SaschaSalamander

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Jeder Tag endet mit dem Tod

schroeder_jedertag_1.jpgÜber den >Epidu-Verlag< habe ich bereits geschrieben, ebenso über >BloggDeinBuch<. Auf diesem Weg erhielt ich den Roman >JEDER TAG ENDET MIT DEM TOD< von Michael Schröder, den ich hier nun vorstellen möchte.

Elmar Kreuzer, seines Zeichens Kripobeamter. Die 13jährige Lisa bittet ihn um Mithilfe: ihr Vater wurde getötet, und sie glaubt nicht an einen Raubüberfall, wie die örtliche Polizei es darstellt. Elmar möchte dem Mädchen helfen und beginnt seine Ermittlungen. Dabei wird er erschossen, und nun erlebt er jeden Morgen aufs Neue den gleichen Tag. Er nutzt die Möglichkeiten, mit dem Wissen des Vortags und dem Unwissen der Befragten sein Netz um den Täter immer enger zu ziehen, bis er ihn überführen kann. Doch während das Datum stillsteht, verändert sich Elmar, er hat mit den Belastungen des Vortages zu kämpfen und wird immer schwächer. Kann er den Mord an Udo König lösen, bevor er eines Morgens nicht mehr die Kraft hat, aufzustehen? Wird es ihm gelingen, die Zeitschleife zu verlassen?

Die Idee klingt nach TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER, und das ist kein Zufall. Inspiriert von diesem Film hatte der Autor den Einfall zu diesem Buch. Ich mochte den Film, ich mag Krimis, und ich war gespannt auf die Umsetzung. Leider muss ich sagen, dass JEDER TAG ENDET MIT DEM TOD mich nicht überzeugen konnte. Allerdings weiß ich auch, dass viele Communitymitglieder begeistert sind von diesem Titel, nicht umsonst wurde das Buch als einer der Favoriten gewählt. Es ist also klar, dass dies hier meine persönliche Meinung ist (meine Stammleser wissen, wie pingelig ich sein kann *g*), die allerdings deutlich von denen der meisten Leser abweicht. Aber warum nicht auch einmal eine Gegenstimme bloggen. Es ist gut, wenn Bücher polarisieren, sonst wären sie zu "glatt". Außerdem liebe ich die Diskussionen, wenn die Leser meines Blogs andere Meinungen äußern und sich daraus interessante Mailkontakte ergeben.

Die Idee, wie gesagt, fand ich sehr gut. Durch den Film ist es schon ausreichend bekannt, aber ich kenne niemanden, der das Thema direkt aufgegriffen hat. Dabei bietet es geniale Möglichkeiten, die sich bestimmt nicht nur in Komödie oder Krimi gut umsetzen lassen! Sprachlich, stilistisch und inhaltlich allerdings hat mich der Autor nicht überzeugt.

Bereits im ersten Absatz findet man auf fünf Zeilen 10 Adjektive wie "menschenleer", "diffus", "zuckend". Es wird eine Atmosphäre beschrieben, die dicht und wohl auch gefährlich wirken soll, mich aber fast dazu brachte, das Buch ungelesen beiseite zu legen. Zu viele Beschreibungen, wenig Raum für eigene Fantasie. Im Laufe des Buches wird der Gebrauch dieser Wörter etwas gemäßigter, jedoch noch immer zuviel für meinen Geschmack. Zusammen mit den sehr kurzen, simplen Sätzen für mich eine ungünstige Kombination.

