SaschaSalamander

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Manchmal braucht es eine Badewanne

Animiertes SchafWenn ich >gestern schon "schimpfte"<, dass Murakami bei der mehr oder weniger wilden Jagd nach seinem Schaf doch endlich mal in die Pötte kommen solle, dann möchte ich heute wenigstens als kleine "Wiedergutmachung" diesem Autor gegenüber posten, wie es dann gestern Abend für mich weiterging: ein gemütlicher Nachmittag mit Lemony Snicket, eine Runde am Crosstrainer, ein Frettchenspaziergang und ein absolut bequemer Tag. Abends dann wollte ich kurz in die Badewanne und noch ein wenig in der Schafsjagd lesen. Tja, und da las ich dann. So lange, bis es weit nach Mitternacht war und das Wasser in der Wanne eiskalt.

>Vorgestern< schrieb ich von Büchern, in denen man einfach einmal jegliche Logik abstellen muss. Und während ich sogar selbst gerade ein solches Buch lese, renne ich einfach mit Scheuklappen an dessen Aussage vorbei. Päng. Mensch, war ich vernagelt. Vielleicht brauchte es die Badewanne, um mir zu zeigen, was Murakami dem Leser vermitteln möchte. Eben einfach einmal alles loslassen und den Worten hinter den Worten des Autors lauschen. Ich Animiertes Schafkann es kaum erwarten, meine Gedanken zu diesem Buch zu tippen ... die Rezi kommt dann (da das Buch weniger aktuell und vielmehr zeitlos ist) bei Gelegenheit einmal :-)

SaschaSalamander 28.12.2005, 09.57 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Geflügelte Worte

Da das >letzte Rätsel< wohl etwas schwer war, möchte ich dieses Mal im Bereich der Balladen bleiben, es aber ein wenig einfacher gestalten. Es gibt >geflügelte Worte<, die sich irgendwann verselbständigt haben, etwa des "Pudels Kerns" aus Goethes Faust oder "Aug um Aug, Zahn um Zahn" aus der Bibel, oft sogar werden sie in einen völlig falschen Zusammenhang gesetzt, und nur noch wenige wissen um den eigentlichen Ursprung diseer Sätze. Aus welchem berühmten Werk stammen folgende Sätze:

"wo rohe Kräfte sinnlos walten"

"von der Stirne heiß rinnen muss der Schweiß"

"alles rennet, rettet, flüchtet"

"gefährlich ists, den Leu zu wecken,
verderblich ist des Tigers Zahn,
doch der schrecklichste der Schrecken
ist der Mensch in seinem Wahn"

SaschaSalamander 27.12.2005, 19.57 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Weniger wilde Schafsjagd

CoverNun habe ich knapp das erste Drittel des Buches "Wilde Schafsjagd" von Murakami gelesen. Ich weiß nicht so recht, ob es mir gefällt oder nicht. Ich lese es wohl gerade im falschen Moment. Denn der Schreibstil ist sehr interessant und ungewöhnlich. Der Protagonist erzählt aus seinem Leben, und die eigentliche Handlung ist eher Nebensache gegenüber seinen Weltansichten und Gedanken. Seine Sichtweise ist spannend, mir gefällt der Schreibstil, den viele wohl recht seltsam finden. Ständig schweift er ab, es gibt seltsame Wortschöpfungen und faszinierende Vergleiche, oft fragt sich der Leser was dies wohl gerade mit der Geschichte zu tun haben könnte.

Aber momentan nervt mich das. Mensch, wann kommt Murakami endlich in die Pötte? Was ist nu mit dem komischen Foto und dem Schaf? Er hat ja schon eine halbe Ewigkeit gebraucht, bevor er überhaupt zu dem Foto mit dem Schaf kam ... muss ich jetzt etwa ein weiteres Drittel warten, bevor das Schaf auftaucht, um das es geht? ARGH! von "wild" ist momentan ja wirklich überhaupt nichts zu spüren, da würde ich jetzt wirklich lieber meinen Bartimäus oder den Roman von McDermid schnappen, statt nochmal dutzende Seiten zu warten, bevor die Schafsjagd überhaupt beginnt! (aber das zieh ich durch, es liest sich trotz allem sehr angenehm und schnell)

SaschaSalamander 27.12.2005, 15.57 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Lemony Snicket Band 04 bis 06

