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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Fantasy
Weniger wilde Schafsjagd
Aber momentan nervt mich das. Mensch, wann kommt Murakami endlich in die Pötte? Was ist nu mit dem komischen Foto und dem Schaf? Er hat ja schon eine halbe Ewigkeit gebraucht, bevor er überhaupt zu dem Foto mit dem Schaf kam ... muss ich jetzt etwa ein weiteres Drittel warten, bevor das Schaf auftaucht, um das es geht? ARGH! von "wild" ist momentan ja wirklich überhaupt nichts zu spüren, da würde ich jetzt wirklich lieber meinen Bartimäus oder den Roman von McDermid schnappen, statt nochmal dutzende Seiten zu warten, bevor die Schafsjagd überhaupt beginnt! (aber das zieh ich durch, es liest sich trotz allem sehr angenehm und schnell)
SaschaSalamander 27.12.2005, 15.57 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Eragon
Doch, mir hat Eragon gefallen. Anfangs hatte ich etwas Probleme, mich zurechtzufinden, der Schreibstil sagte mir nicht sonderlich zu, ich brauchte mehrere Tage für die ersten Seiten. Aber zum einen gewöhnte ich mich daran, und außerdem wurde es tatsächlich im Laufe der einzelnen Kapitel immer besser, bis ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Und nun kann ich die Fortsetzung gar nicht abwarten!
Die Geschichte ist nicht unbedingt die Neuerfindung des Fantasy, aber das verlangt ja auch niemand. Ich finde, Eragons Welt ist solide durchdacht, der Autor hat sich wirklich einen Plan von der Landschaft, den Menschen und den Lebensbedingungen dort gemacht, es wirkt alles logisch und gut strukturiert. Sollte er tatsächlich dieses Buch alleine geschrieben haben - ich unterstelle ihm nicht, dass ihm die Eltern oder andere Erwachsene geholfen haben, die Frage wird allerdings wohl jedem Leser gekommen sein bei der Komplexität dieses Buches, so zolle ich Christopher Paolini wirklich meine Hochachtung. Es ist doch eine umfassende Aufgabe, eine komplexe Welt zu entwerfen, die ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten hat. Dazu den Aufbau der Magie, eine fremde Sprache mit eigenen Worten entwickeln, die Historie des Landes, die verworrenen Intrigen des Königs, ein Schlachtplan für den ausgedehnten Kampf am Ende, Hintergründe für die gut greifbaren Charaktere, der Handlungsentwurf, die ganze Geschichte an sich. Das Buch ist in angenehmem Ton geschrieben, die Geschichte ist mitreißend, die Charaktere sind sympathisch, der Leser ist gefesselt. Mehr kann man von einem Fantasyroman wirklich nicht erwarten!
Ich muss zugeben, dass ich das Buch beim Analysieren (altes Kriegsleiden, ohne geht es leider nicht) vor allem stets unter dem Aspekt las, dass der Autor erst 15 Jahre alt war zu Beginn. Das erklärt die anfangs eher ungeschichte Sprache, die sich aber schnell steigert. Was mir von Anfang an auffiel, das waren aber vor allem viele Feinheiten, die ein Buch erst greifbar machen. Eine Handlung erzählen können viele. Aber der Geschichte tatsächlich Leben verleihen, das macht das Können eines Autors aus. Und Paolini schafft es mit vielen Kleinigkeiten, die Ereignisse vor dem Auge des Lesers zu eigenem Leben zu erwecken. Eragon betritt nicht nur ein verwüstetes Dorf, sondern Paolini zeigt sehr bildlich die Leere um ihn. Keine Kinder, die ihm entgegenrennen, kein bellender Hund, der Geruch des Feuers und des Todes, anschaulich werden die Hausruinen und Trümmer beschrieben, als stünde man selbst an diesem schaurigen Ort.
Ich frage mich, woher Paolini diese Fähigkeit nimmt, Szenen und Menschen so deutlich zu beschreiben. Er muss für sein Alter sehr reif sein, vielleicht hat er schon sehr viel erlebt. Oder er ist begeisterter Rollenspieler, Fantasyfan und Filmeliebhaber und hat seit frühester Kindheit alles verschlungen, was in diese Richtung geht, sodass er aus einem reichen theoretischen Erfahrungsschatz schöpfen kann. So mancher geübte Autor kann von ihm eine Menge lernen ...
