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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Heffalump
Ich gehöre zu den Erwachsenen, die Winnieh Pooh lieben. Jeden einzelnen von ihnen könnte ich knuddeln, sie sind einfach so liebenswert. Der arme, vom Pech verfolgte I-Ah, der besserwisserische Hase, die weise Eule, die fürsorgliche Känga und ihr neugieriger Sohn Ruh, der verträumte Pooh, der lebhafte Tigger, das ängstliche Ferkel. Dass nun noch ein weiterer Charakter dazukommen sollte, fand ich ziemlich daneben, vor allem weil er meiner Ansicht nach rein optisch irgendwie nicht in die Runde passt. Reines Marketing. Nope, ich war dagegen. Trotzdem kam ich nicht daran vorbei, als die DVD mich in der Bücherei anzwinkerte.
Die Freunde finden Spuren eines großen Tieres in ihrem Wald. Rabbit weiß ganz sicher: das kann nur ein Heffalump gewesen sein! Diese Wesen sind groß und gefährlich, und die Freunde machen sich auf die Jagd. I-Ah schleppt das gesamte Gepäck, Rabbit bereitet alles vor, Tigger kann es kaum erwarten, Winnieh Pooh lässt sich überzeugen mitzukommen, und Ferkel ist lieber mit Freunden in Gefahr als alleine zu Hause. Nur Ruh muss leider zu Hause bleiben, weil er noch zu klein ist. Obwohl er das Lasso am besten wirft und eigentlich schon groß genug wäre! Also macht sich der Kleine alleine auf die Heffalumpjagd. Und er "erbeutet" den ängstlichen, verspielten Lumpl, der im Wald spielte und nun seine Mutter sucht. Die beiden freunden sich an und spielen miteinander, bis es dunkel wird. Ruh möchte Lumpl seine Freunde zeigen, doch die sind noch unterwegs. Als sie zurückkommen und das Heffalump in ihrem Dorf sehen, gibt es ein großes Chaos, alle haben Angst, und Ruh stürzt einen Abhang hinunter. Niemand kann ihm helfen, doch da hat Lumpl eine tolle Idee.
Oh, war das niedlich! Und ich finde, Kommerz hin oder her, dass Lumpl wirklich gut zu den Freunden passt. Da er etwas jünger als Ruh ist, hat dieser nun endlich einen Spielkameraden. Manchmal tat er mir ja doch leid, wie er häufig so alleine bleiben musste, während die anderen immer so tolle Abenteuer erleben.
Lumpl ist wirklich süß (ohne kitschig zu sein), und im Film hat er ein geniales Lachen, so richtig rotzfrech, ein kleiner Satansbraten, aber gleichzeitig so herzlich, offen und eben wir ein kleiner frecher Bengel seines Alters, dem man einfach nicht böse sein kann.
Außerdem ist diese neue Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger ein gutes Beispiel für Kinder, wie Vorurteile entstehen können und wie unsinnig sie oft sein mögen. Die Heffalumps fürchten den lauten Tigger, den dicken Bären, das ständig schreiende Ferkel und den viel zu ernsten Rabbit, und diese haben Angst vor den großen, gefährlichen Heffalumps. Als sie sich kennenlernen, müssen sie alle erst ihre Scheu überwinden und gegen viele Vorurteile ankämpfen, bevor sie zu dicken Freunden werden können.
Diese DVD können Kinder zwar bedenkenlos ohne ihre Eltern ansehen, aber ich bin sicher, dass auch "große Kinder" ihre Freude daran haben und ihn gerne mit ansehen werden. Gemeinsam macht es schließlich mehr Spaß, dass beweisen Christopher Robin und seine Tiere uns schließlich immer wieder ;-)
SaschaSalamander 18.05.2011, 15.22 | (0/0) Kommentare | PL
Fausto
Natürlich fing die Sache mit dem Bücherdämon mit einem Pickel an.
