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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Was sonst als Harry Potter heute
Da ich am Wochenende unterwegs war, konnte ich erst gestern Abend mit Lesen beginnen. Zumindest liest es sich schon mal ganz nett. Mehr kann ich derzeit nach so wenigen Kapiteln natürlich nicht sagen. Surfen möchte ich nicht zuviel im Web, denn es gab bereits vor dem Erscheinen (musste ja an die Händler geliefert werden, und hier und da gab es undichte Stellen) unzählige Spoiler. Und jetzt, drei Tage später, kann man schon Meinungen, Zusammenfassungen, Spoiler, die Rufe nach Fortsetzung hören. Zufriedene Stimmen, die sagen, es sei ein grandioser Abschluss einer spannenden Serie. Und andere Stimmen, die der Ansicht sind, es war ein unnötiges Abschlachten einiger Charaktere mit einem unbefriedigenden Ende, das zu viele Fragen offen lässt.
Ich werde mir meine eigene Meinung bilden, und das dauert wohl noch ein paar Tage. Bin mal gespannt, was ich dann davon halten werde ...
Und Ihr? Wie sieht es bei Euch aus? Euer derzeitiger Stand und Eure derzeitige Meinung?
SaschaSalamander 23.07.2007, 15.17 | (4/3) Kommentare (RSS) | PL
Statistik KW 29
Evergrey 01 (Lime)
Lost Angel (Y. Higuri)
Harry Potter 7 (J.K. Rowling)
Strange Stories (Y. Sumomo)
Die grauen Seelen (P. Claudel)
Ein Fakir für alle Fälle (Reuter, B)
Heads 02-04 (K. Higashino, M. Mase)
Das Buch der toten Tage (M. Sedgwick)
Detektiv Conan Short Stories 14 (G. Aoyama)
Die Legenden vom Traumhändler 01-02 (J. Lee)
Gekauft
Harry Potter 07
Geschenk
/
Buchticket
Vorgemerkt
/
Filme
/
SaschaSalamander 22.07.2007, 09.57 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 28
YSquare (J. Park)
Die Haut (R. Dahl)
Heads 01 (K. Higashino, M. Mase)
Ein Fakir für alle Fälle (Reuter, B)
Die Mondsteinmärchen (R. Kübler)
Das Buch der toten Tage (M. Sedgwick)
Gänsehaut 01 Edel - der Nebel des Schreckens (R.L. Stine)
Gekauft
/
Geschenk
/
Buchticket
Die Gelehrten der Rundwelt
Vorgemerkt
/
Filme
Half Light
Harry Potter V
SaschaSalamander 15.07.2007, 10.18 | (0/0) Kommentare | PL
Aber ja Schatz
Dieser Kerl gehört sich auf den Mond geschossen? Den ganzen Tag hast Du geackert und geschuftet, er kommt nach Hause, hat den ganzen Tag doch eh nur ein paar Telefonate mit Geschäftskunden geführt, während Du Dich mit Kind und Hund so richtig verausgabt hast und einfach nur mal ein wenig Anerkennung möchtest? Dabei würde es doch genügen, wenn er nur ein wenig mitfühlender wäre, einfach nur mal zuhören würde, ein bisschen Verständnis aufbrächte für ihre Belange ... Männer ... sie wissen wirklich nicht, was Frauen wollen ...
