SaschaSalamander

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Stiefel mit Pelzkragen

"In Stiefeln mit hochgezogenem Pelzkragen stapfte er durch den Garten".

LOL! Nicht nur im geschriebenen Text, auch beim Vorlesen sollte man die Kommata streng einhalten! :-) Ich habe einen Moment gebraucht, bis ich diese Passage des Hörbuches verstanden hatte.

(aus: Zoran Drvenkar, Du bist zu schnell)

SaschaSalamander 04.07.2011, 21.55 | (0/0) Kommentare | PL

Schreibstilratgeber

strecker_schreibstil_1.jpgÜber Fachbücher schreibe ich ja eigentlich keine Rezensionen. Aber in diesem Fall muss ich einfach! Denn der SCHREIBSTILRATGEBER ist genau das, was ich schon lange gesucht habe. Wofür? Für meine Arbeit mit Texten. Ich korrigiere im Rahmen der Nachhilfe, lektoriere privat für Freunde und Bekannte. Außerdem schreibe ich selbst sehr viele Texte unterschiedlicher Art und möchte an mir arbeiten. Für Autoren wird der Markt regelrecht überschwemmt. Aber aussagekräftige Bücher für Lektoren suche ich wie die Nadel im Heuhaufen. Ein Lektor hat Duden und Grammatik schließlich auswendig gelernt, der braucht keinen Ratgeber mehr.

Der SCHREIBSTILRATGEBER von Susanne Strecker also ist das Buch, das ich so lange gesucht hatte: es beschreibt all die Verlockungen, denen selbst geübte Autoren erliegen. Unnötige Füllwörter, zu häufiger Gebrauch von Adjektiven, entstellter Sinn durch unpassende Bindewörter oder falschen Satzbau, Verwendung innerer und äußerer Perspektive. Die Autorin erklärt anhand von Beispielen, worauf man achten muss, wie man diese Fehler erkennt und wie man sie vermeidet.

Zu Beginn des Buches gibt es hilfreiche Tipps zu Schreibprogrammen (die Welt besteht nicht nur aus Word), Normseiten und anderen wichtigen Hilfsmitteln. Die Links ergänzen das Buch perfekt, ich habe mir viele davon bereits abgespeichert. Am Ende stellen vier Autoren ihre Texte zur erklärenden Bearbeitung zur Verfügung. Der Anhang bietet einige Tabellen mit Füllwörtern, Präpositionen samt zugehörigem Kasus, Vergleiche zwischen alter und neuer Rechtschreibung und einige Helferlein mehr. Eben genau das, was immer wieder schiefgeht. Ein ideales Nachschlagewerk.

Die Textbeispiele sind deutlich hervorgehoben und leicht lesbar. Erst folgt der "kranke" Text, dann die Änderungen, darunter die neu entstandene Fassung. Ich nutze dies dazu, den unteren Teil abzudecken und mir Gedanken zu machen, was falsch sein könnte, was ich daran ändern würde. Dann vergleiche ich und kann so meinen eigenen Fortschritt überprüfen und freue mich, wenn meine Korrekturen mit denen der Autorin übereinstimmen.

Und damit es sich nicht so trocken liest, werden die Themen nicht nur grammatikalisch (zur Erläuterung), sondern auch "medizinisch" (zur Auflockerung und besseren Verständnis) behandelt: adjektivische Textadipositas, Adjektivitis, Dysfunktion der textischen Empathie, Tellitis / inkohärente Logorrhoe, Verlust der mäandrierenden Kontinuität. Die Beispieltexte erzählen meist von Josef und Maria und sind witzig zu lesen. Ich habe die beiden inzwischen richtig liebgewonnen und freue mich, sobald ich sehe, dass auf der nächsten Seite wieder ein Text über sie zu lesen ist.

Besonders möchte ich anmerken, dass die Autorin sich auch an das hält, was sie empfiehlt. Im Gegensatz zu anderen Büchern predigt sie nicht Wasser und trinkt Wein, sondern man kann an ihren Texten klar erkennen, dass sie weiß, wovon sie spricht. Sie hat Erfahrung im Korrigieren, und auch das Schreiben liegt ihr. Der Text liest sich so flüssig, wie sie es ihren Lesern beibringen möchte.

