SaschaSalamander

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Silvanas Imbiss am Hauptmarkt - Nürnbergs erster veganer Döner

Ich war heute wieder mal in der Altstadt. Mögen andere behaupten, man könne dort nix essen, ich wusste heute vor mehreren Kuchen (Ibi Hauptmarkt), etwa acht Eis-Sorten (Mischbar), Sushi (Tokyo), Falafel (Admiral), Saftbar (Hauptmarkt) und anderen Speisen und Getränken gar nicht, wo ich zuerst zugreifen sollte! Aber bevor ich das alles aufzähle, möchte ich von Silvanas Imbiss am Hauptmarkt erzählen. Dort gibt es nämlich den ersten veganen Döner in Nürnberg (es sei denn, mir ist einer entgangen). 

Am unteren Teil des Hauptmarktes stehen einige Buden: Fromagerie, Wild, Griechische Küche, und dazwischen am Rand steht Sindbad Falafel, wo man vegane Kichererbsenbällchen bekommen kann.



Und daneben ein Imbiss mit "Snacks - Wurst, Balkan, Vegetarisch, Vegan". Ich war neugierig, wollte nur mal das Angebot durchsehen, war bereits pappsatt. Aber die Frau strahlte mich so freundlich an, dass wir ins Gespräch kamen. Sie erzählte, was man bei ihr alles vegan bekommt (eine ganze Palette, konnte mir nicht alles merken, werde aber zukünftig öfter dort essen, wenn ich unterwegs bin). 



Was mich überzeugte: sie macht jetzt auch Döner! Aber leider war das Fladenbrot heute ausverkauft, zu schade. Ich fragte, ob ich an einem anderen Stand ein Fladenbrot kaufen darf, das sie mir füllt? Klar, die Idee gefiel ihr. Leider fand ich nirgends ein Fladenbrot, auch bei den anderen Ständen und Läden gab es keines mehr, wie verhext. Aber sie bietet auch Wraps an, also fragte ich, ob sie nicht einen Dürüm zaubern könnte? 

Konnte sie! Und während sie ihn zubereitete, kamen wir ins Gespräch. Das dauerte etwa eine Viertelstunde, denn sie holte eine gefrorene Portion aus dem Gefrierfach, die sie am Vormittag zubereitet und in die Kühltruhe gelegt hatte, weil sie die Woche über nicht mit so viel veganer Kundschaft rechnet, das Auftauen und Zubereiten dauerte seine Zeit, und die verging wie im Flug. Unser Gespräch? Wo fange ich an? Ach, ich erzähle einfach drauf los:

Silvana hat diesen Imbisswagen seit etwa Anfang März, verkauft vegane Schnitzel, Würste und mehr. Die Woche über steht sie unten am Hauptmarkt, und am Wochenende oben auf dem Lorenzer Platz. Am Wochenende hat sie dann auch vegane Speisen aufgetaut und frisch parat, weil immer wieder Leute kommen und danach fragen. Wochentags muss man etwas Zeit mitbringen, denn sie möchte nichts wegwerfen müssen am Abend, finde ich prima. 

Sie sagt, dass sie selbst auch die vegane Küche bevorzugt, fühlt sich wohler damit, körperlich und auch wegen der Tiere. Auch macht sie viele Exeperimente beim Kochen, und stolz zeigte sie mir ihr Buch, aus dem sie gelegentlich Anregungen holt. Während das Vleisch auf dem Grill langsam auftaute, ließ sie mich von ihrer selbstgemachten Sauce kosten, die später auf den Döner kommen würde. Basis ist Sojajoghurt von Provamel. Der Provamel steht in der Ecke des Verkaufsraumes neben dem normalen rot-blauen Imbiss-Ayran, und daneben gibt es sogar noch Soja-Medaillons zu kaufen. Eine andere Firma, aber sieht genauso aus wie die von Vantastic-Food (Alles-Vegetarisch.de). 

Aus diesen Medaillons schneidet sie die Grundlage für die Döner, würzt es selbst, sie experimentiert noch. Die Idee zum Döner ergab sich eher zufällig, als letzten Samstag (gerade vor fünf Tagen erst) eine Frau fragte, ob sie einen veganen Döner bekommen kann. Die Idee gefiel Silvana, denn damit kennt sie sich aus und das fehlte noch in ihrem Imbiss, also hat sie losgelegt, und die Kundin war begeistert. 