Jaaaaa, diese CD muss man echt mal gehört haben, sie ist echt gut für´s Ego *hihi*. Je nach Anlass gibt es verschiedene Tracks. Für beide gibt es, einmal von ihr, einmal von ihm mit passendem Text gesprochen "Abendessen", "Weihnachten", "Aufwachen" und "Auf Arbeit", für ihn dann zusätzlich noch "Fernsehen" und "Schmutziger Sex", für sie "Wellness" und "Liebe machen" ... zwei erotisch klingende Stimmen, genau das, was Männer / Frauen wollen und brauchen. Sie tragen vor, was Mann / Frau schon immer hören wollte ... hier mal zwei Ausschnitte, für sie "Liebe machen", für ihn "auf Arbeit" (letzteres ein Anruf während seiner Mittagspause)
Meine Liebe, ich bin sprachlos, Du bist so wunderschön, wirst von Tag zu Tag schöner, Deine Haut ist wie Seide, Deine Haare schimmern im Licht der Sonne, und wie Du mich mit Deinen strahlenden Augen anschaust, sie funkeln wie ein Juwel bei Nacht. Ich bin sprachlos. Ich bekomme noch immer weiche Knie, wenn ich Dich sehe oder höre. Es ist wie am ersten Tag, nein, schlimmer, ich bin von Kopf bis Fuß in Dich verliebt. Ach, ich kenne Deinen Körper in- und auswendig. Und wenn ich Dich mit meinem starken Körper berühre, bekomme ich eine Gänsehaut. Pure Energie, die sich überträgt. Was möchtest Du? Ich wünsche mir, dass Du Dich wohlfühlst, Dich entspannst. Ich führe Dich in das Reich der Extase, werde mich so lange enthalten, bis Du die weiße Fahne schwenkst. Liebe und Sex gehören zusammen wie Du und ich ... Deine Bewegungen sind so gefühlvoll, so rhythmisch ... ich kann es nicht fassen, dieses Glück ... so will ich sterben ... genau so ... die Gefühle gehn mir durch und durch, es ist so schön, es ist Erotik pur, was machst Du nur mit mir, so etwas hab ich noch nie erlebt ... was, Du bist schon gekommen? Du willst nicht mehr weitermachen? Aber ja, Schatz ..."
"Hallo, Du Tier, stör ich grade? Nicht? Mh, dann ist gut ... ich lieg hier nämlich so, hab alles erledigt, geputzt, eingekauft, Wasserkästen gekauft, auch alles schön zu Fuß. Der Nachbar hat sich zwar angeboten, mich zu fahren, aber wenn ich das zu Fuß mache, bleibe ich so richtig schön und knackig für Dich ... jede Frau sollte sich frisch halten für ihren Ernährer, finde ich, die anderen lassen sich alle sosehr gehen, ich kann das gar nicht verstehen ... nein, Frauen gehören nicht hinters Steuer, können nicht parken, müssen ständig links fahren, ... ich kann, das muss ich aber jetzt auch mal sagen, ich kann auch Männer nicht verstehen, die ihre Frauen hinters Steuer lassen ... ach, egal, zurück zum Thema, ich lieg hier rum, dachte, wenn Du 10 Min Deiner Mittagspause erübrigen könntest, dann ... mmh, ich hab so Lust auf Dich ... ach, Du kannst nicht weg ... magst Du wenigstens ein bisschen am Telefon? Sieht doch niemand ... mh, ja, okay, hast ja Recht, Du hast ja immer Recht ... na, dann grüß mir bitte Deine nette, attraktive Sekretärin von mir ... ach, Du willst sie mitbringen heute Abend? Na, klar, gerne, aber ja, Schatz" ...
Wer keinen Partner hat, wer einfach mal ein wenig Zuspruch und Bestätigung braucht (oder wer mal ein wenig lachen will auf Kosten des anderen Geschlechts), also quasi jeder, muss sich diese CD einfach einmal anhören ...
