SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Gedanken am Feiertag

Der Herbst ist da, und er ist aktuell recht kalt. Das bedeutet: weniger Vespa. Mehr Hörbücher und Bücher während des Pendelns. Außerdem weniger Touren, weniger Ausfahrten. Und nicht ganz so viele Spaziergänge. Dafür mehr Gemütlichkeit, sich ins Bett und auf den Lieblingsstuhl kuscheln, Tee trinken, Literatur genießen, Filme ansehen. 

Heute Feiertag, morgen nur ein kurzer Tag, und dann Wochenende. Und ich bin alleine, habe die ganze Bude für mich. Eine Planung steht nicht fest, wozu auch. Aber sicher ist, dass ich gestern und heute ein wenig durch die Wohnung wirble, alle paar Monate muss mal ein wenig "Grund" rein, wie man so schön sagt. Fenster putzen, an schwer zugänglichen Ecken wuseln, Fußboden wischen, ein paar Sachen entrümpeln. Aber auch, wenn böse Zungen anderes behaupten, ein Putzteufel bin ich nicht, diese Arbeit dürfte an einem Vormittag erledigt sein.

Danach ist dann so richtig Zeit für den Lesesessel! Und mal sehen, falls ich Mitfahrer finde, werde ich mich vielleicht auch noch einmal kurz auf die Vespa schwingen für eine kleine Ausfahrt. 

Welche Bücher erwarten mich denn überhaupt? DER BILDERBUCHBOY von Christian von Aster ist eine Kurzgeschichtensammlung, von der ich hier und da mal eine Geschichte picken möchte. MEINE CHEFIN, DIE WAHNSINN von "Leif Zax" sieht so richtig abgedreht aus und wird mir vermutlich sehr viel Lachen bescheren. GONE GIRL ist ein Thriller, auf den ich mich richtig freue (ohje, Thriller, obwohl ich allein zu Hause bin? Wie machen Singles sowas normalerweise? *bibber*). STELLA MENZEL UND DER GOLDENE FADEN von Holly-Jane Rahlens ist ein Kinderbuch, das mich allein beim Durchblättern schon verzaubert. ADAM von Raimon Weber ist in Genre und Aufmachung so ganz anders als alles, was ich sonst vom Autor gelesen habe, und daher bin ich umso neugieriger auf diesen Titel. Außerdem wurde mir ZEN FOOD von einer Freundin ans Herz gelegt, weil es gerade zu meinen aktuellen Änderungen in der Ernährung passt und wohl ein paar schöne Gedanken bereithalten soll. Und dann habe ich noch drei NYLON - Novellen von Nora Schwarz, die ich stimmungsvoll genießen möchte. 

Das ist alles viel zuviel für die drei Tage. Und wenn man denkt, was ich sonst noch alles gerne tun würde, reicht die Zeit eh nicht. Also was solls, eins nach dem anderen und die Stille zu Hause genießen. Habe keine Lust auf Hektik an diesem schönen Wochenende ...

SaschaSalamander 03.10.2013, 09.28 | (0/0) Kommentare | PL

Pandabento

Zwei Bentos, die ich schon vor einiger Zeit gemacht habe.
Der heutige Beitrag mal ganz im Zeichen des Panda :-)



Käsetortellini und Radieschen, dazu Kräutertofu und Babykarotten. Und in dem Zwischenraum zwischen Abdeckung und Deckel Panda - Gummibärchen. Schmecken lecker nach Vanille, köstlich. 



Grüne und rote Paprika mit Sonnenblumenkernen und frischer Kresse. Dazu Tamagoyaoki (oder halbierte Maultaschen, das lässt sich grad schwer erkennen *hüstel*. Da ich in Tamagoyaki makabererweise immer gerne eine Entenfamilie als Picker stecke, tippe ich auf ebendiese, also gerollte japanische Pfannkuchen). Und Reis, dekoriert mit Furikake (Reisgewürz) mit Pandaschablone gestreut. 