Es steckt also noch in den Kinderschuhen. Aber das gefällt mir! Sie hat eine unglaublich sympathische Art, und ich mag ihre Experimentierfreude. Sie hatte heute keinen Krautsalat für den Döner vorbereitet, also zauberte sie aus dem vorhandenen Grünzeug eine Beilage aus Tomaten und frischem Salat. Kein Fladenbrot, macht nix, dann eben Wrap, und schwupps habe ich den ersten offiziellen veganen Dürüm Döner Nürnbergs essen dürfen, ich fühle mich geehrt! ;-)

Sie war auch erstaunt, wie viele Leute plötzlich an ihren Stand kommen in letzter Zeit. Ich erzählte ihr von der Facebook-Gruppe, über die ich von ihrem Imbiss erfahren hatte. Und davon, dass ich das natürlich auch posten werde und sicher eine Menge Leute ihren Döner kosten wollen, da hat sie noch mehr gestrahlt ;-)

Dürüm eingepackt und nach Hause zu meinem Schatz gebracht. Er war überglücklich, denn Döner ist etwas, das er sehr vermisst, seit er kürzlich vegan (flexigan) wurde. Ein strenger Kritiker, der sicher nicht aus Höflichkeit "lecker" sagt. Sein Urteil:

Saftig, sehr üppig, eine große Portion. In Geschmack und Konsistenz natürlich anders als echter Döner und auch anders als der, den wir auf dem Veggi-Straßenfest gegessen hatten. Aber sehr, sehr lecker und absolutes Döner-Feeling. Die Sauce erfrischend und rundet das Vleisch schön ab, das Vleisch deftig gewürzt. Hätte er einen echten Döner vor sich und diesen, dann würde er ohne Gefühl des Verzichts und Verlustes sofort wieder zu dem von Silvana greifen. DAS nenn ich mal ein Lob aus seinem Mund, wow! 

Also, damit sie zukünftig nicht mehr nur am Wochenende Futter für uns parat hat - kauft auch die Woche über fleißig ein! Freut Euch, wenn sie kreativ ist. Noch experimentiert sie, da schwankt der Preis ein wenig oder kann mal diese oder jene Zutat drin sein. Super spannend, und ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird, werde in Zukunft oft bei ihr kaufen und hoffe, dass ihre Geschäftsidee so richtig einschlägt. Alles Gute, Silvana!



(Geschrieben mit "heute", aber natürlich vorgebloggt. "Heute" war am Donnerstag 26.06.14)

SaschaSalamander 03.07.2014, 08.48 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

WICHTIGE INFO AUCH FÜR FACEBOOK

Schwupps, schon sind wir isoliert. Seit gestern funktioniert das Internet nicht mehr, am Freitag wird ein Techniker kommen und nach der Leitung sehen. Ob es dann direkt behoben werden kann oder eine längere Geschichte ist, wird sich zeigen. Drückt mir die Daumen :-)

In der Mittagspause gönne ich mir den Luxus, mich kurz einmal von Arbeit aus im Blog und bei den Mails einzuloggen. Aber Facebook und Co geht natürlich nicht. Und natürlich werde ich in dieser halben Stunde nicht alle Mails beantworten können, die mich erreichen, ich will MittagsPAUSE und nicht MittagsSTRESS ...

Weil bei uns alles an einer Leitung ist, geht natürlich auch das Telefon nicht, wir sind momentan mal wieder komplett ohne. Auf dem Handy habe ich auch kein Internet momentan, und wo wir wohnen ist sowieso Funkloch.

In dringenden Fällen bitte einfach eine SMS, irgendwann zwischendurch habe ich schon mal Empfang und kann reagieren. Oder ein Email, das ich dann in der Mittagspause abrufen kann.

