SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Fantasy

Stewart genial wie immer

stewart_abenteuer01_cover150.jpgAch ja, ich war echt riesig begeistert, als ich den ersten Teil der "Aberwitzigen Abenteuer" von Paul Stewart in die Finger bekam. Seine Jugendfantasy um Twig, Quint und Rook haben mich schon vor zwei Jahren begeistert, und genüsslich verschlinge ich seine Bücher nicht eines nach dem anderen (habe noch einige vor mir), sondern nehme sie in Abständen und mit dem entsprechenden Respekt zu mir. Jau, Stewart hat es verdient, gewürdigt zu werden ... seine Phantasie ist einfach klasse!

Heike Makatsch war mir bisher nur vom Deutschen Film ein Begriff, und damit verbinde ich wenig Gutes. Umso positiver überrascht war ich, als mir ihre Stimme dagegen sehr gefällt. Doch, kann man hören, sehr schön ...

Bisher habe ich erst die Hälfte der ersten CD gehört, aber es ist schon richtig klasse. Mir sind Fergus, seine Mutter und seine Klassenkameraden schon richtig ans Herz gewachsen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht ...

SaschaSalamander 16.04.2007, 19.57 | (0/0) Kommentare | PL

Altes Thema ganz neu umgesetzt

Eigentlich sollte man meinen, das im Bereich Fantasy langsam einmal der Markt gedeckt ist. Und wenn ich dann im Titel irgendwas mit Drachen, Elfen, Zwergen oder sonstigerlei Getier und Wesen lese, muss ich müde schmunzeln. Trotzdem les ich es gerne. Macht einfach Spaß. Wenn es dann auch noch von Rufus Beck vorgetragen wird, umso mehr. Ich lausche ihm einfach gerne. Was früher Hans Paetsch, ist mir heute die Stimme von Beck ...

Und, hey, "Drachenglut" ist sogar wirklich mal wieder erwähnenswert ... Bartimäus hat mir sehr gefallen, Drachenglut ist das Vorgängerwerk des Autors. Völlig anders im Stil, wie ich finde. Und wirklich klasse. Habe jetzt etwa die Hälfte und bin angetan. Da fällt es mir schwer, mich jetzt an ein paar Rezis, Rätsel und Gedanken zu setzen, anstatt einfach weiterzuhören!

Ein keltisches Kreuz auf dem Kirchhof wird bei Ausgrabungen gefunden ... und Michael schläft nachmittags auf dem Berg und verfügt nach dem Erwachen über eine besondere Fähigkeit, die er später mit seinem Bruder teilt. Aber die Dinge entwickeln sich völlig anders, als sie im ersten Moment der Begeisterung vermutet hatten ...

SaschaSalamander 26.03.2007, 19.06 | (0/0) Kommentare | PL

Autsch

nuyen_nijura_150.jpgVor lauter Hören und Lesen komme ich momentan schon fast nicht mehr zum Schreiben ... aber ein paar Worte zu "Nijura - das Erbe der Elfenkrone" kann ich mir nicht verkneifen. Mit ein wenig Glück habe ich eine kleine Scriptlücke bei Amazon entdeckt (naja, erfuhr erst später, dass es eine war) und auf diese Weise das Hörbuch für drei Euronen ergattern können. Eigentlich hätte ich gleich mehrere bestellen sollen *stirnpatsch* ...

Jedenfalls habe ich die erste CD fast gehört und finde es wirklich klasse. Flüssiger Stil, die Geschichte hübsch eingeleitet, die Charaktere bereits ans Herz gewachsen in ihrer ruppigen und doch liebenswerten Art.

Allerdings sind mir ein paar Formulierungen aufgefallen, deretwegen ich schmerzhaft die Zähne zusammenbeißen musste ... "sie fand eine Idee" ... "sie sah, wie er zu ihr hin kam" (wobei "sie" der Ausgangspunkt der Bewegung ist) ... und schwupps kam mir die Frage, ob da der Übersetzer seine Sache mehr schlecht als recht gemacht hat, oder ob es sich mal wieder um ein Debut einer Deutschen handelt, das schlecht lektoriert wurde ... denn nicht immer informiere ich mich vor dem Lesen über einen Autor.