Was mir gefällt ist, dass hier etwas angesprochen wir, das selten den Weg in Fachbücher findet. Man geht einfach davon aus, dass ein Schreiberling so etwas kann. In der Schule lehrt man die Kids das Schreiben, aber diese Art Fehler streicht ihnen niemand an. Kein Lehrer hat mir damals erzählt, wie ich einen Text effektiver schreiben kann, wie ich ihn um sinnlose Worte kürze und Pep in meinen Aufsatz bringe. Kleinigkeiten wie herauf, hernieder, herab, hinab, hinunter - sowas lernt man nicht, sowas soll man angeblich können. Außerdem wird hier endlich einmal erklärt, warum die Rechtschreibprüfung nicht das Nonplusultra ist. Und wenn wieder einmal jemand zu mir sagt "ich hab es doch schon korrigieren lassen von Word" (seit Jahren ein Satz, bei dem ich Rot sehe!) halte ich ihm dieses Buch unter die Nase, dort sind sehr gute Gegenbeispiele!

Nun habe ich das Glück, zu den Leuten zu gehören, die ein gutes Sprachgefühl haben. Dennoch ist es für mich immer frustrierend, wenn ich zwar sage "das ist falsch" aber nicht begründen kann weshalb. Die von mir korrigierten Opfer wollen ja schließlich ein fachliches Urteil, kein Bauchgefühl. Und ich hatte beim Lesen sehr viele AHA-Erlebnisse. Endlich kann ich begründen, warum die Perspektive wechselt, obwohl der Protagonist noch immer die Hauptperson zu sein scheint. Endlich weiß ich, ab wann die Adjektive nicht nur für mich sondern auch für den Text zuviel sind.

Band 2 ist bereits erschienen, Band 3 ist in Arbeit und ist für November angedacht. Für mich steht es außer Frage, dass ich die Reihe vervollständigen werde. Den Ratgeber empfehle ich jedem, der mit Texten jongliert, egal ob Facharbeit, Bewerbung, Roman, Kurzgeschichte oder Rezension. Egal ob Autor oder Lektor. Der SCHREIBRATGEBER gehört auf den Schreibtisch, wo man ihn jederzeit beim Arbeiten parat hat. Kaufen! Lesen! Verinnerlichen!

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Und als weitere Empfehlung möchte ich >das Schreiblabor< nennen: dort gibt es hervorragende Tipps. Man kann auch online seinen Text auf Füllwörter oder allgemein überprüfen lassen.

SaschaSalamander 04.07.2011, 16.43 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Möchte gerne einmal

Es gibt Bücher, die ich schon immer lesen wollte. Aber meistens halte ich mich dann an Novitäten oder an Titel, die mir von Freunden aktuell empfohlen werden. Außerdem kenne ich manche Sachen indirekt ja schon. Mal ehrlich, jeder von uns kennt Moby Dick, 1984, Oliver Twist und ähnliche Schinken. Aber kennen heißt nicht gelesen. Alles kann man nicht gelesen haben, das wäre zuviel.

Dann gibt es noch die Bestseller von vor X Jahren, die ich damals unbedingt lesen wollte aber immer etwas dazwischen kam und von denen heute alle schwärmen. Ohne mich.

Außerdem die Titel, die ich für mich persönlich wollte. Weil ich den Autor genial finde und alles von ihm gelesen haben will. Wenn ich doch nur die Zeit dafür hätte!

Und so habe ich mir mal Gedanken gemacht, welche Titel mir wichtig sind. Was will ich unbedingt lesen? Oder was war so gut, dass ich es noch einmal lesen möchte? Wenn ich mich doch nur aufraffen könnte. Aber da ich sie bereits kenne oder auch ohne es gelesen zu haben sehr viel davon weiß - schiebe ich es immer auf morgen.

