SaschaSalamander

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Gayheimnisse

deadsoft_gayheimnisse_1_1.jpgKurzgeschichten lese ich recht schnell normalerweise, in diesem Fall habe ich einige Wochen für das Buch gebraucht. Das lag aber nicht daran, dass es mir nicht gefallen hätte. Sondern im Gegenteil: ich habe mir sehr viel Zeit für die einzelnen Geschichten genommen statt wie sonst zwischen Tür und Angel zu lesen. Denn was in GAYHEIMNISSE präsentiert wird, ist quasi ein Best Of der aktuell angesagtesten Autoren des Genres. Ein Must-Have für jeden, der gerne homoerotische Literatur liest.

Die meisten der Schriftsteller sind mir bereits bekannt, sei es aus eigener Erfahrung,weil sie aktuell auf meinem To-Do-Stapel liegen oder weil sie mir positiv von Freunden empfohlen wurden. Darunter Inka Loreen Minden, Stefanie Herbst und Juna Brock, Simon Rhys Beck, Sandra Henke, Verena Rank, Justin C Skylark, jeder einzelne dieser Namen bereits für mich ein Garant auf eine gute Story, darunter meine drei Lieblingsautoren rund um Gay. Autoren, bei denen man ohne Zögern zugreifen kann bei jedem neuen Titel.

Neu waren für mich Nicole Henser, Sandy Renee Henriks, Angelika Hoffman, Kathrin von Potulski, Hanna Julian und Kira Hawke. Besonders begeistert hatte mich Nicole Henser, doch auch die anderen Autorinnen waren wirklich große Klasse.

Was mir sehr gefällt ist die kurze Beschreibung der einzelnen Autoren nach jeder Geschichte. Ein Vermerk, welche Titel noch erschienen sind, wo sie bereits andere Titel veröffentlicht haben, dazu ein paar private Daten. Das macht es für mich als Leser greifbarer. Ich mag es, wenn Autoren keine fernen Wesen sind, weitab vom Leser, sondern wenn sie wirklich als Menschen erscheinen mit Vorlieben, Hobbies und Interessen. Dadurch fällt es mir auch leichter, später beim Stöbern nach dem nächsten Roman mir diesen oder jenen Schreiberling ins Gedächtnis zu rufen und mich für ein neues Buch von ihm / ihr zu entscheiden.

Die Geschichten selbst sind wunderbar abwechslungsreich. Verbrecherjagd, Alienentführung, ein düsteres Vampirschloss, die Suche nach dem Yeti, Japan um die Zeit des 2. Weltkrieges, ein heißes Treffen beim Filmdreh, ein heimlicher Beobachter in der Nachbarwohnung, Frankreich im Jahre 1793, ein Schweigemönch mit tragischer Vergangenheit und viele weitere packenden Szenarien. Ich finde es schön, wie hier immer wieder neue Verpackungen für "das Eine" gefunden werden.

Auch die Sprache ist - wie üblich bei Deadsoft, ich kenne es nicht anders, ein großes Lob an den Verlag! - einfach klasse. Kein Kitsch und Schmalz, aber auch kein perverser Dirty Talk. Sondern ein flüssiges Beschreiben der Situation, detailliert und doch respektvoll. Ein Genuss für den Leser.

Das unterscheidet Erotik von Pornographie, auch wenn viele Leute beides leider in einen Topf werfen. Aber Veröffentlichungen wie GAYHEIMNISSE zeigen, dass Sex zwar toll ist, aber eben auch nicht alles. Es geht um Liebe, um Gefühle, um Macht, um Spaß an der Freude. Sex sollte keine Sachen zwischen leblosen Maschinen sein sondern ein Akt zwischen zwei Menschen, die sich zugeneigt sind.

Für Kenner des Genres bietet das Buch viele kleine Leckerbissen der Lieblingsautoren. Für Neulinge einen prima Einblick in die unterschiedlichen Schreibstile der einzelnen Verfasser und ein Appetizer für weitere Bücher.

Eines hatten jedenfalls alle Geschichten gemeinsam: sie waren viel zu kurz, gerne hätte ich mehr von den Autoren gelesen. Aber das lässt sich einrichten, denn GAYLÜSTE steht bereits in meinem Regal, und GAYFÜHLVOLL wird demnächst folgen :-)

SaschaSalamander 27.05.2011, 09.52 | (0/0) Kommentare | PL

Endzeit

jensen_endzeit_1.jpgMal ein GANZ kurioser Fall, wie ich auf das Buch aufmerksam wurde: durch eine Postkarte in einem dieser Ständer, wo man diese Ed-Cards, die Werbung und sonstigen Postkarten findet als kostenlose Werbung. Dieses Bild sprach mich an und ich wollte wissen, was das darstellen soll. Als ich sah, dass es ein Buchcover ist, musste ich die Karte unbedingt haben und mit nach Hause nehmen, weil ich wissen wollte, was für ein Buch das ist. Billige Werbung. Aber hat funktioniert :-)

Seit zwei Tagen höre ich ENDZEIT von Liz Jensen. Das Buch selbst hat ja keine so guten Bewertungen. Ich finde es bisher allerdings recht nett, aber gut, da ich derzeit wenig Muse für Hörbücher habe, habe ich auch nur das erste Zehntel geschafft. Vielleicht liegt es auch an Andrea Sawatzki. Sie ist eigentlich immer ein Garant. Klassischer Fall von "bei ihr ist sogar das Telefonbuch hochspannend". Toll, wie sie die Stimme variiert, wie sie Bethany Bedrohung einhaucht und die Therapeutin angstvoll klingen lässt. Wie die Handlung sich entwickelt, bin ich gespannt.

