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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag:
Rip it out
SaschaSalamander 30.08.2011, 15.05 | (0/0) Kommentare | PL
Geisterritter
DIE AUTORIN
Cornelia Funke ist bekannt für ihre Kinder- und Jugendbücher, allen voran DIE WILDEN HÜHNER, DER HERR DER DIEBE und ganz besonders die TINTEN-TRILOGIE. Ebenso bekannt die kürzeren Kinderbücher wie Igraine Ohnefurcht, Drachenreiter, Kleiner Werwolf, Der Mondscheindrache und viele andere, sie ist zu Recht in fast jedem Kinderzimmer vertreten. RECKLESS letztes Jahr teilte die Meinungen, war jedoch ebenfalls ein großer Erfolg. GEISTERRITTER ist nun das neueste Buch der Autorin, und ich freute mich, als ich es endlich in den Händen halten durfte.
INHALT UND EIN PAAR GEDANKEN VORAB
Jon Whitcroft wird von seiner Mutter und deren neuem Partner gegen seinen Willen auf das Internat Salisbury geschickt. Was als Katastrophe beginnt, wird jedoch bald ein lebensgefährliches Abentuer: ein Geist sucht ihn heim, der sich für seinen Tod an dem jüngsten Nachfahren seines Feindes rächen will. Jon findet eine Freundin in dem Mädchen Ella, deren Großmutter sich mit Geistern auskennt, und die beiden beschwören den alten Ritter Longspee, dass er ihnen helfen möge. Doch mit einem Sieg über den Bösewicht ist es nicht getan, erst jetzt kommt die Geschichte so richtig ins Rollen ...
Ein wunderbares Kinderbuch genau nach meinem Geschmack. Was ich an Cornelia Funke mag: sie nimmt Kinder ernst und mutet ihnen eine Menge zu, bleibt dabei jedoch immer kindgerecht. Die Handlung ist stellenweise sehr gruslig, sogar mir als Erwachsener kam ab und zu eine Gänsehaut beim Lesen. Und doch ist die Gefahr überschaubar, das Gute triumphiert, und alles ist in kindgerchten Worten erklärt, für weitere Fragen steht ein ausführliches Glossar zur Verfügung. Auch ist die Geschichte zwar stringent erzählt, in sich aber doch sehr vielschichtig mit einigen Nebenschauplätzen, sodass gerade jüngere Leser schon recht gefordert werden, was aber kein Problem darstellen sollte, wenn sie einen Erwachsenen an ihrer Seite haben.
SALISBURY
Salisbury als Handlungsort ist großartig! Ich liebe die englischen Gemäuer, und nach der Dankesbekundung am Ende ist auch klar, dass sie nicht die Geschichte an den Ort getragen hat, sondern dass die Geschichte quasi an diesem Ort entstand. Ich war noch nicht in Salisbury, aber Funke gelingt es, den Ort dennoch lebendig werden zu lassen, als stünde man selbst dort. Sie hat intensive Recherche betrieben, was man dem Buch auch anmerkt. Ohne erhobenen Zeigefinger, ohne langweilige Lehrstunde, erfährt man dennoch sehr viel über die dortigen historischen Figuren sowie Landschaft, Orte und Gebäude.
BILDER
Was mich sehr erstaunte ist, dass die Autorin das Buch dieses Mal nicht selbst illustriert hat. Die Bilder stammen von Friedrich Hechelmann. Er hat einen sehr eigenen Zeichenstil, der jedoch sehr gut zu dem Buch passt. Offen gesagt, ich mag Funkes Bilder, doch Hechelmanns Bilder wirken in diesem Fall atmosphärischer, und ich freue mich über die Entscheidung zur Zusammenarbeit. Teils einzelne Seiten, manchmal eine komplette Doppelseite füllt er mit seinen Zeichnungen, die manchmal gemütlich wirken, eben eine englische Landschaft mit Gras, Bäumen und altem Gemäuer bei Tageslicht. Und manchmal schaurig-düster, besonders die Geisterszenen, die alte Kathedrale bei Nacht oder gar der Geist des toten Jungen, was ein wirklich besonders unheimliches Bild ist.