Albom - 5 Menschen, die Dir im Himmel begegnen
Alghieri - Die göttliche Komödie
Austen - div
Bradbury - Fahrenheit 451(nochmal)
Brecht - Der Gute Mensch von Sezuan)
Bronté - Sturmhöhe
Carroll - Gesamtwerk
Cervantes - Don Quixote (nochmal)
Coelho - Hexe von Portobello
Dickens - Pickwicker, Große Erwartungen, Nickleby, Gesch 2 Städte
Doyle - Sherlock Holmes gesamt
Ende - div (nochmal)
Eschbach - Billion, Wiederentdeckung
Fallada - Wer einmal aus dem Blechnapf frisst (nochmal)
Gaiman - div
Gogol - die toten Seelen
Golden - Die Geisha
Goldmann - Brautprinzessin
Gontscharow - Oblomow
Grimmelshausen - Simplicissimus
Heart - Clan der Otori
Hesse - Steppenwolf, Siddharta, Narziss
Hobbes - Leviathan
Hofmann - Sandmann
Hosseini - Drachenläufer
Huxley - Schöne neue Welt (nochmal)
Isau - Kreis d Dämmerung (nochmal)
Isau - Mirad, D verbotene Schlüssel, Herr d Unruhe
Janosch - Colonech
Inks - Cadel Teufel Genie
Kerkeling - Jakobsweg
Kinski - div
Lassak - Mumienherz
Lelord - Hector
Lovecraft - div (nochmal)
Mankell - Afrika-Bücher, Joel, Kater
Mann - Mario u d Zauberer (nochmal)
Meister - Das Licht, das tötet
Moers - Rumo, Schrecksenmeister u.a.
Murakami - Mr. Aufziehvogel, Hardboiled Wonderland
Nabokov - Lolita
Norman - Gegenerde
Orwell - 1984 (nochmal)
Palahniuk - div
Pirincci - Der Rumpf (nochmal), Yin
Pullman - Tödl Missverst, Sally Lockhart
Rushdie - Harun u d Meer d Geschichten (nochmal)
Schneider - Eiersalat, Aprikose Banane Erdbeer
Schneider - Schlafes Bruder (nochmal)
Sedaris - Nackt, hübsch
Silverstein - Raufgefallen, Lafcadio
Somoza - Das Einstein-Projekt
Tagore Rabindranath - div
Tolstoi - Karenina
Weber - Ameisen-Trilogie (nochmal)
Wilde - Gesamtwerk
Voltaire - Candide (nochmal)
Yoshikawa - Musashi
Yoshimoto - div
Zweig - Schachnovelle (nochmal), Amoklauf
Zusak - Die Bücherdiebin (nochmal)
? - 1001 Nacht gesamt
? - Die Edda
? - Gilgamesch Epos

Welche Titel wollt Ihr endlich lesen, so ihr Euch aufrafft? ;-)

SaschaSalamander 04.07.2011, 09.13 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 26

Gelesen / Gehört
Die drei ??? 147 - Grusel auf Campbell Castle
Lady Bedfort 39 - der Teufel von Marbles Cove
John Sinclair 65 - das Vampirnest
John Sinclair 66 - Hexenwahn
Kirihito 1 - 3 (O Tezuka)
Kubu und der Tote in der Wüste (M Stanley)
Numbers 2 (R Ward)
Just around the corner (T Kawai)
Psychic Detective Yakumo 1 (M Kaminaga)
Schreibstilratgeber (S Strecker)
Du bist zu schnell (Z Drvenkar)


Gesehen
/


Geschenkt
/


Getauscht
/


 Gekauft
Wie Du mir (I L Minden)
Praktikum d Lüste (I L Minden)
Franken Fran 2 (K Kigitsu)
Spice and Wolf 3 (K Koume)
Detektiv Conan 69 (G Aoyama)
Angel Sanctuary Deluxe 3 (K Yuki)
Sehnsuchtssplitter (A Shimaki)
Psychic Detective Yakumo 1 (M Kaminaga)
Detective Ritual 1 (R Seiryoin)
Just around the Corner (T Kawai)

SaschaSalamander 03.07.2011, 20.18 | (0/0) Kommentare | PL

TTT Bücher, in denen ich leben möchte



Das aktuelle TTT vom letzten Donnerstag lautet >"10 Bücher, in denen Du gerne eine Hauptrolle spielen würdest"<. Ich hatte diese Woche wenig Zeit. Außerdem gibt es nur sehr wenige Bücher, in denen ich real beteiligt sein möchte. Ich lese sehr gerne Thriller, Horror, Krimis, da möchte ich nicht wirklich dabeisein! Und auch bei der Fantasy geht es mir oft zu blutig oder gefährlich her. In der Welt Victor Hugos will ich ganz sicher nicht leben!

