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McDermid Abgekupfert

mcdermid_affaire_150.jpg"Echo einer Winternacht" war einer meiner ersten Krimis, und ich war begeistert. Außerdem las ich sehr ungern Romane von Autorinnen, und ValMcDermid war die erste Autorin nach langem, an die ich mich heranwagte. Und ich war begeistert. Von der Frau, und von ihrem Krimi. Es folgten dann ein paar Kathy Reichs, Higgins Clark, Jilliane Hoffmann, Sandra Brown und andere. Aber für mich ist und bleibt es eben Val McDermid. Was mir vor allem an "Echo einer Winternacht" gefiel: nicht soviel blutige Darstellung wie in den anderen Büchern. Die Fähigkeit, auch ohne große Action sehr viel Spannung zu erzeugen. Nun ja, spätestens in "Die Erfinder des Todes" durfte ich erfahren, dass sie sehr wohl blutig und grausam schreiben kann. Nagut, spannend waren die Sachen noch immer. Ich habe mir inzwischen auch Bücher von ihr gekauft, "ein Ort für die Ewigkeit" und "Abgekupfert", und in der Bücherei schnappe ich mir jedes nur greifbare Hörbuch. So fielen mir "Tödliche Affaire" und "Wen es trifft" in die Hände ... und Euch erwartet hier wieder eine Double Feature ;-)

Zuerst hörte ich "Tödliche Affaire". Ehrlich gesagt, die CD enttäuschte mich etwas. Zwei Kurzgeschichten, recht nett vorgetragen von Thomas Meinhardt. Aber irgendwie ohne Biss, fand ich. Die erste handelt von einem Schriftsteller, der die Geschichte in der Ich-Form erzählt. Er hat ein paar seltsame Gelüste und sucht sich auf recht umständliche Weise eine Schriftstellerin, deren Schreibstil ihm gefällt, deren sexuelle Anteile der Romane (Krimis soll sie schreiben) ihn erregen. Und der schreibt er dann ein Fanmail, macht sich langsam an sie heran, gewinnt ihr Vertrauen, bis sie sich endlich mit ihm trifft. Und dort lebt er seine Phantasie dann endlich aus. Wobei ich fand, dass das etwas arg einfallslos war *gähn*. Irgendwie hatte ich mir mehr davon versprochen, es kündigte sich ein kranker Psychopath an, geboten wurde dann ein 0815 Kleinstadtkiller.

Die zweite Geschichte handelt von einem Ganoven, der endlich zurück ins bürgerliche Leben möchte. Aber wie soll er das mit seinem Lebenslauf gestalten, wie die Lücken erklären? Und so beschreibt er in einem fiktiven Bewerbungsgespräch seinen Werdegang, bis er an den Punkt kommt, an dem sich das Blatt wendet: eine junge Anwältin will ihren Freundinnen zur Selbstjustiz gegen prügelnde Ehemänner unterstützen und braucht eine Art "Geldeintreiber", der den Männern in deren Sprache erklärt, was hier läuft ... notfalls auch mit Baseballschläger ... tja, und so einfach kann Geldverdienen sein ...

Ich war ehrlich gesagt recht enttäuscht. Von beiden Geschichten hatte ich mir mehr versprochen. Die erste begann spannend und endete kurz vor dem sprichwörtlichen Höhepunkt abrupt einfallslos, die zweite zog sich eine halbe CD lang hin, bevor sie dann endlich zum Punkt kam. Schade. Ich kenne McDermid eigentlich besser.

Dann die andere CD: "Wen es trifft und Wer den Wagen ins Rollen bringt". Gesprochen von Eva Gosciewicz, ich mag ihre Stimme. Aber ich werde die CD nicht hören, denn ich habe festgestellt, dass ich die Geschichten bereits kenne: sie stammen aus "Abgekupfert". Ich habe die Angewohnheit, Bücher mit Kurzgeschichten nicht von vorne bis hinten zu lesen, sondern je nach Lust und Laune hier und da mal eine Geschichte herauszupicken. Daher kannte ich die Geschichten der ersten CD noch nicht. Aber als ich den Klappentext zu "wen es trifft" las, wusste ich es sofort. Wollen die Macher nun also wirklich Geld verdienen, indem sie jeweils zwei Kurzgeschichten der Autorin auf CD packen, bis das Buch durch ist? Ehrlich gesagt, da halte ich die 2,99 für dieses kleine Büchlein (meist als Mängelexemplar in Läden günstigst erhältlich) besser angelegt als in den CDs. Die Sprecher sind nett, aber keine Weltklasse. Und wenn sich die Story wie in der Geschichte mit dem Kleinganoven zu lange hinzieht, kann man auch mal überfliegen. Eine CD enthält 2 Geschichten und kostet 8 Euro, das Büchlein enthält 11 Geschichten und kostet 3 Euro ...