Letzter Satz:
Canans Bauchnabel hatte die Form eines Wassertropfens.
aus: Oliver Dierssen: Fausto; Heyne 2011
SaschaSalamander 17.05.2011, 15.13 | (0/0) Kommentare | PL
Artemis Fowl - der Atlantis-Komplex
Der Gebrauch von Magie hat Artemis krank gemacht, er ist zwanghaft besessen von der Zahl 5, die 4 dagegen ist für ihn eine gefühlte tödliche Bedrohung. Seine Zwänge werden immer heftiger, in Butler sieht er eine Gefahr. Außerdem muss er dringend sein neues Projekt zum Laufen bringen, nämlich Welt vor einer Klimakatastrophe zu retten. Während der Besprechung mit Holly, Fowley und Vinjaja werden sie angegriffen. Artemis Krankheit wird immer schlimmer, und der Feind ist ganz schön gefährlich.
Vielleicht ist die Serie langsam am Ende, weil man einfach schon die Charaktere, ihre Eigenheiten kennt. Das erste, zweite, dritte Mal war es einfach witzig, wenn Mulch seine Zwergenfähigkeiten einsetzt. Das erste, zweite, dritte Mal fieberte ich noch mit, wenn Butler angegriffen wurde. Und so weiter. Klar, die Motive der Gegner und ihre Taktiken ändern sich. Und es kommen neue Figuren hinzu, die auch jetzt teilweise wieder auftauchen.
Trotzdem kann es mich einfach nicht packen, seit drei Wochen kämpfe ich mit dem Hörbuch, und das ist wirklich eine sehr lange Zeit für mich. Ein Band wird noch folgen, dieser soll dann der letzte sein. Wieder einmal überlege ich, ob ich alle Bände kaufen soll, oder ob ich die Serie lasse? Ich habe keine Lust, eine unvollständige Serie im Regal stehen zu haben, aber noch weniger Lust habe ich, mir Bücher zu kaufen, die mich nicht fesseln.
Weniger ist mehr, gerade bei Artemis Fowl bestätigt sich das für mich leider, leider, leider. Aber das ist einfach eine persönliche Sache. Denn die Story an sich war wirklich nett, die Idee wieder sehr kreativ. Aber ich bin einfach jemand, der in Sachen Literatur ständig Abwechslung braucht, sonst wird mir sehr schnell langweilig.
Ob andere Leser das genauso sehen oder noch immer begeistert sind, kann ich nicht beurteilen. Für mich selbst: es gab schwächere Bände, es gab stärkere Bände in der Reihe, und vielleicht ist der Abschluss ja wieder so grandios wie einige der Vorgänger, ich werde ihn auf jeden Fall wieder lesen ...
SaschaSalamander 17.05.2011, 09.57 | (0/0) Kommentare | PL
Verwechslungen beim Parallel-Lesen
Diesmal ist es wieder passiert. DIE NACHT DER GEFANGENEN TRÄUME von Antonia Michaelis und FAUSTO von Oliver Dierssen. In beiden Fällen Jugendliche, die in den ersten zwei Kapiteln von ihren Schulproblemen und den Lehrern (bzw dem Direktor) erzählen. Der eine Jugendliche wird von seinem Vater aus der Schule abgeholt und lebt bei ihm, der andere Junge lebt bei der alleinerziehenden Mutter. Da habe ich mittendrin dann doch einige Male Schwierigkeiten gehabt.
Aber es klappt ganz gut. Was hier hilfreich ist, das ist der Sprachstil. Dierssen schreibt sehr lax, humorvoll, lässig, ich muss sehr viel lachen über den schrägen Humor, ich sehe manche Dinge (etwa das Keramikgebiss, welches die Schulpsychologin mit ihrer Zunge geraderückt, bevor sie spricht) regelrecht vor mir.
Michaelis dagegen schreibt sehr poetisch, eher still und nachdenklich, mit einer ungewöhnlichen naiven, kindlichen Logik voller Charme, mit kreativen Wortschöpfungen und einer sehr schönen Symbolik. So schön, dass ich mir wünschte, ich hätte das Buch hier statt das Hörbuch (aber da ich nicht alles kaufen kann, muss ich eben sehen, was ich bei Tauschticket und in der Bücherei ergattere. Ich bin froh, dass ich die meisten anderen ihrer Bücher nun jedoch als Printmedium habe, nicht auf CD).