Der Autor arbeitet auch mit sehr vielen Metaphern. Einige davon sind recht gelungen und gefielen mir sehr gut. Allerdings kommt auf jede wortgewandte Metapher auch gleich eine ungünstige Formulierung. Da liegt ein Teppich wie ein störrischer Esel im Weg (S. 53) oder wurde ein Haus aus Schweiß erbaut (S. 60), ja es begeht eine Frau sogar einen Seitensprung (sie hüpft zur Seite, S. 244). Auch finde ich es schade, dass gute Metaphern stetig wiederholt werden und sich in geringen Variationen durch das gesamte Buch ziehen, bis ich sie irgendwann nur noch überlesen habe, weil ich zum unzähligsten Male von einer nicht runden Sache, einem spottenden Springteufel, vielen Trommlern und einem Geiger hörte. Zudem neigt der Autor dazu, die Dinge zu ausführlich zu beschreiben. So erfährt der Leser beispielsweise nicht nur, wie ein Raum aussieht, sondern auch, wo auf welchem Punkt des Schreibtisches ein Kaffeefleck ist, eine Tasse steht, wie die Tastatur liegt, wie groß der Monitor ist, dass die Telefone auf Schwenkarmen ruhen, dass sich in der Tasse Serviette und Gabel befinden etc., eben Dinge, die mir das Lesen erschweren, weil sie mir die Fantasie vorwegnehmen und zuviel unwichtige Information enthalten.

Einige Bezugsfehler führen zu unfreiwillig komischen Situationen. So kann man sich über kichernde Bettfedern (S. 54) oder einen langhaarigen Stuhl (S. 83) wundern.

Auch sonst gab es einige Dinge, die mir leider aufstießen und bei denen ich mich fragte, ob das nun logisch sei. Aber gut, ich bin Krimileser, kein Polizeiermittler, daher kann ich über Ermittlungsmethoden nur spekulieren und mir meinen Teil denken, wenn Elmar Dinge tut, die ich weder fachlich noch menschlich nachvollziehen kann.

Ohne Absatz wechselt mitten in einem Abschnitt plötzlich die Erzählperspektive vom Ermittler zur Tante (S. 35). Ich musste die Stelle mehrfach lesen um zu begreifen, was nun gerade los war und ob ich etwas Wichtiges verpasst hatte. Auch gibt es zwei Namen, die sich stark ähneln, was es Leuten wie mir, die Probleme mit Namen haben, nicht gerade leichter macht.

Warum ich trotzdme weitergelesen habe? Die Neugier auf die sich entwickelnde Handlung. Die war es dann auch trotzdem wert, das Buch zu beenden. Geübten Krimilesern ist der Mörder vom ersten Moment an klar. Aber gerade deswegen gefällt es, wenn immer wieder kleine Anzeichen klarmachen, um wen es sich handelt und man sich in seiner Meinung bestätigt sieht.

Gelungen ist die dramatische Steigerung. Während im MURMELTIER der Protagonist täglich frisch und munter erwacht, spürt Elmar die Erlebnisse des Vortages und wird immer launischer, aggressiver, sein Kopfweh steigert sich, der Täter kommt näher, immer mehr erfährt man über den Mord und sein mögliches Motiv sowie die einzelnen Zusammenhänge, die dazu führten, warum so viele Personen indirekt in die Tat verwickelt sind und welch trauriges Schicksal dazu führt, dass die Polizei schlecht ermittelte, Udo sterben musste und niemand es wirklich hinterfragte.

In anderen Romanen ist es oft der Zufall, der den Ermittlern in die Hände spielt, das ärgert mich oft, denn ich will keine Zufälle sondern Spannung, die aufeinander aufbaut. Ich möchte als Leser gerne "mitmachen" und "dabeisein" und das Gefühl haben, dass auch ich den Fall auf ähnliche Weise gelöst hätte, weil ich durch Fragen, Auskundschaften, logische Folgerungen auf die gleichen Schlüsse komme. Das ist hier möglich, Elmar Kreuzer ist ein Ermittler aus Schrot und Korn, der wirklich gute Polizeiarbeit leistet und sich nicht darauf verlässt, dass andere das für ihn erledigen. Den Titel "der Mann, der nie aufgibt" trägt er zu Recht. Und auch, wenn ich mit dem Kommissar und dem Buch nicht warm wurde, fand ich diesen Aspekt dennoch gelungen und wollte die Handlung vor allem auch deswegen weiter verfolgen.