CHARAKTERE
Ich muss offen zugeben, dass ich nicht hundertprozentig warm wurde mit den Charakteren. Jeden einzelnen mochte ich sehr, und ich konnte mich auch gut hineinversetzen, trotzdem war ich eher Beobachter als ein Teil der Geschichte. Was mich vor allem ein wenig irritierte: Jon erzählt die Geschichte rückblickend. Die Handlung spielt, als er elf Jahre alt war, und er erzählt sie sieben oder acht Jahre später. Eigentlich hatte ich gegen Ende eine Erklärung dafür erwartet, doch sie kommt nicht. Und so erzählt ein junger Erwachsener in erwachsenen Worten und dennoch kindgerecht die Gedanken und Gefühle eines Kindes, das liest sich ein wenig seltsam an manchen Stellen. Vielleicht wird ein zweiter Teil folgen, aus dem die Gründe hierfür klar werden? Eigentlich ein geschickter Kniff, um die Geschichte mit gebührendem Ernst zu erzählen, der jedoch einer Erklärung bedurft hätte.
SPRACHE
Die Sprache ist sehr trocken gehalten. Mir gefällt dieser Stil, auch wenn er eher ungewöhnlich ist. GEISTERRITTER strotz nur so vor Action, und doch ist alles in ruhigem Ton erzählt, eben eine sachliche Schilderung viele Jahre später. Die Schrulligkeit der Charaktere, die Besonderheiten des Ortes, all das wird sehr beeindruckend und atmosphärisch dargestellt. Ein paar Beispiele für den ebenfalls trockenen Humor:
"Der Geist gähnte so ausführlich, dass man die ganze Kathedrale in seinem Rachen sah" (S. 228)
"Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, starrte eine Kröte von der Sofalehne auf mich herab, und es roch nach Pfannkuchen" (S. 179)
GESAMTEINDRUCK
Die Geschichte hat mich gefesselt, und ich liebe dieses Buch. Trotzdem fehlen ein paar Kleinigkeiten zum Bestseller. Der Erzählstil und der Rückblick machen das Buch ein klein wenig schwerfällig und nehmen der rasanten Story sehr viel Tempo. Einerseits prima, dass ein Kinderbuch bewusst einen Schritt langsamer geht, andererseits hätte ein wenig Tempo manchen Stellen gut getan. Allerdings prägt sich die Handlung, da man sie langsamer liest auch sehr intensiv ein, sie wird lange im Gedächtnis bleiben. Die Autorin hat nicht nur irgendeine spannende Geschichte erzählt, sondern sie hat eine faszinierende Handlung rund um Salisburys Bewohner erfunden, wie sie so tatsächlich hätte passiert sein können damals. Sie hat die historischen Figuren in einen neuen Zusammenhang gebracht. Und, ganz ehrlich, ich kann mir dieses Buch ebenfalls wieder sehr gut als Film vorstellen, die Geschichte bietet einen Menge Stoff, und die Kulisse ist traumhaft!
FAZIT
Eine absolute Empfehlung für Kinder und Jugendliche. Bei Kindern sollten die Eltern allerdings einen Blick darauf haben und für Fragen zur Seite stehen, da das Buch schon recht gruslig ist. Für ältere Leser nur geeignet, wenn sie prinzipiell gerne Kinderbücher lesen. Fans von Jugendfantasy werden weniger auf ihre Kosten kommen. Funke ist mit GEISTERRITTER wieder ein Wurf gelungen, der sich nicht unbedingt mit der TINTENTRILOGIE oder dem HERRN DER DIEBE messen kann aber für sich betrachtet bis auf einige Schwächen ein kleines Meisterwerk ist.
SaschaSalamander 30.08.2011, 09.48 | (0/0) Kommentare | PL
Mach mich geil
MACH MICH GEIL beinhaltet die fünf Kurzgeschichten "Insel der Begierde", "Führe mich nicht in Versuchung", "Arena der Lust", "Lady Cop" und "der maskierte Lord". Der maskierte Lord hat noch einen zweiten Teil, den man sich kostenlos im Internet herunterladen kann. Führt bei manchem Leser zu Begeisterungsstürmen, da man gratis noch etwas geschenkt bekommt. Führt bei anderen zu Verärgerung, sie legen sich einen Fakeaccount auf der Seite zu und laden sich die Geschichte runter, schließlich hat man ja als Besitzer des originalen Buches ein Anrecht auf die Story, der Verlag jedoch nicht auf die persönlichen Daten).