Das Undefinierbare daneben sind Butterkekse mit Motiven von Shaun das Schaf :-)

SaschaSalamander 03.10.2013, 08.40 | (0/0) Kommentare | PL

Finde den Täter

Klappentext: Gemeinsam haben Philip, Flo, Caro, Leo und Komissar Lars schon viele Fälle gelöst. Die 8 spannendsten sind hier in einem Sammelband zusammengefasst, illustriert mit 120 kniffligen Wimmelbildern, bei denen man schon genau hinsehen muss, um den Freunden bei der Jagd nach den Tätern helfen zu können. Der Sammelband enthält die beiden Einzelbände »Der Fluch des schwarzen Schützen« und »Geheimbund Rote Koralle«.

Das Buch beginnt damit, dass die Freunde (sie nennen sich "Lakritzbande") zu einer Testamentsverlesung geladen werden. Es gibt einige Rätsel zu knacken, denn manche der Anwesenden spielen ein falsches Spiel, und dann wird das Erbe nicht einfach verteilt sondern muss sich erst mühsam erarbeitet werden. 

Etwa eine Seite Text, dann ein Bildchen, auf dem etwas gerätselt werden muss. Etwa in einem Wimmelbild einen bestimmten Gegenstand oder eine Person suchen. Auf einem Bild erkennen, was verändert wurde. Den Täter ertappen, warum sein Gipsbein nicht echt ist. Ein Puzzle zusammensetzen, oder oder oder. 

Die Lösung zu dem Bild folgt auf der nächsten Textseite direkt im Anschluss, integriert in die Handlung, sodass man nicht ständig hin und her blättern muss zwischen Rätsel und Lösung, das gefällt mir sehr und sorgt für flüssigen Lesespaß. Die Rätsel sind kindgerecht, dürften für einiges Knobeln und Suchen genau richtig sein, einige sind etwas leichter, andere ein wenig schwieriger, sodass für jeden etwas dabei ist, häufige Erfolgserlebnisse garantiert.

Die Handlung selbst ist der Zielgruppe entsprechend sehr einfach gehalten, eben ein Kinderkrimi für die jüngeren Leser mit sympathischen Charakteren, einer spannenden Handlung, witzeigen Momenten und sehr vielen Aha-Effekten bei Lösung der Geheimnisse. 

Ich habe das Büchlein auf dem Kindle gelesen, auch dort sind die Bilder perfekt zu erkennen (was bei Comics, Bildern und Grafiken nicht immer selbstverständlich ist), ich konnte mühelos alles finden und lösen. 

Zugegeben, ich habe das Buch nicht komplett gelesen sondern vorzeitig abgebrochen. Das lag nicht daran, dass es mir nicht gefiel, sondern es ist tatsächlich für eine sehr junge Zielgruppe gehalten, etwa Vorlesen durch Eltern und gemeinsam Suchen, oder auch Erstleser. Für Jugendliche oder Erwachsene sind die Rätsel dann definitiv zu einfach, die Handlung zu simpel. Aber für diese ist das Buch auch nicht konzipiert, daher sehe ich das nicht als Mangel sondern finde es toll, dass auch die Jüngsten bereits fleißig an einem Krimi ihre Spürnase testen dürfen. Ich hätte es als Kind geliebt!

SaschaSalamander 02.10.2013, 08.33 | (0/0) Kommentare | PL

Bento-Wettbewerb bei Bakeneko

Bakeneko vom >Tasty Bento - Blog< startet dieses Jahr wieder ein Gewinnspiel. >Hier< geht es zu den Regeln des Wettbewerbs, und >hier< könnt Ihr die Preise einsehen. 

