SaschaSalamander

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Jonas, der letzte Detektiv 05-11 (M. Koser)
Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung (P. Claudel)

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SaschaSalamander 27.05.2007, 22.24 | (0/0) Kommentare | PL

Der schönste erste Satz

Hach, es fällt mir wirklich schwer ... soll ich? Soll ich nicht? Die Preise sind wirklich toll, Urlaub in New York, Urlaub auf Rügen, dazu Bücherpackete ... woooow ... und dann noch eine Aufgabe, die wirklich den meisten von uns Buchbloggern leicht fallen dürfte ... ach, egal, ist ein öffentlicher Wettbewerb, und wird bestimmt spannend, wenn wenigstens einer von uns in die Endrunde kommt, ... bin sicher, der Wettbewerb wird Euch ebenso gefallen wie mir. Ist eine klasse Idee: einen ersten Satz tippen ... und dann ein wenig erzählen, warum er uns gefällt. Ist ja nichts anderes als bloggen, oder? ;-)

Hier der offizielle Text der Homepage und des Wettbewerbes der Initiative Deutsche Sprache und der Stiftung Lesen:

Der erste Satz ist wichtig. In der Liebe wie auch in der Literatur. Ein guter erster Satz entscheidet oftmals schon darüber, ob wir uns in einen Menschen oder in ein Buch verlieben, ob wir berührt werden und uns voller Neugier auf das Versprechen einer guten Geschichte einlassen.

Die Initiative Deutsche Sprache und die Stiftung Lesen wollen von Mai bis September 2007 der "Magie" erster Sätze auf die Spur kommen. Mit dem Wettbewerb "Der schönste erste Satz" werden Menschen aller Altersgruppen aufgerufen, den Buchtitel einer deutschsprachigen Autorin oder eines deutschsprachigen Autors zu nennen, dessen erster Satz sie besonders bezauberte, beeindruckte oder neugierig machte.

Die Jury besteht aus bekannten Promis aus dem Bereich Sport, Kultur und Literatur wie Elke Heidenreich, Paul Maar, Thomas Brussig und Marietta Slomka. Gewinnen kann man oben genannte Reisen oder ein Bücherpaket mit den drei Siegertiteln. Und außerdem werden die schönsten Sätze und Beschreibungen in einem Geschenkband veröffentlicht. Und falls es schon nicht mit der Reise klappt - auf so eine kleine Veröffentlichung hoffen wir doch alle, hm? ;-)

>Hier gehts zum Wettbewerb<




SaschaSalamander 24.05.2007, 20.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Wer oder was

Wer oder was ist El-ahrairah?

SaschaSalamander 24.05.2007, 10.44 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Mit Worten malen

Ich liebe es, wenn ein Autor es vermag, Gefühle und Eindrücke nicht mit Adjektiven zu vermitteln, sondern Bilder zu malen mit seinen Worten, die das Geschehen im Kopf des Lesers lebendig werden lassen. Besonders schlimm sind Klischees ("mutterseelenallein", "Haifisch-Lächeln", "sein Magen krampfte sich zusammen". Das sagt so überhaupt nichts aus, und der Leser kann sich damit identifizieren oder nicht. Ich möchte hier zwei Beispiele aus "Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung" vorstellen, die mich besonders bewegt haben.

Ankunft
An einem Tag im November erreicht das Schiff endlich den Hafen, aber der alte Mann will nicht von Bord gehen. Das Schiff zu verlassen hieße endgültig alles zu verlassen, was ihn noch mit seinem Heimatland verbindet. Deshalb führen zwei Frauen ihn auf den Kai, behutsam, als wäre er krank. Es ist bitterkalt. Der Himmel ist bedeckt. Monsieur Linh will den Geruch des neuen Landes einatmen. Er riecht nichts. Da ist kein Geruch. Dieses Land ist geruchlos. Er drüctk das Kind fester an sich und singt ihm ein Lied ins Ohr. Er singt es auch für sich selbst, um seine Stimme und die Melodie seiner Muttersprache zu hören.
(P. Claudel: M Linh u d Gabe d Hoffnung; Kindler, 2006; S. 09)

