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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Das letzte Element
Eigentlich war Naomi Gerber ja Feuilletonistin, also gar nicht zuständig für solche brutalen Mordgeschichten. Doch dann nutzte sie spontan ihren Resturlaub, um für einen Hintergrundbericht über die Morde zu recherchieren - und stieß prompt auf eine Pensionswirtin, die mit der örtlichen SM-Szene recht vertraut zu sein schien, und auf den geheimnisvollen Ralf Schuhmann, der erstaunlich viel über die Morde wusste - vielleicht ein wenig zu viel ...
CHARAKTERE
Obwohl der Leser wenig über das Vorleben und die Hintergründe der Charaktere erfährt, fühlt man sich ihnen doch schnell verbunden. Ulli mit ihrer offenen Art und Naomi in ihrem Tatendrang sind angenehme Protagonisten, die sich vom klassischen Weibchen abheben. Und Ralf lässt sehr schnell durchblicken, dass er nicht gerade alltäglich ist, die Bedrohung in seinem Verhalten ist vom ersten Moment an spürbar. Ob das Verhalten der Personen nachvollziehbar ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, man sollte dabei auf jeden Fall immer das Genre im Auge behalten. Denn Gerwalt kokettiert nicht mit dem Mode-SM, wie er momentan überall auftaucht, sondern er dringt tief in die Thematik ein und verlangt dem Leser einiges ab.
GENRE
Gerwalt hat keinen romantischen Krimi geschrieben, sondern ganz klar einen BDSM-Thriller. Wer mit dem Thema nichts anfangen kann, der wird auch seine Probleme haben, sich in die Charaktere hineinzuversetzen oder deren Gefühle nachzuvollziehen. Denn der Autor bewegt sich hart an der Grenze zwischen Spiel und Ernst, verlässt dabei einige Male den Bereich des Spiels und driftet ab in eine Welt aus Todessehnsucht und realer Gewalt. Wäre es abgesprochen und harmlos, wäre es kein Thriller. "Normale" Thriller streifen häufig das Thema BDSM, verfälschen jedoch eine Menge und werfen ein falsches Bild darauf. Und BDSM-Titel sind häufig einfach nur Beschreibung von Spielarten, die jedoch die intelligente Handlung vermissen lassen. DAS LETZTE ELEMENT verbindet beides: eine gelungene Beschreibung der Szene und des Spiels, aber auch eine spannende Handlung, die eines Thrillers würdig ist. Und auch die Gefahr, die davon ausgeht, wenn Menschen zu weit gehen.
AUFBAU, ERZÄHLWEISE
Zu Beginn handelt der Thriller nur von Naomi, flink trifft sie aber auch auf Ulli und Ralf, die die einzigen Figuren bleiben. Andere Personen treten nur am Rand auf, etwa der Polizist oder ein Mitorganisator der Party. Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Naomi und Ralf erzählt. Weiterhin gibt es in Kursivschrift eine Ich-Perspektive (was es mit dieser auf sich hat, wird der Leser recht schnell für sich selbst erkennen), die das Geschehen zusätzlich beleuchtet. Je mehr das Buch sich dem Showdown nähert, desto kürzer werden die jeweiligen Passagen, desto mehr fließen sie nahtlos ineinander über, bis alle drei Textpassagen vereint sind und der Leser mitten in einer wortwörtlich atemberaubenden Szene mit den Morden konfrontiert wird.
SPRACHE
Sprachlich hat mich DAS LETZTE ELEMENT sofort überzeugt. Die einzelnen Passagen sind anregend und niveauvoll beschrieben. Obwohl der Inhalt stellenweise sehr drastisch ist, bleibt die Sprache immer gediegen. Mancher Thriller (über dessen Perversion sich niemand aufregen würde, da es ja ein Thriller ist und nichts mit Sex zu tun hat. Ich könnte mich über diese Heuchelei aufregen, aber das ist ein anderes Thema, ich beruhige mich also wieder *tief durchatmet*) ist da weitaus heftiger und brutaler in seiner Beschreibung des Geschehens.
Ich finde es auch gelungen, wie Gerwalt allen Beteiligten ein eigenes Sprachmuster verleiht. Man erkennt anhand der jeweiligen Sätze zum Teil sehr gut, wer gerade spricht, jeder hat seine eigenen Merkmale und Besonderheiten. Und auch in den erotischen bzw gewalttätigen Momenten ist es ein deutlicher Unterschied, ob nun aus Sicht des Täters, aus Sicht von Naomi (die auf ihre Weise eine Neuinszenierung der Morde als lustvoll erlebt) oder aus Sicht des Polizisten geschieht. Es freut mich immer, wenn ich sehe, wie Schriftsteller die Sprache gekonnt als Mittel zum Zweck einsetzen und damit jonglieren.