SaschaSalamander 26.05.2011, 15.22 | (0/0) Kommentare | PL

Die Nacht der gefangenen Träume

michaelis_traeume_1.jpgNachdem der >MÄRCHENERZÄHLER< von Antonia Michaelis mich so begeistert hatte, habe ich mir einen Stapel Bücher von ihr bei Tauschticket ergattert. Und mal geguckt, was ich in der Bücherei noch finden konnte. Weil ich die NACHT DER GEFANGENEN TRÄUME nicht als Buch bekam, habe ich mich für das Hörbuch entschieden, gelesen von Felix von Manteuffel.

Hm, müsste ich das Buch bewerten, würde ich (für die Hälfte, denn danach habe ich abgebrochen) ganz sicher eine prima Bewertung abgeben. Es hat mir sehr gut gefallen. Sehr schone Metaphern und Sinnbilder, die auch für Kinder nachvollziehbar und verständlich sind. Märchenhafter Schreibstil, Fantasy genau für Kinder und Jugendliche, wie ich es liebe. Kein All-Age, sondern wirklich ein Kinderbuch, Jugendbuch. Mir gefällt die Idee und die Umsetzung sehr gut. Und auch während des Vorlesens konnte ich einige sehr schönen Wortspiele erkennen, die ich lieber gelesen als gehört hätte.

Aber der Vortrag hat mich ziemlich eingeschläfert. Der Sprecher ist nicht übel, aber gerade für ein Kinderbuch wünsche ich mir mehr Abwechslung in der Stimme. Es muss ja nicht gleich Rufus Beck sein, der für jede Figur eine eigene Stimme bastelt. Aber wenigstens ein wenig Emotion. Ich will es in der Stimme hören, wenn etwas Aufregendes passiert. Ich will die Begeisterung spüren, die Angst. Statt dessen habe ich mich zwei CDs lang ziemlich gequält und es dann abgebrochen. Was bringt es, wenn ich in Gedanken immer wieder abdrifte und der Sprecher mich nicht einmal zurückholen kann?

Bei Amazon habe ich mal flink geklickt, auf den ersten Seiten sehe ich von ihm eigentlich nur Hörbücher für Erwachsene. Krimis, oder auch die Erwachsenenlesung von Harry Potter. Dort mag es vielleicht passen, da Krimis anders aufgebaut sind. Aber für ein Kinderbuch, da fand ich ihn wirklich die falsche Wahl. Schade. Denn eigentlich wirklich ein hervorragendes Buch, das mir sehr gefallen würde. Ich werde mir das Buch demnächst kaufen oder ertauschen. Möchte es gerne gedruckt vor mir liegen haben, das Hörbuch war eine Enttäuschung für mich :(

SaschaSalamander 26.05.2011, 09.51 | (0/0) Kommentare | PL

Setzen - Sechs

Ich möchte einfach einmal etwas loswerden, das mir schon oft aufgefallen ist. Seit ich in letzter Zeit auf noch mehr Blogs lese und in noch mehr Communities unterwegs bin, fällt es mir umso verstärkter auf. Denn ich möchte mich gerne schnell und bündig informieren, ich liebe lange Rezensionen, die etwas über den gewünschten Titel aussagen. Umso enttäuschter bin ich dann, wenn die vermeintlich lange Rezension sich entpuppt als:

- 15 Zeilen Klappentext abschreiben

- 20 Zeilen eigene Zusammenfassung des Klappentextes in eigenen Worten

- 15 Zeilen eigene Meinung, die sich auf die Handlung beziehen und aus Klappentext und Zusammenfassung ersichtlich sind auch ohne das Buch gelesen zu haben.

- 5 Zeilen eigene Meinung, die in etwa lauten "das Buch ist sehr spannend, ich habe es in einem Rutsch gelesen, der Anfang zieht sich ein wenig, aber gegen Ende konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen" oder "naja, hab mich ziemlich durchgequält, die Charaktere waren alle ein wenig flach, und die Story war ziemlich klassisch. Hatte mehr erwartet".

- 2 Zeilen Fazit: "Muss man unbedingt haben, DIE Empfehlung des Jahres" oder "kann man sich sparen, lieber erst mal reinlesen und dann selbst entscheiden"

Danke für die Info! *grml*
Und für sowas kriegen die Leute Reziexemplare *motz*
Sowas hab ich in der 9ten Klasse als Referat abgegeben, als ich das Buch nicht lesen wollte. Hab es nicht gelesen und trotzdem solche Phrasen vorgetragen und bekam ´ne glatte 1.