Die Preise sind klasse, und Mitmachen lohnt sich. Es ist genügend Zeit, sich etwas Nettes zu überlegen, die Regeln sind dieses Mal auch recht einfach. Ich hoffe, dass möglichst viele sich beteiligen und auch den Beitrag teilen, Bakeneko freut sich sicher über viele Teilnehmer! :-)

SaschaSalamander 01.10.2013, 14.25 | (0/0) Kommentare | PL

No place, no home

Über >Morton Rhue< muss ich gar nichts mehr weiter erzählen, oder? Ein Jugendbuchautor, den spätestens seit "die Welle" oder "Ich knall Euch ab" als Schullektüre jeder kennen dürfte. Er hat auch viele weitere herausragende Bücher geschrieben, die stets mit Gesellschaftskritik gespickt sind und sich gut in die Lebenswelt der Jugendlichen hineinversetzen können. Auch unter seinem Realnamen "Todd Strasser" hat er erfolgreich Bücher veröffentlicht.

NO PLACE, NO HOME handelt dieses Mal von Dan, einem völlig normalen Jungen. Er geht auf die Highschool, ist verliebt in ein Mädchen, trainiert mit Freunden, spielt Baseball und hofft auf ein Stipendium. Doch als seine Mutter ihre Arbeit verliert und der sowieso eher häusliche Vater nicht zum Verdienst beitragen kann, können sie das Haus nicht mehr bezahlen. Vorübergehend zieht die Familie beim Onkel ein, doch als die Stimmung immer gereizter wird, müssen sie nach Dignityville. Dort leben viele Obdachlose, und Dan ist nun einer von ihnen. Er geht weiterhin auf die Schule, trifft sich mit seiner Freundin, doch er muss viele Erfahrungen sammeln, die ihn verändern. Auch beginnt er mehr für Meg, ein Mädchen aus der Zeltstadt, zu empfinden. Und plötzlich wird jemand zusammengeschlagen, eine eindeutige Warnung an die Bewohner von Dignityville ...

Dieses Buch greift also das Thema Obdachlosigkeit auf, die Hintergründe der Wirtschaftskrise werden ebenfalls erläutert. Rhue räumt mit vielen Vorurteilen auf und zeigt, dass Obdachlosigkeit nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Betroffenen faul sind, sich um Arbeit drücken, ungepflegt sind oder ihre Lage selbst zu verantworten haben. Natürlich herrschen (vor allem in Hinblick auf die Krankenversicherung) in Deutschland andere Verhältnisse als in Amerika, doch so weit entfernt ist man auch hier nicht mehr ... viele Menschen gehen arbeiten, doch das Gehalt reicht nicht aus, um davon Nahrung, Wohnung, Versicherungen abzudecken, ein menschenwürdiges Leben ist nicht möglich. 

Auch zeigt der Autor sehr schön, auf welche Weise die Obdachlosen stigmatisiert werden. Das zweischneidige Schwert der staatlichen Hilfe, die zwar unterstützt aber zugleich auch öffentlich brandmarkt. Etwa wenn die Kinder aus Dignityville mit einem gesonderten Bus abgeholt werden und dann in der Schule ein kostenloses Frühstück erhalten, während alle Mitschüler wissen "an diesem Tisch um diese Uhrzeit sitzen nur die aus der Zeltstadt". Es ist demütigend, und der Leser / Hörer leidet mit Dan und Meg. Erst fehlt das Geld für die Kinokarte oder die Mitbrinsel auf der Party, dann wird das Handy abgemeldet, dann die Fahrt in dem Bus, immer tiefer sinkt Dan, ohne diese Abwärtsspirale verhindern zu können, sosehr er sich auch um Nebenjob und Stipendium bemüht. 

Dan als Protagonist erzählt in der Ich-Form, sodass man weitere Personen aus seiner Sicht kennenlernt und deren Motive im Unklaren bleiben. Trotzdem sind alle Charaktere sehr gut nachvollziehbar und geschickt ausgebaut. Rhue versteht es, seinen Figuren Leben zu verleihen und den Leser mit ihnen mitfiebern zu lassen. 