Ich mag es, dass mein Leben ungefährlich ist. Es gibt schon genügend Probleme, auch ohne dass ich mich einem Risiko aussetze, ich bin nicht der Abenteurer, nur in meinem Kopf kämpfe ich gegen Drachen, die gefährlichen Bücher fallen also schon weg. Und die realistischen Bücher interessieren mich nicht, da kann ich auch gleich in meiner Welt bleiben.

Aber ein paar Bücher reizen mich dennoch, die möchte ich nun loswerden:

Ronja Räubertochter
Ich bin ein Kind des Waldes. Berge, Strand, das brauche ich nicht. Ich liebe den Wald. Ich liebe Burgen, Ruinen, das einfache Leben. In Ronja würde ich gerne mitspielen, habe mich als Kind sehr mit Ronja identifiziert. Klar gibt es Gefahren, aber denen fühle ich mich gewachsen. Und ich würde so gerne Lovis, Glatzenpeer real gegenüberstehen. Möchte mit dem Pony durch den Wald reiten und mich ins Moos legen, dem Flußlauf folgen ...

Die Brüder Löwenherz
Das Kirschblütental. Und natürlich Nangilima. Ach ja, ich würde gerne mit den Jungs durch das Kirschblütental reiten. Auch hier gibt es das Böse, klar. Aber trotzdem wäre ich gerne dort. Ich mag Jonathan und Krümel, gerne wäre ich "in Eurem Bunde der Dritte".

Oh wie schön ist Panama
Ich bin der kleine Tiger! :-)

Winnieh Pooh
Vielleicht wäre ich I-Ah oder Eule. Und je mehr ich davon lese, desto mehr stelle ich fest, dass ich auch ein wenig Ferkel bin. Aber auch ein bisschen von Pooh, Ruh und Tigger. Das ist das Schöne: man findet sich in allen ein bisschen wieder. Ich mag den Hundertmorgenwald und würde gerne dort leben :-)

Alice im Wunderland
Aber ich bin mir nicht sicher. Ein bisschen zuviel Wahnsinn für meinen Geschmack. Andererseits, ich wäre ja ein Teil davon. Gerne wäre ich Teil dieser Welt, aber bitte mit meinem gesunden Verstand (mal sehen, wie lange ich ihn mir erhalten könnte)

Don Quixote
Ich würde gerne als Sancho an der Seite des Ritters der traurigen Gestalt reiten. Würde ihm immer wieder helfen, wenn er stürzt. Würde seine Wunden versorgen und der Mittler zwischen ihm und der Außenwelt sein. Ich würde ihm helfen, die Welt ein bisschen lebenswerter zu machen. Würde seine Träume bewahren.

Detektiv Conan
Ganz schön brutal, aber immerhin kommen sie ja alle unversehrt aus den Fällen heraus. Schon oft habe ich mir vorgestellt, an Shinichis Seite zu ermitteln oder mit Ran befreundet zu sein :-)

Die drei ???
Auch hier: die Jungs kommen immer wieder aus der Gefahr heraus, am Ende sind alle glücklich, die Bösen sind besiegt, die Welt ist wieder in Ordnung. Ich mag Justus, würde mich gerne mit ihm unterhalten und über Gott und die Welt diskutieren!

SaschaSalamander 02.07.2011, 16.37 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Numbers 2 - Den Tod vor Augen

ward_numbers2_1.jpgÜber den ersten Teil >NUMBERS - DEN TOD IM BLICK< habe ich bereits vor einigen Monaten erzählt und fleißig geschwärmt. Ein tolles Buch, das mich auch noch viele Wochen danach noch bewegt hat gedanklich. Ich konnte es kaum erwarten, bis ich endlich den zweiten Teil in der Hand hielt: NUMBERS - DEN TOD VOR AUGEN. Ich hatte die Befürchtung, dass es ein billiger Abklatsch werden könnte, aber dies war nicht der Fall. Die Handlung ist komplett eigenständig, und gemeinsam ist den Büchern lediglich die Thematik der Todeszahlen.

Adam ist nun ein junger Mann, er lebt bei seiner Großmutter. Von seiner inzwischen verstorbenen Mutter Jem erbte er die Gabe / den Fluch, das Todesdatum eines Menschen zu sehen. Als er umziehen muss nach Londen, ist er schockiert: ein Großteil der Bevölkerung tragen alle ein gemeinsames nahes Datum, den 1. Januar 2028. Er will fliehen, doch seine Oma überzeugt ihn, dass er die Welt verändern kann, er muss die Menschen warnen!

