- 1. und letzter Satz
- Aktuelles
- Auf der Suche
- Autoren
- Awards
- Bento-Gäste
- Bento Galerie
- Bento Rezepte
- Bento Sonstiges
- Interview
- Bibliothek
- Blog
- Buchhandlung
- Doppelrezension
- Eure Beiträge
- Events
- Fragebogen
- Kahdors Vlog
- Kapitel
- MachMit
- Manga
- Mangatainment
- Notizen
- Oculus Quest
- Passwort
- Podcast
- Pulp
- Rätsel
- Rezensionen Buch
- Rezension Comic
- Rezensionen Film
- Rezensionen Hörbuch
- Rezensionen Hörspiel
- Rund um Bücher
- Rund um Filme
- Rezension Spiele
- Statistik
- TV Tipp
- Umfrage
- Vorgemerkt
- Web
- V-Gedanken
- V-Nürnberg
- V-Produkt
- V-Rezept
- V-Unterwegs
- Widmung
- Zerlegt
- Zitate
Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Schuld
Aber genau das macht es eben aus: Justiz ist nicht schwarz-weiß, und so einfach, wie die meisten Menschen es gerne hätten, ist es leider nicht.
Kurze Geschichten von wenigen Seiten. Jeden Tag lese ich zwischendurch, z.B. vor dem Zubettgehen, mal eine einzelne Story. Am Stück würde man sie schlecht verdauen, man braucht ein wenig Zeit zum Nachdenken.
Irgendwie ist mir das Buch viel zu kurz, gerne dürfte es doppelt und dreifach so lang sein. Ich hoffe auf viele weitere Werke des Autors ...
SaschaSalamander 09.02.2011, 15.43 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Splitterherz
Ellie ist 17, kurz vor dem Abitur, und sie ist gezwungen, mit ihren Eltern aus der Großstadt in dieses kleine, lästige Kaff zu ziehen. Irgendwie will gar nichts so recht passen, und in die Klassengemeinschaft fügt sie sich trotz ihrer Versuche auch nicht wirklich ein. Am liebsten möchte sie ihre Koffer packen und wieder zurück. Bis sie eines Tages Colin trifft, den sie anfangs nicht einzordnen weiß. Doch nach und nach zieht der junge Mann sie immer mehr in seinen Bann. Bald erfährt sie sein dunkles Geheimnis und muss erkennen, dass sie wohl keine Zukunft zusammen haben werden, ...
Ich möchte im Gegensatz zu den anderen Rezensionen nicht mehr als dies verraten. Gut, Nachtmahr, damit nehme ich bereits einiges vorweg, doch mit ein wenig Kombination kann man das auch recht bald selbst herausfinden, da sich dieses Thema vom ersten Moment an durchs Buch zieht. Doch wie sich dies äußert, was das für Colin und Ellie bedeutet, das erfährt man erst recht spät. Etwa ein Drittel des Hörbuchs muss man hinter sich bringen, bevor es klar wird, worauf die Geschichte abzielt.
Es scheint mir nachvollziehbar, wenn dies für viele Leser ein Kritikpunkt ist: "es passiert ja kaum was". Doch das stört mich nicht, im Gegenteil. Ich mag die Ruhe, welche dieser Roman ausstrahlt. Bis auf den Showdown keine Hektik, sondern beschauliche Stille, viel Wald, Naturbeobachtung, Spaziergänge, ich habe es sehr genossen, mit Ellie durch die Wälder zu laufen auf der Suche nach Colin.
Prima finde ich auch, wie ein altbekanntes Thema (junges Mädchen, geheimnisvoller junger Mann, dunkles Geheimnis) mal ein wenig anders aufgezogen wird. Schließlich gibt es so viele faszinierenden Mythen, Legenden, so unzählige fremde Wesen, dass es mir doch erstaunlich scheint, warum es immer nur Gestaltwandler und Blutsauger sein müssen heutzutage. Ich muss zugeben, dass ich mich noch nicht allzu intensiv mit den Legenden der Mahre befasst habe, sodass ich nicht beurteilen kann, ob und inwieweit sich die Autorin auf alte Legenden beruft, oder ob sie da ihrer Phantasie völlig freien Lauf ließ. Eine nette Anregung, selbst mal ein wenig Nachforschung zu betreiben.
