SaschaSalamander

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Das Lufer-Haus

luferhaus_1.jpgINHALT

DAS LUFERHAUS ist kein klassisches Hörspiel sondern eine Zusammenstellung von Tondokumenten: >Die Geschichte des Luferhauses< ist überregional bekannt, da es dort spuken sollte. Der damals mit seiner Familie dort lebende Arzt Bergmann, ein Mann der Wissenschaft und von hohem Ansehen, schilderte in einem Tagebuch die Erlebnisse, bis das Tagebuch endet und die Betroffenen verschwinden. Nun, in der Gegenwart, soll das Haus abgerissen werden. Doch zuvor wollen Dr. Albrecht Lindner, Dr. Marianne Weimar, ein Assistent, zwei Tontechniker und ein Kapuzinermönch mittels Vor-Ort-Ermittlungen weitere Erkenntnisse sammeln. Das Team verschwindet spurlos, und später wird von der Polizei das zusammengestellte Tonmaterial ausgewertet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.


GENRE

Found Footage  (gefundene Aufnahmen aus angeblich realistischen Begebenheiten) / Mockumentary / Pseudo-Doku ist  besonders im Gruselsektor sehr beliebt. Die bekanntesten Beispiele dürften BLAIR WITCH und PARANORMAL ACTIVITIES sein. Im Hörspielsektor fällt mir spontan kein Titel ein, zumal es wirklich eines guten Teams bedarf, das umzusetzen (von der Reihe "Mitschnitt" des Labels Floff habe ich zwar schon gehört, konnte mir selbst aber noch kein Bild davon machen). Es gilt Spannung nicht mit Hilfe von verschwommenen Bildern, Nachtsichtkamera und angstverzerrten Gesichtern zu erzeugen sondern alles mit Geräuschen und Stimmen zu produzieren, atmosphärische Musik fällt als weiteres Stilmittel weg. Eine ziemliche Herausforderung, der die Lauscherlounge sich stellte und die sie nun meisterlich umgesetzt hat!


REALER BEZUG

Das Hörspiel ist nicht komplett erfunden sondern basiert auf einer realen Begebenheit. Prima finde ich >die Homepage des Hörspiels<, die einen gewissen Realismus vermittelt. Über Wikipedia kommt man auch auf ein angeblich im Eigenverlag produziertes >Buch<  zu den Hintergründen des Lufer-Hauses, was ich wirklich eine nette Idee finde, um die Fans ein wenig zu verwirren. Bei meiner Recherche heute stieß ich auf einige zusätzlichen Forenbeiträge. Auch eine nähere Suche nach dem Inhaber der Seite des angeblichen Herrn mit dem Eigenverlag bringt nette Ergebnisse. Ich finde es wirklich prima, welche Arbeit die Macher investiert haben, um auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen. Dass aber immer noch recht viele Leute zu glauben scheinen, dass es real ist, irritiert mich doch. Zeigt aber, wie gekonnt die Louscherlounge ihr Marketing betrieben hat, eine tolle Leistung!

Tatsächlich wurde bezogen auf den Realfall zwar einiges geändert, ist aber immer noch klar als der Fall des >Joller-Hauses< erkennbar. Aus Joller wurde Bergmann, dem Haus wurden für das Hörspiel ein paar Stockwerke hinzugefügt, die Namen der Familienmitglieder wurden natürlich auch geändert, und aus dem Schweizer Örtchen Stans wurde das Geschehen in die Nähe von Küsnacht verlegt. Die Ereignisse jedoch sind weitgehend gleich, natürlich ein wenig "dramaturgisch überarbeitet". Joller führte Tagebuch, und einige der dort auftretenden Phänomene wurden fast 1:1 übernommen.

Auch das >Parapsychologische Institut< in Freiburg existiert. Natürlich handelt es sich nicht um Lindner und Weimar, sondern um den bekannten Psychologen und Physiker >Walter von Lucadou< sowie seine Mitarbeiterin Dr. Frauke Zahradnik.


UMSETZUNG

Eine gruselige "Doku" ist ein Projekt auf schmalem Grat: Die Tonaufnahmen müssen so klar sein, dass der Hörer sie gut versteht und der gescripteten Handlung folgen kann. Dennoch muss es authentisch klingen, muss also hier und da verrauscht sein, es müssen auch unwichtige Elemente zu hören sein (denn bei einer realen Aufzeichnung weiß man ja vorab noch nicht, was wichtig sein wird). Die Sprecher müssen deutlich sprechen für den Hörer, trotzdem müssen sie so "normal" als möglich klingen inklusive kleiner Sprachfehler, Dialekte, Eigenheiten. Spannungserzeugene Musik zur Untermalung kann nicht verwendet werden. Der Hörer muss über das Geschehen informiert sein, aber im Gegensatz zu einem regulären Hörspiel dürfen die Charktere sich nicht wie sonst üblich extra für den Hörer über das Geschehen austauschen und dem Hörer dabei die Handlung erklären.

Meiner Ansicht nach ist es den Machern hervorragend gelungen! Nur ein paar kleine Mängel: Stellenweise empfand ich die Sprecher als etwas zu "sauber". Man hätte gerne etwas mehr Dialekt und sprachliche Eigenheiten einbauen können. Selten, dass sich so viele Menschen treffen, die so gut Hochdeutsch (oder verständliches Schweizerdeutsch) reden ohne einzelne Silben zu verschlucken oder leichte regionale Färbung aufzuweisen, dadurch geht ein wenig Realismus verloren. Auch die vielen Erklärungen des Mönches empfand ich als etwas gestellt. Die Aufnahmen hätten gerne etwas verrauschter oder unklarer sein dürfen, aber gut, schieben wir die gute Qualität auf die guten Mikrofone der Tontechniker, die bereits beim BND im Einsatz waren.

Die Sprecher selbst sind unverbraucht. Dadurch wird vermieden, dass der Hörer bekannte Stimmen im Ohr hat und diese mit anderen Hörspielen assoziiert. DAS LUFER HAUS wird dadurch umso realistischer. Jeder einzelne von ihnen macht seine Sache wirklich prima, wirkt absolut natürlich und vermittelt den Eindruck einer tatsächlich live entstandenen Aufzeichnung. Einzig Detlef Bierstedt ist bekannt, doch er ist der Sprecher, welcher die Dokumente ankündigt und von dem Hintergrund der Forschungen erzählt.

Die Art der Tonaufnahmen gefiel mir sehr. Die Aufnahmen wurden in einem leerstehenden Landhaus produziert. Dadurch konnten die Sprecher sich in ihre Rolle einfinden, und dadurch bekommt der Hörer statt Studiosound eine realistische Klangkulisse geboten, bei der die Leute im Raum verteilt sind und je nach Entfernung zum Mikrofon besser oder schlechter verständlich sind. Sie springen angeblich ab einem gewissen Geräuschpegel an und zeichnen automatisch auf. Die Aufnahmen für das Hörspiel wurden vom angeblichen Original zwar übernommen aber nicht bearbeitet. Das ergibt einige Logikfehler, aber die sind verzeihlich, wirklich 100% real lässt sich ein solches Projekt kaum umsetzen ;)

Es werden gelegentlich kleine Tondokumente eingefügt, die nichts zur Handlung beitragen aber quasi aufzeigen, dass die Mikrofone bei Geräuschentwicklung reagieren, z.B. das Schnarchen. Oder besonders nett fand ich die Idee, dass einer der Beteiligten sich vor dem Schlafengehen noch eine alte Folge der drei Fragezeichen anhört. Die Spannungen einzelner Charaktere untereinander werden sehr gut dargestellt. Insgesamt betrachtet wird alles sehr glaubhaft und hat im Internet schon einige Diskussionen über die Realität des Hörspieles entfacht, die nicht von den Machern initiiert waren.