Sorry, da bin ich ein bischen gefrustet. Wenn ich ein Buch nichtssagend finde, stehe ich dazu und erkläre das ausführlich. Oder wenn es mir gefällt, dann teile ich das auch entsprechend mit dem Leser. Und wenn mir nichts dazu einfällt, dann schreibe ich eben keine Rezi, auch das sollte der Verlag einem zugestehen. Aber solche nichtssagenden Langtexte gehen mir auf den Keks. Jaja, ich muss sie nicht lesen. Leider sieht man es dem Text vorher nicht an, und es waren vergeudete zwei Minuten, in denen ich auch was anderes hätte lesen können.

Genug gemotzt, zurück zu den schönen Dingen des Lebens ;-)

SaschaSalamander 25.05.2011, 20.50 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Die Galerie der Lügen

galerie_1.jpegAls Isau-Fan habe ich inzwischen fast alle Werke gelesen, nur sehr wenige gilt es noch nachzuholen. Diesmal widmete ich meine Zeit der "Galerie der Lügen", die mich auf ihren 630 Seiten gut unterhalten hat. Viel Freude, aber auch ein wenig Kritik möchte ich für diesen Titel loswerden. Aber wie immer, erst einmal der Inhalt:

Alex Daniels ist Journalistin, sie befasst sich vor allem mit Artikeln rund um Darwinismus, Kreationismus, Intelligent Design. Während einer Preisverleihung wird sie von der Polizei festgenommen, denn ihre Fingerabdrücke wurden nach der Zerstörung eines wertvollen Kunstwerkes aufgenommen, sie wurde zweifelsfrei als Täterin identifiziert. Alex erhält Hilfe von einem Fremden, welcher ihr Nachrichten ins Gefängnis zukommen lässt und ihr mitteilt, wie sie ihre Unschuld beweisen kann. Wieder auf freiem Fuß, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln und "das Gehirn" hinter der Aktion ausfindig zu machen. Es bleibt nicht bei dem ersten Kunstwerk, es werden weitere berühmte Werke gestohlen, und es bleibt Alex nur wenig Zeit, das Rätsel zu lösen, welches sehr stark mit ihrer Lebensgeschichte zusammenhängt. Denn Alex hat ein Geheimnis: sie ist ein "echter", also doppelt zeugungsfähiger Hermaphrodit.

Mein großes, großes Lob an Isau vorab: wie immer gelingt es ihm, ein Werk zu schaffen, das in keine Schublade passt. Wissenschaftsthriller? Krimi? Drama? Scifi? Es ist auch egal, wie man es nennt, Hauptsache es ist gut. Und DAS ist es. Wie immer gelingt es ihm, ein ungewöhnliches, in der Literatur noch nicht verbrauchtes Thema aufzugreifen und eine ganz eigene Welt daraus zu spinnen. Woher nimmt dieser geniale Mann nur stets seine Ideen? Und wie immer kann ich nach dem Genuss eines Isau-Romanes sagen: mal wieder ein Buch, das mich begeistern könnte!

Aber wie bei manchen seiner Werke inzwischen leider auch ein wenig Kritik:

irgendwann fühlt man sich als Leser von den Zitaten vowohl am Kapitelanfang als auch mehrfach ständig mitten im Text erschlagen. Irgendwann kommt es mir nur noch vor wie Phrasendreschen, um den eigenen Inhalt durch die Worte großer Meister aufzupeppen und das Buch scheinbar in die Länge zu ziehen, wenn die Charaktere wieder einmal stundenlang über den Inhalt eines Zitates diskutieren.

Das Fachwissen des Buches erschlägt mich. Ich bin interessiert an Biologie, und gerade Vererbungslehre, Genetik fand ich in der Schule den spannendsten Bereich. Trotzdem fühle ich mich von der Masse an Daten regelrecht überfordert. Er geht sosehr ins Detail, und selbst die angeblich einfachen Erklärungen (die die Fachfrau im Laufe des Romanes dem Laien abgibt) sind teilweise abgehoben und kompliziert, ich habe sehr viele Aspekte des Buches überflogen, weil sie zwar wichtig und interessant sind, die Handlung jedoch auch ohne diesen Part verständlich ist. Mag sein, dass ich mich hiermit als dumm und unreflektiert oute, aber ich bin sicher, dass die wenigsten Leser wirklich die Tiefe dessen, was Isau in diesem Roman geschrieben hat, erfassen können (so sie nicht beruflich auf diesem Gebiet angesiedelt sind) (ich denke gerade an des Kaisers neue Kleider. Wer würde schon zugeben, dass ihm dieser Roman zu kompliziert war?).

Klar kann ich verstehen, dass Isau gerne einbringen möchte, was er alles gelesen und erfahren hat (denn man kann kein Buch schreiben, wenn man nicht die Materie des Inhalts kennt). Und klar kann ich verstehen, dass er auch eine Meinung vertritt. Aber stellenweise wirkt das Buch fast schon so, als wolle er dem Leser etwas aufdrücken, das empfand ich als unangenehm. Zuviel, zu einseitig dargestellt. Das Buch könnte um rund 250 Seiten dünner sein, wenn man diesen Aspekt auf das Wesentliche reduzieren würde.

