SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

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Der Altmann ist tot

Frau Freitag und Fräulein Krise sind inzwischen vielen Lesern bekannt. Das Autorinnen-Duo arbeitet in Berlin als Lehrerinnen, beide haben eigene Bücher veröffentlicht, das bekannteste darunter CHILL MAL, FRAU FREITAG. 

Mit CHILL MAL FRAU FREITAG und dem Nachfolger VOLL STRENG, FRAU FREITAG konnte ich nicht ganz so viel anfangen, denn die Stories sind zwar witzig, aber für mich irgendwie Alltag, ich möchte lieber etwas zum Abschalten. Habe selbst solche Kids unterrichtet. Auch die Erzählweise der einzelnen unzusammenhängenden Episoden ist für mich in diesem Kontext wenig interessant. GHETTO-OMA von Frl Krise kenne ich nicht.

DER ALTMANN IST TOT dagegen reizte mich umso mehr. Ein Krimi, diesmal beide Lehrerinnen vereint. Keine gesonderten Episoden, sondern eine fortlaufende Handlung: der wenig beliebte Lehrer Altmann wird ermordet. Während die Polizei ermittelt, machen sich die beiden Kolleginnen eigene Gedanken. Kommissar Zufall kommt ihnen dabei sehr oft zur Hilfe, und so lösen die beiden nicht nur den Fall des toten Mathelehrers sondern kommen auch noch einer kriminellen Bande auf die Spur und müssen sich im Alltag zwischen Kopierer, Sportfest, türkischer Hochzeit, Verfolgungsjagden und Vertretungsstunde beweisen. 

Doch, dieser Band war eine nette Abwechslung, die mich schön ablenkte und für witzige Stunden sorgte. Ich hörte das Hörbuch, gelesen von Kebekus (Fr Freitag) und Joseline Gassen (Frl Krise). Die beiden passen sehr schön zu den vorgegebenen Charakteren. Die eine jung, quirlig, oft unvernünftig und mit rotzfrecher Schnodderschnauze. Die andere älter, gesetzter aber doch lebenslustig und mit Pfeffer. Sie können auch die unterschiedlichen Charaktere gut darstellen. Den passenden Berliner Deutschtürken-Dialekt kriegen sie zwar nicht zu 100 Prozent hin in Melodie und Tonfall, aber es klingt trotzdem recht authentisch und witzig. 

Mit einem normalen Krimi würde ich das Buch allerdings kaum vergleichen. Es hat eben den tpischen Fr. Freitag - Stempel, und Frau Freitag ist eben keine Ermittlerin. Vielmehr mischt sie sich neugierig in fremde Angelegenheiten, verpatzt die Observierungen, hat völlig unvernünftige Ideen für Verkleidungen oder Recherche und tut auch sonst eine Menge unpassender Dinge. Und Frl Krise hat eigentlich viel mehr mit der Suche nach einem neuen Kinderwagen für die kleine Victoria-Estelle zu tun, die eine ehemalige Schülerin immer wieder bei ihr zum Babysitten vorbeibringt. Ich empfand den Krimi als roten Faden, nicht als Hauptthema, aber doch angenehm, um die einzelnen Episoden miteinander zu verbinden und die Charaktere des Kollegiums, der Schüler und Ehemaligen besser kennenzulernen. Was den Realismus betrifft - ja, es beinhaltet kein Fantasy. Und ja, solche Schülerkommentare gibt es wirklich. Aber das Verhalten einzelner Personen ist schon sehr stark karikiert und überspitzt, doch gerade diese oft absurden Situationen machen den Reiz dieses ungewöhnlichen Buches aus. Auch, wenn  manche der Aktionen in der Realität so niemals umsetzbar wären.