SONSTIGES
Was den BDSM-Aspekt betrifft, beschreibt Gerwalt hier Praktiken, die man in anderen Büchern oft nicht liest. Es gibt ja doch klassische Spielarten, denen man in jedem 0815 Roman immer wieder begegnet. Hier dagegen werden mal Szenerien aufgebaut, die sich klar von anderen unterscheiden und seinen Einfallsreichtum beweisen. Wem klar ist, dass dies hier keine Realität sondern einfach nur Fiktion ist, dem werden die kribbelnden und gefährlichen Ideen sehr gut gefallen. Auch wird hier Bondage nicht als Mittel zum Zweck benutzt sondern sehr ausführlich beschrieben, wie Ralf die Seile um den Körper legt, wie er sie führt und spürt, das ist selten in Büchern zu finden.
Die Handlung spielt im Schwarzwald, und abgesehen von einer gewissen künstlerischen Freiheit gibt es die Tatorte, das Schloss, die unterirdische Bunkeranlage wirklich, der Autor hat dies in einem Nachwort speziell erklärt. Ich finde es schön, wenn Romane nicht immer im Ausland spielen müssen, und der Schwarzwald scheint mir für die bedrohliche Stimmung des Romanes sehr geeignet. Die Beschreibungen stören nicht den Lesefluss, sind jedoch sehr anschaulich, sodass man Lust bekommt, sich alles vor Ort anzusehen.
WERMUTSTROPFEN
Die Charaktere bieten sehr viel Stoff zur Diskussion, es werden Themen angerissen, die eigentlich eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem Buch verlangen. Besonders das Ende lässt sehr viele Fragen offen. Normalerweise störe ich mich nicht an einem offenen Ende. In diesem Buch allerdings halte ich etwas mehr Klarheit für überaus wichtig. Es ist ein ernstes Thema, das angesprochen wird, und im Epilog geschieht etwas, das ich ohne eine Auflösung nicht gutheißen kann. Ja, es ist nur ein Roman, das muss ich mir vor Augen halten. Während andere Bücher jedoch klar als Fiktion erkennbar sind, weil sie einfach Dinge darstellen, die eben nur Kopfkino sind und deutlich überzeichnet, halte ich dieses Buch in seiner Art jedoch für durchaus realistisch, es könnte so passiert sein. Das finde ich prinzipiell gut, das macht es umso spannender und lesenswerter. Aber gerade deswegen fände ich es wichtig, den Leser nicht mit diesen Fragen alleine zu lassen und offene Anliegen aufzuklären. Leider hat dies meinen Lesegenuss am Ende etwas getrübt.
FAZIT
DAS LETZTE ELEMENT ist ein realistisch gehaltener Thriller, der ein bedrohliches Szenario erschafft. Der Leser ist gefesselt und kann sich sehr gut in die Handlung einfinden. Besonders den Aufbau und die sprachliche Präsentation finde ich sehr gelungen, sodass ich das Buch uneingeschränkt allen Freunden der härteren Erotik empfehlen kann. Das Ende allerdings hat mich etwas betroffen zurückgelassen und schmälert den ansonsten hervorragenden Genuss.
SaschaSalamander 17.02.2012, 10.12 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Ewig Dein
Judith trifft im Supermarkt auf Hannes. Die beiden treffen sich, werden ein Paar. Eigentlich ist Hannes ein Traummann: aufmerksam, er geht auf sie ein, er ist immer für sie da, er tut alles für sie. Aber sehr schnell wird diese Liebe für Judith erdrückend. Hannes nimmt ihre Familie für sich ein, er greift in ihr Privatleben ein, lässt ihr keine Luft mehr zum Atmen. Als sie sich von ihm lösen will, fühlt sie sich von ihm bedrängt und bedroht. Auch ihre Familie ist auf seiner Seite. Bildet sie sich alles nur ein, oder ist Hannes tatsächlich eine Gefahr für sie?
SPRACHE
Die Sprache ist für mich ein großer Kritikpunkt. Ich hatte gehofft, dass ich mich daran gewöhnen würde, aber statt dessen empfand ich es als immer störender. Ich war einige Male dicht davor, das Buch abzubrechen, aber die spannende Story und die gut ausgefeilten Charaktere ließen mich dennoch weiterlesen.
Die Dialoge sind im Fließtext eingebunden statt durch einen extra Absatz hervorgehoben zu sein. Das ist ungewohnt, macht das Lesen schwerer. Dazu kommt, dass es nicht in reguläre Sätze gefasst ist sondern wie im Drehbuch stichpunktartig gefasst. Er: "Text". Sie: "Text". Er:"längerer Text". Sie: "wiederText". Das ist enorm unbequem zu lesen. Manche Leser mögen sich daran gewöhnen, und es ist eine ungewöhnliche Idee, die ich durchaus zu würdigen weiß, aber ich fand es nicht gut. Es hätte hervorragend als Vorlage für ein Hörspiel gepasst, man könnte es auf diese Weise sehr gut vertonen, ohne dass man Arbeit hätte und etwas umschreiben möchte. Aber bitte nicht als Buch.
