SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Statistik KW 08

GELESEN / GEHÖRT
1 - Die Auserwählten 01 - im Labyrinth (J Dashner)
1 - Virtuosity (J Martinez)
1 - Fiete Anders (M Koch)
1 - Hieronymus Frosch (A Schmachtl)
1 - Lady Bedfort 01 - D Grab i Moor
1 - Lady Bedfort 02 - D Haus a d Witwenkreuzung
1 - Lady Bedfort 03 - Der Tod auf der Weide
2 - Das Tal 2.1. - der Fluch (K Kuhn)
2 - Volltreffer (C Arnold)


GESEHEN
Männer, die auf Ziegen starren
Monster


NEUZUGÄNGE
Charlie - Alle Hunde kommen in den Himmel (DVD)
Schlampen-Yoga (M Moser)
Fünf (U Poznanski)
Shepherd Moons (Enya)
Julians süßes Blut (S R Beck)
Schwanentanz (J Francis)
Toter Besuch (K Reddemann)
Mammoth Book of Paranormal Romance (Antho)
Rebellen der Ewigkeit (G Ruebenstrunk)
Fiete Anders (M Koch)
Hieronymus Frosch (A H Schmachtl)
Virtuosity (J Martinez)
Todesblüten (U Rylance)
Edgar Allen Wallace (Hörplanet)
Mythras 01 + 02 (Hörplanet)
Holger die Hörspielgurke (Hörplanet)
Alice - Neues aus dem Wunderland (Hörplanet)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - begonnen
5 - abgebrochen

SaschaSalamander 26.02.2012, 20.30 | (0/0) Kommentare | PL

Todesblüten

Erster Satz:
Sie konnte nicht schreien.

Letzter Satz:
Und hoffentlich nie aufhören, dachte ich, während ich mich langsam zu ihm herumdrehte.

Aus: Ulrike Rylance: Todesblüten; dtv 2011


SaschaSalamander 25.02.2012, 14.13 | (0/0) Kommentare | PL

Virtuosity

martinez_virtuosity_1.jpgINHALT

Carmen ist eine talentierte Violinistin. Und vom Schicksal gesegnet, denn sie hat eine Mutter, die zugleich ihre Managerin ist und sie fördert. Außerdem hat sie reiche Großeltern, die ihr eine Stradivari kauften und stolz auf die Karriere sind. Doch die Fürsorge der Mutter und der Stolz der Großeltern sind ein goldener Käfig, Carmen selbst ist nur eine Marionette zur Erfüllung der Träume anderer. Statt ein normales Teenagerleben zu führen, muss sie von einem Konzert zum nächsten, muss Preise gewinnen und mit strahlendem Lächeln in die Kamera blicken. Ein Freund? Eine normale Schule? Nein, aber dafür Welterfolg. Ein Erfolg, an dem sie zu zerbrechen droht. Bis sie eines Tages Jeremy kennenlernt, ihren härtesten Konkurrenten für den wichtigsten Preis ihrer Laufbahn. Er stellt ihr Leben auf dem Kopf, und sie versucht ihrem Käfig zu entfliehen.


THEMA, GENRE

Das Cover und der Trailer des >Lübbe Verlages< lassen auf eine Teenie-Romanze schließen, wie man sie derzeit an jeder Ecke nachgeworfen bekommt. Dass ich >VIRTUOSITY< dennoch lesen wollte, lag vor allem am Thema: klassische Musik, Konzerte, Geigenspiel. Ich liebe klassische Musik, und als Jugendliche habe ich selbst in einem Jugendsymphonieorchester gespielt, intensiv Unterricht erhalten und im Freundeskreis erlebt, wie eine Musikerkarriere aufgebaut wird (ein Teil meiner damaligen Mitschüler ist heute weltweit bekannt und gefeiert, das ist schon ein seltsames Gefühl). Daher war ich sehr gespannt, wie die Autorin dieses für mich persönlich spannende Thema umsetzen würde. Ich freue mich, dass ich über >BloggDeinBuch< ein Exemplar lesen durfte.

