SaschaSalamander

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Kostenlose Downloads

Ich habe ja die Angewohnheit, regelmässig in der Statistik zu posten, wenn ich bei Amazon oder anderwo günstig ein Ebook oder ein Hörbuch ergattert habe. Das werde ich zukünftig einstellen, denn inzwischen gibt es überall im Web so viele Gratisangebote, dass man gar nicht mehr hinterherkommt. Es fällt immer schwerer, das überhaupt alles zu lesen, auf dem Laufenden zu bleiben und vor allem schon vorab zu selektieren.

Kurzgeschichten, Ebooks, Hörspiele, Hörbücher, als Lockangebote in Shops und sogar auf haufenweise Schnäppchenblogs zu finden.

Normalerweise dient meine Statistik auch dazu, mir selbst und den Lesern schon mal ein bisschen "den Mund wässrig zu machen" auf das, was im Blog demnächst womöglich kommen könnte. Aber wenn es zuviel und unüberschaubar wird, lohnt sich das nicht mehr. Wenn ich günstige Titel im Web finde, die es mir wert erscheinen darüber zu berichten, werde ich das tun. Aber zukünftig im Nachhinein, nicht mehr im Voraus ...

Gratis ist ja auch toll, klar. Aber langsam habe ich das Gefühl, dass es nicht mehr darum geht, Lesern ein Geschenk zu machen, natürlich auch hier und da mal Kunden zu werben oder auf sich aufmerksam zu machen. Sondern inzwischen habe ich manchmal den Eindruck, dass es fast schon "zum guten Ton" der ganzen Neulinge gehört, sich erstmal auf diesem Weg in die Bestsellerlisten der Kindle-Riege zu bringen. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Manche haben es verdient, manche nicht.

Statt Leser neugierig zu machen auf mehr, führt es häufig einfach nur dazu, dass man verführt ist, nur noch einen Titel nach dem anderen abzugreifen. Eine Mentalität, die ich gar nicht mag (wobei ich nicht behaupten will, dass ich besser bin. auch ich sage bei einem interessanten "gratis" natürlich nicht nein. Aber wann ich das alles jemals lesen und hören werde, steht auf einem anderen Blatt). Autoren werden unter Billig-Zugzwang gesetzt, Leser wollen alles immer günstiger, gute Titel gehen zwischen den Ramschangeboten verloren.

Und vor allem: ich liebe Unterhaltung, ABER ich liebe Literatur. Und immer mehr scheint mir, dass "billig" nicht nur der Preis ist. Ich möchte in meinem Blog gute Autoren unterstützen, keine Billigheimer.

Was nicht heißt, dass ich mich über einige der Angebote nicht freue. Etwa die ersten Teile einer Reihe, um auf diese Weise Leser neugierig zu machen. Oder von einem Verlag, der bald etwas Neues herausbringt, ältere Titel für kurze Zeit verschenken (und natürlich auf diese Weise ins Gespräch kommt, warum auch nicht). Und ja, natürlich ist es auch schön, wenn ein junger Autor auf diesem Weg zu ein wenig Bekanntheit gelangt, die er verdient hat. Es ist wirklich schwer - wer hat das Recht zu urteilen über Schund und Kunst? Wer hat das Recht zu sagen, wer die Aufmerksamkeit wert ist und wer nicht?

Aber ich wünschte, Amazon, Beam und Co würden das ein wenig kontrollieren ... (nach welchen Kriterien? Fragt mich nicht. In diesem Fall kann ich wirklich nur meckern, aber keine Vorschläge zur Besserung bringen. Habt Ihr Vorschläge?)

SaschaSalamander 29.01.2013, 08.59 | (0/0) Kommentare | PL

MindNapping 12 - Die letzte Wahrheit

mindnapping12_wahrheit_1.jpgINHALT

Der Journalist Mabou Dlanga bekommt die einmalige Gelegenheit, den "Ort der letzten Wahrheit" aufzusuchen: ein geheimer Bunker, in dem das Apartheit-Regime grausame Dinge praktizierte. Der Organisator der Erkundungstour will die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und das schreckliche Geschehen publik machen. Doch Dlanga wundert sich, dass neben ihm und anderen Fachleuten auch eine Seherin und ein Pfarrer anwesend sind? Bald treten Erscheinungen und Phänomene auf, und bald verschwindet der erste Teilnehmer der Gruppe ...


