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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Starters
Bei einer schlimmen Krankheit gab es nur Gegenmittel für die Jungen und die Alten. Die Starters und die Enders. Die Alten haben die Macht, und sie bestimmen über die Jungen. Viele der Starters müssen ohne Angehörige auf der Straße leben, werden im Heim für Zwangsarbeiten missbraucht. Callie lebt mit ihrem kranken Bruder und einem Freund auf der Straße. Um an Geld für die Behandlung des Bruders zu kommen, verkauft sie ihren Körper an die Body Bank: sie wird zurechtgemacht, und dann wird ihr Bewusstsein "ausgeknipst", ein Ender bemächtigt sich ihres Körpers, kann endlich wieder tun, was ihm als gebrechlichen alten Menschen inzwischen verwehrt ist. Drei Aufträge, die ersten beiden kurz, der dritte soll einen Monat dauern. Doch es geht etwas schief, und Callies Bewusstsein findet den Weg zurück in den Körper, während er eigentlich noch vermietet ist. Und dabei erfährt das Mädchen, dass ihr Körper für eine schreckliche Tat missbraucht werden soll. Sie muss dies unter allen Umständen verhindern!
THEMA
Die Geschichte, die Lissa Price hier gebastelt hat, ist nicht neu. Zwei Seelen in einem Körper. Oder aber ein Geist in einem echten oder künstlichen Mietkörper. Ob nun THE HOST / SEELEN von Stephenie Meyer (mein Favorit des Genres) oder SURROGATES mit Bruce Willis oder DIE INSEL oder Komödien wie SOLO FÜR ZWEI von Steve Martin und einige weitere Titel. Trotzdem, den Körper wie hier direkt zu vermieten, sowie die Geschichte um Starters und Enders in einer dystopischen Gesellschaft, das ist eine nette Umsetzung des Themas, und von daher war ich sehr, sehr gespannt auf das Buch.
CHARAKTERE
zu den Charakteren konnte ich wenig Verbindung aufbauen, sie haben mich nicht sonderlich gerührt. Callie selbst ist ein nettes Mädchen, aber sie hatte mir zu wenige Ecken und Kanten, sie war mir zu flach, als dass ich mehr für sie hätte empfinden können. Sie ist das klassische Mädchen, wie es in diesem Genre üblich ist: durch die äußeren Umstände ist sie nicht fein herausgeputzt, empfindet sich selbst als nichts Besonderes, aber hübsch zurechtgemacht ist sie ein Blickfang, alle drehen sich nach ihr um, und natürlich ist sie auch clever und intelligent, hat einige besondere Talente. Sie muss sich ein bisschen weiterentwickeln. Ebenfalls gern gesehen: ein Junge, den sie liebt und der auf sie wartet, während sie in ihrer Abwesenheit aber einen anderen kennenlernt. Und dann ist da plötzlich ein Dreiergespann. Sie hat niemandem etwas versprochen, aber moralisch ist das natürlich für sie eine Zwickmühle, und auch der Leser muss sich entscheiden zwischen den beiden. Ach, das hat man schon so oft gelesen, es fängt an mich zu langweilen. Es ist nicht schlecht, aber es ist einfach der hundertste Aufguss, das schmeckt irgendwann nicht mehr. Zumindest mir nicht.
Die Nebencharaktere sind sehr oberflächlich gehalten, sogar der kleine Bruder oder der zurückgelassene Freund sind recht farblos. Ich hätte mir besonders gewünscht, dass die Enderin, die sich ihren Körper gemietet hatte und die gedanklich Kontakt zu ihr aufnahm, stärker ausgebaut wird. Schließlich ist sie eine wichtige Schlüsselfigur. Trotzdem bleibt sie immer im Hintergrund, verschwindet in den wichtigsten Momenten und ist dann auch viel zu schnell wieder weg. Etwas für mich sehr Wichtiges (aufgrund der Spoilergefahr kann ich es nicht nennen, sorry) wurde überhaupt nicht näher beleuchtet, sondern einfach nur kurz erwähnt. Ich hätte in die Tischkante beißen können, wie kann man das so unter den Tisch fallen lassen? Vielleicht werden die näheren Umstände im zweiten Band besser beleuchtet, es ist zu hoffen!