VIRTUOSITY beweist, dass auch ohne Fantasy und magische Wesen ein spannender Jugendroman möglich ist. Die Welt der klassischen Musik, sowohl in ihrer Leidenschaft und Eleganz wie auch in ihrer Verlogenheit und Bestechlichkeit ist sehr schön dargestellt. Wenn Carmen ihre Geige ansetzt und spielt, fühlte ich mich oft an damals erinnert, wenn ich im Konzertsaal saß, die Atmosphäre wurde hervorragend eingefangen. Und auch die Feinheiten der Profimusiker wurden gut beschrieben: immer die Hände schonen, nicht mit den Fingerknöcheln an Türen anklopfen, Körperteile versichern, keine Ringe tragen, der stete rote Abdruck im Gesicht und viele Kleinigkeiten mehr, die nebenbei einfließen aber der gesamten Geschichte sehr viel Echtheit verleihen.

Obwohl das Buch als Romanze vermarktet wird, halte ich es eher für eine Mischung aus Drama und Erwachsenwerden. Der Prozess von Carmens Ablösung ist sehr gut herausgearbeitet und stellt das dominierende Thema des Buches dar. Ihr Gefangensein, ihre Zweifel, die folgende Rebellion und die Befreiung. Zwar ausgelöst durch eine Liebe, diese aber nicht der Knackpunkt sondern das Mittel zum Zweck. Trotzdem - auch der romantische Anteil ist gekonnt dargestellt und lässt das Leserherz höher schlagen. Es ist der Autorin gelungen, verschiedene Anteile geschickt zu verweben, ohne es zu kitischig oder zu dramatisch werden zu lassen.


CHARAKTERE

Carmen ist äußerst gelungen gezeichnet. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und gewährt dem Leser einen ungeschönten Einblick in ihre Welt. Sie fügt sich in die Welt, die ihre Mutter und Großeltern ihr vorgeben, sie kennt es nicht anders, und sie verzichtet dafür auf ein eigenes Leben. Schrittweise wird beschrieben, wie der Erfolg immer mehr zur Belastung wird, bis sie eines Tages nicht mehr ohne Medikamente auf die Bühne treten kann und schrittweise in die Abhängigkeit rutscht. Immer wieder lässt sie den Leser auf die unschönen Dinge ihres Erfolges blicken: der aggressive Lehrer, die viel zu kurze Leine ihrer Mutter, der stete Druck von Presse, Familie und aus sich selbst heraus. Dem gegenüber steht das verletzliche Mädchen, das sich verzweifelt danach sehnt, um seiner selbst willen geliebt zu werden. Als sie rebelliert, steigert sie sich in einen wahren "Rebellionsrausch" hinein, der alles zerstören könnte.

Jeremy ist das genaue Gegenteil von Carmen: er ist frei, lebendig, hat eine liebende Familie, er ist sozial kompetent und hat ein offenes Herz für die Dinge um ihn herum. Seine Vitalität ist ein markanter Kontrast, doch auch sein Leben hat dunkle Momente. Und stets schwebt die erdrückende Frage im Raum: will er Carmen manipulieren, um selbst den Preis zu gewinnen? Oder ist tatsächlich er der eine, der sie um ihrer selbst willen liebt?

Außer den beiden gibt es nur vier weitere Charaktere: Diana, die Mutter, die durch die Nähe zur Protagonistin sehr häufig anzutreffen und sehr gut beschrieben ist. Clark, Carmens Stiefvater, ein Lichtblick zwischen all dem Erfolg und der künstlichen Fassade. Heidi, die junge Privatlehrerin, die das Mädchen in ihrer Rebellion unterstützt und dafür viel aufs Spiel setzt. Und der Lehrer Juri, zweimal die Woche terrorisiert er Carmen und formt ihre Musik. Jede dieser Figuren ist sehr emotionsbeladen und für den Leser direkt greifbar.


WIDERSPRÜCHE

VIRTUOSITY ist ein Buch voller Widersprüche. Einerseits ist das die offizielle Welt der Musik: teure Preise, wertvolle Instrumente, perfekt gestylte Kleidung, eine elegante Performance, Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeiten. Auf der anderen Seite sind da Heidi und Jeremy, die immer wieder Einblicke in die "andere" Welt normaler Jugendlicher bieten. Als Carmen auf Jeremy trifft, blitzt immer mehr dieser für sie neuen Welt hervor.