Cover Band 04Auch im vierten, fünften und sechsten Band der Reihe betrüblicher Ereignisse haben die Baudelaire-Waisen kein Glück. In der Sägemühle müssen sie unter unvorstellbaren Bedinungen schwerste Arbeiten verrichten, bevor die Sprechstundenhilfe Shirley alias Graf Olaf auftaucht und ihnen das Leben noch schwerer macht. Danach werden sie in ein Internet gebracht, wo ihnen der böse Graf in Gestalt eines neuen Sportlehrers nachstellt. In dieser Schule sind zwar die Lehrer unerträglich und der Direktor etwas wahnsinnig, aber zumindest finden sie zwei neue Freunde dort: die beiden Quagmire - Drillinge (ihr Bruder starb mit den Eltern bei einem Brand) Isadora und Duncan, die ihnen zur Seite stehen und im Kampf gegen ihren Widersacher helfen. Als sie die Schule verlassen müssen, werden sie zum Ehepaar Elend in der düsteren Allee gebracht. Dort lernen sie, wass alles gerade "in" und was "out" ist, und danach muss sich nun ihr ganzer Alltag richten. Waisen sind gerade schrecklich "in", aber was, wenn sie plötzlich wieder "out" sind? Die unmodernen Bäume vor dem Haus wurden einfach abgeholzt! Und wo hält Graf Olaf die Quagmire - Drillinge verborgen? Denn auch deren Vermögen will er sich nun aneignen, weshalb sie uns Lesern wohl bis zum Ende der Serie erhalten bleiben werden.

Die Bücher um die Baudelaire-Waisen sind wirklich ein regelrechter Genre - Mix, wie ich ihn in dieser Form bisher nur selten erlebt habe. Krimi, Fantasy, Kinderbuch, zugleich ein spannender Roman für Erwachsene, es überschneidet sich einfach zu oft, als dass man es genau charakterisieren könnte. Aber egal, was es auch sein mag, sie werden scheinbar von Band zu Band besser ... äh, betrüblicher ;-)

Cover Band 05Und nicht nur die Qualität der Bücher entwickelt sich weiter (auch, wenn ich das anfangs kaum für möglich hielt), sondern auch die Kinder. Violet muss alleine ohne Klaus in Büchern nachforschen, Klaus muss ohne die Hilfe seiner Schwester eine wichtige Erfindung machen, und Sunnys Sprache wird immer deutlicher. Sie streut immer mehr Fremdworte (fast unbemerkt, anfangs noch sehr unauffällig und umso witziger) zwischen ihre Silbensprache, manchmal sagt sie sogar ganze verständliche Worte (Suppe, Hänsel, Gretel, etc).

Allerdings frage ich mich, wann in Deutschland der zehnte Band erscheinen wird? Mir graust es vor dem Gedanken, nach dem neunten Band lange Zeit vor dem Nichts zu stehen, während ich doch schon auf Eragon III, Harry Potter VII, Tintenherz III und einige anderen Bücher warte und es kaum aushalte vor Spannung! Auf Englisch sind Band 10 (The slippery slope), 11 (The grim grotto) und 12 (The penultimate peril) bereits erschienen, Band 13 ist für Herbst 2006 angekündigt. Warum lässt man sich bei uns soviel Zeit?!? Vermarktung ist eine fiese Sache *grummel*

Das ist kaum auszuhalten! In den ersten Bänden kann man sich bereits einiges denken, im fünften Band kommt die erste konkrete Andeutung, im sechsten Band kommen sie dem Geheimnis schon ein klein wenig näher ... was hat es mit den Buchstaben F.F. auf sich? Welche schreckliche Vergangenheit birgt Graf Olaf? Was bedeutet dieses Auge? Der Gedanke, dass ich noch bis Herbst nächsten Jahres warten muss ... er ist ebenso unerträglich wie das Warten auf den letzten Band von Harry Potter. Hätte ich das Ende beider Serien jetzt vor mir liegen, ich würde verzweifeln, weil ich nicht wüsste, was ich zuerst lesen sollte!