Mutterseelenallein. Traurig. Verlassen. Einsam. Heimweh.
Das sind Worte, die ein anderer Autor vielleicht verwendet hätte. Auch ich habe mich schon einsam, verlassen und traurig gefühlt. Wer nicht? Und so assoziiere ich mit solchen Worten, wie sie meist verwendet werden, ein Gefühl, das mit dieser Situation in keinster Weise zu vergleichen ist. Denn mein Heimweh im Schulandheim, das kann man nicht vergleichen mit dem Heimweh eines Menschen, der nach dem Krieg seine Heimat verlassen musste, dessen gesamtes Dorf ausgelöscht wurde, der weiß, dass es "Heimat" nicht mehr gibt und nie wieder geben wird. Aber Claudel schafft es, dem Leser dieses Gefühl zu vermitteln. Es ist bitterkalt, Monsieur Linh kauert sich wohl nun in seinen Mantel, drückt die Kleine fest an sich, schützt sich gegen die Kälte der Welt. Sogar der Himmel ist bedeckt, nicht einmal von oben scheint ein Licht. Ob er, Gott, ihn wohl vergessen hat? Er muss gestützt werden, ist zu schwach, er will diese letzte Brücke nicht überschreiten, würde am liebsten wieder nach Hause fahren. Und nicht einmal einen Geruch verströmt das neue Land. Natürlich riecht es nach irgend etwas, aber für Monsieur Linh riecht es leer. Er kennt nichts davon. Alles ist neu. Keine bekannten Assoziationen, keine vertrauten Düfte, er kann das Schiffsöl, die Abgase, das Parfum noch nicht einordnen, es ist, als wäre die Luft leer ... und niemand, mit dem er reden kann, nur er selbst und die Kleine, niemand, der seine Sprache versteht ...

Nein, ich war noch nie in dieser Situation. Aber ich kann es mir nun besser vorstellen als bisher. Oft schweiften meine Gedanken beim Lesen in die Ferne. Vor allem, wenn man liest, wie Monsieur Linh verwaltet wird, wie Behörden und Mitmenschen mit ihm umgehen ... Asyl ... ein Wort, das mit diesem Buch für manchen Leser vielleicht eine neue Bedeutung bekommt, wenn er Monsieur Linh auf dessen Weg begleitet.



Das Geschenk
Vorsichtig entfernt der alte Mann das Geschenkpapier. Das dauert ziemlich lange, weil er sehr vorsichtig ist und seine Finger nicht sehr geschickt sind. Schließlich hält er eine hübsche Schachtel in den Händen.
"Worauf warten Sie noch?" Der dicke Mann sieht ihn an und lacht.
Monsieur Linh hebt den Deckel. Sein herz pocht heftig. Er stößt einen leisen Schrei aus. In der Schachtel liegt, in dünnes hellrosa Seidenpapier eingeschlagen, ein feines, herrliches Prinzessinnenkleid! Ein wunderschönes Kleid. Ein Kleid für Fang diû!
[...]
Monsieur Linh wagt es kaum, das Kleid zu berühren. Er fürchtet, es zu beschmutzen. Noch nie hat er ein so schönes Kleid gesehen. Und dieses Kleid hat der dicke Mann seinem Kind geschenkt. Monieur Linh kann nicht verhindern, dass seine Lippen ein wenig zittern. Er legt das Kleid wieder in die Schachtel, schlägt es in das Seidenpapier ein und schließt den Deckel. Er umfasst Monsieur Barks Hände und drückt sie fest, sehr fest und lange. Er nimmt Sang diû in den Arm. Monsieur Linhs Augen glänzen, er sieht seinen Freund an und die Kleine, und dann singt er leise mit seiner zarten, ein wenig rauen, zittrigen Stimme: [...]*
(P. Claudel: M Linh u d Gabe d Hoffnung; Kindler, 2006; S. 71 f)