Was eine Stärke und zugleich Schwäche das Buches ist: die vielenen Themen. Hermaphroditen, Genforschung, Weltkulturerbe, Journalismus, Tiefenpsychologie und mehr. Eine wirklich grandiose Idee und eine sehr komplexe Umsetzung. Andererseits jedoch alles ein bisschen und dann zuviel vom einen (Genforschung und Klonen) und zuwenig vom anderen (Rest). Es bleibt dabei einiges auf der Strecke, zum Beispiel die Entwicklung der Charaktere, welche zwar stattfindet aber doch sehr konstruiert wirkt.

Nun gut, es ist schwer, mit all diesen Zutaten einen perfekten Roman zu schreiben. Isau hat es versucht, und es ist ein sehr gutes Buch dabei herausgekommen. Zwar mit einigen Mängeln, dafür aber sehr viel Unterhaltungswert auf hohem Niveau und jeder Menge Themen, welche für stundenlange Diskussionen im Freundeskreis sorgen werden, sobald man sich über das Buch austauscht. Ich denke, vor allem dazu sollte das Buch auch gedacht sein: um Diskussionen anzuregen, sich bewusst mit dem Thema Genetik auseinanderzusetzen statt blind die eine oder andere Theorie der Schöpfungslehre oder Evolution anzunehmen. Das ist ihm gelungen, und aufgrund seines genialen Ideenreichtums werde ich auch die nächsten Bücher wieder verschlingen. Isau gehört zu meinen Top Favoriten. Er ist ein Autor, dessen Werk ich kaufe, egal was er schreibt, einfach weil es von ihm ist :-)

SaschaSalamander 25.05.2011, 09.54 | (0/0) Kommentare | PL

Top Ten Tuesday Paare

Über verschiedene Blogs bin ich auf >Alice im Bücherland< gestoßen. Ich finde die Idee nett. Es wird mir zwar sehr schwer fallen, mich auf immer nur 10 zu einigen.

Das Thema für diese Woche lautet "Eure 10 liebsten Paare". Und es geht nicht zwangsläufig um Liebespaare, sondern es kann alles mögliche sein. Nur Liebespaare hätte ich mir möglicherweise schwer getan, aber so ist es kein Problem:




01. PHILEMON und BAUCIS (Ovid)
Die schönste Liebesgesichte der Welt, die ich kenne. Ungefragt absolut Platz 1, da gibt es nichts zu rütteln und keinen, den ich davorsetze!


02. ALONSO QUIJANO und ALDONZA (M de Cervantes, Don Quijote)
Ich mag den alten Narren und seine verrückte Spinnerei. Er schafft es, mit Liebe und Idealismus zwar nicht Berge zu versetzen, aber immerhin Herzen zu bewegen und Nächstenliebe zu schaffen. Auch Quijote und sein Knappe Sancho sind ein wundervolles Paar)


03. MURAKI und TSUZUKI (Y Matsushita)
Mmh, köstlich! Muraki, ein strahlender Bösewicht ganz in weiß (wie in Animes / Mangas üblich), sadistisch durch und durch. Tsuzuki, der unschuldige *sabber* Todesengel. Aach, was könnte ich Seiten schreiben über diese beiden. Aber da würde ich dann wohl im zensierten Ü-18 Bereich der Doushinji landen *vg*)


04. RAN und SHINICHI (G Aoyama, Detektiv Conan)
Auch, wenn viele diese Serie als Kinderkram abtun, auf Detektiv Conan lass ich nichts kommen. Ich mag die Story, und ich liebe die Charaktere. Ach, möge diese Serie niemals enden!


05. VALJEAN und JAVERT (V Hugo, Die Elenden)
Tragischer geht es eigentlich gar nicht. Das Buch selbst steht für mich auf Platz ein, in Sachen Paare allerdings erst auf dem fünften Platz. Denn DAS Paar das Buches gefällt mir nicht, ich mag die beiden nicht. Aber Javert als Valjeans Nemesis ist unvergleichlich. Zwei Gegenspieler, wie sie selten besser in der Literatur aufgezeigt wurden.


06. SHERLOCK HOLMES und DR. WATSON (Sir A C Doyle, Sherlock Holmes)
Ich mag Detektivgeschichten. Und ich mag Diener bzw Butler. Das sind in der Literatur immer sehr innige Bindungen, die mir recht nahegehen.


07. RONJA und BIRK (A Lindgren, Ronja Räubertochter)
Mein liebstes Kinderbuch. Mein liebstes Kinderpaar. Ich habe es schon als Kind bewundert, wie die beiden sich gegen ihre Eltern zur Wehr gesetzt haben und sich gemeinsam für den Frieden zwischen den Familien stark gemacht haben. Vor allem gefiel mir, dass es nicht so perfekt war, sondern auch Streit gab und man sich trotzdem wieder versöhnte.