Wer sich in Berlin und vor allem Neukölln ein wenig auskennt, wird vieles wiedererkennen. Die Autorinnen haben den Schulalltag aber auch das Berliner Alltagsleben gekonnt eingefangen und liebevoll karikiert. Auch die türkische, arabische, kurdische Kultur der Schüler wird sehr schön beschrieben. Etwa die Schnitzeljagd der Schüler mit all den schrägen Antworten, die Hochzeitsfeier mit den Bräuchen und Traditionen, das Treiben an belebten Plätzen, eine ganz "normale" Schulstunde. Das hat Charme und Witz, das tut gut zu hören und hat richtig Spaß gemacht. Danke, Frl Krise und Fr Freitag. Ich hoffe auf weitere Bücher, die nicht nur blogartig Episoden erzählen sondern eine Handlung verfolgen. Der Grundstein für den nächsten Kriminalfall ist ja bereits gelegt ;-)

SaschaSalamander 23.06.2014, 09.10 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 25

GELESEN / GEHÖRT
Das Feld des Regenbogens (I Asano)
The Chronicles of the clueless age (Otsuichi u Usumaru)
In Teufels veganer Küche (VeganChallenge)
Mami, ist das vegan (J Mattukat)
Der Altmann ist tot (Fr Freitag)


GESEHEN
Modern Family Staffel 2
Thor 2


NEUZUGÄNGE
Mindnapping 16 - Vier Köpfe
Angriff der Killerkekse (W R Frieling)
Das Nebelhaus (E Berg)
Count Duckula compl Collection

SaschaSalamander 22.06.2014, 20.26 | (0/0) Kommentare | PL

Drei Bentos mit Brot

Hier mal drei Bentos, schon etwas ältere Bilder. Da ich selten mit Brot arbeite, heute mal drei Ausnahmen für Euch. Das Fladenbrot im ersten Bild ist gekauft, aber meist backe ich mir mein Brot selbst, allerdings ohne großen Aufwand. Dinkelvollkorn ist dabei mein Favorit.



In der blauen Tororo Box ga es damals griechisch. War aber noch aus der vorveganen zeit. Heute würde ich den Feta (hier nicht sichtbar, unter en Oliven) durch Oliventofu von Taifun ersetzen, schmeckt anders aber sieht ähnlich aus, hat eine ähnliche Konsistenz und ist mindestens genauso lecker. Ein wenig Käse ist dabei, den könnte ich mit Wilmersburger ersetzen, würde ihn aber eher weglassen. Cherrytomaten. Und eine Menge Salat. Wäre inzwischen noch mehr ;-)



In der grünen Forest Color Box "Notbrot" (einfach mal googeln, geht blitzschnell und simpel), ein in Scheiben geschnittener Spacebar Sorte Hanf (ist ´ne Art vegane Bifi für unterwegs, wenn auch mit weitaus mehr Auswahl als immer nur Salami *g*), ein kleiner Salat aus Karotte und Gurke. Dazu ein Apfel.



Selbstgemachte Focaccia, etwas untypisch mit eingebackenen Oliven und Zwiebeln, aber extrem lecker. Ich erinnere mich, das war mein zweiter Versuch, seitdem habe ich so oft Focaccia gebacken, dass ich mich nicht mehr erinnern kann. Dazu Essiggurke, grüne Bohnen. Und das hinten kann ich nicht erkennen. Tofu vielleicht, oder ein heller Brotaufstrich. In dem Döschen vermutlich Butter für das Brot oder ein Dip für die Gurke. Oder mal wieder ´ne Salzpflaume.

SaschaSalamander 20.06.2014, 09.11 | (0/0) Kommentare | PL

Liebesgift

Eine alte Rezension von 2013. Sommer ist heiß, da macht mein Kopf Pause ;-)

Ein Manga, zu dem ich keine Rezension schreiben werde. Ich habe ihn recht bald abgebrochen, könnte ein Viertel gewesen sein oder weniger, kann mir also gar kein rechtes Urteil erlauben. Die Idee selbst klang toll, die Umsetzung hat mich allerdings überhaupt nicht überzeugt. 