Ich habe ein wenig den Eindruck, dass die Geschichte um den Angriff und die Frage, wer dahinter steckt und welche Motive den Täter antreiben, eher Mittel zum Zweck ist. Worum es hier geht ist die Darstellung der Situation obdachloser Menschen. Um diese Darstellung etwas weniger trocken zu gestalten und eine gewisse Spannung einzubringen, wurde vermutlich ebendiese Handlung eingebunden. Was ich sehr gut finde, da in >Über uns Stille< aufgrund der Kammersituation dieser Handlungsaspekt fehlte und das Buch dadurch etwas schwerfällig wurde. Dieser Fehler wurde in dem neuen Buch nicht wiederholt.

Das heißt allerdings, wer Action und atemlose Spannung erwartet, der wird schnell enttäuscht. Rhue setzt vielmehr auf die Aussage des Buches und die Darstellung von Dans Alltag, um die Jugendlichen an das Thema heranzuführen. Während Dan als Ich-Erzähler durch das Buch führt, liest / hört man einen Dialog zwischen zwei Personen, die sich für den Angriff verantwortlich zeichnen. Doch sehr schnell ist dem Leser klar, wer dahintersteckt, und spannend ist weniger die Frage "wer und warum" als vielmehr "wann und wie wird Dan dahinterkommen". 

Paul Kindermann als Sprecher des Dan war mir bisher nicht bekannt. Er hat eine ruhige Stimme, die er nur selten variiert in Tempo, Lautstärke oder Stimmhöhe. Dadurch wirkt der Vortrag sehr gleichmäßig, hätte an manchen Momenten etwas mehr Einsatz vertragen können. Insgesamt allerdings passt Kindermann recht gut zu diesem Buch, da er Dans Gedanken gut wiedergibt und sich auf das Wesentliche, nämlich die sachlichen Elemente des Buches, konzentriert. Christian Rudolf und Bernd Stephan machen in ihrem Dialog alles richtig, der eine bedrohlich und souverän, der andere vorsichtig und untergeben, sodass man die jeweilige Situation sehr gut vor Augen hat. 

Das neueste Buch von Morton Rhue ist also nach dem leicht schwächeren Vorgänger auf jeden Fall wieder sehr gelungen. Für an kritischen Büchern interessierte Leser / Hörer kommt niemals Langeweile auf, die Thematik wird trotz der komplexen Zusammenhänge jugendgerecht und ohne Zeigefinger dargestellt, die Charaktere sind sympathisch und greifbar. Klare Empfehlung für alle Jugendlichen (und natürlich junggebliebenen Erwachsenen). 

SaschaSalamander 01.10.2013, 08.37 | (0/0) Kommentare | PL

Rosalie will ein Haustier

Den ersten Band >WIR LIEBEN DIE FREIHEIT< der Reihe habe ich bereits vorgestellt und dabei etwas mehr über ROCKY UND SEINE FREUNDE sowie den Autor Stephen Valentin und den Illustrator Jean-Claude Gibert erzählt. 

Der zweite Band ROSALIE WILL EIN HAUSTIER erzählt nun von Tieren im Tierheim und den Überlegungen, die man sich vor der Anschaffung eines Haustieres machen sollte: Rosalie und ihre Freunde besuchen für ein Referat das örtliche Tierheim. Das Mädchen entdeckt den Hasen Fred, und für beide ist es Liebe auf den ersten Blick, Rosalie MUSS diesen niedlichen Fratz haben! Sie überredet ihre Eltern, und schon kommt Fred zu ihnen nach Hause. Doch dann fangen die Probleme an, und bald steht die Familie vor der Frage, ob man Fred behalten kann oder wieder wegeben muss. Rosalie ist verzweifelt, was soll sie nur tun?