Empfehlung? Für Leser, die ungewöhnliche Krimis mit einem Schuss Fantasy mögen und sich nicht allzu sehr an der oben beschriebenen Sprache stören.

Sterne? Aufgrund Sprache und einiger inhaltlicher Schwächen kann ich nur 3 von 5 Sternen geben, aber die drei Sterne sind ordentlich verdient für die ungewöhnliche Umsetzung des MURMELTIER-Themas und die steigende Spannung zum Ende hin :-)

SaschaSalamander 20.06.2011, 09.21 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 24

Gelesen / Gehört
Das lesbische Auge 10 (Anthologie)
Das Leben und das Schreiben (S King)
Der Professor (J Katzenbach)
Jeder Tag endet mit dem Tod (M Schröder)


Gesehen
Matrix 2 - Reloaded
X-Men Erste Entscheidung


Geschenkt
/


Getauscht
Mathilda Savitch (V Lodato)


 Gekauft
/

SaschaSalamander 19.06.2011, 20.25 | (0/0) Kommentare | PL

Ein harmloser, alter Mann

Das letzte Rätsel war wohl wieder ein wenig unfair. Heute also wieder etwas, das mit einer klaren Antwort gelöst werden kann :-)

Ein Kehrer. Ein kleiner, kahlköpfiger, verhutzelter, lächelnder alter Mann.
Aber es steckt mehr in ihm! Wer ist dieser ungewöhnliche Mann?

SaschaSalamander 19.06.2011, 10.20 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL

Jeder Tag endet mit dem Tod

Erster Satz Prolog:
Über der menschenleeren Straße waberte das diffuse Licht einer Straßenlaterne.

Erster Satz 1. Kapitel:
An der Haltestelle Wagnerstraße stoppte der Bus mit quietschenden Bremsen.

Letzter Satz:
Dann schlief er ein.

(aus: Michael Schröder: Jeder Tag endet mit dem Tod; Epidu 2011)

SaschaSalamander 18.06.2011, 17.36 | (0/0) Kommentare | PL

Epidu und BloggDeinBuch

BloggDeinBuch.jpg Bevor ich am Montag JEDER TAG ENDET MIT DEM TOD vorstellen werde, möchte ich heute ein wenig über den Verlag erzählen, denn ich finde die Idee, welche hinter dieser Veröffentlichung steckt, hervorragend:

Der Epidu-Verlag wurde 2010 gegründet und ist der erste "Web 2.0" - Verlag. Das heißt, der Verlag nutzt die Möglichkeiten des Internets, des viralen Marketings und einer großen Community, um die besten Bücher aus vielen Angeboten herauszupicken und zu veröffentlichen. Autoren können ihre Bücher für eine gewisse Zeit vorstellen, die Mitglieder können die Leseproben ansehen und ihre Stimmen vergeben. Einige Bücher landen auf dem Lektorentisch, mindestens eines davon wird dann verlegt.

Ich finde das eine großartige Idee. Facebook, Twitter, eine eigene Webgemeinde, das ist sehr viel persönlicher als ein normaler Verlag. Der Leser ist selbst maßgeblich bei der Veröffentlichung beteiligt, denn er stimmt ab, tauscht sich mit anderen Mitgliedern aus und kann sich vorab mit den in der Community anwesenden Autoren in Kontakt setzen. Ich selbst zum Beispiel liebe es, wenn ich über Facebook, Twitter oder einen Blog die Arbeit eines Autors mitverfolgen kann, von den ersten Ideen hin zum fertigen Buch, und genau dies ist hier möglich.

Gerade für Erstlingsautoren finde ich das eine hervorragende Sache, denn es ist schwer, bei einem regulären Verlag unterzukommen. Viele Bücher, die Potential haben, werden unzählige Male abgelehnt, und Bücher mit dem Zeug zum Bestseller fallen unter den Tisch. Hier entscheiden vor allem die Mitglieder / Leser, welche Titel sie lesen möchten.