Ach, schön ... mein Grinsen ging beim Lesen über das ganze Gesicht. Wie das Kleid aussieht, ist mir egal. Andere hätten vielleicht den Glanz und die Pracht geschildert und beschrieben, dass Monsieur Linh sich freute wie ein Schneekönig oder dass er eben einfach glücklich war. Aber diese Freude hier geht soviel tiefer. Es ist nicht nur eine Freude. Es ist eine tiefe Dankbarkeit, die dem Leser bewusst wird, wenn er die beiden Männer beobachtet. Das Lachen des dicken Herrn Bark lässt auch den Leser lachen, voller Vorfreude, was wohl in Packet sein mag. Und dann - ein kleiner Schrei. Ein Kleid! Und weil Monsieur Linh es kaum fassen kann, muss das Wort Kleid sogar mehrfach wiederholt werden, als könne er es gar nicht fassen, als würde er es immer wieder vor sich hinsagen. Er ist so glücklich, dass er fest die Hand seines Freundes drückt. Wieviel mehr steckt in einem Händedruck als in wenigen Worten, und auch die Augen des Lesers glänzen mit den beiden Freunden über diesen besonderen Moment.

Ich liebe diesen Schreibstil, aber nur bei einigen sehr wenigen Großen habe ich ihn finden können. Rilke (Panther), Cervantes (La Mancha), Hugo (Die Elenden), Adams (Watership Down), Baricco (Seide), Coelho (Alchemist, 11 Minuten), um einige zu nennen. Wie schön, dass ich diese kleine Liste für mich nun um Philippe Claudel ergänzen kann ...

SaschaSalamander 23.05.2007, 20.43 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung

claudel_linh_150.jpgGestern auf dem Weg zu meiner Arbeit habe ich dieses Buch begonnen, habe sogar eine Bushaltestelle verpasst (passiert mir auf dieser Strecke allerdings auch ohne Buch, wirklich eine seltsame Linie) und auf dem Nachhauseweg von der U-Bahn bis zur Wohnung während des Laufens weitergelesen und dann zu Hause endlich das letzte Kapitel gelesen ... dieses Buch hat mich gefseselt wie schon lange keines mehr ...

Ein alter Mann flüchtet nach dem Krieg in seiner Heimat in ein fremdes Land. Er heißt Linh, aber niemand erinnert sich an seinen Namen, denn alle Menschen seines Dorfes sind tot. Nur seine sechs Wochen alte Enkelin Sang diû hat er bei sich, und einen alten Koffer mit Kleidung, einem verbleichten Foto und einem Säckchen Heimaterde ... er kommt in die fremde Stadt, ist einsam, wird verlacht, findet sich nicht zurecht. Aber für die kleine Sang diû muss er stark sein, für sie bleibt er am Leben, denn sie braucht ihn. In der Stadt auf einer Parkbank begenet ihm ein einsamer alter Mann, dick, freundlich, warm. Die beiden verstehen kein Wort, das der andere sagt, und Monsieur Linh redet auch nicht, doch das macht nichts, dafür redet Herr Bark, zeigt Linh die Stadt, lädt ihn zum Essen ein, ist ihm Freund und Vertrauter. Doch bald wird Monsieur Linh in ein neues Gebäude gebracht, fort aus dem alten Wohnheim. Er hat Angst alleine, er beherrscht die fremde Sprache nicht, und er kennt nicht den Namen seines Freundes. Wie soll er ihn nur im Gewirr dieser großen Stadt wiederfinden?

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, dieses Buch zu preisen, ich könnte ein Loblied nach dem anderen singen. Schon lange hat mich kein Buch mehr so bewegt. Klar, mir gefallen viele Sachen, ich liebe die Abwechslung, und vieles ist gut. Aber dieses hier hat mich wirklich bewegt. Tief innen berührt. Und das schaffen tatsächlich nur sehr wenige Werke.