Ich hoffe ja auch, dass der Autor nach Fertigstellung der Reihe weitere Bücher schreiben wird. Allerdings muss ich wohl davon ausgehen, dass diese dann nicht mit diesem zu vergleichen sein werden. Denn diese Reihe ist in Sprache, Stil und ihrer gesamten Art ein Novum. Es dürfte wohl das erste und bisher einzigste Buch sein, dessen "Autor" selbst davor warnt, es zu lesen ;-) Und was immer er auch nachfolgend schreiben würde, es wäre bestimmt großartig, aber eben etwas ganz anderes. Genauso, wie es nach Harry Potter keinen zweiten Harry von Rowling geben kann, sind auch die Baudelaires etwas ganz Besonderes und Eigenes, damit muss sich der Fan wohl abfinden ...

Wenn ich mir allein die Titel der englischen Bücher (siehe vor zwei Absätzen) auf der Zunge zergehen lasse, dann vermute ich, dass ich mir Band 10 bis 13 vermutlich auf Englisch kaufen und die Reihe irgendwann komplett im Regal stehen haben werde. Zum einen, weil ich nicht so lange warten kann. Und zum anderen, weil die Cover Band 06Sprache ein wichtiges Element dieser Bücher ist. Die Übersetzung ist sehr gut, aber das Original muss wohl um Längen besser sein ... ich werde unter der "Search inside" - Funktion bei Ebay mal ein wenig schmökern :-)

(Kleine Anmerkung am Rande: Ich leihe mir sogut wie fast alle Bücher aus oder besorge sie mir irgendwann bei Buchticket, Ebay oder Amazon Marketplace. Wenn ich mir ein Buch kaufe oder schenken lasse, ist das wirklich eine Seltenheit. Doch Lemony Snicket ist es mir wert, denn ich werde das Buch noch viele Male lesen, ebenso wie die anderen Werke in meinem Schrank)

SaschaSalamander 27.12.2005, 09.47 | (0/0) Kommentare | PL

Märchen zum Träumen

Animiertes BärchenEs gibt Bücher für Kinder, aber sogar für Erwachsene, die verlangen, dass man einfach einmal alles vergisst, was man bisher gelernt hat. Erst, wenn man sich darauf einlässt, kann man deren wahren Zauber erkennen. Diese Bücher hinterlassen ein Gefühl von Wärme und Freude, sie bezaubern uns und sind ... ach, was soll ich drumrumreden, sie sind eben einfach schööööööööön ...

Ganz spontan fallen mir zum Beispiel die unendliche Geschichte, Momo, Mathilda, die Brüder Löwenherz, Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter ein. Kein Jugendamt kümmerte sich um Momo oder Pippi, die Brüder kommen nach dem Tod ins Kirschtal, Matthis Bande wurde nicht von der Polizei gefasst, die böse Knüppelkuh darf ihre Schüler quälen, und ein Buch zieht den Leser in seine eigene Welt.

Welche Bücher fallen Euch ein?

SaschaSalamander 26.12.2005, 19.17 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL

Paragraphen vs Kinderträume

Es gibt Bücher, die realistisch gehalten sind, Lehrbücher oder Romane für Erwachsene. Aber um die soll es hier nicht gehen. Es geht in diesem Beitrag um Bücher zum Träumen. Darum, dass man manchmal einfach nicht fragen sollte, ob etwas überhaupt möglich ist.

Animierte TinkerbelleAls ich letztens einen Kinderfilm sah, dachte ich mir anfangs "das ist doch völlig unrealistisch". Und schon gingen mir mehrere Gesetzes durch den Kopf, Arbeitnehmerrechte und Gedanken an logische Reaktionen und Konsequenzen. Ich denke, ich bin nicht alleine mit solchen Gedankengängen, und als Erwachsene neigen wir doch dazu, die Dinge mit unseren bisherigen Erfahrungen zu betrachten.

Aber manchmal tut es gut, einfach einmal die Logik, jegliche Gesetze und Vorschriften zu vergessen und sich statt dessen auf etwas einzulassen. Einfach einmal vergessen, dass man erwachsen ist und so tun, als wäre man noch ein Kind, das nichts von all dem weiß, was einem Erwachsenen durch den Kopf geht.

Zu gerne würde ich hier den Text des Liedes "The impossible dream" des Musicals "Mann von La Mancha" posten, aber Copyright ist ´ne hinderliche Sache. Aber wie heißt ein Sprichwort so schön? "Aim for the Moon. Even if you miss it, you will land among the stars": Ziele auf den Mond. Auch, wenn Du ihn verfehlst, landest Du bei den Sternen ...