Nun, Jenny-Mai sei verziehen: es handelt sich in der Tat um das Erstlingswerk einer 18jährigen deutsch-vietnamesischen Frau aus München. Ihren ersten Roman schrieb sie mit 13, aktuell arbeitet sie an einem neuen Werk, und nebenbei studiert sie Film an der New York University. Nagut, dann seien ihr diese kleinen Fehlerchen mal verziehen ;-)

Ich werde mir Mühe geben, die restlichen Schwachstellen zu ignorieren und die Handlung zu genießen ... auch, wenn es nicht leicht ist, wenn so ein Patzer ins Hirn dringt und eine Schmerzwelle hindurchjagd ... ich werde mir in diesen Momenten einfach vor Augen halten, dass diese Frau etwas geschafft hat, wovon ich schon lange träume ... in einem Alter, das schon seit über einem Jahrzehnt hinter mir liegt ...

SaschaSalamander 17.02.2007, 15.06 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Die Chronik der Unsterblichen 01

hohlbein_chronik01_150.jpgÜber die Feiertage wollte ich mich mal wieder so richtig gemütlich aufs Sofa fläzen und nichts als lesen oder hören. Nichts allzu Anspruchsvolles. Ausnahmsweise über die Feiertage auch mal nicht allzu blutig. Und dröge genug, dass ich nebenbei ein paar Arcade-Spielchen zocken oder gemütlich dösen konnte, ohne viel zu verpassen. Und ich habe es bestens getroffen, als ich "Die Chronik der Unsterblichen 01 - Am Abgrund" von Hohlbein griff.

Früher war ich ja großer Fan dieses Autors, inzwischen dagegen stehe ich ihm doch recht skepetisch gegenüber, seit er immer mehr Massenware vom Band präsentiert. Trotzdem, die mehrteilige "Chronik der Vampire" soll recht gut sein, ich habe schon viel Positives gehört. Also warum nicht ...

Andrej kehrt nach einer langen Ausbildung als Schwertkämpfer zurück in sein Heimatdorf. Und zu seinem Erschüttern findet er nahezu alle Dorfbewohner getötet und verstümmelt vor, einen mehrere Tage lang gefolterten Alten erlöst er auf dessen Flehen von seiner Qual. Da tritt ein Junge vor ihn, der sich als Frederic vorstellt und ihm erzählt, was vorgefallen war. Gemeinsam machen sich die beiden auf, die "goldenen Ritter", welche das Unheil über das Tal brachten, aufzuspüren und zu vernichten. Recht schnell wird ihnen klar, dass sie es mit der Inquisition zu tun haben, und Andrej muss erkennen, dass ER der Grund für das Leiden und die Qual in seiner Heimat war, denn ER wird gnadenlos von den Häschern des Vatikans gejagt. Auf der Flucht vor der Inquistition, auf der Jagd nach dem Rittern, auf Rettungsmission nach den verschleppten Überlegenbenden des Dores, erfährt Andrej immer mehr über sich selbst, seine Vergangenheit, seine Bestimmung und seine wahre Natur, ...

Ach, das tat mal wieder richtig gut, einen alten Hohlbein von bekannter Güte: plump, platt, voller Klischees, aber flüssig zu lesen und sehr unterhaltsam, ohne im Niveau ZU tief zu sinken. Hohlbein, wie ich ihn damals gerne gelesen habe, eben richtig gute Unterhaltung zum Entspannen und Genießen. Unzählige Anspielungen, sodass der Leser sich fragt, wenn Andrej denn endlich versteht. Ein naiver, liebenswürdiger Held, der im Laufe der folgenden Bände wohl noch eine recht drastische Entwicklung erleben wird, wie sie bereits im ersten Band begann. Eine Geschichte, wie sie schon unzählige Male in so vielen Variationen geschrieben wurde und wie sie für Freunde des Genres eben immer wieder schön ist. Ich möchte sie nicht loben, ich kann sie jedoch auch nicht zerreißen. Es ist eben ein ganz typischer mittelalterlicher Hohlbein - Fantasy. Man mag ihn oder nicht, ...