Monsieur Linh ist ein Buch, das sparsam an Wort und Information ist. Nur 127 Seiten im Kleinformat. Dabei jedoch soviel Inhalt und Aussage, als wäre es ein dicker Wälzer. Wie auch Baricco ("Oceano Mare", "Seide", "Novecento", etc) lässt Claudel die Bilder im Kopf des Lesers entstehen. Er braucht keine emotionalen Worte, um Gefühle zu beschreiben, er beschreibt nur das Äußere. Und dadurch, finde ich, kann der Leser selbst empfinden. Diese Art des Schreibens liebe ich, solche Bücher lese ich so gerne. Natürlich könnte Claudel sagen "das Heimweh schnürte ihm die Kehle" oder "er fühlte sich einsam und verlassen". Phrasen. Ausgelutscht. Nicht mein Ding. Kleine Gesten, Beobachtungen sind soviel lebendiger! Im nächsten Beitrag heute Nachmittag werde ich dagegen ein paar Passagen zitieren, die wunderbar Gefühle erzeugen, den Leser die Verzweiflung, Einsamkeit, Freude des Alten selbst spüren lassen ...

Die Figuren wachsen ihm sehr schnell ans Herz, man fühlt sich mit Monsieur Linh verbunden. Er ist ein wenig verschroben, aber er will das Beste für seine Enkelin, er ist stark, und er kämpft, auch wenn er am liebsten aufgeben möchte. Und dann der lebendige, aufgeschlossene Herr Bark, er redet und redet und redet und redet. Er hat eine warme Stimme, und in seiner Stimme liegen Gefühle, wie die anderen Menschen sie stets unterdrücken nach außen. Er ist groß, und er kann Monsieur Linh beschützen, niemand wird Sang diû in seiner Gegenwart etwas antun. Herr Bark ist traurig, denn er hat seine Frau verloren, aber das weiß Monsieur Linh nicht. Und es ist auch egal. Die beiden Männer verstehen sich auch ohne Worte, eine Freundschaft, die weit über gemeinsame Interessen hinausgeht. Und demgegenüber die kalte, leere, trostlose Stadt mit den hastenden Menschen, den ihn verlachenden Mitbewohnern im Heim, der unbeteiligten Dolmetscherin, den kalten Wärtern im Heim. Der Leser empfindet die Enge zwischen den grauen Häusern, als wäre es seine eigene, und gemeinsam mit Monsieur Linh träumt er sich auf die Reisfelder, atmet den Duft von Zitronengras, fühlt den Wind auf der Haut ...

Und dann plötzlich ... eine drastische Wende. Auf der vorletzten Seite. Der Leser hat es die ganze Zeit schon geahnt, und nun die Gewissheit. Nebenbei, in einem kleinen Nebensatz, wie zufällig nur in den Raum geworfen, ein einziges kleines Wort. Und daraufhin das offene Ende. Happy End? Trauriges Ende? Das darf der Leser selbst entscheiden, Tränen werden ihm auf jeden Fall ohne Zweifel in den Augen stehen, denn das Schicksal des alten Mannes kann niemanden unberührt lassen.

Spannung, Thrill, komplexe Handlungsstränge, anregende Dialoge, das gibt es nicht, dieses Buch ist wirklich sehr karg gehalten, nur das Notwendigste wird gesagt, und dadurch gewinnt jedes Wort an Bedeutung. Wer solche ruhigen, knappen Bücher voll Inhalt und Wärme mag, kommt an Monsieur Linh nicht vorbei.