Wer sagt denn, dass es keine Elfen gibt? Dass wir sie noch nicht gesehen haben, ist kein Beweis für deren Nichtexistenz. Ich bin auch sicher, dass Einhörner magische Kräfte haben. Wenn man wirklich gut genug liest, dann ist es bestimmt möglich, Figuren aus der Geschichte herauszulesen. Und der geliebte Teddybär unsere Kindheit war tatsächlich lebendig, wir haben es nur leider vergessen ;-)

SaschaSalamander 26.12.2005, 12.59 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 51

Gelesen
Line (Y. Kotegawa)
Les Bijoux (S-S Park)
Lemony Snicket 04 - 6
Der silberne Sinn (R. Isau)
Detektiv Loki (S. Kinoshita)
Wilde Schafsjagd (H. Murakami)

Gekauft
/

Geschenk
Ein Ort für die Ewigkeit (V. McDermid)

Buchticket
Alles Sense

Vorgemerkt
Ruhig Blut (T. Pratchett)
Die volle Wahrheit (T. Pratchett)
Die Schuld (J. Grisham)

Filme
Madagaskar
Charlie und die Schokoladenfabrik

SaschaSalamander 25.12.2005, 11.28 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Weihnachtstag

Animiertes WeihnachtsbärchenHeute mal kein Beitrag (außer diesem hier), es werden die meisten Leser vermutlich gemütlich Weihnachten feiern oder zumindest zu Hause sitzen und lesen und einen ruhigen Abend genießen. Zumindest ich tue das, sobald ich mit ein paar Aktivitäten im Netz bin :-)

Und gerade, während ich hier tippe, habe ich etwas Schreckliches getan. Wollte doch meine kargen Buchtickets sparen, da trudelt ein Mail bei mir ein, dass "Alles Sense" von Pratchett angeboten wird. Nix wie hin und mein letztes Ticket, ohne Nachzudenken, denn Pratchett ist immer sofort weg, und das "Alles Sense" gehört zu meinen Favoriten, die ich gerne besitzen möchte. Und nu? Kein Ticket mehr? *winsel* ...

Heute Vormittag war ich kurz einkaufen, und im Bücherwühlstapel lag obenauf "Ein Ort für die Ewigkeit" für 3 Euro als (sehr gut erhaltenes) Mängelexemplar. Musste ich sofort zugreifen. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wann ich die Stapel aus Bibliothek und von Freunden abgearbeitet habe, bevor ich endlich dieses Buch lesen werde ...

Äh, was ich eigentlich sagen wollte: Allen, die feiern, wünsche ich frohe Weihnachten und ein schönes besinnliches Fest. Und allen anderen ein gemütliches Wochenende :-)

SaschaSalamander 24.12.2005, 17.31 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Eragon

CoverEragon lebt in seinem kleinen Dorf, ärmlich aber zufrieden, als er im Buckel (Gebirge) plötzlich einen seltsamen Stein findet. Und dieser entpuppt sich als Drachenei. Damit beginnt das Abenteuer ... Eragon zieht heimlich den Drachen auf, informiert sich beim Geschichtenerzähler Brom über die früheren Drachenreiter (die damals große Heldentaten vollbrachten, heute jedoch nicht mehr existieren) und stellt fest, dass er zu seinem Drachen eine Art telepathischer Verbindung aufnehmen kann. Im Dorf erscheinen Soldaten, die sich nach dem Drachenei erkundigen, Eragons Hof wird niedergebrannt, und gemeinsam mit Brom und Saphira flieht er. Eragon soll ein Drachenreiter werden, und Brom ist sein Lehrmeister. Brom birgt viele Geheimnisse, und langsam wird Eragon bewusst, welche Bürde nun auf ihm lastet und was es noch alles zu lernen gilt. Sein Ziel ist es, die Herrschaft des tyrannischen König Galbatorix (der die Drachenreiter vernichtete und nun auch seine Familie töten ließ) zu beenden.

Doch, mir hat Eragon gefallen. Anfangs hatte ich etwas Probleme, mich zurechtzufinden, der Schreibstil sagte mir nicht sonderlich zu, ich brauchte mehrere Tage für die ersten Seiten. Aber zum einen gewöhnte ich mich daran, und außerdem wurde es tatsächlich im Laufe der einzelnen Kapitel immer besser, bis ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Und nun kann ich die Fortsetzung gar nicht abwarten!