Damit wäre über das Buch für mich eigentlich schon alles gesagt. Keine Besonderheiten, die es positiv oder negativ hervorzuheben gäbe sprachlich oder ihnhaltlich. Das Hörbuch dagegen ... woooooow, da muss ich jetzt aber einige Takte ablassen. Denn als großer Liebhaber von Hörbüchern, Hörspielen und szenischen Lesungen kann ich dieses grausame Machwerk nicht so einfach unerwähnt lassen!

"Gelesen vom Autor" ist etwas, das mich immer sehr freut. Der eigene Autor, wer sonst sollte am besten wissen, wie ein Werk zu interpretieren ist, wer sonst könnte ihm soviel Gewicht verleihen. Und dann auch noch die Stimme des Autors zu hören, das ist etwas Besonderes! Wolfgang Hohlbein dagegen sollte besser darauf verzichten, seinen Lesern dies anzutun. Seine Stimme recht heiser, hoch und rauchig. Ich habe fast keinen unbegabteren Sprecher gehört (nope, ich sage Euch nicht, in welchen Genres man NOCH schlechtere Sprecher findet *rofl*) als ihn. Denn zusätzlich zu seiner unpassenden Stimme (für die er ja nichts kann und die auch keine Schande ist, nicht jeder kommt mit einem Organ wie Joachim Kerzel zur Welt) verfügt er über keinerlei Intonation. Er leiert, wie ein Erstklässer in den ersten Tagen es kaum schlechter kann. Zu Ende eines Satzes senkt er die Stimme, gleich ob er nun "ich werde Dich töten, niederes Gewürm" oder "oh ... welch Freude" sagt. Nicht jeder Sprecher beherrscht die Fähigkeit, unterschiedlichen Charakteren auch unterschiedliche Stimme und Dialekt zu verleihen, aber SO wenig Variationen habe ich bei noch keinem erlebt. Es ist schwer, nicht dabei einzuschlafen. Sein Räuspern und Krächzen dazwischen hält den Hörer jedoch davon ab. Ich frage mich, wie der Autor seinem eigenen Werk SO wenig Begeisterung entgegenbringen kann, dass man meint, er schliefe gleich selbst dabei ein.

Von der Aussprache Hohlbeins ganz zu schweigen: "er weckte es ab" - ?!?!? ich musste einige Zeit sinnieren, bis ich merkte, er wollte eigentlich "er wägte es ab" meinte. Eine "Chance" wird zur "Schangse" und ähnliche Grausamkeiten.

Dann die Umsetzung: ein Hörbuch ist lediglich der vom Sprecher vorgetragene Text. Ein Hörspiel sind verschiedene Sprecher sowie Geräusche und Musik. Eine szenische Lesung ist ein Sprecher, unterlegt von unterschiedlichen Geräuschen und ab und zu ein wenig Musik. Dieses Werk war ... äh ... nichts davon. Sondern nur schlecht. Die Musik gänzlich unpassend. Was hat Musik, die man nachmittags im chinesischen Restaurant hört, in den transsylvanischen Dörfern und mittelalterlichen Städten zu suchen? Und wenn der Autor vorlas, wie die Hufen eines Pferdes zu hören waren, dann hört man zwei Kokosnüsse gegeneinanderschlagen. Liest er vom Lärm in der Kneipe, hört man eine billige Szenerie wie aus einem uralten Computerspiel ein paar Trinksprüche johlen, zwischendurch ein Grunzen, Ächzen oder Stöhnen, wenn gekämpft und gelitten wird. Ich wage zu behaupten, dass jeder, der nur ein klein wenig Ahnung von Geräuschuntermalung hat, es besser gestalten könnte. Anfangs mag es amüsant scheinen, später scheint es lächerlich, gegen Ende wird es einfach nur lästig..

