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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Kinder
Seemaus Josefine
Ich glaube, als Kind hätte ich "die Seemaus Josefine" geliebt. Über den Sprecher freute ich mich besonders: >Hans Paetsch<, dem ich letztens einen kleinen Beitrag widmete. Alleine das macht es für mich schon zu einem kleinen Juwel. Und die Handlung? Die ist kindgerecht, und alleine nach diesem Kriterium hörte ich die Geschichte. Und so musste ich zwischendurch immer wieder schmunzeln oder liebevoll lächeln ;-)
Eine Rezension darüber zu schreiben, das spare ich mir dann doch, belasse es lieber bei einer kurzen Vorstellung. Was soll man an einem kurzen, netten Kinderwerk schon rezensieren *grübel* ... pädagoisch zerlegen könnte ich es, aber das muss ja nicht sein. Lieber stelle ich Euch eine Frage: Habt ihr als Kind auch gerne Hörspiele gehört? Welches war Euer liebstes Hörspiel?
Schade, dass diese alten Hörspiele nicht mehr erhältlich sind im Handel, gut, dass manch einer da eine digitale Sicherungskopie für sich erstellt hat ;-)
SaschaSalamander 15.02.2006, 19.05 | (7/5) Kommentare (RSS) | PL
Der Ring der Rinaldi
Nachdem Eliots Mutter gestorben ist, ist nichts mehr wie damals. Sein Vater kümmert sich nicht ausreichend um ihn, die beiden entfremden sich. Und eines Tages bringt sein Vater ihn zu Verwandten, die sich um den Jungen kümmern sollen. So lebt er nun mit seinen Cousinen, seinem Onkel und seiner Tante zusammen. Eigentlich fühlt er sich wohl in der Familie, aber bereits beim Betreten des Hauses spürt er, dass sie nicht alleine sind. Eliot vernimmt sehr deutlich die Gegenwart einer jungen Frau, Mary-Ellen. Und als plötzlich eine Nachbarin an der Tür steht und Eliot ihren Ring an der Hand funkeln sieht, weiß er sofort, dass er diesen Ring haben muss. Immer mehr bemächtigt sich Mary-Ellen des Jungen als Werkzeug, und Eliot erfährt nach und nach, welches Schicksal die junge Frau damals erleiden musste, wie er ihr helfen kann und warum sie gerade ihn auserwählt hat.
Ein schönes Kinderbuch. Ich denke, für Erwachsene ist es nur bedingt geeignet, eigentlich nur für Freunde von Kinderbüchern. Das Cover ist somit eigentlich etwas ungünstig gestaltet, wie ich finde, es spricht eine ältere Zielgruppe an. Wirklich gruslig ist es nicht (für Kinder allerdings doch etwas unheimlich mit Mary-Ellens Geist und ihrem früheren traurigen Leben), die Handlung ist sehr leicht vorhersehbar und nicht gerade das Neueste vom Neuen. Aber es ist schön geschrieben, und ich habe es sehr gerne gelesen. Die Logik und Handlungsweise der Charaktere ist eine kindgerechte, man sollte als Erwachsener also einfach einmal den Verstand mit seinen vielen "Wenn" und "Aber" ausschalten und die Dinge so akzeptieren, wie sie eben geschrieben werden.
Ich denke, für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren ist es eine schöne Lektüre zum Vorlesen, die Kapitel sind in angenehmen Längen gehalten. Es ist für die Altergruppe spannend geschrieben, sie werden wohl mit großen Augen an den Lippen des Vorlesers hängen *smile*. Und bestimmt kann sich mancher in dem schüchternen, aber mutigen Eliot, seinem Wissensdrang und seinen Sorgen wiederfinden.
SaschaSalamander 08.02.2006, 09.57 | (0/0) Kommentare | PL
Der verborgene Schatz
Klingt nett. Ist nett. Aber mehr nicht. Es ist ein Märchen wirklich nur für die Jüngsten. Sehr einfach aufgebaut, keine besonderen Überraschungen, absolut vorhersehbar, die Charaktere sehr simpel gestrickt, entwickeln sich nicht weiter, erst im allerletzten Moment kommt die Erleuchtung und Erkenntnis.
In vielen Momenten musste ich sehr stark an den Alchemist denken. Ob "der verborgene Schatz" nun daran orientiert ist oder früher erschien, weiß ich nicht; aber ein Werk für die ganz jungen Leser kann keinesfalls mit einem spirituellen Werk für Erwachsene verglichen werden, von daher ist es sowieso irrelevant.
