SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Statistik KW 40

Gelesen / Gehört
Wish u were dead (T Strasser)
Reckless (C Funke)
Nürnberg für Neugierige (J Wilkes)
Hunger Games II - Catching Fire (S Collins)
Charlie Bone 08 (J Nimmo)


Gesehen
The Stand


Getauscht
Abitur (Vandal)
Sex on the beach (Waters u.a.)
Sklavenjagd (Torres)
Schwarz auf Weiß (Len´ssi)
The Call (DVD)

Gekauft
/

SaschaSalamander 10.10.2010, 20.15 | (0/0) Kommentare | PL

Mehr Zeit zum Lesen als mir lieb ist

Hier sitze ich nun, windpockengebeutelt, und bin dazu verdonnert, tagelang nichts anderes zu tun als nur zu Hause zu sitzen. Ein Schelm, wer denkt ich würde es genießen und mich über die viele Lesefreizeit freuen. Das Jucken und die Tatsache, dass ich quasi nicht nach draußen darf wegen Ansteckungsgefahr wiegen dann doch größer. Aber ich versuche eben das Beste aus der Situation zu machen und bin recht froh, dass ich mich in der Woche zuvor ausreichend mit Krimis aus der Region, englischer Dystopie und ein paar brandneuen Leihgaben eingedeckt habe.

So habe ich heute ein kurzes aber wirklich ungewöhnliches erotisches Büchlein beendet. Zugegeben, mein Ding war es nicht. Aber wirklich faszinierend zu lesen, worauf so manche Leute stehen *staun*. Während der Hausarbeit begleitet mich Charlie Bone (ich liebe diese Buchreihe, aber ich hoffe, dass acht nun endgültig der letzte Band ist, langsam wird es zuviel). Und in der restlichen Zeit lese ich den zweiten Teil der Hungerspiele (Tribute von Panem). Es frustriert mich, dass ich englsiche Bücher nicht ebenso im Speedreading lesen kann. Seit gestern früh habe ich grade mal rund 100 Seiten gelesen, das ist gar nichts. Wenn ich in diesem Tempo weiterlese, brauche ich fast eine Woche für ein Buch, das ich auf Deutsch locker an einem Tag geschafft hätte! Naja, mehr englische Titel lesen, dann klappt es irgendwann auch mit dem Querlesen.

Mein Schatz gehört eher zu den Weniglesern. Er hat sich aber nun aufgerafft und ein Buch gekauft, passend zum Computerspiel, neu erschienen. Seit Tagen hat er Panik, dass es nun bald zu Ende ist und er nicht weiß, was er danach lesen soll! Ich hätte viele supergute Tipps für ihn, aber das ist wohl nicht dasselbe, vermute ich. Sowenig er mich für seine Games begeistern kann, so wenig wird er sich meine Bücher schnappen. Ich installiere mir alle paar Monate mal ein Spiel und bleibe sogar ein paar Stunden dran, und er beteuert ab und zu, dass er das von mir neu gekaufte Buch lesen will, das aber kurz darauf bei Tauschticket verschwindet, bis er schon wieder den nächsten tollen Titel entdeckt hat, den er nie lesen wird aber gerne lesen würde. So unterschiedlich unser Leseverhalten ...

nun denn, ich werde die Tage zu nutzen wissen. Und wenn ich fertig bin mit den Hungerspielen, dann werde ich ein paar Krimis lesen. Mal sehen, welche Mordfälle Paul Flemming, Frank Beaufort, Albach und Müller, Marlene Gruber, Jeannette Dürer und andere Kommissare hier aus der Region so alles aufdecken werden!

Noch jemand mit zu wenig Zeit zum Lesen? Kommt mich besuchen! Ich verteile meine Viren gerne gratis ;-) (den höllischen Juckreiz gibts gratis dazu)

SaschaSalamander 08.10.2010, 17.05 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Reckless - Nicht meine Welt

funke_reckless_1.jpgReckless habe ich am Wochenende nun als Buch begonnen. Es hat mich anfangs mehr gefesselt als das Hörbuch, doch irgendwann fiel es mir immer schwerer weiterzulesen. Ich habe nun aufgehört. Ziemlich genau an der Stelle, wo ich auch das Hörbuch beendet hatte. Nein, Reckless ist nicht meine Welt.