Sarah hat Nacht für Nacht den gleichen schrecklichen Albtraum und spürt, dass etwas Schreckliches geschehen wird. In der Schule steht sie plötzlich Adam gegenüber, dem "Teufel", der ihr Kind an sich nimmt und in ein Meer aus Flammen geht. Sarah flüchtet von zu Hause, trägt das Kind ihres Vaters in sich und hat Angst vor der zukunft. Sie möchte doch nur für ihre Tochter sorgen. Aber wie soll das gehen in einer Welt, in der Menschen gechippt sind und man sie überall aufspüren kann und zurück zu den Eltern bringen würde?

Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten. Die Sprecher (Philip Schepmann und Sascha Icks) waren einfach anders, und als Fan von Laura Maire musste ich mich umstellen. Vor allem die Großmutter, die ich im ersten Teil kennen und lieben lernte, bekam durch die Stimme von Philip einen komplett neuen Charakter. Aber bald hatte ich mich daran gewöhnt. Beide machen ihre Sache hervorragend. Das Buch ist abwechselnd aus Sicht von Adam (Philip) und Sarah (Sascha) geschrieben, und ich finde es eine sehr gute Idee, es auf zwei Stimmen zu verteilen (was leider keine Selbstverständlichkeit ist).

Die Geschichte hat mit der ersten nichts zu tun und ist komplett eigenständig. Kein Abklatsch, sondern eine gute Idee in neuem Gewand, auch ohne Kenntnis des ersten Buches verständlich. Band 1 spielt in der Gegenwart, Band 2 spielt im Jahr 2027. Die Gesellschaft ist in vielen Dingen gleich, aber es gibt auch einige gravierenden Veränderungen. Das von der Autorin aufgezeichnete Bilder der Zukunft finde ich ziemlich realistisch und von daher auch sehr beängstigend.

In den ersten Kapiteln hatte ich einige Probleme, es zog sich für meinen Geschmack etwas zu lange hin. Adams ständigen Versuche, Sarah zu kontaktieren, Sarahs ständige Flucht vor ihm, das hätte ein wenig verkürzt werden können für meinen Geschmack. Doch nachdem die beiden endlich zusammenkamen, wurde es so richtig spannend, sodass ich jeden nur erdenklichen Vorwand nutze, die Kopfhörer ins Ohr zu stecken. Wie würde es weitergehen? Sind Sarahs Visionen das Ergebnis ihrer Versuche, genau dies zu verhindern? Kann man die Zukunft überhaupt ändern? Was geschieht, wenn man in das Schicksal eines Menschen eingreift?

All die Steine, die den beiden Jugendlichen in den Weg gelegt wurden durch Behörden, Schule, Polizei, Mitschüler, Familie. Aber auch die Freunde, die ihnen Unterschlupf bieten, beim Hacken ins Computersystem helfen, von ihren Gaben wissen. Ein ständiges Auf und Ab der Gefühle, ich habe mit den beiden mitgefühlt, habe die Fäuste geballt und mich erleichtert zurückgelehnt. Die Handlung ist so packend geschildert, dass man das Gefühl hat, den Rauch des Feuers auf der Zunge zu schmecken.

Der Stil ist lässig, locker, den Protagonisten angepasst. Adams Stil ist etwas direkter, nicht vulgär aber eben der eines männlichen Jugendlichen aus der Unterschicht. Sarah aus feinem Haus spricht etwas gehobener, drückt sich ein wenig gewählter aus. Diese kleinen aber doch markanten Unterschiede gefielen mir sehr. Es ist Rachel Ward sehr gut gelungen, sowohl den Jungen wie auch das Mädchen aus jeweils der Ich - Perspektive glaubhaft zu schildern.

Die Themen sind bunt gemischt, mir gefällt, dass man das Buch kaum in eine Schublade passen kann. Dystopie, Thriller, Jugend, Romantik, Action, Verschwörungstheorie. Gerade diesen Band kann ich mir unglaublich gut im Kino vorstellen, ein bombastischer Film, der den Zuschauer bis hin zum knappen aber gewaltigen Showdown nicht mehr ruhig atmen lässt.

