden kann. Nur leider ist es zu spät, die Freundin ist weg. Und dann kommt auch noch die Lebensgefährtin des Bankräubers und sagt, sie hätten das Geld so dringend für eine künstliche Befruchtung gebraucht, und jetzt sei ihr Leben zerstört. Arvid ist ein Gutmensch, und er will seinen Schaden sühnen. Sucht seinen Bruder Harald auf, den einzigen Kriminellen, den er kennt, und will nun selbst einen Banküberfall planen, um der jungen Frau das Geld zu besorgen. Doch dann geht nacheinander so ziemlich alles schief, was eben in einer dänischen, rabenschwarzen, bitterbösen Komödie schiefgehen kann, und wie häufig üblich endet es in einem Blutbad allerfeinster Güte.
Oh mann, was habe ich gelacht! Anfangs ja noch sehr schräg, man fragt sich die ersten zwanzig Minuten, was DAS bitteschön noch werden soll, und wirklich lustig fand ich es nicht. Aber als es dann endlich losgeht und sie den Überfall starten, kommt Leben in den Film, und es wird von Minute zu Minute kaputter und dämlicher. Ein armer Kerl, der alles abkriegt und alles ausbaden muss. Ein völlig verqueres Ende, mit dem man nicht wirklich gerechnet hatte. Ein plötzlich völlig anderer Arvid. Dazu noch die serbische Mafia, kiloweise C4 und weit mehr Tote und kaputte Autos, als dies vom so sanftmütigen Arvid anfangs vorgesehen war. Herrlich strange und nicht wirklich zu beschreiben. Muss man gesehen haben :-)
SaschaSalamander 29.12.2010, 19.01 | (0/0) Kommentare | PL
Veränderungen im Leseverhalten
*************
Ich habe früher extrem viel Fantasy gelesen. Lese ich noch immer, aber es ist deutlich geringer geworden. Schon immer fand ich Vampire faszinierend, kannte jeden Autor, jeden Titel, z.B. Rice, Harris u.a. Doch seit einigen Jahren beginnt es mich zu nerven. Inzwischen gibt es so viele Autoren, dass ich auch keine Lust mehr habe, jeden kennenzulernen. Davidson, Harris, Smith, Ward, Sands, MacAlister, Schweikert, Meyer, Moore, Cast, Bardsley, um nur einige zu nennen, was aber nur einen minimalen Bruchteil darstellt. Ich fühle mich über den Tisch gezogen und meiner geliebten Vampire beraubt, inzwischen verkommen zu Weicheiern und romantische Schnulzen oder zu erotischer Trivialunterhaltung :(
Dann habe ich bis 2005 ungefähr nicht wirklich viele Krimis gehört oder gelesen, dieses Genre hat mich weniger interessiert. Doch Val McDermid brachte mich mit dem ECHO EINER WINTERNACHT auf den Geschmack. Seitdem habe ich sehr viel gehört. Lernte Fitzek und Franz kennen, McFadyen, Brown, Hofmann, Higgins-Clark, Highsmith, Reichs, Beckett und viele, viele andere. War anfangs absolut begeistert. Habe, wenn mir ein Autor gefiel, soviele Bücher als möglich von ihm besorgt. Und irgendwann vor ein paar Monaten festgestellt, dass Krimis mich nun auch wieder nerven, weil es irgendwie doch immer das gleiche ist, wenn ich anfange, kann ich meist schon sehr bald sagen, wie es enden wird (weil ich die Vorgehensweise des Autors kenne und auch neue Autoren sich meist an alte Muster halten). Nicht, dass die Bücher schlecht wären. Sondern dass ich einfach zuviele davon gelesen habe. Nur hier und da ragt mal eines aus der Masse heraus und kann mich begeistern. Lese inzwischen meistens nur noch ein oder zwei Werke eines Autoren und schnappe mir dann den nächsten Schreiberling. Wie soll ich bitteschön eine Rezension schreiben über ein Buch, das ich gefühlte 20 Mal bereits zuvor gelesen habe?
Liebesromane lese ich sehr selten. Habe für drei oder vier Jahre mal ein paar Sachen von Sparks, Levy und Konsorten gelesen, war nett, aber auch das war sehr schnell vorbei.