Eine Rezension möchte ich nicht schreiben, denn ich kann den Reiz des Buches nachempfinden. Die Autorin hat eine spannende Handlung in eine faszinierende Welt gebettet. Aber ich komme mit dem Schreibstil absolut nicht klar. Zu leblos wirkt es mir. Die Sätze zu kurz, fast nur Hauptsätze, Kommas nur ganz selten und in sehr einfachen Satzstrukturen. Für mich wirkt es oft abgehackt. Und so geht es mir auch mit der Handlung. Entweder, sie rafft die Geschichte ganz extrem (als Film wäre das okay) und lässt viele Sachen aus, die sich aus der späteren Handlung dann wohl erschließen sollen. Oder ich komme mit dem Stil nicht klar und überlese einige Dinge. Sie schreibt wichtige Fakten manchmal in ganz kurze Sätze, oft nur Ellipsen oder einzelne Worte, aus denen der "Satz" besteht. Ständig habe ich das Gefühl, dass etwas fehlt. Sie deutet sehr viel an, doch der Hintergrund bleibt dem Leser fern. Ich mag es, wenn eine Geschichte offen ist und Spielraum bietet. Aber im Grunde liest sich dieses Buch für mich wie eine Art Stichpunktsammlung für das eigentliche Werk, welches mindestens fünfmal so dick sein müsste. Es ist nicht offen, es ist nur skizziert.

Was mich auch irgendwie stört, sind die vielen freien Seiten, die ich fast schon für Papierverschwendung halte. Ich muss zugute halten: ich liebe kurze Kapitel, denn sie sind ideal für zwischendurch. Diese Kapitel hier sind sehr, sehr kurz, oft nur drei oder vier Seiten, so etwas mag ich. Was ich weniger mag ist, dass dann immer sehr viel freier Platz dazwischen ist, und das nächste Kapitel beginnt auf der nächsten Seite, die Bilder drumherum sind wunderschön und machen das Lesen auch zu einem optischen Genuss. Aber trotzdem hätte man das komplette Buch mit all seinen 352 Seiten vom fetten Hardcover in eine kurze Erzählung von rund 150 Seiten bringen können. Aber so ein dicker Hardcover macht eben mehr her. Und das Titelbild sieht wirklich sehr schön aus, ich habe das Bild sehr lange einfach nur betrachtet, weil es mir so gut gefällt. Aber ein Buch darf man eben leider nicht nach dem Einband beurteilen ...

Jedenfalls hat es mich nicht gepackt. Es interessiert mich nicht wirklich, wie es weitergeht mit den Figuren. Ob Jacob das Heilmittel für seinen Bruder findet. Ob er der Roten Fee ein zweites Mal entkommen wird. Was Will eventuell noch alles anrichten wird auf dem Wege seiner Wandlung. Ich fiebere nicht mit. Es ist, als wären es Fremde für mich (normalerweise werden die Figuren in einem Buch für mich zu Gefährten, Freunden, Gegnern, sie werden persönlich).

Es ist alles zu knapp. Ein Kampf mit einer grausamen, blutigen Figur, auf zwei oder drei Seiten abgehandelt, in welcher die Figur, der Kampf und die spontane Hilfe aufgelistet werden. Davor und danach keine Erwähnung der Figur. Ähnlich im Dornröschenschloss und bei anderen Figuren. Hingeworfen und fertig, weiter ab zum nächsten Märchen. Manchmal auch nur ein kurzer, liebloser Satz, und schwupps geht es weiter zum nächsten Actionpunkt. Blockbuster-TV, aber kein Roman zum Eintauchen in fremde Welten.

Vielleicht ist meine Lesetechnik einfach ungeeignet. Vielleicht ist es einfach nur nicht mein Geschmack. Oder vielleicht wollte sie schnell etwas produzieren und hat die Handlung den Worten vorangestellt. Ich weiß es nicht. Irgendwann werde ich es vielleicht noch einmal versuchen, aber jetzt erstmal was anderes ...