AUTOR

Raimon Weber ist unter den Hörspielautoren einer der Großen. Er trug drei Folgen zum >DARKSIDE PARK< bei, zeichnet sich verantwortlich für die Folge "DIE 9 MM ERBSCHAFT" hier bei MindNapping, war Autor der ersten 16 Folgen von Gabriel Burns, schrieb zuvor schon zweimal für MindNapping, auch für Terminal 3, Point Whitmark, Kommissar Dobranski, veröffentlichte einige Romane und ... warum stelle ich ihn eigentlich noch vor? Nur soviel: Was ich an seinen Geschichten mag, ist die fast körperlich spürbare Anspannung in seinen Werken, vor allem durch Andeutung und Auslassung vermag er seine Hörer / Leser zu fesseln.


THEMA

In dieser Folge geht es um das Wirken der Regierung in Zeiten der Apartheid. Eine perfekte Kulisse (ich habe den Gedanken, dass die Geschichte ebensogut vor dem Hintergrund der NS-Verbrechen hätte spielen können. Um dies jedoch abzuschwächen, könnte es nach Südafrika verlegt worden sein. Ich bin jedenfalls froh, dass es zur Abwechslung mal nicht das dritte Reich ist, sondern ein anderer Schauplatz. Aber vielleicht interpretiere ich da auch zuviel hinein).

Wie auch der Journalist stellt sich der Hörer die Frage, was eine Seherin und ein Pfarrer in Mindnapping, das ja meist doch recht realistisch gehalten ist, verloren hat. Wie passt diese Folge in die Reihe? Doch bald wird klar, dass diese Folge nicht nur in die Reihe passt sondern wieder einmal ein Glanzstück wurde ...


AUFBAU

Im Prolog weiß der Zuhörer nicht, worum es geht, erst später wird dies klar. Dann zum Einstieg der Folge geht die Handlung eher langsam voran. Es werden die Charaktere alle vorgestellt, und dafür lässt der Autor sich gut Zeit. Obwohl in diesen Tracks wenig geschieht, muss man als Hörer dennoch sehr aufmerksam folgen, da die spätere Handlung zum Teil darauf basiert und nach und nach alles, was bisher geschah, sich nun zusammenfügt. Ein zweites Hören ist auf jeden Fall sinnvoll, um die Geschichte komplett zu erfassen.

Der Hauptteil dann ist etwas kürzer, die Spannung steigt drastisch an. Wo andere Blut, Horror und Grauen beim Namen nennen, genügen ihm Andeutungen. Wo andere den Tod und das Sterben in splatternden Effekten zelebrieren, genügt ihm die schlichte Aussage, dass jemand starb, er braucht solche billigen Stilmitteln nicht und verlässt sich ganz auf die Wirkung der Story.

Und dann natürlich ein Twist und das Ende, auch hier lässt er sich wieder Zeit, alles zu erklären, die Charaktere miteinander agieren zu lassen und das Geschehen rückwirkend zu beleuchten. Beim zweiten Hören erkennt man dann auch einige Hinweise bzw kann manche der Szenen mit dem Wissen um die "Auflösung" neu wahrnehmen. Zugegeben, das Ende ist ziemlich naheliegend, doch da ich während des Hörens sosehr im Bann der Geschichte war, kam ich einfach nicht von selbst drauf ;-)


SPRECHER

Gordon Piedesack macht seine Rolle als Erzähler hervorragend. Und auch, wenn ich sonst nicht so für Erzähler zu haben bin (ich bevorzuge es, wenn eine Geschichte ohne auskommt), passt er hier sehr gut in das Geschehen, ergänzt das Hörspiel durch seine markante Stimme.