08. JONAS und SAM (M Koser, Jonas der letzte Detektiv)
Jonas ist der letzte Detektiv einer nahen Zukunft (die Serie ist alt, die Gegenwart hat die damalige Zukunft eingeholt). Hard-Boiled - "Sci-fi" - Krimi im Stil Noir. Sam sein Supercomputer, sowas von nervig, dass es schon wieder süß ist. Ich liebe diese Wortspiele und das Gerangel der beiden!


09. SUMIRE und MOMO (Y Ogawa, Tramps like us)
Ein wundervoller Manga um eine Frau, die einen Obdachlosen bei sich aufnimmt unter der Bedinungen, dass er ihr Haustier sein soll. Klingt ungewöhnlich, ist es auch. Eine Liebesgeschichte, die mich sehr berührte und in ihren Bann zog. Ach, was habe ich mit ihnen gefiebert!


10.ROSIEL und KATAN (K Yuki, Angel Sanctuary)
Ein mächtiger Engel und sein treuer Diener. Wieder mal m/m, aber die besten Lovestories gibt es in der modernen Literatur eben häufig unter Männern. Gut, von Liebe kann in diesem Fall keine Rede sein, eher von Macht und Hörigkeit, aber das ist nicht minder lecker ;-)


In der engeren Auswahl waren noch:
Marius und Eponine (ebenfalls aus den Elenden, aber eigentlich kein Paar, sondern eine unerwiderte Liebe), Rei und Kira aus dem Manga Mars (haben mich sehr berührt, aber die Liste sollen ja nur 10 sein), Madame Michelle und Kakuro Ozu (Eleganz des Igels),  der TOD und der Rattentod von Pratchett (was für ein Team!), Anna und Anton aus dem kleinen Vampir, die Schöne und das Biest von Disney, Count Cain und sein Butler Riff (Count Cain), Tom Bombadil und seine geliebte Frau Goldbeere (meine zwei Lieblingsfiguren aus dem Herrn der Ringe), Batman und sein Butler, Artemis und Butler, Lady Bedfort und ihr Butler Max (ja, ich geb zu, ich mag Butler). Ach ja, und Jekyll und Hyde standen noch kurz gedanklich auf der Liste, aber ich glaube, die gehen nicht als Paar duch? Trotzdem, ich mag deren Dualität ;-)

Und nächste Woche gibt es ein Thema zur freien Auswahl. Ich werde mich durch Alices Blog wühlen und mal sehen, was mir am meisten gefällt. Ach, Entscheidungen können so schwer sein ...

SaschaSalamander 24.05.2011, 20.07 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Die Abenteuer des Raben Ringelsock

DIE ABENTEUER DES RABEN RINGELSOCK ist ein Projekt der bayerischen JVA Aichach, in welcher auch Frauen inhaftiert sind. Bevor ich näher auf das Projekt eingehe, hier eine kurze Information über den Inhalt des kurzen aber doch bewegenden Bilderbuches:

ein kleines Mädchen sitzt abends am Fenster und kann nicht schlafen. Da klopft der kleine Rabe Ringelsock mit seinem Schnabel an die Scheibe. Sie erzählt dem Raben, dass sie traurig ist, denn ihre Mutter ist an einem entfernten Ort namens Gefängnis, und sie fühlt sich einsam. Ohne von ihrer Mutter zu Bett gebracht zu werden kann sie nicht einschlafen. Der kleine Rabe tröstet sie und erzählt seine Geschichte, als auch seine Mutter einmal für lange Zeit von zu Hause fort war und wie er sich über diese Zeit hinwegtröstete, Freunde fand und seine Mutter am Ende endlich wiedersah.

Inhaftierte Frauen sind nicht nur Täterinnen, sondern sie sind oft auch Mütter. Eine Haftstrafe ist somit nicht nur eine Strafe für die Frau, sondern auch für die Angehörigen, ganz besonders die Kinder. Kinder verstehen nicht, warum die Eltern ins Gefängnis müssen, und warum sie nun quasi mitbestraft werden.

Dieses Buch wurde im Rahmen eines Kunstprojektes geschrieben von inhaftierten Müttern. Liebevolle Zeichnungen, ein kindgerechter Text und sehr viel Zuneigung stecken in diesem Büchlein, welches Kinder einerseits trösten soll, andererseits aber auch Gesprächsstoff bietet. Es ist nicht leicht, mit einem Kind über das Thema Gefängnis zu reden, und mit Hilfe des Raben Ringelsock wird der Einstieg erleichtert. Erzieher, Angehörige, ältere Geschwister, sie können dieses Buch zur Hand nehmen und mit kleinen Kindern darüber reden, wie es sich anfühlt. Und es vermittelt auch das Gefühl "Du bist nicht alleine mit Deiner Angst".