Für die Musik empfindet Carmen eine Hassliebe. Sie spielt verträumt die Melodien, genießt ihre regemlässigen Rituale, sie liebt das atmende und singende Instrument und schwärmt von Musik wie andere von ihrem Geliebten. Doch zugleich ist ihr die Musik verhasst, sie ist der Käfig, der sie gefangenhältt, es ekelt sie an, es ist grässlich, widerlich, sie fühlt sich beschmutzt und möchte - wie bereits im ersten Kapitel ersichtlich - am liebsten ihre 1,2 Mio teure Stradivari vom Balkon fallen lassen.

Carmen weiß auch nicht, was sie möchte, sie muss sich ihrer selbst erst bewusst werden. Sie will geliebt werden, wie sie ist. Als das junge Mädchen, als Person, als Mensch. Und doch will sie, dass die Konzertbesucher zu ihr aufsehen, sie wegen ihrer Musik lieben und sie verehren.

Der größte Widerspruch in diesem Buch ist Jeremy. Sie liebt ihn, denn er ist, was sie gerne wäre. Er findet sie hübsch, er besucht nichtmusikalische Veranstaltungen mit ihr, er küsst sie, mit ihm kann sie auch über andere Dinge reden als über Musik. Zugleich aber darf und wil sie ihn nicht lieben, da er ihr Gegner ist. Sicher lenkt er sie nur vom Wettbewerb ab und verfolgt seine eigenen Ziele, sicher will auch er sie nur manipulieren. Sein Verhalten verärgert Carmen. Sie stößt ihn ab und zieht ihn an sich, sie verachtet ihn und verehrt ihn, er ist ihr Retter und ihr Untergang.

Dies sind die meiner Ansicht nach vier wichtigsten Elemente, doch es gibt noch sehr viele weitere. Etwa die Medikamente, die sie zu brauchen glaubt und die sie im Zuge ihrer Rebellion absetzt. Die Figuren ihrer Mutter und des Lehrers, denen sie zwiespältig gegenübersteht. Auch sich selbst gegenüber ist Carmen immer wieder im Zweifel. VIRTUOSITY beschreibt überdeutlich den Prozess der Selbstfindung und Befreiung auf so packende Weise, dass der Leser immer wieder das Gefühl hat, er selbst müsse nun erbrechen, schreien, weinen.


COVER, PASSION

Ausnahmsweise möchte ich einige Worte über die Aufmachung des Buches verlieren: teilweise verdeckte Mädchengesichter sieht man derzeit überall, dadurch hebt sich das Cover leider wenig aus der Masse ab. Doch das verdeckende Element, die Geige, ist sehr schön in den Vordergrund gehoben, sodass der Mensch hinter der Musik verborgen ist, wie auch Carmen hinter ihrer Karriere. Die beherrschende Farbe ist ein dunkles Lila, die Farbe der Passion. Und diese Passion, Leidenschaft ist es, um die es im Buch geht. Gemäß Wikipedia eine starke, inbrünstige Emotion von Liebe und Hass, sie dient der Verfolgung von Zielen, es schwingt ein Beiklang von Zerstörung mit. Besser als mit dem Wort Passion kann man VIRTUOSITY nicht beschreiben.


FAZIT

Die Autorin hat ausder Musik ein mitreißendes Jugenddrama voller Zärtlichkeit und Passion zu erschaffen. Fernab vom Kitsch erlebt der Leser gemeinsam mit Carmen eine Achterbahn der Gefühle, deren Intensität noch lange nachklingt.

SaschaSalamander 25.02.2012, 09.01 | (0/0) Kommentare | PL

Negative Happy Chainsaw Edge

takimoto_chainsaw_1.jpgVORAB

Insgesamt möchte ich gar nicht zu viele Worte über den Manga verlieren, der mich dann doch wider Erwarten sehr enttäuscht hatte. Tatsuhiko Takimoto ist vor allem bekannt durch seine außergewöhnlichs Werke "Welcome to NHK". Und auch hier versprach die Handlung eine Menge abgedrehter Action. Doch auch ohne die Vorerwartung ist der Manga ein Reinfall. Tokyopop geht seit einiger Zeit dazu über, Doppelbände herauszubringen. Mag toll sein, wenn es sich lohnt. Hier aber fühle ich mich betrogen, denn hätte ich den ersten Band gekauft, hätte ich mir das Geld für den zweiten Teil sicher gespart. Ein weiterer Doppelmanga, der mich eigentlich interessierte, blieb nun letzte Woche im Comicladen liegen, das Risiko ist mir zu groß, ich will mein Geld nicht zum Fenster hinauswerfen und muss nicht alles haben. 7 Euro sind eben doch etwas anderes als 15 Euro ...