SaschaSalamander 11.07.2007, 10.47 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
Subject Two
Adam ist Medizinstudent, und das Fach Ethik bereitet ihm große Probleme. Der Fortgang seines Studiums ist überaus fraglich. Das Angebot eines Arztes, mit dem er schon länger mailt, kommt ihm da wie gerufen: er macht sich auf einen langen Weg, Dr. Franklin Vick in seiner einsamen Bergütte zu besuchen und sich anzuhören, woran dieser forscht und wie er ihm dabei assistieren kann. Dr. Vick arbeitet mit Kryonik, Nanobiologie et cetera, so seine Worte. Und kaum hat Adam seine vage Zustimmung gegeben - wird er auch schon von dem Doktor erdrosselt und kurz darauf wieder mittels eines Serums wieder zum Leben erweckt. Alles akribisch auf Diktiergerät festgehalten, Adam erhält den Namen "Subject Two". Sein Körper ist noch etwas geschwächt, seine Auffassungsgabe eher langsam, aber er lebt. Doch nach einigen Tagen treten gewisse Nebenwirkungen auf, und Dr. Vick entschließt sich, Adam ein zweites Mal zu töten. Adam klagt allerdings noch immer über gewisse Schmerzen, hat krampfartige Anfälle. Aller guten Dinge sind drei, also ein weiteres Mal. Von Reanimation zu Reanimation wird sein Körper kräftiger, sein Geist wacher, sein Erinnerungsvermögen besser. Aber der Film wäre natürlich nicht ab 18, wenn es nicht gewisse Probleme biologischer und psychologischer Natur gäbe. Und dann wäre da auch noch Subject One ...
Ab 18 ... hm, ja, doch, verständlich, ich hätte es ebenso gemacht. Obwohl es weitaus blutigere und grausigere Filme gibt, die schon ab 12 oder 16 freigegeben sind. Es gibt zwar ab und zu ein wenig Blut, wenn Adam wieder einmal auf mehr oder weniger kreative Weise umgebracht wird, aber es hält sich in Grenzen. Ohne nervenzerfetzende Musik, ohne plötzliche Schockeffekte, sondern ein neutrales Zeigen, damit der Zuschauer weiß, was nun geschehen wird. Und dann sieht man auch schon, wie Adam wieder erwacht. Erst am Ende gibt es eine kurze Szene, die den Maskenbildner forderte und recht eklig aussieht, doch aufgrund der Handlung ohne Schock und Musik kann der Zuschauer das recht gut verarbeiten.
Dennoch hätte ich den Film ebenfalls ab 18 gemacht. Denn der Zuschauer wird recht stark gefordert. Es ist ein Film mit nur zwei Schauspielern und äußerst knappen Dialogen. Dabei werden Adam und Dr. Vick sehr gut beschrieben. Sehr gute Schnitte, hervorragende Kameraführung, ansprechende Landschaftsausnahmen. Der Zuschauer hat die Aufgabe, sich in die beiden Hauptdarsteller hineinzuversetzen, deren Motive zu verstehen, das eigentliche Grauen hinter der vordergründig verlockenden Unsterblichkeit zu erkennen, ohne dass es jemals ausgesprochen wird. Zudem wird sehr viel mit Symbolen gearbeitet. What´s in a name? Adam, aus dem Hebräischen, bedeutet Mensch, und es ist der Name des ersten Menschen. Dr. Franklin Vick, wer denkt da nicht an Dr. Victor Frankenstein? Und auch die Bilder sind sehr vielsagend, so etwa der neue, unbeschrittene Weg hinauf zur Hütte des Arztes, das Spiel mit den Farben des entnommenen Blutes, die scheinbar unendliche Weite der Landschaft, das wiederhallende Echo und unzählige Dinge mehr, die dem Film eine Tiefe geben, wie es Dialoge oder Handlung nicht besser könnten.
Was mir auch gefiel, war der teilweise aufkommende schwarze Humor darin. Nein, kein Brüller, kein Lacher, aber ein wissendes Grinsen im Gesicht des Zuschauers. Die amüsierte Frage "wie wird er wohl das nächste Mal umgebracht", denn Dr. Vick bedient sich eines nicht geringen Repertoirs gewöhnlicher und ungewöhnlicher Methoden, an und mit Adam zu arbeiten. Stellenweise recht morbide, auf eine recht makabere Weise witzig, wenn die beiden am Tisch sitzen, sich unterhalten, Adam die blutigen Handgelenke über einem Auffangeimer. Mitten im Satz bricht er ab, sein Kopf sackt zur Seite, und Dr. Vick spricht in sein Diktiergerät: "der Tod trat ein um 21.19" ... ein etwas ungewöhnlicher Humor, der sicher nicht jeden anspricht.
