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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Erzählform 2.0
Warum ich das Buch trotzdem lesen werde ist die Verbindung von Buch und Internet. "Erzählform 2.0" nennt der Autor das, und ich möchte ja gerne auf dem Laufenden bleiben. Ich bin schon sehr gepannt, ob ich mir das auch für andere Bücher vorstellen kann, ob die Clips im Internet das Buch tatsächlich lebendiger und besser machen, oder ob es nur ein Hype ist.
Eigentlich bin ich ja jemand, der beim Lesen gerne eigene Gedanken hat, dazu brauche ich keinen Film. Auch keine Videorezension, keinen Buchtrailer. Aber es kann ja sein, dass dieses Buch mich trotzdem überzeugt. Bin ja nicht so ;-)
Einzig, was ich etwas problematisch finde: ich lese gerne im Bücherzimmer, auf meinen Sessel gekuschelt, Füße hochgelegt, neben mir eine Tasse Tee, und da lese ich dann auch mal ein paar hundert Seiten, wenn mir danach ist. Der Computer steht eine Etage höher, ich muss erst mal durch die ganze Wohnung laufen, die Treppen hoch, um die Ecke rum, um an den Computer zu gelangen. Aber oben am Computer ist es nicht bequem, da mümmele ich mich beim Lesen nicht so ein, dass ich die Welt um mich herum vergesse, das macht keinen Spaß.
Entweder, ich lese das Buch unten auf meinem gemütlichen Sessel und hüpfe alle paar Minuten (15 Seiten hat man ja flink durch, bis der nächste Link kommt) rauf an den Rechner. Oder ich lese oben am Rechner, damit ich die Videos immer parat habe, aber dafür kann ich beim Lesen nicht abschalten, sondern ich hocke dann unbequem am Arbeitstisch.
Wie würdet Ihr das machen? Was haltet Ihr von der Idee "Erzählform 2.0" an sich?
SaschaSalamander 21.04.2011, 08.35 | (0/0) Kommentare | PL
Verwesung
Jerome Monk, brutaler Serientäter, festgenommen wegen Mordes an drei jungen Frauen. Das Buch beginnt in der Vergangenheit, als der Täter bereits inhaftiert ist und nun von Vollzugsbeamten ins Dartmoor geführt wird. Dort soll er zeigen, wo er die Leichen vergraben hat. Doch es läuft anders als geplant.
Gegenwart, Monk ist aus dem Gefägnis geflohen. Ein Kollege, welcher an den alten Ermittlungen beteiligt war, weist Hunter darauf hin, dass Monk nun beginnen würde, sich an den damals Beteiligten zu rächen, auch Hunter sei in Gefahr. Im Kreis der Ermittler geschieht ein Überfall, ein Mord, und es zeigt sich nach und nach ein unerwartetes Bild, das den damaligen Fall in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Wieder habe ich mich auf Johannes Steck verlassen, der wie auch schon in den vorherigen Vertonungen mit seiner angenehmen Stimme überzeugte. Er nimmt sich zurück, trägt spannend vor ohne zu übertreiben und verleiht einzelnen Figuren eine eigene Dynamik. Die CD wie üblich sehr gelungen.
Das Buch an sich? Hier gehen die Meinungen nun wieder einmal stark auseinander, fast ebenso viele enttäuschte Leser wie auch begeisterte Fans. Meine Meinung dagegen liegt irgendwo dazwischen, ich möchte das Buch nicht in den Himmel loben, aber so wirklich schlecht ist es auch nicht. Nette, durchwachsene Krimikost, die gut unterhält.
Was dieses Buch auf jeden Fall deutlich unterscheidet von den ersten drei Titeln, und was mir sehr gefällt: es geht weniger um Ekelfaktor und grauslige Tatorte, sondern vielmehr um den alten Fall, um die damaligen Ermittler und um den Täter. Nicht wirklich ein psychologischer Krimi, aber zumindest nicht so effekthaschend wie die anderen. Ich vertrage harte Kost, aber mich stört die exponentiell immer ekliger werdende Darstellung in den Romanen, als müssten die Autoren sich gegenseitig überbieten, um sich ja von den anderen als noch lesenswerter, ekliger, brutaler abzuheben. Hierauf hat Beckett diesmal verzichtet, dafür danke ich ihm. Was jedoch nicht heißt, dass Freunde dieses Literaturzweiges hier enttäuscht würden. Dochdoch, es gibt schon eklige Beschreibungen und brutale Morde. Aber sie stehen dieses Mal weniger im Vordergrund.