Die Geschichte endet wunderschön, mir gefällt die ungewöhnliche Art des Abschlusses, der mal so gar nicht typisch für dieses Genre ist. Ein wenig zwiespältig stehe ich dem gegenüber, dass ich nun erfahren habe, dass es zwei Folgebände geben wird. Wie schön, noch mehr von Colin und Ellie! Und ach nein, war wohl nix mit dem untypischen Ende, doch nur ein Mehrteiler, in dem sie am Ende vermutlich zusammenkommen werden, ...
was mir besonders gefällt ist die Sprecherin, welche wundervoll zu dem Buch passt. Da sie bisher nur Petterson und Findus, Pippi Langstrumpf, Kindergedichte von Maar oder ähnliche Dinge vertonte (finde ich toll, habe ich aber schon vor Jahren gelesen und höre sie in der Regel nicht mehr), kannte ich sie noch nicht. Zumindest bei Amazon konnte ich als einzigen vollständigen Roman von ihr lediglich Splitterherz finden. Doch ich hoffe, dass noch mehr folgen (sie hätte mir für Nosferas, Twilight, die Beschenkte und andere Bücher weit besser gefallen). Sie hat eine beeindruckende Art, ihrer Stimme Gewicht und Bedeutung zu verleihen, Emotionen hineinzulegen. Man hört richtig, wie sie mit den Figuren mitleidet, sich mitfreut, alles an eigenen Gefühlen hineinlegt, um so die Charaktere lebendig werden zu lassen. Ein großes Talent, wie es bei Frauen meiner Ansicht nach eher selten zu finden ist, und ich hoffe in Zukunft Weiteres von ihr hören zu dürfen ...
Ich denke, wer den Stil von Stephenie Meyer und Konsorten mag, sollte sich Splitterherz auf jeden Fall auch gönnen. Entweder als Buch, mit mehr Details und etwas genauer. Oder aber als gekürztes Hörbuch, dafür aber mit der einmaligen Stimme von Laura Maire, die nicht besser hätte gewählt werden können. In beiden Fällen sehr zu empfehlen :-)
(kleines PS: trotzdem schiebe ich es bei den Tags in die Kategorie "Vampire". Denn ich denke, wem das eine gefällt, wird auch das andere gefallen. Ich kann schlecht eine Kategorie basteln für böser Vampir, guter Vampir, Werwolf, Gestaltwandler, Nachtmahr, Seelenbewohner und alle anderen Varianten, also packen wir mal alles in die größte der Schnittmengen zur einfacheren Orientierung)
(zweite PS: diese Rezension zeigt mir, dass ich wirklich versuchen sollte, die Beiträge zeitlos zu schreiben. Es ist blöd, wenn ich hier schreibe, dass ich die Sprecherin des Buches nicht kenne, und ein paar Beiträge vorher habe ich im Blog geschrieben, dass ich sie bereits in Splitterherz so toll fand. Wäre wohl besser, auf so etwas zu achten *g*)
SaschaSalamander 09.02.2011, 10.14 | (0/0) Kommentare | PL
Der Trakt
Ich stehe noch recht am Anfang, knapp ein Zehntel habe ich bisher geschafft. Aber es ist schon mal sehr spannend. Am meisten interessiert es mich immer, wie ein Autor eine solche Situation dann auflösen will. Aliens? Gespaltene Persönlichkeit? Ein fantastisches Element, etwa Parallelwelt oder dergleichen? Eine Psychose? Ein Traum? Ein medizinisches Experiment?
