SaschaSalamander

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SonettenKranz

In der Rezension zu Pala habe ich gerade einen Sonettenkranz erwähnt. Bis ich im Buch das erste Mal davon erfuhr, kannte ich zwar Sonette, wusste aber nichts von einem "Sonettenkranz" ... also habe ich ein bisschen recherchiert und war absolut fasziniert.

Ist doch bereits das Dichten und Reimen für mich ein nahezu unerreichbares Ideal, um wieviel großartiger sind da erst solche Meisterwerke wie ein ganzer Sonettenkranz!

Auf der Seite Trans-Sonette findet man eine recht ausführliche Erklärung zu dieser Form des Sonetts. Besonders bewegend vor allem das Werk "Für meinen Vater" und "Sonettenkranz zum Vater unser" :-)

SaschaSalamander 15.05.2005, 15.50 | (0/0) Kommentare | PL

Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte

Ich möchte mit diesem Beitrag auf eine meiner älteren Rezensionen zurückgreifen (älter gleich länger; inzwischen bemühe ich mich um blog-gerechte und vor allem lesefreundliche Beiträge, aber diesen einen möget ihr mir ausnahmsweise erlauben *smile*): "Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte" von einem meiner Lieblingsautoren, Ralf Isau.

Das Buch fasziniert mich auch heute noch genauso wie damals nach dem Lesen. Es ist eines der Bücher, die einen langanhaltenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Und weil es auch unter Euch bestimmt einige Freunde von Michael Endes "Momo" gibt, bin ich mir sicher, dass Euch Pala genauso gefallen wird :-)


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Silencia ist eine Stadt, in der Worte als hohes Gut geachtet und gewahrt werden. Gebrauchsdichter, Poeten, Geschichtenerzähler sind angesehenes Mundwerk (Handwerk), Konflikte werden statt mit Gewalt durch Kommunikation gelöst. Auf dem Marktplatz führen die Einwohner der Stadt angeregte Gespräche über Gott und die Welt, und dem Wort wird große Bedeutung beigemessen. In dieser Stadt lebt Pala, ein junges Mädchen.

Eines Tages geschieht etwas Schlimmes: Ihr Freund, der Geschichtenerzähler "Nonno" Gaspare bringt kein Wort mehr hervor. Wie es aussieht, hat er all seine Worte verloren. Er kann nicht einmal mehr andere Menschen verstehen!
Bald ergeht es vielen Menschen in Silencia ähnlich. Erst fehlen den Erkrankten einzelne Vorsilben, dann ganze Wörter, und bald verstehen sie kein einziges Wort mehr.

Doch der Alltag in Silencia geht weiter. Zitto, ein geheimnisvoller Mann, der die Burg oben auf dem Hügel bezogen hat, zeigt sich als Gönner und Wohltäter. Bald arbeiten die meisten der Bewohner in seinen Fabriken, kaufen Hausfrauen in seinen Supermärkten, lauschen die Menschen seinen Papageien, welche sie regelmässig mit Neuigkeiten und Informationen versorgen.

Pala merkt, dass sich die Stadt verändert. Ihre Eltern streiten sich in letzter Teit häufig über Kleinigkeiten, die Gedichte der Gebrauchsdichter werden immer hölzerner, und überhaupt scheinen alle gereizt und unzufrieden. Während die Menschen früher gerne auf dem Marktplatz dikutierten und sich austauschten, hockt nun jeder für sich zu Hause vor den Papageien und lässt sich von ihnen einlullen. Bald wird es Bürgermeisterwahlen geben ... und Zitto ist der Kandidat!

Pala fasst den Entschluss, in Zittos Burg einzudringen und der seltsamen Verflüchtigung der Worte ein Ende zu setzen. Doch der Weg ist länger als erwartet, und bevor sie die Burg erreicht, muss sie Schritt für Schritt immer neue Rätsel lösen, um damit ihrer eigenen Herkunft und dem Geheimnis von Zitto näherzukommen.

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Als großer Fan von Michael Ende habe ich einige Parallelen zu dem Buch Momo gefunden: Das Grundthema ist ähnlich, und auch in der Aussage lassen sich gewisse Gemeinsamkeiten finden.