Die ersten zwei CDs habe ich etwas mit mir gerungen, ob ich nun weiterhören möchte oder nicht. Für meinen Geschmack braucht das Buch diesmal etwas Zeit, um in die Gänge zu kommen. Vor allem, weil ich mir einige Male schon an den Kopf langen musste wegen der Logikbrüche bzw irrationalen Verhaltensweisen. Ich bin weder Mediziner noch Polizist, ich kann nicht mitreden. Aber manchmal wäre ein wenig gesunder Menschenverstand auch nicht zu verachten. Und auf diesen wurde hier vielmals verzichtet. Sowohl Hunter als auch die anwesenden Ermittler, die Psychologin, sie alle verhalten sich schon sehr unvernünftig, übersehen sehr viel, was sogar dem Leser sofort auffällt. Einige Dinge ergeben im Nachhinein einen Sinn (etwa das Verhalten der Psychologin. Manchmal hätte ich sie gerne geschüttelt und gefragt, ob sie von allen guten Geistern verlassen ist, später erklärt sich also der Grund. Was es in meinen Augen jedoch nicht wirklich sinnvoller gemacht hatte).
Später dann, als ich irgendwann resigniert aufgehört hatte, die unlogischen Verhaltensweisen der Ermittler, der Polizei, der Psychologin, des Arztes zu bemängeln, fand ich mich sehr gut in die Geschichte ein, die dann im zweiten Teil des Buches auch recht spannend wurde. Wo Beckett bisher auf eklige Beschreibungen der Leichen setzte, ist es dieses Mal vor allem das schaurige Dartmoor, das für eine Gänsehaut - Atmosphäre sorgt. Zu gerne wäre ich dort, würde es einmal live sehen. Sehr schön beschrieben, diese Szenen gefielen mir sehr. Und auch die Darstellung des Jerome Monk fand ich später dann wesentlich packender.
Das Ende ist typisch für die David Hunter - Reihe: recht konstruiert, sehr dramatisch und gefährlich, ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber immerhin abrundend und zufriedenstellend, sodass der Leser dennoch mit einem guten Gefühl auf den nächsten Band warten kann.
Fazit: für absolute Fans natürlich ein Muss. Ansonsten ist der Roman ein netter Krimi: einfache und spannende Unterhaltung mit gewissen Schwächen, die man dem Autor aber aufgrund seines Erzählstils und der Lebendigkeit der Personen gerne verzeiht. Und ich empfehle auf jeden Fall das Hörbuch, denn die Kürzungen stören nicht wirklich, und der Vortrag ist wie immer hervorragend.
SaschaSalamander 20.04.2011, 08.57 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Abgründe
Eine Inhaltsangabe im klassischen Sinne kann man hier nicht geben, es ist ja kein Roman. Aber eine Umschreibung ist möglich: er schreibt im Vorwort, wie die Sieben Todsünden der Bibel sehr mit den Mordmerkmalen (Heimtücke, Habgier, Wollust u.a.) der heutigen Gesetze ähneln. Er schreibt nun in verschiedenen Kapiteln über einzelne Mordmerkmale. Jedem Kapitel widmet er entweder einen Fall (wenn es um einen konkreten Mordfall geht) oder mehrere Beispiele (wenn er einzelne Aspekte darlegen möchte).
Er sagt schon zu Beginn, dass er die psychologische Seite weglassen will, er ist schließlich kein Psychologe. Über diese Seite der Hintergründe muss man also andere Bücher lesen, wenn einen das interessiert. Und auch die juristischen Aspekte klammert er aus. Hier und da schreibt er zwar seine Meinung (wenn er über einige Möglichkeiten und Grenzen der Gesetzgebung frustriert ist), aber auch dies ist nicht Teil des Buches.
Ihm geht es um den Fall an sich. Er schildert meist, wie ein Fall ablief. Dann wird erzählt, wie er zu den Ermittlungen hinzugezogen wurde und wie er schrittweise dem Täter näherkam. Mal ein akribisches Detektivspiel aus endlosen Zeugenbefragungen, mal war der Täter bekannt aber nicht geständig, mal Kommissar Zufall. Es ist spannend, auch aus dieser Sicht zu erfahren, wie ein solches Verbrechen behandelt wird und welche Maßnahmen erforderlich sind zur Verurteilung.