Doch, das Buch selbst ist eigentlich gar nicht mal so übel. Das Hörbuch, naja, ich finde es schon eine recht interessante Erfahrung, sich das einmal angetan zu haben. Trotzdem, wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich eher das Buch selbst. Es lohnt sich. Einer der besseren Hohlbein. Sofern man ihn nicht hören muss, ...

SaschaSalamander 29.12.2006, 09.17 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Düsternis mal anders

lukianenko_waechter01_150.jpgMomentan aktuell bei mir ist die Wächter-Trilogie. Der Film "Wächter der Nacht" letztes Jahr im Kino war ja eher so ein Mittelding, mancher war begeistert, aber der Grundtenor war eher Langeweile bei den meisten. Ich selbst fand den Film jedoch großartig und wollte unbedingt mehr davon, denn es gab zuviele offene Fragen, zu vieles war noch unklar, das Potential für sehr viel mehr deutlich vorhanden. Jetzt habe ich also endlich angefangen, das erste Buch zu lesen: "Wächter der Nacht". Danach "ächter des Tages", zuletzt "Wächter des Zwielichts" (Okt. 2006). Habe bisher zwar nur das erste Drittel des ersten Buches gelesen, bin jedoch bereits hin und weg. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, was angeblich jedoch an einer schlechten Übersetzung liegen soll. Der Inhalt jedoch - WOW, haut mich um. Vampire, düstere Gestalten, Gut und Böse und alles dazwischen einmal ganz anders als gewohnt. Herrliche Szenerie, sympathische Antihelden, eine faszinierende Schattenwelt inmitten unseres menschlichen Alltags. Vieles aus dem Film ist mir nun klarer, und ich lese das Buch, wo immer ich eine freie Minute habe. Ich kann es kaum erwarten, mehr darüber zu schreiben und Euch dieses ungewöhnliche Werk vorzustellen!

SaschaSalamander 02.09.2006, 10.20 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Grottiger gehts kaum

Derzeit höre ich "Der Greif" von Wohlgang Hohlbein als Hörbuch. Während ich früher ja hochbegeistert war von Hohlbein, hat sich diese Begeisterung angesichts so vieler unzähliger Massenware vom Band gelegt. Der Greif aber ... gut, Handlung ähnlich geradlinig und altbekannt wie die anderen Bände, aber genau wie alles, was er mit seiner Frau geschrieben hat von besonderem Reiz. Mein persönlicher Favorit aus dieser Reihe. Ich habe das Buch mehrfach gelesen, und es ist sogar das einzige Buch von ihm, das ich im Regal stehen habe. Das Hörbuch dagegen - puuuuh, das einzig Gute sind die bekannten Sprecher (Kerzel u.a.), aber die Dialoge, die Umsetzung, die Musik, die Geräusche, die Szenenwechsel, das ist alles derartig grottig. Wäre es nicht "der Greif", hätte ich nach den ersten vier oder fünf Tracks beendet, aber so höre ich mir die drei CDs komplett an. Die Rezension werde ich nicht aktuell bloggen, sondern irgendwo bei denen für Notzeiten zwischenlagern ...

SaschaSalamander 31.07.2006, 19.27 | (0/0) Kommentare | PL

Sieben Tage für die Ewigkeit

levy_ewigkeit_150.jpgNun habe ich mich zu Nicholas Sparks bekehren lassen. Und wer weiß, vielleicht gibt es noch andere gute Liebesromane, also warum nicht auch mal einen von Marc Levy lesen?

Gott und Satan schlossen eine Wette ab. Jeder soll einen Vertreter auf Erden schicken. Wer es schafft, die Menschen besser zum Guten oder Bösen zu bekehren, dem soll die Herrschaft auf ewig gehören. Schauplatz des Geschehens ist San Franzisco. Für das Gute zieht Zophia ins Feld, der Böse sendet Lukas. Während Lukas sich sofort ans Werk macht, wartet Zophia einfach einmal ab und überlegt ihren Heimvorteil (sie arbeitete bis dahin als Sicherheitsaufsicht im Hafen von San Franzisko) zu nutzen. Wie nicht anders zu erwarten, begegnen sich die beiden. Während Zophia den arroganten Mann eher unangenehm findet, funkt es bei Lukas dagegen sofort, immer wieder bittet er sie um eine letzte Chance auf einen "guten ersten Eindruck". Und bald erkennt Zophia, dass sie beide zusammengehören. Aber wie sollen sie ihren Auftrag erfüllen? Und - hätte ihre Liebe in der Zukunft jemals eine Chance?