Auch die restlichen Sätze sind weniger einem Roman typisch, sondern es sind kurze Erklärungen, teilweise schon stichpunktartig. Da kommt wenig Spannung auf, es ist einfach eine Aneinanderreihung von Sätzen. Die wörtliche Rede ist sehr dominant und dazu auch sehr stark österreichisch gefärbt. Es kommen viele Worte vor, die in Deutschland ungewohnt sind. Gerade wenn die junge Mitarbeiterin im Laden spricht, wird es schon heftig, sie verwendet Dialektworte und spricht sehr intensiv Jugendslang.
Ich finde es klasse, dass Glattauer nicht immer das Gleiche schreibt sondern kreativ ist, seinen Stil variiert und auch die Themen in unterschiedlichen Bereichen ansiedelt. Das zeichnet ihn aus. Diesmal allerdings konnte er mich sprachlich überhaupt nicht überzeugen. Macht nichts, den nächsten Glattauer werden ich trotzdem wieder lesen ;-)
CHARAKTERE
Die Charaktere sehe ich zwiespältig. Sie sind sehr knapp dargestellt, man hat jedoch ein klares Bild von ihnen. Sie verhalten sich nachvollziehbar, und der Leser kann sich gut hineinversetzen. Sie haben kein wirkliches Vorleben, keine Hobbies, sie werden rein reduziert auf die jeweilige Situation, in dieser jedoch ausführlich und direkt. Ungewohnt aber sehr gut gelungen, das hat mir gefallen und war mal erfrischend anders.
AUFBAU
Das Buch ist in die einzelnen Phasen gegliedert. Leider nicht benannt in z.B. Kennenlernen, Erstes Date, Verliebtsein, Erste Zweifel. Sondern einfach nur in Phase 1, Phase 2, Phase 3 etc. Diese Phasen sind in sehr kurze Abschnitte unterteilt, ebenfalls wieder in 1, 2, 3 etc. Kurze Kapitel mag ich, das ist angenehm zu lesen auch zwischendurch. Aber dadurch wirkt das Buch zusätzlich zur Sprache sehr steril, fast schon, als wäre EWIG DEIN nur die Vorarbeit zum eigentlichen Buch, wie die Vorabgedanken, bevor er dann zum eigentlichen Schreiben ansetzt.
Von der Sprache abgesehen, ist das Buch herausragend gelungen. Man denkt sich oft, wie schön es wäre, wenn der Partner dies oder jenes täte. Man wünscht ihn sich manchmal perfekt. Und Glattauer beschreibt, wie schrecklich es wäre, wenn er tatsächlich perfekt wäre. Sich für alles entschuldigt, wenn er mal einen Fehler macht. Von allen im Freundes- und Familienkreis geliebt wird. Immer sofort da ist, wenn man ihn braucht. Jede Macke akzeptiert und alles verzeiht. Einen mit Geschenken überhäuft. Einen vergöttert und nicht einen Blick für andere hat, in seinem Herzen nur die geliebte Person trägt. Wie gruslig! Wie beängstigend und erdrückend! Das wurde sehr schön dargestellt, und obwohl ich durch die Sprache sehr distanziert zu den Charakteren war, konnte ich mich trotzdem gut einfühlen.
PHASEN DER BEZIEHUNG
Anfangs ist man zusammen mit der Protagonistin erst erfreut, dann verärgert. Und dann dreht sich die Handlung, der Leser ist hin und her gerissen. Ist Judith paranoid, und sollte sie sich wirklich endlich einmal zusammenreißen und ihn abschreiben, da er sich ja sowieso nicht mehr meldet? Oder ist an all ihren Vermutungen mehr dran, und ist er tatsächlich ein gefährlicher Stalker? Man wird mitgerissen und kann sich dem Sog der Geschichte nur schwer entziehen. Da das Buch sehr kurz ist, hat man es blitzgeschnell gelesen, aber es wirkt einige Zeit nach, Judiths Erlebnisse bringen eigene Erfahrungen zum Klingen.
Auch das Ende ist dem Roman entsprechend eher skizziert als genau überarbeitet. Etwas mehr Hintergrund wäre schön gewesen, aber das ist eben EWIG DEIN: knapp und präzise, kein Wort zuviel.
FAZIT
Überaus spannend, sehr gelungen, Glattauer hat Mut zu einem neuen Stil bewiesen. Die Geschichte weiß zu überzeugen. Die Sprache allerdings ist sehr gewagt und zum Teil störend für mein Empfinden, das Buch wirkt mit seinen Kapiteln und dem Schreibstil sehr "unfertig". Anderen mag es gefallen, man sollte vor dem Kauf also unbedingt ins Buch hineinlesen.