Also, falls jemand dieses Buch als Fantasyfreund noch nicht gelesen hat ... noch ist es nicht zu spät, Weihnachten ist erst morgen, vielleicht reicht es ja noch für einen erweiterten Wunschzettel ... und gleich den zweiten Teil vormerken, der ebenfalls bereits erhältlich ist ;-)
SaschaSalamander 23.12.2005, 19.47 | (4/3) Kommentare (RSS) | PL
Das Geheimnis der blauen Schlange
Dieses Mal ergründet Charlie das Geheimnis um den verschwundenen Ollie Sparks und um die blaue Schlange, die Ezekiel Bloor (der Direkter der Schule, ein Bösewicht wie aus dem Kinderbuch) versteckt. Die Schlange soll die Fähigkeit haben, Menschen unsichtbar zu machen. Als sein Freund Benjamin ihm auch noch seinen Hund Runnerbean für ein halbes Jahr in Pflege überlässt und plötzlich der freundliche Lehrer Mr. Boldova die Schule wie aus heiterem Himmel verlässt, sitzen Charlie und seine Freunde ziemlich tief im Schlamassel. Zu allem Unglück ist sein Onkel Paton, der ihm sonst immer gegen die bösen Darkwood - Tanten zur Seite steht, schlimm erkrankt. Ob er jemals wieder gesund werden wird? Ob Charlie und seine Freunde das Geheimnis um die Schlange, den verschwundenen Schüler und den abgereisten Lehrer lüften können? Und ob man wieder etwas mehr über Charlies Vater Lyel erfährt?
Wie die beiden Vorgänger hat mir auch der dritte Band sehr gefallen. Die Figuren entwickeln sich weiter, die Geschichte wird angenehm vorangetrieben. Es ergaben sich einige neuen Hinweise, mit denen ich schon gerechnet hatte (vor allem bezüglich seines Vaters). Und die Aussicht auf den vierten Band reizt mich.
Ich kann nirgendwo entdecken, dass demnächst weitere Bände in Deutschland erscheinen, aber die englische Fortsetzung habe ich bei Amazon gesehen, erschienen im Juni diesen Jahres: Der vierte Band heißt auf Englisch "Charlie Bone and the Castle of Mirrors" (Charlie Bone und das Spiegelschloss). Billy Raven hat endlich Eltern gefunden, die ihn adoptieren. Aber wie es aussieht, haben diese Eltern finstere Pläne mit ihm ...
Ach, ich mag den kleinen Charlie Bone. Ein Kinderbuch, wie ich es einem Kind von etwa 10 Jahren (oder auch etwas jünger) sofort vorlesen würde. Für Kinder diesen Alters wirklich anspruchsvoll in der Handlung, aber absolut kindgerecht in Sprache und Aufbau dargeboten. Als Erwachsener muss man natürlich ein wenig zurückstecken (wodurch auch einige schlechte Rezensionen kommen. Manche Leser neigen dazu, alle Bücher nur für sich zu bewerten und zu vergessen, dass Kinder andere Ansprüche haben als Erwachsene), aber wenn man alle Logik ausschaltet und das Buch mit den klaren Augen eines Kindes liest, dann ist Charlie wirklich ein Freund, wie man ihn nur zu gerne hätte!
SaschaSalamander 10.12.2005, 11.51 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
Bartimäus und das Amulett von Samarkand
Nathanael ist der Zauberlehrling eines minderbemittelten, egoistischen und ziemlich gleichgültigen Magiers. Aber im Gegensatz zu seinem Meister saugt Nathanael das Wissen auf wie einen Schwamm. Als er zum ersten Mal nach vielen Jahren endlich unter Aufsicht einen kleinen Krötendämon herbeizaubern darf, hat er schon längst heimlich einen mächtigen Dschinn der 14. Ebene beschworen. Bartimäus, wie dieser Dschinn heißt, soll ihm das Amulett von Samarkand stehlen, denn Nathanael möchte sich an dem Besitzer des Amulettes für eine vergangene Demütigung rächen. Aber er konnte ja auch nicht ahnen, in welches Spiel um Macht und Magie er da hineingeraten würde!