Die Story gibt unheimlich viel her, deswegen hatte ich mir zuerst diesen Roman ausgesucht. Klar, Gut gegen Böse, Gott und Satan bzw deren Stellvertreter auf der Erde, das gab es zwar schon unzählige Male (ist halt auch einfach ein spannendes Thema), aber das macht ja nichts. Da Marc Levy ein sehr guter Autor sein soll, erwartete ich eine top Umsetzung. Aber leider war dann alles recht flach.

Die Charaktere sagten mir nicht wirklich zu. Ich mochte keinen von beiden besonders. Zophia ist kein Engel, wie man sich als Leser einen Engel vorstellt. Sie ist einfach ein naives, junges Ding, das voller Ideale jedem Menschen ein Lächeln schenkt und älteren Leuten die Tür aufhält. Lukas ist kein Dämon oder Teufel, sondern nicht bissiger als ein typischer Klischee-Anwalt oder -Finanzhai. Ich spürte während des ganzen Romanes nicht ein bisschen, dass es gefunkt hätte oder irgendetwas die beiden verbindet. Er wollte einfach stolz darauf sein, einen Engel zu erobern, und sie würde vermutlich jeden nett finden, der sich für sie interessiert.

Ich hatte dann eigentlich erwartet, dass sie jetzt so richtig mit großen Werken loslegen, die Menschen zum Guten oder Bösen bekehren und Lukas einen richtig fiesen Coup am Laufen hat. Aber außer ein paar Geschäftsverhandlungen war da nicht wirklich viel Boshaftigkeit im Spiel. Und Zophia erhielt den Rat von Freunden, zu tun, was sie schon immer getan hat: den Menschen ein Lächeln schenken, damit der Beschenkte dieses Lächeln weitergeben kann und auf die Weise alle Menschen ein wunderbares Lächeln für den Tag haben *gähn*.

Als sie sich ineinander verlieben, hatte ich auf gewaltige Funken gehofft, aber auch das war nicht zu spüren. Sie überlegen, wie sie in Zukunft zusammenleben können. Lukas soll sich zum Guten bekehren und einen Mann über die Straße führen. Als das nicht klappt, soll Zophia eine Straße im Rotlichtviertel entlanglaufen, ohne den armen Frauen zu helfen, doch sie bricht zusammen. Das halte ich für zu banal, um es als Bekehren zur "anderen Seite" zu akzeptieren!

Ansonsten - ganz nett. Keine sonderliche Spannung. Ich hätte den Roman genausogut beiseitelegen können, war aber doch daran interessiert, wie es weitergeht und ob sie nun zusammenleben werden. Aber das Ende war dann recht spontan und vor allem auch mau, als hätte der Autor keine rechte Idee gehabt, wie er das nun abschließen soll.

Und hier ausnahmsweise ein paar Worte zum Hörbuch: die Sprecherin Nana Spier hat eine angenehme, weiche Stimme. Allerdings besteht das Buch nicht nur aus Zophia (vielleicht lag es auch an Nana, dass die weibliche Hauptperson so naiv wirkte?), sondern auch aus Lukas. Und an manchen Dialogstellen war anhand von Stimmlage oder Tonfall überhaupt nicht zu erkennen, wer nun gerade sprach, nur der Inhalt gab darüber Auskunft. Das halte ich für eine große Schwäche bei einem Sprecher! Die Stellen mit Lukas, da hätte ordentlich Biss und Schmackes reingehört. Da will ich das fiese Grinsen auf dem Gesicht sehen, während der Sprecher vorträgt. Da muss sich jedes Nackenhärchen beim Leser aufstellen. Tat es aber nicht ...