SaschaSalamander 16.02.2012, 13.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Blutrotkäppchen
nach außen hin bin ich brav, da rezensiere ich nur Kinderbücher und Romantik und Liebe, und wenn ich mutig bin, dann auch mal Krimi oder Hardcore. Aber tief in mir drin, da knurrt die Bestie, da wütet die Gier nach krankem, perversen Stoff. Andere Menschen machen dann eine Urschreitherapie oder laufen Amok oder setzen sich in den Sessel und weinen. Und ich fröne statt dessen literarisch dem Wahnsinn, der Gewalt und dem Laster. Irgendwo muss dieser Rotz sich ja entladen. Vergesst Chuck Norris - hier kommt ENTOMAN!!!
DER AUTOR
Ich würde ja gerne eine Menge über David schreiben, aber lest doch einfach mal bei >Wikipedia< rein, da steht eine Menge über ihn ;-)
INHALT
Entoman, Def und Kuh leben in einer Art WG, sie wurden von der Großmutter (einem Wolf) großgezogen. Und während Def und Kuh zur Uni gehen, soll Entoman zur Großmutter und ihr ein kleines Carepaket bringen. Also macht er sich widerwillig auf den Weg, begegnet dem niedlichen Rotkäppchen, und dann gerät so ziemlich alles aus den Fugen. BLUTROTKÄPPCHEN ist eine wahnwitzige, abgedrehte Version des Märchens. Es fließt eine Menge Blut, es gibt haufenweise Monster, da werden Gliedmaßen abgesäbelt und riesige Steine kleingehackt. Schnetzeln, was das Zeug hält.
AUFBAU
Der Manga beginnt damit, dass ein paar Kinder Onkel Füleki um ein Märchen bitten. Aber statt des normalen Rotkäppchens erzählt er ihnen von seinen Erlebnissen mit Entoman. Diese Erzählung ist der Hauptteil des Mangas. Am Ende kehrt Entoman wie zu erwarten siegreich zurück von seiner Schnetzelmission, setzt sich seelenruhig an die Konsole und daddelt. Dann erzählen Def und Kuh ihm von ihren Erlebnissen auf dem Weg zur Uni, und als es dann fast vorbei ist, schlägt ein riesiger redaktioneller Teil mit Metainfo auf die Protagonisten. Bei Büchern und Mangas verzichte ich gerne auf das Impressum und die Zusatzinformationen. Und im Manga besonders auf die obligatorischen Tüddeleien hintendran wie persönliche Infos, Charakterdesign etc, welche die Zeichner noch anfügen. Aber wie bei einem guten Kinofilm - Füleki macht hier sogar den Abspann irre witzig, noch nie habe ich mich so gut bei den Schlussinformationen unterhalten!
ZEICHNUNGEN
Darf ich den Zeichner als krank bezeichnen? Ich meine das in seinem Fall sogar als Kompliment. Nein, ich verstehe seine Zeichnungen nicht. Das ist mir auch egal. Ich finde es einfach genial, wie er sich über so ziemlich jede Konvention und die Regeln der Gesellschaft hinwegsetzt. Er hat etwas so Eigenes geschaffen, dass mir partout keine Schublade dafür einfallen will (wenn ich müsste, würde ich die Worte >Gore<, >Vore<, >Trash< und >Splatter< zur Hilfe nehmen). In manchen Dingen absolut minimalistisch (z.B. Entoman besteht im Grunde nur aus einem gelben Zylinder mit einer gelben Kugel obenauf), in anderen einzigartig genau. Seine Monster, die Schnetzeleien und der Wahnsinn, da zeigt er viel Liebe zum Detail. Ein Monster mit Totenschädelkopf voller zerzauster Haare und irrem Blick, eine lange tentakelartige Zunge, darunter ein knochiger Rumpf mit riesigem Maul im Bauch, darüber faltige nackte Hängebrüste, und ein dritter Mund in Form einer Vagina Dentata. Alles verschlingend, und dann verschmilzt es mit einem weiteren Wesen, sodass das Äußere noch abstruser und irrer wird, von Bild zu Bild steigert sich der Wahnsinn.
SPRACHE, WAHNSINN, HUMOR
BLUTROTKÄPPCHEN ist politisch unkorrekt, freaky, pervers. Und zwar in jeder Hinsicht, sprachlich wie optisch und inhaltlich. Da gibt es ein Pentagramm zur Monsterabwehr, da gibt es absolut unerklärliche Momente (ein Deus ex Machina, dessen Existenz zwar hinterfragt aber nicht erklärt wird), da gibt es einen Wolf und seine neuentdeckte weibliche Seite im Kleidchen. Und was die Sprache betrifft - nö, ich habe keine Lust, drumrumzureden. Und wenn jemand Wert auf Political Correctness legt, sollte er den Manga gar nicht erst öffnen. Denn Entoman nimmt bööööse Wörter in den Mund: Bitches, Schlampen, "drauf geschissen", "na, wer ist jetzt Dein Daddy". Füleki nimmt das nicht so ernst, er pflügt einmal wild durch alles, was Feingeistern die Haare zu Berge stehen lässt. Fröhlich trällert Entoman "Bolle reiste jüngst zu Pfingsten, der Friedhof war sein Ziel. Dort trieb er´s dann mit Leichen, denn er war nekrophil. Doch die Leichen, die war´n Zombies und ham ihn massakriert, aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert." Dabei überzeichnet er alles so stark, dass es jedoch deutlich als Ironie aufzufassen. Ernst nehmen darf man das also nicht, aber dafür kann man so richtig dreckig lachen.