Ich hatte das Märchen als Hörspiel vorliegen. Nun ja, nicht gerade ein Highlight, wenn ich ehrlich sein soll. Der Sprecher hat eine großväterliche, angenehme Stimme, variiert aber kaum und klingt ein wenig gelangweilt. Fatme klingt nicht nach einer jungen Frau, sondern wie ein kleines Mädchen, und Muhar klingt, als läse er seinen Text im Halbschlaf vom Blatt. Die Musik- und Geräuschuntermalung ist ganz nett, aber über "ganz nett" geht sie nicht hinaus ...
Ich war ein wenig enttäuscht, denn ich hatte es mir wegen des Autors, Paul Maar, geholt. Von ihm stammt die Geschichte vom Sams, er schrieb "Lippels Traum" (der mich damals sehr faszinierte) und auch die Geschichte vom "tätowierten Hund". Eigentlich hatte ich mehr von diesem Hörspiel erwartet.
Zum Vorlesen als Buch für die Kleinen ist es bestimmt hübsch, auch als Märchen für junge Leser als Hörspiel eine schöne Geschichte. Für alle, die etwas älter sind, lohnt es sich eigentlich nicht mehr. Es fehlt ein wenig der Zauber, den die anspruchsvolleren Erzählungen auch für junge Leser ausmacht, denn Kinderliteratur muss nicht zwangsläufig für Erwachsene langweilig sein!
SaschaSalamander 06.02.2006, 15.17 | (0/0) Kommentare | PL
Peach Fuzz
Genau, und deswegen habe ich mir diesen Manga gekauft. Weil es um ein kleines Frettchen geht. Und daran konnte ich einfach nicht vorbeigehen, gibt es doch sogut wie keine Literatur, in welcher Frettchen vorkommen. Da greift man nach jedem Strohhalm und freut sich über alles, was zusätzlich zur Fachliteratur geboten wird, sogar über Mangas mit neunjährigen Mädels als Hauptfigur.
Die neunjährige Amanda wünscht sich ein Haustier. Aber keinen Hamster, kein Meerschweinchen oder Kaninchen, sondern etwas Besonderes, mit dem sie ihren Freunden imponieren kann. Und so kauft sie mit ihrer Mutter ein Frettchen. Weil die Kleine so niedlich und flauschig ist, soll sie Peach (Pfirsich) heißen. Schon ab dem ersten Moment geht so ziemlich alles schief, das arme Tier hat natürlich Angst und beißt. Die Mutter möchte es zurückbringen, doch der Verkäufer nimmt es nicht zurück. Er erklärt, was bisher alles falsch gemacht wurde und zeigt Tricks, wie man die kleine Dame erziehen kann. Es dauert lange, bis Amanda und Peach Freundinnen werden.
Anfangs war ich wirklich angewidert von dem Manga. Zum einen, weil er so niedlich ist, und zum anderen, weil ich befürchtete, es sei ein kitschiger Kindermanga, in dem es einfach deswegen um Frettchen ging, weil sie eben niedlich seien. Und dass Kindern dadurch ein falsches Bild vermittelt würde. Aber bald zeigte sich dann, dass die beiden Zeichner selbst Dosenöffner solcher kleinen Wusel sind und sich gut mit ihnen auskennen. Als ich dann sah, dass es auch darum ging zu zeigen, was so ein Tier braucht und wovor es Angst hat, war ich versöhnt und konnte herzlich über die Abenteuer von Peach lachen.
Die Geschichte wird teilweise aus Amandas Sicht, teilweise aus Sicht von Peach gezeichnet. Man sieht, wie Amanda und ihre Freundinnen alle nach der armen Kleinen greifen und das böse Tier sie beißt. Man sieht aber auch, wie Peach friedlich schläft und von der grausamen fünfköpfigen Handra (eben die erste Hand eines Kindes) rüde geweckt wird und die gemeine Handra sogar noch Verstärkung bekommt. Sie setzt sich heldenhaft mit ihrem Schwert (ihren Zähnen) zur Wehr und verteidigt ihr Leben. Dafür wird Handra nur noch böser, und Peach ist verzweifelt. Sie versucht ständig, aus ihrem viel zu kleinen Käfig zu fliehen, ihr einziger Freund ist ein tumbes Stofftier, und Handras bedrohen ihr Leben. Kinder, die diesen Manga lesen, erfahren also auch, wieviel Arbeit ein solches Tier macht, wieviel Geld es kostet, und dass es eine starke Hand braucht, die es erzieht und die sich ihm liebevoll nähert, nicht es einfach packt und zum Spaß quält.