Nana Spier, die ich lieber in softeren Rollen mag, konnte mich hier dennoch überzeugen. Till Hagen und Helmut Krauss, da muss ich gar nicht viel sagen, die spielen sowieso jeglicher Vergleiche. Mir fiel in diesem Hörspiel niemand auf, der nicht gepasst hätte oder der negativ aus der Gruppe der anderen Sprecher hervorgestochen wäre. Während manche Folgen aus MindNapping mit weniger auskommen, wurden hier recht viele Rollen verteilt, und sie werden weiterhin gesprochen von Peter Flechtner, Stefan Friedrich, Katja Brügger, Jaron Löwenberg, Oliver Böttcher, Peter Weis, Wolfgang Bahro und Patrick Holtheuer.


GERÄUSCHE, MUSIK

Die Stimmung des verschlossenen Bunkers kommt sehr gut beim Hörer an. Passend zu Weberes Geschichte werden keine großen Effekte aufgefahren. Dadurch wirken die eingesetzen Mittel umso intensiver, sodass Beklemmung und Enge drastisch spürbar werden. Die Musik nie aufdringlich, stets unauffällig im Hintergrund untermalt die Handlung und verstärkt mit ihrem treibenden Rhythmus die Spannung.


FAZIT

Beklemmend, düster und unheimlich. Wieder eine herausragende Folge Mindnapping. Die Serie schöpft von Mal zu Mal mehr ihr Potential aus, und ich bin gespannt, was bald an weiteren Highlights folgen wird.

Wertung: 9 von 10 Obsessionen

SaschaSalamander 28.01.2013, 09.43 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 04

GELESEN / GEHÖRT
1 - Mindnapping 12 - Die letzte Wahrheit (Audionarchie)
1 - Lady Bedfort 30 - der seltsame Mieter (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 31 - das Feuer in der Nacht (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 32 - die Leichenlichtung (Hörplanet)
1 - Wozu Lesen (M R Ranicki, E Heidenreich)
2 - Triffst Du Buddha an der Bar (L Rinzler)
2 - Sa(r)g niemals nie (D Wells)


GESEHEN
DAs Parfum


NEUZUGÄNGE
Allein (L Lastello)
Befreie Dich selbst (M Exl)
Gefühle zeigen erlaubt (K Werner)
Jener Schultag (N Schröter)
Ringelsocken und Luftlochmützen (J Wollesen)
Kartoffeln gehören nicht in einen Zengarten (S Ronaldo)
Entdecke Deine Lebensvision (G Ricoletti)
Hieronymus Frosch 2 (A H Schmachtl)
London Stories and Poems
Under Grand Hotel (M Sadahiro)
Bis ich sie finde (K-S Fessel)
Mein Leben (M Reich-Ranicki) (CD)
Liebeswut (J C Skylark)
Queer - ganz normal verrückt (S R Beck)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 27.01.2013, 20.43 | (0/0) Kommentare | PL

Bento mit Schachbrettmuster

Bei Astrid hatte ich zum ersten Mal ein Bento mit >Schachbrettmuster< gesehen. Und ich fand die Idee so toll, dass ich sie kurz darauf selbst umgesetzt habe. Und auch kürzlich habe ich wieder eines gebastelt. Hier mal meine beiden Varianten:



In der oberen Etage hatte ich Rührei in der Mikrowelle zubereitet (Ei mit Gewürzen in ein Förmchen geben, kurz in die Mikrowelle, fertig), dazu gab es >Fischbällchen<. Die Bällchen sind fix zubereitet, und sie eignen sich übrigens hervorragend auch für einen Brotaufstrich. Genau richtig für Party, Buffet oder ein schnelles Bento ;-)

Dazu gab es in der unteren Etage Sandwich und Frikadellen. Nein, keine neun Stück, sondern nur viereinhalb, ich hatte sie nämlich halbiert, damit es nicht zuviel wird und auch hübsch aussieht. Was auf dem Sandwich ist, weiß ich nicht mehr, aber das kann man ja beliebig variieren.




Zugegeben, dieses hier finde ich nicht so hübsch. Aber es passt zu den Schachbrettmustern. Außerdem hab ich ja versprochen, auch die weniger gelungenen Beiträge zu zeigen ;-)

Ganz oben sind Mozarellakügelchen, Datteltomaten, Wachteleier und etwas Suppengemüse. Auf Arbeit habe ich immer Misopaste und Gemüsebrühe, die ich dank Wasserkocher einfach in einer Tasse aufgießen kann. Dazu eine riesige Portion Spitzpaprika und Babykarotten.