Dieses Buch hat seine Stärken und Schwächen. Eine Schwäche liegt darin, dass man klar merkt, dass er eben kein professioneller Autor ist. Manchmal hat er einen Schreibstil, der doch sehr umgangssprachlich ist. Aber es passt in diesem Fall, denn es ist ja ein Erfahrungsbericht. Würde er gestelzt schreiben oder sich verbiegen, wäre es nicht mehr sein Buch, wären es nicht mehr seine Erfahrungen. Eine weitere Schwäche finde ich die eher unklare Struktur. Die Kapitel sind klar überschrieben, dennoch gibt es auch hier eine Inkonsistenz, etwa "morden Frauen anders als Männer" ist zwar sehr interessant, aber eben kein Mordmerkmal. Ich hätte dann entweder allgemeine Überschriften genommen oder aber wäre klar in der Linie geblieben (der Lektor sah das anders, ist also nur meine persönliche Meinung). Und bei den Fällen hätte ich es schön gefunden, ebenfalls eine Art klare Linie zu haben. Aber mal schreibt er erst vom Fall, ein andermal erst von dem Täter, das nächste Mal gibt es gar keinen Fall. Macht das Buch abwechslungsreich, aber auch etwas unstet und chaotisch.
Was mir etwas aufstieß war das Kapitel über das Thema "Perversion". Das, was er schreibt, war wirklich sehr heftig, ohne Zweifel. Aber es ging nicht um Morde. Sondern zuerst beschrieb er nur einen Fall, wo man einen Verdacht auf Kannibalismus aus sexuellen Motiven hatte, der sich dann aber einfach nur als Kontaktanzeige herausstellte von zwei Leuten, die zwar sehr heftig aber dennoch konsensuell miteinander agieren, ohne dass es illegal wäre. Danach beschreibt er ein paar Perversionen und Unfälle. Aber eben keine Morde. Dieses Kapitel kommt mir eher vor, als hätte er sich Luft machen wollen, was für seiner Ansicht nach abartige Dinge er schon alles gesehen hat (ob nun nicht strafbare Sodomie oder heftigste Praktiken im SM-Bereich). Passt überhaupt nicht ins Buch, und er wird hier auch sehr unprofessionell. In den anderen Kapiteln schreibt er fachlich aus der Sicht des Ermittlers, hier schreibt er rein als Mensch, welchen Ekel und Abscheu er für dieses Tun empfindet (was er beim brutalen Mord teilweise nicht tat, sondern immer wieder seine Professionalität ins Licht rückte. Sind ungewöhnliche konsensuelle Praktiken abartiger als brutaler Mord?!?).
Ansonsten jedoch gefiel mir dieses Buch sehr, sehr gut. Grade, WEIL es sehr menschlich war in Bezug auf die Mordfälle. Ermittler sind Menschen, keine Maschinen, und sie machen Fehler (dazu steht er und schreibt einige Male auch, dass er hier hätte anders reagieren müssen oder dass er sich hatte überrumpeln lassen oder zu weit ging und fast ein Diszizplinarverfahren bekommen hätte). Sie haben Gefühle, wenn sie einem Mörder gegenüberstehen. Und der vermeintlich süße Triumph weicht dann am Ende einer bitteren Schwere. Auch, wenn er sieht, wie seine harte Arbeit an der Justiz abprallt, welche einen Gewalttäter laufen lassen muss, weil die Beweise fehlen. Oder wenn jemand entlassen werden muss (Sicherheitsverwahrung war bei Jugendlichen damals nicht möglich), von dem man ahnt, dass es zu früh ist, und der kurz darauf tatsächlich erneut eine Straftat begeht.