Traurig fand ich, dass mich die Schicksale einzelner Figuren wenig bewegt haben. So gibt es ein junges Mädchen, das mir sofort sympathisch war. Aber mehr auch nicht. Denn der Abschied von ihr war so emotionslos gehalten, dass es mich nicht berührte. Ich erinnere mich, wiesehr ich bei TRIBUTE VON PANEM (was leider ein Maßstab ist, da es der Auslöser für diese Dystopie-Welle war. Wenngleich zu Recht, denn diese Reihe ist wirklich etwas Besonderes in ihrer Ausarbeitung und Umsetzung) weinte, als Rue sterben musste, und wiesehr es mich jetzt noch bewegt, wenn ich daran denke. Hier eine ähnliche Szene - gar nichts. Ich dachte "okay, gut, tot, Kollateralschaden, passiert, weiter im Text".
In meinen Augen ist die Charakterausarbeitung eine der großen Schwächen des Buches. Die Frage, die ich mir stelle: wie hätte die Autorin es besser machen können. Aber ich denke, das wäre zuviel für eine Rezension. Deswegen nur so viel: ich hätte mir mehr Substanz gewünscht. Weniger Charaktere, weniger Nebenschauplätze, dafür mehr Charakterdesign. "Show dont tell". Ich hatte sehr oft das Gefühl, dass die Autorin enorm viel erzählt, aber nur sehr, sehr wenig zeigt. Über den Charakter zu erzählen, berührt nicht das Herz des Lesers. Ich will nicht hören "er ist krank". Sondern er muss husten, Blut spucken, vom Treppensteigen erschöpft sein.
AUFBAU, UMSETZUNG
Der Aufbau ist sehr, sehr klassisch, und deswegen ist das Buch auch so erfolgreich, es gefällt, denn es beinhaltet alles, was dazugehört. Die Dreiecksgeschichte, die aufzudeckende Verschwörung, das hässliche Entlein wird zum stolzen Schwan und zur Anführerin einer großen Mission. Außerdem ist die Geschichte äußerst geradlinig. Es gibt kaum Nebenplots und zusätzliche Elemente, nur den Hauptstrang. Dadurch ist das Buch sehr einfach zu lesen, es eignet sich ideal zum Entspannen und für nebenbei. Ist kein Manko, weil ich sowas zwischendurch auch gerne lese, trotzdem wäre ein bisschen Komplexität stellenweise nett gewesen.
Was ich schade finde: es gab sehr viele Logikprobleme. Einige Male musste ich irritiert innehalten und fragte mich, warum das jetzt gerade so geschehen konnte. Warum ein Charakter so und nicht anders reagierte, warum dieser oder jener Umstand besteht und weshalb man ein Problem nicht einfach anders hätte lösen können. Dies hätte nur verhindert werden können, indem die Autorin das dystopische Thema genauer ausbaut. Denn sie deutet die Vorgeschichte der Krankheit sowie das Sterben der Menschen mittleren Alters eher an, auch die bestehende Gesellschaft wird nicht komplett beleuchtet, sondern der Fokus wird auf die armen Starters und reichen Enders gelegt. Dass es auch reiche Jugendliche und vernünftige, nicht korrupte Senioren gibt, das wird hier und da aufgezeigt aber ansonsten eher unter den Teppich gekehrt. Aber das wäre wichtig gewesen. So jedoch wirkt vieles auf mich platt und leblos, sehr klischeebeladen.
Das Ende ist leider komplett offen und wird erst im zweiten Buch geklärt. Das fand ich ärgerlich, denn auch wenn man Mehrteiler schreibt, kann man ja trotzdem die Bücher in sich abschließen. Hier meiner Ansicht nach nicht der Fall.
GESAMTEINDRUCK
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es hat mich hervorragend unterhalten, und ich hatte es flink beendet, weil ich es nur schwer aus der Hand legen konnte. Es liest sich sehr flüssig, die Grundidee ist prima, und ich habe mitgefiebert. Für sich alleine betrachtet ist das Buch ganz nett und gelungen. In der breiten Masse der Dystopien allerdings empfinde ich es als eines von vielen. Es reitet auf einer großen Welle. Es gehört zu den besseren Titeln, aber an die Spitze schafft STARTERS es nicht. Ich finde es gut und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen, trotz der Schwächen. Es kann nicht immer Kaviar sein, manchmal genügt auch einfach eine gute Unterhaltung. Aber ich empfehle allen, die es lesen möchten: wartet, bis auch der zweite Teil auf dem Markt ist!