(nein, es ist keine Rezension. Für eine solche hätte ich den Inhalt beleuchtet und wäre etwas genauer auf den Handlungsbogen und die Charaktere eingegangen. Aber da ich das Buch nicht gelesen habe, möchte ich all dies ungern beurteilen. Trotzdem geht mir sehr viel durch den Kopf, wenn ich an dieses Buch denke)

SaschaSalamander 06.10.2010, 10.15 | (0/0) Kommentare | PL

Vögelfrei

andresky_voegelfrei_150_1.jpgSchon sehr viel habe ich seit Erscheinen von diesem Buch gehört. Weniger von Leuten, die es gelesen haben, als vielmehr durch die Vermarktung (wieder einmal). Es gibt Titel, an denen kommt man nicht vorbei, wenn man sich viel in Buchhandlungen und Bücherseiten im Web aufhält ...

Vögelfrei handelt von der Ich-Erzählerin Marei, die von ihrem Mann betrogen wurde. Sie darf die Sühne wählen und verlangt ein Jahr völlige Freiheit, sexuell und finanziell. Flieht von zu Hause und stürzt auch sofort in ihr erstes Abenteuer. Und so zieht es sie von einem zur nächsten, mal Männlein, mal Weiblein, mal extremer Hardcore-Sex (wird als SM bezeichnet im Buch, aber davon möchte ich bitte Abstand nehmen), dann kuschliges Blümchen mit sanften Verzauberungen und Liebesschwüren, ein andermal witzig-pornographisch mit Ernie + Bert, Tiffy, Pinocchio, Hanni und Nanni, Clowns und Pipi Langstrumpf. Am Ende des Jahres versammelt sie all ihre Freunde, Beziehungen um sich, die sie im Laufe der Zeit kennenlernte zu einem gemeinsamen Abschlussessen. Hier beginnt das Buch, und rückblickend erfährt der Leser in einzelnen Geschichten passend zum jeweiligen Gang des Menüs Mareis Geschichte, in der sich die Erlebnisse erst scheinbar unzusammenhängend, dann immer klarer verstricken bis hin zum tragischen Showdown.

Meine Meinung zu diesem Buch? Puh, ich könnte seitenweise schreiben, was mir aufgestoßen ist oder mir gefiel oder ich bemerkte, aber das ist es mir nicht wert. Das Thema gibt sehr viel her, und die Autorin hat versucht, so viel als möglich reinzupacken an kuriosen Eskapaden, eine extremer und schräger als die andere. Ein sexueller Höhepunkt jagd den nächsten, und dennoch ist das Buch in meinen Augen nicht wirklich erotisch, zumindest nicht nach meinem Geschmack. Wildes Rumgef*cke, ONS auf der Flugzeugtoilette oder beim Catering, mitten im Café, dazu völlig abgefahrene Situationen. Ein völlig irrer Lover, der irgendwann aggressiv wird, eine besitzergreifende Lesbe mit spiritueller Sinnsuche, ein ganz in Latex gehüllter Unbekannter, ein Vampirfreak will lebendig begraben werden, ein Mann mit implantierten Schnurrhaaren, ein Zeichentrickfreak mit allen möglichen verrückten Ideen zur Umsetzung als gebührenpflichtige Streamcam und derlei verrückte Dinge mehr.

Ich mag die Hauptfigur nicht wirklich. Ihr Verhalten ist unreif, naiv und unüberlegt, und ihre allerletzte Aktion am Ende hat mich in allem bestätigt, was mich schon das Buch über störte: ihr Verhalten dem Ehemann gegenüber. Sich zu rächen ist eine Sache. Ihn ein Jahr lang bluten zu lassen, finanziell komplett auszubeuten und ihn auch noch zu zwingen, bei allen Sessions zusehen zu müssen, teilweise nicht mal wirklich Spaß an der Sache haben, es aber trotzdem zu tun, nur um ihm eines auszuwischen ... herrje, die Frau hat noch einen langen Weg vor sich ...