Es war eines der ersten "normalen" Erotikbücher, die ich komplett gelesen habe (jetzt dürft Ihr von mir denken, was Ihr wollt *vg*, aber die meisten habe ich aus oben genannten Gründen abgebrochen), und ich war wirklich positiv überrascht. Lucy Palmer hat mich nicht enttäuscht, und so wortgewandt sie die Liebe zwischen Männern zu schildern vermag, so geschickt ist sie auch im Umgant mit Worten zwischen Mann und Frau. Keine Honigtöpfchen und Liebessäfte, aber auch kein F*cken und R*mmeln, sondern eine geschickte Umschreibung, die sich flüssig liest und Lust auf mehr macht. Weder vulgär noch albern schicklich bemüht, sondern einfach lustvoll. Lucy Palmer schreibt so selbstverständlich, dass man sich fragt, warum andere Autoren sich so verzweifelt um Worte bemühen, alles wirkt selbstsicher und normal. Es ist, was es ist: Liebe, Lust und Leidenschaft.
"Ladycop" geht in den Soft-SM Bereich und bietet nette Ideen für ein spannendes Rollenspiel mit Unterwerfung und Züchtigung. "Führe mich nicht in Versuchung" ist die vierte Geschichte um den Vampir Riley. Ich kenne die ersten drei Teile, die nacheinander in den MACH MICH - Büchern erscheinen nicht, und trotzdem konnte ich sie in vollen Zügen genießen, jede Geschichte steht für sich und ist eher ein freudiges Wiedererkennen für Stammleser der ersten Bände.
Mein Favorit "Arena der Lust" handelt von einer jungen Frau, die aus einer Zukunft ohne körperlichen Sex mittels einer Zeitmaschine in die Vergangenheit reist und dort zwei Gladiatoren zu einer Menage-a-Tr*is aufsucht. Die Geschichte bietet von allem etwas: sie ist romantisch, hat ein paar vereinzelte angedeutete SM-Elemente, sie bietet Gay-Erotik, Hetero-Liebe, Zweier, Dreier, ein bisschen Voyeurismus und sie vermischt Erotik mit Science-Fiction wie auch Historie. Erstaunlich, wie die Autorin auf so wenigen Seiten so viele Themen einbringen konnte, ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Sogar auf einen kleinen Twist am Ende darf sich der Leser freuen, denn Zeitreisen haben manchmal (un?)gewollte Nebenwirkungen ;-)
Abschließend nur soviel: Was andere Autoren versprechen - Lucy hält es!
SaschaSalamander 29.08.2011, 09.14 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL
Statistik KW 34
1 - Lady Bedfort - die ewige Ruhe
1 - John Sinclair 67 - die Gruft mit dem Höllenauge
1 - Crimson Spell 01 (R Ayamine)
2 - Flames ´n Roses 01 (K White)
2 - Geisterritter (C Funke)
3 - Verlockende Versuchungen (I L Minden)
3 - Meditation für Dummies (S Bodian)
Gesehen
Cool World
Geschenkt
/
Gekauft
/
Getauscht
Dornröschen 1-3 (A Roquelaire)
2 x Frankfurt (R Happ)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - abgebrochen
5 - begonnen
SaschaSalamander 28.08.2011, 20.21 | (0/0) Kommentare | PL
TTT beste Nebencharaktere
Da hat >Alice< diese Woche mein Thema gebracht, und ich hatte nicht einmal Zeit! Na, das möchte ich heute unbedingt nachholen.
Diese Woche geht es um die 10 liebsten Nebencharaktere. Die liegen mir oft mehr am Herzen als die Hauptfiguren, und ich freue mich sehr über dieses Thema. Die Auflistung dient nur der Numerierung, nicht der Rangfolge, ich möchte doch nicht einen vor den anderen stellen ;-)
Nächste Woche gibt es 10 fiktionale Orte, die wir gerne besuchen würden. Puh, das wird nicht leicht, aber es ist eine sehr interessante Frage, und ich freue mich schon darauf.