Und unten dann das Schachbrett. Naja, etwas missglückt. Ich hätte es gut gemeint und die Quadrate etwas kleiner geschnitten als auf dem oberen Bild, weil ich dadurch ein kleineres Muster erzeugen wollte. Mit dem Ergebnis, dass mir alles durcheinanderpurzelte, weil es keinen Halt mehr hatte. Also habe ich die Quadrate dieses Mal seitlich gelegt und bei Bedarf zwei nebeneinander, damit nichts in der Box herumfliegt. Mein Trost war, dass mein Mann diese Box wesentlich leckerer fand als das hübschere Muster. Immerhin etwas ;-)

SaschaSalamander 24.01.2013, 08.34 | (0/0) Kommentare | PL

Bistro Büro

schmidt_bistrobuero_1.jpgKürzlich stieß ich auf das Buch BISTRO BÜRO, das ich mir sofort bestellte. Bei sieben Euro rechnete ich eher mit einem dünnen Büchlein, denn Kochbücher haben für gewöhnlich ihren Preis. Zudem erwartete ich, dass einige nette Ideen dabei sind, von denen aber - wie bei Kochbüchern üblich - viele an den Zutaten oder der Umsetzung scheitern würden. Als ich dann ein dickes Hardcover in der Hand hielt, das noch dazu beim Durchblättern auf jeder Seite ein "boah, will ich sofort nachmachen" zur Folge hatte, war ich wirklich begeistert. Inzwischen habe ich hier und da schon einiges aus dem Büchlein zuzbereitet und möchte meinen Erfahrungen nun mit Euch teilen.

Erst einmal die Zielgruppe: das Buch richtet sich an alle, die im Büro arbeiten und sich gerne ihr eigenes Essen mitnehmen wollen. Problem: eine vollwertige Mahlzeit belastet den Magen - die hier genannten Rezepte dagegen sind leicht und sättigend, beugen dem typischen Leistungstief nach der Mittagspause vor. Zweites Problem: wer Vollzeit arbeitet, hat abends oder morgens keine Lust, lange in der Küche zu stehen - dieses Buch bietet Ideen, die sich in wenigen Minuten umsetzen lassen und auch ohne Aufwand am Vortag oder nach dem Aufstehen umsetzen lassen.

Wichtig für mich ist: ich bin kein Vegetarier (mehr), aber ich ernähre mich gesund und abwechslungsreich. Trotzdem freue ich mich gelgentlich über etwas mageren Fisch oder Fleisch. Dafür ist das Buch ideal. Fleischfreunde können sich ihre Rezepte beliebig ergänzen, und Vegetarier werden ohne Fleisch nichts vermissen.

Die Zutaten sind so gehalten, dass sie nicht nur in jedem Supermarkt erhältlich sind, sondern vor allem so, dass man sie auch alle kennt. Keine exotischen Gewürze oder Gemüsesorten, sondern alles Dinge, die man meist eh zu Hause hat. Und wenn nicht, weiß man ohne Nachdenken, wo man sie sofort kaufen kann.

Und was den Zeitfaktor betrifft - da hat die Autorin nicht übertrieben: alles ist in wenigen Minuten zubereitet, die aufwändigsten Rezepte dauern gerade einmal 15 bis 20 Minuten. Der Großteil ist jedoch in fünf bis zehn Minuten zusammengerührt. Und dann im Büro muss man nur noch alles zusammenfügen, kurz in die Mikrowelle oder mit heißem Wasser übergießen, und fertig. Wenn man wie ich sein Essen auch kalt mag, dann geht es sogar NOCH schneller.

Dabei legt die Autorin Wert darauf, dass die Rezepte nicht nur einfach flink sind, sondern auch günstig und gesund. Rohkost, Vollkorn, Getreide, viel Obst und Gemüse, mageres Fleisch.