Nun ja, ich habe schon von mehreren Seiten gehört und gelesen, dass die anderen Werke von Marc Levy besser sein sollen. Ich habe es nicht bereut, die Geschichte war ganz nett, aber so werde ich wohl die anderen Bücher umso besser zu würdigen wissen. Empfehlen? Hm, das werde ich erst, wenn ich die anderen gelesen habe. Dieses hier gehört schonmal nicht in die Kategorie derer, die man unbedingt gelesen haben muss.

SaschaSalamander 27.07.2006, 10.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Bartimäus

stroud_bartimaeusIII_150.jpgEs gibt zwischendurch immer wieder Bücher, die mich so richtig begeistern. Dass mich ein Buch begeistert, erkennt man daran, dass ich es nicht mehr nur zwischen Tür und Angel lese, nebenbei etwas anderes mache, sondern mich voll und ganz dem Buch oder Hörbuch widme. Und die Steigerung hiervon, wenn ich zu diesem Zweck sogar meinen Lieblingsort aufsuche: das Schlafzimmer. Und dort dann auf dem Bett in aller Ruhe genieße. Kommt selten vor und ist immer etwas Besonderes.

>Bartimäus 01< (das Amulett von Samarkand) war ein solcher Fall, der >zweite Teil< (das Auge des Golem) hat sich anfangs leider etwas gezogen und dadurch den Lesespass ein wenig gemindert. Aber der dritte Teil hat es noch einmal so richtig in sich, WOW!

Es ist einige Zeit vergangen, seitdem Nathanael alias John Mandrake gegen die Widerstandsbewegung der "Gewöhnlichen" gekämpft hat. Inzwischen ist er aufgestiegen zum Informationsminister, und er muss fleißig den Krieg in Amerika propagieren. Wirklich zufrieden ist er nicht, was er sich jedoch nicht eingestehen würde. Zudem plagt ihn sein Gewissen wegen Kitty. Und Bartimäus, seinen Diener, will er nicht mehr entlassen, zusehr fürchtet er, dass sein Geburtsname nach außen dringen könnte. Dadurch wird Bartimäus immer schwächer, er kann seine Substanz am anderen Ort nicht mehr regenerieren. Am Ende ist Bartimäus so darnieder, dass er wie ein räudiger Kobold den Dschinn Ascobol um Hilfe betteln muss, als ein Klohäuschen auf ihn geschmettert wurde, wie erniedrigend! Doch Mandrake hat kein Einsehen. Wenigstens erteilt er Bartimäus nun nur noch einen harmosen Spitzelauftrag, doch dieser entpuppt sich als ganz großes Kaliber, und der Dschinn ist sogut wie tot, als sein Meister ihn notgedrungen entlässt, um einige Tage später die Informationen aus ihm zu holen. Doch in der Zwischenzeit geschehen unglaubliche Dinge: Kitty befasst sich mit Magie und erfährt, dass sie mit Hilfe der "Pforte des Magiers" einen Kontakt zu Bartimäus am anderen Ort aufbauen kann, um ihn für den Widerstand zu gewinnen. Das Ministerium plant eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes, die Gewöhnlichen stehen kurz vor der Revolution, die Dämonen wollen sich nicht länger knechten lassen. Die Gemüter kochen. Und dann kommt es zur großen Explosion ...

Pheew, ich habe gebangt und gebebt, als ich das Buch las! Im zweiten Teil war der Wechsel zwischen unterschiedlichen Erzählperspektiven weniger gut gelungen, es hat das Ganze zusehr auseinandergerissen. Hier im dritten Teil passt wieder alles perfekt. Und das, obwohl Bartimäus nun nicht mehr nur in der Gegenwart agiert, sondern auch seine Erlebnisse mit dem Magier Ptolemäus vor rund 2000 Jahren beschreibt. Die Übergänge sind fließend: wo der Erzählstrang des einen endet, beginnt das neue Kapitel des anderen. Wirklich geschickt gemacht, Hut ab!