Es bleiben viele Fragen zum Ende hin offen. Was ich nicht als Schwäche ansehe, sondern als Teil der Umsetzung. Man kann nicht eine perfekt abgeschlossene Geschichte im gefundenen Tonmaterial erwarten, wenn Leute wie auf diese Weise verschwinden. Ohne ungelöste Geheimnisse wäre dieses Hörspiel wohl nur halb so interessant ;-)


ATMOSPHÄRE

Die Atmosphäre entsteht vor allem durch das, was der Hörer sich vorstellt. Man denke an die Szene aus BLAIR WITCH, als jemand etwas Unerkennbares (ein abgetrennter Finger?) in die Kamera hält. Alle gruseln sich, und dabei weiß man eigentlich nicht einmal, was es ist. Und ähnlich ist es im LUFER-HAUS. Wer nichts übrig hat für Gänsehaut, wer alles als Humbug abwinkt und sich auch sonst nicht für das Thema interessiert, der wird das Hörspiel vermutlich auch nicht spannend finden. Ein paar Leute, die in einem Haus sind und sich gruseln, nur weil irgendein Nachbar ein paar Gegenstände verschoben hat, nur weil irgendwelche Nager auf dem Dachboden huschen? Nein, stocksteife Realisten kann das nicht überzeugen. Aber für solche Leute ist das Hörspiel ja auch nicht gedacht ;-)

Wer solche Geschichten mag, die sogar noch auf einer realen Begebenheit beruhen, der wird im Kopf entsprechende Bilder produzieren. Dafür bieten die Aufnahmen allerbestes Futter. Jede Menge Raum für freie Interpretationen und darum herum einige zusätzlichen Informationen, um das Kopfkino so richtig anzukurbeln. Auch die unheimlichen Ereignisse tragen dazu bei, dass Fans das Hörspiel auf jeden Fall nachts alleine im Dunkeln mit Kopfhörern genießen sollten und sich bestimmt recht nett gruseln werden ;-)


FAZIT

Das LUFERHAUS ist wirklich ein Glanzstück des Labels. Mit einfachen Mitteln entstand ein gelungenes Projekt, das durch den realen Bezug zum Joller-Haus und die glaubhafte  Umsetzung der Tondokumente einen ganz besonderen Grusel verspricht. Für Geisterfreunde und Hörspielfans ein Titel, den man auf keinen Fall verpassen darf!

SaschaSalamander 15.03.2012, 09.22 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Fünf

Erster Satz Prolog:
Die Stelle, an der sich sein linkes Ohr befunden hatte, pochte im Rhythmus seines Herzschlags.

Erster Satz:
Morgennebel hüllte sie ein wie ein feuchtes Leichentuch.

Letzter Satz:
Erst viel später löschte sie das Licht.

Aus: Ursula Poznanski: Fünf; Wunderlich 2012

SaschaSalamander 14.03.2012, 15.40 | (0/0) Kommentare | PL

Der Kackofant

Ich bin verstört. Amüsiert. Schockiert. Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch gar nicht, was ich schreiben soll. Es ist selten, dass ein Buch oder Hörbuch mich sprachlos macht. Aber Zehrer mit seinem Kackofanten hat es wirklich geschafft. Ich versuche trotzdem, Euch das Buch kurz vorzustellen:

Der Kackofant ist ein blauer Elefant, der statt einem Rüssel etwas hat, das aussieht wie eine lange Klopapierrolle. Und dieser Kackofant hat keine wirklichen Spezialkräfte. Aber er kann enorm riesige Haufen machen. So groß, dass man mit diesen Haufen einen Hund vor dem Ertrinken rettet oder einen Dieb fangen kann. Zwei Kinder gehen im Urlaub ihren Eltern auf die Nerven, diese schicken sie "bis da hinten an den Wald, und wer zuletzt zurückkommt, hat gewonnen". Und dabei laufen die Kinder immer weiter, bis sie im Wald den Kackofanten treffen. Natürlich glaubt ihnen später niemand. Im Laufe des Hörspiels treffen sie dann immer wieder auf das blaue Tier, und der Hörer hat seinen Spaß dabei.

Warum ich so etwas überhaupt angehört habe? Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Denn ich bin ja ein wenig strange und für recht viel offen. Mein Geschmack ist oft hart an der Grenze. Aber bei Fäkalhumor hört mein Spaß auf. Einer der Gründe, warum ich viele amerikanische Filme nicht mag. Es nervt mich, wenn ständig über Stuhlgang gelacht wird, wenn Kloschüsseln explodieren oder wandelnde Kackhaufen im Bild erscheinen. Einer der Gründe, warum ich Scary Movie, Not anoter ... - Movie, Dogma und ähnlich gelagerte Filme nicht mag. Nein, so etwas finde ich nicht lustig.

Dass ich den KACKOFANT trotzdem gehört habe, schiebe ich auf meine Neugier. Es sah aus wie ein Kinderhörbuch. Und das wirkte wirklich seltsam. Hallo?!? Ein Kinderbuch über einen kackenden Elefanten? Geht es NOCH niveauloser? Andererseits: "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat", das ist ein beliebtes und gern gesehenes Kinderbuch, und dabei geht es darum, wie ein Maulwurf die Ausscheidungen anderer Tiere analysiert, bis er herausfindet, wer ihm nun auf den Kopf gemacht hat. Im Kinderbuch "Du hast angefangen - Nein Du" streiten zwei Monster und werfen sich lustige Schimpfnamen wie Pfurzpflaume an den Kopf. Und diese beiden Bücher werden gerne in Kindergärten von Pädagogen vorgelesen, werden gerne von Eltern gekauft und kommen gut bei Erziehern wie auch Kindern an.

Und als ich das Hörspiel dann hörte, war ich recht erstaunt. Ich hatte Unflätigkeiten am laufenden Meter erwartet. Aber abgesehen vom Wort "kacken" und selbiger angedeuteter Aktion gab es eigentlich nie etwas, das unanständig war (naja, gut, in einer Geschichte ist auch von Pipi und Popo die Rede, aber auch hier erstaunlich unspektakulär). Es wurde niemals ausgereizt und in aller Deutlichkeit zelebriert. Gut, die Handlung war stellenweise schon sehr strange. Etwa wenn der Elefant im Zoo tagelang kein Geschäft verrichtet, nur um dann mit einem extragroßen Haufen über das extragroße Gitter seines Gefägnisses zu fliehen. Aber es war nicht derb fäkal dargestellt, sondern erstaunlich kindgerecht und sogar auf gewisse Weise witzig.