Das Buch wechselt in der Erzählung zwischen dem unbeteiligten Erzähler, der von Nathanael berichtet und Bartimäus Gedanken in der Ich-Form. Während die Geschichte um Nathanael vor allem die Handlung vorantreibt, sorgt Bartimäus für eine Menge Humor und Ironie. Über mangelndes Selbstbewusstsein kann dieser Dschinn beileibe nicht klagen, nur zu gerne prahlt er damit, was er alles schon erreicht hat. Und jammert darüber, dass dieser kleine Niemand einen so machtvollen Dschinn wie ihn beschwören konnte. Immer wieder sucht er eine Möglichkeit, seinem Meister einen Strick zu drehen, sich ihm zu entwinden, aber Nathanael hat an alles gedacht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Art Hassliebe, sie retten sich gegenseitig das Leben, um es sich anschließend wieder unnötig schwer zu machen.
Das Buch strotz nur so vor intelligenten Einfällen, kniffligen Tricks und einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. Man kann Bartimäus einfach nicht böse sein, auch wenn er seinem Meister noch sosehr alle Teufel und Dämonen der Hölle an den Hals und ihm einen möglichst grauenvollen Tod wünscht. Irgendwie ist er doch liebenswert, man kann seinen Frust gut nachvollziehen. Außerdem ist Nathanael, der picklige, hässliche, unscheinbare Jugendliche, auch nicht gerade ohne. Er hat mit allen fiesen Finten des Dschinns gerechnet ist gegen (fast) alles gewappnet. Nicht ohne Grund erfüllt Bartimäus treu seinen Dienst, denn im Falle des Nichterfüllens hat sich Nathanael ziemlich gemeine Sanktionen ausgedacht.
Bartimäus ist ein Buch, das wieder einmal etwas Neues auf den Markt brachte. Die abwechselnden Erzählperspektiven kamen schon vor, sind aber nicht allzu häufig. Und dass ein pickelgesichtiger Rotzbalg einen hochmächtigen Dschinn beschwört, eine Verschwörung aufdeckt und trotzdem keine Ehre bekommt, das ist mal etwas anderes. Gut, Zauberlehrlinge, sonderbegabte Schüler und Meisterdiebe machen sich in den letzten Jahren immer beliebter in der Jugendliteratur, aber Bartimäus und Nathanael sind wirklich etwas ganz Besonderes. Zwei solche unsympathischen (und deswegen erst so richtig sympathischen) Antihelden hat die Jugendliteratur bisher nicht gesehen! Wer Bücher wie Harry Potter, Charlie Bone, Artemis Fowl oder andere begabte Jugendliche mit einem Hang zu haarsträubenden Abenteuern mag, der wird "Bartimäus" bestimmt genauso in sein Herz schließen, auch wenn die Zielgruppe bei Bartimäus wohl ein klein wenig älter angesetzt werden kann.
SaschaSalamander 02.12.2005, 15.56 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Erster Eindruck
SaschaSalamander 28.11.2005, 15.01 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Harry Potter und der Feuerkelch
Mir persönlich hat der vierte Band am wenigsten von allen bisherigen gefallen, da er sehr langgestreckt war und sich alles zu lange zog. Der Film dagegen gefiel mir besser als die ersten drei. Teil eins und zwei waren ja doch recht "niedlich", was ich eher unangemessen fand, der dritte dagegen etwas ZU düster. Der vierte hat genau das richtige Maß aus Humor und Ernsthaftigkeit. Auch die schauspielerische Leistung fand ich hier irgendwie besser, natürlicher. Das Schloss, die Schuluniformen, der Wald, genau so hatte ich mir das alles vorgestellt. Dieser Teil war genau so umgesetzt, wie ich das Buch vom ersten Band an immer vor mir sah.