Klappentext:
Shiori ist eine Spinne, doch er ist gar nicht so grausam wie die Bestie, für die man ihn hält. So spricht es sich herum, dass er verstoßenen Insekten einen Unterschlupf bietet, obwohl er selbst die ungebetenen Gäaste am liebsten sofort wieder rauswerfen würde! In Shioris Netz sammelt sich eine bunte Meute und um ihn herum sprießt die Liebe, nur Shiori ist dieses Glück nicht vergönnt. Seine große Liebe, der Schmetterling Midori, wurde von einer bösen Spinne entführt. 

Die Charaktere sind junge Männer, und sie haben teilweise Flügel oder Fühler, manchen sieht man es auch überhaupt nicht an, außer wenn sie gerade in ihrer Chibi-Form als jeweiliges Insekt gezeichnet sind. Es reihen sich viele kleine Episoden aneinander, und es ist ziemlich niedlich. Einer der Mangas, bei denen ich mich frage, ob die Zielgruppe schon alt genug für das Thema Erotik und "Freudenpaarung" ist (S. 9) (bei der einer der beiden Beteiligten aussieht, als wäre er um die acht Jahre alt, mit diesem Stilmittel der Japaner werde ich mich niemals anfreunden, Fiktion hin oder her, in meinen Augen ist das *****). 

Die Zeichnungen sind nicht sonderlich kunstfertig, diesen Anspruch will der Manga auch gar nicht erheben. Dafür sind sie dennoch recht gut in den Proportionen, und die Charas sehen mit ihren Kulleräuglein und errötenden Wangen schon recht niedlich aus. Der Hintergrund besteht ausschließlich aus Rasterfolie. 

Ich denke, für die jugendlichen Leserinnen, an die der Manga sich richtet, dürfte er ein netter Happen sein mit all den süßen Jungs und der witzigen Idee, es in die Umgebung von Insekten zu packen, hier und da gibt es auch etwas zu Lachen. Da er keine komplizierte Story hat, lässt er sich auch leicht zwischendurch lesen. Ältere Leser, die Wert auf andere Aspekt legen, werden damit nicht viel anfangen können. Während ich bei anderen Mangas lediglich das Gesicht verziehe, bin ich hier klar der Ansicht, dass eine Zensur greifen sollte, weil die Charaktere DEUTLICH zu jung sind für die gezeigten Bilder!

Wertung: von 0 von 5 Sh*taCon (ich will sowas einfach nicht bewerten!)

Anmerkung: ich habe viele andere Rezensionen gelesen, die sind weitgehend positiv. Ich scheine der einzige zu sein, der das so sieht. Ist meine Meinung, steh ich dazu. Gönne es unbedarften Lesern, die sich an der Story freuen und es mit unschuldigen Augen lesen, ohne sich etwas dabei zu denken. Aber ich will das nicht einfach unkommentiert stehenlassen ... 

SaschaSalamander 19.06.2014, 08.44 | (0/0) Kommentare | PL

Currywursthaus in Fürth

 
Meine letzte Currywurst ... ich erinnere mich, als wäre es ein Mittwoch im Oktober letzten Jahres gewesen ... auch, wenn mir klar war, dass sie weder gesund noch nahrhaft ist, na und? Manchmal will das Herz ordentlich Fast Food, egal wonach der Körper schreit! Und dann sind nach einem stressigen Tag Burger, Pommes, Currywurst, Pizza und Co einfach DAS Futter, an das keine Rohkost jemals heranreichen könnte ;-)

Vor einiger Zeit war wieder so ein Tag. Arbeit, Chaos, Stress, und mittags dann auch noch ein Außentermin in Fürth. Mehr sag ich nicht! Also habe ich das Frustige mit dem Nützlichen verbunden und mich im >Guide< des VeBu Nürnberg umgesehen, was unsere Nachbarstadt an veganem Frustfutter unterwegs aufwarten kann. 