Großartiges Buch, großartiger Schreibstil, tolle Sprecher. Thematisch für fast alle Interessen zu empfehlen: Jugendliche wie Erwachsene, Realisten wie Fantasyfreunde, es hat ebenso Tiefgang wie auch einfach nur mitreißende Unterhaltung. NUMBERS ist eine Buchreihe, die noch lange nach der Lektüre im Leser wirkt und arbeitet.

SaschaSalamander 01.07.2011, 09.46 | (0/0) Kommentare | PL

Lesestöckchen

In mehreren Blogs stolperte ich über dieses Stöckchen, das mir gefiel, ich hab es mir mal geschnappt. Weiterreichen werde ich es nicht, aber wer mag, darf es natürlich gerne nehmen.

Und was mich ganz besonders freut: ich kenne dieses "Stöckchen". Irgendwie kam es mir so richtig bekannt vor. Könnt Ihr Euch denken, woher? Geenau, das stammt von mir! War nicht als Stöckchen konzipiert, weil dieses ständig Verlinken nicht mein Ding ist. Aber ich freue mich wie Bolle, dass es bis heute überlebt hat! :-)

(und gleichzeitig grusele ich mich ein wenig, wie langlebig das Internet ist)

>04.05.2006<


Beim Essen?
Wenn ich alleine bin ja, manchmal Buch, oft Kindle.
Früher als Kind auch zu Hause im Beisein der Family.
Aber ich liebe auch Essen pur. Will es ja auch achtsam genießen :-)


Beim Baden?
Gelegentlich Hören, Meist Lesen.
Heftromane (z.B. John Sinclair) oder Mangas. Muss handlich u klein sein


Am Örtchen?
Manchmal. Meist Zeitschriften.


Beim Laufen?
Heute: Hören. Früher: auch Lesen.
Bin als Kind nicht nur einmal gegen Laternenpfähle oder geschlossene Türen gerummst. Einzig wo ich immer gestoppt habe zu Lesen war das Überqueren einer Straße.



Beim Friseur?
Beim Schneiden nicht, beim Warten Kindle.


Im Wartezimmer?
Immer, sonst dreh ich durch. Wartezimmer ist Muss.
Früher Buch, heute Kindle.


In der Werbepause?
Was ist das? ;-)
Hab keinen TV und sehe nur DVDs an oder Online Mediathek


Im Auto (Beifahrer)?
Beifahrer nein, halte ich für unhöflich. Aber wenn viele Beifahrer sind (z.B. Mitfahrgelegenheit.de) und andere unterhalten sich angeregt mit dem Fahrer über etwas, das mich nicht interessiert, dann Kindle, Buch oder Hören.


Im Park, Freibad, etc.?
Manchmal gehe ich extra in den Park, um dort gemütlich im Schatten zu liegen und zu lesen, genieße ich sehr.


In der Kassenschlange?
Hörbuch schalte ich im Supermarkt aus, weil ich mich nicht auf das Hörbuch konzentrieren kann. Lesen könnte ich nicht.


Im Bett nach dem Aufstehen?
An Arbeitstagen nicht, aber ansonsten sehr gerne. Ein besonderer Genuss :-)


In der Pause (Kino, Theater, etc.)?
Kino und Theater gehe ich i.d.R. nie alleine, und anderen gegenüber wäre das unfair. Außerdem befasse ich mich mit dem Werk, das ich sehe, also v.a. Programmheft mit Schauspielern, Info etc.


Bevor der Hauptfilm im Kino beginnt?
Programmzeitschrift höchstens. Aber i.d.R. Gespräch mit Freunden, die dabeisind.


In der U-Bahn, Straßenbahn, im Zug?
Ebenso ein Muss wie im Wartezimmer. Mal Kindle, mal Hören.


An der Haltestelle, auf dem Bahnhof?
Mal Kindle, mal Hören.


Im Restaurant oder Café (wenn man alleine ist)?
Alleine gehe ich nicht ins Café oder Restaurant.


Unter der Bettdecke mit Taschenlampe (als Kind)?
Nahezu täglich. Aber ich durfte eigentlich, also meistens über der Bettdecke. Aber mit Taschenlampe, damit das Licht die anderen nicht weckt.