Wem das zu gesund ist, wem das zu schnell geht, wer es gerne anders möchte - kein Problem! Zu vielen Rezepten bietet die Autorin Variationsmöglichkeiten. So gibt es etwa ein Grundrezept für Muffins, Müslisorten, Quarkdip oder Brotaufstrich. Und daneben drei einfache Variationen, mit denen man im Nu ohne Aufwand ein völlig neues Rezept zubereitet hat. Und die Küchenfee mit Phantasie wird angeregt, sich selbst weitere Kreationen einfallen zu lassen. Es gibt sogar Tipps, wie man vorhandene Restzutaten einfach in andere Rezepte integrieren kann.

Die Bilder sind hübsch, jedoch nicht unrealistisch. Sondern so, dass man das Gefühl hat "krieg ich auch hin". Die Zutatenliste ist kurz und simpel, und die Beschreibung der Ausführung ist oft noch kürzer, aber immer verständlich und nachvollziehbar. Am Ende des Buches findet sich ein Register mit den verwendeten Zutaten, mit dem man bequem das passende Rezept zum Kühlschrankinhalt heraussuchen kann.

Mit diesem Buch gibt es wirklich keine Ausrede mehr, morgens beim Bäcker ein fertig belegtes Brötchen zu kaufen oder in der Kantine das labbrige Mittagessen zu holen. Muffins, Cannelloni, Risotto, Salate, Wraps, Pizza, Aufläufe, Nasi Goreng, Kartoffelkuchen, Bratapfel, Sandwiches, Dips, Aufstriche, Omelettes waren noch nie so einfach :-)


FAZIT
Nur drei Worte : Pfiffig, kreativ, unkompliziert.

SaschaSalamander 23.01.2013, 09.25 | (0/0) Kommentare | PL

Astrid

Und hier ein Bento in der Gastrubrik, dieses Mal von Astrid. Ich habe sie über Facebook kennengelernt, seitdem stecken wir uns gegenseitig ständig mit neuen Rezepten an. Ich habe von ihr schon einige Ideen gemopst, wie ich mein Bento dekorieren und mit wenig Aufwand ein hübsches Mittagsfutter basteln kann. Hier mal zwei Bilder aus ihrer Sammlung:




Gurkenscheiben. Goldkiwi und normale Kiwi. Und Süßkartoffelmus. Abgesehen davon, dass ich Süßkartoffeln noch nie gegessen habe (sollte ich dringend nachholen) finde ich es hübsch, wie sie Box aufgehübscht hat: einfach mit der Gabel Muster in das Pürree ziehen. Wenn ich das nächste Mal Kartoffelbrei habe, werde ich das genauso machen :-)



Und hier ein Schachbrettmuster. Das hatte mir so gefallen, dass ich kurz darauf selbst ein Schachbrettbento für meinen Mann gemacht habe. Ich selbst bin ja nicht so der Brotesser, aber für ihn war es genau das Richtige! Ein Bild davon werde ich im Laufe der Woche posten, um zu zeigen, wie eine Idee ihre Kreise zieht und doch immer wieder etwas ganz Eigenes ist :-)

SaschaSalamander 22.01.2013, 09.19 | (0/0) Kommentare | PL

Das Sterben der Bilder

INHALT

Wien, Anfang des 20. Jahrhunderts. Julius Pawalet wird als Nachfolger seines Vaters im Kunsthistorischen Museum als Saaldiener angestellt. Dabei kommt er einer breit angelegten Verschwörung innerhalb des Museums auf die Spur. Außerdem geht ein Serienmörder in Wien um - als Todesart wählt er die kunstvoll inszenierte Darstellung berühmter Gemälde. Julius wird immer tiefer in beide Geschehen verstrickt. Die Drahtzieher des Museums planen Julius zu beseitigen, und auch der Mörder hat ihn als Opfer seines grausigen Finales im Visier ...


AUTORIN, VERLAG

>Britta Hasler< veröffentlichte als >Nora Schwarz< bereits das Buch >LESSONS IN LACK<, welches mich ziemlich begeisterte. Abgesehen von den witzigen Anekdoten und dem ernsten Hintergrund war es auch ihre treffsichere Sprache, die mir gefiel. Die 1982 geborene Autorin studierte Kunstgeschichte und Germanistik, und nun bringt sie in ihrem ersten Krimi DAS STERBEN DER BILDER ihre Leidenschaft für Kunst, Geschichte und das alte Wien zum Ausdruck.