Keine Panik, immer ein Handtuch im Gepäck, bald läufts wieder. Bis dahin mach ich mir ´ne schöne, stressfreie, internetlose Zeit. Und zum Lesen oder Vespafahren brauch ich kein Internet (sosehr ich die Cloud schätze und zusätzlich die Online-Bib nutze, aber gerade momentan geht nichts über meine beiden Bücherregale) ;-)

SaschaSalamander 02.07.2014, 11.59 | (0/0) Kommentare | PL

Auberginenlasagne

Zu meinen Favoriten in der Küche gehören Aufläufe, Lasagnen und ähnliche Gerichte. Meist werfe ich alles rein, was ich grade in der Küche habe, vermische es mit irgendeiner Sauce und dann was zum Überbacken, zack fertig. Kein Auflauf gleicht dem anderen, nie gibt es bei mir zweimal die gleiche Lasagne. Sehr zum Leidwesen von Schatz, der immer wieder darum bittet, ich möge mir endlich einmal das Rezept notieren, weil es so lecker war ;-)

Heute stelle ich Euch eine Variante vor, die keinen Namen hat. Ich nenne es einfach mal Auberginen-Lasagne. Das Besondere dabei ist, dass Füllung und Lasagneblätter vertauscht sind. Die Nudeln verwende ich als Füllung zwischen den Blättern, und die Blätter sind aus Gemüse. Für dieses Rezept nehme man:

FÜLLUNG
1 Zucchini
1 Aubergine
2 Tomaten
250 g Gabelspaghetti

SAUCE UND BELAG
500 ml passierte Tomaten 
Kräuter nach Belieben
3 EL Butter
2 EL Mehl
x EL Hefeflocken
2 TL Senf
Salz, Pfeffer
Gewürze nach Belieben

Leider habe ich die Zucchini und Aubergine in runde Scheiben geschnitten. Als ich fertig war fiel mir ein, dass es viel praktischer gewesen wäre, wenn ich sie in lange Streifen geschnitten hätte. Macht nix, rund war auch lecker. 

Also, los gehts: Nudeln nach Packungsanleitung kochen. währenddessen Zucchini und Aubergine in lange dünne Streifen schneiden. Dann die passierten Tomaten mit Kräutern nach Belieben würzen (ich bevorzuge Salz, Zitronenpfeffer, Basilikum, Zwiebeln, Schnittlauch).  

Hefeschmelz anrühren: Butter im Topf zerlassen, Mehl dazugeben, mit Wasser aufgießen (Menge soviel, dass es eben in etwa die Konsistenz von Sauce hat), Senf unterrühren. Dann Hefeflocken dazugeben. Mehr Flocken lassen den Schmelz cremiger und fester werden, mit weniger Flocken verteilt es sich besser auf dem Auflauf. Dann nach Belieben würzen (hierfür nehme ich am liebsten milde Paprika, Schnittlauch, etwas Muskat und Grillwürze). 

Die Hälfte vom Hefeschmelz zu der Tomatensauce geben und gut vermischen. 

Unten in die Auflaufform eine kleine Schicht Tomatensauce (damit das Gemüse nicht am Geschirr festklebt). Dann eine Lage Auberginen schlichten, etwas Sauce, darüber einen Teil der Gabelspaghetti geben. 



Über die Nudeln eine Schicht Zucchini schlichten, Tomatensauce darauf verteilen, dann wieder Nudeln dazugeben. 



Als nächstes die Tomaten darüber legen, Sauce dazu,  Nudeln drauf. 



Am Ende noch mal eine ordentliche Schicht Tomatensauce, und zum Abschluss der restliche Hefeschmelz. 



Ab in den Backofen! Temperatur um die 180 Grad Umluft für etwa 30 Minuten. Variiert je nach Ofen und Menge. Was toll ist: da die Nudeln gekocht sind und das Gemüse nicht wie Lasagneplatten aufweichen muss, geht es nur darum, dass die Masse heiß wird. Grade Kochanfänger müssen keine Angst haben, dass die Lasagne fest und roh aus dem Ofen herauskommt, obwohl der Käse schon schwarz ist ;-)

Tipps zum Variieren: statt Gabelspaghetti kann man natürlich auch normale Spaghetti, Spirelli oder Farfalle nehmen. Und beim Gemüse sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es geht genauso mit einer Schicht Champignons, Karotten, Mais, Bohnen, Kartoffeln (hier auf die Garzeit achten oder vorkochen) oder wonach auch immer einem der Sinn steht. 

Na, womit habt Ihr Eure Lasagne gefüllt? Ich bin gespannt auf Eure Fotos und Berichte!