>CURRYWOSCHDHAUS<, Hallelujah, DAS klang genau nach dem, was ich heute brauchte! Also bin ich nach meinem Termin sofort in die Fronmüllerstraße. Hübscher kleiner Eingang, wirkt sehr einladend. 


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SaschaSalamander 18.06.2014, 09.05 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Schattengrund

Ein weiterer Roman von Elisabeth Herrmann. Von ihren Jugendbüchern hatte vor allem >LILIENBLUT< mich damals sehr bewegt. Und kürzlich durfte ich sie sogar persönlich kennenlernen und auf >zwei Lesungen< erleben. Unter anderem stellte sie dabei ihren Jugendthriller SCHATTENGRUND vor. Angefixt, wollte ich danach natürlich sofort das Buch lesen. Et voilá, hier meine Gedanken dazu:

Bei der Verlesung des Erbes erhält Nico ein paar seltsame Gegenstände. Und die Aussicht, das Haus Schattengrund in Siebenlehen zu besitzen, falls sie einige Rätsel löst, die mit diesen Gegenständen zusammenhängen. Da sie noch sechs Wochen lang minderjährig ist, verbieten ihre Eltern dies. Überhaupt kann Nico nicht verstehen, warum ihre Eltern das Erbe auf jeden Fall ausschlagen wollen, ohne sich das Haus überhaupt angesehen zu haben. Also beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch was sie in dem kleinen Ort erwartet, hätte sie niemals geahnt: Die Menschen reagieren mit Feindseligkeit, sie wird nicht nur bedroht, sondern es wird sogar ein Mordanschlag auf sie verübt. Nachts wird sie von seltsamen Träumen geplagt. Nach und nach versucht Nico das Geheimnis ihrer eigenen Vergangenheit zu lüften. Was hat es mit Schattengrund auf sich? Warum sind die Bewohner so böse zu ihr? Was ist damals wirklich geschehen?

Sowohl die Wortwahl der Autorin, als auch die Stimme der großartigen Laura Maire und der packende Inhalt haben mich wie erwartet recht schnell in ihren Bann gezogen. Aber der Reihe nach: 

SCHATTENGRUND erzählt die Geschichte aus Sicht von Nico. Dadurch ist es dem Leser möglich, intensiv in die Gedankenwelt des Mädchens einzutauchen. Auch, wenn Nicos Verhalten nicht immer dem des Lesers entspricht (sie oft sogar völlig gegensätzlich handelt), ist es doch stets nachvollziehbar, und ich konnte mich sehr gut in die Lage des Mädchens hineinversetzen. Die anfängliche Unsicherheit, die sich schrittweise verdichtet und am Ende in eine tödliche Gefahr steigert, wird wunderbar dargestellt. Die Probleme der Protagonisten werden zum Problem des Lesers: wem kann man trauen? Handelt es sich um Einbildung, oder steckt mehr dahinter? War es ein dummer Zufall oder ein Anschlag? 

Der Leser weiß nur minimal mehr als Nico. Allerdings sind alle Informationen, die man erhält, zwar Hinweise darauf, DASS etwas geschehen ist, jedoch niemals für das, was sich tatsächlich ereignet hat und inwiefern die jeweilige Person darin beteiligt war. Die gut gemachten Szenenwechsel sowie die Darstellung der weiteren Charaktere führt dazu, dass man immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt wird und im Laufe des Buches wohl jeden einmal verdächtig, gleich welchen Alters oder Geschlechts. Die Bedrohung bleibt stets präsent, und ich konnte das Hörbuch kaum ausschalten, wollte immer einen weiteren Track hören, um endlich dem Rätsel ein Stück näher zu kommen. 