SaschaSalamander 07.04.2012, 09.22 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Starters
Enders machten mir Angst.
Letzter Satz:
(enthält Spoiler)
Aus: Lissa Price: Starters; Ivi, 2012
SaschaSalamander 06.04.2012, 15.25 | (0/0) Kommentare | PL
Toyboy
SaschaSalamander 06.04.2012, 14.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Das Katzen-Komplott
Die Neue Katze mochte niemand so wirklich in der Familie, denn sie brachte tote Tiere ins Haus und zerkratzte allen die Füße. Dem kleinen Tom war das egal, und als die Katze verschwindet, kümmert es niemanden, nur Tom macht sich große Sorgen. Ob sie, wie Herr Tucker sagt, wirklich nur in Urlaub gefahren ist? Oder war sie, wie Susanne vermutet, beleidigt, weil Vater sie mitten in den Regen gejagt und der Wohnung verwiesen hatte? Oder wurde das Tier gar von der Nachbarin überfahren? Hat die böse Nachbarin mit dem kleinen bissigen Hund die Neue Katze entführt? Gemeinsam mit seiner Schwester Anna, deren Freundin Susanne und mit dem Nachbarn, Herrn Tucker, macht er sich auf die Suche nach dem verschwundenen Tier.
CHARAKTERE
DAS KATZEN-KOMPLOTT ist der Nachfolger des Kinderbuches >DAS GROSSE HAMSTER-MASSAKER<, das mich letztes Jahr bereits begeisterte. Die beiden Bücher sind absolut unabhängig voneinander zu lesen, die Kenntnis des einen ist für das Verständnis des anderen nicht erforderlich. Trotzdem ist es natürlich prima, wenn man alten Freunden wiederbegegnet. Ich hatte die Charaktere bereits im HAMSTER-MASSAKER liebgewonnen und war begeistert, dass das zweite Buch auf diesen aufbaut und man somit mehr über Frau Rotherham, Herrn Tucker, Joe-von-der-Straße-runter und all die anderen schrulligen Figuren erfährt.
Das Buch ist erzählt aus Sicht der 9jährigen Anna, Toms Schwester. Entsprechend sind die Charaktere auch gestaltet: aus Sicht eines neunjährigen Kindes. Und es ist schnell klar, wen Anna mag und wen nicht. Susannes Vater schreit immer, und er ist dem Leser sofort unsympathisch. Während im ersten Band die inzwischen berentete Polizistin, Frau Rotherham, einen Hauptanteil der "Ermittlungen" übernahm, ist es diesmal Herr Tucker, der den Kindern zur Seite steht, ein alter Kriegsveteran, herrlich skurril und originell dargestellt.
Interessant ist, dass die Katze keinen Namen hat, immer nur "Neue Katze" genannt wird. Das zeigt, wie wenig das Tier in der Familie integriert war, baut eine gewisse Distanz zum Leser auf und macht das Ende - welches angemessen aber nicht unbedingt ein klassisches "happy End" ist - ein wenig leichter.
Was mir sehr gefällt: während das HAMSTER-MASSAKER ein rein witziges Buch ist, das kaum eine Botschaft transportiert und einfach nur unterhalten soll, geht das KATZEN-KOMPLOTT tiefer. Es erzählt von der alten Katzenlady. Eine traurige Figur, anfangs beängstigend und unangenehm, doch durch Toms kindliche Unschuld kommen sich die Protagonisten näher, lernt man die Katzenlady von einer anderen Seite kennen. Hier hat Katie Davies einen wirklich interessanten Charakter geschaffen, der Kindern altersgerecht auch viel Stoff zur Auseinandersetzung mit dem Thema "alleinstehende Senioren", "Messie-Syndrom" und "psychisch auffällige Menschen" bietet.
AUFBAU, ERZÄHLWEISE
Erzählt aus der Ich-Perspektive der neunjährigen Anna, ist DAS KATZEN-KOMPLOTT nicht immer wirklich korrekt. So berichtet Anna Dinge, die sie selbst nicht erlebt hat. Da es jedoch ein Kinderbuch ist und man die künstlerische Freiheit einbeziehen könnte (Kinder erfinden gerne Dinge und schmücken das Gehörte blumig aus), sehe ich das nicht als Mangel, es stört den Lesefluss nicht und ist nachvollziehbar.