Und das Ebook blöderweise handelt derzeit nun auch von Schule, nämlich Betül Durmaz mit ihren Machos, Döner und Migranten. Auch dort Konflikte mit Schülern und Lehrern. Gerade eine sehr ungünstige Konstellation. Mal sehen, wie ich mich da wieder herausmanövriere ;-)
SaschaSalamander 16.05.2011, 20.14 | (0/0) Kommentare | PL
Fausto
30 Kapitel hat das Buch, zwei habe ich schon durch. Es liest sich absolut flüssig, ich mag den Humor und kann mir vorstellen, dass das zu erwartende Chaos wirklich ziemlich krass sein wird, ich freue mich darauf, denn es kündigt sich bereits ziemlich heftig an: ein neuer Schüler ist in der Klasse, und er scheint eine ziemliche Wut auf Streber zu haben. Noch mag er Joschel, aber wie geht es weiter, wenn Joschel plötzlich fehlerfreie Hausaufgaben abliefert?
Der Schreibstil ist nicht übermäßig gekünstelt und trotzdem sehr jugendlich, passt prima zu dem 15jährigen, den es darstellen soll. Wirkt sehr locker, gefällt mir :-)
SaschaSalamander 16.05.2011, 15.19 | (0/0) Kommentare | PL
Blutlust
Die junge Sinna zieht für ihr Studium nach New York. Und schon in den ersten Tagen hat sie einige seltsame Begegnungen. Etwa eine Gruppe, die sich "Beschützer" nennt und sie vor Vampiren schützen möchte. Eine seltsame Frau, die ihr ständig nachläuft und sie vor den dunklen Bestien warnt. Außerdem Max, sexy und geheimnisvoll, ganz entgegen ihrer Art lässt sich sie sofort auf ein erotisches Abenteuer im Kittyclub mit ihm ein. Carla, ehemalige Geliebte von Max, sieht das gar nicht gern. Sinna weiß nicht, wem und was sie glauben soll, und das Buch ist eine wilde Jagd durch New York, unterbrochen von heißen Szenen: wer ist der dunkle Jäger, der einen Beschützer nach dem anderen tötet? Ist an den Mythen um die Vampire tatsächlich etwas dran? Warum soll Sinna angeblich etwas Besonderes für die Blutsauger sein?
Wow, BLUTLUST hat mich wirklich begeistert! Meine Erwartungen waren natürlich genrebezogen. Realismus, allzu logische Handlung, hochliterarische Sprache, das habe ich von Anfang an nicht erwartet. Und mir war auch klar, dass ich einigen Klischees begegnen würde. Aber worauf ich großen Wert legte und meine Hoffnung setzte: erotische Szenen, die mir so richtig Lust machen. Keine weichgespülten Vampire ohne Biss, keine animalischen Bestien ohne Verstand und Stil. Ein guter Mix aus Handlung und Sex. Und genau das habe ich bekommen, so schnell hatte ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen!
Normale Vampirromane werden ja gerne als angeblich härterer Stoff unter der Erotikliteratur bezeichnet. Doch bei BLUTLUST geht es richtig zur Sache. Schon die erste Begegnung im Kittyclub ist recht eindeutig. Und auch später gibt es ein paar geniale Momente. Die Lieblingsszene der meisten Leser dürfte wohl das Liebesspiel nachts im Park sein, nackt gefesselt am Baum, so eindringlich beschrieben, dass man nach dem Lesen glaubt einen Film gesehen zu haben.
Und es gibt nicht nur einfach Dominanz und Unterwerfung, sondern der Vampir hat auch tatsächlich Stil. Er befiehlt nicht einfach nur, er nimmt sich nicht einfach, was er will. Sondern er beherrscht mit Blicken und Gesten, er hat sich selbst unter Kontrolle und plant seine Schachzüge. Er dominiert nicht nur den Körper, sondern das ganze Wesen seiner Geliebten. Ja, so mag ich die Vampire, solche Charaktere könnte es sehr viel öfter geben in der Literatur, finde ich, da verzeiht man dem Roman so manche kleine Schwäche.
Ich finde es schade, dass es einige interessanten Andeutungen und Handlungsfäden gibt, die nicht fortgeführt werden. Es ist zwar zu erahnen aber eben nicht ausgesprochen und häufig mehrdeutig. Und dann endet es auf einmal recht abrupt. Wer aufmerksam gelesen hat, weiß auch ohne Erklärung, was Sache ist, durch den recht offenen Abschluss bleibt jedoch eine Menge freier Interpretation. Die Autorin hat sich viele Optionen offen gelassen, vielleicht dürfen wir auf einen zweiten Teil hoffen? ;-)
Alles in allem jedenfalls ist BLUTLUST ein wirklich hervorragender Vampir-Roman, den ich allen Freunden der leichten Dark-Fantasy und härteren Erotik nur empfehlen kann.