Das Buch erschien im Verlag >DOTBOOKS<, einem jungen Ebookverlag. Eine innovative Idee, die mir gefällt: Ebooks werden immer beliebter, sie sind günstig und praktisch. Viele Indie-Autoren veröffentlichen auf eigene Faust, und vielen der Texte merkt man an, dass hier ein Könner mangels Lektorat, Betreuung und Verlagsarbeit einfach untergeht. Dotbooks arbeitet mit den Autoren, die Titel werden lektoriert, das Ergebnis ist ein fertiges Buch, wie man es in dieser Qualität auch in einem Printverlag erwarten kann.


GENRE

Der Roman wird beworben als "ein unheimlicher Roman aus dem alten Wien". Für mich klingt das, als handele es sich um einen Mystery-Thriller, Horror oder einen Gruselroman. Zugegeben, als "unheimlich" empfand ich es nicht. Mit Mystery und Grusel hat DAS STERBEN DER BILDER wenig zu tun. Ich sehe ihn eher als einen historischen Krimi, gewürzt mit einer Portion stilvoller Erotik.


CHARAKTERE

Meiner Ansicht nach verdienen die Charaktere ein ganz großes WOW. Mit viel Liebe zum Detail schmückt Britta Hasler ihre Figuren aus, verleiht ihnen Persönlichkeit und lässt sie vor der prächtigen Kulisse des alten Wien lebendig werden. Dies gelingt ihr unter anderem durch zahlreiche Perspektivwechsel, aber vor allem durch eine sehr bildreiche Beschreibung. Als Leser kann man sich sehr gut in die jeweilige Situation hineinversetzen, die Beweggründe und Gedankengänge sind nachvollziehbar.

Besonders erwähnenswert ist die Charakterentwicklung. Viel geschieht im Laufe des Buches, und die Ereignisse hinterlassen ihre Spuren in und an ihnen. Sie reifen an dem Erlebten, ziehen ihre Konsequenzen aus den Niederlagen, zweifeln an sich selbst und beginnen sich zu wandeln. Und so vielfältig die Menschen sind, so vielfältig sind auch die Entwicklungen, die sie durchleben, einige davon habe ich erwartet, andere haben mich überrascht und begeistert. Ich betone es, weil es in anderen Romanen zwar auch geschieht, jedoch selten so eindringlich und schlüssig wie hier.

Und auch, wenn die Charaktere so stark präsent sind, bleibt für den Leser noch immer Raum zur freien Interpretation: alle Beteiligten wahren ihre Geheimnisse und bleiben weiterhin faszinierend. Auch lässt die Autorin noch genügend Raum für den Handlungsverlauf, schafft eine Balance aus dem Geschehen und den Akteuren.

(Das ist mir wichtig zu erwähnen, weil gerade in Krimis ich es nicht mag, wenn dem Privatleben der Charaktere zuviel Raum geschenkt wird und die Handlung meiner Ansicht nach auf der Strecke bleibt, wie besonders bei beliebten Bestsellern aus kälteren Regionen üblich. Das ist hier nicht der Fall.)


SPRACHE

Britta Hasler weiß, wie man Worte perfekt platziert und immer den richtigen Ton trifft. Typisch für ihren Stil sind geschickte Metaphern und Vergleiche. Meist wirken sie so natürlich und selbstverständlich, dass sie im ersten Moment gar nicht als solche erkennbar sind, dafür aber das Geschehen anschaulich vermitteln.

Ein Stilmittel, das sie ebenfalls häufig anwendet, ist der Perspektivwechsel hin zu nicht anwesenden, ja teils nicht einmal vorhandenen Figuren. "Ein zufälliger Passant hätte lediglich ... wahrgenommen", "X ahnte nicht, dass an einem anderen Ort gerade xy geschah." Auf diese Weise wird die Handlung vom simplen Geschehen wieder zum Erlebten, wird das Erzählte zum Gezeigten. Außerdem verknüpft sie auf diese Weise geschickt die verschiedenen Handlungsstränge.