Durch den kleinen Sohn erinnert mich das Buch sehr an den Film DIE VERGESSENEN. Habt Ihr den gesehen? Für mich ein absoluter Flop, denn das Ende empfand ich als wirklich lächerlich. Wenn es ein Werk in diesem Genre gibt, welches das Ende komplett vergeigt hatte, dann die VERGESSENEN. Da kann der Trakt ja nur besser werden ;-)
SaschaSalamander 08.02.2011, 15.37 | (0/0) Kommentare | PL
Die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche
Letzter Satz:
Lieber befreite ich metallische Oberflächen von verkrusteten Essensresten und schickte einen stummen Dank an Gott, ganz automatisch, aus Höflichkeit, damit er sich nicht ganz unnütz vorkam.
aus: Alina Bronsky: die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche; KiWi 2010
SaschaSalamander 08.02.2011, 10.20 | (0/0) Kommentare | PL
Die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche
Was das Kulturelle betrifft, kann ich nicht mitreden, die tartarische Kultur sagt mir nun überhaupt nichts. Vielleicht würde ich den Roman anders lesen, wenn ich manche Dinge einordnen könnte und wüsste, was möglicherweise dahintersteckt. Dies ist aber nun leider nicht der Fall, und so sehe ich in dem Roman lediglich eine Aneinanderreihung von Bösartigkeiten, bei denen ich von Satz zu Satz mehr zusammenzucke. Vielleicht, in ein paar Wochen oder Monaten, werde ich es noch einmal anfangen zu lesen und mit anderen Augen sehen ...
eigentlich schade, denn an sich finde ich den Inhalt des Buches sehr interessant, und wenn ich nicht so stark mit der Tochter mitleiden würde, wäre es mir ein Vergnügen, das Buch zu Ende zu lesen. Falls es jemand komplett gelesen hat: über eine knappe Zusammenfassung würde ich mich sehr freuen! :-)
SaschaSalamander 07.02.2011, 17.27 | (0/0) Kommentare | PL
Trigger
Psychiaterin Elli Roth bekommt von ihrem Lebensgefährten und zugleich Kollegen einen BIF in die Hand gedrückt, einen Besonders Interssanten Fall. Vor ihr kauert eine verängstigte Frau, die etwas von einem Schwarzen Mann erzählt. Sie weißt Spuren von Misshandlung auf. Elli möchte ihr gerne helfen, bittet einen weiteren Kollegen um Hilfe. Doch als dieser nach der Patientin sehen will, ist sie nicht da. Niemand hat die junge Frau gesehen, keiner kann sich an sie erinnern. Doch plötzlich erhält Elli Nachrichten vom Schwarzen Mann, der nun auch hinter ihr her ist. Wenn sie die Patientin retten will, muss Elli sich auf sein grausames Spiel einlassen und seiner Fährte folgen. Der Fall wird immer mysteriöser, und Elli droht langsam den Verstand zu verlieren. Kann sie rechtzeitig das Geheimnis um den Schwarzen Mann lösen, bevor er ihr und der geheimnisvollen Patientin ein Leid zufügen wird?
Das Thema klingt unheimlich spannend. Wer viel liest, wird natürlich sofort an Fitzeks Romane denken (THERAPIE, SPLITTER), und auch Strobels DER TRAKT kommt in den Sinn (steht noch auf meiner Liste für die kommenden Wochen) oder Filme wie DIE VERGESSENEN oder THE GAME. Ein Verwirrspiel erster Güte, wie es einfach Spaß macht, vor allem wenn das Ende dann auch noch stimmig ist. Dies ist bei TRIGGER der Fall.
Trotzdem finde ich den Aufbau des Romanes etwas ungewöhnlich. Die Einleitung geht recht flink, das finde ich gut, man stürzt sehr schnell in die Geschichte und wird mitgerissen vom Sog der Handlung. Dann beginnt die Schnitzeljagd, so spannend, dass man kaum aufhören kann. Ich hatte ein paar Vermutungen und konnte es nicht erwarten, wie - falls dies tatsächlich der Fall sein sollte - dann tatsächlich geschehen sein kann und was dahinter stecken mag. Viel zu schnell ist aufgeklärt, was es mit dem seltsamen Fall auf sich hat, und dann beginnt das Nachspiel. Dies fand ich außergewöhnlich lang für einen Roman dieser Art, und ich hatte damit gerechnet, dass noch einmal eine weitere Wende kommen würde, aber sie kam nicht. Gegen Ende begann ich mich dann doch irgendwann zu langweilen und fragte mich, ob der Autor mich für ein Kleinkind hält, dem man jede Kleinigkeit akribisch erklären muss und das nicht selbst ein wenig mitdenken kann?