Ja, ich gebe es ganz offen zu: ich habe sehr oft gelacht bei diesem Hörbuch. Nicht angewidert und auch nicht dreckig, sondern amüsiert. Über die witzigen Ideen. Über das kindliche Verhalten der beiden Protagonisten. Über den süßen Kackofanten. Über die gut dargestellten Charaktere (die Eltern, die Lehrerin, der Zoodirektor, der Eisdieleninhaber). Sie haben witzige Namen (so heißt der Zoodirektor z.B. "Herr Vollmeise" und ist entsprechend unsympathisch) und sind liebevoll karikiert.

Und, ich denke sogar, dass es auf gewisse Weise für Kinder geeignet ist. Die Songs auf der CD sind lustig, die kleinen Kurzgeschichten sind liebenswert und humorvoll. Sie vermitteln Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Tierliebe. Es geht um Alltagsprobleme wie Hausaufgaben, ungeliebte Gerichte am Mittagstisch und die Abenteuerlust der Kinder vs das Ruhebedürfnis der Eltern. Die Geschichten sind moralisch ohne Zeigefinger und sorgen für jede Menge harmlosen Spaß bei den Kleinen. Mal ganz ehrlich - das große Geschäft ist ein Teil des Lebens, und Erwachsene neigen dazu, unangenehme Dinge gerne totzuschweigen, was es für die Kleinen erst recht interessant macht. Warum also nicht ganz offen darüber reden, auf kindgerechte und humorvolle Weise, dem Thema dadurch die Mystik und das Verbotene nehmen? Solange es anständig bleibt?

Andererseits - es gibt Dinge, die die Welt nicht braucht. Haben wir wirklich soviel Zeit zu verschenken, dass wir solche Dinge wie den Kackofanten brauchen? Gäbe es nicht Sinnvolleres, was wir mit unserem Leben anstellen könnten? Und daraus sogar einen tanzbaren Sommerhit für Kids machen, die dann alle singen und tanzen "K K K K Kackofant, nimm uns mit zu Dir ins Kackofantenland". Braucht es das wirklich?

Ich weiß es nicht. Eine abschließende Meinung kann ich mir nicht wirklich bilden. Muss ich zum Glück auch nicht. Und deswegen verbleibe ich absolut unentschlossen und bewerte die CD ganz einfach nach nur einem einzigen Kriterium: sie hat mich hervorragend unterhalten, und ich habe mich köstlich amüsiert. Wenn auch über wenig anspruchsvolle Dinge. Aber warum nicht auch mal das. Und was die Kids betrifft - es schadet nicht, sich mit diesem Thema zu befassen, es gehört zum Leben dazu. Und wenn es auch noch Spaß macht, umso besser ;-)

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Anmerkung nach der Rezension: Gestern erzählte ich einer Kollegin von diesem Buch. Sie war sehr interessiert, denn die Kleine wird gerade sauber und will noch nicht so recht aufs Töpfchen. Das Buch könnte eine Möglichkeit sein, dem Kind beizubringen, dass das etwas Tolles ist. Klar, nachdem ich es gehört und auch mal reingelesen habe dank einer Leseprobe muss ich sagen, dass es mir dafür durchaus geeignet scheint :-)


SaschaSalamander 14.03.2012, 08.29 | (0/0) Kommentare | PL

Tote Mädchen lügen nicht

Erster Satz:
"Sir?", wiederholte sie.

Letzter Satz:
"Skye!"

Aus: Jay Asher: Tote Mädchen lügen nicht; Goldmann 2012

SaschaSalamander 13.03.2012, 15.38 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Blutflucht

Loreen Ravenscroft ist Inka Loreen Minden ist Lucy Palmer. Als Lucy kennen wir von ihr heiße Erotik, als Inka schreibt sie vor allem homoerotische Romane. Und als Loreen nun veröffentlicht sie eine spannende Dystopie, natürlich wieder gewürzt mit Romantik und Liebe. Auch, wenn das Buch erst jetzt erscheint, ist es dennoch ihr Erstlingswerk, das mehrere Jahre unbeachtet in der Schublade lag, bis es jetzt sehr veröffentlicht wurde.

Kate lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel Sam. Sie ist eine Mutantin erster Klasse, kann Gedanken lesen und manipulieren. Doch Mutanten sind nicht gerne gesehen im Volk, und so hat Kate ihre Fähigkeiten viele Jahre unterdrückt, um unerkannt zwischen den normalen Menschen zu leben. Eines Tages begegnet ihr der geheimnisvolle Jack, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Auch er hat ein Auge auf Kate geworfen, und er vertraut ihr seine Vergangenheit an: er ist ein unregistrierter Mutant dritter Klasse, das heißt er verfügt über psychische und physische Kräfte. Von Loyal Pharmaceutics wurde er für militärische Zwecke gefoltert, konnte jedoch entkommen und ist seitdem auf der Flucht. Gemeinsam machen sich Jack und Kate auf eine gefährliche Mission: Jack will sich rächen, und Kate möchte als Rebellin für die Rechte der Mutanten kämpfen.

Sonst in der Gegenwart oder meist Vergangenheit, wagte sich die Autorin bei ihrem Erstling in die Zukunft. Geschickt erwähnt sie hier und da Einzelheiten, um die Welt von Jack und Kate lebendig werden zu lassen: Müll wird atomisiert, Tiger leben nicht mehr aber streifen als 3D-Holos durch den Zoo, Autos erledigen Kurierfahrten im Autopilot, ein ID-Chip unter der Haut ersetzt den Ausweis und viele Dinge mehr. Wann genau die Geschichte allerdings spielt, das bleibt dem Leser unklar, es ist jedoch alles realistisch und gar nicht einmal so fern unserer Gegenwart beschrieben, wenn man von den Mutanten absieht.

Handlung, Verhaltensweisen, Konflikte sind alle sehr geradlinig und übersichtlich. Die Handlung verläuft klassisch und vorhersehbar vom Beginn hin zum Ziel, es gibt keine Überraschungen für den Leser. Auch ist klar definiert, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, das Geschehen ist einfach gestrickt. Die Charaktere sind sympathisch, jedoch wenig detailiert. Dadurch ist das Buch angenehm leicht und flink zu lesen. Denn die Sprache ist flüssig, die Handlung trotz der Vorhersehbarkeit spannend. Und wenn die Autorin eines kann, damals in Blutflucht mindestens so gut wie heute in den aktuellen Büchern, dann ist das die Beschreibung von Erotik. Immer wieder fallen ihr neue Möglichkeiten ein, wie man abseits von normal üblichen Praktiken Abwechslung für den Leser schaffen kann. In diesem Fall nutzen Jack und Kate ihre psychischen Kräfte, um unbemerkt öffentlich ihre (und unsere) Gedanken anzuheizen und sich Lust zu verschaffen.

Ein wenig mehr Tiefe wäre insgesamt wünschenswert gewesen, sowohl in der Komplexität der Handlung und des gesellschaftlichen Hintergrundes wie auch bei den Charakteren. Ansonsten ist das Buch top, noch kein typischer Minden oder Palmer, aber dafür ein würdiger Ravenscroft. Gäbe es noch keine anderen Bücher von ihr, so würde ich sagen: "die Autorin hat wirklich Potential, man sollte sie im Auge behalten". Aber das hat sich ja inzwischen bereits bestätigt.