Ihre Worte sind nicht gewaltig, vielmehr zart, elegant und still. In Anbetracht des teils grausigen Geschehens ist es wirklich beachtlich, wie es dennoch zurückhaltend wirkt, die Brutalität ist lediglich ein Mittel zum Zweck (weil der Mordfall eben dazugehört). Es gelingt der Autorin, die Morde in ausgewählten Worten so zu schildern, wie der Mörder es umsetzen möchte, zwar grausam aber dennoch ästhetisch und würdevoll. Es ist stellenweise beinahe verstörend, wie man der Bewunderung für die Präzision, Ästhetik und die Perfektion hinter den Bluttaten erliegt, angewidert von der Abscheulichkeit und doch fasziniert von der Inszenierung.

Hinter der glasklaren Sprache erkennt der Leser den Subtext, der sich zwischen den Zeilen verbirgt, das Unausgesprochene, das Unterbewusste.  Was einer der Charaktere, Luise Schattenbach, als Herrin praktiziert, das setzt Britta Hasler mit Worten um: kleine Gesten, kurze Sätze, präzise Aussagen, und daraus resultierend eine mächtige Wirkung, der Leser wird von ihr geführt und geleitet, lässt sich genussvoll fallen in den Sog der Geschichte.


AUFBAU

Das Vorwort beginnt mit der Perspektive des Mörders. Das Buch selbst beginnt dann mit einer Person, einem Handlungsstrang. In einer Mischung aus Fügung und Schicksal wird die Handlung von dann erweitert um einen zusätzlichen Handlungsstrang, ein Geheimnis und einen weiteren Teil der Charaktere, und im weiteren Verlauf kommen weitere Handlungsebenen, weitere Figuren, weitere Verschwörungen hinzu, wird die Handlung immer komplexer. Das Buch hat eine Sogwirkung, die bereits auf den ersten Seiten beginnt und den Leser immer tiefer hinabzieht in den Strudel aus Korruption, Gier und Verlangen. Da der Leser durch die vielen Perspektiven sehr gut informiert ist, bleibt es dennoch überschaubar und verständlich.

Der Spannungsaufbau ist stetig ansteigend, durchsetzt von kleinen Höhepunkten hin zum endgültigen Showdown, ohne Längen oder unnötige Verzögerungen, präzise und durchdacht. Das Buch ist in sich geschlossen, verheißt aber dennoch eine spannende Fortsetzung.


SONSTIGES

Cover sind mir ziemlich egal, weil sie meistens eh nichts aussagen und mir der Inhalt zählt. Hier jedoch finde ich es sehr schön gewählt, das schlichte Motiv passend zur präzisen Sprache des Buches, das Blut nicht einfach "hingeklatscht" (wie es häufig bei Krimis der Fall ist auf dem Cover) sondern entsprechend dem Inhalt kunstvoll in Szene gesetzt.

Die Erotik des Buches ist ungewöhnlich und bizarr und übt einen ganz eigenen Reiz aus, dem zu entziehen dem Leser kaum möglich ist. Luise zieht die Menschen in ihrem Umfeld in ihren Bann, und auch der Leser wird zu einem Spielzeug ihrer Macht.

Im letzten Viertel des Buches musste ich innehalten und kurz darüber nachdenken, was eben geschehen war: ich hatte in atemloser Spannung eine Szene gelesen, in der darüber diskutiert wurde, wie man nun Original und Fälschung auseianderhalten kann. Begriffe rund um Gemälde, Bilder, Kunst. Dinge, die man nun wirklich nicht mit "atemloser Spannung" gleichsetzen würde. Wirklich beachtlich!

Interessant finde ich die von Autoren begleiteten Leserunden bei Lovelybooks. Auch DAS STERBEN DER BILDER wurde in einer >Leserunde< besprochen. Wer mag, kann ja dort einmal vorbeisehen ;-)


FAZIT

2013 startete für mich dieses Jahr mit einem literarischen Highlight, das die Messlatte für die folgenden Bücher sehr hoch setzt.

DAS STERBEN DER BILDER ist ein außergewöhnlicher Krimi, bildgewaltig und voller Spannung. Man spürt, dass Britta Hasler nicht nur Fachkompetenz rund um Kunstgeschichte und Germanistik zeigt, sondern vor allem auch ihre Leidenschaft zwischen die Zeilen webte. Ein Roman, der lange nachwirkt ...