Kinder- und Jugendbücher noch immer sehr gerne. Davon kann ich erstaunlicherweise nicht genug kriegen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Autoren bei Kinderbüchern oft noch kreativer sind in ihren Ideen als die Verfasser von Erwachsenenliteratur. Aber das ist subjektiv, denke ich ...
Momentan genieße ich es, Werke zwischen den mir üblichen Genres zu lesen, die dann mal ganz anders sind. Immer möchte ich solche Titel nicht lesen, aber zwischendurch sind Titel wie DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN oder ELEGANZ DES IGELS wirklich wunderschön. Wer weiß, vielleicht werde ich hier bald einen Hype haben und eines nach dem anderen verschlingen, bis auch das mir zuviel wird?
Was habe ich vor ein paar Jahren Shonen Ai und Shojo gelesen, die mich jetzt meistens langweilen! Ab und zu gibt es ein paar Ausnahmetitel, aber in der Regel lese ich den Manga und stelle ihn danach wieder zu Tauschticket.
Von Erotik habe ich mich sehr lange ferngehalten. Das ist wohl mein neuestes Genre seit rund zwei Jahren. Anfangs die soften Titel aus den klassischen Bahnhofs-Buchhandlungs-Verlagen, die mir recht schnell zu abgedroschen wurden, und bei denen ich die Frauen einfach nur als hirnlose schmachtende Püppchen empfand. Dann hin zur härteren Erotik aus Marterpfahl-, Seitenblick-, Anais-Nin- und ähnlichem Verlag. Noch habe ich nicht alle Spielarten und Genreklischees durch, aber bald wird es wohl soweit sein, dass auch diese Titel mich nicht mehr ansprechen, weil ich das Gefühl habe, jedes Buch schon gelesen zu haben.
Na, eines ist gewiss: die bunte Welt der Literatur ist groß und weit. Es gibt noch viele Genres und Autoren, die ich noch nicht entdeckt habe. Beim Surfen, Arbeiten und Unterhalten stoße ich noch immer auf viele Titel, die aufregend neu klingen. Wer weiß, wohin die Welt der Bücher mich tragen wird?
SaschaSalamander 28.12.2010, 10.01 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL
Allwissend
Die Kinesiologin Kathryn Dance hat die Aufgabe, anhand kleiner Gesten, anhand Mimik und winzigster verräterischer Eigenheiten das Gespräch ihres Gegenüber zu analysieren. Auf diese Weise verraten sich Täter, geben schweigende Mitwisser Informationen preis. Diesmal geht es um einen Serientäter, der ein Kreuz an den Straßenrand stellt, welches das morgige Datum trägt. Am nächsten Tag soll dort ein Mord geschehen. Recht bald findet man die Spur zu einem Weblog, in welchem dessen Autor anprangert, dass die Straßenverhältnisse zu einem tödlichen Unfall geführt hätten. Doch im Laufe des Threads wird der überlebende Fahrer des Wagens immer bösartiger gemobbt. Ein Freak, ein Perverser, ein Onlinegamer, ein Noob, sogar rituelle Praktiken und andere verrückte Dinge werden ihm nachgesagt. Die angekündigten Morde betrafen stets einen der Trolle, welche ihn beschimpften. Dann verschwindet der Fahrer / Jugendliche mit der Waffe seines Vaters, und der nächste Mord wird angekündigt. Eine wilde Jagd in der realen und "synthetischen" Welt beginnt.
Soweit so gut. Prima Thema. Ich war angetan von dem Roman, allerdings kann ich auch sehr viele Schwächen benennen, die mich persönlich sehr störten. Meine Meinung ist recht zwiespältig.
Zuerst einmal hat mich der Roman sehr gut unterhalten, ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Ein absoluter Pageturner. Interessant auch, die "synthetische" Welt (wie der Autor es nennt) einmal aus Sicht eines Außenstehenden zu erfahren, Begriffe wie RSS, NSC, MMORPG, Thread, Flamewar und ähnliche erklärt zu bekommen. Es war sehr spannend, wie Dance vor allem auch aus dem Verhalten des Avatars im Onlinespiel versuchte, Rückschlüsse auf den realen Charakter der Täters zu ziehen.