Die Geschichte ist nicht unbedingt die Neuerfindung des Fantasy, aber das verlangt ja auch niemand. Ich finde, Eragons Welt ist solide durchdacht, der Autor hat sich wirklich einen Plan von der Landschaft, den Menschen und den Lebensbedingungen dort gemacht, es wirkt alles logisch und gut strukturiert. Sollte er tatsächlich dieses Buch alleine geschrieben haben - ich unterstelle ihm nicht, dass ihm die Eltern oder andere Erwachsene geholfen haben, die Frage wird allerdings wohl jedem Leser gekommen sein bei der Komplexität dieses Buches, so zolle ich Christopher Paolini wirklich meine Hochachtung. Es ist doch eine umfassende Aufgabe, eine komplexe Welt zu entwerfen, die ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten hat. Dazu den Aufbau der Magie, eine fremde Sprache mit eigenen Worten entwickeln, die Historie des Landes, die verworrenen Intrigen des Königs, ein Schlachtplan für den ausgedehnten Kampf am Ende, Hintergründe für die gut greifbaren Charaktere, der Handlungsentwurf, die ganze Geschichte an sich. Das Buch ist in angenehmem Ton geschrieben, die Geschichte ist mitreißend, die Charaktere sind sympathisch, der Leser ist gefesselt. Mehr kann man von einem Fantasyroman wirklich nicht erwarten!

Ich muss zugeben, dass ich das Buch beim Analysieren (altes Kriegsleiden, ohne geht es leider nicht) vor allem stets unter dem Aspekt las, dass der Autor erst 15 Jahre alt war zu Beginn. Das erklärt die anfangs eher ungeschichte Sprache, die sich aber schnell steigert. Was mir von Anfang an auffiel, das waren aber vor allem viele Feinheiten, die ein Buch erst greifbar machen. Eine Handlung erzählen können viele. Aber der Geschichte tatsächlich Leben verleihen, das macht das Können eines Autors aus. Und Paolini schafft es mit vielen Kleinigkeiten, die Ereignisse vor dem Auge des Lesers zu eigenem Leben zu erwecken. Eragon betritt nicht nur ein verwüstetes Dorf, sondern Paolini zeigt sehr bildlich die Leere um ihn. Keine Kinder, die ihm entgegenrennen, kein bellender Hund, der Geruch des Feuers und des Todes, anschaulich werden die Hausruinen und Trümmer beschrieben, als stünde man selbst an diesem schaurigen Ort.

Ich frage mich, woher Paolini diese Fähigkeit nimmt, Szenen und Menschen so deutlich zu beschreiben. Er muss für sein Alter sehr reif sein, vielleicht hat er schon sehr viel erlebt. Oder er ist begeisterter Rollenspieler, Fantasyfan und Filmeliebhaber und hat seit frühester Kindheit alles verschlungen, was in diese Richtung geht, sodass er aus einem reichen theoretischen Erfahrungsschatz schöpfen kann. So mancher geübte Autor kann von ihm eine Menge lernen ...

Also, falls jemand dieses Buch als Fantasyfreund noch nicht gelesen hat ... noch ist es nicht zu spät, Weihnachten ist erst morgen, vielleicht reicht es ja noch für einen erweiterten Wunschzettel ... und gleich den zweiten Teil vormerken, der ebenfalls bereits erhältlich ist ;-)

SaschaSalamander 23.12.2005, 19.47 | (4/3) Kommentare (RSS) | PL

Angeblich einzigartiger Horrorautor

Animierter GrabsteinHeute beim Surfen bin ich auf einen Autor gestoßen, von dem ich bis dahin noch nie gehört habe: Richard Laymon. Er soll besser sein als Stephen King. Drei Bücher wurden von Goldmann in Deutschland veröffentlicht, die wenig erfolgreich waren. Jetzt hat sich >Festa< der Sache angenommen, und es gibt inzwischen einige Bücher bei uns.

Aber das, was ich so bei Amazon gesehen habe, klingt eher nach Splatter und Pornographie als nach Horror oder guter Unterhaltung. Oder täuscht der erste Eindruck? Kennt jemand von Euch diesen Autor und seine Bücher? Lohnt sich ein solches buch zu lesen?

SaschaSalamander 23.12.2005, 15.39 | (0/0) Kommentare | PL

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