- 1. und letzter Satz
- Aktuelles
- Auf der Suche
- Autoren
- Awards
- Bento-Gäste
- Bento Galerie
- Bento Rezepte
- Bento Sonstiges
- Interview
- Bibliothek
- Blog
- Buchhandlung
- Doppelrezension
- Eure Beiträge
- Events
- Fragebogen
- Kahdors Vlog
- Kapitel
- MachMit
- Manga
- Mangatainment
- Notizen
- Oculus Quest
- Passwort
- Podcast
- Pulp
- Rätsel
- Rezensionen Buch
- Rezension Comic
- Rezensionen Film
- Rezensionen Hörbuch
- Rezensionen Hörspiel
- Rund um Bücher
- Rund um Filme
- Rezension Spiele
- Statistik
- TV Tipp
- Umfrage
- Vorgemerkt
- Web
- V-Gedanken
- V-Nürnberg
- V-Produkt
- V-Rezept
- V-Unterwegs
- Widmung
- Zerlegt
- Zitate
Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Deutsch
Der silberne Sinn
1978 in Jonestown: Der Sektenführer Jim Jones und seine Anhänger zelebrieren die letzte "weiße Nacht", sie vergiften sich selbst mit einem Zyankali-Getränk, die anderen werden erschossen. Dies ist das erste Ereignis, mit dem auch das Buch beginnt. Das Mädchen Yeremi "Jerry" Bellman überlebt das Massaker und wächst zu einer jungen und erfolgreichen Frau heran. Sie arbeitet als Forscherin an einer Universität, ihr nächstes Ziel soll das "silberne Volk" im Dschungel von Guyana sein. Die "Silbernen" dort verfügen über einen weiteren Sinn, mit welchem sie die Gefühle anderer Menschen nicht nur empathisch aufnehmen, sondern sogar manipulieren können. Widerwillig überwindet Jerry sich, den Ort ihres Traumas aufzusuchen. Doch dort entgleitet ihr schnell die Führung dieser Expedition, das Volk wird vernichtet, und sie versucht mit dem letzten Überlebenden, Saraf Argyr, zu fliehen. Wieder zu Hause beginnt sie mit den Nachforschungen, weshalb Sarafs Volk sterben musste und wer hinter diesem Genozid steckt. Auch ihre eigene Vergangenheit muss sie dabei aufarbeiten, und sie stößt in ihrem Stammbaum auf den telepathisch begabten Eric Hanussen. Was haben die Terroranschläge des 11. September mit ihrem Urahn, dem Sterben in Jonestown und der Ausrottung der Silbernen miteinander zu tun?
Genial, einfach genial ... ich weiß im ersten Moment nicht, was ich noch zu diesem Buch sagen kann (und das will, wie ihr mich inzwischen kennt, wirklich etwas Besonderes heißen!). Um zu wissen, wo die Fiktion beginnt und der Autor seine eigene Phantasie spielen ließ, genügt es nicht, kurz ein wenig im Internet zu recherchieren oder sich ein wenig mit dem Thema auszukennen, dazu müsste man tief in die Materie eindringen. Terrorismus, Hanussen, Jonestown, aber auch die Architektur und Geschichte alter Kulturen wie der Inka sind Gebiete, die er in seinem Buch einbaut, und ich bin fasziniert.
Über seinen Schreibstil möchte ich gar nichts mehr sagen, er ist einer meiner Top Lieblingsautoren nicht nur aus Deutschland und nicht nur im Bereich Fantasy, sondern insgesamt. Seit ich mein erstes Buch von ihm verschlungen habe (die Neschan-Trilogie), verlangt es mich nach mehr. Spannungsbogen, Wortwahl, Charakteraufbau, all das beherrscht er meisterlich. Mit dem "Kreis der Dämmerung" ging er über das Genre der Kinder- und Jugendliteratur Fantasy hinaus, und "Der silberne Sinn" ist ein weiteres Meisterwerk der Erwachsenenliteratur, das in keine Schublade eines Genres passt. Ich kann es kaum erwarten, demnächst die "Galerie der Lügen", ein weiteres Werk dieser Art, zu lesen!