Für alle, die noch nichts von Inka, Lucy oder Loreen gelesen haben, ist es ein unterhaltsamer Einstieg mit dem Versprechen für weitere, noch bessere Titel. Und für alle Fans ist der bisher unveröffentlichte Erstling natürlich ein Muss, der unbedingt in die Sammlung gehört ;-)

Und weil Jack so lecker ist, gibt es das Cover heute in größerer Variante:


SaschaSalamander 13.03.2012, 08.43 | (0/0) Kommentare | PL

Blutflucht

Erster Satz:
Es war Freitagabend.

Letzter Satz:
Nur das zählte.

aus: Loreen Ravenscroft: Blutflucht; Elysion 2012

SaschaSalamander 12.03.2012, 15.36 | (0/0) Kommentare | PL

Closed Beta - Tera - Teil II

Und wieder ist ein Wochenende um, an dem Kahdor sich begeistert in die Welt von TERA gestürzt hat. Über meinen Blog möchte er seine Eindrücke mit Euch teilen, und ich freue mich, hier gelegentlich auch andere Themen als Bücher und Filme vorstellen zu können :-)

>Hier< gibt es den ersten Teil vom 18.02.-19.02.2012

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CB Weekend II 2.03.-4.03


Letztes Wochenende war es soweit die TERA CB ging in ihre zweite Runde! Frogster legte hierbei nicht nur eine kleine Flotte von Servern für Spieler aus USA, England, Frankreich und Deutschland bereit sondern startete auch mit einer recht ordentlichen Lokalisierung in die zweite Testphase.

Die Lokalisierung kam überraschend vollständig daher: Es waren an diesem Wochenende nicht nur die System und Spieletexte übersetzt sondern wartete auch mit einer kompletten deutschen Synchronisation auf. Die Sprecher stammen zwar nicht aus den Hollywood bekannten Reihen jedoch ist es bereits eine respektable Sache, dass in der heutigen Zeit der MMO-Massenware sich hierbei derart Mühe gegeben wurde.


Auffällige Rechtschreibfehler waren mir nicht ersichtlich und auch nur wenige Systemmeldungen waren in einem gewohntem IT-Englisch zu finden, was wahrscheinlich auch nicht mehr beabsichtigt wird zu übersetzen.


Der Start am Freitag verlief einwandfrei und führte nur zu ein zwei Verbindungsabbrüchen, was für eine Betaphase und den damit verbundenen IT-Test völlig normal ist. In beiden Fälle handelte es sich wohl um kleinere Updates in den Texturen.


Da ich am 02.03. auf dem bereitgestellten deutschen Server neu startete, führe ich hier nicht erneut die Eindrücke der ersten Level auf.


Insgesamt ist zu sagen, dass sich das Tutorial bis etwa Level 8 erstreckt und das gesamte Anfängergebiet (Insel) einen Umfang bis etwa Level 11 bietet, abhängig von Aufstiegsgeschwindigkeit und Levelverhalten des Spielers. Wie bereits erwähnt: Für meinen Geschmack etwas zu lang! Ein sehr zarter Einstieg, der somit auch jungen und Gelegenheitsspielern die Möglichkeit für einen Anschluss bietet, alte Zockerhasen hingegen werden stöhnen. Jedoch mit den skurillen und kreativen Kreaturendesigns sowie der kleinen story-technischen Einleitung wird gekonnt über diesen langatmigen Einstieg hinweg geholfen. Die Startinsel beendet ihre Züge mit einem imposant inszenierten Endboss.


Alle erwähnten Ereignisse sind bis hierher alleine sowie auch als Gruppe zu meistern. Ob dieser Fakt für ein MMO positiv ist, sei dahingestellt, jedoch zeigt sich auch hier die Benutzerfreundlichkeit für Gelegenheitsspieler.


Am späten Abend stellten sich dann starke Serverprobleme ein und mehrere Einbrüche trübten die anfängliche Euphorie. Frogster reagiert hier schnell und sehr kundenfreundlich: es wurde sogleich ein Forumsbericht eingestellt und ein zweiter Ausweichserver für die deutsche Community ans Netz gehangen.


Am folgendem Samstag blieb ich dem schwächelndem Server treu. Denn es ging hier um eine TESTphase. Was würde es bringen wenn alle Tester vor einem Problem davon rennen? Meine Treue wurde mit einem erstaunlich stabilen Spielvergnügen belohnt. So genoss ich meine Abreise von der Anfängerinsel mit einer dramatisch in Szene gesetzten Flugstunde auf einem Pegasus.


Der Beginn einer langen Reise war die Hauptstadt der Föderation. Ein Bund aus allen Rassen, die dort friedlich vereint leben. Geschichtliche Hintergründe kann ich auf Grund meiner vergleichbar geringen Einblicke in das Spiel nicht geben. Weitere Informationen können folgen oder sollten von diversen Fanpages bezogen werden.


Die Hauptstadt war für meinen Geschmack etwas zu gigantisch gehalten aber dies kann auch nur mein Groll gegen lange Wanderwege sein. Bei einem gefüllten Release wird es sich vielleicht noch als ein Segen zeigen.


Im Zentrum des Handelns gibt es nicht nur diverse Möglichkeiten seiner Bankfächer, Items, Fertigkeiten und Mounts zu ändern, kaufen oder sogar umzugestalten sondern man hat nun auch endlich einen kompletten Zugriff auf das Craftsystem.


Erstellt werden kann so ziemlich alles vom Spieler – nunja, und auch wieder nicht! Das Gute am System ist, dass viele der verwendbaren Items von Spieler erstellt werden können. Von Schriftrollen bis hin zu den Waffen ist wirklich „fast“ alles vertreten. Sogar Verbesserungen können anschließend noch durchgeführt werden, sofern, und hier ist der Knackpunkt, alle erforderlichen „Zutaten“ vorhanden sind. Viele der erforderlichen Items für das Craftsystem können in der Natur gefunden werden oder sogar aus der Demontage bisheriger Gegenstände gewonnen werden. Leider jedoch nicht alle, was das Crafting-System zu einem bisher nicht gerade rentablen Spielinhalt macht.


Möglich, dass die Spezialzutaten erst später in höheren Leveln selbst zugänglich sind was das Craften dann für die unteren Levelschichten jedoch nicht gerade lukrativ macht. Vielleicht werden noch weiteren Inhalte oder Rezepte für die Erstellung dieser Dinge folgen und waren noch nicht eingebunden. Hoffe auf Zweiteres denn gerade das Craft/Handwerkssystem in einem MMO macht eine willkommende Abwechslung aus.


Dem Anfängerparadies entflohen steht es einem nun frei in die sehr groß und weitläufig gestaltete Welt zu ziehen oder brav von Quest zu Quest zu streifen. Denn dies ist ein weiterer sehr schöner Punkt. Am gesamten Wochenende musste ich nicht ein Monster extra moshen um irgendwelche Pausen zu überbrücken. Nahtlos konnte ich mich von Aufgabe zu Aufgabe hangeln, denn hiervon gab es mehr als genug. Wenn auch bisher leider nicht sehr innovativ, einfache Missionen wie man sie auch aus diversen Hack'n & Slay Titeln kennt. Hier ist definitiv Raum für frischen Wind!


