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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Böser Engel
Stuart lebt in einem kleinen Örtchen, bis dato recht friedlich. Er ist schwul, aber das hat niemanden so wirklich gestört. Doch eines Tages bricht eine Welle des Hasses und der Gewalt über die Stadt, die sich nicht mehr bändigen lässt. Scheinbar ausgelöst nur dadurch, dass Stuart getan hat, was ein Junge in seinem Alter eben tut, wenn er sich ein wenig Entspannung verschaffen will. Ein kleiner Stein, der eine riesige Lawine ins Rollen bringt bis hin zur schrecklichen Eskalation.
Während die Stadt in Aufruhr ist, versucht Stuart zusammen mit dem Geistlichen dem Problem auf den Grund zu gehen. Dazu befragt er den kleinen Dämonen Fon Pyre, den er regelmässig beschwört, um ihn über Gott, das Leben nach dem Tod und anderen religiölsen Themen zu befragen. Und was Stuart über den Grund des plötzlichen Sinneswandels seiner Freunde und Familie erfährt, klingt gar nicht gut ...
Vorab habe ich mich zu Hause etwas geärgert, da ich 9 Euro recht viel für ein Buch von 270 Seiten finde, wenn ein Kapitel nur wenige Seiten lang ist und zwischen zwei Kapiteln jeweils mehrere Leerseiten sind, um das Buch dicker wirken zu lassen.
Dann die Geschichte: einerseits eine großartige Idee, die der Autor Carter umgesetzt hat. Zumal der kleine Dämon ähnlich sympathisch ist wie der große Bartimäus von Stroud. Doch leider hat Carter meiner Ansicht nach eine Menge Potential verschenkt, und so dümpelt die Geschichte halbgar vor sich hin. Die Charaktere haben keine wirkliche Tiefe, und so richtig hineinversetzen kann man sich vermutlich höchstens als 15jähriger Teenager, der gerade über die Sündhaftigkeit oder Richtigkeit der Masturbation nachdenkt. Ansonsten bietet er wenig Projektonsfläche und wird auch nicht näher beschrieben. Die Handlung setzt mitten im Plot ein, unnötige Erklärungen gibt es nicht. Die Dinge sind, wie sie sind, und darüber wird nicht lange geschrieben.
Ich denke, es hätte ein gutes Buch werden können, wenn man es um 200 Seiten verlängert hätte. Die Szenen mit dem Dämonen etwas ausbauen. Erklären, woher dieser Junge überhaupt die Fähigkeit des Beschwörens besitzt. Sein soziales Umfeld ein wenig näher erklären. Die Beziehung zu seinem Kumpel Chester näher beleuchten, die Stadt erst ein wenig beschreiben und das Verhältnis der Bewohner untereinander ein wenig deutlicher machen. Einfach der Geschichte Leben einhauchen. Ein Autor baut einen Charakter in der Regel auf, indem er sehr viel mehr über ihn weiß, als er tatsächlich in das Buch einbaut. Dadurch werden seine Motive, Handlungen, Verhaltensweisen nachvollziehbarer, wird die Figur greifbarer. Bei Stuart hat man das Gefühl, einen rasch mal nebenbei entworfenen Charakter vor sich zu haben, zu dem der Autor keinerlei persönlichen Bezug aufgebaut hat. Fast schon lieblos hingeklatscht scheinen mir die Charaktere. Lediglich Fon Pyre ist wirklich witzig, und für ihn scheint der Autor tatsächlich ein wenig Begeisterung beim Schreiben empfunden zu haben. Ich mag den kleinen Stinker, er ist wirklich böse ...
So jedoch, ohne die zusätzlichen 200 Seiten, ist es im Grunde nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Beschreibungen darüber, ob und warum Onanie Sünde ist oder nicht und darüber, wie Stuart kurz mit dem Dämonen plaudert, das Geheimnis erfährt, die Stadt retten geht und fertig. Klar mit Showdown, aber nicht wirklich mitreißend.