Sprachlich kann ich ein Hörbuch natürlich weniger gut beurteilen als einen Roman, den ich gelesen habe. Was mir jedoch auffiel: die Worte gehen sehr gut ins Ohr, wie nebenbei lässt sich der Text verstehen und verarbeiten. Ohne Fremdworte und ohne komplizierte Satzstrukturen, aber doch mit malerischen Worten umschrieben, sodass selbst Gefahr, drohender Tod und die schrecklichen Erkenntnisse von damals so weich und poetisch klingen wie eine Gutenachtgeschichte. Dies macht es umso erschreckender, dringt umso tiefer, reißt es den Hörer vor allem beim Showdown aus dem gemütlichen Lesesessel. 

Was bei einem Jugendroman dieser Art natürlich nicht fehlen darf ist eine Romanze. Sehr gelungen finde ich, dass es dabei niemals kitschig wird. Wer also auf Küsse, Kuscheln und Herzklopfen steht, wird enttäuscht. Umso realistischer dafür die Gefühle, die Nico für Leon empfindet, und umso drängender ihre Angst, ob er nicht doch mehr weiß, als er zugibt. Ob nicht vielleicht sogar er es sein könnte, der ... 

Obwohl es ein Jugendroman ist, ist die Geschichte sowohl durch ihr ab der Mitte des Buches auftretenden Thematik als auch durch die Darstellung der Charaktere als Krimi für Erwachsene sehr gut lesbar. Auch, wenn es vermeintlich recht einfach aufgebaut ist und einfach geschrieben, wird auch der Erwachsene Leser gefordert mitzudenken und dem Handlungsverlauf zu folgen. Zwar war die Überraschung dann nicht so groß für mich wie erwartet (zumal ein guter Autor das Buch so strickt, dass man mit ein wenig Erfahrung selbst auf die Lösung kommen könnte aber einfach zusehr in der Handlung gefesselt ist als dass man es erkennt), aber der Weg dorthin war so gewunden und voller Wendungen, dass es eine reine Freude war, die CD zu hören. 

Laura Maire als Sprecherin war für mich einer der Gründe, SCHATTENGRUND als Hörbuch zu kaufen. Sie verfügt über ein breites Spektrum an Emotionen, Tönhöhen, Stimmen, Sprechweisen, Sprachmelodien. Für ihr junges Alter ist sie bereits sehr geschickt darin, auch ältere Personen zu imitieren, die jeweiligen Charaktere klingen glaubwürdig und zum Greifen nahe. Besonders gefällt mir, dass sie zwar schreien kann und ihre Stimme höher schraubt, um Wut oder Panik umzusetzen, dabei aber immer noch angenehm zu hören ist ohne den Ohren zu schmerzen (eine Gabe, die nur sehr wenige Frauen beherrschen *g*). Ein Hörbuch von Laura Maire ist für mich gleich einem Film, den ich vor mir sehe, oft sogar noch farbenprächtiger und detailreicher, da ich ihn mit eigenen Assoziationen ausschmücken kann. 

Das Hörbuch ist gekürzt, dabei habe ich aber keine Szene vermisst, alle Fragen wurden beantwortet. Gute Arbeit, welche der Verlag geleistet hat. 

Insgesamt war SCHATTENGRUND ein spannendes Hörbuch, das ich an wenigen Tagen verschlungen habe. Hervorragende Unterhaltung, die ideal ist, um nach der Arbeit die Auszeit zu genießen und sich mit Nico nach Schattengrund zu begeben ... 

9 von 10 kopflose Krähen 

SaschaSalamander 17.06.2014, 09.08 | (0/0) Kommentare | PL

Criminale - Regina Schleheck, Alice Spogis, Jutta Profijt

 

Criminale 2014 in Nürnberg und Fürth, 280 deutsche Autoren. Ich wünschte, ich hätte so viel mehr Lesungen besuchen können. So aber habe ich mir meine persönlichen Rosinen gepickt. Und dazu gehörte auch die Lesung mit >Jutta Profijt<, >Regina Schleheck< und >Alice Spogis<. Gerichtsmedizin, eine Klinik und ein Medizinskandal als Orte und Themen der Bücher, passend dazu wurde als Ort für die Veranstaltung das Nordklinikum gewählt. Auf die Bücher selbst möchte ich hier wie auch schon bei meinem letzten >Bericht< wenig eingehen, da dies den Rahmen sprengen würde, aber Rezensionen werden bei Gelegenheit selbstverständlich folgen. 