Die Sprache ist zwar sehr direkt, sehr vulgär, aber doch irgendwie verharmlosend. Ich finde es witzig, wenn Autoren von sich behaupten, völlig schonungslos offen zu schreiben, dann aber von F*tzchen, T*ttchen, M*schen und ähnlichen niedlichen Dingen zu reden. Ich habe irgendwie das Schw*nzchen vermisst in ihren Beschreibungen, da war sie dann doch etwas deutlicher. Sind wir nun erwachsen, oder müssen wir drumrumreden? (meine Punkte zum Unkenntlichmachen nicht, weil ich drumrumrede, oder es nicht wage auszusprechen, sondern wegen Suchmaschinen)

Wie alle Personen zusammenhängen, hat mir einerseits sehr gefallen, so bekam das Buch am Ende eine vermeintlich komplexe Handlung. Auf der anderen Seite wirkt es zuletzt dann doch SEHR konstruiert, zwar von Anfang an geplant, aber doch sehr simpel. Ich habe das Buch vor allem deswegen bis zum Schluss durchgezogen, weil ich wissen wollte, was es mit der Schaufel auf sich hatte, und wie die Figuren nun zusammenhängen.

Was ich dem Buch zugute halten muss: ich habe sehr oft herzlich gelacht. Manchmal unfreiwillig von der Autorin, manchmal auch gewollt. Sie hat sehr gute Vergleiche, und wenn sie nicht gerade irgendeine saftige, klebrige, schmatzende, heiße usw Kopulation beschreibt, ist ihr Stil recht nett. Die Sexszenen wirken mir sehr maschinell, wirklich Lust kam da bei mir nicht auf, ich genoss dann eher die Interaktion mit den Personen, wenn man sich dann mal von Angesicht zu Angesicht gegenübersaß. Auch die Beschreibungen während des Dinners zwischendurch sind sehr gelungen.

Alles in allem ist es ein Buch, das man nicht wirklich gelesen haben muss. Man verpasst nichts. Auf der anderen Seite: es ist witzig, man kann mitreden. Und da es nur sehr kurz ist, ist es auch kein großer Zeitverlust. Also, andererseits, warum nicht, ...

SaschaSalamander 05.10.2010, 15.17 | (0/0) Kommentare | PL

Steinernes Fleisch

Erster Satz:
Die Nacht atmete in der Wohnung wie ein dunkles Tier.

Letzter Satz:
Er musste sie nur finden.

Aus: Cornelia Funke: Reckless - Steinernes Fleisch; Dressler 2010

SaschaSalamander 04.10.2010, 09.45 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 39

Gelesen / Gehört
Scary Lessons 03 (E Ishikawa)
Galerie der Lügen (R Isau)
House of Night 01 (K und P C Cast)
Reckless (C Funke)
Nürnberg für Neugierige (J Wilkes)


Gesehen
Mr Magoriums Wunderladen
Ich - einfach unverbesserlich


Getauscht
Seraphim (K Lange)
Tod im Augustinerhof (D Kruse)
Tatort Franken (Div)
Dürers Mätresse (J Beinßen)
Stadtgrenze (V Bronnenmeyer)
Russische Seelen (V Bronnenmeyer)
Zerfall (V Bronnenmeyer)
Teurer Spaß (T Korber)
Falsche Engel (T Korber)
Toter Winkel (T Korber)
Triste Töne (T Korber)


Gekauft
HungerGames 1-3 Box-Set (S Collins)
Nürnberg für Neugierige (J Wilkes)
Der Henker von Nürnberg (A Hassel, U Schmid-Spreer)
Nürnberger Morde (A Hassel, U Schmid-Spreer)
Rosen in Sankt Johannis (L Bloom)
Ezd schlächds dreize (div)

SaschaSalamander 03.10.2010, 20.14 | (0/0) Kommentare | PL

Tribute von Panem 01

collins_panem_1.jpgAnmerkung vorab: ich schreibe Rezis, die ich manchmal erst später veröffentliche (ist ja blöd, fünf am Tag zu veröffentlichen, wenn ich gerade Zeit und Lust zum Schreiben habe und dann wochenlang garnix zu veröffentlichen). Dies ist eine davon. Gestern schrieb ich schon von Band zwei und drei. Aber damit Ihr überhaupt wisst, von welchem Buch ich rede, hier also endlich die Rezension zum ersten Band der Trilogie "Tribute von Panem" (im Original "die Hungerspiele") von Suzanne Collins.