Weniger gut dagegen fand ich, dass die Erklärung der Begriffe irgendwann lästig wurde. Immer stärker kam mir der Eindruck, dass Blogger, Gamer und sonstige im Web aktiven Leute irgendwelche Freaks sein müssen. Der Blogger dargestellt als arroganter, egozentrischer Pseudojournalist mit zwielichtiger Ehre, der Täter ein jugendlicher Gamer, welcher sich zusehr in der "synthetischen" Welt verloren hat und diese für real hält, und natürlich sind das alles Leute, die den Kopf nicht vor die Tür kriegen, um die Personen, mit denen sie im Web Kontakt haben, auch einmal real zu treffen. Pubertierende Teenager mit Pickeln, die metzeln und morden. Dermaßen klischeebeladen, dass ich manchmal schmerzhaft das Gesicht verzog. Oft hatte ich das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen: ich bin nicht krank! Ich habe reale Kontakte! Und nur, weil ich gerne Killerspiele spiele, bin ich noch lange kein Amokläufer!
Was mich anfangs sehr verwirrte, war die rasche Aufklärung des Falles schon zu Beginn, und ich fragte mich, womit das restliche Buch gefüllt sein würde? Aber bei Rezensionen über andere Bücher von Deaver konnte ich erfahren, dass der Autor wohl die Eigenheit hat, eine völlig unerwartete Wendung einzubringen (durch das häufige Anwenden bei ihm jedoch von Stammlesern bereits erwartet), die alles Bisherige über den Haufen wirft. Ah, okay, dann wusste ich also, was passieren würde, denn das allzu Offensichtliche würde sich also verkehren. Und tatsächlich, nachdem ich dies ahnte, war es mir während des Lesens absolut klar.
Die Charaktere fand ich nicht allzu interessant, für mich blieben sie eher farblos, und ich konnte mich nicht hineinversetzen. Nicht, dass sie nicht ausreichend beschrieben worden wären in ihrem Verhalten, ihren Eigenheiten, trotzdem fehlt mir irgendwie die Seele. Aber gut, man kann nicht mit jedem, das ist mit fiktiven Figuren wie mit realen Menschen. Kathryn Dance wird wohl trotzdem ihre Fans in der Lesergemeinde haben, ich gehöre allerdings nicht dazu.
Ebenfalls störend fand ich den ständigen Begriff der "synthetischen" Welt. Ich weiß leider nicht, ob es ein Übersetzungsproblem war oder der Autor sich so ungewohnt ausdrückt, oder ob man es im Englischsprachigen so nennt. Hier jedoch redet man von virtueller Realität. Dadurch, dass es immer wieder hieß, der Junge wäre zu tief in die synthetische Welt abgetaucht, entstand ständig der Eindruck, es sei etwas Krankes und Absonderliches, online zu zocken oder sich in Blogs und Communities aufzuhalten.
Zugute halten muss ich dem Autor jedoch, dass er auch die positiven Seiten gezeigt hat. Am Ende wird klar, dass es auch "gute" Arten von Onlinespielen gibt, dass nicht alle Zocker böse sind und Menschen durch das Netz auch reale Kontakte knüpfen können.
Außerdem wird in diesem Roman recht nett aufgezeigt, welche Gefahren das Netz birgt. Wie schnell ein unbedachter Beitrag etwas auslösen kann, wie wenig man seine tatsächliche Identität hinter Nicknames verbergen kann, wie schnell man durch das Internet zum gläsernen Menschen wird. Auch die Darstellung der Netzkultur, das Reagieren der einzelnen Mitglieder untereinander, wurde sehr bildlich dargestellt, und die Nachteile des Web sowie die daraus eskalierende Situation waren sehr realistisch dargestellt.
Alles in allem sehr unterhaltsam, stellenweise ungewollt witzig wegen der Erklärungen und der scheinbar extremen Unkenntnis der Protagonistin (hat sie wirklich SO wenig Ahnung vom Internet?), die Handlung ohne große Längen und mit vielen Cliffhangern. In meiner Favoritenliste wird "Allwissend" nicht landen, aber für zwischendurch war es mal wieder prima Futter. Ich kenne keine anderen Romane von Deaver bisher, aber zum Einstieg sollte man vielleicht doch eines der anderen Bücher bevorzugen.