SaschaSalamander 02.07.2014, 08.48 | (0/0) Kommentare | PL

The Chronicles of the clueless age

Neun Kurzgeschichten von Usamaru Furuya und Otsuichi. Zu ersterem kann ich wenig sagen, kenne seine Werke nicht näher. Otsuichi findet sich häufiger in meinem Regal, unter anderem die Mangas GOTH, HOLIDAY, CAN YOU HEAR ME und KIZU, melancholische Werke mit Tiefgang, düsteren Zeichnungen und interessanter Handlung, abseits vom Mainstream. Aus Zeitgründen werde ich die Rezension nicht so ausführlich gestalten, wie ich gerne würde, aber eigentlich hätte dieses Meisterwerk eine tiefgreifende Analyse verdient. 

CHRONICLES OF THE CLUELESS AGE beinhaltet neun Kurzgeschichten. Teenager, die in ihrer Position als Außenseiter versuchen das Leben zu meistern. Da ist zum Beispiel das junge Mädchen, das sich wünscht, die Welt möge versinken. Ein Junge, der von Ameisen fasziniert und Angst davor hat, seine Mitschülerin zu einem Date einzuladen. Die junge Frau, deren Mutter nur an Geld und Reichtum interessiert ist. Ein Schüler, dessen bester Freund in eine bessere Schulklasse wechselt, während er bei den Nachzüglern bleiben muss. Eine junge Frau, die gerne abnehmen würde, wenn da nicht die als Süßigkeiten getarnten Aliens wären, die es zu vernichten gilt. Diese und viele andere sehnen sich nach Anerkennung und Freundschaft. Sie tauchen ab in bizarre Traumwelten, die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmt. Der Leser begleitet die Protagonisten in verstörende Abgründe ... 

Ich möchte nicht spoilern, sage nur soviel: man kann die Geschichten anfangs als einzelne Episoden lesen, doch bald wird erkennbar, dass mehr dahinter steckt. Es ist gelungen, wie die Autoren die Dinge am Ende verknüpfen und auf welche Weise sie einen roten Faden hineinbringen. Schon beim ersten Lesen hatte ich hier und da das Gefühl, es müsse wohl mehr dahinter stecken, und ich bin sicher, dass ein zweites Lesen auf jeden Fall zu vielen Aha-Effekten führen wird. Gegen Ende habe ich sehr oft zurückgeblättert, um die Dinge besser zu verstehen, um die Zusammenhänge zu erkennen und den Manga vollumfassend zu genießen. 

Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, und die Abwechslung gefiel mir sehr. Manche Episoden bieten Humor, aberwitzige Momente und am Ende hoffnungsfrohes Lachen. Andere dagegen sind depressiv, düster und ohne eine Aussicht auf ein Licht. Auch die Phantasien und Erlebnisse der Charaktere gehen in jeweils andere Richtungen, sodass das Genre zwischen Phantastik, Horror, Fantasy, Magical Girl, Surrealismus, Sci-Fi und vielen Schubladen wechselt, diese teilweise sogar sprengt und nicht mehr einzuordnen ist. 

Die Zeichnungen sind den jeweiligen Geschichten angepasst. So gibt es Bilderorgien, die vor Details und winzigen Feinheiten nur so strotzen, dass man pro Seite mehrere Minuten betrachten muss, um alles zu erfassen. Dem gegenüber stehen minimalistische Strichzeichnungen und Skizzen, schnell hingeworfen, passend zu den in der Story vorkommenden Kinderkritzeleien, ebenso niedliche Elemente für das Magical Girl. Allein die Frontbilder zu den einzelnen Kapiteln sind Posterqualität, die man sich (sofern man nicht allzu leicht zu Albträumen neigt) am liebsten ins Zimmer hängen möchte. Es ist faszinierend anzusehen, wie die beiden Autoren hier ihr gesamtes Können auspacken und inhaltlich wie graphisch alles ausreizen, was ihnen möglich ist. 

Am Ende des Mangas folgt ein mehrseitiger Dialog zwischen den Autoren, die rückblickend die Entstehung dieses Werkes beleuchten. Sie schildern, wie sie auf die Ideen zu den Geschichten kamen, auf welche Weise sich das Gesamtkonzept bildete und wie sie es dann umgesetzt haben. Der Blick hinter die Kulissen liest sich in diesem Fall ebenso spannend wie der Manga selbst, macht umso mehr Lust, ihn direkt nach Abschluss noch einmal von vorne zu beginnen.