Schön finde ich, wie in diesem Buch sogar eine kleine Geschichte in der Geschichte eingebaut ist: Die Katzen-Lady erzählt das Märchen "von der Katze, die eigene Wege ging". Gut, der Leser erfährt den Anfang, einzelne Szenen dazwischen sowie das Ende, aber findige Kids werden angeregt, sich die Geschichte selbst zu suchen, und die Eltern können dabei gerne ein wenig behilflich sein. Es ist eine nette Idee, wie die Katzenlady immer wieder eine Geschichte anfängt und aus den unterschiedlichsten Gründen abbrechen muss, eine Art Running Gag, der sich durch das Buch zieht.
Besonders witzig finde ich die Ereignisse, die nicht erzählt sondern nur angedeutet werden. So finden die Kinder beim Ausmisten der Rumpelkammer einen Toaster "den wir zum Explodieren brachten". Es wird nicht erzählt, wieso und warum, und ich bin sicher, das wäre fast schon ein eigenes kleines Buch wert. Und solche Momente, die den Leser aufhorchen lassen, die ihn gierig machen auf weitere Episoden aus dem chaotischen Familienalltag, gibt es zuhauf.
Die kindlichen Gedankengänge machen den Charme des Buches aus. Ein kleines Beispiel: Anna erzählt, dass die Neue Katze gerne Dinge mit nach Hause bringt, die tot, ein bisschen tot oder total tot sind. "Total tot" ist zum Beispiel dieses komische Zeug in der Küche, das mal in einem Tier drin war und von dem man gar nicht mehr weiß, ob das jetzt eine Maus oder ein Vogel war, nur noch die Innereien liegen in der Küche. Und "ein bisschen tot" ist der kleine Frosch, den sie in der Küche fanden, beerdigen wollten, und der dann im Garten während der Beerdigungszeremonie einfach wieder aus dem Schuhkarton herausgehüpft ist. Auch die naive Unschuld, das offene Reagieren auf direkte Fragen der Erwachsenen, ist einfach köstlich und gefällt den Eltern oft gar nicht, gerade in der Öffentlichkeit führt dies manchmal zu urkomischen Situation.
Das Buch beginnt recht humorvoll, bis es knapp nach der Hälfte dann ernster wird und die Kinder auf die Katzenlady treffen. Es ist nicht wie im ersten Band ein zielloses Umherirren, sondern in diesem Buch gibt es eine konkrete Handlung, die sich auch tatsächlich weiterentwickelt. Auch die Kinder durchleben eine Entwicklung und sehen sich mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert. Es ist allerliebst anzusehen, wie sie damit umgehen und sich Mühe geben, der alten Lady zu helfen, auch wenn ihr Weg natürlich der falsche ist. Während das HAMSTER-MASSAKER einfach nur witzig ist, hat das KATZEN-KOMPLOTT mich tatsächlich berührt und bewegt.
BILDER, GRAFISCHE DARSTELLUNG
Das gesamte Buch ist von Zeichnungen unterlegt. Die Ausschnitte des Wörterbuches kleben auf Notizzetteln (Anna und Susanne wollen alles nachschlagen, was sie nicht verstehen). Und das Geschehen das Buches wird mit kleinen Bildern versehen, die die witzigsten Momente perfekt einfangen. Es sind keine hübschen, detailreichen Zeichnungen, sondern einfach Bleistift-Kritzeleien in herrlich schrägem Humor. In einigen Fällen ist der Text in die Zeichnung eingebunden, so findet sich der Fließtext beim Kennenlernen der Katzenlady zwischen die gestapelten Kartons und herumliegenden Gegenstände. Wenn Susannes Vater schreit, ist der Text in Großbuchstaben und in größerer Höhe geschrieben. Dadurch wirkt alles sehr bildlich, dennoch ist die Lesbarkeit sehr gut gewahrt.
SPRACHE
Die Übersetzung hat gute Arbeit geleistet, ich finde es gut der Sprache einer Neunjährigen entsprechend. Das Buch enthält keine Rechtschreibfehler, die Kinder übernehmen können, grammatikalisch allerdings wird z.B. auf Konjunktiv oder Genitiv verzichtet, was für ein Kind dieses Alters zu kompliziert wäre. Auch die Satzstellung ist nicht immer korrekt aber eben typisch. So liest man zum Beispiel: "Ich und Susanne und Tom", "und auf dem Dach fehlten viele Ziegel. Und oben auf dem Abflussrohr steckte ein Vogelnest. Und der Schornstein sah aus, wie als würde er gleich umkippen". Oder "Ich habe sie gefragt, weil, wir waren ja schon fertig". Oder "Und Mama hat gesagt, sie hat das gar nicht toll gefunden".