SaschaSalamander 27.12.2010, 18.27 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 51
Hunger Games III - Mockingjay (S Collins)
Der Übergang (J Cronin)
Sex on the Beach (Anthologie)
Sokora Refugees 1 (M DeJesus)
Schneewittchen muss sterben (N Neuhaus)
Shaolin (B Moestl)
Nah bei Dir 01 (K Shiina)
Sterbenskalt (T French)
Gesehen
/
Geschenkt
Die Zeit der Wölfe (DVD)
Katzen-Magie
Getauscht
/
Gekauft
Der Fönig (W Moers; CD)
Angel Sanctuary Deluxe (K Yuki)
Zelda - the minish cap (A Himekawa)
Dein und mein Geheimnis 1-2 (A Morinaga)
SaschaSalamander 26.12.2010, 20.56 | (0/0) Kommentare | PL
DU
der Autor Zoran Drvenkar schreibt in der 2. Person. Allerdings ist unklar, ob er den Leser direkt anspricht, denn "Du" sind viele verschiedene Personen. Jedes Kapitel ist einer Person gewidmet. So bist Du einmal "der Reisende", welcher kalt und gnadenlos unzählige Menschen tötet. Ein andermal bist Du ein junges Mädchen in einer Clique, nennst Dich "Stinke", "Talia", "Nessie". Ein andermal bist Du ein Junge, der Stinke begegnet und sich sofort verliebt und bereit ist, alles für sie zu tun. Du bist ein anderes Mädchen aus dieser Clique. Bist der Logist. Bist ein mittendrin in der Handlung auftauchender Junge, der nur für kurze Zeit den Weg kreuzt. Bist der Freund des Jungen, der Stinke kennenlernt und bist der Sohn des Mannes, welcher wiederum der Onkel des Vaters des anderen Mädchens, und manchmal bist Du mehrere Funktionen und Rollen mit einer Person (denn es gibt Bindeglieder, welche Kontakt zu mehreren Akteuren aufweisen).
Ach jeh, versteht Ihr, was ich meine? Es ist ein sehr komplexer Zusammenhang. Anfangs ist es sehr verwirrend, man kann sich nicht alle Personen merken, bringt sehr viel durcheinander, versteht auch nicht, was es mit dem "Du" auf sich hat. Und dann ist es auch extrem seltsam, wenn man aus mehreren Perspektiven das gleiche Geschehen liest und dann plötzlich die Person, die man selbst war im vorherigen Kapitel als dritte Person von außen beschrieben wird. Sehr konfus, und man darf wirklich nicht abgelenkt werden, muss sich sehr genau konzentrieren, was nun aktuell passiert. Vor allem, weil es auch eine Menge Zeitsprünge gibt. Und innerhalb dieser Zeitsprünge gibt es weitere Rückblicke, während der allwissende Erzähler jedoch bereits in die Zukunft vorausgreift. Also, Lektor dieses Werkes wollte ich garantiert nicht sein!
Während anfangs alle Figuren für sich stehen und kein Zusammenhang ersichtlich ist, wird nach einigen Kapiteln bereits ersichtlich, dass sie etwas gemeinsam haben, dass sie sich kennen oder aber bald aufeinandertreffen werden. Alles zielt ab auf einen großen, finalen, gigantischen Showdown aus allen Beteiligten. Bis dahin jedoch braucht man sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen. Doch dann wird die Story immer rasanter. Eine Mischung aus Drama, Roadmovie, Coming-of-Age, Thriller, Gangster, Teenie, ein Experimentalwerk fernab jeglichen Genres.
Gefallen? Auf jeden Fall! Es ist mal komplett anders, und ich könnte es auch nicht mit einem anderen Werk vergleichen. Auf jeden Fall sehr kurzweilig und unterhaltsam, man musste sofort wissen, wie es weitergeht! Anfangs aufgrund der vielen komplexen Zusammenhänge sehr anstrengend, aber doch äußerst spannend. Schon der Gedanke "was soll das alles werden" hält einen gefesselt.