FAZIT
Literarisch wertvoll? Alles andere als das! Abgefahren, verrückt und durchgeknallt? Absolut! Kultig? Aber hallo, sowas von!
SaschaSalamander 16.02.2012, 09.39 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Triffst Du Buddha, töte ihn
Kürzlich stieß ich durch sein biographisches Buch >DAS SCHEIßLEBEN MEINES VATERS, DAS SCHEIßLEBEN MEINER MUTTER UND MEINE EIGENE SCHEIßJUGEND< (den Titel kann man ja quasi gar nicht übersehen) auf den Autor, der mir bis dahin unbekannt war und wurde neugierig auf weitere Bücher von ihm. Sein Schreibstil sagt mir zu, er ist wunderbar direkt, und er beschönigt nichts, steht zu dem, was er sagt und tut. Diese Ehrlichkeit gefällt mir.
In seinem Buch TRIFFST DU BUDDHA, TÖTE IHN, berichtet er von seiner Reise nach Indien und einem zehntätigen >Retreat<. Einerseits natürlich die zehn Tage als solche, wie er sie verbrachte, welche Regeln er heimlich brach, was ihm leichtfiel und was ihm Probleme bereitete. Und andererseits natürlich von dem Gedanken, die ihm hierzu kommen, seine Einsichten über Spiritualität und Religion.
Er nimmt dem Buddhismus seinen Glanz, beschreibt Meditation aus rein profaner Sicht. Es geht nicht um Erleuchtung, Absagen vom Ich und um Heiligkeit. Sondern um Rückzug, Selbsterkenntnis und Selbst-Bewusstsein.
Was mir an dem Buch überaus gut gefiel war seine knallharte Ehrlichkeit. Und auch, dass er offen Dinge ausspricht, die andere nicht zu sagen wagen. Er spricht sich aus gegen Heiligenkult und Bigotterei. Benennt Autoren, die ihm mit der aufgedrückten Spiritualität gegen den Strich gehen. Spricht sich aus für das eigene Denken und stellt klar, dass der Mensch für sich alleine verantwortlich ist. Keine höhere Macht, die einen von jeglicher Schuld und Verantwortung befreit, kein Schicksal, welches das Leben vorausbestimmt.
Was ich dabei nicht mochte ist allerdings die Überheblichkeit, die ich oft in seinen Worten herauslese. Ich verstehe seine Meinung und teile sie in vielen Dingen. Allerdings vermisse ich manchmal den Respekt vor dem, was anderen Menschen bedeutsam ist. Er knüppelt alles nieder, was nicht in sein Weltbild passt, beschimpft es stellenweise und klingt dabei sehr destruktiv. Wo er auf der einen Seite eine Stärke zeigt, die mich beeindruckt, nutzt er diese auf der anderen Seite nicht zur Hilfe für andere und zur persönlichen Weiterentwicklung sondern ist noch gefangen in Abscheu und Hass auf das, was ihn damals prägte (seine urchristliche Erziehung, siehe der Link zu seiner Biographie). Das tat mir stellenweise weh zu lesen, denn auch wenn ich vieles der einzelnen Religionen und Kulte nicht gutheißen kann, so respektiere ich doch deren Lebensweg, beziehe das schlechte Verhalten einzelner Menschen dieser Gruppe nicht auf die komplette Gruppierung.
Dennoch, ich mag seine direkte Art und seinen Schreibstil, das Buch liest sich sehr flüssig. Auch, wenn ich ihn stellenweise zu aggressiv finde, so tut es doch gut, dieses Buch zu lesen. Seine Erfahrungen sind interessant und informativ. Besonders die Beschreibungen des Landes, wie er es erlebte, berührten mich sehr.
SaschaSalamander 15.02.2012, 15.12 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Der Hund, die Krähe, das Om und ich
Unabhängig vom Modetrend wurde ich vor wenigen Wochen auf Yoga aufmerksam, und wenn man das Wort erst einmal bewusst wahrnimmt, stellt man fest, dass es derzeit ja eine richtige Yoga-SCHWEMME gibt. Und da ist Frau Fröhlich natürlich mittendrin dabei. Ich mag ihre Art zu schreiben, auch wenn ich ihren Ansichten (nicht in diesem Buch speziell, sondern allgemein) nicht immer zustimme. Ich habe dieses Mal das Hörbuch gehört. Ihre Stimme, naja, daran muss ich mich immer erst eine halbe CD lang gewöhnen, dann ging es ;-)
Was mir gefällt ist, dass es zwar ein Modethema aufgreift, dieses aber fernab von allen Modetrends aufgreift. Die DVDs sind normalerweise supertoll, die Vorturner superschlank, und man erzählt immer nur von den tollen Aspekten. Hier schreibt die Autorin im Gegenzug davon, wie sie anfangs keine Lust hatte. Was sie daran störte. Welche Vorurteile sie hatte. Welche Probleme es ihr bereitete, welche Übungen sie nicht konnte. Und auch, was ihr dann daran gefiel, warum sie weitermachte und weshalb sie nun begeistert ist.