Madame Maxime, Mad Eye Moodys Verhalten (das Aussehen hatte ich etwas anders in Erinnerung, aber es war sehr gut gemacht), Voldemorts Aussehen, die fliegenden Pferde, die Kutsche, vor allem jedoch Victor Krum. Krum war großartig, als hätten sie ihn meiner Vorstellung von ihm entnommen! Schade fand ich alleine die Weelas, die waren dann doch recht glanzlos. Jemand, er das Buch nicht gelesen hat, kann nicht auch nur im Geringsten erahnen, dass Fleur und ihre Schwester etwas Besonderes sind.
Großartig fand ich die Kameraführung, verschiedene Kleinigkeiten und Effekte, etwa ein weinendes " Buntglasfenster im Regen oder die Animation verschiedener Zaubersprüche. Ich halte sie für gelungener als in den anderen drei Filmen. Die Feinheiten in der Umsetzung einzelner Szenen war weder effektüberladen noch trist und fiel häufig nur bei genauem Hinsehen auf.
Es wurde enorm viel gekürzt oder leicht abgeändert, mehr als in allen bisherigen Bänden. Bei der Dicke des Buches kein Wunder und anders auch nicht möglich. Wer die Bücher nicht kennt, wird kaum etwas vermissen. Hier und da vielleicht einmal etwas als "recht schnell abgehandelt" empfinden oder sich eventuell eine kleine Erklärung zu einzelnen Verhaltensweisen, Zaubersprüchen oder Ereignissen wünschen, aber das dürfte sich in Grenzen halten und ist auch bei anderen Filmen so (die keine Lilteraturverfilmung sind).
Wer das Buch kennt, sollte sich den Film auf jeden Fall ansehen, denn es ist eine gekonnte Umsetzung geworden. Wer das Buch nicht kennt, sollte es auf jeden Fall lesen! Die Weelas, Rita Kimmkorns Fähigkeiten und weitere Gemeinheiten, der Auftrag an Hagrid und Mme Maxime, die gesamten Einzelheiten der Quidditch Weltmeisterschaften, das trimagische Turnier aus Sicht der anderen drei Teilnehmer als Harry, Hermines Beziehung zu Krum, die Einführung in das Ministerium und der Mitarbeiter, eigentlich alles, das auf kommende Ereignisse hinweist und die eigentliche Spannung des Buches ausmachte. Ich wünsche allen Lesemuffeln, dass sie sich endlich aufraffen mögen, denn ihnen entgeht eine Menge ;-)
SaschaSalamander 17.11.2005, 11.51 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Tintenblut
Was Spoiler betrifft: Die zu Anfang beschriebene Handlung lässt, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, keine Rückschlüsse auf das Ende von "Tintenherz" zu. Schriftsteller finden immer einen Weg, eine Handlung auf die eine oder andere Weise in die Wege zu leiten.
In diesem Band macht sich Meggie auf, die Tintenwelt selbständig zu erkunden. Wenn es möglich ist, Charaktere aus dem Buch herauszulesen, dann ist es bestimmt auch möglich, sich in das Buch hineinzulesen! Sie wollte schon immer sehen, wovon ihre Mutter ihr so oft erzählt hat. Gemeinsam mit Farid macht sie sich dort auf die Suche nach Staubfinger, um ihn vor Basta zu warnen. Und wie es scheint, sind nicht alle Bösewichte des ersten Bandes vernichtet, und diese zwingen nach Meggies Verschwinden Mo in die Tintenwelt, wo ihm seine Strafe zuteil werden soll. Resa (Meggies Mutter) klammert sich an Mo und wird ebenfalls in die Welt der Feen und Zauberwesen gezogen.
Bald trifft Meggie auf Fenoglio, den Autor des Buches, der dort weilt. Der alte Mann versteht sich bestens mit dem fahrenden Volk und erfindet Räuberballaden vom Eichelhäher, einer Art Robin Hood, welche ihm die Gaukler gerne abnehmen. Doch die Geschichte des Buches "Tintenherz" entgleitet Fenoglio, sie nimmt ihre eigene böse Wendung. Gute sterben, Böse reißen die Macht an sich, und dem Volk geht es schlecht. Und dann taucht plötzlich der Eichelhäher auf, den es dort eigentlich gar nicht geben sollte.