Wichtig zu erwähnen finde ich auch, dass Epidu kein Vorschussverlag ist, bei dem der Autor Geld für die Veröffentlichung bezahlt (etwa Print on Demand oder Book on Demand), in welchem ein Autor das Lektorat erhält und dann regulär veröffentlicht wird.

Es gäbe viel zu erzählen, so habe ich mich zum Beispiel gefragt, wie man bei einer Abstimmung verhindern möchte, dass Autoren mit vielen Freunden und Bekannten sich unrechtmäßig an die Spitze voten lassen. Auch hierfür hat Epidu ein sehr gutes System entwickelt. Interessant auch sehr viele anderen Details, die zu benennen den Rahmen eines Blogbeitrages sprengen würde. Ich habe mich recht lange durch die Homepage gewühlt und war sehr davon angetan, wie ausführlich und transparent der Verlag sich präsentiert. Vorbildlich und vor allem sehr interessant, eine Anmeldung und Mitarbeit in der Community lohnt auf jeden Fall.

Was ich ebenfalls noch vorstellen möchte, ist die Seite BloggDeinBuch, welche aus einer Marketingidee von Epidu entstand, jedoch inzwischen als eigenständige Seite agiert. Über BloggDeinBuch stellen verschiedene kleine und große Verlage einzelne Titel zur Rezension frei. Die angemeldeten Mitglieder bewerben sich um ein Buch, am Ende entscheidet der Verlag, welche Blogs das Buch als Rezensionsexemplar erhalten. Die Leser müssen binnen 30 Tagen eine Rezension erstellen, Links zum Verlag und BloggDeinBuch setzen sowie einen Link zu Amazon einbinden. Eine Win-Win - Situation, und ich finde es prima, dass es hierfür nun eine Seite gibt, nicht von einzelnen Verlagen, sondern mit verschiedenen Verlagen und unterschiedlichen Titeln vom Fachbuch über Garten, Computer, Reiseberichte, Tierbildbände hin zu Thriller, Krimi, Vampirroman oder auch Cartoons und andere Titel. Gerade einmal Ende April bei Facebook online gegangen, haben sie nun schon über 400 Fans, die Zahl täglich wachsend. Die Seite begann mit Büchern des eigenen Epidu-Verlages, inzwischen sind auch Eichborn, Lappan, Rowohlt, Thienemann, Ulmer, Bastei Lübbe und andere vertreten.

Eine tolle Idee, die hoffentlich wie gewünscht immer größere Kreise ziehen wird, sodass immer mehr Blogger und Verlage sich daran beteiligen werden. Ein Buch darf man auswählen und rezensieren, und die Auswahl fällt bei diesem inzwischen recht großen Angebot nicht mehr leicht. Die Idee ist so simpel und vor allem erfolgreich, dass man sich wieder einmal fragt, warum nicht schon längst jemand darauf kam! Aber endlich war es soweit, und jetzt darf fleißig rezensiert werden :-)

>Hier< kann man sich bei Epidu anmelden.

>Hier< geht es zu BloggDeinBuch.

>Hier< und  >hier< kann man zwei interessante Interviews lesen.

************

Eine Ergänzung möchte ich im Edit hinzufügen. Gerade surfe ich auf BloggDeinBuch, um mich nach aktuellen Titeln umzusehen. Dabei fällt mir auf, dass sich die Seite verändert hat. Eine Funktion, die es kürzlich noch nicht gab, wurde nun hinzugefügt: man kan erkennen, wieviele Leser sich auf ein Buch beworben haben und wie lange es bis zur Entscheidung, wer das Buch erhalten wird, noch dauert. Auch sonst hat sich so einiges getan. Das gefällt mir: man geht auf die Wünsche der Mitglieder ein, und man spürt richtig, wie die Seite lebt und sich entwickelt :-)

SaschaSalamander 18.06.2011, 11.34 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Redrum

Redrum ist ein Wimmelbild speziell für Erwachsene. Allein die Screenshots zeigen klar, dass Kinder es nicht unbedingt spielen sollten. Auch, wenn es nur einzelne Bilder sind, so ist es trotzdem nicht unbedingt das, was ein Zehnjähriger vor dem Schlafengehen ansehen sollte.