Auch die Charaktere wachsen immer mehr ans Herz. Sympathisch oder nicht, das soll jeder für sich entscheiden. Bartimäus bringt man wohl nur noch Mitleid entgegen, Kitty ist eine selbstbewusste junge Frau geworden, und Nathanael ... mh, er schwankt noch so zwischen Sympathieträger und Ekel. Doch zuletzt findet er seinen Weg, aber ...

Das Buch wird nicht eine Sekunde langweilig, bereits zu Beginn reißt die Handlung so richtig mit. Und dann gegen Ende spürt man bereits, dass alles auf einen bombastischen Showdown hinausläuft, wie es großartiger und actionlastiger in Hollywood nicht sein könnte!

Wirklich genial am dritten Band finde ich, wie sich alles zusammenfügt. Wie auch bei Harry Potter mag jedes Buch für sich stehen mit seinem Abenteuer, doch gegen Ende erkennt man, wie komplex durchdacht die Geschichte eigentlich ist und wiesehr auch kleine Details, die man zu Beginn kaum beachtete, später große Bedeutung erlangen werden. Obwohl ich das Buch gerade beendet habe, reizt es mich, am besten sofort noch einmal mit dem ersten Band zu beginnen. Diesmal könnte ich es mir ja als Hörbuch holen, warum nicht? Und dann noch einmal alles erleben und dieses Mal auf die Dinge achten, von denen ich nun im Nachhinein weiß, dass sie später wichtig sein werden.

Gibt es eigentlich ein größeres Kompliment für einen Autor, als dass man direkt nach Beenden seines Buches wieder von vorne beginnen möchte? Schwarzer Humor, Helden, Antihelden, eine große Verschwörung, jede Menge frecher Sprüche, eine komplexe und gut verständliche Geschichte, jede Menge Spannung, ein fast perfekter Spannungsbogen über alle drei Bände hinweg, bei "Bartimäus" passt einfach alles! Und jedem, der gerne humorvolle Fantasy liest und auch etwas "abgedrehteren" Stories nicht abgeneigt wird (oh ja, abgedreht wird es tatsächlich, als Kitty ihre große Stunde erlebt und das tut, was seit 2000 Jahren keinem Magier mehr gelungen ist), sage ich: unbedingt "Bartimäus" lesen, dieser Dschinn macht süchtig!

SaschaSalamander 20.07.2006, 10.17 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Engelchen meets Teufelchen

levy_ewigkeit_150.jpgMal wieder etwas anderes als Fantasy oder Krimi. Wenn ich schon Sparks lese und mir der Film "Solange Du da bist" gefiel, warum nicht auch mal den Roman "Sieben Tage für die Ewigkeit" hören? Eine nette Geschichte um Gott, Luzifer und eine verrückte Wette um die Weltherrschaft, dazu ein wenig Liebe zwischen Engelchen und Teufelchen. Klingt ganz nett. Und bisher ist es das auch: nett. Nicht mehr und nicht weniger. Aber es müssen ja nicht nur Highlights sein, und der Anfang ist schonmal recht hübsch. Mal sehen, wie sich die Story entwickelt und ob der Autor diesem vielversprechenden Thema gerecht werden kann.

SaschaSalamander 19.07.2006, 10.07 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Nach schwachem zweiten Teil nun krönender Abschluss

Und während im Ohr der Krimi seinem Ende entgegengeht, lese ich am dritten und letzten Teil der Bartimäus-Trilogie "Die Pforte des Magiers". Ich hatte nicht allzu hohe Erwartungen, da der zweite Teil ganz nett aber etwas schwächlich war. Der dritte Teil dagegen - ich bin so richtig begeistert und im Lesefieber. Der Autor hat wieder alle Register gezogen, seine Leser zu fesseln. Bartimäus wirft mit rotzfrechen Sprüchen um sich, der Leser schwankt zwischen Sympathie und Abneigung gegenüber Mandrake / Nathanael, Kitty kämpft erfolgreich gegen den Widerstand, und sogar ins alte Alexandria vor über 2000 Jahren reist der Leser mit dem Dschinn. Waaah, ich würde es am liebsten in einem Rutsch beenden!

SaschaSalamander 14.07.2006, 14.14 | (0/0) Kommentare | PL

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