Das Ende fand ich sehr faszinierend, ich dachte mir, dass es darauf hinauslaufen würde (nicht die Gesamtsituation an sich, sondern gerade diese beiden Charaktere und ihre Verbindung zueinander). Allerdings wird - da kann man jetzt interpretieren - auch das "DU" erklärt, und diese Erklärung fand ich (so es eine war) eher mau. Es rechtfertigt nicht, den gesamten Roman in dieser Form zu schreiben. Aber, wie gesagt, vielleicht ist es keine Erklärung, sondern nur ein letzter roter Faden am Ende, ein "Schlussgag". Egal, trotzdem ein prima Finale, das mir sehr gefiel.
Manche meinen, dass das Buch durch das "Du" intensiver würde. Ging mir nicht so, denn als ich merkte, dass es nur ein Stilmittel ist und ich nicht jede der Personen verkörpere, habe ich gedanklich das Du immer sehr schnell durch Er / Sie ersetzt, was mir leichter fiel und mir half, die Handlung zu begreifen. Ich lese Inhalte, keine Feinheiten (außer ich konzentriere mich bewusst darauf oder genieße die Worte, aber das ist eher bei Wilde, Hugo, Kafka, Rilke etc der Fall, nicht bei moderner Belletristik), und es kann vorkommen, dass ich während des Lesens eines normalen Romanes nicht einmal sagen kann, ob es in der ersten oder dritten Person geschrieben ist, weil ich über so etwas hinweglese ...
Nur das Hörbuch hat sehr viele Mängel in meinen Augen. Ich wünschte, ich hätte statt dessen das Buch gelesen. Denn der Sprecher liest recht eintönig, variiert seine Stimme kaum, es ist mir nicht leichtgefallen, ihm stetig zu folgen. Es hängt sehr stark vom Sprecher ab, ob ich einer Geschichte folgen kann oder ständig abdrifte in Gedanken, und bei ihm ist mir dies recht oft passiert. Einige Tracks musste ich mehrfach hören, weil ich einfach nicht mitkam und in komplexen Momenten, die er eintönig herunterleierte, völlig den Faden verlor. Eine Minute nicht aufgepasst, und schon war die komplette Story verlustig, bei diesem Buch zählt jeder Moment. Bei dem Sprecher bekam man stellenweise nicht einmal Kapitelwechsel mit, und ich fragte mich, warum ich gerade noch das Mädchen, jetzt auf einmal der Logist und plötzlich wieder der Sohn war, ohne es mitbekommen zu haben? Und wer liegt da gerade auf dem Boden und wird bedroht, und wer hält mir da auf einmal eine Knarre an den Kopf? Sollte ich nicht in diesem Kapitel die Person sein, die jetzt auf einmal von außen als dritte Person beschrieben wird?
Sinnvoll wäre es gewesen, das Hörbuch mit mindestens zwei Sprechern zu gestalten (ein männlicher, ein weiblicher), noch besser mit drei Sprechern (ein Mann, ein Junge, ein Mädchen), idealst mit einem Sprecher pro Charakter.
Es ist einfach lästig, wenn ein kaltblütiger Killer mit dem gleichen Tonfall spricht wie ein junges unerfahrenes Mädel. Gut, man kann argumentieren, dass es ja nicht der Charakter ist, der spricht, sondern immer der Erzähler, welcher den Leser anspricht. Trotzdem, fürs Hörbuch sehr ungünstig. Oder wenigstens jemanden wie Beck, Kaminski, Jäger, Nathan, Steck, Pigulla, die dem Text Leben einhauchen statt ihn nur vorzulesen.
Nein, das Hörbuch werde ich niemandem empfehlen. Eigentor des Verlages. Aber das Buch, von dem schwärme ich begeistert! Es ist ein Genuss für jeden Leser, der mal etwas völlig Neues möchte und sich gerne auf ein spannendes Lese-Experiment einlässt. Naja, und er / sie sollte Thriller und schräge Inhalte mögen und offen für alle möglichen Genres sein. Das ideale Buch für den Leser, der von Einheitsbrei auf den Bestsellerlisten gelangweilt ist und endlich mal etwas Abwechslung wünscht ;-)
SaschaSalamander 24.12.2010, 08.22 | (0/0) Kommentare | PL
Sterbenskalt
Im gesamten Leben zählen nur einige wenige Augenblicke.