Einen Großteil ihrer Erfahrung teile ich. Und ich finde es gut, dass Yoga entmystifiziert wird. Nicht mehr nur als Allheilmittel dargestellt, nicht mehr psychedelisch verklärt mit Räucherstäbchen und Chanten (Singen). Es zeigt ganz klar, dass auch völlig normale, unsportliche und unspirituelle Menschen es als Sport für sich nutzen können.
Sie erzählt auch von ungewöhnlichen Arten wie Lachyoga, Gesichtsyoga, Nacktyoga oder Shibari-Yoga, über spirituelle Aspekte und andere Sportarten. Natürlich bringt sie ihre eigene Meinung ein. Während ich einiges ähnlich empfinde und laut lachen musste über ihre Darstellung, so habe ich mich in einem anderen Fall über die oberflächliche und unsachliche Art geärgert. Und ich grinste über mich selbst: als ich zustimmte, fand ich ihre Art witzig und ansprechend. Als ich eine andere Meinung hatte, da fand ich genau die gleiche Art auf einmal nicht mehr lustig. Da sie aber niemals verletzend wird oder andere Menschen und Einstellungen abwertet, sei es ihr gestattet, hier und da mit einem Augenzwinkern zu lästern. Man muss als Leser und Mensch lernen, andere Meinungen stehenzulassen ;-)
insgesamt fand ich das Hörbuch sehr witzig, es hat mich unterhalten und mir gezeigt, dass ich mit manchen Erfahrungen nicht alleine bin. Es tut gut, neben all den perfekten Yogis auch einmal jemanden zu sehen, der meiner Lebenswelt näher ist udn Schwächen teilt, in denen ich mich wiederfinden kann ...
SaschaSalamander 14.02.2012, 14.05 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Emma im Knopfland
Ein kleines Mädchen fühlt sich von den Erwachsenen nicht verstanden, und plötzlich landet sie in einer fremden Welt. Sie möchte wieder nach Hause, aber wie soll sie das anstellen? Auf ihrer Reise trifft sie viele Freunde, die selbst auf der Suche nach etwas sind und mit ihr gemeinsam zum großen Schloss ziehen wollen, wo sie auf Antworten hoffen. Es gibt Feinde in dieser Welt. Aber gemeinsam können sie es schaffen ...
nein, es handelt sich nicht um Frank Baums ZAUBERER VON OZ oder ALICE IM WUNDERLAND, sondern um >EMMA IM KNOPFLAND<. Und obwohl die Grundzüge die gleichen sind, ist das Buch etwas ganz anderes. Und dabei mindestens genauso herzlich: Emma ist während der Ferien bei ihrem Onkel und ihrer Tante. Ihr Onkel ist der Ansicht, Kinder solle man am besten nur sehen, aber nicht hören. Im Haus der beiden gibt es viele Zimmer, z.B. ein Kuli-Zimmer, ein Schneckenhaus-Zimmer, ein Stein-Zimmer, und unter anderem auch ein Knopfzimmer. Und als Emma die Tür öffnet, wird sie prompt in die fremde Welt hineingezogen. Dort herrschen im Grunde die gleichen Probleme wie bei uns Menschen, nur dass die Welt von Knöpfen bevölkert wird. Emma ist kein Knopf, und so wird sie von der Polizei gejagt. Doch mit ihren Freunden Gustav, Luise, Woody und den anderen gibt sie nicht auf. Sie will auf das große Schloss, um dort endlich die Antwort auf ihre Fragen zu bekommen und nach Hause zu gelangen.
KINDERBUCH
Kinderbücher sind dann gut, wenn sie den Erwachsenen das Gefühl geben, wieder Kind zu sein. Oh ja, und dieses Buch war wirklich sehr, sehr gut. Ich fühlte mich an viele Momente meiner Kindheit erinnert. Sah mich in den Schubladen meiner Oma wühlen, Puzzles zusammensetzen, mit Freunden spielen. Und EMMA IM KNOPFLAND zauberte mir ein riesiges Lächeln ins Gesicht. Es tat richtig gut! Aus Sicht eines Kindes, bezaubernd und wunderbar unschuldig.