Der Vortrag war wirklich klasse, ich habe dem Sprecher gerne gelauscht. In diesem Fall der Autor Wulf Dorn himself. Er hat eine äußerst angenehme Stimme, und ich hoffe auf weitere Hörbücher von ihm. Ein wenig hapert es bei den Dialogen. Auffälligen Figuren (kleine Kinder, alte Leute) kann er sehr gut Persönlichkeit verleihen, die Erwachsenen dagegen klingen leider ein wenig monoton. Macht jedoch nichts, ich habe schon weit schlechtere professionelle Sprecher gehört. Aber es ist auf jeden Fall ausbaufähig, und ich hoffe, dass er weitermachen wird!
Insgesamt ein super spannendes Buch, das ich nur empfehlen kann. So spannend, dass ich stellenweise das Gefühl hatte, jemand stünde hinter mir. Es gab ein paar Szenen, bei denen ich aufs Heftigste erschrak. Nicht wegen Blut, gewalt oder großartigen Szenen, sondern einfach weil ich so gefesselt war von der Handlung und mich richtig mitreißen ließ. Dorn ist ein deutscher Autor, von dem ich mir auf jeden Fall weitere Titel holen werde. Und wer Mindfuck im Thrillerformat liebt, wird an ihm nicht vorbeikommen :-)
SaschaSalamander 07.02.2011, 10.14 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Statistik KW 05
Sex on the Beach (Anthologie)
Shaolin (B Moestl)
Blutlust (R Blake)
John Sinclair 62
3096 Tage (N Kampusch)
Lip Flip (N Yamato)
Kühlfach 4 (J Profijt)
D schärfsten Gerichte d tartarischen Küche (A Bronsky)
Arisa 01-02 (N Ando)
Herrscher aller Welten (C Plaka)
A Kiss from the Dark (N Büttner / M Waaler)
S.P.Y 1 (A Ukyo)
Gesehen
Arahan
Kung Fu Hustle
Der Mann im Pyjama
Inception
Geschenkt
/
Getauscht
/
Gekauft
Killing Iago 1-2 (Z Garden)
S.P.Y 1 (A Ukyo)
Lip Flip (N Yamato)
Zelda - A Link to the Past (A Himekawa)
Einfach nur S und absolut M (R Toma)
Doubt 2 (Y Tonogai)
Arisa 1-2 (N Ando)
Night Head Genesis 1 (Y Higuri)
Herrscher aller Welten (C Plaka)
A Kiss from the Dark (N Büttner / M Waaler)
SaschaSalamander 06.02.2011, 20.16 | (0/0) Kommentare | PL
Inception
Hochgelobt in unserem Freundeskreis, und wir hatten schon überlegt ins Kino zu gehen. Ich zögerte. Und ich bin im Nachhinein froh, dass wir das Geld gespart hatten. Mein Freund und ich konnten nicht viel damit anfangen. Wir haben ihn verstanden und konnten ihm folgen. Aber die Umsetzung war einfach nicht unser Ding.
In Träume eindringen, und in den Träumen dann sogar eine Idee pflanzen, welche sich in der Realität fortsetzen soll. Gepaart mit Industrie, Wirtschaft und Politik und einem großen, fetten Auftrag. Dazu ein Held, der eine tragische Vergangenheit in sich trägt. Und dann voilá der große Coup. Tolle Idee, schon in verschiedenen Filmen angedacht und umgesetzt, ob nun als Leben nach dem Tod im selbstgewählten Selbstmörder-Gefängnis, als eingepflanzter Traum, unter vanillefarbenem Himmel, als Erinnerungs- Reise auf den Mars, als futuristische Alienversion einer künstlichen Intelligenz, als die Realität vorgaukelnde Matrix, als immerwährender Nexus, als surrealistischer Trip in die Psyche eines Serienkillers oder oder oder (von diversen Animes und Computerspielen ganz zu schweigen).