Die 16jährige Katniss ist seit dem Tod ihres Vaters "der Mann im Haus", sorgt für Nahrung, betreibt den Handel, baut die depressiv gewordene Mutter auf, kümmert sich um die Erziehung und Pflege der jüngeren Schwester und hält die Familie aufrecht. Einmal im Jahr finden die sogenannten "Hungerspiele" statt, in denen die Namen aller Jugendlichen auf Zettel geschrieben und ausgelost werden. Die Ausgewählten einer jeden aus den zwölf Regionen (ein Junge, ein Mädchen) müssen in die Arena und gegen die anderen kämpfen. 24 Jugendliche, und nur einer wird als Sieger überleben. Klar ist es abzusehen, dass unsere Protagonistin und Ich-Erzählerin gewinnen wird, so sie nicht rückblickend als Geist ihre Story erzählt (eine Wendung, die in diesem Genre eher unüblich ist).

Ein wenig Spannung kommt hinzu, als sie natürlich Verbündete innerhalb der Arena gewinnt. Zudem ist der männliche Gegenpart ihrer Region ein Junge, der ihr sehr viel bedeutet und der nun auch noch sagt, er sei in sie verliebt. Immer brutaler wird das Spiel, immer schwerer die Gegner, bis sich nur noch wenige am Ende gegenüberstehen und darum ringen, als Überlebender die Arena zu verlassen.

Nichts Neues, alles schon dagewesen, ich mag die unzähligen Filme und Bücher schon gar nicht mehr aufzählen zu diesem Thema (einige davon sogar sehr gut, meine drei Favoriten darunter "Running Man", "Todesmarsch" und "Battle Royal". Dies allerdings Horrorgeschichten und nicht für Kinder gedacht, "Tribute von Panem" ist freigegeben für alle Altersstufen). Aber NOCH ein Buch zu diesem Thema? Ich war äußerst skeptisch und habe das Lesen lange hinausgezögert. Als ich dann endlich den Anfang wagte, konnte ich es nicht mehr beiseite legen!

Ja, das Thema ist uralt. Aber das Drumherum ist wirklich sehr gut gelungen. Eine Welt, ähnlich der unseren, ein futuristisches Amerika mit einigen Varianten zu unserer Gegenwart. Und es gelingt der Autorin sehr gut, diese Welt lebendig werden zu lassen. Es ist so leicht, sich in die Charaktere hineinzuversetzen, ihre Ängste zu spüren und mit ihnen zu fiebern, dass ich wünschte, das Buch würde nicht enden. Auch die Nebenfiguren, etwa der Bäcker, der Stylist Cinna oder der alte frühere Sieger, Held und Mentor werden beim Lesen lebendig, als wären sie reale Menschen. Die Welt und ihre Eigenheiten, die Landschaft, die Natur, die Gepflogenheiten, es passt alles sehr gut zusammen als ein einziges, wundervolles Bild.

Der Kampf ist gar nicht einmal sosehr das Hauptthema beim Lesen, zumindest empfand ich dies nicht so. Zugegeben war es stellenweise dann doch überraschend brutal dafür, dass es für alle Altersgruppen freigegeben ist (16 wäre als Film mein Minimum gewesen! Ein Junge stürzt sich auf sie, will sie töten, hustet ihr plötzlich Blut ins Gesicht, als er von hinten mit dem Messer erstochen wird, na lecker! Meiner Ansicht nacht nichts für Kinder!). Das war aber für mich auch das einzige Manko, denn ansonsten geht die Autorin mit dem Thema Tod und Sterben zwar recht grausam, aber nicht übertrieben brutal vor. Andere Schreiber weiden sich an dem Leid und ergötzen sich an möglichst schaurigen Schilderungen, während es hier eben eine Notwendigkeit ist, die kurz und knapp geschieht und dann auch schon wieder vorüber. Dadurch emotional sogar umso grausamer, doch weniger detailliert und blutig. Aber, wie gesagt: es gehört zum Buch und wurde so knapp als möglich gehalten, hatte ich den Eindruck. Vor allem, da der Leser Katniss begleitet und diese sich zu Beginn vor den Kämpfen versteckt, sodass die meisten Tode der Arena ohne die Gegenwart des Lesers geschehen ...