SaschaSalamander 23.05.2007, 12.05 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 20

Gelesen
Yellow 01-04 (M. Tateno)
Pet Shop of Horros 04-08 (M. Akino)
Jonas, der letzte Detektiv 1-5 (M. Koser)

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SaschaSalamander 20.05.2007, 17.10 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 19

Gelesen
Gabriel Burns 04
Point Whitmark 04 - 18
Poe Goth Drama 22 - 25

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Frettchen zur See (R. Bach)
Frettchen in den Lüften (R. Bach)

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Das Schwarzbuch Tierfutter (H-U Grimm)

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SaschaSalamander 13.05.2007, 20.44 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 18

Gelesen
Gabriel Burns 3
Point Whitmark 1-7
Mooncumbulli (D. Unaipon)

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Pratchett A-Z

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SaschaSalamander 06.05.2007, 10.24 | (0/0) Kommentare | PL

Bekanntes Quartett

Wer sind Peter, Karl, Willi und Gabi?

(Hm, schwere Frage, vielleicht kennen manche von Euch sie auch als Tim, Karl, Willi und Gabi ... Copyright ist schon eine verflixte Sache, aber eigentlich heißt er Peter *seufz*)

SaschaSalamander 30.04.2007, 16.07 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL

Artemis Fowl 05 Die verlorene Kolonie

colfer_fowl5_150.jpgDer weltbeste jugendliche Meisterdieb treibt sein Unwesen inzwischen bereits in fünf Bänden, und neben Harry Potter, Bartimäus, Eragon, Septimus Heap und anderen Jugendromanen unter- schiedlicher Genres gehört er zu den heißgeliebten Favoriten vieler begeisterter Leser. Oben genannte Bücher mögen alle recht nett sein, aber für mich persönlich stehen Lemony Snicket und Artemis Fowl dann doch an allererster Stelle ... und während viele Bücher von Mal zu Mal an Biss verlieren, gefiel mir der aktuelle Band 5 von allen Bänden um den gewieften Gauner sogar am besten von allen bisherigen Büchern!

Eigentlich hat Artemis ja (schon mehrere Male) versprochen, sich nicht in die Angelegenheiten des Erdvolkes einzumischen. Aber diesmal geschieht es nur in deren eigenem Interesse, denn ein Ungleichgewicht im Zeit- und Raumgefüge ausgehend von der Dämonen - Insel Hybris bedroht die Welt und auch das Erdvolk. Also macht sich der seit dem ersten Band schon etwas reifer gewordene Artemis gemeinsam mit seinem Freund und Beschützer Butler auf, um das Erscheinen zeit- und raumreisender Dämonen zu beobachten. Wie es scheint, ist er dabei jedoch nicht ganz alleine: ein Mädchen, nur knapp etwas jünger als er, erscheint erstaunlicherweise ebenso wie er immer genau zum exakten Zeitpunkt am richtigen Ort. Nur ein Zufall? Oder woher weiß sie von diesen Dämonen? Als das Mädchen mit seinem Gehilfen dann einen Dämon einfängt, beginnt die Jagd ... wer ist dieses Mädchen? Was hat es mit dem Dämon auf sich? Kann die größer werdende Lücke im Zeit - Raum - Gefüge "geflickt" werden? Ein Reise, gefährlicher als alle bisherigen Abenteuer, wartet auf Artemis. Wird es ihm gelingen, die Erde, das Erdvolk und die Dämoneninsel zu retten?

Puh, und wo fange ich jetzt am besten an? Es ist zwar schon einige Wochen her, dass ich das Buch gehört habe, aber jetzt beim Schreiben merke ich, dass mich wieder so richtig die Begeisterung packt. Jau, Teil 5 ist der bisher beste von allen! Atemberaubend, unglaublich und kaum vergleichbar mit etwas je Dagewesenem ... die Leser sind ja nach vier Bänden Erdvolk-Technik inzwischen an Vieles gewohnt, aber was dieses Mal alles an Technik, Magie, subversiver Psychologie und Genie aufgeboten werden muss - WOW!!!!! Ich kann mir nicht vorstellen, wie Eoin Colfer dies in einem eventuellen Folgeband (den ich mir aufgrund der jetzt erst so richtig spannend werdenden Geschichte um Artemis und Minerva nur allzu sehnlich herbeiwünsche) noch jemals zu toppen gedenkt?