Nein, die Machart sagt mir nicht so zu, das Thema selbst könnte ich in unzähligen Varianten immer und immer wieder sehen. Es gab ein, zwei nette Szenen, etwa im Straßencafé und folgende. Dann jedoch erschöpfte es sich. Klar war es nett anzusehen, wie die Herren Traumwandler sich durch die drei, ja sogar vier unterschiedlichen Ebenen eines Traumes bewegen, wie die einzelnen Ebenen miteinander in Verbindung stehen, und die Realität immer ungewisser wird. Trotzdem wirkt der Film auf mich "aufgeblasen", weniger wäre mehr gewesen in vielerlei Hinsicht. Zu aufgeblasen, zu vorhersehbar. Mir scheint, er versucht mehr zu sein als er ist. Und die Actionszenen irgendwie reingepfropft, es hätte sie nicht einmal wirklich gebraucht, Gefahr und Bedrohung wäre meiner Ansicht nach auch anders möglich gewesen. Krachbumm, Verfolgungsjagd im Auto und jede Menge Geballer. In einem Film, der eigentlich von einem komplexen psychologischen Thema handelt, aber er muss halt irgendwie verkauft werden. Und die Charaktere überzeugen nicht wirklich, sie wirken auf mich leblos, ob sie leben oder sterben ist mir recht egal gewesen, ich habe nicht mitgefiebert.
Irgendwie musste ich ständig an die Bourne Identität und die anderen Bourne-Filme denken, die lösten während des Filmes ähnliche Gefühle bei mir aus. Und auch das vielgepriesene Filme. Auch Bond-Filme mag ich nicht, und auch hier gibt es einige Parallelen ...
Und dann musste ich manchmal an des Kaisers neue Kleider denken ...
ein Glück sind die Geschmäcker verschieden ;-)
SaschaSalamander 05.02.2011, 18.27 | (0/0) Kommentare | PL
Evil
Nun, "nur ein Roman" stimmt zumindest so nicht. Denn 1965 spielte es sich in ähnlicher Form in Amerika ab und ist weltweit bekannt als der >"Mordfall Syvia Likens"<. Erst bei Recherchen zu diesem Buch stieß ich auf diese grausige Begebenheit, und nach der Lektüre des Buches ist klar, dass der Autor sich auch an diesem Fall orientierte.
Vor dem Lesen findet sich ein Vorwort von Stephen King. Äußerst interessant, allerdings ein riesiger Spoiler, der am Ende vermutlich besser aufgehoben wäre. Andererseits, mir selbst fiel das Lesen leichter mit dem Wissen um das, was King erwähnt hatte, denn völlig ahnungslos in das Buch hineinzurutschen wäre heftig gewesen. Anfangs dachte ich ja wirklich, King übertreibt, wenn er vom unvorstellbaren Grauen etc spricht, andere ähnlich gepriesene Bücher sind dann doch nur "normaler" Horror und wurden höher gelobt als eigentlich notwendig. Dieses hier wurde nicht gelobt, eher beschrieben. Um den Leser vorzubereiten auf das, was ihn bei EVIL erwarten wird.
Ein Junge, der Protagonist, spielt am Bach. Es wird erzählt von seinen Freunden, dem Leben im Ort, den Nachbarn, den harmlosen Jungenstreichen. Flusskrebse am Bach, Sommerferien. Typisches Setting, wie man es von amerikanischem Horror kennt, möglichst harmlos und allgegenwärtig, bevor es sich dann wendet. Die Kinder spielen ein Spiel, in welchem eine Person sich verteidigen muss, in der Regel eingefangen wird und dann als "Kriegsgefangener" allen möglichen "Quälereien" und Neckereien ausgesetzt ist, vom Kitzeln über Schläge und auch Schmerzen, jedoch weitgehend im Rahmen kindlicher Neugier, die auch einmal sexuelle Grenzen übergreift, wenn Jungs und Mädchen neugierig aufeinander werden.
Und eines Tages am Bach begegnet der Junge einem Mädchen, das neu im Ort ist. sie und ihre kleine Schwester wohnen seit dem Tod der Eltern nun bei der Tante. Anfangs nur ungeliebte Gäste, artet dieser Unmut immer weiter aus. Die Tante ärgert sich über die zusätzliche Arbeit, das teure Essen, lässt ihren Ärger immer weiter an den Kindern aus. Bis die Situation eines Tages eskaliert und sie sich das Spiel der Kinder zum Vorbild nimmt, um die Mädchen immer weiter zu quälen.