Auch die Sprecherin Maria Koschny macht ihre Sache sehr gut. Ich kannte sie davor nicht wirklich, und ich finde ihre Stimme auch wenig einprägsam (das ist bei jungen Frauen leider die Krux, nur wenige sind wirklich so auffällig, dass man sie überall wiedererkennt, da haben es Männer einfach leichter), aber sie spricht hervorragend, passt grandios zur Protagonistin und schafft es sehr gut, Gefühle an den Leser zu übertragen. Gerne habe ich ihr gelauscht und gehofft, sie möge immer weiter erzählen. Werk und Stimme passen sehr gut zusammen, da hat der Verlag eine prima Wahl getroffen!

Der zweite Band liegt bereits auf meinem Schreibtisch, und ich kann es nicht erwarten, bis der dritte endlich bald erscheinen soll! Für den zweiten Band hat sich die Autorin eine Neuauflage des Themas ausgedacht. Der dritte Band ist auf Englisch kürzlich erschienen, und ich frage mich, ob es möglich ist, das Thema noch weiter auszureizen, ohne es dabei zu zerstören. Ich bin gespannt!

SaschaSalamander 28.09.2010, 12.53 | (0/0) Kommentare | PL

Geplauder rund ums Buch

Gestern und heute ist etwas passiert, das nur sehr selten vorkommt: ich habe zwei Hörbücher abgebrochen. Und das, obwohl sie mir gefielen!

Wie es dazu kam?

Gestern lernte ich jemanden kennen, wir unterhielten uns großartig über Bücher, wie es sonst nur sehr selten möglich ist. Unter anderem kam das Gespräch auch  auf "Reckless", welches ich gerade hörte. Ich erzählte, dass die Story zwar recht gut, ich jedoch nicht wirklich überzeugt sei. Woraufhin ich Protest erntete! Das Buch sei toll, aber die Worte könnten nur im Buch wirken, im Hörbuch ginge das angeblich völlig verloren. Und sie würde mir das Buch auch sehr gerne ausleihen, wenn ich verspreche das Hörbuch abzubrechen und statt dessen von Beginn an das Buch zu lesen. Nun gut, ich bin gespannt, dann will ich mal sehen, ob sie Recht hat. Ich war heute zuuuufällig in der Buchhandlung *hust* und habe dann auch mal in das Buch hineingesehen. Und, ich muss zugeben, tatsächlich hat mich die erste Seite bereits sehr gefesselt, was im Hörbuch nun wirklich nicht der Fall war (ich muss aber auch sagen, dass ich den Sprecher nicht mag. Er ist nicht übel, aber für Funke passt er nicht, hatte mich schon bei den anderen Werken gestört. Weiß nicht, warum er immer so gerne für sie genommen wird?). Es ist zwar ein wenig frustrierend, mittendrin abzubrechen, denn sooo schlecht war es nun auch wieder nicht, aber ich freue mich nun schon sehr auf das Buch!