SaschaSalamander 04.01.2006, 13.13 | (0/0) Kommentare | PL
Das Geheimnis des Kartenmachers
Caspar spielte seinem Lehrmeister einen Streich und muss seine Strafe verbüßen: Wasserturm und Pranger. Seine Lehre ist verspielt. Zu Hause bei den Eltern in Augsburg führt er nun in der Wirtsstube gegen Geld "Kunststückchen" auf, denn er hat ein fotografisches Gedächtnis und verblüfft die Zuschauer immer wieder aufs Neue mit seinen Fähigkeiten. Bartholo Wolkenstein wird auf ihn aufmerksam und entschließt, ihn unter seine Fittiche zu nehmen. So also wird Caspar der Lehrling des Kupferstechers und lebt mit ihm und seiner Dienstmagd, der jungen Klara, auf dessen Hof. Sehr schnell wird ihm klar, dass sein Herr ein gefährliches Geheimnis zu bergen scheint. Ein geheimnisvolles Zimmer, seltsame Päckchen ins Ausland, ein überfallener Bote und ketzerische Gedanken spielen darin eine zentrale Rolle.
Eigentlich enthielte diese Buch sehr schöne Krimielemente, wenn nicht leider der Titel zu viel vorwegnehmen würde. Allein das Wort "Kartenmacher" im Titel ist es, was mich an dem gesamten Buch stört, ansonsten war ich wieder gefesselt vom Leben gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Schröder schafft es sehr anschaulich, die Sitten und Gebräuche, aber vor allem auch die Kirche und das Weltbild dieser Zeit zu beschreiben, ohne den Leser (vor allem Jugendliche) mit historischen Fakten zu erdrücken. Das Buch geht stellenweise recht detailliert auf einzelne theologische und weltliche Anschauungen ein und vermittelt einen guten Eindruck über Deutschland in diesen Jahren.
Auch die Charaktere werden sehr deutlich beschrieben, man kann sich gut in die Hauptcharaktere hineinversetzen. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut (wenn da nur dieser ungünstig gewählte Titel nicht wäre *seufz*), kleine Hinweise und Andeutungen führen Caspar und den Leser immer dichter an das Geheimnis seines Lehrmeisters und dessen tatsächliche Leidenschaft heran. Als sich diese dann offenbart, wird die Geschichte in eine völlig neue Richtung gelenkt, und dann wird es noch einmal so richtig abenteuerlich.
Rainer M. Schröder ist ein Autor, den ich auf Anfrage immer wieder nenne, wenn nach guten Kinder- oder Jugendbüchern gefragt wird. Manchmal ist es wirklich nur die Vermarktung, welche einen Bestseller von einem "Noname" unterscheidet.
SaschaSalamander 31.12.2005, 14.41 | (0/0) Kommentare | PL
Tintenblut
Was Spoiler betrifft: Die zu Anfang beschriebene Handlung lässt, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, keine Rückschlüsse auf das Ende von "Tintenherz" zu. Schriftsteller finden immer einen Weg, eine Handlung auf die eine oder andere Weise in die Wege zu leiten.
In diesem Band macht sich Meggie auf, die Tintenwelt selbständig zu erkunden. Wenn es möglich ist, Charaktere aus dem Buch herauszulesen, dann ist es bestimmt auch möglich, sich in das Buch hineinzulesen! Sie wollte schon immer sehen, wovon ihre Mutter ihr so oft erzählt hat. Gemeinsam mit Farid macht sie sich dort auf die Suche nach Staubfinger, um ihn vor Basta zu warnen. Und wie es scheint, sind nicht alle Bösewichte des ersten Bandes vernichtet, und diese zwingen nach Meggies Verschwinden Mo in die Tintenwelt, wo ihm seine Strafe zuteil werden soll. Resa (Meggies Mutter) klammert sich an Mo und wird ebenfalls in die Welt der Feen und Zauberwesen gezogen.