Frisch, skurill, grotesk, lustig, fantastisch und vor allem atemberaubend ist hingegen das Setting und die ausgefallende Monstergestaltung. Nicht nur das, denn durch die Unreal 3 Engine wurde eine solche Detailliebe gepflegt, dass man den Gegner gar nicht ganz bewundert hat, bis er dann schon zu Boden geht. Unsagbares Fernweh bekam ich bei meiner Ankunft am Feenteich... von Bildern her weiß ich jedoch, dass dies nur ein Teil der wunderschönen Schauplätze dieser Welt sind.


Über diesen Geschmack lässt sich streiten, denn dieser asiatische Fantasyflair trifft gerade hier in Europa nicht die breite Masse, somit wird diese Bilderpracht wahrscheinlich nur einen Platz in einer ausgewählten Spielergruppe finden.


Der Sonntag war wieder mit diversen Serverproblemen gespickt. Hier reagierte Frogster wieder geschwind und nahm das Problemkind für eine Weile vom Netz um Hardwarekomponente auszutauschen. Leider half auch dies nicht, so war die Spielzeit für die Tester dieses Servers am Ende des Wochenendes etwas kürzer gekommen. Trotz dieser Hardwareprobleme finde ich den Service und die schnelle Reaktion des Hosters vorbildlich. Ich habe weitaus schlimmeren Service erlebt und freue mich, dass Frogster hierbei mit guten Ansätzen startet.


Am Ende bin ich von Freitag bis Sonntag mit Unterbrechungen dennoch bis Level 15 gekommen. Was für diese Spielzeit durchaus angenehm ist. Für Hardcore User geht es natürlich durchaus schneller, aber Genuss und Spielspaß sollten ja auch noch ihren Platz finden.


Alle erlernbaren Fähigkeiten konnten optional eingekauft werden und mussten nicht über ein einschränkendes Punktesystem eingetauscht werden. Es bietet sich somit die Möglichkeit auch ohne Reue Zauber/Skills/Fertigkeiten einfach auszuprobieren. Bei Nichtgefallen brauchen dann zukünftig weitere Updates der Fertigkeit einfach nicht mehr gekauft werden. Somit braucht sich nicht zwangsläufig auf ein Build versteift werden.


Da nach meinem Empfinden erst etwa mit Level 12-15 die Skills so zahlreich sind, dass das Kampfsystem somit erst am Sonntag, in den letzten Stunden, wirklich voll zur Geltung kam, möchte ich Euch erst in der nächsten Testphase mehr dazu berichten. Denn mit den Ketten und Combofunktionen ergeben sich, gerade für Magier/Priester/Mystiker, erst richtig gute Einsätze.


Mehr dazu und weitere spannende Eindrücke gibt es dann im nächstem Bericht. Das nächste CB Weekend findet am 16.03-18.03 statt. Vielleicht sieht man sich... bis bald,


Kahdor



SaschaSalamander 12.03.2012, 08.29 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 10

GELESEN / GEHÖRT
1 - Blutflucht (L Ravenscroft)
1 - Die Traumfrau 01 (R Amazume)
1 - Die drei ??? 152 -  Skateboardfieber
1 - Tote Mädchen lügen nicht (J Asher)
1 - Das Lufer-Haus (Lauscherlounge)
1 - Fünf (U Poznanski)
1 - Der Kackofant (K C Zehrer)
2 - Rebellen der Ewigkeit (G Ruebenstrunk)
3 - Meditation für Dummies (S Bodian)


GESEHEN
Black Swan
Sucker Punch


NEUZUGÄNGE
An Ancient Muse (L McKennitt)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - begonnen
5 - abgebrochen

SaschaSalamander 11.03.2012, 20.14 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Sucker Punch

Heute habe ich SUCKER PUNCH gesehen, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich den Film beurteilen soll. Und auch die Kritiken der öffentlichen Meinung gehen sehr weit auseinander. Er spaltet die Zuschauer. Und das zu Recht. Ich weiß nur noch nicht, wo ich mich selbst einordnen soll.

Eine Rezension zu diesem Film wäre für meine Ansprüche zu komplex, da ich ihn komplett zerlegen würde, und schon ohne ihn in alle Einzelteile zu zerlegen, fallen mir ohne groß zu interpretieren und ohne ausgiebige Recherche so viele Dinge auf, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen und wie ich das sortieren soll. Deswegen ist der Film der Form halber hier zwar unter "Rezension" zu finden, aber eigentlich ist es eher ein bunter Gedankenmix, der nicht so ganz sortiert ist ;-)

Zu Beginn fällt es ziemlich schwer, sich in den Film einzufinden. Der Zuschauer bekommt viele bildgewaltige Szenen, jede Menge Musik und nur wenig Text. Doch man sieht, wie der Vater seine Tochter nach einem blutigen Vorfall in eine Nervenheilanstalt bringt. Er verhandelt mit dem Pfleger eine Lobotomie. Doch als er geht, verwandelt sich die Szenerie in eine Art Edelbordell, die Patientinnen sind die Prostitutierten, und die Protagonistin soll in fünf Tagen einem besonders angesehenen Kunden als Jungfrau verkauft werden. Doch das hübsche Mädel hat die Fähigkeit, mit ihrem Tanz die Zuschauer in Hypnose zu versetzen. Anstelle der Tanzszenen sieht der Zuschauer dann das, was das Mädchen sich vorstellt, nämlich wie sie als Kriegerin eine Mission erfüllt, für die sie verschiedene Gegenstände sammeln muss, die ihr den Weg in die Freiheit ebnen. Dabei helfen ihr vier der Mädchen. Die Szenen wechseln zwischen dem Edelbordell und den Kampf (Traum) sequenzen, die mal im Ersten Weltkrieg, mal in der Zukunft, mal im alten Asien, mal in einer Fantasywelt spielen. Doch die Mission ist gefährlich, und nicht alle werden fliehen können ...

Mindfuck erster Güte. Und ich bin hin und her gerissen. Ein Meisterwerk, das ich zehnmal und noch öfter sehen könnte und immer wieder etwas Neues entdecke. Und eine billige - Verzeihung - Wichsphantasie, bei der junge Frauen in etwas breiteren Gürteln (sollen Röcke darstellen), Strapsen mal mit Katanas oder Maschinenpistolen kämpfen. Wie gesagt, unsortiert, ich werde jetzt einfach mal ein paar Gedanken los.


WAS MIR ÜBERHAUPT NICHT GEFIEL:

Der Film war insgesamt einfach Overload. An sich waren einige Dinge nicht schlecht, wurden aber zusehr ausgereizt. Die Bilderflut, die Musik, die Actionszenen. Manchmal ist weniger einfach mehr. Dieser Film wollte alles, was er zeigte, noch etwas mehr zeigen. Bigger, better, American. Gib mir XXL und davon gleich zwei.