Für einen Jugendlichen mag es eine nette Geschichte zwischendurch sein, ohne großen Anspruch und witzig zum Zeitvertreib. Aber für Erwachsene definitiv ungeeignet (man könnte sagen "ist ja auch ein Jugendbuch", aber: wirklich gute Kinder- oder Jugendbücher sind auch für Erwachsene geeignet). Es wirkt wie ein billiger Abklatsch von Bartimäus, nur ohne den Fantasyanteil um Magier und Zauberergilden. Und, mal ehrlich gesagt: die Jugend ist imstande, weit komplexeren Handlungssträngen als diesem hier zu folgen, und ich kann mir vorstellen, dass auch junge Leser lieber zu anderen Fantasywerken greifen. Jugendliche, die wenig lesen, könnten mit diesem Buch auf jeden Fall begeistert sein. Viellesern rate ich eher davon ab.
Wirklich empfehlen kann ich das Buch nicht. Sollte es doch mal in die Fänge geraten, und sollte gerade nichts anderes zu Lesen im Haus sein - es ist schnell durchgelesen, und die witzigen Sprüche von Fon Pyre entschädigen für den Rest des Buches.
SaschaSalamander 04.08.2010, 15.54 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 30
The unauthorized Biography (L Snicket)
Mädchenfänger (J Hoffman)
Stu Ungars letztes Spiel (Eurydike)
Das Tal 1.1 (K Kuhn)
Garou (L Swann)
Gesehen
Girls von St. Trinian
Behind the Mask
Getauscht
/
Gekauft
Logik-Puzzles
Seelenesser (J Nasaw)
Das Versprechen der Wölfe (D Hearst)
Willkommen im Blue Moon Circus (M Raleigh)
Das Haus zur letzten Ruhe (J Winsepear)
SaschaSalamander 01.08.2010, 22.06 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 29
The unauthorized Biography (L Snicket)
Julia (A Fortier)
Clara (J C Somoza)
LTs Theorie der Kuscheltiere (S King)
Mädchenfänger (J Hoffman)
Gesehen
Die Päpstin
In China essen sie Hunde
Der dunkle Kristall
#9
Getauscht
6 Rezensionsexemplare
Eddy Dickens Trilogy 1-3 (P Ardagh)
Adverbs
Gekauft
Die Herrin des Schattenreichs (A Rice)
#9
Geschenkt
Gute Laune kann man essen (I Kraaz von Rohr)
SaschaSalamander 25.07.2010, 20.49 | (0/0) Kommentare | PL
Frust über verlorenen Brief
Vor rund 6 Wochen habe ich ein Spiel für die Playstation auf Reise geschickt. Noch immer kam es nicht bei der Empfängerin an. Ich werde ihr das Ticket erstatten, das ist das Mindeste, aber für mich ist das natürlich ein Verlust, und das ärgert mich. Nachforschung geht nur bei Packeten oder Päckchen mit Sendungsnummer, nicht bei einer einfachen Briefsendung.
Mir liegt eine Menge auf der Zunge, z.B. bezüglich der Gebühren für die Dienstleistung, bezüglich der immer geringer werdenden Mitarbeiterzahlen, bezüglich der Technisierhung, bezüglich des Einscannens von Briefen an Behörden, bezüglich des aufgrund Mitarbeitermangels schwindenden Services an den Schaltern und vieles mehr. Aber wem wre ägeholfen, wenn ich das rausließe *seufz* ...