Während die anderen beiden Lesungen, die ich besuchte, offen waren (kein Eintritt, frei zugänglicher Raum bei dem ungeplant Gäste dazustoßen konnten), war es hier straff geregelt. Ein fixer Raum mit begrenzten Stühlen, 7 Euro Eintritt. Der Raum war bis zum letzten Platz ausgefüllt mit dem Tisch für die Autoren, den Stühlen für die Zuhörer und einem Verkaufstisch. Ich fühlte mich etwas beengt und unwohl, die dunkle Holztäfelung des Raumes, die schweren Vorhänge taten ihr Übriges dazu. Aber gut, das ist mein persönliches Problem, andere würden den Raum wohl als gemütlich und urig beschreiben, und alles war perfekt vorbereitet, die Veranstalter hatten sich große Mühe gegeben. 


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SaschaSalamander 16.06.2014, 08.51 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 24

GELESEN / GEHÖRT
Schattengrund (E Herrmann)
Elbenthal-Chroniken Band 3 (I Pala)
Wer zu uns kommt, hat das Gröbste hinter sich (P Wilhelm)
Bride of the Fox Spirit (R Takarai)

GESEHEN
Käptn Blaubär Staffel 1
Modern Family Staffel 1
Doctor Who Staffel 7
Thor 02

NEUZUGÄNGE
Ein Mann und viertausend Frauen (R Jeremy)

SaschaSalamander 15.06.2014, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL

Frühstück im Bananeira

>Zweimal< war ich schon im Bananeira, heute ein drittes Mal, und ich werde noch öfter dort zu Gast sein. Es ist so lecker und gemütlich, dass ich mich dort richtig wohlfühle, und die Speisekarte bietet viele tolle Leckerbissen. Gerne hätte ich Euch übrigens bessere Bilder präsentiert, aber ich wollte nicht alles hin- und herrücken auf dem Tisch und mich runterbeugen, von oben und so weiter, die Leute guckten eh schon so irritiert am Nachbartisch ;-)

Diesen Samstag waren Daniel und ich frühstücken. Für 12.50 Euro gibt es ein 4 Gänge Menu an den Tisch, dazu ein kleines Buffet an der Theke. Omnis bekommen auch Wurst und Fleisch, Vegetarier bekommen fleischfreie Alternativen, und für Veganer gibt es ebenfalls reichhaltig. Ich habe an den Nachbartischen alle Varianten gesehen, jede davon sah köstlich aus, und allen Gästen schien es zu schmecken. Bei veganen Bestellungen wird jedoch darum gebeten, rechtzeitig Bescheid zu geben bei der Reservierung, da das Essen extra vorbereitet wird.

An der Theke ist kein richtiges "Buffet", eher eine Nachfüllstation. Aber bei dem Angebot, das sie an den Tisch bringen, ist das auch gar nicht nötig. 



Wir bestellten pflanzlich. Während die anderen Gäste sich am Buffet mit normaler Milch, Joghurt, Butter und Aufstrichen bedienen dürfen, bekamen wir dies extra für uns an den Tisch. Sie sahen optisch genauso aus, zum Glück wies man uns darauf hin, dass wir an der Theke besser nicht nachfassen. Aber bei den riesigen Mengen auf unserem Tisch war das auch nicht nötig. 