Dem Leser wird Flexibilität abverlangt für all die Genres, wechselnden Zeichnungen, die Stimmungswechsel und auch die verschiedenen Anliegen, welche die Autoren präsentieren. Es ist kein Manga, den man nebenbei lesen kann. Um ihn zu erfassen, sollte man sich einen Nachmittag Zeit nehmen, die Bilder zelebrieren, die Episoden wirken lassen und sich ganz darin versenken. Außerdem wird der Manga in einem hübschen Schuber geliefert, der einen Teil des Covers verdeckt und selbst ein schicker Schmuck ist. Wirklich ein Blickfang!

Meiner Meinung nach kein normaler Manga, sondern ein kleines Kunstwerk, das auf jeden Fall ins Regal gehört, um immer wieder darin zu blättern. 


SaschaSalamander 01.07.2014, 09.51 | (0/0) Kommentare | PL

Mami, ist das vegan

Jumana Mattukat wird vegan. Aber da sind noch Mann, zwei Kinder und ein Haustier. Nun steht sie vor der Frage, wie weit sie ihre Überzeugung auslebt. Sie möchte auch für die Kinder nur das beste, aber ist es sinnvoll, Kinder auf vegane Ernährung umzustellen? Und wird es ihnen schmecken? Was, wenn der Ehemann weiterhin Fleisch essen möchte? Was ist mit dem Fleisch für die Katze? Wie geht sie damit um, wenn sie bei ihrer Mutter eingeladen ist und diese voller Stolz das bisher so geliebte Lamm serviert? Wie soll sie es den Freunden aus der Kochgruppe sagen, ohne diese vor den Kopf zu stoßen?

Das Buch der Journalistin Mattukat ist kein Roman mit fortlaufender Handlung, auch kein Sachbuch mit exakten Angaben zur veganen Ernährung. Ebenso ist es kein Kochbuch, sondern es sind gesammelte Erfahrungen einer Mutter und ihre ersten Gehversuche als Veganerin inmitten von Fleischessern, am Ende mit ein paar Rezepten ergänzt. 

Rezepte: Manchen Kritiken im Netz entnehme ich, dass die Leute gerne ausgefallenere Rezepte gehabt hätten. Finde ich nicht, denn gerade hier gefällt mir, dass es nicht raffiniert, kompliziert oder aufwändig ist, sondern perfekt in den Alltag einer berufstätigen Frau mit Kindern integrierbar. Lecker, simpel und ohne dafür teure Zutaten kaufen zu müssen. Schlicht, sodass man es problemlos für den Mann mit etwas Speck aufwerten kann, der Tochter ein paar Käsewürfel dazugibt und für den Sohn alles mit pflanzlicher Milch bereitet. Gerade so simple Rezepte wie Gemüsebrühe mit Karotten und Nudeln zeigen, dass Kinder oft die einfachen Dinge lieben. Ich finde es toll, dass die Autorin den Mut hat, keine Hochglanzkreationen zu präsentieren sondern ihren Alltag. Ideal zum Nachkochen, auch ohne teure Zutaten und stundenlangen Aufwand. 

Infopart: Für meinen Geschmack erzählt sie zwischendurch etwas zuviel vom Leid der Tiere. Mich interessieren eher die Erfahrungen mit der Umwelt und ihre Gedanken zu den Problemen des Alltags. Die ethischen Gründe sind mir bekannt, dafür las ich Grabolle, Foer, Kaplan, Sezgin, Singer, Joy und Co. Ich empfinde so etwas immer als Keule, die man den Leuten nicht reindrücken muss, aber das ist Ansichtssache. Außerdem sind in dem Buch ihre Erfahrungen. Sie hat während des Schreibens neue Dinge gelernt über Tierhaltung, und sie muss sich manches auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, um ihren Standpunkt zu vertiefen. Denn noch ist ihr Weg nicht gefestigt, noch hat sie sich nicht mit allen Punkten befasst. Daher sind die ethischen Aspekte ein notwendiger Teil im Buch, weil es ihren veganen Werdegang spiegelt. 

Ich finde, gerade als Einsteiger kann man sich sehr gut darin wiederfinden. Vegan zu werden funktioniert selten über Nacht. Meist fängt man damit an, die Ernährung schrittweise umzustellen. Dann ist man plötzlich vegan. Bis man plötzlich merkt "oh, Wein etwa auch?" und "was soll an Honig schlimm sein". Obwohl man sich also bereits als vegan bezeichnet, kommen nach und nach immer mehr Themen dazu, wird man quasi von Monat zu Monat ein Stückchen mehr vegan und erfährt immer mehr darüber ... und muss immer wieder neu für sich überlegen, wo man die Grenze zieht. Wenn man sich damit befasst, entdeckt man Bereiche, mit denen man niemals im Leben gerechnet hätte. 