Die Kleine ist wirklich ein süßes Frettchen. Man merkt, dass die Zeichner selber solche Stinker haben. Die Körpersprache, das Verhalten, alles einfach nur Frettchen pur! Peach zerlegt die Wohnung, stößt ihre übervolle Toilette um, flieht aus dem Käfig, beißt und zwickt, ist äußerst selbstbewusst und zeigt eben alle frettchentypischen Verhaltensweisen.
Ich schätze, diesen Manga kann man nur lesen, wenn man ein junges Mädchen von 10 Jahren ist oder aber ein Frettchenfan. Und obwohl ich erwachsen bin und etwas gegen rosafarbene, pfirsichduftende Shojo-Mangas habe, liebe ich diesen hier. Mehrmals musste ich laut lachen. Ja, die Zeichner wissen, welchen Unsinn ein Frettchen alles anstellt. Und sie haben es köstlichst umgesetzt, einfach genial!
SaschaSalamander 03.02.2006, 10.07 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL
Spannendes Kinderbuch
SaschaSalamander 24.01.2006, 15.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Die Sucht nimmt schlimme Ausmaße an
Es wird immer spannender, ich halte es nicht aus! Aber das allerschlimmste momentan: ich kenne niemanden, keinen einzigen, der diese Bücher gelesen hat. Bei Harry Potter kann man sich ja problemlos austauschen: Glaubst Du, Harry wird im siebten Band sterben? Was hältst Du von der Theorie, dass Harry selbst ein Horcrux ist? Hat Dumbledore einen Fehler gemacht, als er Snape vertraute? Werden Ron und Hermine zusammenkommen? Ist [der Tote aus Band 5] wirklich tot?
Aber bei Lemony Snicket geht das nicht. So viele Dinge, über die ich jetzt unbedingt reden will! Was könnte F.F. bedeuten? Glaubst Du, es könnte tatsächlich ... noch am Leben sein? Was hat es mit dem Geheimgang unter der dunklen Allee auf sich? Wird es etwa wirklich kein Happy End geben? Könnte es sein, dass Graf Olaf hinter [verrate ich nicht, da Spoiler] steckt? Was hat es mit diesem Auge auf sich?
SaschaSalamander 29.12.2005, 15.12 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Madagaskar
Löwe Alex, Zebra Martin, Giraffe Melman und Nilpferd Gloria sind die Stars des New Yorker Zoos. Als vier Pinguine ausbrechen und zurück in die Wildnis wollen, packt auch Marty das Fernweh. Seine Freunde dagegen finden den Zoo angenehmer. Also büxt Marty alleine aus, doch seine Freunde machen sich auf die Suche nach ihm, und bald darauf werden sie alle vier eingefangen. Den Menschen kommt die Erkenntnis, dass Tiere im Zoo weniger gut aufgehoben sind als in freier Wildbahn, und so sollen sie zurück in ihre Heimat. Doch die Pinguine nehmen das Schiff unter ihre Führung, die vier Freunde werden von Bord geworfen und landen auf der Insel Madagaskar. Marty ist begeistert, aber irgendwie hatten sie sich die Freiheit alle anders vorgestellt ...
Die Story selbst klingt ganz witzig, aber sie wurde meiner Ansicht nach nicht ausreichend genutzt, sondern läuft flach nebenher. Sie ist eigentlich nur die Bühne für die agierenden Charaktere, ohne tatsächlich irgendeine tiefere Bedeutung zu haben. Genaugenommen ließe sich die Handlung auf maximal 20 Minuten reduzieren.