Ich habe das Buch als Erwachsener gelesen und finde die Idee und Umsetzung gelungen. Ob Eltern ihren Kindern dieses Buch in die Hand geben möchte, kann ich nicht entscheiden. Die einen sagen wohl "mein Kind kann das gut trennen zwischen Buch und wirklicher Sprache", die anderen sagen "mein Kind soll auf keinen Fall eine falsche Sprache lernen, das würde sich so etwas abgucken".
FAZIT
DAS KATZEN-KOMPLOTT ist ein Feuerwerk kindlichen Einfallsreichtums. Die Autorin hat eine herzliche Geschichte erschaffen, die für Kinder und Erwachsene gleichermaßen witzig zu lesen ist. Ob Vorlesen, selbst lesen oder gemeinsam, ich kann dieses Buch auf jeden Fall allen Altersgruppen empfehlen für eine unterhaltsame Lesezeit :-)
SaschaSalamander 06.04.2012, 09.11 | (0/0) Kommentare | PL
Tim und Struppi und das Geheimnis der Einhorn
Schade fand ich auch, dass der Kapitän so brav war. Vielleicht bin ich als Erwachsener inzwischen abgestumpft und empfinde Dinge heute als harmlos, die ich als Kind als bösartig oder als Fluch empfand, wer weiß. Aber irgendwie wirkte Haddock auf mich langweilig, und ich konnte dem Film nichts von dem Reiz abgewinnen, den die Figur damals auf mich ausübte.
Mir kam es vor, als hätte Spielberg versucht, allen Fans gerecht zu werden, egal welche Folge sie gelesen oder gehört hatten. Es gab Anspielungen auch auf andere Bände, siehe etwa die Castafiore, die anderweitig mehrfach auftaucht, oder auch Rackham der Rote, der eigentlich der Folgeband der Einhorn wäre. Plattes Sprichwort, aber viel Wahres dran: "jedem Menschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann". Und deswegen finde ich, man sollte gar nicht erst versuchen, es jedem Recht zu machen. Dieser Film hat es aber versucht.
Das Ergebnis finde ich nett. Im Kino wäre es toll gewesen, in 3D ganz besonders. Die Synchronsprecher waren prima, der Humor war nett. Aber im Regal brauche ich die DVD leider nicht. Dazu fehlte mir einfach der Biss. Zuviel Mischmasch, zu wenig Biss.
Und jetzt muss ich erstmal kramen gehen, ob ich in meiner alten Kassettenbox unten im Keller noch die zwei Kassetten finde, die mir mein Vater damals geschenkt hatte. Habe das dringende Bedürfnis, den Kapitän so richtig fluchen zu hören mit seiner markigen Stimme. Das hat mir heute gefehlt ...
SaschaSalamander 05.04.2012, 21.35 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Das Katzen-Komplott
Hier kommt die Geschichte von Tom und der Katzenfrau und was passiert ist, als die Neue Katze verschwunden ist.
Letzter Satz:
Und danach sind die Katzen eine nach der anderen zurückgekommen.
Aus: Katie Davies: Das große Katzen Komplott; Sauerländer 2012
SaschaSalamander 05.04.2012, 17.27 | (0/0) Kommentare | PL
Das Katzen-Komplott
02. Kapitel: Die Petition
03. Kapitel: Mäuschen im Häuschen
06. Kapitel: Der Koi-Karpfen vom Pfarrer
08. Kapitel: Was der Neuen Katze passiert sein könnte
15. Kapitel: Das Neue Zuhause der Neuen Katze
20. Kapitel: Das Krankenhaus
aus: Katie Davies: Das große Katzen Komplott; Sauerländer 2012
SaschaSalamander 05.04.2012, 15.25 | (0/0) Kommentare | PL
Der Umweg
Es ist schwer, die Handlung wiederzugeben, da ... nun, was an der Handlung so besonders ist, beschreibe ich näher unter "Erzählweise". Aber ich möchte kurz widergeben, was in dem Roman erzählt wird: die Protagonistin zieht sich alleine zurück in ein Haus, abgelegen und entfernt von der nächstgrößeren Stadt. Der Leser begleitet ihren Alltag, sei es eine ungewöhnliche Begegnung mit einem Dachs, der draus resultierenden Besuch beim Arzt, der Gang zum Bäcker. Auch begegnet sie anderen Personen, etwa dem Schafzücher Rhys Jones oder dem jungen Bradwen, der auf der Suche nach einer hübschen Wanderstrecke ist.