Was ich extra erwähnen möchte: vegan und Allergie / Intoleranz ist unterwegs oft unangenehm, weil man doppelt nachfragen muss und keine Umstände machen möchte. Nicht hier, die Bedienung war sehr zuvorkommend und man nahm in der Küche Rücksicht auf unsere Anliegen. Gerade, weil hier alles extra frisch ist und es viele exotische Sachen gibt, ist bei den Früchten doppelte Vorsicht geboten ;-)

Wir bestellen uns Kaffee und Cappuccino zum Einsteig. Auf dem Tisch stand bereits ein Korb mit vier Brötchen (für mich etwas zu rösch gebacken, Schatz dagegen liebt sie so knusprig), eine große Schale Joghurt und eine Kanne Milch. 

Zuerst gab es eine Platte mit Vurst, Räuchertofu, Wilmersburger, eine Scheibe Filata, frische Butter, Salat, und auf dem Tofu ein besonders leckerer Dip. Außerdem ein frischgepresster 0,2 l Smoothie. 



Kurz darauf brachte man uns eine Antipasti-Platte mit Roter Bete, Olive, Bällchen (ich tippe auf SoTo), eingelegten Auberginen und Champignons und frittierten Tofustückchen mit Cherrytomate und Salat. Fürs Süße bekamen wir Schoko-, Nuss- und Fruchtaufstrich. Um die Aufstriche hätten wir uns ja fast gekloppt, so lecker waren die! Mein Favorit war die Nusscreme, Schatz stürzte sich vor allem auf Schoko.



Nächster Gang: Teigtaschen und Tomatenscheibchen mit Balsamico und Wilmersburger. Die Taschen im Tex-Mex-Stil mit Bohnen, Mais, Tomaten, der Teig drumherum herrlich leicht und lecker, sehr gut gewürzt.





So viel, wie soll da noch mehr reinpassen? Aber Obst und Schoko geht immer. Crunchy Müsli mit Joghurt und Obst, eine kleine Portion von der Theke. 





Wir ließen uns ein wenig Zeit, bevor der Nachtisch kam: Ein Bananeira Especial, Hefefladen mit Schokocreme. Knusprig und lecker, perfekt zum Abschluss. 



Alle Achtung, bei einem regulären Brunch könnte es nicht reichhaltiger sein, und für ein Frühstück war es riesig. Wer in der Nähe wohnt und es noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall dort einmal eine kleine Pause einlegen und sich kulinarisch verwöhnen lassen ;-)

SaschaSalamander 14.06.2014, 14.21 | (0/0) Kommentare | PL

Schwarze Lügen

Ein Jugendthriller von Kirsten Boie. Ich bewundere die Vielseitigkeit dieser Frau, die zwischen Jugend- und Kinderliteratur wechselt und dabei immer wieder neue gesellschaftskritische und interkulturelle Themen aufgreift. Keines ihrer Bücher ist wie das andere, sodass die Vorfreude jedes Mal groß ist, wenn ich eine Neuerscheinung von ihr in der Hand halte. Diesmal also SCHWARZE LÜGEN.

Melody soll in der Schule ein Solo auf der Klarinette spielen. Doch "der Arsch" (wie sie und ihre Geschwister den neuen Ehemann ihrer Mutter nennen) zerbricht sie im Suff. Melody schämt sich, verschweigt die Sache und geht trotzdem auf das Konzert, um ihre Mutter nicht zu enttäuschen. Doch dann verlässt sie der Mut nach Hause zurückzukehren, und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Ihr Bruder wird unschuldigerweise eines Bankraubes beschuldigt, sie wird als Mitwisserin gesucht, sie hat einen schicksalhaften Zusammenstoß auf der Straße und landet als vermeintlich erwarteter Gast in einer fremden Familie. Nur der Täter weiß um die Zusammenhänge, Melody und ihre Familie geraten in tödliche Gefahr. 

Melody ist eindeutig der Hauptcharakter, der Leser begleitet sie und erlebt das Geschehen so intensiv durch ihre Augen, dass man stellenweise meinen könnte, es sei ein Ich-Erzähler. Doch die Perspektive wechselt, auch die Sicht des Täters wird beschrieben, die des Polizisten sowie die von Melodys neuen Bekanntschaften. Dadurch ist es dem Leser möglich, das Geschehen als Ganzes zu erfassen, während jedem der Beteiligten nur Bruchstücke bekannt sind. 