Während des Kochens (Kochbuch zählt nicht)?
Früher gelegentlich ein Buch (während was im Ofen brutzelt, während ich die Sahne stundenlang steifschlage, während ich auf etwas warte), heute regelmässig Hörbuch


Während eines Besuches (wenn Gastgeber telefoniert etc)?
Viele finden das unhöflich. Die finden es höflich, wenn ich blöd durch die Gegend gucke, während sie eine halbe Stunde Hausputz machen oder telefonieren. Das ärgert mich, wenn der Gastgeber mich alleine lässt, mir keine Beschäftigung anbietet aber Lesen als unhöflich empfindet. Reizthema hoch zehn!!! (Wenigstens bei sehr guten Freunden darf ich)


Während langer Computerprozesse (Scannen, Booten, etc.)?
Aber klar doch


Auf der Arbeit / in der Schule?
Auf Arbeit höchstens in der Pause. In der Schule regelmässig unter der Bank. Hab mal einen 450 Seiten Hohlbein an einem einzigen Schultag (ohne Nachmittagsunterricht) von vorne bis hinten durchgelesen. Die Lehrer akzeptierten das (taten, als sähen sie das nicht), weil ich trotzdem im Unterricht mitgearbeitet habe.

SaschaSalamander 30.06.2011, 18.55 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Noch ein Award

Von der >Katze mit Buch< habe ich einen Award bekommen, der mich sehr freut. Mit Superheldenmaske und in Lila, wie ich es mag ;-)




Die Regeln:
- es in den eigenen Blog einstellen
- an 5 Blogger weiterreichen
- zum Blog verlinken, von dem man es bekommen hat.



Nun, viele meiner Freunde nehmen keine Awards an bzw geben sie nicht weiter. Kann ich verstehen und respektiere ich. Aber an einen Blogger möchte ich den Award gerne weiterreichen:

erst kürzlich entdeckt, aber mir gefällt der Stil, der Mensch dahinter ist sympathisch, und außerdem ist er was Besonderes: einer der ganz wenigen männlichen Buchblogger. Alles in allem also ein super Blog, an den ich den Award gerne weiterreiche:

>Ozzy Wolfs Bücherschätze<

SaschaSalamander 29.06.2011, 17.26 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Kubu und der Tote in der Wüste

stanley_kubu_1_1.jpgEin Mord mitten in der Wüste am Wasserloch. Ein sympathischer Ermittler. Ein wundervolles Land in hervorragenden Farben geschildert.

Das richtige Buch zur falschen Zeit. Seit einigen Wochen komme ich nicht wirklich voran. Aber es bringt ja nichts, aufs Lesen zu verzichten, weil ich mich zu diesem Buch zwingen will und nichts anderes lese.

Irgendwie schade. Denn irgendwie gefällt mir das Buch. Na, ich werde es ein andermal versuchen. Und eine Empfehlung gibt es trotzdem. Krimis müssen nicht immer im Deutschland, New York oder Schweden spielen :-)

SaschaSalamander 29.06.2011, 14.11 | (0/0) Kommentare | PL

Vater, Mutter, Tod

langer_vmt_1_1.jpgGerade begonnen, habe ich VATER, MUTTER, TOD auch schon beendet. Das Buch lässt dem Leser keine Zeit, es beiseite zu legen, und Zwangspausen führen eindeutig zu Frust. Zeit nehmen und dann wenn möglich von vorne bis hinten durchlesen, sonst endet alles, was man währenddessen tut, mangels Konzentration im Chaos. Das Buch lässt den Leser nicht mehr los!

Die Handlung zu beschreiben fällt schwer, da sie nicht chronologisch erzählt ist und eben genau das die Aufgabe des Lesers ist: sich die Geschichte nach und nach zu erarbeiten.

Der Prolog beginnt damit, wie eine Frau nach Hause kommt und ihrem alkoholisierten, gewalttätigen Ehemann gegenübersteht. Bei der Konfrontation wird der kleine Sohn des Paares getötet.

Was folgt, sind Kapitel mit Überschriften wie "fünf Tage vor der Katharsis", "drei Tage vor der Katharsis", "ein Tag vor der Katharsis; abends". Außerdem gibt es da noch "Jacquelines Berichterstattung", womit ebenfalls sehr viele Kapitel betitel sind. Jedoch erfolgt die Reihenfolge der Tage vor der Katharsis nicht chronologisch, sondern zeitlich unsortiert.