mcdermid_trifft_150.jpgDoch, zum Selbstlesen sind die Kurzgeschichten sehr gut geeignet. Ich stöbere gerne in diesem Büchlein und lese heute mal die eine und in ein paar Wochen die nächste. Aber das Geld für die Hörbücher dazu würde ich nicht ausgeben. Mein Tipp: besorgt Euch das Buch bei >Tauschticket<, genießt die Geschichten ein kleinen gemütlichen Dosen vorm Schlafengehen. Es gibt Hörbücher, in die man sein Geld sinnvoller investiert ;-)

SaschaSalamander 02.07.2007, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 26

Gelesen
Schattensaiten 01 - 03
Rätselhafte Körpervorgänge (Brater J.)
Du hast angefangen! - Nein Du! (McDee)
Miesel 01 - der Kakerlakenzauber (Ogilvy, I.)

Gekauft
/

Geschenk
Popsy

Buchticket
/

Vorgemerkt
/

Filme
Happy Feet
Nachts im Museum

SaschaSalamander 01.07.2007, 17.47 | (0/0) Kommentare | PL

Podcast

Ach, schön, endlich hat es geklappt, ständig hielt mich etwas anderes davon ab. Erst hatte ich keine Zeit, dann stellte ich mich einfach zu blöd an für die Technik, dann hat mich eine Krankheit meine Stimme gekostet, und jetzt endlich kam ich mal dazu, mich ein wenig im Aufzeichnen zu üben. Kann jetzt also auch endlich meine Stimme erheben *miep*. Das Podcasten wird das kleinste und letzte Hindernis sein, aber das bisschen Quelltext werd ich schon irgendwie schaffen ...

und so wird es nun allsonntäglich nachmittags einen Podcast hier geben. Aber weil ich nicht sonderlich auf das brave "Wort zum Sonntag" stehe, ist das Thema der nächsten Zeit nicht ganz so brav: ich möchte einige Märchen der Gebrüder Grimm vorlesen, die nicht ganz so bekannt sind wie Rotkäppchen oder Dornröschen. Klar, brutal sind diese ja auch, aber es gibt da schon einige Gemeinheiten mehr. Und wusstet ihr schon, wie grausam die alten Fabeln manchmal waren? Puh, nix für Zartbesaitete, Anklicken ab Sonntag auf eigene Gefahr ;-)

Wer es lieber etwas sanftmütiger mag, der findet ab heute ab und zu auch einzelne Beiträge von mir im >Märchenblog< ;-) Ein klasse Projekt, das Bea da aufgezogen hat, und ich bin froh, dass ich endlich meinen Teil dazu beitragen kann, lange genug hat es ja nun wirklich gedauert, bis ich das auf die Reihe bekam *g* ...

SaschaSalamander 27.06.2007, 15.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Nonstop für Englischmuffel

fermer_bmx_150.jpgHm, da habe ich also die Aufgabe, einer eher wenig motivierten Schülerin auch über die Sommerferien Englisch-Nachhilfe zu geben. Keine leichte Aufgabe, wenn es heiß ist und sie vermutlich lieber im Freibad läge. Wenigstens gibt es keinen aktuellen Schulstoff, an dem man klebt. Und so wühlte ich in der Bibliothek, ob es mal ein etwas anderes Jugendbuch gibt, mit dem man auch Lese- und Lernmuffel ein wenig motivieren kann. Und ich habe ein Buch gefunden, besser gesagt, sogar eine ganze Buchreihe!