Worauf in diesem Film großen Wert gelegt wurde, das waren haufenweise Gags und Anspielungen auf alle möglichen Filme (American Beauty, Castaway, Planet der Affen, Winnieh Pooh, etc). Und von alledem gibt es soviel und so schnell und alles auf einmal, dass man als normaler Mensch nicht mehr hinterherkommt. Was mich betrifft - ich werde ständig gebeten, langsamer zu sprechen, keine so raschen Gedankensprünge zu machen, mich langsamer zu bewegen. Ich habe manchmal das Gefühl, mein komplettes Leben läuft doppelt so schnell ab wie das eines normalen Menschen. Und trotzdem kam nicht einmal mehr ich mit. Und wenn ein Gag rein akustisch endlich bis zu meinem Ohr vorgedrungen war, war der Film bereits zig Sätze weiter, die Szene hatte womöglich schon mehrere Male gewechselt. Ich hatte nicht einmal Zeit zu lachen, weil es schon wieder weiterging, bevor ich den Mund geöffnet hatte. Nein, es war mir wirklich definitiv viel zu schnell! Dadurch gingen leider auch sehr, sehr viele Witze verloren, die eigentlich wirklich gut waren. Man müsste diesen Film vermutlich zehnmal sehen, um auch nur die Hälfte der Anspielungen, Wortspiele und Witze zu registrieren.
Ich weiß nicht so recht, ob es unter Filmen für Kinder oder Erwachsene einzuordnen ist. Für Erwachsene sind die Handlung, einige Teile der Sprache (lässiger Jugendslang, Worte wie phat und andere), die Charaktere und die Gags zu plump bzw uninteressant. Für Kinder dagegen sind unzählige Witze überhaupt nicht verständlich (Filmanspielungen, die sie nicht kennen können, eingefügte englische Sätze, zu hohes Tempo (ich weiß, dass Kinder schneller sind als mancher Erwachsene, aber ich halte es für unrealistisch, dass ein Kind diesem Film folgen kann!). In dem Versuch, beide Zielgruppen zu erreichen, haben die Macher meiner Ansicht nach beide um Meilen verfehlt ...
Ich habe mehrfach gelesen, dass die Witze im Englischen weit besser sein sollen. Vielleicht werde ich ihn mir irgendwann noch einmal auf Englisch ansehen, aber zumindest auf Deutsch fand ich manche "witzigen" Szenen ziemlich öde.
Nein, mir sagte der Film gar nicht zu. Ich habe zwar einige Male geschmunzelt und mich recht nett unterhalten an diesem Abend, aber ich war ziemlich enttäuscht. Es ist ein Film, der absolut nicht das geringste Bisschen Zeit zum Denken und Verdauen lässt, man kann ihn lediglich konsumieren, etwas anderes ist nicht möglich. Aber andererseits, sich berieseln lassen und stumpf konsumieren, ist das nicht der Stil der heutigen modernen Zeit? *grübel*
Nun ja, bevor ich ihn komplett zerreiße (mir fiele schon noch einiges ein), möchte ich zum Abschluss sagen, dass dieser Film wirklich Ansichtssacheist. Wer es bunt, schräg und temporeich liebt und keine großen Ansprüche an tiefschürfende Gedanken, feine Untertöne oder hintergründige Witze legt, dem wird er bestimmt gefallen (nein, das soll nicht abwertend gemeint sein, manchmal muss man einfach abschalten können, aber ich konnte das bei diesem Film leider nicht).
Und auch für mich hatte er trotz allem seine lustigen Momente. Ich wünschte, es gäbe einen eigenen Film mit den militanten Pinguinen. Sobald diese ins Bild kamen, konnte ich mich vor Lachen kaum halten, und allein diese vier Soldaten waren es wert, den Film trotzdem gesehen zu haben ;-)
Mich würde mal interessieren, wem der Film alles gefallen hat und warum ... vielleicht ist ja mir auch einiges nur entgangen, oder ich hätte ihn an einem anderen Tag sehen müssen ... denn mit Filmen ist es wie mit Büchern: sie brauchen ihre Zeit. Vielleicht war es gerade für mich nicht die Zeit für temporeiche Filme, wer weiß?
SaschaSalamander 29.12.2005, 10.42 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Absolut im Snicketfieber
Ab dem fünften Band, in welchem die Kinder im Internat auf Freunde treffen, geht es wirklich zügig voran! Die Handlung geht immer deutlicher auf ein Ziel, immer mehr Hinweise werden ausgestreut, immer mehr für die Handlung relevante Personen tauchen auf. Und wie es aussieht, können die Waisen nun nicht einmal mehr zurück zu ihrem Betreuer, weil sie polizeilich gesucht werden. Müssen sie im nächsten Band etwa auf sich selbst gestellt durch die Gegend ziehen? Und Sunny kann inzwischen laufen und kurze Sätze sprechen!