DIE KNOPFWELT, DIE KNÖPFE
Bisher waren Knöpfe für mich nichts anderes als ... naja, Knöpfe eben. Aber die Autorin macht sich Gedanken, wo sie herkommen, welchen Zweck sie erfüllten, was sie erlebt haben, wie sie verloren gingen, und was dies in ihnen ausgelöst haben könnte, welche Persönlichkeit sie nun haben. Und besonders nett finde ich die Idee der Dinge, die in den Knopfkisten noch herumliegen, etwa Eurostücke, Büroklammern, Filzstiftkappen, Klettverschlüsse, besonders geformte Einzelknöpfe und vieles mehr. All diese Gegenstände gehören nicht zu den Knöpfen, sind auf der Suche nach sich selbst, nach ihrem Zweck, und Emma kann ihnen helfen, sich zu benennen und kann ihnen einen Sinn verleihen.
Das Metermaß wird zu einer langen Straße, auf der das freundliche Trüppchen Richtung des großen Schlosses marschiert. Nadelkissen werden zu einer weiten Kakteenlandschaft, wo Cowboys (sie waren früher an Lederwesten etc befestigt) am Lagerfeuer Lieder singen.
CHARAKTERE
Die Charaktere sind richtig herzig, besonders der dicke Gustav, er war 34 Jahre an einer Lederhose befestigt und hat viel von der Welt gesehen. Und dann ist da noch der Knopf, der einmal an einem Brautkleid war, doch seine Geschichte ist traurig. Oder der olle Woody, der schon in Woodstock dabei war, die Trägerin seiner Strickjacke damals hieß auch Emma, und Woody ist totaaaal easy, Love and Peace and Harmony und so ;-)
HÖRBUCH
Fritzi Haberland ist einfach umwerfend. Sie hat eine Stimme, perfekt für Kinderbücher. Und sie spricht mit verstellter Stimme, unterschiedlichen Dialekten, verleiht jedem einzelnen Knopf zusätzlich seine eigene Persönlichkeit. Die unsichere, stets auf ihren Wert bedachte Luise. Der dicke, bayerische Gustav. Die adelige Dame. Die eitlen Models. Der gefährliche große K. Der chillige Woody. Und natürlich sehr viele anderen Figuren mehr. Es ist faszinierend anzuhören, wie dieses anfangs scheinbar so zarte Stimmchen plötzlich solch eine Variationsmöglichkeit beweist! Sie schreit, stottert, flüstert, lacht, befiehlt, sie liest nicht mehr vor, nein sie spielt ihre Rolle. Man hätte keine bessere Sprecherin finden können als Fritzi!
FAZIT
EMMA IM KNOPFLAND ist ein zauberhaftes Kinderbuch um das beliebte Motiv der Freundschaft und Identitätsfindung. Wer ein offenes Herz hat, kann dieses Buch nicht hören, ohne danach zu strahlen. Und er wird Knöpfe zukünftig mit anderen Augen sehen ;-)
SaschaSalamander 14.02.2012, 09.08 | (0/0) Kommentare | PL
Elbenthal-Saga
Als ich von dem Buch hörte, war ich offen gesagt eher skeptisch. Gut, ich mag das Genre an sich schon, und den Schreibstil des Autors auch. Neugierig bin ich, allerdings rechnete ich damit, dass es halt "nett" wäre, mehr nicht. Und dann war ich wirklich überrascht und bewegt, denn es war genau das, was ich seit vielen Jahren aufgegeben hatte zu suchen. Es tat einfach gut, und es kamen sehr viele Erinnerungen in mir hoch. Nicht an Bücher oder das Genre, sondern an die Zeiten, in denen ich diese Bücher las, und es war für mich eine kleine Zeitreise. Es ist selten, dass ein einfacher Roman so viel in mir auslöst. Und auch die Charaktere haben mich in Gedanken begleitet, auch jetzt noch, besonders die stolze Yrr ist mir sehr ans Herz gewachsen, das unterste Bild hier stellt sie dar.
Ich denke, jeder liest ein Buch auf seine Weise. Und es ist natürlich auch möglich, dass Leute das Buch weglegen und sagen "was fand die nur daran" (wobei ich mir das hier schwer vorstellen kann, denn die Elbenthal-Saga hat das Zeug zum Bestseller, so wie es aufgemacht ist). Egal, für mich war es einfach toll, und ich möchte diese Begeisterung gerne mit Euch teilen.
Zusätzlich zum Buch gibt es auch sehr schöne Bilder, die den Charakteren sehr gut entsprechen und die die Stimmung des Buches detailgenau einzufangen vermögen. Hier zwei Wallpaper, die man sich auf der Hauptseite herunterladen kann. Und die passenden Links:
SaschaSalamander 13.02.2012, 14.18 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
Only the flower knows
Ich mochte den Manga auf Anhieb. Die Charaktere sind sehr lebendig und realistisch. Gerade im Boys Love ist es üblich, dass es vor Kitsch nur so trieft, dass Liebe ohne Hintergrund einfach plötzlich da ist, und dass dann nichts anderes mehr zählt. Dem ist hier nicht so. Statt dessen begegnen sich die beiden Männer, lernen sich kennen, es entwickelt sich etwas zwischen ihnen. Im ersten Band findet man keine Küsse, keine Erotik, keine Romantik, keine Liebesschwüre. Dafür aber gibt es innige Momente, in denen zwei empfindsame Menschen sich schrittweise ihrer Gefühle bewusst werden.