Mir hat "Tintenblut" weit besser gefallen als "Tintenherz". Während der erste Band stellenweise etwas langgezogen auf mich wirkte, war dieser Teil von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd. Gerne hätte ich ihn nur quergelesen, weil ich keine Zeit dafür hatte und die Abgabe in der Bücherei bevorstand, aber es war mir nicht möglich. Zu schön, wie Cornelia Funke hier mit Worten spielt und die Charaktere durch die Handlung führt, ich konnte mich kaum eine Minute losreißen.
Die Handlung ist wesentlich logischer und besser aufgebaut. Das mag allerdings auch daran liegen, dass Cornelia Funke im ersten Band etwas gewagt hat, das nicht allzu viele Autoren wagen: sie hat Figuren einer anderen Welt in unsere gebracht. Das ergibt natürlich manchmal einige Ungereimtheiten. So erscheint es etwa unlogisch, wie sich die Polizei so in die Enge treiben lässt, anstatt große Geschütze aufzufahren. Die gesamte Situation mit Capricorn und dem Dorf inmitten einer abgelegenen Landschaft erscheint nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Lesern, mit denen ich mich austauschte, als ziemlich ungewöhnlich und unlogisch. Aber das muss man bei diesem Buch eben in Kauf nehmen, anders wäre es kaum möglich gewesen. Bundeswehr und Kriminalpolizei haben in "Tintenherz" einfach nichts verloren, auch wenn es (wie auch andere Szenen des Buches) unlogisch ist.
In "Tintenblut" dagegen kommen Charaktere aus unserer Welt in eine fremde. Es ist für einen Autor ebenso anstrengend, wenn auch auf andere Weise: es gilt nicht zu überlegen, wie fremde Menschen wohl in unserer Welt leben könnten. Dafür muss genau dargestellt werden, wie diese andere Welt aussieht, es muss quasi ein neues Universum erschaffen werden. Und das ist ihr im zweiten Band wirklich gelungen. Die Figuren wirken sehr realistisch und gut durchdacht, zum Greifen nah. Besonders gut finde ich, dass Fenoglio und einige andere von den klaren gut - böse - Rollen abweichen und eigene Wege gehen, ihr schlechtes Verhalten durch gutes Wollen rechtfertigen. Sie sind schwer einzuschätzen und bleiben für den Leser immer spannend.
Ich fand die Handlungen der einzelnen Hauptpersonen dieses Mal weitaus besser nachvollziehbar und habe richtig mitgelitten. Jetzt, nachdem der zweite Teil erschienen ist, halte ich den Hype um dieses Buch für gerechtfertigt. Allerdings sollte man den ersten Teil auf jeden Fall vorher gelesen habe, er gehört für das Verständnis des folgenden Bandes dazu und ist (fast) genauso unterhaltend wie die Fortsetzung.
SaschaSalamander 31.10.2005, 10.07 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
Bisher noch spannend
SaschaSalamander 24.10.2005, 10.07 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Das Buch
Naja, das Buch ist nicht gerade sein bestes. Es klingt vielversprechend und bietet eine Menge Potential, wie eigentlich alles von Hohlbein. Und wie alle neueren Bücher ist auch dieses eher mittelmäßig. Ich verweise einfach auf meinen Baukasten >"Ich bastel mir einen W und H Hohlbein - Roman"< und die daraus resultierende >Zusammenfassung<.
Was ich dem Buch hoch anrechnen möchte: es ist ausnahmsweise einmal ein wenig anders gestrickt (obwohl die Grundthemen und die Grundsturktur nach wie vor dieselben sind). Die gängigen Klischees bleiben alle erhalten. Aber dafür sind die Wiederholungen dieses Mal Teil des Inhaltes anstatt nur schlechte Technik des Autors. Immer, wenn es nicht so läuft, wie Leonies Vater es für richtig hält, wird die Wirklichkeit geändert. Und während sie anfangs Gedächtnislücken hat, erinnert sich Leonie von Mal zu Mal besser an das, was tatsächlich vorgefallen ist.