Ich möchte hier nicht ins Detail gehen. Weniger um die Spannung aufrecht zu erhalten, denn die wird auf jeden Fall vorhanden sein. Sondern vielmehr, weil ich es kaum in Worte zu fassen vermag. Das Buch ist abstoßend, widerlich, eklig, grauenhaft, unerträglich, und ich kann jeden verstehen, der es abgebrochen hat. Auch ich habe viele Szenen übersprungen oder lediglich quergelesen, weil ich es kaum aushalten konnte. Es schüttelte mich, und ich wollte mir das Ganze gar nicht bildlich vorstellen.
Das Faszinierende jedoch: wer jetzt denkt, dass der Autor blutrünstig schreiben würde oder den Horror en detail zelebrieren würde, der irrt. Und das war auch der Grund, dass ich das Buch dennoch beenden konnte. Ketchum deutet oft nur an, etwa indem er Spuren beschreibt statt die Vorgänge zu deren Entstehung. Er lässt den Protagonisten und somit auch Leser erst dann dazustoßen, wenn die anderen ihr widerwärtiges Tun bereits abgeschlossen haben. Und ähnliche Kniffe mehr, sodass die wirklich grausigen Anteile nicht ausgeführt werden. Dennoch ist das, was man liest, schlimm genug.
Doch, ich bin viel gewohnt. Aus den unterschiedlichsten Genres. Und ich kann sagen, dass ich eine Menge wegstecken kann. Aber bei diesem Buch stieß ich tatsächlich an meine Grenzen.
Ich möchte bei diesem Buch nicht von "gut" oder "schlecht" reden, kann es schwer in diesen sonst üblichen Kategorien bewerten. Auch kann man nicht reden von "gefiel" oder "gefiel nicht". Sondern es ist ein schockierendes Buch, das eigentlich nicht in die Rubrik Horror gehört (was ja in der Regel übersinnlich ist oder stark unrealistisch und überdramatisiert). Vielmehr wäre es wohl "Schicksal" oder "Drama", doch dazu ist es eben "nur" die fiktionale Beschreibung, wie es gewesen sein könnte statt einer realen Berichterstattung über das, was damals war.
Am Ende folgt nun eigentlich die Zusammenfassung oder eine Empfehlung, aber das kann ich diesmal nicht. Was sollte ich schreiben? Nein, ich weiß es nicht. Ich empfehle es nicht, denn es ist schrecklich, und auch ohne Lektüre des Buches erahnt man die Qualen eines misshandelten Kindes. Und ich rate auch nicht davon ab, denn es ist für sich betrachtet ein kleines Meisterwerk, da es im Gegensatz zu den meisten "normalen" Horrorromanen wirklich tief berührt und bewegt. Ich schreibe nicht über EVIL, um es zu empfehlen, sondern nur, um es Euch vorzustellen.
Und besonders freue ich mich über Kommentare von denen, welche das Buch bereits gelesen haben. Wie fandet Ihr es? Wie ging es Euch währenddessen und danach?
SaschaSalamander 04.02.2011, 10.12 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Kühlfach 4
offen gesagt, die Stimme des Sprechers ist auch irgendwie lästig. Er kann nichts dafür, aber es fällt mir schwer, ihm länger zuzuhören. Abgesehen davon finde ich es inhaltlich und von der Idee her recht originell. Ich schwanke noch ein wenig, ob ich den Erzählstil (bemüht um den schnoddrigen Slang eines kleinen Ganoven, der abhängt, sich volllaufen lässt, auf Titten guckt, die Biege macht und ähnliche Sprache) nun lustig finden soll oder störend. Mal abwarten, wie es im Laufe des Buches wird. Es ist mir persönlich aktuell ein bisschen zuviel des Guten, aber einige Sprüche sind schon recht witzig, sodass ich ordentlich grinsen muss beim Hören.
Vier CDs, dreieinhalb liegen noch vor mir. Er ist ja grad erst mal gestorben worden ...
SaschaSalamander 02.02.2011, 13.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2813
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7213