Nonstop BMX - Christine ist in Johnny, den Schwarm der Schule verliebt, aber der interessiert sich nur für BMX. Deswegen beginnt sie auch mit diesem Sport. Und dann will sie endlich an den Masters, DEM Turnier schlechthin, teilnehmen, aber dafür sind doch tatsächlich nur Jungen zugelassen! Es bleibt ihr also nur die Möglichkeit, sich in Chris zu verwandeln, ihre langen Haare abzuschneiden und alle zu täuschen. Johnny lacht sie aus, aber SIE weiß, dass sie es schaffen wird und lässt den Macho stehen. Anfangs klappt auch alles wunderbar, aber dann verliebt sie sich in Vincent, einen coolen Teilnehmer aus Dublin ... und die andere Version: seit er das Masters - Turnier vor einem Jahr versabbelt hat, denkt Vincent an nichts anderes mehr als an sein tägliches Training. Aber dann passiert eine blödes Missverständnis an der Schule, für das seine Eltern ihm zwei Wochen Hausarrest aufbrummen. Und wie soll er jetzt trainieren? Also trickst er und sagt, das Turnier ginge schon früher los, und fährt zu seinem Kumpel Johnny nach Deutschland, um bei ihm zu trainieren. Dort trifft er auf Chris und ist ganz schön verwirrt über diesen seltsam Typen ... als der ihn dann auch noch küsst, ... also ... wäääääh!

Inzwischen gibt es drei Nonstop - Bücher: BMX, HipHop und Survival. Das vierte, Chatten, wird im September diesen Jahres erscheinen. Während sich BMX um Sport dreht, geht es in HipHop natürlich um Musik, in Survival um eine Klassenfahrt mit spannendem Krimi, in Chatten um eine Internetbekanntschaft. Und natürlich um Jungs und Mädels, einmal aus der einen Sicht, einmal aus der anderen. Einmal auf Deutsch, einmal auf Englisch. Einmal das Mädel, das andere Mal der Junge. Somit also für beide Zielgruppen sehr gut geeignet und witzig zu lesen.

Der Schreibstil ist witzig und einfach gehalten. Und auch ich als Erwachsene habe derzeit meinen Spaß an der Lektüre, das Bearbeiten für den Unterricht geht locker von Hand. Die Story ist so angenehm zu lesen, dass meine Schülerin und ich fast das Ende der Stunde verpasst hätten ;-)

Mit anderen Büchern habe ich immer folgendes Problem: WIE bitteschön soll ich einen Jugendlichen motivieren, ein Kinderbuch auf Englisch zu lesen? Da fühlen sich meine Kids ziemlich hochgenommen, es ist ihnen peinlich. Kinderbücher liest man mit 14 einfach nicht mehr! Aber wenn ich ein normales Jugendbuch auf Englisch nehme, ist der Wortschatz einfach zu schwer, und das ist frustrierend. Mit seinen Nonstop-Büchern hat Fermer den Spagat zwischen einfacher Sprache und jugendgerechtem Inhalt super geschafft!

Das Englisch ist je nach Schulart etwa im zweiten bis dritten Lehrjahr anzusetzen, nicht zu kompliziert im Wortschatz und den grammatikalischen Verschachtelungen, aber hier und da schon einmal recht tricky und mit netten Wortspielen (e.g. "the penny dropped in his head like the money in the phone") versehen. Für Schüler, die schon etwas weiter sind - wie bei meinem Mädel - kann man die Fragen zum Text ja etwas komplizierter gestalten, auch dafür bietet der Roman recht gut Raum. Schwerere Vokabeln und Wortwendungen sind im Text hervorgehoben und in der Fußnote erklärt, sodass auch ohne Wörterbuch gut gearbeitet werden kann.

Ich übe mit meiner Schülerin daran Mediation (deutsches Umformulieren des englischen Textes), Listening (ich lese vor, danach muss sie Fragen zum Text beantworten), Lückentext (einen Lückentext mit Vokabeln aus dem Text vervollständigen). Und weil wir auch Deutsch üben, eignen sich die deutschen Passagen prima für Aufsätze und Erzählungen.