Bald trifft Meggie auf Fenoglio, den Autor des Buches, der dort weilt. Der alte Mann versteht sich bestens mit dem fahrenden Volk und erfindet Räuberballaden vom Eichelhäher, einer Art Robin Hood, welche ihm die Gaukler gerne abnehmen. Doch die Geschichte des Buches "Tintenherz" entgleitet Fenoglio, sie nimmt ihre eigene böse Wendung. Gute sterben, Böse reißen die Macht an sich, und dem Volk geht es schlecht. Und dann taucht plötzlich der Eichelhäher auf, den es dort eigentlich gar nicht geben sollte.
Mir hat "Tintenblut" weit besser gefallen als "Tintenherz". Während der erste Band stellenweise etwas langgezogen auf mich wirkte, war dieser Teil von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd. Gerne hätte ich ihn nur quergelesen, weil ich keine Zeit dafür hatte und die Abgabe in der Bücherei bevorstand, aber es war mir nicht möglich. Zu schön, wie Cornelia Funke hier mit Worten spielt und die Charaktere durch die Handlung führt, ich konnte mich kaum eine Minute losreißen.
Die Handlung ist wesentlich logischer und besser aufgebaut. Das mag allerdings auch daran liegen, dass Cornelia Funke im ersten Band etwas gewagt hat, das nicht allzu viele Autoren wagen: sie hat Figuren einer anderen Welt in unsere gebracht. Das ergibt natürlich manchmal einige Ungereimtheiten. So erscheint es etwa unlogisch, wie sich die Polizei so in die Enge treiben lässt, anstatt große Geschütze aufzufahren. Die gesamte Situation mit Capricorn und dem Dorf inmitten einer abgelegenen Landschaft erscheint nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Lesern, mit denen ich mich austauschte, als ziemlich ungewöhnlich und unlogisch. Aber das muss man bei diesem Buch eben in Kauf nehmen, anders wäre es kaum möglich gewesen. Bundeswehr und Kriminalpolizei haben in "Tintenherz" einfach nichts verloren, auch wenn es (wie auch andere Szenen des Buches) unlogisch ist.
In "Tintenblut" dagegen kommen Charaktere aus unserer Welt in eine fremde. Es ist für einen Autor ebenso anstrengend, wenn auch auf andere Weise: es gilt nicht zu überlegen, wie fremde Menschen wohl in unserer Welt leben könnten. Dafür muss genau dargestellt werden, wie diese andere Welt aussieht, es muss quasi ein neues Universum erschaffen werden. Und das ist ihr im zweiten Band wirklich gelungen. Die Figuren wirken sehr realistisch und gut durchdacht, zum Greifen nah. Besonders gut finde ich, dass Fenoglio und einige andere von den klaren gut - böse - Rollen abweichen und eigene Wege gehen, ihr schlechtes Verhalten durch gutes Wollen rechtfertigen. Sie sind schwer einzuschätzen und bleiben für den Leser immer spannend.
Ich fand die Handlungen der einzelnen Hauptpersonen dieses Mal weitaus besser nachvollziehbar und habe richtig mitgelitten. Jetzt, nachdem der zweite Teil erschienen ist, halte ich den Hype um dieses Buch für gerechtfertigt. Allerdings sollte man den ersten Teil auf jeden Fall vorher gelesen habe, er gehört für das Verständnis des folgenden Bandes dazu und ist (fast) genauso unterhaltend wie die Fortsetzung.
SaschaSalamander 31.10.2005, 10.07 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
Bisher noch spannend
SaschaSalamander 24.10.2005, 10.07 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Das Buch
Naja, das Buch ist nicht gerade sein bestes. Es klingt vielversprechend und bietet eine Menge Potential, wie eigentlich alles von Hohlbein. Und wie alle neueren Bücher ist auch dieses eher mittelmäßig. Ich verweise einfach auf meinen Baukasten >"Ich bastel mir einen W und H Hohlbein - Roman"< und die daraus resultierende >Zusammenfassung<.