Die einzelnen Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, die Motive nachvollziehbar. Manchmal möchte man vor allem als Erwachsener die Hände über dem Kopf zusammenschlagen über das, was da nun geplant wird, man möchte Melody zurufen "tu das nicht", möchte ihr vorschlagen was zu tun wäre. Aber dennoch ist dem Leser klar, dass sie in ihrer Situation und mit ihrem Wissen nicht anders hätte handeln können, man kann sich sehr gut in ihre Lage hineinversetzen. 

Der Aufbau ist wie üblich von Kirsten Boie geschickt gestaltet. Man lernt Melodys Familie kennen, erfährt von ihren täglichen Sorgen, und dann beginnt die Geschichte, die erste Spannung baut sich auf, es ist zwar ein Verwechslungsspiel aber noch nicht schlimm, nur ungemütlich, bis es dann immer schlimmer wird bis hin zu einem atemlosen Showdown, der möglicherweise das Leben einzelner Beteiligter kosten könnte. Danach lässt sie sich viel Zeit, wieder zurückzukommen, die Fäden wieder zusammenlaufen zu lassen. Und wie es für Boie üblich ist lässt sie ihre jungen Leser nicht mit den schweren Themen alleine sondern gibt einen Hoffnungsschimmer, der ohne Kitsch aber mit viel Herz alles abrundet. 

Ich hatte mit einem normalen Jugendkrimi oder Jugendthriller gerechnet, daher war ich erstaunt, wieviel Gesellschaftskritik auch hier steckt. Aber gut, es hat mich nicht verwundert, kenne ich die Autorin ja inzwischen. Armut, Ausländerpolitik, Ausgrenzung aus der Gesellschaft, Vorurteile, die Schere aus Arm und Reich, häusliche Gewalt, Drogen, Kriminalität. Sie lässt diese Themen nebenbei einfließen, teils auch ohne sie auszusprechen, und sie spielt selbst mit den Vorurteilen der Leser, indem sie Dinge überraschend erwähnt, sodass sich plötzlich die Sichtweise auf eine Situation oder Person sofort ändert. 

Sprecher des Hörbuches ist Hans Löw. Für >Sachtexte< fand ich ihn bereits herausragend, als Sprecher eines >Jugendromanes< dagegen sagte er mir wenig zu. Das muss ich hier leider wieder bestätigen. Er hat eine angenehme Stimme und kann gut lesen, ja. Aber seine Art, Emotionen auszudrücken wirkt etwas träge. Wenn ein Charakter etwas sagt klingt das durch die erhobene Stimme am Ende des Satzes eher wie eine Frage. Dadurch wirkt alles sehr unruhig, unsicher. Er variiert auch nicht zwischen den Figuren, sodass die von der Autorin geschickt herausgearbeitete Charakterisierung etwas untergeht und sowohl die anfangs zickige reiche Teenager, der tumbe Neffe, die sympathische Heldin, der alte kraftlose Mann und der Gangsterboss alle gleich klingen. Da der Schwerpunkt zudem auf Melody liegt, ist es ungünstig, dass ein Mann als Sprecher gewählt wurde, da hätte ich mir entweder eine Frau gewünscht oder aber mindestens zwei Sprecher für verschiedene Erzählperspektiven. 

Abgesehen vom ungünstig gewählten Sprecher ist SCHWARZE LÜGEN auf jeden Fall wieder ein großartiges Hörbuch, das man sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen sehr gut empfehlen kann. Spannend, mitreißend und dabei so herzlich, dass man die Charaktere wie gute Freunde nur ungern nach dem Hören gehenlassen möchte ... 

SaschaSalamander 13.06.2014, 08.40 | (0/0) Kommentare | PL

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