Das Mädchen Rose kann tote Menschen sehen, deswegen ist sie nun in einer Psychiatrie. Der gemeine Dr. Fraud möchte sie als Geldquelle nutzen und falsch behandeln, solange der Vater bezahlt. Vater und Mutter des Kindes stehen im Streit um die Behandlungsmöglichkeiten der Tochter. Der Onkel der kleinen Rose glaubt an ihre Träume von den toten Menschen und macht sich auf die Verbrecherjagd. Denn die Menschen, die Rose besuchen, sind in der Regel Mordopfer, und sie geben Rose Hinweise auf die Lösung des Falles. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Onkels und löst gruslige Morde.

Das Spiel beginnt mit einem ungewöhnlich langen und gut gemachten Intro. Klar, für die normalen Zocker von "richtigen" Computerspielen sei gesagt, dass die Videosequenzen keinen Vergleich haben. Aber dafür kostet ein Wimmelbild ja zum Teil auch nur 5 bis 10 Euro, während ein "richtiges" Spiel an die 50 aufwärts kosten kann ;-) Das Intro wie gesagt sehr lang und auch recht unheimlich. Düstere Augen, Geistererscheinungen, ein wahnsinniger Professor, das macht ordentlich Atmosphäre.

Die Rätsel selbst fand ich dann ziemlich einfach gestrickt. Bilder unterteilt in Wabenstruktur, wo man bestimmte Passagen erkennen und anklicken muss. Und reguläre Wimmelbilder zum Suchen, teils namentlich benannte Gegenstände, teils Silhouette. Einige Male ist das komplette Bild dunkel, und die Maus leuchtet wie eine Taschenlampe nur einen kleinen Teil des Monitores aus, sodass die Suche erschwert ist.

Die Mordfälle sind recht spannend, da werden die Knochen eines Menschen verarbeitet zu einem Musikinstrument, ein andermal ist die rote Tinte einer Druckerei von ganz besonderem Saft, eine Bremsleitung wurde durchschnitten, und immer müssen Rose und ihr Onkel den Täter überführen. Simpel gestrickt, aber trotzdem nette Ideen. Die Handlung wird erzählt auf vier Ebenen:

- der Professor führt medizinisches Tagebuch
- Rose schreibt ein Totenbuch (quasi ein Tagebuch)
- Emails zwischen Vater und Mutter des Mädchens
- Tagebuch des ermittelnden Onkels

Ein Spiel der eher einfachen Kategorie vom Anspruch und der Kniffligkeit her. Aber die Hintergründe fand ich sehr nett, und die Atmosphäre war insgesamt recht packend. Einziges Manko: SO schnell wie REDRUM hatte ich noch kein einziges Spiel jemals durchgespielt. Klar kann man es mit neuen Wimmelbildern erneut spielen, trotzdem bevorzuge ich eine neue Handlung, also quasi ein neues Spiel. Aber dafür ist es mit 6 Euro auch recht günstig, und es ist mal eine nette Abwechslung zu den sonst oft eher niedlichen und bunten Spielen des Genres.

Kein Spiel für Wimmelprofis. Eher für die, welche die Atmosphäre zu schätzen wissen oder für Neulinge, die einen einfachen Einstieg in diese Spielart suchen.




SaschaSalamander 15.06.2011, 09.51 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Ergänzung zu den Wimmels

Ich merke, wie man mit der Zeit immer geübter wird. Inzwischen finde ich winzige Streichhölzlein und andere Gegenstände, die sich so nahtlos in das Bild einfügen, dass man sie normalerweise nicht sieht. Früher hing ich oft recht lange vor eingem Bild, inzwischen geht es "klick ... klick klick ... klick", ohne Nachdenken, man sieht es ohne großartig zu suchen manchmal. Hilfe klicke ich nur noch selten, die Sachen finden sich meistens auch ohne. Mit der Zeit bekommt man auch ein Gespür dafür, welche Gegenstände in diesem Bild vermutlich gesucht werden, sodass ich auch ohne auf die Liste zu verwenden aufs Geratewohl manchmal ein paar Gegenstände anklicke und diese in der Regel dann auch tatsächlich gesucht werden. Ja, man kriegt Übung mit der Zeit *g*.