In Momo wird den Menschen von den grauen Herren die Zeit gestohlen. Dies äußert sich darin, dass sich die Betroffenen weniger Zeit nehmen für zwischenmenschliche Beziehungen, es wird weniger diskutiert, niemand führt mehr längere Gespräche, alles schnellschnell und mit möglichst wenig Zeitaufwand. Die Menschen reagieren gereizt, gehetzt und sind stetig unzufrieden. Im Grunde also eine selbstauferlegte Einschränkung der Kommunikation, die sich auf verschiedene Bereiche ihres täglichen Lebens auswirkt. Genauso bei Pala, wo die Einwohner Silencias effektiver arbeiten und "nutzlose" Dinge wie Gedichte, Gespräche oder Diskussionen verachten. Das Wahlmotto des Bürgermeisterkandidaten Zitto: "Zaudern zerstört Zinsen" - wer nachdenkt und grübelt, der macht ein Verlustgeschäft.

Momos sprechende Puppen mitsamt vielen Kleidern und buntem Accessoire erinnern mich stark an die bunten Papperla-Papageien, die Zitto an seine Mitarbeiter verteilt. Unentwegt erzählen, reden, plappern sie, und alles davon ist leer und mechanisch. Die Menschen lassen sich davon blenden.

Momo spürt die Veränderungen und möchte etwas dagegen tun. Auch Pala bemerkt das veränderte Verhalten ihrer früheren Freunde und beschließt ihnen zu helfen. So, wie Momo später auf die grauen Herren und Meister Hora trifft, so schlägt sich Pala durch Zittos bunten Garten und trifft auf den Meister der Worte persönlich ... und so, wie Casiopeia der kleinen Momo zur Seite steht, gibt es natürlich auch hier einen niedlichen kleinen Helfer ;-)

Mir persönlich ist Pala genauso ans Herz gewachsen wie Momo. Ich kann mich gut in die junge Heldin hineinversetzen, sehr gut kann ich ihre Erlebnisse nachvollziehen und leide mit ihr, als sie von ihren Eltern einen Teil der Wahrheit erfährt. Ich sehe mich gemeinsam mit ihr im Garten und habe die verschiedensten Wesen dieser Welt deutlich vor meinem inneren Auge.

Die lange Wanderung durch den Garten ist für mich der schönste Part der Handlung. Isau zeigt sich in diesem Teil als wahrer Wortkünstler. Anspielungen, Alliterationen, Wortspiele, sinnverdrehte Worte, einfach alles, was mit Sprache möglich ist, wird von ihm ausgekostet. Er jongliert die Begriffe und Buchstaben wie bunte Bälle, genießt sichtlich den Umgang mit Sprache und Worten, als aufmerksamer Leser entdeckt man viele Feinheiten. Allerdings kann es für manchen sehr ermüdend werden, denn einige der Wortspiele sind sehr filigran, und für manche Anspielungen benötigt man wohl auch ein gewisses grammatikalisches Hintergrundwissen. Ich kann mir also sehr gut vorstellen, dass Leser, die ein reines Fantasywerk 08/15 erwarten, sich leicht überfordert fühlen und das Buch gelangweilt zur Seite legen.

Besonders hervorzuheben in diesem Buch ist der Sonettenkranz, der sich durch das gesamte Buch zieht, jedes Kapitel einleitet und Palas Abenteuer wiederspiegelt. Wer Fantasy mag und sowohl das Spiel als auch den tiefsinnigen Umgang mit der deutschen Sprache liebt, der wird von Pala ohne Zweifel begeistert sein!



SaschaSalamander 15.05.2005, 12.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Domain

Jetzt hat SaraSalamander auch ihre eigene Domain.
Unter http://SaraSalamander.de jetzt noch einfacher ;-)

Ein großes Danke an den Support,
der sich nicht einmal am Feiertag eine Ruhepause gönnt

SaschaSalamander 15.05.2005, 10.03 | (0/0) Kommentare | PL

Die Nacht der Wölfin

CoverDies ist der Klappentext und zugleich erste Absatz eines Buches, das sich heute ganz von selbst auf meinen SuB geschlichten hat:

"Ich habe die ganze Nacht dagegen angekämpft. Ich verliere. Der Kampf ist so aussichtslos wie der einer Frau, die das Einsetzen der Wehen spürt und feststellt, dass der Zeitpunkt ungünstig ist. Die Natur siegt. Die Natur siegt immer. Die Haut an der Innenseite meiner Ellenbogen und Knie hat schon seit einiger Zeit geprickelt, und jetzt beginnt sie zu brennen. Ich muss raus hier - mir bleibt nicht mehr viel Zeit"

(Die Nacht der Wölfin, Kelley Armstrong)

SaschaSalamander 14.05.2005, 12.52 | (0/0) Kommentare | PL

Harry Potter 6 auf Deutsch

coverWie schon länger bekannt ist, erscheint am 16. Juli die englische Ausgabe des neuen Harry Potter Buches "Harry and the half-blood prince".