ERZÄHLWEISE
Es gibt drei Erzählperspektiven: Die der Protagonistin, die ihres verlassenen Ehegatten und die des jungen Mannes. Der Schwerpunkt liegt bei der Frau und ihren Erlebnissen rund um das Haus, ihre Tiere und die Dorfbewohner.
Das Ungewöhnliche an diesem Roman ist die Erzähltechnik. Es ist üblich, das Bild aufzuzeigen und die Handlung darzustellen. Bakker macht es genau anders: er erzählt alles außer der Handlung selbst. Er schreibt um die Handlung herum, beschreibt die Auswirkungen der Kernhandlung. Recht bald erfährt der Leser, dass die anfangs namenlose Protagonistin eine schwere Krankheit diagnostiziert bekam und ihren Mann verließ. Dies wird jedoch nicht auf direktem Weg erzählt. Sondern zu Beginn ist der Leser ahnungslos. Erst mit dem ersten Perspektivwechsel hin zum Ehemann wird beschrieben, dass dieser von seiner Frau verlassen wurde. Durch kleine Gemeinsamkeiten (seine Frau übersetzte ebenso Dickinson wie die Protagonistin) erkennt der Leser den Zusammenhang. Der Ehemann nimmt einen Arzttermin wahr und erfährt zufällig, dass seine Frau untersucht wurde und eine schlimme Diagnose bekam, jedoch darf der Arzt aus Gründen der Schweigepflicht dies nicht ausführen. Der Leser hat also viele Möglichkeiten: wird sie in wenigen Monaten sterben? Kann sie geheilt werden? Ist ihr Körper dem jahrelangen Verfall und Siechtum anheim gegeben? ist dies der Grund für ihre Flucht vor dem Ehemann? Ist dies der Grund für das, was am Ende des Romanes geschieht? Wie hängt es mit anderen Punkten zusammen, die der Leser später erfährt? All diese entscheidenen Fragen beantwortet der Autor nicht.
Man könnte es so beschreiben: der Autor zeichnet die Umrisse eines Gegenstandes und malt den Hintergrund in melancholischen, gedeckten Farben aus. Es liegt am Leser selbst, die Silhouette des Gegenstandes zu deuten und entsprechend selbst zu colorieren. Je nach Erfahrungsschatz und persönlicher Einstellung wird sich wohl jeder eine eigene Geschichte zusammensetzen. Viele verschiedene Themen werden angerissen von beruflicher, privater und sexueller Natur, ein Gewicht wird ihnen nicht verliehen, der Leser hat freie Hand bei der Wahl der Malwerkzeuge und Farben.
Ich fände es hochspannend, mit unterschiedlichen Lesern über dieses Werk zu diskutieren. Denn ich bin sicher, viele nehmen die Handlung als gegeben wahr und erkennen gar nicht, dass es die eigene Interpretation dahinter ist. Sehr geschickt versteht es der Autor, vermeintliche Wahrheiten zu erschaffen und eine Geschichte zu erzählen, ohne sie selbst in Worte zu kleiden. Gerne würde ich Eindrücke der Leser vergleichen, fragen was sie hinter jener Andeutung sehen und welche Verbindungen sie zwischen einzelnen Elementen geknüpft haben.
CHARAKTERE
Wie auch die Handlung sind die Charaktere eher umrissen als deutlich beschrieben. Über die Protagonistin erfährt der Leser natürlich am meisten, doch auch hier ist vieles der Interpretation überlassen. Andere Figuren werden eher angedeutet als beschrieben. Dennoch gibt es deutlich Sympathieträger und Unsympathen.
Faszinierend ist auch, wiesehr die verstorbene Witwe Evans in die Handlung eingebunden ist: die alte Frau, der das Haus früher gehörte, bevor sie verstarb. Immer wieder ist sie Gesprächsthema, sei es ihr tatsächliches Leben oder seien es die Vermutungen der Protagonistin. Ich würde ihr tatsächlich eine eigene Rolle in diesem Roman zuteilen, obwohl sie natürlich niemals persönlich auftritt. Ebenso Emily Dickinson, die eine wichtige Funktion innehat und durch ihre Gedichte die Handlung untermalt. Ihr Foto, ihre Werke, die Arbeit der Protagonistin sind stets präsent.