Was ich dem Buch hoch anrechnen möchte: es ist ausnahmsweise einmal ein wenig anders gestrickt (obwohl die Grundthemen und die Grundsturktur nach wie vor dieselben sind). Die gängigen Klischees bleiben alle erhalten. Aber dafür sind die Wiederholungen dieses Mal Teil des Inhaltes anstatt nur schlechte Technik des Autors. Immer, wenn es nicht so läuft, wie Leonies Vater es für richtig hält, wird die Wirklichkeit geändert. Und während sie anfangs Gedächtnislücken hat, erinnert sich Leonie von Mal zu Mal besser an das, was tatsächlich vorgefallen ist.
Aber das große Manko: dieser Roman hätte um mindestens ein Drittel oder mehr gekürzt werden können. Die Szenen sind, wie in letzter Zeit ständig bei Hohlbein, breitgetreten und zäh wie Kaugummi. Aus Spannung wird gähnende Langeweile, ich habe sehr viele Momente einfach überblättert. Sobald es eigentlich Exitus wäre, zückt Leonies Vater den Stift, und - schwupps! - setzt die Geschichte an einer früheren Stelle des Geschehens ein. Bis letzendlich die Schleife wieder ganz am Anfang mündet und sich alles wieder zusammenfügt. Die Welt ist gerettet. Und ein Spoiler war diese Aussage gerade wirklich nicht ;-)
Ich frage mich oft, ob Hohlbein wirklich soviel schlechter wurde, oder ob es einfach nur die Gewohnheit ist. Irgendwann kennt man seine Werke, und er schreibt immer dasselbe, als Fan erlebt man nichts wirklich Neues. Bald werde ich wieder einmal mein Lieblingsbuch von ihm lesen, den Greif, und dann bin ich gespannt: werde ich es als ebenso hirnrissig und platt empfinden wie seine neuen Werke, oder hatten die alten tatsächlich "mehr Pep", bessere Sprüche und eine spannendere Handlung?
SaschaSalamander 22.10.2005, 16.38 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Tintenherz
Vielleicht waren meine Erwartungen nach all den vielen Lobreden zu hoch, aber ich war am Ende etwas enttäuscht. Die Handlung an sich ist großartig und bietet sehr viel Potenzial:
Ein geheimnisvoller Fremder taucht eines nachts am Fenster der jungen Meggie auf. Sie holt ihren Vater, der Staubfinger - wie er den Eindringling nennt - zu kennen scheint. Am nächsten Morgen brechen die drei ohne besondere Vorbereitungen sofort ab, Tante Elinor besuchen. Meggies Vater scheint ein wertvolles Buch bei ihr zu verstecken. Und noch bevor Meggie herausfinden kann, warum ihr Vater ihr niemals vorliest, was es mit seinem Spitznamen Zauberzunge auf sich hat und warum dieses unscheinbare Buch so wertvoll ist, wird ihr Vater mitsamt dem Buch von Capricorns Männern entführt.
Meggie, Elinor und Staubfinger folgen Capricorns Handlangern in ein abgelegenes Bergdorf, und hier beginnt das eigentliche Abenteuer. Ein Geheimnis nach dem anderen wird gelüftet, und immer neue Schwierigkeiten tun sich vor dem jungen Mädchen auf. Wem kann sie noch trauen? Wird es ihr gelingen, das Schicksal, welches Capricorn für sie alle vorgesehen hat, abzuwenden? Ihr Gegner ist ein Bösewicht, wie nur ein fantasievoller Autor ihn in liebevoller Feinarbeit erschaffen kann, sein Herz so böse und schwarz wie die schwärzeste Tinte ...
Die Grundidee der Geschichte ist wirklich großartig, und ich habe sie in noch nicht allzu vielen Büchern gefunden (zugegeben, ich kann mich derzeit an keine erinnern, obwohl die Idee wirklich naheliegend ist). Außerdem ist die Geschichte in kindgerechtem Ton erzählt, Kinder bis hin zur Schwelle Jugendliche können sich bestimmt gut mit den Hauptfiguren identifizieren und mitfiebern, die grausamen Szenen sind kindgerecht verarbeitet und nachvollziehbar, moralische Werte werden liebevoll eingebunden.