Und das andere Buch ist "Tribute von Panem". Der erste Teil hat mich begeistert, ich war ein wenig enttäuscht, es nur gehört statt gelesen zu haben, denn ich hätte jeden zusätzlichen Satz der Autorin aufgesogen. Heute habe ich den zweiten Teil als Hörbuch begonnen und später in einer Rezension im Web etwas gelesen, das VOR dem Inhalt passiert sein muss, den ich bereits gelesen habe. Also schon wieder etwas verpasst, das machte mich richtig kribbelig, die Tribute sind einfach ZU gut, als dass ich etwas würde verpassen wollen! Also ab ins Web, bei Big A nachgeschlagen, was es als Dreierset kostet (im Deutschen muss man noch ewig warten, aber auf Englisch ist es bereits komplett *sabber*). 28 Euro, super! Nach der Arbeit sofort in die Buchhandlung und bestellen wollen, und ... ups! Dort zahle ich 40 Euro! Ich möchte den lokalen Buchhändler liebend gerne unterstützen, aber 12 Euro ist ein ganzes Buch (oder zwei kleine Taschenbücher) *snief*. Die Dame verstand, dass ich dann doch lieber im Web bestellen wollte. Ich ließ auch gleich mal vergleichen, was meine Lemony-Snicket-Box kosten würde. Bei Big A kostet sie 70 Euro, im Buchhandel wären es 123 Euro. Das frustriert mich. Aber leider sind englische Bücher nicht preisgebunden, und der große Onlinehändler aus Amerika hat eben einfach bessere Verkaufszahlen und bessere Kontakte nach Übersee als mein kleiner Laden um die Ecke, so leid mir das tut.

Äh, eigentlich wollte ich ja nicht über Buchhandel reden, sondern über die beiden abgebrochenen Bücher ... aber, ach, wenn ich schon dabei bin:

auf Arbeit haben wir eine Ausländerin, die einen Sprachkurs Spanisch bestellen will. Bei uns läuft das auf Arbeit nur über Nachnahme, Rechnung etc ist alles nicht möglich, und ich muss das ausführen. Bei Big A kein Kontakt und keine Onlinebestellung möglich. Da wir aber immer über die großen Onlinehändler bestellen sollen, ging ich also zum roten W. Dort bestellte ich telefonisch, nach zwei Wochen fragte ich nach und bekam zu hören, dass es keine Bestellung gäbe. Also neue Bestellung aufgegeben, aber schon wieder ging es nicht, und zum dritten dann also beim roten W über Email mit der deutlichen Bitte um Bestätigung der Bestellung und des Versandes. Großes "Entschuldigung" in der Antwortmail vom Verlag, und heute kam das Päckchen tatsächlich an.

Und zwar: Buch A, welches vor zwei Wochen lieferbar war (als die Bestellung nicht angenommen wurde und unter den Tisch fiel) ist nicht mehr lieferbar. Buch B wurde geliefert (der unwichtigste Teil der Bestellung). Buch C war der falsche Titel, nämlich Weißrussisch statt Spanisch. Ich rief also zum xten Mal dort an und war schon sehr angefressen inzwischen. War sauer, dass kein Retourschein dabei war, keine Bestellbestätigung, nichts, nur das Päckchen, das Buch und die Sprach-CD. Pampfte mich die Dame doch frech an (wobei: ich war angefressen, ABER ich blieb höflich, denn ich weiß, dass die Dame am Telefon nix dafür kann, wenn irgendwo was falsch verpackt wird), dass CDs prinzipiell nicht umgetauscht würden und deswegen kein Retourschein dabei sei. Ich habe ihr mehrfach zu erklären versucht, dass ich eine SPANISCHE CD bestellt hatte, keine RUSSISCHE, und dass ich umtauschen wolle, weil die spanische Dame die russische CD garantiert nicht hören und brennen würde. Auf der CD klebte sogar der Versandaufkleber des Verlages mit dem bestellten spanischen Titel darauf, aber was nützt mir ein spanischer Aufkleber auf einer russischen CD? Die Dame behandelte mich sehr unhöflich, als wäre ich zu blöd eine Bestellung aufzugeben (ich habe mein Mail mehrfach kontrolliert heute, ich hatte korrekt bestellt, es wurden einfach im Lager Waren vertauscht, kann passieren). Das Gespräch ging noch weiter, und sie behandelte mich von Minute zu Minute unhöflicher.