Und ich kann wieder alles bestätigen, was ich bereits im ersten Band erzählt habe. Die Themen sind sehr liebevoll aufgearbeitet, die Zeichnungen sind mit ihrem einfachen Strich allerliebst, und die Charaktere werden auf den wenigen Seiten sehr schön dargestellt. 

Es ist wirklich erstaunlich, wie ein kleiner Hase auf so wenigen Seiten so viel Unsinn anstellen kann. Hier wird anschaulich herausgearbitet, dass ein Haustier nicht nur Freude bereitet sondern vor allem auch viel Verantwortung mit sich bringt und welche Fragen man sich vorab stellen muss. Natürlich geschieht dies kindgerecht, und Erwachsene sollten in manchen Punkten etwas weiter denken. Aber hier geht es vor allem darum, Kindern zu zeigen, warum die Eltern nicht sofort in das nächste Tierheim flitzen, um eine Katze oder einen Hund zu holen, sondern warum sie es sich sehr genau überlegen. Das Kind wird in die Verantwortung genommen, gemeinsam mit der Familie darüber nachzudenken: wie teuer sind Futter und Tierarzt? Gibt es jemanden, der vielleicht allergisch ist? Wieviel Zeit braucht man für die Pflege und Betreuung? Was benötigt das Tier alles? Hat man genügend Platz in der Wohnung? Wie alt wird so ein Tier? Wohin damit im Urlaub? 

Für Eltern, deren Kinder nach einem Tier fragen, ein wirklich hilfreiches Büchlein, um angeregt durch die Geschichte sinnvoll und zielführend eine Anschaffung zu planen. Aber auch auch, wenn ich keine Kinder habe, und auch, wenn ich mir der Probleme der Anschaffung eines Tieres bewusst bin - ich fand den kleinen Comic trotzdem klasse. Rocky und seine Freunde sind mir auf den wenigen Seiten, die ich in beiden Büchlein gelesen habe, sofort ans Herz gewachsen. Ich freue mich auf weitere Abenteuer :-)

SaschaSalamander 30.09.2013, 09.09 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 39

GELESEN / GEHÖRT
1- Der Geschichtenkater (U Scheffler)
1 - Alles für Bergkamen (S Fitzek)
2 - Einer flog übers Ordnungsamt (W Koczwara)


GESEHEN
Shaun das Schaf Staffel 1
Dr Who Staffel 4
Twin Peaks Staffel 2


NEUZUGÄNGE
Ein Job ist ein Job (C v Harb)
Märchenspiel (J Schreiner)
Sonntagstod (C Berling)
Adam (R Weber)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 29.09.2013, 20.24 | (0/0) Kommentare | PL

Was wir tun, wenn es an der Haustür klingelt

Kein Buch, sondern eine Sammlung von Diagrammen und Grafiken, die unser Alltagsleben perfekt aufs Korn nehmen. Es zeigt uns eigene Macken liebenswert vor, zeigt neue Anwendungsbeispiele von Murphys Gesetz und lässt den Leser immer wieder aufs Neue nicken, lachen, schmunzeln und verzweifelt aufjaulen. Viele der Bilder dürften den Bildern bekannt sein, weil das Buch eine Zusammenfassung der Best Of des >Graphitti-Blog< darstellt.

Auf jeder Seite findet sich eine Darstellung. Mal als Torten- oder Balkendiagramm, mal als Linie im Graphen, dann einfach als witzige Zeichnung. 

Manche Dinge sind einfach nur witzig, weil sie den Alltag gekonnt darstellen: So sieht man etwa, wie die Aufmerksamkeit des Publikums immer weiter sinkt, bis sie beim Satz "das Buffet ist eröffnet" schlagartig an ihrem höchsten Punkt ist. Und klar, dass der Shuffle-Modus bei der Wahl der Lieder, die man mag und die man hasst garantiert zu 80 Prozent die wählt, die .. naaaa, welche wohl? Wie hoch ist die statistische und die reale Wahrscheinlichkeit, einen USB Stick auf Anhieb richtig herum anzustecken?