Mir gefällt, wie die Autorin diese Dinge angeht. Sie nimmt die Probleme ernst, verrennt sich aber nicht plötzlich in irgend etwas. Sie respektiert die Einstellung ihrer Umwelt, möchte nicht missionieren aber trotzdem selbstbewusst den nun gewählten Weg gehen. Ein schöner Mittelweg aus Konsequenz und Kompromiss. 

Zielgruppe? Hm, ich denke die Zielgruppe ist bei diesem Buch breit. Natürlich sollte man der veganen Ernährung gegenüber zu einem gewissen Grad aufgeschlossen gegenüberstehen. Für Interessierte ist es schön zu sehen, dass es nicht so verbissen ist und ein schrittweiser Prozess beginnt. Es dürfte vielen Omnis die Angst vor der pflanzlichen Ernährung nehmen. Frisch gebackene Veganer fühlen sich bestärkt in ihren Erfahrungen, weil sie vor den gleichen Fragen und Problemen stehen und sehen, wie ein anderer mit diesen Dingen umgeht. Und wer schon lange tierfrei lebt, der sollte sich gerade solche Einsteigerbücher durchlesen, finde ich. Denn manche Hardcore-Veggis vergessen vor lauter Enthusiasmus manchmal, dass es außer ihrem Standpunkt auch noch den von Toleranz geprägten Lebensstil gibt, der gelegentlich auch Ausnahmen zulässt, um nicht neues Leid in Form von Moralkeule und Abschreckung zu erschaffen ... 

Kurzweilig, unterhaltsam, und doch informativ. Es tut gut, seine Erfahrungen auf diese Weise zu teilen. Danke, Frau Mattukat, dass Sie uns daran teilhaben lassen :-)

SaschaSalamander 30.06.2014, 08.41 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 26

GELESEN / GEHÖRT
Das Nebelhaus (E Berg)
Wenn gesundes Essen dick macht (LG Recitas)
Die eisige Göttin (I Pala)
Mami, ist das vegan (J Mattukat)
Lindbergh 01 (Ahndongshik)


GESEHEN
Conjuring - Die Heimsuchung
Modern Family Staffel 2
Die Eiskönigin


NEUZUGÄNGE
Verführung mit Worten (K C Angermyer)
Der Liebe ganze Härte (M Jo)
Air Koi (K Nanajima)
Silo (H Howey)
Gute Nacht, PunPun 06 (I Asano)
Peter Green Songbook 

SaschaSalamander 29.06.2014, 19.56 | (0/0) Kommentare | PL

Verspielte Bentos

Heute ein paar verspielte Bentos. So ernst ich im Alltag auf andere oft wirke, meine Futterbox soll zwischendurch so richtig bunt und niedlich sein. Manchmal brauch ich einfach was, das mich zum Lächeln bringt, wenn mal wieder die Hölle los ist in meinem Büro ;-)



Mini Reiswaffeln (Felix der Hase, mit Waldbeergeschmack), zwei Falafelbällchen. Dazu Chorizo von Spacebar und Gurkenscheibchen. Serviert von glücklichen Kätzchen und Hunden ;-)



Schon ein wenig älter. Nuggets (weiß nicht mehr, ob noch Hühnchen oder schon Seitan) mit Dekoblümchen. Dazu Reis mit Ahornblatt-Deko. Außerdem Mandarine, Alfalfasprossen, Paprika und Feldsalat. Im Döschen Sauce für die Nuggets.



Reis mit zwei Falafelbällchen. Dazu Paprikastreifen, Gurkenscheibchen und Karottenherzen :-)

SaschaSalamander 27.06.2014, 08.50 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Die sonderbare Buchhandlung des Mr Penumbra

Es ist schon etwas länger her, dass ich das Hörbuch gehört hatte. Ich habe auch irgendwie nicht den Nerv und die Zeit, die Rezension zu schreiben, die das Buch meiner Ansicht nach verdient hätte. Also ist es mal wieder Zeit für unsortierte Stichpunkte ;-)