Erster Satz:
Mein Vater hat mir mal gesagt, jeder Mann sollte wissen, wofür er bereit wäre zu sterben, das wäre das Wichtigste.
Letzter Satz:
Ich stützte die Arme auf das Geländer der Ha´penny Bridge, wo man früher einen halben Penny bezahlen musste, um die Liffey zu überqueren, ich sah das Zollhaus und den sich unaufhörlich bewegenden Lichterstrom un dden stetigen dunklen Wellenschlag des Flusses unter dem fallenden Schnee, und ich hoffte bei Gott, dass wir alle auf die ein oder andere Art unseren Weg zurück nach Hause finden würden, ehe es zu spät war.
aus: Tana French: Sterbenskalt; Scherz (Fischer), 2010
SaschaSalamander 23.12.2010, 10.22 | (0/0) Kommentare | PL
Angel Sanctuary Deluxe
Mir geht es gerade eher um Marketing. Denn diese Mangaserie ist seit 2000 im Abstand von zwei Monaten in 20 Bänden erschienen (40 Monate, das ging *grübel* knapp über drei Jahre). Oh mann, 2000 war es? Ich fühle mich gerade so alt, da war ich noch zarte 23, jung und unschuldig, noch ganz in der Anfangsphase meiner Mangasucht, da glaubte ich noch an das Gute im ...
ach, egal, zurück zum Marketing. Die Serie wird vermarktet ohne Ende. Soundtracks gibt es in Japan zu kaufen (super Musik, hab ich mir geholt, absolut gelungen, rein instrumental, episch, monumental, grandios!), es gibt ein Hörspiel (leider nur auf japanisch *grml*), einen Anime (auch auf Deutsch, leider Abschreckung für jeden, der auf die Serie neugierig wird, absolut misslungen. Die Stimmen eine Qual, die Umsetzung der Handlung schlecht, und die weibliche Protagonistin möchte man am liebsten erschießen). Unzählige Artbooks sowieso, Poster, Sticker, Postkarten, Taschenkalender, Abreißkalender, Lesezeichenkalender, Schlüsselanhänger, Kartenspiele, Merchandise bis zum Erbrechen.
Und weil nach 10 Jahren die alten Mangas bestimmt zerfleddert sind vom ständigen Lesen (und so fetischlastig, wie der Manga unterschwellig ist, bei manchen vielleicht auch vom ... Themawechsel!!! Die Japaner schaffen es wirklich, solche Sachen ohne Altersbeschränkung auf den Markt zu bringen, man muss es nur tarnen, und mit meinen damals zarten 23 war ich noch jung und unschuldig, wusste nichts davon, erwähnte ich das schon?).
Also, wie gesagt, die Bände der meisten Fans dürften nach 10 Jahren recht zerfleddert aussehen. Und außerdem haben die Fans inzwischen alle Poster, Sticker, Soundtracks, Hörspiele (auch wenn sie kein Wort verstehen), Tassen, Artbooks etc gekauft. Mist, kein Geld mehr damit zu machen!
Kein Problem, also bringt man das Ganze als Hardcover raus. Zwei farbige Bildchen dazugemacht auf glänzendem Papier (Bilder aus dem Artbook, die es als Poster, Kalender etc schon vor Jahren gab, aber eben noch nicht im Manga als Beigabe), und zwei Bände zwischen einen Deckel gepresst. Verlangen wir das Gleiche wie für zwei Bände, denn auch wenn es alt ist, ist es immerhin hübscher als damals.
In Frankreich gab es das auch schon mal, die dortigen Bände fand ich allerdings etwas hübscher, grau und altertümlich gemacht, hier eher in Grün gehalten, was mich sehr wundert. Denn mit Angel Sanctuary verbinde ich immer die Farbe blau auf allen colorierten Bildern.
Was den Manga also unterscheidet: zwei Bände zusammengefasst zu einem. Außerdem Hardcover statt Taschenbuch. Ein Blatt, beidseitig mit buntem Bildchen bedruckt. Ein wunderhübscher Schriftzug mit dem Namen der Autorin sowie dem Wort "Deluxe". 5 Schwarz-Weiß-Seiten mit zusätzlichen Infos z.B. über die Engel, die Namensgebungen, die Figuren, den Manga an sich. Was gleich geblieben ist ist der Preis für zwei Mangas. Außerdem auch die Werbung am Ende.