Nein, kein Film für Albträume, aber ein Film mit offenem Ende, der sehr nachdenklich stimmt und verarbeitet werden muss. Man sollte sich die Zeit nehmen, ihn bewusst zu sehen, ihn nicht nebenbei ablaufen zu lassen, es wäre schade um viele kleine Momente.
SaschaSalamander 09.07.2007, 10.07 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 27
Ein kalter Strom (McDermid, V)
Detektiv Conan 50 (Aoyama, G)
Die Mondsteinmärchen (Kübler, R)
Schattensaiten 04-07 + Sonderfolge
Miesel 01 - und der Kakerlakenzauber (Ogilvy, I)
Gekauft
/
Geschenk
Popsy (King u.a.)
Buchticket
/
Vorgemerkt
/
Filme
Subject Two
Stirb langsam 4
Flutsch und weg
Nachts im Museum
SaschaSalamander 08.07.2007, 16.45 | (0/0) Kommentare | PL
Katzenkrimi
Wie heißen die beiden Krimikatzen?
SaschaSalamander 05.07.2007, 10.07 | (6/4) Kommentare (RSS) | PL
Ein paar Tipps zum Vorlesen
Gestaltung des Vorlesens
(vor allem mit Kindern)
- Das Vorlesen mit einem Ritual beginnen, Ruhe einkehren lassen
(z.B. Klangschale, Regenmacher, Glöckchen, Spieluhr, etc)
- Die Kinder nicht überfordern oder unterschätzen
- Die Kinder ernst nehmen
- Keine Moral oder Pädagogik in den Vortrag einbinden
(durchgehend vorlesen, keine Zwischenfragen wie "hast Du das
auch schon einmal erlebt, wie war das jetzt für das Mädchen, etc")
- Mit einem Ritual beenden
Vorbereitung auf das Sprechen
- Räuspern ist ungesund für die Stimmbänder
- statt Räuspern bei trockenem Hals: Wasser trinken u.a.
- Lockerungsübungen für den Körper (z.B. etwas Gymnastik; vor
allem Schultern u Kopf beweglich halten, Kiefer massieren, etc)
- Körper muss entspannt sein (aufrecht sitzen oder stehen,
bequeme Körperhaltung, freie Atmung, Kiefer und Sprechmuskeln
gelockert)
- bewusstes Atmen (Zwerchfell, Bauchatmung, Schultern nicht
dabei anheben)
Vorlesen
- klare Aussprache (g am Ende von König, Honig etc z.B. wie "ch",
ohne Dialekt, keine Silben verschlucken, etc)
- Am Ende eines Satzes nicht die Stimme nach oben ziehen,
auch nicht bei Fragesätzen
- Der Text steht im Vordergrund, nicht der Sprecher
(Text soll in Klang und Inhalt wirken, Sprecher kann sich
zurücknehmen)
- Lautstärke beachten
- Tempo beachten
- Pausen einlegen, auch wenn kein Punkt oder Komma im Satz
steht, Pausen sind sehr wichtig (nicht zu lang, nicht zu kurz)
Emotion im Vortrag
- Körperhaltung und Gesichtsmimik dem Vortrag anpassen
(bei Freudigem lächeln, bei Ekel das Gesicht verziehen etc,
dies wirkt sich auch auf Betonung und Klang der Stimme aus)
- sich die Situation vorstellen, den Text mit "Subtext" versehen
Gute Übung, die wir hierzu machten:
Jeder Teilnehmer bekam einen einzigen Satz auf einem kleinen Stück Papier, und zu diesem Satz sollten wir uns eine Geschichte überlegen. Wir hatten ein wenig Zeit, darüber nachzudenken, dann sollte jeder seinen Satz vortragen. Es geht in diesem Fall nicht darum, einzelne Worte zu betonen, um einen Fakt hervorzuheben (ICH gehe heute Angeln ... ich GEHE heute Angeln ... ich gehe HEUTE Angeln), sondern darum, den Hörer die Intention des Sprechers verstehen zu lassen.