Nicht nur für den Unterricht sind diese Bücher sehr gut geeignet, sondern auch für Eltern, die ihre Kids mal ein wenig motivieren wollen, Englisch zu lesen. Schulenglisch ist ganz nett, aber die Texte in den Schulbüchern - ich will ehrlich sein, ich habe schon einige Schulbücher meiner Kids durchgeblättert, und sie sind ausnahmslos knochentrocken. Ich frage mich oft, wie den Kindern dadurch Freude an einer Sprache vermittelt werden soll? Sprache muss doch lebendig sein, Spaß machen, die Jugendlichen sollen merken, dass sie die Sprache selbst anwenden und gebrauchenfermer_survival_150.jpg können, dass sie sie im Alltag nutzen können. Und das gefällt mir an den Büchern von David Fermer: der Inhalt ist mitten aus dem Leben der Kids gegriffen, und sie sind weder lehrreich noch belehrend, sondern machen einfach nur Spaß. Weil die Sprache gut verständlich ist, muss nicht ständig unterbrochen werden für Nachfragen, sodass ein flüssiges Lesen möglich ist. Englisch, Deutsch, egal, weiterlesen, jedes Kapitel ist sehr kurz und mit einem spannenden Cliffhanger versehen, sodass man es kaum aus der Hand legen kann. Nur noch ein paar Seiten, ...

Also, Ihr Englischmuffel: ich wünsch Euch viel Spaß ... nicht beim Lernen, sondern beim Lesen und Lachen ;-)

SaschaSalamander 27.06.2007, 10.47 | (0/0) Kommentare | PL

Rätselhaftes Etwas

Was ist ein Portschlüssel, und wozu dient er?

SaschaSalamander 25.06.2007, 16.17 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Jung blond tot und Der Jäger

Gerade höre ich "Der Jäger", vor einigen Wochen hatte ich "Jung, blond, tot" im Ohr. Und weil ich finde, dass sich die beiden Romane sehr ähneln, genügt wohl eine Rezension für beide. Wozu zweimal den gleichen Text schreiben und meine Leser quälen, für Wiederholungen müsst ihr lediglich den Fernseher einschalten ;-)

"Jung, blond, tot" ist der erste Krimi um Julia Durant, ehemalige Mitarbeiterin der Sitte, nun neu in der Mordkommission bei den Kollegen Berger und Helmer. Sie wird direkt in eine grausige Mordserie hineingezogen, bei der junge, blonde Frauen vergewaltigt und misshandelt werden. Die Spur führt in die Frankfurter Oberschicht, und sehr lange Zeit tappen die Kommissare im Dunkeln, bevor ein Zufall sie auf den Mörder stößt ... wenn Julia mit allem gerechnet hätte - aber dieser Fall setzt ihr dann auch privat doch sehr zu.

In "der Jäger" wird eine Reihe von Frauen ermordet aufgefunden, welche scheinbar durch nichts, absolut nichts miteinander verbunden scheinen. Bis den Ermittlern der abstruse Gedanken kommt, ob es wohl das Sternzeichen sein könnte? Längere Gespräche mit einer Astrologin helfen ihnen tatsächlich weiter, und immer sonderbarer scheint es, was der Täter mit seinen Morden eigentlich vorhat. Und alle Opfer schienen den Täter zu kennen. Durant muss vorsichtig sein: auch ihr Horoskop trägt die gleichen Merkmale wie die der Ermordeten ...

Die Handlung von Franzens ... Franz´s ... ach, also, Andreas Franz lässt seine Krimis im Frankfurter Großraum spielen. Wer in Oberursel, Darmstadt, Frankfurt lebt, wird die Lokalitäten wohl alle wiedererkennen und ein klares Bild vor Augen haben, wenn Durant und Berger ermitteln. Dadurch wirkt der Krimi natürlich um ein Vielfaches lebendiger und greifbarer für uns als die Romane von Cornwell, Higgins-Clark, Brown oder anderen AutorInnen.