Ich hätte es schöner gefunden, wenn man es ein wenig günstiger gemacht hätte. 10 Jahre nach Erscheinen dürfte man schon mal etwas reduzieren, so als kleines Dankeschön für die Fans. Auch die Werbung stört mich. In normalen Mangas ist das so üblich, das ist mir klar. Aber wenn ich schon eine super sonder teuer extra special Deluxe kaufe, dann fände ich es schön, wenn ich von Werbung verschont bleibe und einfach nur das kriege, was ich mir gekauft habe.
Muss man diese Ausgabe jetzt kaufen?
Ich wünschte, ich könnte sagen nein. Und im Grunde rate ich davon ab. Denn es ist Kommerz. Geldschneiderei. Eigentlich eine Unverschämtheit. Wer die normalen Mangas im Schrank stehen hat, braucht diesen Sonderband nicht.
Dass ich ihn mir zu Weihnachten selbst geschenkt habe (und damit natürlich auch die Fortsetzungen) tut nichts zur Sache. Das ist was anderes. Ich würde es auch niemals zugeben. Denn ich brauche diese Bände nicht. Aber sie sehen halt so toll aus im Regal *seufz*. Jaja, ich schäme mich, stelle mich in die Ecke. Trotzdem, empfehlen würde ich es nicht. Außer für all diejenigen, die wie ich zu den absoluten Fans gehören.
Warum ich so ein großer Fan dieser Serie bin? Nun ja, schon davor gab es Mangas, aber das waren meist eher Sachen wie Sailor Moon oder DragonBall. Mangafreund der allerersten Stunde darf ich mich also leider nicht nennen, aber das macht nichts. Denn erst später wurden die Werke erwachsener, gingen über Magical Girl und kämpfende Boys hinaus.
Aber Angel Sanctuary war dann mal interessant. Spannende Story, Dark-Fantasy, Engel und Dämonen. Ein Haufen schwarzer Mäntel, Lack und Leder, Peitschen und Hüte, oberschenkelhohe Stiefel, androgyne Figuren, die irgendwo zwischen den Geschlechtern zu finden sind und auch keine Lust haben, sich festzulegen. Nebenbei ein wenig Bondage, jede Menge D/S, ein bisschen Blut und Splatter, qualvolle Folter, unerfüllte verbotene Liebe über die Jahrtausende mit immer neuer tragischer Wiedergeburt, in Schwerter gebannte Seelen, reine weiße Unschuld neben blutverkrusteter dunkler Sünde, ein paar zombieartige Wesen, ein Krieg zwischen Engeln und Dämonen, haufenweise Tentakel, Schläuche und Engelsfedern, Aufhebung von Gut / Böse, dazu ein verrückter Hutmacher, Anspielungen auf unterschiedlichste Mythologien wie Christentum, Islam, Kabbala, Esoterik, Edda, asiat. Mythos und noch mehr.
Von der unglaublichen Komplexität und Tiefgründigkeit der Geschichte (und dies sage ich ohne Ironie) ganz zu schweigen. Als Roman würde es hier bei uns wohl jede Fantasysaga weit, weit in den Schatten stellen, gleich Tolkien oder Rowling wäre sie Maßstab und Wegbereiter. Doch leider haben Mangas bei uns im Westen noch nicht diesen Stellenwert und werden noch zu wenig ernst genommen ...
Und so wurden wir Mangafans dann geschaffen. Seitdem sind wir gezwungen, jeden Monat neue Shonen Ai, Yaoi, Magical Girl, Love-Comedy, Shonen, Shojo, Josei, Seinen und sonstigen Sachen zu kaufen. Angefixt und danach niemals wieder die gleiche Erfüllung gefunden, aber doch ausreichend, um uns bei der Stange zu halten.