Was ich weniger angenehm finde, ist die langatmige Erzählweise. Es stört mich nicht, dass der Erzählton ein ruhiger ist, im Gegenteil. Ich freue mich, wenn spannende Bücher ohne Verfolgungsjagden, wilde Kämpfe und atemberaubende Rettungen in letzter Sekunde auskommen. Doch die Geschichte ließe sich in etwa der Hälfte der Buchdicke ebenso gut erzählen. Manche Kapitel wirken wie unnutze Füllsel, auf die man gut verzichten könnte. Als die eigentliche Handlung nach einem knappen Drittel begann, habe ich viele Seiten nur noch quergelesen und das Tempo erst an handlungsrelevanten Punkten verlangsamt. Eigentlich sehr schade, denn ich mag den ruhigen, erzählerischen Stil der Autorin.
Cornelia Funke schreibt Kinderbücher, die ich als Kind gerne gelesen hätte. Ebenso wie Astrid Lindgren, Erich Kästner, Ottfried Preußler, Michael Ende und viele andere Lieblingsautoren meiner Kindheit nimmt sie die Sorgen und Ängste der Kinder ernst. Sie möchte sie nicht verhätscheln und vor allem Leid bewahren, sondern sieht in ihnen selbständige, selbstbewusste kleine Menschen in einer Welt von Erwachsenen, fähig zu eigenen Entscheidungen, mit festem Willen und voller Stolz. Sie versteht es, Kindern Mut zu machen, sie zu neuem Denken und vor allem zum Träumen anzuregen. Ich bin sicher, viele Kinder sitzen nach Lektüre dieses Buches in ihren Kinderzimmern und versuchen sich an dem geheimnisvollen Zauber, der Zauberzunge und Meggie innewohnt ;-)
SaschaSalamander 27.09.2005, 08.34 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL
Die unsichtbare Pyramide
Das Universum wurde gespalten in drei Teile. Nun besteht das Triversum aus der (uns bekannte) Erde, Trimundus (welches an alte keltische Dörfer erinnert) und Anx (vergleichbar einem hochmodernen Ägypten). Als die Wellen der drei Welten sich gegenseitig berühren, kommt ein Kind auf die Welt, das über besondere Fähigkeiten verfügt. Und weil die Geburt an einem heiligen Ort stattfand, wird dieses Kind auch in den anderen beiden Welten geboren. Das Triversum droht zu zerbrechen, dunkle Mächte wollen die Macht an sich reißen. Nur diese drei Kinder haben die Möglichkeit, mit ihren gemeinsamen Kräften die Welt(en) zu retten.
Francesco wird von einem Franziskaner-Pater im Klostergarten gefunden und im Orden der Brüder aufgezogen. Er lebt im Glauben an Gott und die heilige Kirche, doch bald kommen erste Zweifel. Als ein Stigma auf seiner Wange auftaucht, beginnt er die seltsamen Kräfte in sich zu spüren. Doch noch kann er sie nicht kontrollieren, er ist zerrissen zwischen der Kirche und seinen neuen Erkenntnissen. Er verliebt sich in ein Mädchen, das sich als seine Nichte herausstellt. Gemeinsam mit seinem leiblichen Bruder macht er sich auf, das Geheimnis der drei Welten zu lüften.
Trevir wird von einem Bauern bei der heiligen Quelle im Feenwald gefunden. Schwarze Reiter dringen in das Dorf und suchen nach dem Feenkind, können es jedoch nicht finden. Die Brüder eines geheimen Ordens finden das gesuchte Kind der Prophezeiung und ziehen ihn bei sich im Orden auf. Trevir glaubt an Feen, Götter und Magie, er lernt seine Kräfte bald zu kontrollieren und einzusetzen. Er verliebt sich in ein Mädchen, das den Mannen seines erbitterten Feindes dienst. Er kann sie befreien, und gemeinsam machen sie sich auf, gegen den dunklen Herrscher zu kämpfen, der Trimundus zerstören will.