Ich hatte ein enormes Problem mit der Hauptprotagonistin. Im Film ist sie 20. Aber man hat sie auf niedlich getrimmt. Mit blonden Zöpfchen an den Seiten. Ihre Kulleraugen so groß wie bei einem Stofftier, die Wimpern extralang. Die Lippen so prall wie Pamelas Melonen (und wenn sie diese öffnet, dann immer perfekt genau so weit, dass jeder Mann nur einen einzigen Gedanken hat, was er da hineinstecken kann). Kaum ein Brustansatz, kein Hintern. Aber ein gürtelbreites Röckchen, darunter Strapse. Und dazu eine Körpersprache wie bei einem Kleinkind. Ihr geneigter Blick, die unsicheren Bewegungen, die nach innen gedrehten Beinchen. Da fehlte noch das Kindergartentäschchen an dem langen Arm mit ausgestreckten Händchen. Ich kriege die Krise, wenn ich so etwas sehe, und in mir brüllt alles ganz laut P**philie! Wenn irgendeines der Mädels zu einem der Freier hätte "Daddy" sagen müssen, hätte ich vermutlich den Film ausgeschalten. Mit sowas habe ich ein ganz massives Problem, auch wenn ich da vielleicht überreagiere. Aber das Mädel - sie wurde auch noch Baby Doll genannt - hat mich wirklich aufs Äußerste strapaziert.

An sich habe ich nichts gegen sexy Heldinnen. Oder sexy Helden. Egal, es darf ruhig was fürs Auge geben. Wenn es aber SO sexy ist, dass ich das Gefühl habe, der Film ist nur eine Tarnung für einen Pseudoporno, dann fühle ich mich als Zuschauer betrogen. Ja, ich weiß, 3 Engel für Charlie sind auch sexy. Und Kill Bill ist auch sexy. Und und und. Aber hier war wirklich absolute Overdose. Noch dazu diese Überdosis Zuckergus. Überdosis Schminke. Ja, es war ein Stilmittel, und es hat den Film auf seine Weise genial gemacht, es war überzeichnet, zumal es ja schließlich eine Fantasiewelt war, der Traum innerhalb des Traumes. Trotzdem war mir das einfach zuviel.

Und dann die Dialoge! Auaaaa! Manchmal habe ich nicht nur innerlich aufgestöhnt, sondern auch real ein lautes ARGH von mir gegeben. Nein, viel Liebe steckt nicht in den Dialogen. Aber wer braucht schon Dialoge, wenn er bei den Kampfszenen ausreichend Blick auf die Höschen bekommt. Wozu soll ihr Mund Worte von sich geben, wenn man ihn doch so gut für andere Dinge verwenden könnte. Wer braucht schon intelligente Sätze, wenn der unschuldige Kindergartenblick doch für alles entschuldigt (auch für das fehlende Gehirn. Am Ende fragte ich mich, wozu man jemanden dann auch noch lobotomisieren muss, wo doch eh schon nichts da ist?)


WAS MIR GEFIEL

Ich fand es einen großartigen Mindfuck. Es dauerte ein wenig, bis man begriff, was hier gespielt wird und warum. Erst die Nervenheilanstalt, dann das Bordell, und dann auf einmal Erster Weltkrieg? Aah, und dann wurde es klar. Es war genial gemacht, wie die drei Welten ineinandergriffen und das Geschehen in der einen Welt als Metapher für ein Ereignis der anderen Welt anzusehen war. Ein Film auf drei Ebenen, wirklich prima umgesetzt! Das Ende war entsprechend abzusehen und passte hervorragend zum Film, rundete ihn perfekt ab.

Der wilde Genremix ohne Rücksicht auf irgendeine Schublade war auch genial. Das muss man mal schaffen, Orks, Drachen, Maschinengewehre, den Ersten Weltkrieg, einen asiatischen Tempel, Samuraikrieger, Cyborgs, eine Nervenheilanstalt der Jahrhundertwende und die Roaring 20s unter einen Hut zu kriegen. Dazu auch kein spezifischer Kampfstil. Mal wurde mit Messern gekämpft, mal mit Schusswaffen, Schwertern, Bomben oder purer Wendigkeit. Der Film war Drama, Fantasy, Erotik, Action, Scifi, Historisch. Es schien ein Mix aus Inception, Shutter Island, Einer flog übers Kuckucksnest, PowerPuffGirls, Alice im Wunderland, House of Flying Daggers, Herr der Ringe, Dungeons and Dragons, Kill Bill, Moulin Rouge, Cabaret und einigen Mangas aus Martial Arts, Magical Girl und Mecha.

Auch der Stil lässt sich nicht festlegen. Es ist bonbonbunt und zuckersüß, so niedlich dass man Karies kriegt. Und auf der anderen Seite gibt es Charaktere, die richtig eklig, schmierig und hässlich sind. Eben alles stark überzeichnet. Da sind allerliebste Niedlichkeiten mitten in einer Bastion der Widerwärtigkeit. Als würde man die Powerpuff-Girls in ein dunkles Kellerverlies sperren, wo sie sich den Weg vom untersten Verlies hinaus in die Freiheit ermetzeln müssen, vorbei an Drachen, Vergewaltigern und Soldatenzombies. Und die niedlichen Girls kennen kein Pardon, einfach mal eine Kehle aufzuschlitzen und mit der Hand mitten ins Gekröse zu greifen. Und dann schnell noch mal ein Blick aufs Höschen und die großen Kulleraugen. Heureka, Mission geschafft, auf zur nächsten Qest!

Als Anime- und Mangafan gefällt mir dieser Mix natürlich auch. Kampfroboter / Mechas. Dann die Art des Mindfuck an sich sowie die Darstellung der Mädels. Solche Kampfmädels hat man in Animes oft. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich sie gezeichnet irgendwie besser finde als in real. Als Zeichnung kann ich mit dem "sieht recht jung aus" gut leben, real fällt mir das schwerer. Trotzdem, sehr viele animetypische Elemente. Wäre SUCKER PUNCH ein 20bändiger Manga, hätte ich vermutlich alle Bände im Regal stehen. Als Film sehe ich das etwas skeptischer. Aber es wirkt tatsächlich, als hätte man eine entsprechende Vorlage verfilmt.

Die Bilder waren mir stellenweise zuviel, manche Kamerafahrten zu hektisch. ABER es gab einzigartige Momente, die alles wettmachen. Allein eine Szene, in der die Mädchen vor einem Spiegel sitzen. Die Kamera dreht und fährt in den Spiegel hinein, man sieht hinter dem Spiegel durch den Spiegel hindurch auf die Mädchen davor, die Kamera fährt zurück, und man sieht, dass die Mädchen hinter dem Spiegel zu sitzen scheinen und das, was man für die Mädchen vor dem Spiegel hielt nur das Spiegelbild ist. Ein WTF - Gefühl allererster Güte, eine Darstellung zweier gleichzeitiger Parallelwelten, und allein diese eine Szene hat den Film absolut grandios gemacht. Oder eine Kamerafahrt auf einen Zeppelin hin, dann auf den Zeppelin hinauf, um ihn herum und daran herunter, als wäre man der Wind selbst, der die Plane des Luftschiffes streichelt.