Beispiel: "Gehst Du etwa schon?", Gedanken dahinter:
- eine alte Frau im Krankenhaus, alleine, ihre Tochter nach vielen
Wochen zum ersten Mal zu Besuch
- ein frecher Lausbub, der nur darauf wartet, dass der Babysitter
geht und er nun seinen Streich ausführen kann
- eine Frau, deren Freund im Kino plötzlich aufsteht und den
Saal während des laufenden Filmes verlässt
Jeder dieser Menschen wird natürlich andere Gefühle in diesen Text legen, die alte Frau wird traurig, einsam, verlassen, kränkelnd klingen, aber auch zufrieden nach dem angenehmen Besuch, voller Vorfreude auf nächste Mal, schicksalsergeben ... der kleine Junge natürlich frech, lauernd, vorfreudig, man hört ihn richtig grinsen, wenn er scheinbar unschuldig sein "gehst Du schon" sagt.
Hinter jedem Satz steht mehr als nur ein paar einfache Wörter, die man vorliest, dessen muss man sich bewusst sein. Deswegen ist es auch wichtig, einen Text vorzubereiten und sich vorab. Gedanken darüber zu machen, wie solche Sätze nun klingen, was damit ausgesagt werden soll. Nur so ist es möglich, den Leser direkt zu erreichen und ihm den Text zu vermitteln ...
Charaktere, Dialoge
Nur wenige Menschen sind gesegnet mit einer volltönenden Stimme wie Christopher Lee, einer sanften Stimme wie Hans Paetsch oder einem Paar Stimmbänder mit solcher Flexibilität wie Rufus Beck (ich bekomme schon alleine von der Vorstellung, solche Kapriolen in alle möglichen Höhen und Tiefen auszuführen, Halsschmerzen!). Stimmakrobaten wie Elmar Brand (berühmter Imitator) lassen mich vor Neid erblassen. Trotzdem muss niemand verzweifeln, der das nicht kann. Es gibt eine sehr gute Möglichkeit, dennoch Leben in den Vortrag zu bringen:
Tonfall, Mimik, Sprechweise. Frau Wiedemann erklärte es uns anhand von Zwerg Nase (>siehe letzter Beitrag<), wo Samuel Weiss auch ohne Verstellen der Stimme die Hexe vor den Zuhörern entstehen ließ. Man konnte die Spinnenfinger, die lange Nase, den krummen Buckel, die wackligen Beine der Alten regelrecht vor sich sehen! Man kann natürlich ein wenig die Stimme heben oder senken, ohne jedoch zu übertreiben. Dann die Atmung variieren, schneller oder langsamer Sprechen, die Pausen abändern, kleine Sprachfehler einbauen, die Mimik und Gestik dem Vortrag anpassen.
Für die Alte zum Beispiel: eine alte Frau, bestimmt kurzatmig, also häufiger Atmen, langsamer sprechen, die Stimme ein klein wenig höher, aber dafür eher leise und dünn, vielleicht beim Vortrag auch die Lippen etwas zusammenpressen (sie ist alt, sie muss sich nicht mehr klar artikulieren, sie erwartet, dass man ihr zuhört. Sie ist verbissen, vergrämt), vielleicht auch ein wenig mit dem Kopf dabei wackeln, wie alte Leutchen dies klischeehaft tun, die Augen etwas verengen.
Dann erklärte sie auch recht gut anhand von "Sophiechen und der Riese", wie man den Riesen darstellen könnte. Groooooß, riesig, sich das schon vorstellen, allein beim Lesen, wie er aussieht, verzieht der Sprecher das Gesicht, so eklig ist dieser wurstlippige Riese mit den Blumenkohlohren und dem schütteren Haar. Und wenn der Riese spricht, dann spricht er aus vollem Bauch heraus, er hat Volumen, Größe, er ist tumb, langsam. Der Sprecher spricht tief aus dem Bauch heraus (Atmung!), lange Atemzüge, er genießt die Schimpfworte aus dem Mund des Riesen, kostet jedes einzelne davon so richtig aus, spielt damit.