01. Glatzen-Peer (Ronja Räubertochter, A Lindgren)
Ich kann nicht sagen, wiesehr ich ihn schon vom ersten Moment an mochte. Sein Tod hat mich tief berührt, irgendwie war er schon immer meine Lieblingsfigur, ich kann nicht sagen warum.
02. Goldberry, der treue Lutz (Herr der Ringe, J R R Tolkien)
Goldgerry, die Frau Tom Bombadils (auch er ein Top Nebenchara). Nur ein winziger Gastauftritt, aber ich mag sie. Wäre gerne ihre Freundin, wenn es sie gäbe. Und der treue Lutz, das brave Pony ...
03. Cinna, Hamitch (Tribute von Panem, S Collins)
Cinna ist eine wundervolle Persönlichkeit, ihn mochte ich am meisten. Teils habe ich das Buch nur wegen ihm gelesen, von ihm hätte ich gerne ein Spin-Off, aber das gibt der Charakter vermutlich leider nicht her. Und Hamitch mochte ich auch sehr, wenn auch auf ganz eigene Weise ...
04. Der alte Beppo, Mr. Horla (Momo, Michael Ende)
Beppo hat mich als Kind sehr beeindruckt. Immer einen Schritt nach dem anderen. Und dazwischen atmen. Zeit lassen. Leben. Und Mr. Horla ist der klassische alte Mann im Hintergrund, der die Strippen zieht, der weise Alte, diese Charas mag ich immer gerne.
05. Eponine, Gavroche (Die Elenden (V Hugo)
Eponine ist höchst tragisch, im Buch und im Musical mochte ich sie sehr, im Film fand ich sie nicht so gut umgesetzt. Mit dem Paar Marius und Cosette konnte ich nie etwas anfangen, ich mag die beiden kindischen Gören nicht. Ach ja, und Gavroche, man muss das Buch gelesen haben, um ihn wirklich zu kennen, sein komplexer Charakter ist im Film nicht umzusetzen, dafür ist seine Vorgeschichte zu belebt. Als Gavroche starb weinte ich fast ebensoviel wie am Ende um Valjean ...
06. Der kleine Timmy (A Christmas Carol, Charles Dickens)
Es ist weniger Timmy, den ich mag, als das, was daraus gemacht wurde. Von "Wir brauchen einen neuen Tiiiiimmmyyyy" über das Waisenkind bei Futurama und und und. Timmy ist DIE Steilvorlage, und jedes kleine notleidende Kind in Filmen heißt seitdem wohl Timmy.
07. Die uralte Morla, Gmork (die unendliche Geschichte, M Ende)
Vermutlich die Vorlage für Nessaja, schätze ich. Egal, Morla ist und bleibt einzigartig. Zeitlos, weise und uralt. Sie steht für das In-Sich-Ruhen. Gmork dagegen ist düster, er hat mir als Kind große Angst gemacht, er ist die Angst vor dem, was in uns steckt. Wer sich Gmork stellt, stellt sich seinen Ängsten.
08. Lu-Tze, Rattentod (Terry Pratchett)
Lu-Tze ist genial, seine Lebensweisheiten bringen es auf den Punkt. Und Rattentod ist einfach süß QUIEK. Ich mag die Geschichte über seine Entstehung und warum der Tod ihn neben sich als Partner duldet.
09. Luna Lovegood, Neville Longbottom (Harry Potter, J K Rowling)
Zwei Außenseiter, zwei liebenswerte Charaktere, der eine ein liebenswerter Tollpatsch, die andere die schräge Mystikerin. Beide haben mehr zu bieten als das, was andere auf den ersten Blick in ihnen sehen.
10. Butler (Artemis Fowl, E Colfer)
Mit einem wie ihm an der Seite kann einem nichts passieren. Ich mag die klassischen Butler-Rollen, z.B. auch Max aus Lady Bedfort (allerdings sah ich in ihm eher eine Hauptrolle denn eine Nebenfigur) oder der Diener von Batman oder all die anderen. Ein Butler gehört einfach dazu. Und mehr Butler als Butler geht kaum ...
Für wen kein Platz mehr ist:
- Granny aus Jack Slaughter
- Der Papagei aus den drei ???