Topra ist das uneheliche Kind des Pharaos und seiner Konkubine. Er wird ausgesetzt und von einem Seemann auf dessen Schiff gefunden. Er wächst auf dem Meer auf und entdeckt bald seine wundersamen Kräfte. Unterwegs in vielen Ländern, muss er seine Kräfte unterdrücken, um als Fremder kein Aufsehen zu erregen. Doch bald lernt er die Kräfte zu kontrollieren. Er verliebt sich in die Braut des Prinzen. Er kann sie befreien, und gemeinsam machen sie sich auf, den Pharao zu töten, der das Volk unterdrückt.
Drei Geschichten, die sich ähneln. Ich finde es eine faszinierende Idee, eine Grundidee zu nehmen und auf dieser drei Lebensläufe zu weben, die sich in fast allen Punkten ähneln, aber dennoch verschieden genug sind, eine eigene, für sich spannende Geschichte zu bilden. Der Leser wird nicht durch drei gleichartige Erzählungen gelangweilt, sondern kann geschickt die unterschiedlichen Erkenntnisse der drei Jungen vergleichen und seine eigenen Schlüsse ziehen. Alle drei verfügen über die gleichen Gaben, wenden sie jedoch auf unterschiedlichste Weise an. Auch die Weltbilder und die Theorie über die in Trimundus wirkende Energie, genannt "Wellen" ist spannend: Es klingt wie drei verschiedene Ansätze, bei genauem Betrachten allerdings erkennt man, dass es lediglich drei verschiedene Erklärungsmodelle ein und desselben Sachverhaltes sind. Wirklich geschickt, wie Isau auf diese Weise drei scheinbar unabhängige Geschichten webt, ...
Und was mich besonders freute: Der Hauptcharakter meines Lieblingsbuches von Isau, "Der Kreis der Dämmerung", taucht ebenfalls auf. Eine nur kleine Szene, die jedoch bei Fans einen großen "Aha"-Effekt zurücklassen wird. Ich mag es, wenn Autoren kleine "Bonbons" in ihren Geschichten verstecken ;-)
Anfangs fand ich das Buch wirklich ... gewöhnungsbedürftig. Andreas hat es im Kommentar vor einiger Zeit wirklich treffend formuliert. Gewöhnungsbedürftig. Die anfangs kurzen, später immer seltener werdenden Sprünge zwischen den drei Welten sind etwas ungewöhnlich. Kaum hat man sich anfangs in einen Erzählstrang eingelesen, wird bereits der nächste Faden weitergesponnen. Ich muss zugeben, dass ich anfangs sogar einige Geschehnisse und Welten vermischte, nicht mehr so recht wusste, welchem der drei jungen Männer was geschehen war und wo ich anzuknüpfen hatte beim Beginn des neuen Kapitels. Aber das legt sich nach einigen Kapiteln und wird zu einem Buch, das wirklich einmal einen nicht allzu häufigen Aufbau präsentiert.
Durch den ungewöhnlichen Aufbau und weil das Buch doch recht dick ist, habe ich recht lange gebraucht, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Aber es war spannend, und es hätte gerne noch weitergehen können. Denn ich wüsste zu gerne, wie es mit Francesco, Trevir und Topra und ihren Freunden weitergeht. Das offene Ende lässt eigentlich nur auf eine Fortsetzung warten ...
Das Motiv auf dem Cover nimmt eine wichtige Rolle im Buch ein und wird mehrfach erwähnt. Da es mir recht gut gefällt, hier ausnahmsweise wieder einmal ein größeres Bild :-)
SaschaSalamander 12.09.2005, 21.54 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
Derzeitige Lektüre
Eines der Bücher, bei denen ich keinerlei Ahnung hatte, welches Genre oder welcher Inhalt mich erwarten würden. Daher bin ich positiv überrascht und freue mich schon darauf, Euch dieses Märchen im gemütlichen Erzählton vorzustellen;-)
SaschaSalamander 25.08.2005, 17.08 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Ein weiterer Schmöker von Isau
"Die unsichtbare Pyramide" erzählt von den drei Welten Erde, Anx und Trimundus, die sich alle ähnlich sind. In allen drei Welten wächst zeitgleich ein ganz besonderer Knabe auf. Sie sind miteinander verbunden, und ihr Zusammentreffen entscheidet über das Schicksal der Welten.