So ergibt es sich, dass man beim Lesen häufiger einmal zurückblättert, weil man glaubt den Zusammenhang zwischen einzelnen Puzzlestücken erkennen zu können, und man möchte sie gerne verbinden. Einige Male hatte ich das Bedürfnis, mir Stift und Zettel zu nehmen und die einzelnen Kapitel zu sortieren, aber dies war wohl nicht im Sinne des Autors, also folgte ich seinem Weg. Es ist anfangs unklar, worauf es hinauslaufen wird und was nun tatsächlich geschieht. Die Protagonistin beschreibt ihre Erlebnisse und muss dann feststellen, dass sie von iherer Erinnerung betrogen wird. So verbringt sie etwa einen Nachmittag mit ihrer Mutter und muss sich dann von ihrem Gatten sagen lassen, dass die Mutter bereits vor zwei Jahren gestorben sei. Sie möchte ihr Büro aufsuchen und kann sich im Fahrstuhl nicht mehr an das Stockwerk erinnern.

Es gibt einzelne Elemente, die sich immer wieder durch das Buch ziehen, etwa ein Buch von drei Bären auf dem Rummelplatz. Eine zerrissene Bluse, ein Schnitt am Bauch. Ein blutiges Messer, ein zerbrochener Teller. Eine rothaarige Frau, die immer wieder auftaucht und Unheil verheißt. Erinnerungen an den Sohn, den Mann, die Arbeit, die Kinderfrau. Es trieb mich beim Lesen fast in den Wahnsinn, die Lösung lag auf der Hand, aber sie entschlüpfte immer wieder. Ah, endlich hatte ich begriffen! Nein, doch nicht, aber erst vor ein paar Seiten hatte ich doch gelesen, dass ... nein, auch nicht, aber könnte es nicht sein, dass vielleicht usw?

Am Ende bin ich durch das Buch gerast. In so schnellem Tempo habe ich schon lange nicht mehr gelesen, insgesamt habe ich vielleicht eine bis eineinhalb Stunden gebraucht (Speedreading machts möglich), auch wenn ich mir die Lesefreude gerne länger erhalten hätte, aber ich konnte nicht anders!

Etwa kurz vor der Hälfte des Buches war mir dann klar, was geschehen war und wie es dazu kam. Aber dennoch wollte ich die Bestätigung dafür haben (und erhielt sie auch). Auch musste ich die näheren Zusammenhänge wissen, denn die konnte man natürlich nicht en detail erahnen, und ich freute mich über jedes Puzzlestück, das ich nach dem Erkennen der Aussage dann zusätzlich dem Gesamtbild hinzufügen konnte.

Ich habe für mich überlegt, ob das Buch an sich mich gereizt hätte, wenn es chronologisch geschrieben gewesen wäre. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich glaube nein. Hätte ich die Geschichte chronologischgelesen, hätte ich sie nett gefunden aber nichts Besonderes. Durch die Erzählweise jedoch wird VATER, MUTTER, TOD zu etwas Besonderem, das man nur selten zu lesen bekommt. Durch die ungewöhnliche Erzählweise entsteht eine ganz eigene Dynamik. Es kommt z.B. nicht darauf an, den Charakteren Tiefe zu geben. Bringt ja auch nichts, weil die Tiefe der Charaktere  (dass man sich hineinversetzen kann etc) nicht vermittelt werden kann ohne den zugehörigen Zusammenhang, der anfangs durch das Nichtchronologische ja fehlt. Für das von ihm gewählte Format hat der Autor die Figuren, die Handlung hervorragend beschrieben. Ich musste zwischendurch an den Film MEMENTO denken, der mit ähnlichen Mitteln (nicht durcheinander, dafür jedoch rückwärts erzählt) ebenso genial Spannung erzeugen konnte.

Hm, jetzt ist das Buch vorbei, schade. Auf jeden Fall ein großartiges Buch, das ich jedem, der spannende Thriller und Mindfuck mag, ab-so-lut ans Herz lege. Dieses Buch wird man nicht so schnell vergessen ...

SaschaSalamander 27.06.2011, 08.53 | (0/0) Kommentare | PL

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