- Suko von John Sinclair
- Kurai aus Angel Sanctuary
- Ted Early aus Life
- Lassiter aus Psych
- der Marder aus der Tintentrilogie
- der Hutmacher (wie Timmy stellvertretend für alle Nachahmer)
SaschaSalamander 28.08.2011, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL
Sommerloch
Falls ich zwischendurch mal ein kühles Lüftchen erwische, werde ich vielleicht tippen oder auch nicht. Aber falls es ein paar Tage oder Wochen sehr still bleiben sollte - ich lebe noch. Bin nur zu tot zum Lesen und Tippen ;-)
SaschaSalamander 24.08.2011, 14.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
CLARA
Es ist nun also schon ein paar Wochen her, dass ich Clara gelesen habe, mir fehlte die Zeit für eine Rezension, und doch möchte ich gerade dieses Buch auf jeden Fall hier vorstellen. Ich hoffe, die Faszination, welche ich beim Lesen empfand, noch genauso gut an Euch weitergeben zu können wie direkt nach dem Lesen normalerweise ...
Das Buch spielt in einer sehr nahen Zukunft, einziger Unterschied zur Gegenwart ist eine neuentstandene Kunstrichtung, die Hyperdramatik. Menschen werden als Leinwand genutzt, sie werden vorbereitet (imprägniert, mit Chemikalien innerlich und äußerlich zurechtgemacht für bessere Eignung, z.B. verminderter Harndrang, keine Flüssigkeitsbildung, bessere Gelenkigkeit) und dann von einem Künstler bearbeitet. Das heißt, sie werden in Pose gebracht, werden seelisch und körperlich nach dem Wunsch des Meisters geformt. Und so müssen sie dann viele Stunden am Tag bewegungslos stehen.
Clara ist eine Leinwand, und ihr Glück ist perfekt, als sie endlich in den Auftrag eines weltberühmten Künstlers genommen wird. Und während Clara ihrer Bearbeitung harrt, laufen parallel Ermittlungen in einer grausamen Mordserie, welche berühmte Originale genau dieses Künstlers zerstört. Der Kommissar versucht den Täter zu fassen, der vermutlich aus dem Kunstmilieu stammt. Die neue Ausstellung des großen Malers steht an. Wer ist schneller - der Kommisar oder der Täter?
Der Inhalt des Buches ist sehr schwer zu beschreiben, denn im Grunde ist hiermit, was ich schrieb, alles bereits gesagt. Und doch füllt das Buch 600 Seiten. Diese beschäftigen sich zwar ab und zu mit dem Privatleben von Clara oder der Jagd der Polizei nach dem Täter, aber die meiste Zeit wird genutzt, um Hyperdramatik zu inszenieren und dem Leser einen Einblick in diese faszinierende Welt der Kunst zu bieten. Denn auch, wenn jetzt viele beim Lesen meiner Zeilen an die lebenden Statuen in der Altstadt dachten oder an hübsches Bodypainting, hat dieses mit der im Buch präsentierten Kunst sogut wie gar nichts gemeinsam. So, als würde man das Gekritzel eines Zweijährigen mit der großen Kunst von Rembrandt oder Dali vergleichen.
Und genau DAS macht dieses Buch aus: man KANN nicht in einer kurzen Rezension oder im Gespräch miteinander einfach mal so nebenbei beschreiben, was der Autor entworfen hat. Es ist ein Gesamtbild, welches sich auf 600 Seiten nach und nach entwickelt, es ist eine Kunstform, die einzigartig ist. Erschreckend, menschenverachtend, und doch wunderschön, ästhetisch, faszinierend. Die Entmenschlichung der Leinwände, die Formung durch den Künstler, das Zusammenspiel von Mensch und Objekt, es ist nicht in Worte zu fassen. Auch die subtile Erotik lässt sich nicht beschreiben, nirgends wird es offensichtlich sexuell, und doch prickelt dieses Buch vor Lust und Hingabe, Sich-Fallenlassen, Unterwerfung, Macht, man könnte es schon beinahe als einen Fetischroman beschreiben, und doch ist es einer der ganz wenigen modernen Romane, die ohne Sex auskommen.