Was nicht angesprochen wurde, mir aber sehr gefiel, das war der Vortrag einer Teilnehmerin aus "Es ist alles wahr" von Andersen. Die Hühner, sie plapperten schnell, abgehackt, hektisch, etwas höher als normal, hinter vorgehaltener Hand, die Dame wackelte ihre Arme, als würde sich das Huhn wichtigtuerisch aufplustern (tat sie unbewusst beim Lesen, es wirkte absolut klasse und wirkte sich auch auf ihre Sprache aus).
Allein durch Tempo, Atmung, Pausen, Stimmlage ist es möglich, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen und die Worte auf dem Papier dreidimensional werden zu lassen. Schade, dass es nun jetzt viel leichter klingt, als es tatsächlich ist. Aber ihr könnt ja für Euch üben, Euch am PC aufnehmen, es anhören, selbst überlegen, was Euch auffällt, Euch mit Freunden austauschen und nach und nach am Vortrag feilen.
Zum Abschluss
Ein kleiner Tipp von meiner Seite: ich höre sehr gerne Hörbücher, und sehr oft, wenn es mir möglich ist, höre ich nicht einfach nur, sondern ich analysiere. Woran liegt es, dass die Männer alle so auf Franzsika Pigulla abfahren? Was hat Rufus Beck, was die anderen nicht haben? Wie gelingt es Friedrich Schönfelder, dass ein erwachsener Hörer sich bei ihm geborgen fühlt? Was macht Joachim Kerzel, dass seine Worte dem Zuhörer eine schaurige Gänsehaut über den Körper jagen? Ich versuche natürlich nicht, einzelne Sprecher zu imitieren, gebe mir aber Mühe, mir hier und da Techniken und Tricks abzugucken und selbst anzuwenden.
Wie geht es Euch, wenn Ihr Eure Stimme auf dem Anrufbeantworter, auf Tonband, in einem Videofilm hört? Vermutlich geht es Euch genauso wie mir und sonst jedem anderen Menschen auch: schrecklich. Und DAS sollen die anderen normal finden? Mit SO einer Stimme soll man vorlesen? Das kann sich doch keiner anhören. Ich habe keine Ahnung, woher dieses Phänomen kommt, aber fast jeder kennt es. Einen Tipp dagegen habe ich leider nicht. Das Einzige, was mir geholfen hat: einfach ignorieren, wie grauenvoll ich meinen eigenen Vortrag noch immer finde, Mikro her, und losgelegt. Immer und immer wieder. Irgendwann werde ich mich vielleicht dran gewöhnen. Oder auch nicht ... egal ... zumindest macht das Vorlesen Spaß. Ich muss mich ja nicht anhören, das überlasse ich Euch ;-p
SaschaSalamander 03.07.2007, 15.37 | (10/4) Kommentare (RSS) | PL
Lebendig Vorlesen
Geleitet wurde das Seminar von Frau >Gudrun Wiedemann<, die sehr sympathisch und kompetent auftrat und die Gruppe hervorragend anleitete. Sie ist gelernte Bibliothekarin, Schauspielerin, Rezitatorin und Vorleserin, das heißt, wenn jemand so ein Seminar leiten kann, dann sie. Die Verbindung von Büchern, Pädagogik, lebendigem Vortrag, damit konnte sie alle Fragen der Teilnehmer beantworten und hilfreiche Tipps bieten.
Im ersten Teil ging es vor allem darum, wie man einen Vortrag beginnen kann, wie man sich vorbereitet, wie man seine Stimme einsetzen kann beim Vorlesen und wie man eine Vorlesestunde gestaltet. Die Fortsetzung des Seminares drehte sich besonders um die Frage, wie man einzelnen Charakteren eines Buches besonderes Leben verleihen kann. Bevor ich jetzt allerdings zu durcheinander vom ersten und zweiten Seminar schreibe, beschränke ich mich auf den zweiten Part und merke lediglich an, dass der erste ähnlich im Ablauf stattfand ...