Aber dann gibt es auch Sachen, die kann man eigentlich gar nicht finden, weil sie recht fies in das Bild integriert sind. Egal, es macht Spaß. REDRUM war extrem kurz (mehr dazu morgen in einer eigenen Rezi), deswegen habe ich heute SHUTTER ISLAND angefangen (Mist, die Rezi dazu ist schon geschrieben, muss sie irgendwann veröffentlichen, gerne hätte ich sie jetzt verlinkt). Ist wirklich genau wie im Film, und die Suchrätsel sind perfekt in das Spiel eingebunden, alle Achtung, von der Umsetzung her bisher eines der besten, die ich in den Fingern hatte :-)

SaschaSalamander 14.06.2011, 22.01 | (0/0) Kommentare | PL

Wimmelbilder

An dieser Stelle möchte ich kurz das Genre der Wimmelbilder vorstellen. Computerspiele, bevorzugt von Leuten, die mal das Hirn abschalten wollen. Ich liebe sie, einfach weil sie klein, kompakt und praktisch sind. Man muss keine komplizierte Steuerung lernen, man muss nicht großartig nachdenken, sie spielen sich fast wie von selbst, man kann herrlich den Alltag vergessen. Und sie sind auch recht günstig im Vergleich zu "normalen" Computerspielen.

Wimmelbilder sind Spiele, bei denen es vorrangig darum geht, Gegenstände zu finden. Ähnlich wie bei "Wo ist Walter" (wer kennt diese alten Kinderbücher nicht? Ich habe sie geliebt!) geht es darum, verschiedene Gegenstände in den auf dem Monitor gezeigten Bilder zu finden. Diese sind manchmal recht offensichtlich, meist jedoch gut versteckt. Man muss oft schon sehr genau hinsehen, weil sie gut in das Bild eingebunden sind.

Und dann gibt es verschiedene Formen von Spielen. Manche ähneln bereits kleinen Point and Klick - Adventuren. Das heißt, man klickt und muss Gegenstände kombinieren oder an Personen oder Orten auf der dargestellten Szene anwenden. Es gibt Spiele mit einem regelrechten Inventar, wo man oft viele einzelne Episoden spielen muss, bevor man weiterkommt und die Gegenstände anwenden kann. Die zu suchenden Gegenstände sind mal als Symbol / Silhouette zu sehen, mal sind sie benannt und aufgelistet. Manchmal muss man 20 Vögel / Kugeln / Rosen etc auf einem Bild finden. Die Spielehersteller lassen sich immer neue Möglichkeiten einfallen, Abwechslung in die Spiele zu bringen.

Dann gibt es Wimmelspiele, die einzelne Puzzle beinhalten, so etwa Schiebebilder, Memory, ein vorgegebenes Muster imitieren (der PC gibt z.B. Klaviertasten vor, man muss dann exakt die gleichen drücken), man muss Zahlen kombinieren, Maschinen einstellen, alles nifflige Rätsel, die manchmal ganz schön Köpfchen erfordern. Aber natürlich gibt es immer eine Hilfefunktion, und in der Regel kann man die Puzzle auch überspringen.

Einige dieser Wimmelbilder beinhalten sogar komplette Geschichten. Mein bisheriger Favorit ist DER INQUISITOR von Wolfgang Hohlbein. Ich habe dieses Buch geliebt, und hier kann man es als Spiel noch einmal erleben. Die Geschichte wird in einzelnen Etappen erzählt, um die nächste Information freizuschalten, muss man ein Wimmelbild spielen oder einige Puzzle lösen. So muss man z.B. eine Person suchen, und bevor man mit ihr reden kann, muss man einen bestimmten Gegenstand im Zimmer suchen. Dann folgt das Gespräch, und es gibt ein paar Seiten Tagebuch zu lesen, bevor es auf geht zum nächsten Rätsel.