Dies erfordert jedoch, dass der Leser bereit ist, sich auf das Buch einzulassen. Wer einen spannenden Krimi oder gar Thriller erwartet, der von einer Seite zur anderen kaum atmen lässt, sollte definitiv die Finger von Clara lassen. Denn dieses Buch ist Poesie und Kunst. Es ist filigran, gnadenlos und erschütternd. So kann der Autor etwa viele unzählige Seiten darauf verwenden nur zu beschreiben, wie Clara regungslos am Fenster steht. Er beschreibt von außen und innen das "Nichts" und doch die Fülle, welche die Leinwand beherrscht.
Ein Problem im Buch fand ich die vielen Charaktere, und zwischendurch wäre ein Dramatis Personae nicht schlecht gewesen. Hier also der Tip, sich eines anzulegen beim Lesen, sonst verliert man schnell den Überblick ;-)
Ansonsten gäbe es noch so viel zu sagen, und doch könnte ich mit all meinen Worten nicht beschreiben, wie wunderbar dieses Buch ist und was seinen Zauber ausmacht. Ich kann es nur jedem, der sich als Ästhet und Leseratte sieht, ans Herz legen. Und er wird sich am Ende wünschen, er könnte es noch einmal lesen, oder dieses Buch möge nie enden.
SaschaSalamander 22.08.2011, 20.52 | (0/0) Kommentare | PL
Statistik KW 33
1 - Hunde der Welt
3 - Verlockende Versuchungen (I L Minden)
3 - Flames ´n Roses 01 (K White)
3 - Meditation für Dummies (S Bodian)
5 - Geisterritter (C Funke)
Gesehen
Paranormal Activity
Paranormal Activity 2
The Big Lebowsky
Brick
Geschenkt
Schwingen der Lust (R Blake)
Jetzt nicht, Mama (D Glattauer)
Gekauft
/
Getauscht
Mein fahler Freund (I Marion)
The Captains Lover (I L Minden)
Katzen würden Mäuse kaufen (H U Grimm)
Engelslust (I L Minden)
Venezianische Verführung (M Sera)
Kimono Boys 1-3 (K Itsuki, A Suzuki)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - beendet
3 - weitergeführt
4 - abgebrochen
5 - begonnen
SaschaSalamander 21.08.2011, 20.30 | (0/0) Kommentare | PL
Bücher günstig abzugeben
Ich werde es alles bei Tauschticket einstellen. Falls jemand nicht bei Tauschticket ist und Interesse hat, oder wenn sich jemand gerne vorab schon etwas dort bei Tauschticket reservieren möchte, kann er mich gerne anschreiben :-)
Wer nicht bei Tauschticket ist - ich tausche gerne gegen andere Bücher oder irgendeine Kleinigkeit, abhängig von Alter und Qualität des Buches. Den Zustand des Buches würde ich vorab natürlich genau beschreiben.
Und wer mag, darf natürlich auch gerne stöbern, was ich aktuell noch zu tauschen habe bei >TAUSCHTICKET<. Was nicht mein Ziel ist aber mich trotzdem freuen würde: falls jemand durch diesen Beitrag auf die Plattform aufmerksam wird und sich nun dort anmelden möchte, freue ich mich, falls Ihr das über >diesen Link< machen würdet.
GEMISCHT
Anima Mundi (S Tamaro)
Die Zärtlichkeit der Wölfe (S Penney)
Der gemietete Mann (H Lind)
Magische Katzen (Anth)
Das Lazaruskind (R Mawson)
Der Pferdeflüsterer (N Evans)
Kismet (?)
Kissing Animals (Fotos u Zitate z T Kuss)
Der mit dem Wolf tanzt (W Blake)
SACHBÜCHER, etc
Mathematische Rätsel und Spiele (M Gardner)
Neu moderne Übersetzung des neuen Testaments
Baghavat Gita
Die Bibel im Test
Die Weisheit des Enneagramms (D R Riso)
Das Enneagramm Handbuch (D R Riso)
Die 9 Typen (D R Riso)
Das Testbuch (B u A Pease)
Langescheidt Eng Deu / Deu Eng (große Ausgabe 25 Euro)
Die Einzigartigkeit des Neuen Testaments (Bildband u Info)
EROTIK
Albtraum der Lüste (?)