KLAPPENTEXT

Als Yosuke in einer kalten Winternacht deprimiert durch die Straßen läuft, stolpert er mitten im Schneegestöber über ein Mädchen. Die hübsche Eri scheint auf jemanden zu warten. Im nächsten Moment stehen die beiden einem unheimlichen Wesen mit riesiger Kettensäge gegenüber. Und bevor Yosuke sich versieht, beginnt für ihn und Eri ein blutiges Abenteuer.


ZEICHNUNGEN

Die Zeichnungen sind gelungen in Proportion und Optik, das mag sein. Aber sie sind zu ernst um komisch zu sein und zu albern um ernst zu sein. Verzerrte Gesichter, überdramatisierte Szenen, das wirkt eher fehl am Platz, besonders die seltsamen Grimassen von Yosuke wirken störend. Dazu kommen eine Menge Pantyshots (das Höschen blitzt unter dem Rock hervor, und nicht oft genug kann sich das Mädel verrenken, um dem Leser Einblicke zwischen ihre Beine zu gewähren). Wer auf Pantyshots steht - unbedingt kaufen! Aber die meisten Leser ziehen doch die Handlung den Höschen vor, ...


HANDLUNG

Die Handlung scheint meiner Ansicht nach Nebensache. Sie dient nur dazu, möglichst oft Yosukes verzerrtes Gesicht oder Eris Höschen ins Bild zu bringen. Die Handlung mit dem Kettensägenmann ist eher uninteressant und vermag es leider nicht, Spannung zu erzeugen. Wäre ich nicht neugierig auf das Ende gewesen, hätte ich den Manga schon nach dem ersten Drittel wieder beiseite gelegt. Danach habe ich nur noch überflogen, das Ende hat dann aber nicht wirklich überrascht.

CHARAKTERE

Hier hätte der Manga zusätzlich zur vom Thema her spannenden Story punkten können. Die Hintergrundgeschichte von Yosuke ist interessant: er hat seinen Bruder verloren und sehnt sich nun nach einem Sinn in seinem Leben. Durch die Jagd auf das fremde Phantom erkennt er nun endlich einen Sinn, und auch die aufkeimende Beziehung zu Eri gibt ihm neuen Lebensmut. Aber Höschen waren dem Zeichner dann doch wichtiger, als näher auf die Beziehung zwischen den beiden einzugehen oder Tiefgang in die Handlung einzubauen.


FAZIT

Schade, der Manga hatte viel verspochen aber kaum etwas gehalten. Für Ecchi-Freunde (Softerotik), denen es alleine auf große Brüste und möglichst viele Blicke zwischen die Beine des Mädchens ankommt, dürfte der Manga ein gelungenes Festmahl sein. Alle anderen, die sich Action, Humor oder gar Handlung erhoffen, sollten auf jeden Fall die Finger davon lassen.

SaschaSalamander 24.02.2012, 14.22 | (0/0) Kommentare | PL

Talisman Himari

milan_himari_1.jpgKlappentext: An seinem sechzehnten Geburtstag erlebt der Katzenhaar-Allergiker Yuuto die Überraschung seines Lebens: Ein rätselhaftes Mädchen namens Himari taucht plötzlich wie aus dem Nichts auf und bringt sein Leben gehörig durcheinander. Himari scheint Yuuto seit Langem zu kennen und outet sich bald als Ayakashi-Tiergeist, der Yuuto als Leibwächter dienen soll. Dumm nur, dass Himari in Wahrheit ausgerechnet eine Katze ist! Yuuto hat nun neben seiner Allergie noch ein neues Problem, denn er soll in Zukunft Ayakashis jagen und töten ...

Wirklich beeindruckt hat mich TALISMAN Hibari nicht. Aber schlecht ist er auch nicht. Ich verstehe die Fans des Mangas (bzw auch Animes), denn die Story hat Pfiff. Ein klassischer Manga für junge Männer, die auf eine witzige Comedy mit jeder Menge Pantyshots (Höschenblitzer) und riesige Oberweiten stehen: Der Protagonist ist ein junger Mann, der von Mädels wenig Ahnung hat, lediglich seine Sandkastenfreundin will mehr von ihm, was er aber nicht so wirklich registriert. Und auf einmal ist da diese Schönheit, die ihm immer wieder ihren Busen ins Gesicht drückt, sich auf ihn wirft oder sonst wie zufällig ihre körperlichen Reize spielen lässt. Klar ist die bisherige Sandkastenfreundin wenig begeistert und buhlt nun ebenfalls verstärkt. Die anderen Jungs sind neidisch, und die Mädels scheinen jetzt auf einmal alle nur so auf Yuuto zu fliegen. Ein Traum für jeden jungen männlichen Mangafan.