Ich habe gesagt, dass ich das Buch, welches angefordert war (das große teure, welches nicht lieferbar war und eigentlich Hauptteil der Bestellung war) abbestellen würde, wir tauschen die CD um, das Buch wollen wir nicht. In meiner Lieblingsbuchhandlung um die Ecke sprach ich das Problem an und bestellte das Buch nun dort. Ich wurde superfreundlich behandelt, bekam direkt einen Vorab-Lieferschein, das Buch ist lieferbar, wird morgen versendet und kommt morgen dann bei unserer Dame an. SO einfach geht das. Seit rund vier Wochen ärgere ich mich mit dem roten W herum, und beim Laden um die Ecke klappt es sofort. Und wieder fühlte ich mich bestätigt, meine Bücher neverever online zu kaufen (außer wenn ich bei englischen Titeln 10 bis 50 Euro spare *seufz*).

Wie ich das rote W einschätze, wird die CD eine Woche brauchen, der Retourschein ist vergessen, und das große Buch schicken sie trotzdem (aber das wird dann nicht angenommen sondern geht retour an Sender, Annahme verweigert *höhö*). Toll, ich hab ja auch sonst nichts zu tun als mich mit dämlichen Telefondamen herumzuschlagen, dass ich CDs nicht umtauschen darf *grummel* (was arbeite ich noch mal? *skeptisch guckt*)

Ich liebe private Buchhandlungen, wo man keinen Mainstream kauft, sondern wo wirklich GUTE Bücher stehen, wo man freundlich bedient wird, wo man noch ein nettes Gespräch führt und die Leute noch bestrebt sind, einen Kunden als König zu behandeln und die es sich nicht leisten können, für einen Bestellvorgang 20 Mitarbeiter zu beschäftigen, von denen keiner weiß, was nun eigentlich passiert ist, wenn am Ende alles schiefläuft, sondern die wenige aber dafür kompetente und freundliche Leute beschäftigen, die ihren Job gerne machen und mit Menschen umgehen können :-)

SaschaSalamander 27.09.2010, 20.49 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 38

Gelesen / Gehört
Scary Lessons 02-03  (E Ishikawa)
A Lollypop or a Bullet 02 (K Sakuraba, I Sugimoto)
Falscher Engel (J Dobyns)
Reckless (C Funke)
Galerie der Lügen (R Isau)


Gesehen
/

Getauscht
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Gekauft
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SaschaSalamander 26.09.2010, 21.06 | (0/0) Kommentare | PL

Steinernes Fleisch

Als ich vor Monaten schon davon hörte, konnte ich es nicht erwarten, "Reckless" endlich in den Händen zu halten. Mich nervte zwar die megamäßige Vermarktung. Ich mag es gar nicht, wenn Bücher auf die Bestsellerliste gedrängt werden, noch lange bevor sie überhaupt erscheinen. Das hat nichts mehr mit "ist gut" zu tun, sondern nur noch mit Kommerz, erst recht wenn die Dame Funke heißt, aus Deutschland kommt, erfolgreich in Amerika verfilmt hat und nun schon die Diskussion über ein Filmprojekt für das neue Buch noch vor dessen Veröffentlichung läuft :(

Ich habe mir die Rezensionen im Netz nicht weiter angesehen, stelle aber fest, dass die Meinung der Leser stark auseinandergeht, und es gibt auch viele negative Stimmen.

Wie es mir gefällt, werde ich später entscheiden, nach eineinhalb von acht CDs ist es mir derzeit noch zu früh. Doch bisher vermag die Geschichte mich nicht zu fesseln. Ich empfinde sie als ähnlich kühl und leblos wie der Stein, in welchen sich der jüngere Bruder nach und nach verwandelt. Ich hoffe, dass ich von der Handlung noch in den Bann gezogen werde, ansonsten war es leider ein Hindurchringen, um es eben gelesen zu haben und mitreden zu können. Wäre schade, denn von Funke bin ich Besseres gewohnt. Mir ist klar, dass es kein zweites Tintenherz geben wird, damit hat sie etwas völlig Neues geschaffen, und damit habe ich Reckless auch noch keine Minute lang vergleichen. Aber noch will die Funke eben nicht überspringen beim Lesen ... (okayokay, ´nen Fünfer in die Kasse für schlechte Wortwitze *klingel*). Mal sehen, wie es weitergeht ...

SaschaSalamander 25.09.2010, 12.06 | (0/0) Kommentare | PL

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