Ganze Krimis habe ich dabei schon gelöst, verlorene Hunde wiedergefunden, mit Kindern Tiersitter gespielt, einer Familie von Erfindern geholfen ihr Heim zu behalten, mich aus einem verwüsteten Museum gekämpft, habe mit Hercule Poirot den Mordfall am Haus an der Düne geklärt. Demnächst werde ich das Rätsel um die schwarze Katze von Poe lüften (das ich natürlich kenne, aber ich freue trotzdem auf das Spiel).

Klar, Vorrang haben die Wimmelbilder und Puzzle, die Handlung ist nebensächlich. Bei den meisten Spielen verblasst sie komplett im Hintergrund. Aber es gibt ein paar Spiele, bei denen sie dennoch gefällt und im Gedächtnis bleibt, weil die Kombination von Rätsel und Rahmenhandlung sehr geschickt gemacht ist.

Es gibt Spiele, die wirklich verdammt knifflig sind und bei denen man entweder ein richtiger Ratefuchs sein muss oder aber den einfachen Modus spielen sollte. In der Regel hat jedes Spiel zwei Möglichkeiten: einmal den Profimodus, in welchem es um Zeit geht. Sinnloses Klicken kostet Strafzeit, und man kommt ganz schön ins Schwitzen. Und dann gibt es eine entspannte Variante, die bevorzuge ich, man kann ganz locker ohne Zeitdruck einfach ein bisschen suchen, spielen, klicken.

Auch die Zielgruppen sind unterschiedlich. So gibt es zum Beispiel Wimmelbilder, die sich klar an die Kleinsten richten, niedliche Bilder mit großen Symbolen. Und Spiele für "normale" User, meistens Schatzsuche, Abenteuer, Alltag. Aber auch Spiele für Gruselfans, die stellenweise ganz schön unheimlich sein können. Natürlich immer im Rahmen dessen, was in einem solch einfachen Spiel möglich ist, trotzdem aber sehr nett.

Doch, ich oute mich als Wimmler. Ich liebe es, wenn ich nach der Arbeit einfach mal eine halbe Stunde komplett das Hirn abschalten kann. Wenn ich im Haushalt arbeite oder irgendeiner Tätigkeit nachgehe, dann können die Gedanken schweifen, und natürlich schweifen sie zur Arbeit oder zu anderen stressigen Dingen, die man mal kurz vergessen mag. Bei diesen Spielen ist es wie beim Kreuzworträtsel oder Sukoku: man muss ich auf etwas konzentrieren, es ist kein Raum, die Gedanken schweifen zu lassen. Die Zeit vergeht wie im Flug, man hat was für die grauen Zellen getan, und man hatte mal ein wenig Gedankenfreiheit. Außerdem gefallen mir die Geschichten dahinter oft sehr gut.

Das Schöne auch an diesen Spielen: man kann sie mehrfach spielen. Die zu suchenden Objekte werden zufällig zugewiesen, sodass beim nächsten Durchgang die Hintergrundbilder die gleichen sind, die zu findenden Objekte jedoch variieren. Es wird also nie langweilig :-)

Ab und an werde ich hier mal ein solches Spiel vorstellen. Bevorzugt diejenigen, die bei mir besonderen Eindruck hinterlassen. Meist wegen einer spannenden Geschichte, oder weil sie gut gemacht sind und in ihrem Muster von den klassischen Spielen dieser Art abweichen. Zwischen all den unzähligen Wimmel, die es inzwischen auf dem Markt gibt, stecken tatsächlich ein paar Perlen!