Ich finde, über das Thema inhaftierte Eltern gibt es zu wenig Literatur, und umso schöner, dass ich vor einiger Zeit auf dieses Heft aufmerksam wurde. Ob es über die JVA Aichach noch zu beziehen ist, weiß ich nicht. Wer jedoch Interesse hat, kann sich über das Kontaktformular hier im Blog jedoch gerne an mich wenden, dann würde ich nähere Informationen hierzu geben. Auch bei allgemeinen Fragen zum Thema "Eltern in Haft" darfst Du Dich gerne an mich wenden, der erste Schritt ist schließlich immer schwer, oft sogar peinlich, und vielleicht fällt es Dir hier über die Anonymität des Internets leichter ;-)

SaschaSalamander 24.05.2011, 17.37 | (0/0) Kommentare | PL

Im Zuge der Modernisierung

Ich bin aufgeschlossen für viele neue Dinge. Aber manchmal gibt es ein paar Sachen, die sind einfach nicht meine Welt. Amazon, Facebook und Videorezensionen gehören dazu. Jetzt bin ich also zweimal über meinen Schatten gesprungen:

Ich werde nun auch bei Amazon Rezensionen einstellen. Falls Ihr mir also dort begegnet, freue ich mich natürlich auch dort über Kommentare oder Feedback. In der Regel erscheinen dort Rezensionen, die hier schon erschienen sind oder in wenigen Tagen erscheinen werden. Manchmal aber kommt es auch vor dass dort etwas erscheint, denn SaraSalamander ist auf gewisse Weise privat, während Amazon eben doch öffentlich ist. Ein paar vereinzelte Text werdet Ihr dort finden, nicht aber hier.

SaraSalamander gibt es auf Facebook nun als ">Privatperson<, ich habe mir einen Account zugelegt, wo ich mich über Freundesanfragen freue. Ihr könnt dort auch Infos, Links und Gedanken von mir sehen, die ich hier im Blog nicht schreiben werde. Denn SaraSalamander ist ein Blog, Facebook eine soziale Plattform, die möchte ich gerne unterschiedlich nutzen. Wer also hier gerne liest, den begrüße ich dort gerne als Freund.

SaraSalamander gibt es auch als >offizielle Seite bei Facebook<, dort werde ich den Blog integrieren und freue mich natürlich, wenn Euch die Seite gefällt und ihr das anklickt. Wer selbst eine offizielle Seite hat als Bücherblogger oder Autor, den werde ich natürlich gerne bei mir unter Favoriten dort verlinken, schreibt mich einfach an :-)

Videorezensionen wird es von mir vorerst weiterhin nicht geben. Vielleicht werde ich mir irgendwann einmal die Muse nehmen und ins Podcasten einsteigen. Vorlesen gefällt mir. Videos dagegen sind nicht so mein Ding, ich höre und lese lieber als zu sehen, und mit dieser Einstellung würde ich Videos nicht wirklich glaubhaft "rüberbringen". Aber man muss ja nicht alles mitmachen.

Ich denke, mit Amazon und Facebook habe ich jetzt einen für mich recht großen Schritt getan. Und ich freue mich schon auf Eure Freundschaftsanfragen und über Euer "Gefällt mir" auf der offiziellen Seite :-)

SaschaSalamander 23.05.2011, 21.37 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 20

Gelesen / Gehört
Gayheimnisse (Anthologie)
Sonst noch Fragen? (R Yogeshwar)
Döner, Machos und Migranten (B Durmaz)
Die Nacht der gefangenen Träume (A Michaelis)
Fausto (O Dierssen)
Tödliches Begehren (I L Minden)


Gesehen
Cube 1 - Cube
Cube 2 - Hypercube
Cube 3 - Cube Zero


Geschenkt
/


Getauscht
Pu in Nadelstreifen (Roger E Allen)
Mach mich geil (L Palmer)
Tödliches Begehren (I L Minden)


 Gekauft
Off Road Kids (A Himekawa)

SaschaSalamander 22.05.2011, 20.04 | (0/0) Kommentare | PL

Laudatio

In letzter Zeit werden Ebookreader immer häufiger. Das Format "Ebook" kenne ich ja schon seit Ewigkeiten, aber am Rechner wollte ich es damals nicht lesen, für mich geeignete Reader gab es nicht. Seit etwa einem Jahr besitze ich einen Kindle (damals noch aus Amerika), seit kurzem gibt es den Kindle auch in Deutschland.

Auf das Gerät einzugehen ist eine Sache, das werde ich demnächst vielleicht einmal machen, mal sehen. Aber momentan habe ich einfach mal das Bedürfnis, über das Thema Ebook vs Printmedium zu reden. Denn manchmal habe ich den Eindruck, dass alte Gewohnheiten falsche Argumente mit sich bringen ...

Weshalb ich diesen Beitrag hier schreibe? Weil ich manchmal das Gefühl habe, dass Leute meine Begeisterung nicht verstehen können. Ich habe ja in meinem Freundeskreis Vielleser, Buchhändler und Leute, die auch sonst mit dem Medium Buch sehr viel arbeiten. Und die meisten sind neugierig, was mein Gerät so alles kann, sagen im Anschluss aber, dass sie sich das niemals kaufen würden, weil ein Buch eben einfach tausendmal besser sei. Mir scheint, sie kämen sich vor wie Verräter, wenn sie einen Ebookreader als praktisch und sinnvoll bezeichnen. Warum? Einen Ebookreader zu besitzen bedeutet ja nicht, auf gedruckte Bücher verzichten zu müssen. Wir haben niemals im Leben eine Ehevertrag abgeschlossen, in welchem wir dem Medium Buch ewige Treue geloben. Wir gehen nicht fremd, wenn wir ein Buch auf dem Monitor lesen. Wir erweitern einfach nur unsere Möglichkeiten!