SaschaSalamander 16.05.2011, 08.58 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Statistik KW 19
Gayheimnisse (Anthologie)
Artemis Fowl - der Atlantis-Komplex (E Colfer)
Sonst noch Fragen? (R Yogeshwar)
Döner, Machos und Migranten (B Durmaz)
Wir treffen uns im Traum (JVA Leipzig)
Die Abenteuer des Raben Ringelsock (JVA Aichach)
Fausto (O Dierssen)
Gesehen
/
Geschenkt
/
Getauscht
Papierkrieg (M Mucha)
Im Bann der Engel (C Gref)
Gekauft
/
SaschaSalamander 15.05.2011, 19.16 | (0/0) Kommentare | PL
Highschool of the Dead
Soviel zur Handlung, mehr gibt es nicht wirklich zu erzählen meiner Ansicht nach. Ich könnte jetzt die Charaktere vorstellen, aber wer weiß, ob die im nächsten Band noch leben. Wie es dazu kam, weiß man noch nicht. Helikopter fliegen über die Schule hinweg, woanders scheint das Chaos größer zu sein. Vermutlich überall im Land. Was ist geschehen?
Klassischer geht dieser Manga eigentlich nicht, ganz traditionell im Stil der alten Romero-Filme, in denen die Zombies langsam und mit wankendem Gang in einer dichten Masse auf die Opfer zuströmen, immer auf der Suche nach Fleisch und Braaaaainzzz. Dazu jede Menge sexy enge Blusen und Pantyshots (so nennt man es im Manga oder Anime, wenn unter den knappen Röckchen immer wieder das Höschen zu sehen ist).
Souverän gezeichnet, tolle Ideen, spannende Kämpfe. Wie gesagt, großartig viel dazu erzählen kann ich nicht wirklich, dazu ist mir dieses Genre dann doch zu stetig wiederkehrend. Aber ich finde es auf jeden Fall klasse, dass es nun in diesem Band auch einmal als Manga umgesetzt wurde. Viele nette Gags - vor allem für Insider des Genres - sind zu finden, Anspielungen auf andere bekannte Zombietitel oder kleine Eastereggs einfach so. Auch die Waffen sind witzig gelöst: ein Besenstil, eine Bohrmaschine, eine Nagelpistole, und natürlich die typischen Werkzeuge wie Baseballschläger. Und ganz zum Abschluss auch noch eine kleine Waffenkunde und zwei spannende Seiten mit Zombie-"Facts".
Ich selbst mag Zombies, gebe dafür aber nicht zwangsläufig Geld aus, schnuppere meist nur mal rein. Habe nur den ersten Teil von RESIDENT EVIL gesehen, kenne die wichtigen Klassiker (NACHT DER LEBENDEN TOTEN, ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL), mag die Komödien dazu (ZOMBIELAND, SHAUN OF THE DEAD), aber ich muss nun nicht alles kennen. Hier habe ich also reingelesen, fand es absolut klasse. Ich lege es allen Zombiefans ans Herz, dieser Manga gehört einfach dazu, er ist großartig gemacht und beinhaltet alles, was das Fanherz höher schlagen lässt. Aber wer kein Zombie-Fan ist, naja, der verpasst nichts, was es in anderen Zombietiteln nicht auch gäbe :-)
SaschaSalamander 13.05.2011, 09.34 | (0/0) Kommentare | PL
Die Wahrheit über Alice
Hm, nun ja. Ehrlich gesagt, das Cover sprach mich nicht an (bin nicht so der rosa Blümchenfan, das hat was von Teenieschnulz). Aber es wurde überall dermaßen vermarktet, dass ich fast nicht anders konnte, die Neugier war zu groß. Buchhandlungen, Frauenzeitschriften, Blogs. Und natürlich ein sehr spannender Klappentext, der viel Geheimnis versprach. In der Realität bin ich herzlich wenig neugierig, da kann ich mich zügeln. Aber wenn es um Bücher geht, da bin ich kaum zu halten, und ich musste einfach wissen, wer Alice nun wirklich ist und was es mit ihrem Geheimnis auf sich hat.