Manches ist auf den ersten Blick zwar witzig, regt aber auch zum Nachdenken an und stimmt fast ein wenig traurig. Etwa die Gegenüberstellung, wie oft man wehmütig an früher denkt, wieviel man von der Zukunft träumt und wie oft man tatsächlich den Moment genießt. Oder die Gegenüberstellung, aus welchen Gründen junge Menschen damals ins Ausland gefahren sind und warum sie es heute tun. Die Überlegung, was Freunde bei geselligen Treffen damals taten und wie ein solches Treffen heute abläuft. Das, was man im Studium lernt und was man statt dessen im Berufsleben anwenden muss. 

Auch völlig schwachsinnige Verhaltensweisen werden uns vor Augen geführt, bei denen sich jeder ertappt fühlen dürfte. So ist es zum Beispiel seeehr sinnvoll, lauter zu reden, wenn der Gegenüber die eigene Sprache nicht versteht. Oder das Verhältnis der Zeit, in der man sich über die Steuererklärung aufregt und die Zeit, die man dann tatsächlich dafür aufwendet, sie auszufüllen ...

Und natürlich erhalten auch Hund und Katz´ ihre ganz eigenen Statistiken, etwa über bevorzugte Streichelzonen, Lieblingsfutter, Kuschelverhalten und andere Macken, mit denen sie uns in den Wahnsinn treiben ;-)

Köstlich, am liebsten wollte ich das Buch sofort am Stück herunterlesen, denn so eine Grafik ist schnell überflogen. Aber ich habe mich bemüht, immer nur ein paar anzusehen, zum Beispiel fünf oder zehn Stück, um es dann so richtig auszukosten und länger etwas davon zu haben. Naja, das wäre wohl eine neue Grafik: "Ausreden, warum ich dann doch noch eine und noch eine zusätzliche Grafik angesehen habe" ... 


SaschaSalamander 26.09.2013, 08.33 | (0/0) Kommentare | PL

Labyrinth der Spiegel

Leonid ist ein "Diver", er kann sich nicht nur mit Hilfe der Maschine in der virtuellen Welt bewegen, sondern er kann sogar ohne fremde Hilfe wieder auftauchen und in die Realität zurückkehren. Das ist etwas Besonderes, und seine Fähigkeiten sind gefragt. Als in der virtuellen Welt ein Mensch nicht zurück kann und selbst die fähigsten Diver daran verzweifeln, in zurückzuholen, wird Leonid um Hilfe gebeten. Doch es ist nicht so, wie es scheint, und seine Kräfte alleine genügen nicht. Er muss herausfinden, was wirklich geschehen ist  und warum die anderen Diver den Mann nicht aus der virtuellen Welt befreien konnten ... 

Es ist nicht leicht, dieses Buch zu beschreiben. Denn es erzählt von etwas, das existiert (Internet, virtuelle Realität, Second Life, Onlinegames und MMORPG). Und doch erzählt es von Dingen, die es nicht gibt. Denn es wurde 1996 in Russland veröffentlicht, wenn man die Vorlaufzeit des Autors dazu berechnet also Anfang oder Mitte 1990 geschrieben. Zu einem Zeitpunkt, als in Russland von Internet und FidoNet die Rede war, aber noch lange nicht von dem, was wir heute kennen. 

Ich finde, Dystopien / Sci-Fi, die von der Gegenwart eingeholt wurden, sollten einen eigenen Namen bekommen. 1984, LABYRINTH DER SPIEGEL, JONAS DER LETZTE DETEKTIV und ähnliche. Es ist erstaunlich, wie nah die Autoren der Realität oft kommen, ja manchmal sogar erschreckend!