Dieses Buch liest sich sehr flüssig, die Fälle machen betroffen. Ein wenig Sensationsgier mag bei manchem Leser mitschwingen, aber ganz klar ist dies nicht das Ziel des Buches. Sondern es zeigt dem Leser, welche Gründe einen Menschen zu Mördern machen können, welche verschiedenen Arten von Tätern es gibt und wie ein Ermittler dann mit diesen Erfahrungen bei seiner Arbeit umgeht. Sehr zu empfehlen für alle, die sich gerne mit diesen Themen befassen :-)
SaschaSalamander 18.04.2011, 09.26 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Statistik KW 15
Don´t worry, be German (J Doyle)
Bartimäus - Ring des Salomo (J Stroud)
Verwesung (S Beckett)
Der Drache Gertrud (R Isau)
Gesehen
Megamind
Das Geheimnis der Mondprinzessin
Postal
Geschenkt
/
Getauscht
Ascheherz (N Blazon)
Silberlicht (L Whitcomb)
Gefangen im Zwielicht (V Rank)
Kirschblüten im Schnee (A Murasaki)
Wolf inside (S Koch)
Gekauft
FrankenFran 1 (K Kigitsu)
Nana und Kaoru 4 (R Amazume)
Spice and Wolf 2 (K Koume, I Hasekura)
SaschaSalamander 17.04.2011, 19.14 | (0/0) Kommentare | PL
Schwarz auf Weiß
In diesem Buch schreibt der Autor K T N Len´ssi aus seiner Sicht als Afrikaner, der in Europa lebt, von den Problemen, die wir Weißen mit der Sexualität haben. Er nennt zwölf Dinge, die in Afrika anders laufen und hier zu Frust statt Lust führen. Danach bietet er entsprechend zwölf Lösungsvorschläge. Grob zusammengefasst kann man sagen, dass er das Konzept der traditionellen Monogamie ablehnt, mangelnden Selbstwert als sehr stark hemmend erlebt, die Geschlechterrollen hier aufweichen sieht und fehlende Offenheit bemängelt. Auch ein paar andere Dinge werden genannt, etwa ungesunde Ernährung, Selbsttäuschung, Stress und andere.
Was mir gefällt ist seine offene, direkte Art. Er sagt es klar heraus, ohne dabei aggressiv zu sein oder anzuprangern. Der sympathische Schreibstil eines Menschen, den ich gerne mal persönlich kennenlernen würde und der durch seine aufgeschlossene Art zu überzeugen weiß. Er schildert klar seine Sicht der Dinge und was er dagegen tun würde. Gewürzt mit passenden Fallbeispielen aus seiner Arbeitspraxis als Berater wie auch aus dem Privatleben. Ich habe sehr oft anerkennend genickt und mir gedacht, wie recht er doch hat. Ja, so manches läuft wirklich schief in unserer Gesellschaft. In manchen Dingen habe ich mich ertappt gefühlt, bei anderen Momenten musste ich lächeln, weil ich dies für mich inzwischen auch erkannt habe aber nicht so offen wie er darüber reden könnte (einfach, weil es eben ein sehr intimes Thema ist, das man nicht einfach mal mit Freunden am Stammtisch bequatscht oder seiner Oma am Telefon erzählt).
Er bringt es klar auf den Punkt: habt Selbstvertrauen, seid kreativ, überdenkt mal die Gründe für Eure Eifersucht, und habt endlich wieder Spaß! Es ist kein Leistungssport, es ist kein Wettbewerb, es geht nicht um Körbchengröße oder Penislänge, liebt Euch selbst und lasst die dummen Ausreden, fangt endlich an! Es klingt so einfach, und doch ist es so schwer.
Das ist auch ein Kritikpunkt an diesem Buch: er scheint es sich in manchen Dingen sehr einfach zu machen. Er kritisiert zwar an den richtigen Stellen, die Lösungen aber sind mir etwas zu simpel. Allein aus dem ersten Kapitel, das er in wenigen Seiten behandelt, könnte man ein komplettes Buch machen. Wenn es so einfach wäre, wenn man nur mal kurz mit dem Partner redet, und schwupps ist alles gelöst. Er hat klare Ansichten, das heiße ich gut. Aber er scheint zu denken, dass man sein Lebensmodell auf viele Menschen überstülpen kann. Es ist einfach nicht möglich, mit einem Fingerschnipp Jahrzehnte an Erfahrungen, Werten und Normen einfach zu ändern. Afrika ist eben doch eine ander Kultur, und wenn dort nacheinander Mutter, Schwiegermutter, Schwestern etc den Haushalt nach der Niederkunft übernehmen, ist sowas hier einfach nicht so leicht möglich. Wenn dort Polygamie erlaubt und anerkannt ist, kann man es hier trotzdem nicht so leicht umsetzen und darf, falls man es lebt, auch nicht unbedingt jedem auf die Nase binden, wenn man sein Ansehen in der Gesellschaft wahren will.