SaschaSalamander 21.07.2010, 19.17 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
War wohl nix
wer das Buch gelesen hat: ich freue mich über einen kurzen Spoiler, wie es weitergeht :-)
SaschaSalamander 21.07.2010, 19.13 | (0/0) Kommentare | PL
Romeo und Julia mal anders
Und wieder einmal zeigt sich, dass die Menschen glücklicherweise alle komplett verschieden sind in ihrem Geschmack. Denn ich kann bisher sowas von überhaupt nichts damit anfangen. Die Protagonistin war nun bei dem Schließfach, hat das Kästchen geöffnet, weiter bin ich noch nicht. Aber bisher war es alles eher enttäuschend, und ich musste mich sehr quälen, weiterzuhören. Ich möchte das Buch nicht schlechtreden, denn der Schreibstil ist warm und angenehm, ich kann den Reiz auf manchen Leser durchaus verstehen. Doch mich spricht er eben nicht an. Allerdings werde ich mich bemühen und weiterhören. Vielleicht kommt ja noch ein bisschen was. Die Rückblenden waren bisher sehr schön, vielleicht werden es mehr. Oder vielleicht taucht nun bald eine weitere Person auf (schließlich braucht die moderne Julia doch noch ihren Romeo!), und was es mit den Palio auf sich hat und wie sie verlaufen, wüsste ich auch gerne. Und ob die Dame der gegnerischen Familie ihr nun gut oder böse gesonnen ist. Ich werde es halt nebenbei hören, auf das Ende hoffen und vielleicht irgendwann noch mitgerissen. Wenn nicht, dann hat es eben nicht sollen sein ...
SaschaSalamander 19.07.2010, 11.24 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 28
The unauthorized Biography (L Snicket)
Vögelfrei (S Andresky)
Urknaller - Physik ist sexy (V Ebert)
Julia (A Fortier)
Clara (J C Somoza)
Gesehen
/
Getauscht
Patch Adams (DVD)
Gekauft
/
SaschaSalamander 18.07.2010, 21.01 | (0/0) Kommentare | PL
Plötzlich Shakespeare
Nun ja, ein sehr netter Roman zwischendurch. David Safier ist ein witziger Autor, auch "Mieses Karma" war schon recht nett geschrieben, auch hier ging es um einen Menschen im fremden Körper. Viel kann ich zu dem Roman gar nicht sagen, denn literarisch zerlegen möchte ich nicht, dafür ist er auch nicht sonderlich geeignet. Er ist einfach ganz klassisch aufgebaut (Einführung der Charaktere, Zusammentreffen, Spannungssteigerung, Missverständnisse, Höhepunkt, Abklingen), und die Handlung ist mehr als vorhersehbar.
Über Tiefe, literarischen Wert oder dergleichen möchte ich gar nicht diskutieren. Es ist einfach nette, seichte Unterhaltung. Aber diese wirklich gut gemacht. Ideal für die Zeit vor dem Schlafengehen, für einen längeren Aufenthalt in der Badewanne. Einfach abschalten, lesen, lächeln und sich ein wenig mit der Hauptperson identifizieren (genauso wie viele weibliche Antiheldinnen a la Bridget Jones oder Titel von Hera Lind etc wird auch Rosa sehr viele Frauen ansprechen). Ein wenig Träumen, und natürlich auch Schmachten, wenn die wahre Liebe endlich ihr Gesicht zeigt.
Empfehlen? Ja, kann ich. Mit der Bitte, keine hohen Erwartungen an das Buch zu stellen, sondern es als einfache, lockere Unterhaltung zu sehen. Wer sich genau das wünscht, wird ab-so-lut zufrieden sein, denn David Safier hat einen sympathischen, warmen, humorvollen Schreibstil, der ihm zu recht viele Fans beschert :-)
SaschaSalamander 16.07.2010, 08.17 | (0/0) Kommentare | PL
Erster Eindruck von Clara
Ich überlege, ob ich das Buch unter "Erotik" einstufen soll, das ist ein sehr weites Feld in diesem Fall. Für mich selbst habe ich mit JA entschieden, denn auch Kunst, Ästhetik und Körper für sich betrachtet sind eine besondere Form der Erotik. Doch dies mag jeder Leser für sich selbst entscheiden ...
Mehr über den Inhalt in einer späteren Rezension. Allerdings begreife ich nun, warum es allen so schwer fällt, das Buch zu beschreiben ...
SaschaSalamander 15.07.2010, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL
Erster letzter Satz Clara
Die junge Frau steht nackt auf einem Podest.
Letzter Satz:
In die leere Dämmerung drang, ganz mühelos, das helle Licht des Mondes.
aus: José Carlos Somoza: Clara; List 2004
SaschaSalamander 14.07.2010, 15.43 | (0/0) Kommentare | PL
ø pro Tag: 0,5
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ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
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