Sprachlich - naja, es ist ein deutscher Autor, kleine Unzulänglichkeiten können also nicht dem Übersetzer in die Schuhe geschoben werden. Ich finde, dass sich sehr häufig Sätze und Handlungen wiederholen (als Nichtraucher bemerke ich, wieviel Wert auf Rauchen und Zigarettenmarken gelegt wird). Beim Hören glaubte ich im ersten Moment einige Male, diese Szene bereits gehört zu haben, einfach weil sie einer früheren Situation nur allzu ähnlich war. Julia raucht. Nimmt ein Bad. Telefoniert. Ist alleine zu Hause. Sie befragt die Verdächtigen, alle bekommen die gleichen Fragen gestellt, alle antworten auf ähnliche Weise. Es zieht sich manchmal schon sehr, wenn die dritte oder vierte Person befragt wird. Natürlich klingt jeder auf seine Weise verdächtig, denn weil es - Krimi eben - alles nur ein großer, tiefer Sündenpfuhl ist (Sex, Drogen, jeder mit jedem), hat eben jeder etwas zu verbergen und beantwortet die Fragen anfangs nur unzureichend. In beiden Fällen soll der Leser wohl darauf gedrängt werden, Person xy zu verdächtigen (unsympathisch, zwielichtige Vergangenheit, hat eindeutig gelogen, Womanizer dem die Opfer vertrauten, wusste für den Mord relevante Details aus dem Privatleben der Frauen), und einige Zeit vor Ende wird diese Person dann ermordet. Weil sie den Täter zu kennen glaubt, zur Rede stellt und von ihm getötet wird. Äußerst einfallsreich, jau *hüstel*. Und dann ist der Täter jemand, mit dem man als Leser nicht gerechnet hat. Eigentlich auch gar nicht rechnen konnte. Wie in alten Wallace- und anderen Krimis: es werden Hintergründe, Zusammenhänge und eine Vergangenheit und ein Motiv genannt, welches ziemlich konstruiert klingt und jeder der verdächtigen Akteure angedichtet hätte werden können. Man fühlt sich als Leser in diesem Moment wenig ernst genommen.

Aber ansonsten ... naja, man sollte die Romane von Andreas Franz in einem zeitlichen Abstand von mehreren Monaten lesen, weil sich sonst einfach zuviel wiederholt, sprachlich wie auch im Handlungsmuster. Aber wenn man ihn nicht zu oft konsumiert, doch, dann bietet er wirklich eine sehr gelungene Unterhaltung. Flüssig geschrieben, sehr spannend. Julia Fischer, welche die Durant-Romane liest, hat eine sehr angenehme Stimme, trägt den Text sehr souverän und selbstbewusst vor, ich lausche ihr sehr gerne. Und da die Hörbücher die gekürzte Version der kompletten Taschenbücher sind, empfehle ich den Lesern, auch hier eher auf die Audio-Version zurückzugreifen, um die häufigen Wiederholungen zu vermeiden. Dadurch wird der Roman um einiges spannender ;-)

franz_jungblondtot_190.jpg

SaschaSalamander 25.06.2007, 10.07 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Gewissen

Was sagt Dein Gewissen?
"Du sollst der werden, der Du bist"
(F. Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft; Reclam, 2000; § 270)

SaschaSalamander 24.06.2007, 19.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 25

Gelesen
Der Jäger (A. Franz)
Nonstop BMX (D. Fermer)
Wächter des Tags (S. Lukanjenku)
Die TUN nichts, die wollen nur SPIELEN (N. Bleuel; C. Hohwieler)

Gekauft
/

Geschenk
/

Buchticket
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Vorgemerkt
Finale (Haye, Jenkins)

Filme
/

SaschaSalamander 24.06.2007, 11.41 | (0/0) Kommentare | PL

Die TUN nichts, die wollen nur SPIELEN

bleuel_TUN_150.jpgHeute Vormittag gehört, heute Nachmittag schon frisch rezensiert ;-) Quietschrosa lag dieses Hörbuch zwischen den anderen in der Bibliothek, und ich konnte nicht daran vorbei. Schon wieder ein Briefroman, diesmal zwei Freundinnen rund um den Alltag.

Eine nähere Inhaltsangabe kann ich kaum geben. Die beiden unterhalten sich über ihren Alltag und ihre Männer. Es beginnt damit, dass Natty ihrer Freundin Chrinstine ihr Leid klagt, und dass sie bei der Shiatsu-Massage endlich erkannt hat, was sie in der letzten Zeit immer so in Wut bringt: Ihr Mann ist es. Die Wurzel allen Übels. Tagsüber ist sie so gut gelaunt, aber sobald er wieder nach Hause kommt, geht es wieder los, das Geknatsche und Gezanke. Und so tauschen sie sich aus. Anfangs lassen sie so richtig Dampf ab über die bösen Männer, ihre lästigen Eigenheiten, ihre schrulligen Macken und ihre Rücksichtslosigkeit. Dann kommt hier und da auch mal ein wenig Selbsterkenntnis hinzu, denn der Nestbautrieb einer Frau mit allem Möbelrücken ist auch nicht gerade der Traum eines Mannes. Und auch ihre Methode "stummer Vorwurf" ist nicht gerade fair, eigentlich sollten sie ihren Männern sagen, was tatsächlich Sache ist ... und dann geht es über in die Frustigkeiten der Kindererziehung, der Haushaltsführung, die lästigen Pfunde und die mangelnden Möglichkeiten der Selbstentfaltung zwischen Wäschekorb, Kinderpflege und ehelichen Pflichten ...