Lukianenko hat eine Vision der Zukunft geschaffen, die bis auf einzelne Aspekte sehr realistisch ist. Daher liest sich das Buch recht ungewöhnlich. Es liest sich futuristisch, denn natürlich ist viel Visionäres dabei. Es liest sich aber auch sehr altmodisch, etwa wenn von FidoNet, Pentium II als HighEnd Rechner, Internet via Modem, einer Maus mit Kugelsteuerung etc die Rede ist.

Sehr schön sind auch all die vielen Anspielungen. Ich habe das Buch gelesen, weil mein Schatz zeitgleich das Hörbuch hörte. Na, warum nicht ein wenig darüber plaudern und sich austauschen? Und der Austausch war sehr interessant: er konnte mir einige der computertechnischen Anspielungen erklären, da er sich da um Längen besser auskennt. Dafür habe ich ihn hier und da auf literarische Anspielungen hingewiesen, denn Lukianenko verknüpft seine Bücher gerne mit den Werken anderer Autoren und streut viele Hinweise für Leser seiner eigenen oder auch fremder Werke ein. 

Aus heutiger Sicht ist das Buch vielleicht gelegentlich etwas träge. Es fehlt ein wenig der Reiz, da es nicht mehr unbedingt etwas Besonderes ist und man die Dinge, die er beschreibt, so bereits kennt. Dazu kommt, dass der Autor sich gerne über die Grenzen der Genres hinwegsetzt und auf gängige Konventionen pfeift. Daher vermischt er philosophische Ansätze mit fantastischen Elementen, und bei Sci-Fi trennt er nicht zwangsläufig in weltliche wissenschaftliche Fiktion und Weltraumepos. Wer zu seinen Büchern greift, sollte einfach Spaß an abgedrehten Geschichten haben und sich ganz auf das einlassen, was Lukianenko wieder einmal zaubert, egal ob es nun um parallele oder virtuelle Welten, Aliens, Vampire, Gestaltwandler, Zauberlehrlinge im Orient, russische Popkultur oder drachenreitende Jungs geht.

Lukianenko, der russische Phantast. Er liebt seine Heimat, er kritisiert sie auch, und er singt seine ganz eigene Lobeshymne auf sie. Er steht für Menschlichkeit in einer unmenschlichen Welt. Er begeistert sich für das Fantastische, er spinnt seine gedanklichen Netze in die Zukunft, und er liebt traurige Antihelden. Und ich liebe seine Bücher ... 

SaschaSalamander 24.09.2013, 08.36 | (0/0) Kommentare | PL

Das Ende der Sterne, wie Big Hig sie kannte

Wieder ein Buch, das ich abgebrochen habe. Nicht, weil es mir nicht gefiel oder weil es gar schlecht wäre. Sondern weil ich es momentan einfach nicht lesen kann, es trägt zwar Hoffnung in sich, ist aber ein ganz schöner Downer. Nein, Leser mit Hang zur Herbstdepression sollten momentan etwas anderes lesen als Big Hig. Etwa ein Drittel habe ich gelesen, bis über die Hälfte habe ich überflogen, dann habe ich aufgehört. Daher wäre eine Rezension ziemlich vermessen. Aber ein paar stichpunktartige Gedanken möchte ich mir gerne machen, um das Buch für mich abzuschließen :-)

ZUM INHALT

Big Hig hat überlebt, während die meisten anderen Menschen dahingerafft wurden. Und so schlägt er sich durchs (Über)Leben. Nachdem er alles verloren hat, macht er sich auf den Weg, um einem alten Funkspruch nachzugehen, den er vor über drei Jahren aufnahm ...


ZUR FORM

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, Kapitel selbst gibt es keine. Sprachlich ist es sehr ungewöhnlich: keine Anführungszeichen für die Dialoge, und die Interpunktion ist sehr eigenwillig. Manchmal nur halbe Sätze oder ein Punkt mitten im Satz, um ihn danach weiterzuführen. Die Sprache soll Big Higs Gedanken simulieren, der Leser begleitet den Protagonisten, macht viele Streifzüge durch die Landschaft, teilt Higs Gedanken und Eindrücke. 