Erst einmal stellte sich jeder der Teilnehmer kurz vor. Wann hatten wir das erste Seminar besucht, was ist unsere Motivation zum Vorlesen, wer sind wir. Es war eine nette, lockere Truppe, in der ich mich sehr wohlfühlte. Allerdings war die Hauptmotivation der meisten, dass sie im Kindergarten vorlesen oder selbst Mutter einiger Kinder im Vorlesealter sind, sodass ich mir mit dem Wunsch "ich möchte gerne Erwachsene mit meinen Vorträgen unterhalten" leider weitgehend alleine stand. Eine weitere Motivation von mir war es auch, herauszufinden, für welche Genre ich stimmlich und im Vortrag geeignet sein könnte, denn Märchen haben natürlich andere Voraussetzungen als Horror, Erotik oder literarische Klassiker.
Dann zeigte sie uns einzelne Übungen zur Lockerung des Körpers, der Atmung. Verkrampft und nach Luft hechelnd ist es nicht möglich, entspannt vorzulesen, und so ist dieser Teil eine wichtige Vorbereitung. Danach saßen wir im Stuhlkreis, und Frau Wiedemann spielte einen Ausschnitt aus "Zwerg Nase" vor, gesprochen von Samuel Weiss und untermalt mit passender Musik. Ich höre die Vorträge dieses Verlages sehr gerne, und auch Samuel Weiss Stimme gefällt mir sehr, er beherrscht die Fähigkeit, ohne besondere Kapriolen (ich denke da nur an das Genie Rufus Beck, was hat der nur für Stimmbänder?!?) verschiedene Figuren zum Leben zu erwecken und den Zuhörer zu fesseln. Ein längst bekanntes Kindermärchen, doch wir Erwachsenen lauschten gebannt, sahen die tattrige Alte auf dem Markt regelrecht vor uns!
Und darum sollte es dann gehen: wie kann man, ohne besonders viel Dialekt oder Verstellen der Stimme anzuwenden, auch Dialoge gut darstellen, wie werden Monster, Killer, Kinder, Tiere, Personen lebendig?
Mittagspause, ein netter Plausch hier und da unter einzelnen Teilnehmern, ein Tässchen Kaffee, danach ging es weiter. Vor dem Seminar wurde uns mitgeteilt (die Teilnehmer des ersten Kurses erhielten einen Brief mit der Einladung), dass wir gerne einen Text vorbereiten könnten, den wir vortragen und anhand dessen uns Frau Wiedemann dann Tipps und Verbesserungsvorschläge gibt. Einige hatten etwas vorbereitet, andere kamen ohne spezielle Texte. Ich muss gestehen, dass ich mich kurz vor knapp angemeldet hatte und daher am Vortag verzweifelt versuchte aus zehn oder mehr Büchern einen Text zu finden, der mir besonders geeignet schien. Die emotionale Stelle, an der Hildegund von Mythenmetz das perfekte Script liest? Ein satirischer Beitrag von Kishon? Die chinesischen Briefe, welche mir schon immer schwerfielen? Meine eigene Geschichte, die ich fast auswendig kenne? Oder lieber die Wächter der Nacht, wo ich mich so richtig in meinem Element fühle? Ich entschied mich dann für Walter Moers. Doch im Laufe des Seminares meinte Frau Wiedemann, sie könne sich das Krimigenre bei mir sehr gut vorstellen. Und sie hatte für unvorbereitete Leute verschiedene Texte von Andersen, Dahl und King dabei. Naja, dachte ich, warum nicht statt dessen spontan King probieren? Bei Krimis, Thrillern, Horror fühle ich mich stimmlich auch irgendwie am wohlsten, auch, wenn der Inhalt manchmal nicht so ganz mein Ding ist (aber Kerzel, DER Sprecher in Hörbüchern und -filmen (Synchro Jack Nicholson) mag ja auch keinen Horror, also was solls *hihi*).