Heute informierte Amazon seine Kunden, dass nun auch der Veröffentlichungstermin für die deutsche Übersetzung des neuen Bandes bekannt sei: am 01. Oktober dürfen sich auch die deutschen Fans auf das 600 Seiten dicke Abenteuer freuen.

Ich selbst freue mich auf die englische Variante, günstiger und sprachlich wohlklingender ... Gehört Ihr auch zu den Harry Potter Fans? Lest ihr ihn dann lieber auf Englisch oder auf Deutsch?

SaschaSalamander 13.05.2005, 16.07 | (5/0) Kommentare (RSS) | PL

Fragen rund ums Buch

Gefunden bei Doloresse
und ich lade alle Leser in ihren Blogs zum MitMachen ein :-)

Was liest du gerade
Follett, das zweite Gedächtnis
Yuki, God Child
Schwindt, Justin Time Zeitsprung

Welches Buch hat Dich zuletzt stark beeindruckt
Nakazawa, Barfuss durch Hiroshima

Sammelst Du irgendwas
Mangas, Lesezeichen

Schreibst du Widmungen in Bücher
Früher in Schulbücher, ansonsten käme mir das nie in den Sinn

Welches Buch hast du doppelt
Bibel
(eine einfache Luther zum Kritzeln und Markieren, eine Luther mit
Goldrand, eine alte von 1844, ein NT von Albrich, ein NT Gute Nachricht)

Von wem würdest du dir gerne etwas vorlesen lassen
Abhängig von Text und Situation

Welches ist deine liebste Romanfigur
Don Qujote, Jean Valjean

Wie ordnest du deine Bücher daheim
Verschiedene Regale: Kochen, Religion, Romane, Lexika, Mangas
Größe, Autor, Einband, das sind dann schwer zu erklärende Gefitzel
Und wenns Regal voll ist, die Neuen auf die Stehenden legen ...

Lesen: vor dem Zu-Bett-Gehen oder nach dem Aufstehen
WasdasfürneFrage? Immer, wenn es möglich ist natürlich ...

Hardcover oder Paperback
Paperback (mit wenigen schmuckvollen Ausnahmen)

Zeitung aus Papier oder dem Netz
Die billige Variante

Von welchem Buch bist du das erste Mal richtig gefesselt worden
Zu lange her ... eines der frühesten Kinderbücher, an die ich mich erinnere, ist "der glückliche Löwe" und "das kleine Mädchen und das blaue Pferd"

Deine liebste Literaturverfilmung
Diverse Shakespeare mit Branagh

Tägliche / wöchentliche Pflichtlektüre
keine

Bevorzugte Urlaubslektüre
Urlaub?

Bester Romantitel ever
Nicht der beste Roman, sondern der beste Titel? *grübel*
Interessante Frage, auf die ich keine Antwort weiß, mit der ich mich aber demnächst einmal befassen werde, ...

Welches Buch sollte jeder Mensch gelesen haben
Jeder Mensch wird durch etwas anderes bewegt, beeinflusst, ...



MEIN HELD ;-)

SaschaSalamander 13.05.2005, 08.53 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Vielseitigkeit erwünscht

Und wieder mein Hinweis:
Wenn jemand von den Lesern ein nettes Rätsel hat, gerne einen Autor oder ein Buch vorstellen möchte, ein bisschen über sein Lieblingsbuch erzählen möchte, eine Idee für eine MachMitAktion hat oder was auch immer - dann stelle ich das im Namen dessen natürlich gerne ein ... je lebendiger und bunter dieser Blog ist, desto besser ;-)

Nicht, dass ich nicht genug Ideen hätte, im Gegenteil *g* ... aber ich freu mich einfach über Vielseitigkeit und eine größere Auswahl ... ich kann leider nicht jedes Buch lesen und nicht alle Ideen sprudeln gleichzeitig in meinem Kopf, und deswegen freu ich mich über Eure Gedanken :-)

SaschaSalamander 12.05.2005, 20.46 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Der König der Narren

Aus der Reihe Legenden von Phantásien habe ich ja bereits einige Romane (Rubrik: Rezensionen) vorgestellt. Das erste Buch, das mir davon in die Hände fiel und mich überhaupt erst auf diesen Autorenkreis aufmerksam machte: "Der König der Narren" von Tanja Kinkel.