FAZIT:

Der Film ist unglaublich unkonventionell. Und mir fällt kaum ein Vergleich ein. Meiner Ansicht nach setzt SUCKER PUNCH neue Maßstäbe in vielerlei Hinsicht, und man muss ihn einfach gesehen haben. Der Film verdient eine ganz besondere Würdigung. Aber bei den Dialogen sollte man einfach weghören, sie sind eh nicht handlungsrelevant, die Handlung erschließt sich allein aus den Bildern. Bei der Musik muss man, wenn man wie ich empfindlich ist, einfach gelegentlich mal den Ton ausschalten oder sehr viel leiser drehen, auch der schönste Song kann irgendwann zu laut und lästig werden. Und was die Kindergartenoptik der Protagonistin betrifft, da muss jeder für sich selbst entscheiden, immerhin ist BabyDoll ja bereits 20.

Es ist ein Film, bei dem man enorm viel mitdenken muss, um ihn zu begreifen. Und bei dem man in anderer Hinsicht das Hirn komplett ausschalten muss, weil man sonst ständig schmerzerfüllt aufstöhnt. Absolut ungewöhnlich. Ich denke, ich finde ihn zu 70 Prozent ein Meisterwerk. Und die restlichen 30 Prozent werfe ich in die Schrottpresse.




SaschaSalamander 10.03.2012, 20.04 | (0/0) Kommentare | PL

Rebellen der Ewigkeit

ruebenstrunk_rebellen_1.jpgVORAB

Ich werde keine handlungsrelevanten Spoiler benennen, die Rezension wird also den Lesespass nicht vorwegnehmen. Um allerdings meinen Eindruck der Geschichte zu verdeutlichen, benenne ich einzelne Elemente der Handlung. Ohne den entsprechenden Zusammenhang sind diese irrelevant und verraten nichts Wichtiges. Wer dies aber trotzdem nicht wünscht, für den füge ich ausnahmsweise VORSICHT SPOILER und SPOILER ENDE vor den jeweiligen Absatz.


INHALT

Die Firma Tempus Fugit kauft Lebensjahre, um sie an Dritte zu verkaufen. Arme Menschen können sich auf diese Weise medizinische Versorgung, Ausbildung und andere notwendige Dinge leisten, reiche Menschen verlängern dadurch ihr Leben. Valerie hat gerade 10 Jahre verkauft, als sie bei einem Verkehrsunfall mit der Privatdetektivin Karelia und dem Fahrradkurier Willis im wörtlichen Sinne aufeinanderprallt. Karelia arbeitet für Tempus Fugit und soll ermitteln, wer die Zeitvorräte gestohlen hat. Da sie noch zwei kompetente Mitarbeiter braucht, engagiert sie Valerie und Willis. Die drei recherchieren und stoßen dabei auf die Gruppe REBELLEN DER EWIGKEIT. Angeblich sei die Technik, mit der Tempus Fugit arbeitet, gefährlich und bedrohe die Welt. Doch wem können die drei glauben? Und können sie eine mögliche Zerstörung der Welt aufhalten?


THEMA, GENRE

Romane und Filme rund um das Thema Zeitreisen, Lebenszeit, Paralleluniversum sind keine Seltenheit, und ich mag dieses Thema sehr. Von "Realismus" zu reden, spare ich mir hier, denn selbst Zeitparadoxien und logische Brüche sind in diesem Kontext reine Spekulation und künstlerische Freiheit. Dennoch muss ein solchese Thema natürlich eine gewisse Glaubwürdigkeit transportieren. Ruebenstrunk verwendet für seinen Roman die Quanthenphysik, und er beschreibt den Vorgang sehr einfach und nachvollziehbar. Dadurch ist das Buch inhaltlich auch für sehr junge Leser geeignet, während ältere Leser hier und da einige Male ungläubig das Gesicht verziehen werden und sagen "aber das geht so doch gar nicht".

Ein klares Genre ist nicht abzugrenzen. Ein Jugendroman, das ganz klar. Thematisch bietet es Stoff für einen Wissenschaftsthriller, dafür ist das Thema der Paralleluniversen und der Quantenphysik allerdings nicht ausreichend aufgebaut. Es böte sehr gute Ansätze, doch der Autor legt Wert auf andere Dinge. Thrillerelemente sind enthalten, eingebettet in eine dystopische Zukunft. Durch die Technik liegt auch die Science-Fiction nah. Es ist ein bisschen von allem aber nichts davon komplett. Einerseits ist das eine spannende Mischung: ich mag es sehr, wenn Autoren sich nicht in ein Raster pressen lassen. Auf der anderen Seite wirkt der Roman dadurch stellenweise etwas halbherzig: Für einen Thriller stellenweise zu soft. Für Wissenschaft zu wenig Erklärung derselben. Für eine Dystopie zuwenig Ausarbeitung der zukünftigen Gesellschaft. Für Science-Fiction zuwenig futuristische Technik (von dem Extrapolator natürlich abgesehen).

Auch die genaue Zeit und der Ort, wo die Handlung spielt, lässt der Autor offen. Das stört mich wenig, denn das lässt der Phantasie freien Lauf. Zudem gibt es hier und da kleine Hinweise, die Vermutungen bekräftigen. Aber es ist nicht notwendig für den Verlauf der Geschichte. Dadurch allerdings nimmt sich Ruebenstrunk selbst die Möglichkeit, dem Roman eine gewisse Tiefe zu verleihen, die vor allem ältere Leser sich erhoffen.


CHARAKTERE, ZIELGRUPPE

Wie das Genre ist auch die Zielgruppe nur schwer zu definieren. Ich halte den Roman stellenweise aufgrund der Charaktere und der geradlinigen Handlung sowie der einfachen Erklärung der Technik bereits für Jugendliche ab etwa 13 Jahren geeignet. Dagegen allerdings spricht eine recht grausame Szene gegen Ende (wobei, es ist schlimm, aber ich habe mit gleicher Altersfreigabe schon heftigere Sachen erlebt, man sollte die Jugend nicht unterschätzen) sowie das Alter der Protagonisten, die mit 17 Jahren doch darüberliegen. Das Verhalten der Charaktere allerdings  - in meinen Augen verhalten sich Karelia, Valerie und Willis wenig erwachsen. Der Leser muss das Verhalten eines Charakters nicht gut finden, aber er sollte es anhand der Romanhandlung nachvollziehen können. Hier allerdings gibt es viele Momente, in denen wohl gerade ältere Jugendliche und besonders Erwachsene mit dem Kopf schütteln:

VORSICHT SPOILER ~~~~~ Keine Zitate, da ich nicht das Buch in der Hand hatte sondern das Hörbuch. Daher sinngemäße Erwähungen: "dieser Verräter! Ich werde ihn umbringen" - "das musst Du nicht, er hat bereits die Stadt verlassen und wird nicht mehr zurückkommen, hat er gesagt" - "na gut, das genügt mir". Auch das Verhalten der Detektivin, zwei wildfremde Jugendliche einfach mal so in ihre Arbeit einzuweihen und sie sofort anzuheuern, finde ich seltsam und unreatlistisch. Überhaupt sind alle sehr vertrauensselig. So vertraut ein Rebell sich aufgrund einer kurzen Aussage von Willis sofort diesem an und verrät ein geheimes Treffen. Und Willis vertraut kurz darauf dem Rebell absolut naiv einfach seinen Auftraggeber und den Auftrag an. Überhaupt sind alle Protagonisten in meinen Augen sehr naiv, sie vertrauen sofort fast jedem, der sagt "vertrau mir". Sie erfahren hier etwas und glauben es, dann kommt eine andere Person und sagt ihnen das Gegenteil und schwupps drehen sie das Fähnchen und überlegen nur kurz was nun eigentlich stimmt. Charakterstärke und Willenskraft ist nicht gerade die herausragende Eigenschaft irgendeines Beteiligten. Auch begrüße ich, wenn ein Mensch tierlieb ist, aber wenn man in Lebensgefahr schwebt, ist der Gedanke "ich muss meinen Hamster aus der Wohnung retten" dennoch sehr ungewöhnlich. Dann wäre da noch eine Rebellin, die sich zwar maskiert und anonym im Video auftritt, die aber offensichtliche Merkmale wie ein verkürztes Fingerglied einfach so in die Kamera hält statt einen Handschuh anzuziehen. Und solcherlei Momente gibt es in REBELLEN DER EWIGKEIT leider sehr viele. ~~~~~ SPOILER ENDE