Artemis und Minerva? Geeeeeenau: Artemis bekommt Gesellschaft. Ihm ist völlig unerklärlich, wieso er dieses schreckliche Mädchen so faszinierend findet. Immer kommt sie ihm in die Quere, und sie strebt mit ihrer Jagd auf den Dämon sogar den Nobelpreis an! Und dann ihr arrogantes Getue, einfach grauenvoll! Aber ihre intelligenten Witze und diese geniale Anspielung auf gestohlene Quarks bringen seine pubertären Hormone kräftig ins Wallen! Wo andere Teens (ich werde den Zauberlehrling mit der Narbe auf der Stirn hier bewusst NICHT nennen *g*) ziemlich trottelig wirken, behält Artemis stets seine kühle, undurchschaubare Natur. Ja, Artemis bewahrt Form. Stylish, elegant, hochintelligent. Sonst wäre er nicht Artemis! Aber wenn dieses Mädchen nunmal nicht mehr aus seinem Kopf will ...

Ansonsten kann ich nicht viel sagen, außer - es ist ein Buch der Extreme. Soviel Unerwartetes und Überraschendes, soviel Neues ... wow, ein Hoch auf Eoin Colfer und seine genialen Ideen! Artemis unternimmt eine Reise durch Raum und Zeit, die den Leser wirklich ziemlich erblassen lässt ... es kommen neue Unterirdische ins Spiel, denn die ZUP war wohl nur ein kleines, unscheinbares Ablenkungsmanöver für eine wirklich große Organisation ... Nicht nur die den meisten Menschen bekannte Welt schwebt in Gefahr, sondern auch noch die der Unterirdischen sowie die Dämonenwelt ... Artemis erhält bei seiner gefahrvollen Reise eine besondere Fähigkeit ... Mulch bekommt einen würdigen Gegner und hilfreichen Verbündeten ... und das Unglaublichste, Unwahrscheinlichste, Unfassbarste: So langsam (und sehr glaubwürdig geschildert im Laufe der fünf Bände) scheint sich Artemis vom Superschurken zum Gutmenschen zu entwickeln ... na, wen das alles noch IMMER nicht überzeugt hat - der liest eben was anderes ... aber ich kann von diesem Bengel einfach nicht genug kriegen.

Über Schreibstil (spannend, humorvoll, packend, mitreißend, thrilling) und Phantasie des Autors (grenzenlos) sowie die schrullig - liebenswerten Charaktere möchte ich nicht mehr viel erzählen, denn dazu müsste ich doch eher beim ersten Band anfangen, ich rezensiere ungern mehrere Jahre in meine eigene Lese-Vergangenheit ... und über Rufus Beck und seine Sprachkünste (wer jemals Harry Potter als Hörbuch genießen durfte, weiß, wovon ich rede) muss ich wohl nicht mehr viel erwähnen, der Name selbst ist eigentlich schon ein Qualitäts-Garant für sich ...

Aaaaber: während die ersten drei Bände zwar aufeinander aufbauten aber auch einzeln gut lesbar waren und der vierte so eben noch für sich stehen konnte, ist der fünfte Teil nun wirklich zu heavy für Neueinsteiger. Die Handlung selbst ist so verquickt und komplex, dass die zusätzlichen Fakten über die Zup, die Unterirdischen und deren Technik eigentlich eine grundlegende Voraussetzung sind, ansonsten verliert sich der Leser im Chaos ...

Also: Wer Artemis noch nicht kennt, kann ja mal langsam einsteigen und sich den ersten Band zu Gemüte führen. Am besten als Hörbuch, denn Rufus Beck brilliert hier ebenso wie in Harry Potter mit großartigen Stimmen und Dialekten! Und wer Artemis bereits kennt - dem brauche ich ja eigentlich eh nichts mehr zu erzählen, der hat diesen Band vermutlich eh schon gelesen ;-)

SaschaSalamander 30.04.2007, 12.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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