Ich bin mal gespannt, ob hier noch andere Wimmelfans unter meinen Lesern sind ;-)

SaschaSalamander 14.06.2011, 17.22 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Die 100 Lieblingsbücher - meine Top 15

Hier mein Link zu der Aktion >"die neuen 100 Lieblingsbücher der Deutschen"<. Ich freue mich, daran teilnehmen zu dürfen und sammle weiterhin fleißig Listen. Und Ihr seid bestimmt neugierig, wie meine Top 15 aussehen. Die Reihenfolge ist beliebig, ich kann nicht wirklich einen Vergleich wagen. Einzig sicher sind die Nummer 1 und 2, doch danach ist die Reihenfolge beliebig variabel, da ein Kinderbuch nicht mit Scifi oder Fantasy vergleichbar ist :-)

01. Die Elenden (Victor Hugo)
02. Der Mann von La Mancha / Don Quixote (Miguel de Cervantes)

03. Die unendliche Geschichte (Michael Ende)
04. Ronja Räubertochter (Astrid Lindgren)
05. Briefe in die chinesische Vergangenheit (Herbert Rosendorfer)
06. Der Kreis der Dämmerung Band 1 (Ralf Isau)
07. Die Stadt der träumenden Bücher (Walter Moers)
08. Stein und Flöte (Hans Bemmann)
09. Per Anhalter durch die Galaxis (Douglas Adams)
10. Watership Down (Richard Adams)
11. Alice im Wunderland (Lewis Carroll)
12. Winnieh Pooh (Alan Alexander Milne)
13. Krabat (Otfried Preußler)
14. Eine Reihe betrüblicher Ereignisse Band 1 (D Handler / L Snicket)
15. Wächter der Nacht (Sergej Lukianenko)

SaschaSalamander 14.06.2011, 09.56 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Wimmelbilder

Ich habe hier eine Rubrik sträflichst vernachlässigt: Spielerezensionen. Einfach, weil ich zwar gerne spiele (Brettspiel, Karten, Computer, RPG und andere), diese aber hinter den Büchern weit zurückstehen. Große Spiele zu rezensieren lohnen oft nicht, das können die Spieleprofis besser. Und kleinere Spiele vorzustellen nehme ich mir oft nicht die Zeit. Aber ich denke, demnächst werde ich hier und da mal Wimmelbilder vorstellen.

Sie werden von manchen belächelt, und sie sind recht simpel auf den ersten Blick. Trotzdem mag ich diese Spiele, und ich stelle fest, dass die anfänglichen "Nur - Wimmelbilder" in letzter Zeit immer besser werden. Da gibt es Zusatzrätsel, Extrapuzzle, eine spannende Handlung. Bekannte Filme oder Bücher werden als Spiel umgesetzt, von Sherlock Holmes über Edgar Allan Poe und Agatha Christie, aber auch DER INQUISITOR von Hohlbein oder SHUTTER ISLAND von Dennis Lehane. Ganze Krimis, die es zu lösen gilt, Horrorgames nur für Erwachsene. Weitab vom Image der niedlichen Wuselwimmelei.

Und wieder einmal nehme ich mir vor, auch die Spiele besser hier einzubinden. Diesmal werde ich es schaffen. Wenn nicht, möge mir ein spielebegeisterter Leser hier in den Hintern treten, dass ich mich aufraffe! Und sobald ich REDRUM beendet habe (superspannend, richtig gruslig stellenweise), werde ich dies als erste Rezi hier einstellen.

Und falls ich Zeit habe, werde ich in einem gesonderten Beitrag die Wimmelbildspiele mal näher vorstellen. Denn auch, wenn ich es ungern zugebe, ich bin ein Fan dieses Genres. Lockere Unterhaltung für zwischendurch, ein bisschen Gehirnjogging, ideal zum Abschalten nach der Arbeit. Vielleicht kann ich ja ein paar meiner Leser anfixen. Die Dinger sind nämlich supergünstig, und über Seiten wie BigFish sogar NOCH günstiger zu erhalten. Viel Spaß, wenig Geld, jede Menge Unterhaltung.

SaschaSalamander 13.06.2011, 14.59 | (0/0) Kommentare | PL

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