Sind wir Mangafans ein wenig krank oder pervers? Sind wir. Na und, wir stehen dazu und sind es gern ;-)
SaschaSalamander 22.12.2010, 15.07 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Das giftige Herz
Jaques Pistoux, gelernter Koch, arbeitet vorübergehend in Nürnberg als Zuckerbäcker bei Herrn Dunkel, welcher als angesehener Händler Lebkuchen sogar ins Ausland verkauft, trotzdem nur eine kleine Bäckerei betreibt. Ein Komissar wurde nach Nürnberg versetzt und fristet hier nun sein Dasein, macht eher unwillig seinen Job. Plötzlich zwei Todesfälle: ein Straßenjunge, gestorben an einem vergifteten Lebkuchen. Und ein reicher Geschäftsmann, um den Hals ein vergiftetes Lebkuchenherz. Wie hängen die beiden Fälle zusammen?
Wirklich ein sehr schöner Roman. Leicht und entspannend zu lesen, ohne großartige komplexen Zusammenhänge, ohne hunderttausende unnötigen Charaktere oder Voraberzählungen, ohne sinnlose Ausschweifung oder besonderen Eigenheiten im Schreibstil. Einfach ganz schlicht, ohne etwas Herausragendes sein zu wollen. Gerade diese Einfachheit hat mir sehr gefallen, sie passte wunderbar zur Handlung mit den pfiffigen Straßenkids, dem gutmütigen Koch und den mürrischen Franken in der kleinen, engen Weihnachtsstadt mit ihren verwinkelten Gässchen. Klar, eine kleine Verschwörung gab es dann doch, aber dies war gut durchschaubar, leicht verständlich.
Die Charaktere mag man schon nach wenigen Zeilen, allesamt sind sie mir sympathisch (natürlich bis auf die "Bösen", die man sehr schnell erkennt. Und sogar als ungeübter Leser mit wenig Krimierfahrung ist schon beim ersten Auftreten der Person klar, wer der Täter sein muss. Na und? Manchmal tut es gut, wenn nicht alles so kompliziert ist *smile*).
Der Lokalkolorit gefällt mir sehr. Er erschlägt nicht, ist nicht überzogen, trotzdem könnte die Geschichte in dieser Form in keiner anderen Stadt spielen als nur in Nürnberg, dazu sind zuviele Verquickungen vorhanden. Und wenn man natürlich weiß, wo sie gerade entlanglaufen (ohne dass es wie in manchen überladenen Regionalgeschichten in jedem Satz exakt erwähnt wird) und wie es dort aussieht, und wenn man dann ein andermal spazierengeht und sich denkt "ah ja, hier war es, wo", dann macht es gleich umso mehr Spaß. Aber auch für Nichtfranken ist das Buch ein wirklich nettes Stück Unterhaltung zur Weihnachtszeit.
Wie ich anderen Inhaltsbeschreibungen entnommen habe, gibt es wohl mehrere Romane um den Koch Jacques Pistoux (der nur hier vorübergehend als Bäcker arbeitete, als er auf der Durchreise war, und wenn schon Nürnberg, dann bitte Lebküchner). Auf jeden Fall hat mir dieser Roman sehr gut gefallen, und ich werde wohl noch weitere Romane der Autorin lesen. Nicht unbedingt Hamburg, das ist dann eher was für die Leute im Norden, aber Jacques habe ich inzwischen doch ins Herz geschlossen.
Wer es schlicht, herzlich, ein wenig schrullig mag, der ist mit diesem ungewöhnlichen Weihnachtskrimi jedenfalls hervorragend bedient :-)
SaschaSalamander 22.12.2010, 10.29 | (0/0) Kommentare | PL
Schneewittchen muss sterben
Doch, macht sich sehr gut an bisher, liest sich flüssig, ist spannend. Thema Knastentlassung interessiert mich eh, und falls dieser Entlassene nach einem reinen Indizienprozess auch noch möglicherweise unschuldig ist, schon hat man das Grundrezept für einen packenden Krimi.
Der Dialekt lässt mich schmunzeln, der Lokalkolorit (Frankfurter Raum) ist nicht zu aufgesetzt und stört nicht. Ich bin noch eher am Anfang (knappes Fünftel) und freue mich auf jede Minute, in der ich es wieder zur Hand nehmen kann!
SaschaSalamander 21.12.2010, 20.54 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
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