Anfangs musste ich oft zustimmen, doch je weiter das Buch vorangeht, desto mehr habe ich das Gefühl, dass er ein wenig abhebt. Ich musste ziemlich oft schmunzeln. Klar, er hat in vielen Dingen recht, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Und was ich sehr amüsant fand, waren die vielen Anmerkungen des Verlegers. Gerade, wenn der Autor immer wieder die Vorzüge der Polygamie preist, ist ein Verweis auf Verhütung (ob nun mit Kondom oder gar der vom Autor aufgrund der lusthemmenden Chemie verteufelten Pille) einfach notwendig. Ebenso manche recht drastische Pauschalisierung wird dann mit einem kleinen Scherz vom Verleger "entschärft".
Trotzdem, auch wenn er ein wenig übereifrig ist. Und auch, wenn sein Lebensstil und seine Lebenseinstellung sich nicht auf jeden anwenden lässt - es steht verdammt viel Wahrheit in diesem Buch, und es liest sich sehr locker und angenehm. Verglichen mit anderen Sexratgebern, die ich bisher gelesen und wieder genervt in die Ecke gelegt habe ist dies das erste Buch, in dem ich für mich wirklich hilfreiche und passende Tipps finden konnte. Auch, wenn manches nicht so direkt umsetzbar ist, ist es eine sehr gute Anregung, mal das eigene Verhalten zu überdenken und endlich zu handeln statt zu diskutieren.
Wer dieses Buch liest, sollte auf jeden Fall aufgeschlossen sein. "Klassische"Sextipps wie bei Lou Paget gibt es nicht, die Art und Weise des Sex lässt der Autor dem Leser frei (wobei ich schmunzeln muss: trotz seiner Offenheit ist er schon sehr am traditionellen männlichen und weiblichen Rollenbild orientiert). Was er beschreibt ist vielmehr die gesunde Lebenseinstellung, welche zu einer aktiven, lustvollen Körperbetontheit führt. Ihm geht es darum, die Lust zu wecken und zu zeigen, wie man Lustkiller erkennt und ihnen entgegentritt. Und das ist ihm definitiv gelungen.
Jeden seiner Tipps wird man wohl nicht befolgen (können/wollen). Aber ist ja auch keine 1:1 Anleitung, sondern ein Handbuch mit Anregungen. Sex-Ratgeber lese ich wie Kochbücher: ich habe noch nicht ein einziges Gericht nach Rezept gekocht! Dafür aber habe ich mich inspirieren lassen, mir Appettit geholt und mir die Rezepte nach Gusto ein wenig variiert. Und wer diese Art offenen Ratgeber sucht, der wird hier auf jeden Fall fündig. Es gibt Hinweise auf weitere Titel des Autors, und die werde ich mir bestimmt holen, denn ich bin schon gespannt, was er noch aus seinem Schatzkästchen mit uns teilen wird.
SaschaSalamander 13.04.2011, 16.34 | (0/0) Kommentare | PL
Das Tal 1.4. - die Prophezeiung
im vierten Band verschwindet einer der Studenten für ein paar Tage und kehrt völlig verändert, fast wie unter Drogen, voller Wahnvorstellungen, zurück ins Tal. Er kommt ins Krankenhaus, eine Rettung nicht in Sicht. Katie, Robert und David machen sich auf Spurensuche. Mit Hilfe bon Benjamins Kamera versuchen sie herauszufinden, wo er in der Zeit seiner Abwesenheit war und was geschehen sein könnte und begeben sich dann selbst auf den Weg an den von ihm besuchten Ort.
Nun ja, wie gesagt: wie ich befürchtet hatte. Die Story an sich wäre spannend. Aber es ist wieder das gleiche Schema: Rätsel, Spurensuche, Geheimnis, noch mehr Fragen als zuvor. Man hat auch Antworten, aber die fühlen sich für mich mehr an wie ein Anfüttern auf mehr. Ich denke an die Serie LOST, die ich irgendwann bei der zweiten Staffel abbrach, weil immer mehr rätselhafte Dinge geschahen und ich mir als Zuschauer ausgenutzt vorkam für Quote und Zahlen, und weil ich mich fragte, ob die Macher überhaupt wissen, worauf es hinausläuft, oder ob sie einfach nur eine spannende Story erzählen wollen, um Kohle zu machen.