Bis dato kannte ich Tanja Kinkel eigentlich nur als Autorin historischer Romane wie "Die Puppenspieler" oder "Die Wölfin von Rom". Sie hat übrigens auch eine sehr schöne Homepage, die ich nur empfehlen kann ... eine sehr sympathische junge Frau, die ich gerne einmal kennenlernen würde :-)

Es ist schon ein Stück her, dass ich ihren Phantásien-Roman gelesen habe, deswegen nur eine knappe Inhaltsangabe und eine kurze Meinung ...

Res ist die Tochter einer berühmten Weberin in der Stadt Siridom. Auch sie soll eines Tages eine Weberin werden. Kunstvolle Teppiche soll sie weben, die die Geschichte Phantásiens erzählen und bewahren. Aber Res hat andere Pläne, sie wird getrieben von einem unruhigen Abenteuergeist. Als ihr Land sich in großer Gefahr befindet, widersetzt sie sich der Tradition und macht sich eigenmächtig auf die Reise. Eine Katze und ein verwirrter Chinese ohne Gedächtnis werden zu ihren Weggefährten. Welche Pläne hegt die Katze? Und wer ist ihr menschlicher Weggefährte tatsächlich? Kann sie Phantásien retten?

Mir hat "der König der Narren" sehr gut gefallen. Es war nicht berauschend. Es hat mich nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Aber es war spannend, unterhaltsam und lesenswert, ließ mich auch zu den restlichen (teils eher enttäuschenden) Büchern dieser Reihe greifen. Besonders schön fand ich, dass man als Leser zwischendurch glaubt, die Beweggründe der Katze oder die Identität des Begleiters erkannt zu haben, nur um dann wieder erstaunt einer neuen Richtung zu folgen. Die Handlung wird nicht langweilig und verbindet sich am Ende nahtlos mit Michael Endes unendlicher Geschichte. Denn viele Wesen sind aufgebrochen, Phantásien zu retten, ...

Ich kann es guten Gewissens jedem empfehlen, der gerne leichte Fantasy zwischendurch liest :-)

Und sind die Cover dieser BuchReihe nicht wunderschön?

SaschaSalamander 12.05.2005, 16.04 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Kein Urlaub ohne

Cover MusashiSeit Wochen hatte ich keine Zeit mehr, in Ruhe und Muse gewinnbringend zu lesen ... ich kann es nicht mehr erwarten, bis mein zweiwöchiger Urlaub kommende Woche beginnt :-)

Vor mir liegen eine Horroranthologie, ein Frauenroman, ein Agentenkrimi, ein Erwachsenenfantasy, ein Kinderfantasy, ein Märchenbuch und - ich möchte so etwas zum ersten Mal im meinem Leben lesen, um mitreden zu können - ein HeftRoman Genre Liebe. Außerdem unzählige Mangaserien und hoffentlich bald mal der Roman um den japanischen Schwertkämpfer Musashi Miyamoto ... aber der gehört leider mir, wird also wohl eine gute Weile dauern, ...

SaschaSalamander 12.05.2005, 09.37 | (0/0) Kommentare | PL

Gefahren des Lesens

Und hier ein Zitat aus einem meiner Lieblingsbücher ... welches könnte das wohl sein?

"Schließlich versenkte er sich so tief in seine Bücher, dass ihm die Nächte vom Zwielicht bis zum Zwielicht und die Tage von der Dämmerung bis zur Dämmerung über dem Lesen hingingen; und so, vom wenigen Schlafen und vom vielen Lesen, trocknete ihm das Hirn so aus, dass er zuletzt den Verstand verlor. Die Phantasie füllte sich ihm mit allem an, was er in den Büchern las, so mit Verzauberungen wie mit Kämpfen, Waffengängen, Herausforderungen, Wunden, süßem Gekose, Liebschaften, Seestürmen und unmöglichen Narreteien. Und so fest setzte es sich ihm in den Kopf, jener Wust hirnverrückter Erdichtungen, die er las, sei die volle Wahrheit, dass es für ihn keine zweifellosere Geschichte auf Erden gab."

SaschaSalamander 11.05.2005, 22.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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