Auch die Tiere bekommen einen sehr hohen Stellenwert im Leben der Frau: die Schafe des Nachbarn, die auf ihrem Grundstück weiden dürfen. Die Gänse, die frei auf ihrem Grundstück laufen und die sie zum Schutz vor Feinden gerne in einen kleinen Stall sperren möchte. Sam, der Hund des Jungen. Und natürlich die Dachse am Steinkreis, die ihr sofort einen neuen Spitznamen im Dorf bescheren.
SPRACHE, HÖRBUCH, SYMBOLIK
So schwer der Inhalt stellenweise sein mag in seiner Tragweise, so geradlinig und leichtfüßig kommt der Roman in seiner Sprache daher. Regina Lemnitz - Whoopie Goldberg, Roseanne - ist die perfekte Besetzung (wenngleich drei Sprecher für die jeweils drei Erzählperspektiven auch nett gewesen wären). Da die Protagonistin die Gedichte Emily Dickinsons übersetzt, gibt es viele Anspielungen auf die Dichterin. Außerdem tauchen sehr viele Wörter auf, die nicht ins Deutsche übersetzt wurden, etwa das "Kissing Gate" oder die "Stiles". Einzig was mich störte war die derart häufige Erwähnung der Chaiselongue, dass mein Bedarf an diesem Wort für die nächsten 20 Jahre gedeckt ist. Gut, "Sofa" wäre unpassend, es ist doch etwas anderes, trotzdem hätte der Autor oder Übersetzer sich da etwas einfallen lassen können. Gefühlt habe ich den Begriff rund 100 Mal gehört, es hat mich nach der zweiten CD extremst genervt (was allerdings das einzige war, das mich störte an diesem Buch).
Der Inhalt des Buches ist gestützt von sehr viel Symbolik. Die stetig dezimierte Gänsezahl verweist auf ein nahendes Ende, die Fußverletzungen aller drei Hauptfiguren als schmerzhafte Verbindung der drei ansonsten so unterschiedlichen Personen, Socken als Sinnbild einmal für Leichtfüßigkeit und ein andermal für Respektlosigkeit. Die Monate November und Dezember als eher triste Monate, hier jedoch durchzogen von ungewöhnlich warmen Tagen. Eine lilafarbene Mütze, Farbklecks in einer immer trister werdenden Umgebung. Altweibergeruch im Haus, der sich langsam auf die Protagonistin überträgt. Der Dachs, ein eher friedliches Tier, hier eine kurzzeitige Bedrohung. Die Welt ist aus den Fugen geraten, die Frau muss sie neu sortieren, ebenso der Leser.
FAZIT
DER UMWEG von Gerbrand Bakker ist ein nach außen hin schlichtes, ruhiges und eher melancholisches Buch. Bei genauer Betrachtung jedoch zeigt sich die herausragende Erzählkunst des Autors: mit nur wenigen Worten lässt er eine komplexe Handlung entstehen, die jedem Leser ein individuelles Erlebnis beschert. Für diesen Roman sollte man sich die Zeit nehmen, ihn bewusst zu genießen. Denn ob er gefällt oder nicht - liegt einzig am Leser und dem von ihm selbst entworfenen Bild.
SaschaSalamander 05.04.2012, 10.06 | (0/0) Kommentare | PL
Sechs Ebooks
SaschaSalamander 04.04.2012, 19.12 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Passwort
Einige wenige Beiträge (die ganz sicher die Ausnahme bleiben und nur selten vorkommen werden) möchte ich also nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Über die Hintergründe dazu mehr in dem Beitrag "PASSWORT" auf den Zusatzseiten meines Blogs (erreichbar links in der Navigationsleiste). Zukünftig wird also hier und da ein Beitrag erscheinen, der nicht öffentlich ist. Ich werde mit dem Passwort sehr bedacht sein und es nicht allzu oft verteilen. Trotzdem braucht sich niemand benachteiligt fühlen, der diese Beiträge nicht lesen kann, Ihr verpasst sowieso nicht viel außer einfach nur unreflektierte Katharsis und zusammenhanglosen Gedankenmüll ;-)
SaschaSalamander 04.04.2012, 19.01 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2813
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7215