Von daher: viele Entscheidungen mögen jüngere Jugendliche zwischen 12 und 15 nachvollziehen können und gut finden, Menschen mit etwas mehr Lebenserfahrung dagegen weniger. Bei reinen Kinder- oder Jugendbüchern ist das in Ordnung, ich lese sehr gerne Kinderbücher. Aufgrund der Thematik allerdings hat sich der Autor in einen Bereich begeben, wo diese simple Kinderlogik einfach unangemessen scheint. Logikschwächen zum wissenschaftlichen Teil des Buches wie gesagt will ich als künstlerische Freiheit stehenlassen, trotzdem werden diese Dinge älteren Lesern aufstoßen.

Dass der Roman sich deutlich an jüngere Leser richtet, zeigt sich auch an der klaren Trennung von Gut und Böse. Diese sind vom ersten Moment an klar definiert, es gibt auch keine wirklichen Überraschungen. Auch bleiben innere Konflikte und ethische Fragen dabei völlig außen vor, die eventuelle Grauzonen beinhalten könnten. Dadurch fehlt es den Charakteren an einer Tiefe, die ältere Leser einfordern. Auch die Vorhersehbarkeit der Handlung und der Aufbau der Geschichte sind sehr geradlinig und sind unterhaltsam für jüngere Leser, unterfordern aber erfahrene Bücherwürmer:


AUFBAU, UMSETZUNG

REBELLEN DER EWIGKEIT beginnt im Prolog mit einem Verrat, der angedeuteten Vernichtung einer Person, der Aussicht auf die zerstörung der Welt. Wow, was für eine Einleitung, was für ein Versprechen an den Leser! Doch was vielversprechend beginnt, das geht absolut geradlinig, vorhersehbar und erst einmal recht langsam weiter. Karelia, Willis und Valerie werden kurz vorgestellt, treffen aufeinander, sind sich sofort sympathisch, jeder nimmt die Schuld für den Unfall auf sich und bietet sich an natürlich die Folgen dafür zu tragen, und schon arbeiten sie zusammen und werden auch haben auch nach kurzer Zeit schon erste Ermittlungserfolge. Die Ermittlungserfolge sind so offensichtlich, dass der Leser sich fragt, warum Tempus Fugit hierfür eine Privatdetektivin einstellte.

Nach den Ermittlungserfolgen macht man eine der Rebellenführerinnen ausfindig, was zu ersten Komplikationen führt. Trotzdem geht die Handlung geradlinig weiter, auch wenn jetzt immerhin zwei Parteien involviert sind. Bald werden die Protagonisten in die jeweiligen Interessenkonflikte einbezogen, doch noch immer ist es offensichtlich, wer auf welcher Seite steht und was zu tun ist. Im showdown wird es unerwartet brutal, doch danach ist wieder alles so glatt wie zuvor, auf zum Happy End.


HÖRBUCH

Jacob Weigert war mir als Sprecher bisher unbekannt. Er hat hier und da vereinzelt schon Hörbücher eingesprochen, doch keines das ich gehört hatte. Seine Stimme finde ich sehr angenehm. Er variiert nicht in den Tonlagen und Stimmen, doch er verändert ein wenig die Sprachmelodie. Auffällig sind die Unterschiede zwischen den einzelnen gesprochenen Charakteren nicht, aber man kann meistens doch erkennen, wer gerade spricht. Dafür muss man jedoch sehr genau hinhören. Das Buch ist zwar geradlinig aufgebaut, hat aber dennoch einen Spannungsbogen, wo ich es sinnvoll fände, gelegentlich die Stimme zu erheben, das Tempo zu erhöhen, Emotion in die Stimme zu legen. Dies tut der Sprecher nicht, wodurch an sich spannende Momente gelegentlich untergehen und sich nicht vom Rest des Buches abheben.

Wie gesagt, er hat eine angenehme Stimme, ich hörte ihn sehr gerne. Doch für dieses Hörbuch war er in meinen Augen eine eher ungeeignete Wahl. Weigert kann ich mir sehr gut vorstellen für die ruhige Geschichte eines männlichen Ich-Erzählers. An aktuellen Titeln wären dies zum Beispiel Dashners DIE AUSERWÄHLTEN, Poznanskis SAECULUM oder Francescs RETRUM. Für eine auktoriale Erzählweise mit wechselnden Sprechern und vielen actionreichen Momenten allerdings finde ich ihn unpassend, da sowohl Teile der Handlung als auch die Persönlichkeiten der Sprecher eher untergehen. Gerade bei dem sowieso schon eher "glatten" REBELLEN DER EWIGKEIT hätte man durch einen variableren Sprecher sehr viel herausholen können.


GESAMTEINDRUCK

REBELLEN DER EWIGKEIT hinterlässt mich sehr gespalten. Die Handlung ist mustergültig aufgebaut, die Charaktere sind sympathisch. Aber mir fehlt es doch ein wenig an Substanz und Griffigkeit, es ist mir stellenweise alles etwas zu glatt, zu vorhersehbar, die Guten zu gut, die Bösen zu böse, die Handlungsweisen der Protagonisten zu unausgereift. Doch die Geschichte selbst ist sehr gut erdacht, die Idee dahinter auf spannende Weise umgesetzt. Trotz kleiner Schwächen finde ich die Darstellung der Paralleluniversen, der Quantenphysik und des Extrapolators sehr originell und kreativ umgesetzt. Der Schreibstil selbst ist angenehm und flüssig, Ruebenstrunk versteht sein Handwerk. Die ARTHUR-Bücher reizen mich schon lange und werden demnächst sicher von mir verschlungen, ich wurde neugierig auf weitere Titel des Autors.


FAZIT

Erwachsenen und Twens würde ich das Buch nicht empfehlen, da die Vorhersehbarkeit der Geschichte und einige Unstimmigkeiten in Verhalten und Handlung den Lesegenuss deutlich schmälern. Junge Leser allerdings bekommen eine packende Geschichte, in der ein bekanntes Thema auf originelle Weise umgesetzt wurde. Es hört / liest sich sehr spannend, die Charaktere sind sympathisch, und man ist vom ersten Moment gefesselt. Genau richtig, um junge Leseratten für komplexe Themen zu begeistern.

SaschaSalamander 09.03.2012, 09.07 | (0/0) Kommentare | PL

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