STICHPUNKTE

- es ist zwar etwas anders gemacht, aber auf den ersten Blick sieht es genauso aus wie John Greens DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER. Welches zuerst da war, weiß ich nicht, vielleicht hatten einfach zwei Leute die gleiche Idee. Trotzdem ungünstig, weil es da flink zu Verwechslungen kommen kann. Es gibt oft Leute, die in den Buchladen gehen und sagen "und er hat sich das Buch gewünscht, ich weiß es nicht mehr, aber das war ein blaues Cover mit so weißer Schrift drauf und ´ner Stadt oder so", ...

- Querlesen oder Überfliegen ist kaum möglich, zumal Vergangenheit und Gegenwart nicht immer grammatikalisch zu unterscheiden sind, Higs Gedanken eben. Stört mich aber nicht, ich mag es, wenn Bücher den Leser fordern und mehr sind als simple aneinandergereihte Sätze, die eine Handlung vorantreiben.

- Den Gedanken zu folgen, ist teilweise anstrengend. Manche Szenen ziehen sich doch sehr in die Länge. Ich benötige nicht zwangsläufig eine konsequente Handlung, um ein Buch zu mögen. Doch hier ist das Verhältnis etwas unausgewogen, irgendwann habe ich angefangen immer weiter vorzublättern, weil manche Momente zu lange ausgedehnt werden und ich das Interesse verlor.

- Das Buch ist sprachlich interessant und bemerkenswert. Ich überlege nur, ist es ernsthafte, gekonnte "Literatur", oder ist es zuviel und zu gewollt? Stellenweise wirkt es auf mich nicht "im Fluss" und nach gekonntem Schreiben, sondern nach zuviel davon, so als hätte der Autor sich bemüht, diesen Stil zu halten und wäre manchmal etwas daran vorbeigeschliddert, gestolpert. Sollen andere das entscheiden, die sich aufgrund Studium oder höheren Wissens berufen fühlen ;-)

- DAS ist es, was ich unter Dystopie verstehe. Nicht die Fantasy, die in der Zukunft spielt und ein paar Jugendliche in Wüsten oder Arenen packt. Sondern eine realistische Variante von dem, was eines Tages sein könnte. Allerdings ist diese Variante sehr, sehr düster, trotz gelegentlicher Hoffungsschimmer sehr entmutigend, deprimierend. Kann ziemlich runterziehen. Macht mir Angst.

- Das Buch gefällt mir, weil es voller Widersprüche ist. Etwa Higs warmes Herz, sein menschliches Verhalten, seine weiche Seite, sein Mitgefühl. Dagegen die kalte Welt, der brutale Bangley, die unzähligen Tode, ja auch Morde und Kämpfe. Es liest sich sehr schön, wie Hig versucht, in dieser Härte um ihn herum selbst menschlich zu bleiben, auch wenn er für das Überleben grausame und brutale Dinge tun muss.

- Ein sehr schönes Gedankenspiel. Der Leser wird oft animiert sich zu fragen "was hätte ich reagiert". Ich mag es, wenn Bücher nicht konsumiert werden sondern das Innere rühren und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik erfordern.

- Ärgere mich ein wenig, dass ich es nicht beendet habe. Aber ich weiß nicht, ob es jemals einen Zeitpunkt gibt, wo ich es lesen werde. Horror, das ist für andere Blut, Spinnen, Monster, Aliens. Horror, das ist für mich Mensch gegen Mensch. Krieg, Gewalt, das gegenseitige Ausrotten und das Sich-Nicht-Mehr-Vertrauen. Andere kriegen Albträume bei Stephen Kings ES oder FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE. Ich kriege Albträume von THE LAST STAND und BIG HIG. 

Zwei schöne Rezensionen:
>Popkulturschock<
>Katze mit Buch<

SaschaSalamander 23.09.2013, 08.38 | (0/0) Kommentare | PL

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