Klappentext: Als Clay Jannon seinen Job als Webdesigner verliert, meldet er sich auf eine Stellenanzeige hin bei Mr. Penumbra, der in San Francisco eine alte, verstaubte Buchhandlung betreibt, die rund um die Uhr geöffnet ist. Clay übernimmt die Nachtschicht, und bald ist ihm klar, dass hier irgendetwas nicht stimmt: Die Kunden kaufen nichts, sondern leihen die Bücher nur aus, drei Stockwerke hohe Regale beherbergen riesige Folianten, die keine Texte beinhalten, sondern nur ellenlange Reihen aus Buchstaben. Nach und nach findet Clay heraus, dass Mr. Penumbra und seine Kunden einem uralten Geheimnis auf der Spur sind. Mit der Unterstützung seiner Freundin Kat und seines ältesten Kumpels Neel, sowie der Weisheit von Mr. Penumbra, macht sich Clay daran, dieses Geheimnis zu lüften. Ein Geheimnis, das bis in die Anfangszeiten des Buchdrucks zurückreicht.

- ein Nerdbuch ohnegleichen. Zwar geht es um Bücher, aber nur Leseratten finden keine Freude daran. Mal sollte technikaffin sein, Freude an Pen and Paper haben, sich mit Comics auskennen und insgesamt ein wenig seltsam sein.Und vielleicht ein bisschen Latein. Das hilft ungemein. Das Buch hat sehr viele Anspielungen, ohne die es sonst schnell langweilig wird.

- viele Leser beschweren sich über Product-Placement und ärgern sich über Schleichwerbung. Sehe ich nicht so. Wenn Kat auch bei Google arbeitet und die Arbeit nicht nur mit der Maschine sondern dem kompletten System ein wichtiger Part der Handlung ist, dann ist die Erwähnung von Google und anderen Produkten einfach unabänderlicher Teil des Buches. Es wäre lächerlich es zu tarnen und der Firma einen anderen Namen zu geben, da würde der Autor seine Leser für blöd verkaufen, also lieber direkt und geradeheraus.

- außerdem ist es witzig, wenn man viele Dinge wiedererkennt, ob nun die verwendeten Apps und Programme oder die Methoden, wie gearbeitet wird sowie die Gadgets, die sie nutzen. Oder die Bücher, die erwähnt und gelesen werden

- Apple, Google, Koble, Kindle, Amazon, Fruit Ninja,  Tolino und Co. Nein, kein Product Placement. Sondern eine Verbindung zwischen Tradition (verstaubte alte Bib) und Moderne. Beides hat seinen Platz, beides wird gelobt. Und die militanten Verfechter beider Parteien bekommen ihr Fett weg, Kritik wird zwischen den Zeilen geübt, wenn Google doch nicht alles kann und immer wieder Grenzen überschreitet oder die Bücherfreunde in ihrer Forschung nicht vorankommen, weil sie sich weigern Technik in ihre Arbeit einzubeziehen und einfach nicht wahrhaben wollen, dass die Welt nach Erfindung des Buchdruckes nicht aufgehört hatte sich zu drehen. Das Buch sagt "schließt endlich Freundschaft, Ihr seid beide toll"

- Spannung von der ersten zur letzten Minute. Aber keinerlei Action. Spannung eher im sozialen Miteinander, im Lösen des Rätsels (das nicht mal wichtig ist, sondern einfach nur interessant). Kein Blut, keine Gefahr. Ich mag es, wie die Handlung vor sich hinfließt

- Alte Nerds (Astrolab, Geheimcodes, Kult, Sekte, Kellergewölbe, Arbeit im Kerzenschein) treffen auf moderne Nerds (Google, Apple, Vernetzung, Pen and Paper, Comics, Actionfilme, Fantasyliteratur, Programmcode zur Berechnung der naturgetreuen Animation von 3D-Busen in Computerspielen)

- die Charaktere sind sympathisch, aber ihnen fehlt der letzte Schliff. Sie wirken stellenweise etwas steif und leblos. sie sind nicht so tiefgründig, wie das Buch es vorgaukelt, und man hat sie sehr schnell nach der Lektüre wieder vergessen. Hier hätte das Buch mehr Potential gehabt

- Beziehung der Menschen untereinander ist eher nebensächlich. Am Ende trennt sich ein Paar, das ich bisher eher als Freunde empfunden hatte und erstaunt war, dass sie scheinbar als Paar galten. Egal, das war auch nie die Hauptsache das Buches 