Wenn man die prima Zeichnungen mal weglässt (handwerklich ist absolut nichts gegen den Manga einzuwenden), dann bleibt eine Geschichte, die in dieser und ähnlicher Form schon unzählige Male da war. Ein Klischee folgt dem nächsten, und die Unterhöschen sind so eng, dass man einmal sogar die geschwollenen Schamlippen darunter sieht. Na, wers braucht *seufz* ...

Die Hintergrundstory ist nett aber wenig ausgefeilt. Sie dient im Grunde nur dazu, dass der Protagonist von einem Kapitel zum unzusammenhängend nächstens wieder in eine Situation gerät, die entweder dazu dient ein wenig Action ins Spiel zu bringen oder aber dazu, für weitere "Romantik" zu sorgen.

Die unzähligen Höschen und Riesenbrüste habe ich mal ignoriert, und ohne diese habe ich mich recht gut unterhalten. Einen weiteren Band werde ich mir aber nicht holen. Dazu ist die Story zu wenig originell. Es wird wohl wieder einer der Mangas werden, die man auf 50 Bände ausdehnen kann, ohne tatsächlich die Handlung voranzubringen. Hier eine Episode am Strand, dort ein Kapitel Shoppen gehen, da ein romantisches Picknick. In den nächsten Bänden werden sie vermutlich Eis essen gehen, einen Stadtbummel machen, ein Onsen aufsuchen, einen Jahrmarkt besuchen, in den Zoo gehen, Urlaub in den Bergen machen, und so weiter. Es ist nett, und die Charaktere sind sympathisch, es liest sich also angenehm. Aber die Motivation zum Weiterlesen fehlt mir einfach.

Trotzdem, ich will nicht unfair sein: die Zeichnungen sind einwandfrei, und der Humor ist ansprechend. Wer sich nicht an den Klischees stört, für wen die Handlung nebensächlich ist und wer sich an den erotischen Momenten erfreut, der bekommt einen 1a Manga geboten. Alle anderen: Finger weg.

SaschaSalamander 24.02.2012, 08.51 | (0/0) Kommentare | PL

Virtuosity

Erster Satz:
Das Balkongeländer fühlte sich kühl an, als ich meine Wange dagegen presste.

Letzter Satz:
Ich hatte die Wahl

Aus: Jessica Martinez: Virtuosity; Boje 2012

SaschaSalamander 23.02.2012, 17.39 | (0/0) Kommentare | PL

Das Tal 2.1. - Der Fluch

Die Reihe um DAS TAL habe ich begeistert vor einigen Monaten begonnen. Spannende Geschichte, eine prima Sprecherin, ein geheimnisvolles Tal und interessante Charaktere. Aber ich habe langsam das Gefühl, dass die Serie das wird, was LOST war: eine an sich prima Serie, die aber bis zum Erbrechen so lange ausgeschlachtet wurde, dass keiner mehr Lust darauf hatte.

Naja, Lust auf die Serie scheinen noch immer genügend Leute zu haben, ich lese noch immer viel Positives im Netz. Aber auch jede Menge Gegenstimmen, die sich ebenso wie ich langsam verar***t fühlen. Da wird immer wieder eine neue Story um irgendwelche Jugendlichen geschrieben, aber die Geheimnisse des Tals werden nicht gelüftet.

Würde die Autorin die Geschichten solo veröffentlichen und aus dem Tal herausnehmen, das fände ich klasse. Gerade die aktuelle Handlung um die junge Frau und ihre traumatische Vergangenheit war sehr bewegend und für sich betrachtet wirklich klasse, hätte ich sehr gerne gelesen. Aber das Einbetten in das Tal hat es zerstört: der eigentlichen Handlung um Rose wurde zuviel Aufmerksamkeit gezollt dafür, dass es ein Tal-Roman war. Und das Tal kam dafür weit, weit, weit zu kurz. Und ich war am Ende sauer.