Das Buch war in zwei Tagen gelesen, es ist sehr flüssig. Zwar sehr ungewohnt, aber man kommt locker mit: eine Ebene spielt in der Vergangenheit um Katherine und ihre Schwester. Die zweite Zeit spielt später mit Katherine und Alice. Und die dritte Zeit viele Jahre später mit Katherine und ihrer Tochter. Und alle drei Zeitformen sind im Präsens geschrieben, das ist erst einmal gewöhnungsbedürftig.
Schon im ersten Kapitel erfährt man, dass Alice gestorben ist. Und man möchte natürlich wissen, wer Alice war, warum sie sterben musste, wer der Vater des kleinen Kindes ist, wie das alles zusammenhängt und welche Geheimnisse da nun alles enthüllt werden. Ein bisschen wird die Sensationsgier angestachelt, allein schon durch die Vermarktung des Buches.
Angepriesen als spannender Thriller, fand ich es eher einen reinen Teenieroman. Ich möchte das Buch nicht schlecht machen, denn ich habe es wie gesagt superschnell gelesen und war recht gefesselt. Dennoch konnte ich mich in absolut keine der Figuren hineinversetzen, sie blieben mir alle zu oberflächlich, vor allem auf Alice wurde nur äußerlich eingegangen (aus Sicht von Katherine, ohne jedoch Alices Gedanken, Gefühle und Beweggründe zu beleuchten), und auch Katherine bleibt für mich extrem unpersönlich. Sie ist die Art Teenager, von denen ich mich in der Schule damals fernhielt, weil sie mir zu platt waren, zusehr auf Äußerlichkeiten fixiert. Ständig sprachen sie über Mode, Stars, Parties, das war nicht meine Welt. Das heißt nicht, dass deren Welt schlecht ist, und dass andere Leser es nicht toll finden können. Aber wer wie ich kein Disco - Party - Highlife - Typ ist und war, der wird nicht wirklich mitfiebern. Es wird nach außen hin sehr viel auf heile Welt gespielt, dahinter jedoch ist es recht düster (wenn auch nicht tiefgründig, aber immerhin düster).
Unzählige Male habe ich mir an den Kopf gelangt und gesagt "Mädel, wach auf". Habe mich gefragt, warum sie dies getan haben oder warum jenes nicht bemerkt wurde. Sehr unreif wirken sie alle auf mich. Und allein deswegen war all das, der Inhalt des Buches, überhaupt erst möglich.
Was als Geheimnis verkauft wird, empfand ich nicht wirklich als Geheimnis, irgendwie hatte ich mir da mehr davon versprochen. Alices "Geheimnis" wird auf zwei Seiten mal nebenbei enthüllt am Ende, eher abgearbeitet, und daraufhin stirbt Alice (ist kein Geheimnis, von ihrem Tod erfährt man ja schon zu Beginn, ist also kein Spoiler). Schwupps Ende Aus.
Jaaaaaa, es war schnell und spannend zu lesen. Und für jüngere Leser bestimmt eine spannende Sache. Für Partyfreunde und die Art Teens, die ständig hip und trendy sind / sein wollen bestimmt ein Kultbuch. Die Geschichte war recht geschickt aufgebaut und in sich schlüssig. Von daher verständlich, wenn es gefällt. Aber wer sich von einem Buch nicht nur reine Unterhaltung verspricht, sondern auch bereichert werden möchte, wer sich hineinversetzen will, wer gerne ein wenig Anspruch möchte, der sollte zu etwas anderem greifen, er hat nicht wirklich ein Geheimnis oder einen Thrill verpasst. Gänzlich abraten würde ich den Lesern, denen es innerlich schmerzt, wenn die Hauptcharaktere immer und immer wieder unvernünftig handeln und sich selbst alles verbauen und eigentlich selbst Schuld tragen an dem Dilemma, welches es dann zu lösen gilt. Denn die werden hier vor Schmerz aufschreien ...