Dies ist nun der letzte Teil der Bände 1.1. bis 1.4., im Herbst wird 2.1. erscheinen. Ich hätte gewünscht, dass dieses eine Thema, welches sich durch die ersten Bände zieht, abgeschlossen wird, sodass mit dem fünften Band etwas Neues beginnt. Aber wie es aussieht, wird es wohl 12 Bände geben, und der Leser wird ausgenommen, um auch ja jedes Buch zu kaufen.
Die Handlung kam mir im vierten Band recht zusammengestopselt vor, mir fehlte ein wenig die Spannung der vorherigen Bände. Außerdem - habe ich etwas verpasst, oder fehlt mir die Begründung für den Titel "die Prophezeiung"? Vielleicht lag es daran, dass ich allgemein schon ein wenig genervt war von dem "viele Fragen, fast keine Antworten". Vielleicht liegt es daran, dass es diesmal keine neuen Protagonisten gab (bisher hat man immer einen neuen Studenten intensiver kennengelernt. Diesmal ging es wieder um Katie. Ich hätte mir gewünscht, dass mal ein anderer im Mittelpunkt steht, z.B. Robert).
Für begeisterte Fans auf jeden Fall ein super Buch. Wer sich nicht an fortlaufenden Serien stört, wird ebenfalls begeistert sein. Krystyna Kuhn versteht es, den Leser zu fesseln. Ihr Erzählstil ist große Klasse und super Unterhaltung, die nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene begeistert. Auch ich werde mir den fünften Band wieder holen.
Aber wer sich genervt fühlt von der um sich greifenden Serienvermarktung, der wird halt das Buch lesen, nett finden und sagen "ich hab es ja gleich gewusst - schon wieder keine Antworten, und für das nächste Buch soll ich auch wieder löhnen, ich fühle mich wie eine Melkkuh" ...
nun gut, jedem seinen eigenen Geschmack. Wäre es nicht als Serie angelegt und würde den Leser von Mal zu Mal mehr im Unklaren lassen, dann wäre ich uneingeschränkt begeistert!
SaschaSalamander 12.04.2011, 09.57 | (0/0) Kommentare | PL
Der Märchenerzähler
Dieses Buch ist meine aktuelle Top-Empfehlung, denn es hebt sich deutlich aus all den anderen Titeln hervor. Es ist ein gekonnter Mix aus Märchen, Thriller, Romantik und Drama, den man in keine bekannte Schublade stecken könnte. Daher fällt es auch schwer, das Buch zu vergleichen oder zu beschreiben, sodass man einen völlig neuen Ansatz finden muss, davon zu erzählen.
Vorab sei erwähnt, dass DER MÄRCHENERZÄHLER als Jugendbuch vermarktet wird. Jedoch sind die Inhalte sehr intensiv, teilweise auch grausam und dabei erschreckend realistisch, sodass ich es doch eher für junge Erwachsene empfehlen möchte. Es wird ein Wertebild vermittelt, das auf den ersten Bild romantisch klingt, bei genauerer Betrachtung jedoch - meiner Ansicht nach - ungeeignet ist als Vorbild für junge Menschen.
Die Charaktere des Buches werden vor dem Leser lebendig, als kenne er sie persönlich. Mit nur wenigen Worten erschafft die Autorin Eigenheiten, Vorlieben, Angewohnheiten und lässt den Leser einen Teil der Welten werden, in denen Anna, Abel und Micha leben. Vom ersten Moment an bangt, fürchtet, hofft man mit ihnen. Das Buch aus der Hand zu legen - gleichbedeutend sich von einem guten Freund verabschieden zu müssen.
Auch der Aufbau fesselt, und einmal begonnen, befindet sich der Leser im Sog des Märchenerzählers. Das erste Kapitel sofort ein blutiger Einstieg, in dem zugleich sehr viel Traurigkeit mitschwingt, was ist geschehen, wann wird man endlich mehr darüber erfahren? Immer wieder glaubt der Leser nun verstanden zu haben, was das Märchen bedeutet, nur um sich dann auf einer anderen Fährte wiederzufinden, alte Vermutungen über Bord zu werfen, umzudenken und erneut in einer Sackgasse zu landen. Dabei sind die Märchen so eindeutig, so verständlich, wenn man sie im Nachhinein erkannt hat. Und so, wie wohl Anna nicht die Bedeutung hinter den Worten sehen will und ihre Augen verschließt, so wird auch der Leser am Ende die gesamte Wahrheit erkennen und feststellen, dass sie all die Zeit vor ihm lag.