Aber das große Manko: dieser Roman hätte um mindestens ein Drittel oder mehr gekürzt werden können. Die Szenen sind, wie in letzter Zeit ständig bei Hohlbein, breitgetreten und zäh wie Kaugummi. Aus Spannung wird gähnende Langeweile, ich habe sehr viele Momente einfach überblättert. Sobald es eigentlich Exitus wäre, zückt Leonies Vater den Stift, und - schwupps! - setzt die Geschichte an einer früheren Stelle des Geschehens ein. Bis letzendlich die Schleife wieder ganz am Anfang mündet und sich alles wieder zusammenfügt. Die Welt ist gerettet. Und ein Spoiler war diese Aussage gerade wirklich nicht ;-)
Ich frage mich oft, ob Hohlbein wirklich soviel schlechter wurde, oder ob es einfach nur die Gewohnheit ist. Irgendwann kennt man seine Werke, und er schreibt immer dasselbe, als Fan erlebt man nichts wirklich Neues. Bald werde ich wieder einmal mein Lieblingsbuch von ihm lesen, den Greif, und dann bin ich gespannt: werde ich es als ebenso hirnrissig und platt empfinden wie seine neuen Werke, oder hatten die alten tatsächlich "mehr Pep", bessere Sprüche und eine spannendere Handlung?
SaschaSalamander 22.10.2005, 16.38 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Das Erbe des Zauberers
Der alte Zauberer Drum Billet fühlt sein Ende nahen. Entsprechend der Tradition sucht er einen achten Sohn auf, dessen achter Sohn nun seinen Zauberstab übernehmen und das Handwerk der Magie erlernen soll. Aber ... hoppla! Der achte Sohn des achten Sohnes entpuppt sich nach der Geburt als Mädchen! Es ist bereits zu spät, Drum Billet hat seinen letzten Atem ausgehaucht, der Zauberstab wurde bereits übergeben. Natürlich ist man in dem kleinen Dorf sehr auf die Tradition bedacht, und Frauen können höchstens Hexe werden. Warum nicht, auch Hexen genießen einen beachtlichen Ruf. Also geben die Eltern das Mädchen Eskarina mitsamt ihrem Stab bei Oma Wetterwachs in die Lehre, wo sie viel über "Pschikologi" (Psychologie, auf der die Magie der Hexen beruht) und Kräuterkunde lernt. Die thaumaturgische Energie in Eskarina ist jedoch zu stark, und so machen sich Oma Wetterwachs und ihre Schülerin auf, die Unsichtbare Universität der Zauberer aufzusuchen. Noch niemals zuvor wurde eine Frau zugelassen. Aber die beiden Frauen wissen, was sie wollen und bringen die verstaubte Altherrenriege ganz schön auf Trab ;-)
Köstlich, einfach köstlich! Und besonders spannend vor allem die Exkurse über die Magie der Scheibenwelt. Jeder Autor entwickelt ja eigene Vorstellungen rund um das Wirken und die Auswertung der Magie. Pratchett hat sich für seine vielen Romane der Scheibenwelt wirklich ausgiebige Gedanken gemacht, das ist sicher!
Auch die Charaktere sind mir dieses Mal absolut sympathisch. Ich kann mir Eskarina mit ihrer trotzigen, selbstbewussten Art sehr gut vorstellen, genauso den stotternden, aber hochintelligenten Simon und all die anderen Figuren dieses dritten Romanes des verrücktesten Fantasy-Zyklus, den ich kenne.
Es gibt zwar ersten, zweiten, dritten und und und in diesem Zyklus. Allerdings lassen sich die Romane unabhängig voneinander lesen und auch ohne Kenntnis der anderen verstehen. Jedes Buch hat eine eigene Handlung und keinen chronologischen Verlauf (das Gefüge von Zeit und Raum wird in so vielen Romanen der Scheibenwelt durcheinandergewürfelt, dass es eh keine Rolle spielt *lol*). Dieses Buch halte ich für Einsteiger ziemlich geeignet, weil es nicht gleich "in die Vollen" geht mit zu abgedrehten Ideen und Theorien erschlägt, aber trotzdem genügend Spaß und Abwechslung bietet.
SaschaSalamander 07.10.2005, 15.47 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
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