Die Beschreibung im Buchinneren und auf dem Klappentext gibt nicht mehr her als das, was ich hier geschrieben habe. Bisher habe ich noch nichts über dieses Buch gehört, und ich vermeide es dieses Mal bewusst, mir zuvor irgendeine Rezension im Internet anzusehen. Umso zappliger bin ich, was da nun auf mich zukommen wird, ich habe keinerlei Ahnung! (Hach, ich liebe es, so überrascht zu werden in einem Buch oder Film. Aber leider gibt es dazu selten Gelegenheit, weil bereits die Klappentexte oder Filmbeschreibungen zuviel verraten, als dass man ein Werk wirklich "unbefleckt" und frei von Vorurteilen angehen könnte)
Das Cover gefällt mir übrigens sehr gut ... aber das Bild dazu gibt es erst, wenn ich die Rezension dazu schreibe ;-p
SaschaSalamander 08.08.2005, 16.07 | (4/2) Kommentare (RSS) | PL
Die Verschwörung der Engel
Anfangs war ich ja nicht sonderlich angetan von diesem Buch, der Prolog ist leider überladen mit fremdartigen Namen und Kreaturen, es fällt schwer den Zugang zu finden, wenn die Engel gegeneinander kämpfen und ihre Festung fällt. Mir zumindest bereitet es ein Problem, zu viele neue Namen auf einmal vorgesetzt zu bekommen.
In diesem Fall bin ich jedoch sehr froh, dass ich mich noch ein paar Seiten weitergekämpft habe. Denn nach der Einleitung beginnt die tatsächliche Handlung: Eine Gruppe junger Schmetterlinger (phantásische Bewohner) ist mit ihrem Meister Toralon auf der Reise nach Mangarath, wo sie Sternenstaub für ihre Flugtiere kaufen möchten. Doch die Wächter der Stadt lassen sie nicht bis ins Dorf der Sternputzer, wo es diesen kostbaren Staub zu kaufen gibt. Es scheint etwas Geheimnisvolles dort vorzugehen. Mangarath wächst, wird prächtiger und schöner. Es ist ein Besuchermagnet für die Einwohner ganz Phantásiens. Doch das Nichts breitet sich aus. Berauscht von all der Pracht und den wunderbaren Klängen der großen Stadt bemerkt niemand die Gefahr. Nur der junge Schmetterlinger Nadil erfährt, dass sich hinter den Mauern der Sternputzerstadt mehr verbirgt. Was hat es mit der unterirdischen Stadt Silandor, den Lärmsklaven und den seltsamen Lichtexplosionen am Himmel zu tun? Gemeinsam mit Piri macht er sich auf, den Ursprung des Nichts, das Verschwinden seines Großvaters und das Geheimnis um die seltsamen Lichterscheinungen zu erkunden.
"Die Verschwörung der Engel" verrät mehr über die Entstehung des Nichts, über die Dualität in Phantasien, des Menschenreiches und Phantásien. Sprachlich halte ich das Buch eher für durchschnittlich, aber es hindert den Lesefluss nicht und klingt weitgehend angenehm. Der Autor legt großen Wert darauf, dass seine Leser die Bilder Phantásiens in ihrem Kopf entstehen lassen. Er nennt unzählige Wesen, die er jedoch nicht genauer beschreibt. Brummlerchen, Wolkenschlucker, Stierwächter und viele andere Kreaturen benennt er, ohne Größe, Aussehen oder Näheres dazu zu umschreiben. Anfangs ist es recht ungewohnt, doch recht schnell versinkt man in der neuen Welt, die man mit seiner Phantasie zu einem großen Teil mitgestaktet.
Die Handlung ist spannend aufgebaut. Zugegeben, sie hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen, aber für einen normalen Fantasyroman ist es auf jeden Fall gut durchdacht und passt sehr gut zu den restlichen Büchern dieser Reihe. Ich kann diesen Roman guten Gewissens für Freunde gemütlicher Fantasy empfehlen ;-)
SaschaSalamander 16.07.2005, 08.29 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2812
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7184