Wertung: 5 von 5 Korallenkettchen


SaschaSalamander 21.01.2013, 08.14 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 03

GELESEN / GEHÖRT
1 - Numbers 03 - Den Tod im Griff (R Ward)
1 - Coelacanth (K Shimotsuki)
2 - Triffst Du Buddha an der Bar (L Rinzler)
2 - Sa(r)g niemals nie (D Wells)
2 - Palzki ermittelt (H Schneider)
2 - Das Sterben der Bilder (B Hasler)


GESEHEN
Kikis kleiner Lieferservice
Star Trek Nemesis
Ghost Rider 2


NEUZUGÄNGE
The Game (T Schott)
I´d sooner starve (M Sinclair)
Die Nachteile der Unsterblichkeit (S Hamill)
Wenn einer geht, folgen alle anderen (J Hora-Goosmann)
Termminal 3 - Was im Verborgenen liegt (I L Menger)
Gesichtsgeheimnisse im Büro (J Wüllner)
Das Windspiel (K Stapelfeldt)
Traumnetze (Anthologie)
Buddhismus für Dummies (J Landaw, S Bodian)
Die letzte Wahrheit (Audionarchie)
Die schlimmsten Gitter sitzen innen (K Panier)
Leiden sollst Du (L Wulff)
Gehorsam (Cosette)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 20.01.2013, 20.42 | (0/0) Kommentare | PL

Autorenwünsche vs Verlag

Von Tomas de Torres ist im Dezember ein neues Buch erschienen, auf das ich mich bald stürzen werde: GEFANGEN IM SEX-VERLIES. >Hier< sein Blogbeitrag über die Veröffentlichung. (Cover poste ich nicht, ihr ahnt warum)

Sein Wunschtitel wäre ja DER ALBTRÄUMER gewesen. Schade, hat nicht geklappt. Das sind halt die Gesetze des Marktes. Torres schreibt spannende Thriller, die es mit anderen guten Thrillern von Handlung und Niveau aufnehmen können. Aber es enthält eben auch explizite Erotik der härteren Gangart. Ebenso die Titel >SKLAVENJAGD< und >DAS GEHEIMNIS DER SKLAVIN<, beides spannende Thriller mit Hirn und Verstand, fernab von billiger Einhandliteratur.

Man geht wohl davon aus, dass seine Fans die Bücher kaufen, ob es nun ALBTRÄUMER oder SEX-VERLIES heißt. Und neue Kunden - gewinnt man eben durch Sex. Sex sells, und deswegen ist auf dem Cover ein 0815 Motiv einer geknebelten, angeleinten Frau mit großen Brüsten zu sehen. Auch, wenn das Bild mit dem Inhalt des Buches nicht wirklich irgend etwas zu tun hat.

Etwas, das ich schon von vielen Erotik-Autoren erfahren habe. Ich verstehe die Autoren, die nicht einfach nur auf billigen Porno reduziert werden wollen. Und ich verstehe die Verlage, die eben die Verkäufe mit solchen Covern und Titeln steigern (was ja Verlag UND Autor zugute kommt). Und ich gestehe - ich fühle mich auf Seite der Autoren. Denn auch ich als intelligenter Leser fühle mich vom Verlag reduziert und respektlos behandelt, weil ich als Leser einfach in einen Topf geworfen werde. Ich würde mir wünschen, dass die Verlage ihre Leser respektieren, indem sie die Handlung der Romane hervorheben und betonen, dass es sich um einen erotischen Thriller handelt. Das ist nämlich ein Unterschied ...

SaschaSalamander 18.01.2013, 18.52 | (0/0) Kommentare | PL

Sa(r)g niemals nie

Erster Satz Vorwort:
Bevor dieses Dokument gefunden wurde, war über Frederick Whithers wenig bekannt.

Erster Satz:
Es begann mit einem Sarg.

Letzter Satz:
Vor langen Jahren flohn die Liebenden hinaus ins Ungewitter.

aus: Dan Wells: Sa(r) niemals nie; Piper, 2012

SaschaSalamander 18.01.2013, 16.39 | (0/0) Kommentare | PL

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