Die Zeichnerin erzählt die Geschichte sehr still, sehr sanft. Dazu passen auch die eher zerbrechlich aussehenden Charaktere, die weichen Zeichnungen. Die beiden Protagonisten gefielen mir sehr gut, vor allem Arikawas verwuschelte Frisur und sein unschuldiger Blick sind sehr ansprechend und realistisch dargestellt. Auch der nachdenkliche Misaki wird sehr gut beschrieben. Etwas, das ich in diesem Genre sehr zu schätzen weiß: jeder Charakter hat ein eigenes Gesicht, die Figuren unterscheiden sich voneinander, haben ihre eigene Mimik, ihre eigene Persönlichkeit, ihr eigenes Äußeres.
Es ist ein Manga mit einer eher klassischen Handlung, der Leser bekommt wenig Neues geboten. Die Geschichte ist recht vorhersehbar. Was ich sehr schade finde ist, dass es kaum etwas gibt, wodurch dieser Manga sich von anderen abhebt. Sehr schöne Zeichnungen, eine nette Geschichte, eine angenehme Darstellung. Aber eben dennoch ein Manga unter vielen, so gerne ich etwas finden möchte, das ihn zu etwas Besonderem macht.
Action und heiße Szenen darf man bei ONLY THE FLOWER KNOWS nicht erwarten. Dafür aber eine gefühlvolle Erzählung, die vor allem Freunde der ruhigeren, handlungsorientierten Boys Love zu schätzen wissen.
SaschaSalamander 13.02.2012, 09.20 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 06
1 - Der Hund, die Krähe, das Om und ich (S Fröhlich)
1 - Das letzte Element (Gerwalt)
1 - Ewig Dein (D Glattauer)
1 - Blutrotkäppchen (D Füleki)
1 - Emma im Knopfland (U Rylance)
1 - Negative Happy Chainsaw Edge (T Takimoto)
3 - Meditation für Dummies (S Bodian)
GESEHEN
/
NEUZUGÄNGE
Blutrotkäppchen (D Füleki)
Die Traumfrau 01 (R Amazume)
Franken Fran 05 (K Kigitsu)
Liebe ohne Deadline 01 (R Amazume)
Talisman Himari 01 (M Milan)
Spice and Wolf 06 (K Koume)
Golden Tales (T Nao)
No touching at all (K Yoneda)
Struwwelpeter (D Füleki)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - begonnen
5 - abgebrochen
SaschaSalamander 12.02.2012, 20.06 | (0/0) Kommentare | PL
Die Brautprinzessin
Ein klassisches Märchen, angesblich geschrieben von S. Morgenstern (den es nicht gibt), überarbeitet vom Autor. Der Autor mixt "das ursprüngliche Werk" und seine eigenen Kommentare. Er beschreibt, wie er durch dieses Buch zur Leseratte wurde, es später seinem Sohn schenkte und dieser gelangweilt war. Als er es dann selbst in die Hand nahm, wer er schockiert: er kannte das Buch nur vom Vorlesen seines Vaters, und sein Vater hatte sehr viele Stellen kindgerecht gekürzt. Also entschloss sich der Autor, das Buch selbst zu überarbeiten, kürzen und kommentieren. Das Ergebnis ist nun DIE BRAUTPRINZESSIN, wie sie der Leser in der Hand hält.
Sehr viel Ironie, das Buch nimmt das Genre der Märchen ziemlich aufs Korn. Ich mag den Humor, den Stil des Autors. Trotzdem kann ich mich den begeisterten Hymnen nicht anschließen. Vielleicht liegt es daran, dass ich aufgrund der unzähligen Vermerke, Verweise, Rezensionen, Begeisterungsstürme einfach zuviel erwartet habe. Ich fand das Buch sehr unterhaltsam, und ich habe einige Male sehr gelacht, habe sehr klare Bilder im Kopf und werde die Figuren und ihr Erleben noch lange im Gedächtnis behalten. Die Protagonisten waren mir nicht sonderlich sympathisch, aber das war wohl auch weniger Ziel des Buches, sie waren bewusst nicht als Sympathieträger erschaffen worden. Dafür mochte ich zwei der Nebencharaktere umso mehr, und auch die Geschichte an sich war sehr gut erdacht.
Doch auch, wenn es mich so gut unterhalten hat - irgendwie will ich einfach keine Worte finden für eine Rezension. Und bevor ich mir das Hirn zermartere - über dieses Buch wurde eh schon genügend geschrieben ;-)
SaschaSalamander 10.02.2012, 17.27 | (0/0) Kommentare | PL
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