Ich würde am liebsten den ganzen Tag nur noch weiterhören und danach sofort die folgenden Bücher lesen (die ich mir gestern in einem Anfall von "Habenwill" zusammen mit der "unauthorized Biography" des Lemony Snicket im Buchladen meines Vertrauens bestellt habe). Dafür lasse ich momentan sogar Bartimäus, einige neue Mangas, den langersehnten Lycidas und andere spannende Bücher liegen. Es ist schon sehr lange her, dass mich ein Buch sosehr gefesselt hat wie diese Reihe!
Heute Nachmittag habe ich ein zweites Mal den Film gesehen (Rezension meines Ersteindruckes >hier<, der nach dem Genuss des Buches nun komplett anders auf mich wirkt als beim ersten Mal. Für sich alleine wirklich großartig, hinter dem Buch jedoch um Längen zurück. Die Handlung musste natürlich verändert werden, da sie kaum exakt umgesetzt werden konnte, schließlich sind drei Bücher in diesem Film zusammengefasst. Sunny und Klaus wirken im Buch wesentlich jünger und kommen ganz anders beim Leser an. Graf Olaf wurde großartig umgesetzt, exakt so hatte ich ihn mir im Buch vorgestellt! Außerdem wurden dem Film einige Zusatzhandlungen eingefügt, um ihn am Ende quasi abzuschließen. Ich bin gespannt, ob die Andeutungen und Beweise des Filmes später auch in den brandneuen Büchern auftauchen werden, oder ob die Filmemacher da spektakuliert und selbst gebastelt haben?
SaschaSalamander 28.12.2005, 19.17 | (0/0) Kommentare | PL
Lemony Snicket Band 04 bis 06
Und nicht nur die Qualität der Bücher entwickelt sich weiter (auch, wenn ich das anfangs kaum für möglich hielt), sondern auch die Kinder. Violet muss alleine ohne Klaus in Büchern nachforschen, Klaus muss ohne die Hilfe seiner Schwester eine wichtige Erfindung machen, und Sunnys Sprache wird immer deutlicher. Sie streut immer mehr Fremdworte (fast unbemerkt, anfangs noch sehr unauffällig und umso witziger) zwischen ihre Silbensprache, manchmal sagt sie sogar ganze verständliche Worte (Suppe, Hänsel, Gretel, etc).
Allerdings frage ich mich, wann in Deutschland der zehnte Band erscheinen wird? Mir graust es vor dem Gedanken, nach dem neunten Band lange Zeit vor dem Nichts zu stehen, während ich doch schon auf Eragon III, Harry Potter VII, Tintenherz III und einige anderen Bücher warte und es kaum aushalte vor Spannung! Auf Englisch sind Band 10 (The slippery slope), 11 (The grim grotto) und 12 (The penultimate peril) bereits erschienen, Band 13 ist für Herbst 2006 angekündigt. Warum lässt man sich bei uns soviel Zeit?!? Vermarktung ist eine fiese Sache *grummel*
Das ist kaum auszuhalten! In den ersten Bänden kann man sich bereits einiges denken, im fünften Band kommt die erste konkrete Andeutung, im sechsten Band kommen sie dem Geheimnis schon ein klein wenig näher ... was hat es mit den Buchstaben F.F. auf sich? Welche schreckliche Vergangenheit birgt Graf Olaf? Was bedeutet dieses Auge? Der Gedanke, dass ich noch bis Herbst nächsten Jahres warten muss ... er ist ebenso unerträglich wie das Warten auf den letzten Band von Harry Potter. Hätte ich das Ende beider Serien jetzt vor mir liegen, ich würde verzweifeln, weil ich nicht wüsste, was ich zuerst lesen sollte!
Wenn ich mir allein die Titel der englischen Bücher (siehe vor zwei Absätzen) auf der Zunge zergehen lasse, dann vermute ich, dass ich mir Band 10 bis 13 vermutlich auf Englisch kaufen und die Reihe irgendwann komplett im Regal stehen haben werde. Zum einen, weil ich nicht so lange warten kann. Und zum anderen, weil die Sprache ein wichtiges Element dieser Bücher ist. Die Übersetzung ist sehr gut, aber das Original muss wohl um Längen besser sein ... ich werde unter der "Search inside" - Funktion bei Ebay mal ein wenig schmökern :-)
(Kleine Anmerkung am Rande: Ich leihe mir sogut wie fast alle Bücher aus oder besorge sie mir irgendwann bei Buchticket, Ebay oder Amazon Marketplace. Wenn ich mir ein Buch kaufe oder schenken lasse, ist das wirklich eine Seltenheit. Doch Lemony Snicket ist es mir wert, denn ich werde das Buch noch viele Male lesen, ebenso wie die anderen Werke in meinem Schrank)
SaschaSalamander 27.12.2005, 09.47 | (0/0) Kommentare | PL
Lemony Snicket Band 02 bis 03
Köstlich, ich habe diese beiden Bände wieder verschlungen!