Geheimnisse (K Cavendish)
In seinen Händen (M Blau)
Lessons in Lack (N Schwarz)
Sklavenjagd (T d Torres)
SM-Abitur (G Vandal)
KRIMI, THRILLER, HORROR
Offenbarung 23 Teil 1 (I Gaspard)
Ein Ort für die Ewigkeit (V McDermid)
Schau Dich nicht um (J Fielding)
Lebenslang ist nicht genug (J Fielding)
Schlüsse der Dunkelheit (D Koontz)
Der unheimliche Verehrer (P MacDonald)
Popsy (Anth)
Blindes Vertrauen (S Brown)
KINDER, JUGEND
Fuchsfrau (N Browne)
Blitz 1-2 (W Farley)
Der Drache Gertrud (R Isau)
Friedo und Hermine (H Kruppa)
Dolly 1-16 komplett (E Blyton)
Der Struwwelpeter (Pappbuch) (H Hoffmann)
FANTASY, VAMPIRE, etc
Dämonen zum Frühstück (J Kenner)
Zombie Survival Guide (M Brooks)
MANGA
DN Angel 1-10 (Y Sugisaki)
Dramacon 1 (S Chmakova)
Model Band 1 und 4 (S Y Lee)
Yellow 1-4 komplett (M Tateno)
Angel Sanctuary 1-20 komplett (K Yuki)
Secret Contract (One-Shot) (S Gotoh)
ENGLISCHE
Wind in the Willows (K Grahame)
The Wizard of Oz (F Baum)
Dracula (B Stoker)
SaschaSalamander 21.08.2011, 10.44 | (0/0) Kommentare | PL
Hunde der Welt
Seit Jahrtausenden lebt der Hund mit dem Menschen. Er folgte ihm in die entlegensten Winkel der Erde und eignete sich die unterschiedlichsten Fähigkeiten an. Dieser Bildband unternimmt einen Streifzug rund um die Welt und spürt dabei beeindruckende Hunderassen auf. Sloughis in Marokko zum Beispiel, edle Windhunde, die einst Beduinen auf der Falkenjagd begleiteten. Oder Hütehunde in Tibet, die seit je die Nomaden und ihre Herden beschützen.
Das Buch zeigt das Wesen der jeweiligen Rasse und ihre oft exotische Umgebung: die karge Landschaft der Lofoten, wo Lundehunde in den Klippen jagen genauso wie den Dschungel von Papua Neuguinea, wo Dingos um die Dörfer streunen. Nach der Lektüre dieser Reportagen weiß man, dass die enge Bindung zwischen Hund und Mensch ein weltweites Phänomen ist - auch wenn sie sich auf sehr verschiedene Weise äußert.
FOTOS
Das wichtigste bei einem Bildband sind natürlich die Bilder. Ich hatte offen gesagt mit weniger Text gerechnet, war aber umso erfreuter, als ich sah, dass sehr viele Informationen über die einzelnen Hunderassen zu finden sind. Dennoch stehen die Bilder für sich und benötigen im Grunde keiner Worte.
Als ich das Buch aufschlug, sah ich nicht nur Hunde, sondern eine Menge Landschaft, Mensch und Tier, was in mir das Fernweh weckte: ein Zelt in der Tundra Sibiriens, wo eine Mutter und ihr Sohn den Alltag verbringen. Ein prachtvoller Treppenaufgang zu einem Anwesen in Marokko. Eine DoppelseiteLandschaft mit Hütten, Flusslauf und viel Grün in Papua-Neuguinea. Eine Reiterin, welche mit ihrem Pferd über ein Hindernis springt. Ein vollgestopfter Lebensmittelladen in Vietnam. Portraits eines Einwohners des entsprechenden Landes. Spielende Kinder. Weite, Meer, Wüste, Nashörner, Pferde, Rentiere, Schafe. Mal mit, mal ohne Hund.
Den Großteil allerdings machen natürlich die Hunde aus, die entsprechenden Bilder ohne Hunde allerdings zeigen einen Ausschnitt des Alltagslebens und vermitteln einen sehr guten Eindruck davon, wo und wie die Tiere in dem entsprechenden Land leben, mit welchen natürlichen Gegebenheiten sie umgehen müssen, etwa auf einem Baumhaus in West-Papua oder auf den kargen Klippen auf den Lofoten.