Ich frage mich, ob es irgendwann weitergeht, ob der Leser irgendwann mehr über das Tal erfährt. Oder ob sie jetzt pro Jahrgang immer wieder vier Bände schreibt, bis die Schüler alle ihren Abschluss haben. Das wäre Kommerz hoch zehn, und ich bin keine Kuh, die man sinnlos melken kann. Es gibt viele gute Bücher, und ich möchte meine Zeit nicht verschwenden ...

SaschaSalamander 23.02.2012, 15.57 | (0/0) Kommentare | PL

Florentine

wilke_florentine_1.jpgINHALT

Clemens-Hubertus Winterstein (der mit seinem Namen nicht wirklich glücklich ist) ist Einzelkind, seine Eltern sind vielbeschäftigt. Er wohnt in einer Reihehaussiedlung, muss regelmässig in den Klavierunterricht (weil Mama damals gerne Klavier gespielt hätte als Kind) und kommt nie zu spät zur Schule. Dann eines Tages steht ein Schwein im Garten und frisst Mamas Dahlien! Aber seine Eltern hören ihm nicht zu, denn Papa erzählt von seinen Problemen auf Arbeit. Und ab diesem Tag verändert sich alles für Clemens. Er kommt zu spät zur Schule, schwänzt den Klavierunterricht, lernt Erdal kennen und weiß einfach nicht, was er mit dem Schwein machen soll, das ständig hinter ihm herläuft. Erdal hat eine tolle Idee, also bringen sie das Schwein erstmal zu ihm auf den Balkon des Hochhauses. Aber das Abenteuer fängt jetzt erst richtig an!

AUTORIN

Die Autorin >Jutta Wilke< lernte ich erstmals durch das Kinderbuch >Holundermond< kennen, welches mich sehr begeisterte. Ihr eben erschienener Jugendroman >Wie ein Flügelschlag< hat mich sehr bewegt. Und da ich Kinderbücher liebe, war ich natürlich auch neugierig auf Florentine. Ich würde nicht enttäuscht.


KINDERBUCH

Das Buch ist mit einer erfrischend kindlichen Logik geschrieben. Einfache Sätze kennzeichnen den Sprachstil, es ist sehr schön geeignet sowohl zum Vorlesen als auch für junge Leser. Ich liebe Bücher in diesem Stil: Gedankengänge und Schlussfolgerungen, wie sie nur dem Kopf eines kreativen Kindes (oder einer fähigen Autorin) entspringen können. Schweine mögen Matsch - ob man den Balkon in ein Schlammloch verwandeln könnte? Wenn ein Kammerjäger ungewollte Tiere aus der Wohnung vertreibt, würde er womöglich das arme Schwein mit seiner Sprühdose ansprühen und das Schwein würde tot umfallen? Als Erwachsener finde ich es sehr wichtig, mir immer wieder solche Gedankengänge vor Augen zu halten, die Welt nicht mit wissenschaftlich-verklärtem Blick zu sehen (das tun wir eh viel zu oft), sondern die rationalen Erfahrungen einfach einmal zu ersetzen durch Offenheit und Neugier. Klar geht das nicht, aber zumindest dieses Denken sollte man sich bewahren. Die Welt wäre erschreckend langweilig ohne bauchtanzende Schweine oder Außerirdische im Vorgarten ;-)


CHARAKTERE

Ich finde es klasse, wie Jutta Wilke den Charakteren Leben verleiht. Im Vordergrund steht die Geschichte, doch nebenbei erfährt man sehr viel über Clemens, Erdal und deren Familien. Den Opa, der ständig vor dem türkischen Fernsehsender einschläft und seine Heimat vermisst. Sinan, der gerne auf cool macht aber eigentlich ein feiner Kerl ist. Den Onkel, der Clemens sofort ins Herz schließt, einfach nur weil er Erdals Freund ist. Clemens macht eine riesige Entwicklung in diesem Buch durch, die glaubhaft geschildert wird. Er lernt eine komplett neue Welt kennen. Statt Reihenhaus, Einzelkind und Klaiverunterricht kommt er in eine Familie mit 11 Personen. Seine Eltern übersehen ignorieren das Schwein im Vorgarten, Erdals Familie tanzt mit dem Schwein und füttert es mit Pfannkuchen. Was für ein Unterschied! Er ist anfangs absolut überfordert, wie freundlich er von diesen Fremden aufgenommen wird, und es fühlt sich gut an, dies mit ihm zu erleben.