So trug dann jeder von uns einen Text vor. Es war nicht leicht. Soviele Zuhörer, ausnahmsweise keine Kinder, in meinem Fall kein steriles Mikro am PC. Und dann all die Tipps, die wir natürlich umsetzen wollten. Sich etwas zurücknehmen, Pausen beachten, Stimme am Ende des Satzes nicht nach oben ziehen, nicht zu laut oder leise, Atmung passend kontrollieren, nicht zu schnell oder langsam lesen ... puh, ganz schön anstrengend! Nach jedem Vortrag konnten die anderen Teilnehmer ihre Gedanken dazu äußern, Fragen stellen oder Tipps geben, und dann die fachmännische Meinung von Frau Wiedemann. Sehr direkt und offen, das gefiel mir. Sie ist sehr kritisch, spricht Fehler auch an, ist nicht nur der Form halber nett und fertig die Leute mit "gut gemacht" ab, sondern kitztelte bei jedem noch ein wenig mehr heraus. Klasse, wie sie das schaffte!
Der Vormittag mit den Übungen und Diskussionen war sehr bereichernd. Aber der aktive Part nach der Pause war für jeden von uns wohl die wichtigste Erfahrung an diesem Tag, denn sowohl aus den Vorträgen der anderen wie auch aus dem eigenen Vorlesen konnten wir sehr viel herausnehmen für uns selbst. Wir hoffen alle, dass es eines Tages vielleicht einen dritten Teil geben wird, in dem wir noch ein wenig weiter an unserer Technik feilen und Tipps aus erster Hand von Frau Wiedemann bekommen können ;-)
Und hier ein Tipp von mir: Frau Wiedemann hält diese Seminare nicht nur in Nürnberg. Auf ihrer >Homepage< kann man sich genauer informieren, vielleicht ist ja auch in Eurer Nähe einmal die Möglichkeit, mit Ihr zu arbeiten? Wie es mit anderen Vorträgen aussieht, weiß ich nicht, in diesem Fall jedoch kostete die Teilnahme lediglich 10 Euro, quasi geschenkt. Also - falls Ihr gerne vorlest und diese Möglichkeit auch habt - nutzt sie!
SaschaSalamander 03.07.2007, 10.51 | (0/0) Kommentare | PL
Absolut schräg
Lemony Snicket, Phillip Ardagh, Paul Stewart ... jau, die Kids haben es in der Literatur heutzutage nicht mehr wirklich leicht. Und je mehr und abstruser sie durch ihre Umwelt leiden, desto lustiger für den Leser. So grausam sind wir Menschen eben. Aber wenn es doch Spaß macht *ggg* ...
Miesel ist auch so ein leidendes Kind. Waise, böser Vormund. Der Vormund isst Pommes und leckere Donuts, Miesel kriegt Kartoffeln und altbackenes Brot. Der Vormund besitzt viele verschiedene wunderbar weiche Seidenwäsche, Miesel nur ein altes paar kaputte Socken und seine Kleidung am Leib. Der Vormund spielt mit der herrlichen Eisenbahn, und Miesel muss schuften. Und als Miesel dann auch noch aufbegehrt und dem Vormund einen Streich spielt, wird er zur Strafe verwandelt. Winzig klein ist er nun, und ein Teil der Szenerie der Eisenbahn. Jetzt weiß er auch, warum die kleinen Figuren alle so lebensecht aussehen ...
hach, köstlich! Ich bin schon so richtig gespannt, wie Miesel da herauskommt. Oder ob überhaupt. Es gibt weitere Folgebände, aber wer weiß, vielleicht ist er ja in all diesen Bänden winzig? Bei diesen modernen Autoren, die ihre Kiddies alles nur Erdenkliche leiden lassen, weiß man nie, ob ein Protagonist nun überlebt oder gar ein Happy End erleben darf ... schräg. Absolut schräg. So, wie ich es mag ...
SaschaSalamander 02.07.2007, 15.17 | (0/0) Kommentare | PL
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