Die Fotos sind wunderschön eingefangen, ich könnte mich in dem Buch verlieren, seit ich es habe, blättere ich täglich darin und freue mich an den hübschen Motiven. Die Bilder sind sehr emotional und dürften wohl das Herz eines jeden Hundefreundes höher schlagen lassen. Mal sieht man die Hunde bei der Arbeit in Aktion, mal in der Gruppe gemeinsam beim Tollen, ein andermal mit dem geliebten Menschen, oder auch einfach lässig zwischen einer Menschenansammlung ohne direkten Bezug. Aber, wie gesagt, sie wecken das Fernweh, man sollte gerade nicht zu wehmütig gelaunt sein, wenn man durch die Seiten blättert, sonst verstärkt es das nur (wie mir an diesem Tag leider geschehen, denn die Bilder gehen zumindest für mein Empfinden tatsächlich sehr nahe, sie drücken sehr viel aus und berühren auch ohne Worte).
BERICHTE
Die Berichte sind sehr interessant zu lesen. Ich empfinde HUNDE DER WELT allerdings nicht als "Buch", das ich "lese", sondern ich blättere eher darin. Und wenn mich aktuell ein Bild anspricht, dann lese ich den zugehörigen Text und freue mich über das, was ich neu erfahren habe. Ich genieße das Buch in kleinen Happen, immer wieder.
Ein einzelnes Kapitel ist ungefähr 10 Seiten lang, bestehend aus sehr vielen Bildern und rund dreiseitigen begleitenden Text. Hierin wird die Historie der Hunderassen beschrieben (welchen Zweck erfüllte er damals, welche Geschichten erzählt man sich über ihn) und anschließend die aktuelle Situation (welchen Stellenwert hat er für den Menschen, wie lebt er, welche Aufgaben erfüllt er).
Die Informationen sind sehr unterschiedlich und interessant. Es ist für mich sehr faszinierend, mal einen Blick über den westeuropäischen Tellerrand zu werfen, wo man Hunde als reine Haustiere hält, maximal als Arbeit bekannt für Schafherden, Drogensuche, Katastrophenschutz oder für die Jagd. So bewachen die Hunde in Middle Island zum Beispiel Kolonien von Pinguinen. Lundehunde auf den Lofoten machen Jagd auf Papageientaucher und sind dabei auf den Klippen so kletterfähig wie Gämsen, haben sogar sechs Zehen! In Neuguinea leben die Hunde ganz selbstverständlich zwischen den Menschen, haben jedoch keine Besitzer, sondern sie sind einfach Teil der Gesellschaft. In Marokko gelten Hunde als Unrein, doch eine Rasse, der Sloughi, gilt als edles Tier und genießt einen hohen Status in der Gesellschaft. Und so erfährt man viele kleine spannende Details teils über bekannte Rassen wie den Bernhardiner, Border Collies oder die Welsh Corgies, aber auch über eher bei uns unbekannte Rassen wie den Phu-Quoc-Hund, den Do Khyi, Koochis, Kangals oder andere.
Im Anschluss an die einzelnen Kapitel findet sich ein Anhang, wo die einzelnen Rassen auf fünf Seiten noch einmal knapp zusammengefasst werden.
FAZIT
Ein wunderschöner Bildband, der weniger als Fachbuch über einzelne Rassen gedacht ist sondern vielmehr ein Gefühl beim Leser wecken soll für das Miteinander von Mensch und Hund in anderen Ländern. Es hebt die besonderen Fähigkeiten einzelner Rassen hervor und vermittelt dadurch einen Eindruck von der Vielfalt des Hundes. Die Bilder fangen sehr lebendig den Charakter der einzelnen Tiere ein und berühren den Leser. Ein Buch, das neben einigen ähnlichen Bildbänden einen kleinen Ehrenplatz in meinem Regal bekommt, damit ich immer wieder darin blättern kann. Volle Punktzahl für ein wirklich gelungenes Werk :-)
SaschaSalamander 17.08.2011, 09.34 | (0/0) Kommentare | PL
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