FREUNDSCHAFT

Eigentlich geht es in diesem Buch gar nicht sosehr um Florentine, das entflohene Zirkusschwein. Eigentlich geht es um einen kleinen Jungen, der sich nach dem Umzug seines besten Freundes langweilt und der nun auf ungewöhnliche Weise einen neuen Freund findet. Clemens ist skeptisch, vermutet hier und da immer wieder etwas Böses, er hat Angst vor Erdals coolem Bruder und fürchtet sich im ersten Moment vor dem Onkel. Er versteht ja nicht, was der so aufgeregt ruft, als Erdal sich einfach am Obststand ohne zu fragen Kirschen nimmt! Aber er begreift sehr schnell, dass die Familie ihn mag, dass er schon jetzt dazugehört. Das Besondere an FLORENTINE finde ich, dass diese Handlung sich eher im Hintergrund abspielt, immer das Schwein im Vordergrund. Pädagogik durch die Hintertür, von vorne ein spannendes und lustiges Abenteuer. So muss man Kindern Geschichten präsentieren, damit sie Lust aufs Lesen bekommen. So bekommen Kinder auch Lust, von selbst über Bücher nachzudenken und darüber zu reden :-)


ZEICHNUNGEN

>Patrick Wirbeleit< ist der Illustrator der vielen witzigen Bilder. Einfache Skizzen, die gekonnt die wichtigsten Momente einfangen und beim Lesen einen Augenblick zur Ruhe kommen lassen. Die Bilder strahlen eine Wärme aus, die wunderbar zu der Geschichte um Freundschaft und Familie passen.


FAZIT

FLORENTINE zeigt, dass Freundschaft auch funktionieren kann, wenn man eigentlich völlig verschieden ist. Ein Kinderbuch, das Erwachsene zum Lächeln bringt und Kinder zum Lachen, ideal zum Vorlesen oder Selberlesen.

SaschaSalamander 23.02.2012, 09.04 | (0/0) Kommentare | PL

Volltreffer

Erster Satz:
Als er die Augen öffnete, blickte er wie jeden Morgen auf den Mann, der, seitdem er sich entsinnen konnte, sein Leben bestimmt hatte.

Letzter Satz Ende:
Es war wie mit Esskastanien: Kein Fotoband über leckere Küche kam ohne eine Abbildung von den drolligen Dingern aus, doch essen tat sie in Wirklichkeit kein Mensch.

Letzter Satz konservatives Ende:
(evtl Spoiler?)

Letzter Satz völlig durchgeknalltes Ende:
Zum Glück nicht Arthurs Schicksal.

Letzter Satz Hollywood Ende:
Ende gut, alles gut.

aus: Cedric Arnold: Volltreffer; Heyne 2011


SaschaSalamander 22.02.2012, 17.37 | (0/0) Kommentare | PL

Die Auserwählten 01 - Im Labyrinth

Seit zwei Tagen höre ich DIE AUSERWÄHLTEN, den ersten Band IM LABYRINTH. Die Story klingt klasse. Und David Nathan als Sprecher ist sowieso erste Sahne (so oft, wie ich ihn inzwischen erwähnte, sollte ich glatt mal Werbungskosten beantragen *ggg*. Aber ich finde ihn einfach toll als Sprecher).

Ich werde es zu Ende hören, weil die Geschichte als solche wirklich klasse ist. Aber die Umsetzung ist nicht mein Ding. Ich werde mit keinem einzigen der Charaktere warm, finde das Verhalten so ziemlich jeder Figur seltsam, habe kein Bild im Kopf von Landschaft oder Personen. Ich weiß, dass es auch wieder nur der Auftakt einer Reihe ist, und wenn nicht einmal der Anfang mit mitreißt, wird es wohl auch mit der Fortsetzung eher mau werden ...

Nein, ich glaube nicht, dass das Ende es rausreißen wird und ich begeistert bin. Ich bin gerade bei CD 4 von 6, das sollte genügen für einen ersten Eindruck.

Wer von Euch hat DIE AUSERWÄHLTEN gehört oder gelesen?
Wie fandet Ihr es?

SaschaSalamander 22.02.2012, 15.48 | (0/0) Kommentare | PL

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