Ich liebe Bücher. Und ich werde hoffentlich niemals auf Bücher verzichten müssen. Es ist wunderbar, mit den Fingern über die Seiten zu fahren. Hübsch, wenn ein Blickfänger im Regal steht. Der mufflige geliebte Geruch eines Lieblingsbuches, das schon 20 oder mehr Jahre auf dem Buckel hat, abgegriffen und zerfleddert aber geliebt wie am ersten Tag. Beim Lesen kann man sehen "hey, ich bin schon bei einem Drittel", und das optische Sehen dieses gelesenen Drittels ist etwas anderes als ein digitaler Ladebalken. Man muss nicht erst in irgendein Menü klicken, wenn man das Inhaltsverzeichnis lesen will, man kann einfach vor- und zurück. Auch Querlesen ist leichter, wenn man eine Szene sucht, eine bestimmte Szene im Nachhinein im Ebook zu finden ist einfach verdammt schwer. Bücher sind toll!

Aber mal ehrlich, ist das alles? Ist Lesen NUR eine rein auf die greifbaren Sinne bezogene Tätigkeit? Wollen wir den Verstand wirklich komplett außen vor lassen? Das, was über die Augen wahrgenommen wird - das, was in uns Gefühle auslöst beim Lesen - das, was uns bewegt und die Essenz des Buches ist - ist das abhängig von dem Geruch und der Haptik? Sind die Buchstaben und ihre Aussage soviel weniger wert als der Umschlag und der Geruch des Buches? Achten wir bei unseren Mitmenschen ebensosehr auf Äußerlichkeiten wie bei Büchern? Ist das fair? Oder ist es einfach so, dass dies eine liebe Gewohnheit ist, der wir uns aus falscher Tradition verbunden fühlen?

Ich möchte einfach mal ein paar Argumente FÜR Ebooks bringen und Euch erzählen, warum ich begeistert davon bin.

Es gibt viele Ebooks kostenlos oder extrem günstig. So kann man z.B. einen riesigen Teil des Gutenberg - Projektes zu einem der Masse entsprechend supergünstigen Preis erwerben und hat so viele Klassiker, wie man sie niemals im Leben alle lesen kann. Es gibt viele Seiten, die kostenlos Leseproben (z.B. komplette Kurzgeschichten von Anthologien) verschenken als Werbung, ganz ohne Kaufzwang. Es gibt kostenlose Klassiker, die keinem Copyright mehr unterliegen. Sogar bei Amazon kann man für den Kindle kostenlos Ebooks herunterladen. Preislich einfach ein enormer Vorteil, denn selbst der älteste Klassiker kostet als Buch immer noch Geld, selbst wenn er bei Reclam etc noch so günstig sein mag.

Statt der Tageszeitung kann man es digital abonnieren (in Deutschland noch nicht so extrem gut ausgebaut, aber es entwickelt sich bereits sehr schnell vorwärts), ist billiger, spart eine Menge Papier und lässt sich einfach besser lesen als eine ausgebreitete Zeitung, die man eh niemals wieder perfekt zusammengefaltet kriegt am Ende. Wieviel unnützes Papier wird da täglich vergeudet, schadet unserer Umwelt? Wir jammern über die Papierverschwendung von Kassenzetteln und weggeworfenen Notizzetteln und kaufen extra Umweltschutzpapier und verwenden nachfüllbare Füller statt die alten Patronen. Und kaufen täglich die Tageszeitung, die wir dann wegwerfen, nachdem wir eh nur einen geringen Bruchteil gelesen haben, weil uns einzelne Artikel und ganze Rubriken gar nicht interessieren.

Dann das Platzproblem. Ist es nicht schön, wenn man ein Buch behalten kann statt es weggeben zu müssen? Aber wer so viel liest, der hat irgendwann nicht mehr genügend Regale in der Wohnung und muss überlegen, was er behält und was er weitergibt. Und wer soll das beim Umzug alles schleppen? Auf einen Ebookreader passen weit mehr Bücher als in mehrere Zimmer voller Regale.

Im Urlaub hatte ich bisher in der Regel eine komplette Tasche mit Büchern und eine Tasche mit Kleidung. Ist es nicht toll, wenn das komplette Bücherregal in die Handtasche packt? Spart eine Menge Reisegepäck.

Der komplette Herr der Ringe ist in der Handtasche ein bisschen unpraktisch. Ein Ebookreader passt dagegen problemlos in eine kleine Tasche. Auf dem täglichen Weg zur Arbeit ist es für mich schon ein Unterschied, ob ich 1 kg oder 250 g mit mir trage. Außerdem ist es verdammt umständlich, in der U-Bahn das Buch ohne Beschädigung aus der Tasche zu pfriemeln, aufzuschlagen und dann wieder einzupacken ein paar Stationen später. Einen Ebookreader hole ich mit einem Handgriff heraus, klicke ihn in der gleichen Bewegung an, er öffnet sich automatisch an der letztgelesenen Stelle, hat keine eingeknickten Ecken, keinen beschädigten Schutzumschlag.