Tut mir doch ein wenig leid, wenn ich so über das Buch rede. Denn ich weiß, dass es unzählige begeisterte Leser gibt. Und ich möchte es auch keinem madig machen. Aber ich möchte einfach klar die Zielgruppe definieren, denn dieses Buch spaltet die Gemüter. Und da überall so positive Beiträge zu lesen sind, möchte ich einfach diejenigen unterstützen, die nicht so begeistert waren. Denn auch diese Stimmen sollten Gehör finden ;-)
Und jetzt, Feuer frei: hat Euch das Buch gefallen? Warum? Wo fandet Ihr Katherine tiefgründig, was ich übersehen habe? Konntet Ihr Euch hineinversetzen? Bin ich zu streng? Oder fandet Ihr es am Ende genauso enttäuschend? Oder war es DIE Buchsensation des Frühjahres 2011?
SaschaSalamander 11.05.2011, 09.55 | (0/0) Kommentare | PL
Temptations
Über Inka Loreen Minden habe ich schon viel gehört, ein paar Leseproben habe ich mir auch schon angesehen, die mir recht gefielen. Da freute ich mich, dass mir nun also vor einiger Zeit TEMPTATIONS bei Tauschticket über den Weg lief: gerade mal 108 Seiten, vier Kurzgeschichten von jeweils rund 25 Seiten, ideal zum Kennenlernen der Autorin.
Die erste Geschichte erzählt von einem Marquess, der sich die Gefühle für seinen Stallburschen nur ungern eingestehen will. Danach schreibt Minden über einen Captain und seinen Ersten Offizier, die in der Vergangenheit einige Probleme miteinander hatten und nun den Grund dahinter erkennen. Die dritte Story handelt von der Entführung eines jungen Adligen durch einen Räuberhauptmann, die anders endet als geplant. Und zu guter Letzt müssen ein im Krieg verwundeter Soldat und sein Leibarzt erkennen, dass es vielleicht doch einen Weg geben könnte, ihre Gefühle nicht mehr verstecken zu müssen.
Inhaltlich gefiel mir der Räuberhauptmann doch am besten. Aber in der vierten Geschichte kann man tatsächlich von einer "Wendung" sprechen, und sie gefiel mir außerordentlich gut. Clevere Idee, und ich bin sicher, dass das nicht nur Fiktion ist sondern in dieser und ähnlicher Form bestimmt schon einige Male praktikziert wurde / wird ...
Die Handlung ist jeweils eigentlich nur ein Alibi. Klar könnte man den Marquess durch eine Gräfin ersetzen und den Stallburschen durch den Küchenjungen und so weiter. Alles schon dagewesen. Na und? Was zählt ist die Unterhaltung, und das gelingt Minden sehr gut. Ich stolpere nicht über kitschige Formulierungen, sondern alles liest sich flüssig und angenehm. Die Worte sind perfekt gewählt, sie sind weder zu abgedroschen noch wären sie ungewöhnlich. Sondern, wie gesagt, es ist ein Fluss, dem der Leser gerne folgt, und schon sind 25 Seiten vorbei, ehe man richtig angefangen hat zu lesen. Eigentlich wünscht man sich am Ende nur, dass es jetzt weitergehen könne. Denn grade jetzt wurde es erst richtig spannend!
Ja, es ist banal. Ja, es ist immer wieder das Selbe. Und, ja, manchmal tut es gut, so etwas zu lesen. Und dann bitte mit Stil und angenehmer Sprache. Während ich das lese, will ich nicht ständig das Gefühl habe, ich hielte Schmuddelzeug in der Hand. Ich will aber auch nicht ständig lachen müssen wegen unfreiwillig komischer Sätze. Und genau das ist es, was mir an Minden gefällt: ich kann mein Hirn abschalten und einfach nur für ein paar Minuten die Geschichte genießen, mit einem Lächeln zurückkommen und sagen "ach, das war jetzt richtig romantisch und sexy" ...
Wer anspruchsvolle Erotik mag, kann gerne ein wenig in meinem Blog wühlen (es werden demnächst einige weitere Titel folgen). Aber wer zwischendurch was Nettes, Unkompliziertes will, der kann hier eigentlich gar nichts falsch machen.
Ich jedenfalls weiß nach diesem Buch: MEHR! Dies war zwar mein erstes, aber ganz sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin :-)
SaschaSalamander 09.05.2011, 15.33 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
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