- gelegentlich bissiger Humor. Weniger Splapstick oder Situationskomik. Vielmehr die Windungen des Lebens und die Interaktion der Charaktere. Eine Menge schräger Vögel und noch schrägere Dinge, die sie tun und denken

- die Auflösung ist etwas enttäuschend. Irgendwie wartete ich auf den Twist, den großen Knall, das AHAAAAA. Nichts davon kam. Es gibt eine Lösung, sie passt zum Buch, aber sie schwächt das Buch in der Nachwirkung ziemlich ab. Auch hier wäre mehr möglich gewesen, schade

- überhaupt: ich hatte zwischendurch gewartet, dass irgend etwas passiert. Es war spannend, ja. Aber es passiert fast nichts. Das ist sehr ungewohnt für ein Buch, und gelegentlich wäre etwas weniger mehr gewesen. Der Spannungsbogen hat sich etwas zu lang gestreckt.

FAZIT: trotz des schwachen Endes und der gelegentlichen Schwächen im Tempo ein tolles Buch. Allerdings ein Buch für eine eher kleine Zielgruppe: Technikfreaks mit Vorliebe für Comics, Fantasy und den Duft von alten Büchern. Alle anderen werden sich fragen "was soll das", aber die Zielgruppe dürfte restlos begeistert sein


SaschaSalamander 26.06.2014, 08.48 | (0/0) Kommentare | PL

Angriff der Killerkekse

1. Ansage
2. Der Fußball, der lahmt
3. - 4. In der Muckibude
5. Kackwürste mit Kosenamen
6. - 7. Der Tag, an dem ich das Meerschweinchen rettete
8. - 9. Der Gummibaum
10. - 12. Angriff der Killerkekse
13. - 14. Faltenwolf grüßt Krokotasche
15. Warum ich Stuntman werden will
16. - 17. Das hohe Lied der Vergesslichkeit
18. Absage

Klingt herrlich schräg, oder? Ich kann es kaum erwarten, die CD von Wilhelm Ruprecht Frieling zu hören. Vorgetragen von Stefan Kaminski. Keine Ahnung, was mich erwartet, aber es wird sicher genial ;-)



SaschaSalamander 25.06.2014, 09.12 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

L´Osteria

Pizza, mmmmh! Ich mag weniger die amerikanischen, dick belegten mit meterdickem Boden. Lieber die italienischem mit hauchfeinem, knusprigen Boden. Der Belag nicht so dick, dafür lieber exquisit. Und sowas bekommt man in der Osteria. Link kann ich nicht geben, denn selbst auf der Hauptseite sind nur drei von weit mehr Ketten angeführt, meine Favoriten sind nicht mal dabei. Einfach Ausschau halten nach dem roten Logo mit der weißen Schrift ;-)

Will gar nicht viel dazu schreiben, das Foto spricht für sich ;-)

Wichtig für Freunde pflanzlicher Kost: es ist zwar eine Kette, trotzdem sollte man nachfragen, ob Nudeln oder Pizzateig Ei enthalten. Ich habe angerufen, eine Filiale bestätigte mir, dass sie Ei verwenden, eine andere verneinte dies, es hängt wohl vom jeweiligen Pächter ab, sagte man mir. 

Doppelt so groß wie der Teller. Halb so groß wie der Tisch. Hauchdünn und sehr ausgewählt belegt. Habe die vegetarische bestellt und statt Käse um eine weitere Zutat gebeten. Ergebnis: köstlich! Ananas, Paprika, Champignons, Artischocken, Tomaten, zwiebeln, eine sehr leckere Mischung, saftig und fruchtig. Es fehlts nichts, ohne den Käse konnten die Zutaten richtig schön ihren Geschmack entfalten, das war in der Anfangszeit für mich ein ganz neues Erlebnis, das mich erstaunte. Dachte ich doch früher, dass Käse DAS I-Tüpfelchen ist. Dabei hat er oft den Geschmack überdeckt ... 

Für 10 Euro pro Pizza kann man da nichts falsch machen (die Hälfte nimmt man meistens mit nach Hause) ... 

Mich amüsiert auf dem Bild gerade die Perspektive. Denn eigentlich sind beide Pizzen gleich groß. Achtet mal auf seine Hand, die neben der Pizza liegt, dann er kennt Ihr, wie groß die Dinger sind)


SaschaSalamander 24.06.2014, 08.52 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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