Ich lese gerne im Liegen. Ein fettes Hardcover geht mir nach wenigen Minuten auf meine Handgelenke (ohne ins Detail zu gehen, meine Handgelenke sind nicht gerade die besten und gesündesten) und schmerzt. So einen Ebookreader kann ich stundenlang in der Hand halten, ohne dass das Gewicht mir die Hand einschlafen lässt oder auf die Gelenke drückt. Manchen ist das egal, aber für mich ist das ein ganz wichtiges Kriterium!

Es gibt Bücher in Großschrift. Gerade für ältere Leute, oder einfach Leute, die lieber entspannter lesen, ist es doch praktisch, wenn man sich die Größe selbst einstellen kann. Manch einer hat es lieber kompakter und wünscht sich kleine Schrift mit mehr Inhalt auf der Seite zum schnelleren (Quer)Lesen. Der andere hat lieber eine große Schrift, welche die Augen schont und abends nach dem langen Tag wesentlich  entspannender ist.

Der Seitenaufbau und die Lesequalität sind bei einem guten Reader (ich will hier nicht speziell Werbung für den Kindle machen, habe auch schon andere gute Firmen gesehen. Auf eine der deutschen Firmen bin ich der Firmenpolitik wegen nicht gut zu sprechen, doch die Qualität deren Ebookreaders ist ähnlich gut) nicht wirklich länger als beim Umblättern eines Buches, es ist einfach Gewöhnungssache, dass das Bild halt verschwimmt und sich neu aufbaut statt gewendet zu werden. Na und?

Und wer sagt "das spiegelt aber bei Licht oder Schrägsicht" denkt an Monitore. Viele moderne Reader allerdings haben eine E-Ink-Technologie, die aussieht wie gedrucktes Papier. Ein solcher Reader spiegelt beim Lesen nicht mehr oder weniger als ein normales Buch, alles andere ist ein Vorurteil der Leute, die solch ein Gerät nicht kennen aber prinzipiell ablehnen.

Wenn man in einem Buch etwas markiert, hat man Striche, Schrift, Notizen. Zettel gehen verloren, und im Buch selbst zu schreiben tut vielen Leuten weh. Ich mag keine Eselsohren, Kugelschreibernotizen. In einem modernen Lesegerät kann man überall Notizen anbringen, Lesezeichen setzen (diese sehen aus wie Eselsohren, nette Idee). Und entfernen. Man muss kein Buch "entweihen", man fügt einfach digitale Notizen in ein digitales Medium.

Batterie - in diesem Fall kann ich nicht für andere Geräte sprechen, nur für meines. Aber wer Angst hat, dass er unterwegs plötzlich ohne Saft dasteht: das wird nicht einmal mir passieren (obwohl ich einmal bei einem längeren Arzttermin im Wartezimmer einen kompletten Isau gelesen habe!). Ich habe stellenweise schon zwei bis drei Bücher (von der Dicke der aktuellen Regionalromane) gelesen, bevor ich neu aufladen muss. Wenn der Balken sich also dem Ende neigt, ist noch genügend Zeit, nachzuladen, bevor es tatsächlich dunkel wird auf dem Display.

Was den Geruch betrifft - mal ehrlich: wer sitzt schon in der U-Bahn und schnuppert begeistert an einem Buch, bevor er es aufschlägt und darin liest? Ich würde die Leute ehrlich gesagt blöd angucken, wenn einer in der Bahn sein Buch herauszieht, daran schnuppert, mit den Fingern über die Seiten fährt, einen verklärten Blick aufsetzt und dann mit halbgeschlossenen Augen träumend und von den Sinnen berauscht den Finger auf das Papier legt und die erste Seite aufschlägt. Klar, daheim ist ein originales Buch schöner, aber unterwegs? Und sind die einzelnen Vorteile wie zum Beispiel kostenlose Produkte, vergünstigte Preise (da keine Material- und Lager- und Händlerkosten), geringeres Gewicht, nicht störende Notizen, wechselnde Schriftgröße, Platzersparnis etc nicht einfach toll?

Wenn man also sosehr für das Medium Buch und gegen den Reader argumentiert - ist der Inhalt so viel weniger wert als die äußeren Merkmale eines Buches?  Täten wir dem Produkt nicht unrecht, wenn wir die Verpackung als Wichtiger erachten denn das Innere? Seien wir ehrlich: wenn bei unserer Lieblingsserie plötzlich bei der neuen Staffel ein Sprecher oder der Titelsong wechselt, sind wir enttäuscht, weil der alte soviel besser war. Aber bald gewöhnen wir uns daran, und wenn wir dann einen alten Serienteil wieder sehen, sind wir erstaunt, warum wir das alte so gut und das neue so schlecht fanden. So ist es in vielen Dingen :-)

Niemals möchte ich auf Bücher verzichten müssen. Aber auf meinen Kindle auch nicht. Er hat mir Möglichkeiten eröffnet, die ich mit Büchern nicht hatte, und für diese Neuerung bin ich sehr dankbar.

SaschaSalamander 21.05.2011, 20.01 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

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