Nicht so wortgewandt wie "gut gegen Nordwind", nicht so witzig wie die Bücher von Susanne Fröhlich (Moppel-Ich, Runzel-Ich, Frisch gemacht etc), aber eine angenehme Mischung aus beidem. Viele Aha-Effekte, immer wieder denkt man sich "jaaaaa, genau, das macht meiner auch", oder als Mann dann "stimmt, meine ist echt genauso" ... es ist keine böse Abrechnung mit dem anderen Geschlecht, sondern einfach eine nette Möglichkeit, direkt und dennoch humorvoll die Stolpersteine im täglichen Miteinander zu reflektieren. Kein allzu großer Tiefgang, aber keinesfalls oberflächlich ...

Einziges Manko: es beginnt mittendrin und hört ebenso plötzlich auf. Es gibt zwar einen roten Faden, aber keinen Anfang und kein Ende. Es ist keine Handlung, um die es sich ragt, sondern die beiden kennen sich schon recht lange, tauschen auch scheinbar schon sehr lange Briefe miteinander aus. Und mit irgendeinem davon beginnt es. Und auch nach dem letzten Brief ist klar, dass es noch jahrelang so weitergehen wird und auch auf diesen Brief noch eine Antwort folgt. Einfach eine kleine Episode quasi, aus dem Leben gegriffen, wie sie hier und heute zwischen zwei Freundinnen täglich so ablaufen könnte. Als die Geschichte plötzlich abrupt zu Ende war, war ich erst einmal für einen kurzen Moment perplex. Ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass etwas fehlt und ich unzufrieden zurückbleibe, aber ein wenig arg spontan war das schon ...

Einfach mal nett für zwischendurch. Wer mal wieder so richtig gefrustet ist und wie Natty aus lauter Wut den Mülleimer in der Küche ausgeleert und dann die Dreckwäsche drübergekippt hat, um darauf herumzutrampeln und vor sich hinzubrüllen, wie gemein doch alle zu ihr sind, ja, der wird sich darin ebenso wiederfinden wie die ganz normale gesunde Ehefrau von heute ;-)

SaschaSalamander 22.06.2007, 15.47 | (0/0) Kommentare | PL

Damit können sich wohl viele identifizieren

Weil ich "gut gegen Nordwind" so witzig fand, habe ich mich heute gleich auf den nächsten Briefroman gestürzt, der mir in die Finger fiel: "Die TUN nichts, die wollen nur SPIELEN" ... und während ich gefrustet das dreckige Geschirr in die Spüle räume und stinkende Wäsche sortiere, muss ich lachen und lachen über die beiden Frauen, die sich hier so herzlich über ihre Männer ärgern ... Zwei Freundinnen, die sich in den Briefen über Lust und vor allem Frust des Alltags ihres Ehelebens auslassen. Männer in Jogginghosen, die vor dem Fernseher sitzen und der Ansicht sind, man müsse Kompromisse schließen: wenn ER ihren Ordnungssinn akzeptiert, warum ist SIE nicht bereit, seinen Sinn für Unordnung hinzunehmen? Er könnte ihr seine Unordnung schließlich genauso aufdrängen wie umgekehrt *rofl* ... und das Schöne ist, dass die Frauen auch ihr eigenes Fehlverhalten humorvoll zur Sprache bringen (Nestbau, Umbauaktionen in der Bude, stummer Vorwurf, usw) ... köstlich, einfach köstlich ...

Und jetzt hör ich auf mit Tippen, muss mich noch um Berge von Geschirr und Wäsche kümmern, während ich flott weiterhören werde ;-)

SaschaSalamander 22.06.2007, 09.36 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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