Besonders erwähnen möchte ich den Schreibstil, der in seiner ungewöhnlichen Sprache ein wenig an "die Bücherdiebin" von Markus Zusak erinnert. Sinne werden miteinander verknüpft ("ihre Stimme schmeckte nach Eis", "sie ertrank in dem Blau", "sie beobachtete sein Schweigen"), tote Gegenstände werden lebendig ("Die blauen Stickgarn-Augen [... ] blickten müde und ein wenig ängstlich"), Farben spielen eine sehr wichtige Rolle, Menschen werden zum Teil ihrer Umwelt ("Es war, als wäre auch [Abel] weggetaut, mit dem Schnee verschwunden"). Ungewöhnliche Metaphern schmücken die Seiten ("Jahreszahlten surrten über ihren Köpfen durch die Luft wie merkwüdig gestaltlose Winterbienen", "es begann aus den entsetzten blauen Augen zu regnen"). Die Autorin setzt sich hinweg über die normalen Konventionen des Schreibens und stellt ihre eigenen Regeln auf. Anna nennt Abel gerne "Abel de Saint-Exupery", und auch das Buch selbst strahlt insgesamt sehr viel vom kleinen Prinzen aus. Eine kindliche Logik, und dabei doch tiefsinnig und hintergründig, gemalt in unschuldigen Worten.
Doch hier beginnt der Genre-Mix: hinter den unschuldigen Worten verbergen sich grausame Taten, neben Märchen, Diamanten, Einhörnern und Regenbögen gibt es in eine Anzahl an Verbrechen, deren Nennung dem Leser jedoch zuviel von der späteren Handlung vorwegnehmen würde. Und diese Verbrechen wirken umso tragischer, je unschuldiger der Handlungsrahmen ist. Niemand wird das Buch lesen können, ohne nicht spätenstens am Ende Tränen in den Augen zu haben.
"Der Märchenerzähler" ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst, für begeisterte Bücherwürmer ebenso wie für Leute, die nur wenig, dafür jedoch ausgewählt lesen. DIE Empfehlung im Frühjahr 2011 :-)
SaschaSalamander 11.04.2011, 09.40 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 14
Meine Worte sind wie Sterne (W Arrowsmith)
Der indianische Weg (Herder)
Don´t worry, be German (J Doyle)
Das Wesen (A Strobel)
Abgründe (J Wilfling)
Der Märchenerzähler (A Michaelis)
Das Tal 1.4 - die Prophezeiung (K Kuhn)
Highschool of the Dead (D Sato; S Sato)
Schwarz auf Weiß (K T N Len´ssi)
Night Head Genesis 01 (Y Higuri, G Iida)
Gesehen
Ghostbusters 1
Ghostbusters 2
Lizenz zum Heiraten
Word´s greatest Dad
Geschenkt
/
Getauscht
Lessons in Lack (N Schwarz)
Das Adoptivzimmer (A Michaelis)
Tigermond (A Michaelis)
Die wunderliche Reise von Oliver und Twist (A Michaelis)
Morgenstern (A Michaelis)
Gekauft
Du gehst, du sprichst, du singst, du tanzt (G Feidman)
Highschool of the Dead (D Sato; S Sato)
SaschaSalamander 10.04.2011, 20.14 | (0/0) Kommentare | PL
Ärgerliche Sortierungen
Das macht es, wenn man ein kleiner Sortierfreak ist, manchmal ganz schön lästig. Was soll man jetzt machen? Das Buch mit der Oberseite nach unten ins Regal stellen, damit der Titel flüssig zwischen die anderen passt? Oder das Buch mit dem Cover nach unten hinlegen, bloß dass man alles lesen kann?
Nervt Euch das auch sosehr?
SaschaSalamander 09.04.2011, 16.23 | (0/0) Kommentare | PL
Regal ungelesener Bücher
Hier mal ein Blick über meine beiden ungelesenen Regale. Linkes Regal von oben nach unten, dann dito das rechte Regal. Ich gehöre zu denen, die meist nach Thema sortieren.
SaschaSalamander 09.04.2011, 15.19 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
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