Sprachlich habe ich das Gefühl, die Bücher werden von mal zu Mal besser. Die Sätze klingen sogar regelrecht melodisch, es gibt unzählige Alliterationen und ähnliche Spielereien. Und auch der Sprecher Stefan Kurt ist absolut großartig! Im ersten Teil hielt ich ihn versehentlich für Rufus Beck, dieser liest jedoch erst ab dem dritten Band. Stefan Kurt hat eine ebenso wandelbare Stimme und beherrscht das Spiel auf ihr mindestens genausogut.
Bei Onkel Monty haben die Kinder Gelegenheit, ihre Charaktere ein wenig auszuleben, der Leser lernt sie etwas besser kennen. Es ist schön, wie die Kinder immer wieder zusammenhelfen, zusammenhalten, wie sich jedes mit seinen ihm eigenen Fähigkeiten einbringt. Die Kinder sind die eigentlichen Helden dieses Buches, sie sind intelligent und wohlerzogen. Die Erwachsenen dagegen, sogar die gutherzigen, sehen nur, was sie sehen wollen, und weisen die Kinder zurecht, sobald sich das Gesagte als Ungemütlich erweisen könnte. So kommt es, dass niemand den Kindern glaubt und sie letzten Endes immer wieder auf sich alleine gestellt sind und dann auch noch für ihr störrisches eigenmächtiges Handeln gerügt werden. Nein, Erwachsene schneiden in diesem Buch niemals gut ab. Sie sind böse, oder sie sterben am Ende. Manchmal auch beides ...
Die verrückten Ideen des Autors werden scheinbar immer verrückter, man muss schon eine Vorliebe für diesen seltsamen Humor haben, der nicht immer ganz nachvollziehbar und gerade wegen seiner Absurdität so genial ist. So gibt es im Hause von Onkel Monty zum Beispiel unzählige Reptilien, etwa die virginianische Wolfsviper oder dei grünäugige Glubschaugenkröte. Die Kinder lernen alles Wichtige über diese Tiere, bevor sie nach Peru fahren. Und so lernen sie auch, dass diese Viper nie, nie, nie, nie, nie, nie, NIE, NIE, NIE, aber auch wirklich NIEMALS, wirklich kein einziges Mal in die Nähe einer Schreibmaschine kommen lassen darf! Auch gibt Lemony Snicket hilfreiche Tipps wie: "Wer an Allergien leidet, sollte das Allergieauslösende niemals in den Mund nehmen, erst recht nicht, wenn es eine Katze ist!". Auch Lebensweisheiten kommen nicht zu kurz: "Erdbeben, Kasperletheater und Tränen haben gemeinsam, dass sie unerwartet ganz plötzlich einfach dasind". Ja, von Lemony Snicket kann man wirklich eine Menge lernen als unerfahrener Leser, welcher sich in Sicherheit wiegt! ;-)
Die Vergleiche und Worterklärungen, die im ersten Band noch relativ "normal" waren, werden ebenfalls immer wahnwitziger. Die Kinder müssen etwas stehlen, und der Autor weist darauf hin, dass dies natürlich unmoralisch ist. Ein Bild zu stehlen sei unmoralisch. Aber es gäbe Situationen, in denen sei stehlen in Ordnung. Wenn man Hunger hat, und wenn man DANN ein Bild klaut und dieses verspeist, DAS sei in Ordnung ... auf diese Weise streut Lemony Snicket hier und da immer wieder seine verdrehte Moral und Weltanschauung ein, auch über ihn selbst erfährt man zwischendurch einzelne Kleinigkeiten ;-)
Stellenweise erinnert mich der Humor des Autors fast an Walter Moers. Ich denke, wem dessen abgedrehter schwarzer Humor gefällt, der kann sich bestimmt auch für diese Buchreihe begeistern.
SaschaSalamander 20.12.2005, 16.30 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
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