SaschaSalamander

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Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers

hoecker_schnitzel_150_1.jpgIch habe noch keine Rezension geplant, vorerst fällt mir auch nix ein für heute, aber ich habe ja noch so einige Rezensionen "auf Halde". Der Winter ist vorbei, und man sucht wieder nach netten Spazierwegen und Möglichkeiten für Outdooraktivitäten. Außerdem sind Leseratten, die das Hobby "Geocachen" bis dato noch nicht kannten, spätestens seit FÜNF von Ursula Poznanski auf den Geschmack gekommen. Auch, wenn diese Rezension schon von August 2008 ist, denke ich trotzdem, dass sie jetzt sogar umso aktueller ist. Also, mit etwas verspätet, hier mein damaliger Eindruck zum Buch AUFZEICHNUNGEN EINES SCHNITZELJÄGERS ;-)

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"Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers", dieser Titel klang mal absolut interessant. Schnitzeljagd ist nämlich klasse. Mal sehen, worum es in diesem Buch geht ... und jau, es ging tatsächlich um die moderne Form der Schnitzeljagd, nämlich das Geocaching (sprich: Geokäsching). Und noch dazu von einem der Comedians, die ich recht gerne sehe, nämlich Bernhard Hoecker.

Mit viel Witz und Ironie beschreibt Hoecker die Freuden und Leiden des Cachens. Es ist kein Roman, es ist kein Fachbuch, es ist einfach eine Art Auflistung einzelner Punkte dieses Themas in eine recht grobe Form, um dann zwanglos und frei von der Leber weg darüber zu philosophieren, was es für die Cacher so interessant macht, mit einem kleinen Gerät durch die Pampa zu tigern, ein winziges Döslein zu finden und dann sich zu freuen wie Bolle, dass man im Internet wieder einen weiteren Log verzeichnen kann. Es werden viele Begriffe erklärt, etwa Log, Multicache, Travelbug, Coins, Nightcache, Muggel und mehr. Und immer wieder folgt eine Anekdote auf die nächste.

Das Hörbuch ist vorgetragen vom Autor himself, was mich sehr freut. Er hat eine recht klasse Art zu erzählen. Schnell, hektisch, aber mit ruhiger, leiser Stimme. Ich finde ihn trotz oder gerade wegen seines vielen Wuselns, Abschweifens und Übertreibens einfach klasse. Er nimmt sich selbst sehr gerne dabei auf die Schippe und zeigt dem Leser überdeutlich, wie das Kind im Manne aussieht, wenn es mal geweckt wurde und nun nach Action verlangt. Ich sehe richtig das spitzbübische Lächeln in seinem Gesicht, wenn er beschreibt, wie er den Schatz gefunden hat und dann natürlich seine Frau oder Tobi (seinen Kumpel und Techniker, den er mal irgendwo unter einer Brücke aufgegabelt hat, verlaust, ausgesetzt und völlig verwahrlost) erst einmal suchen lässt, bis diese ihn finden und er ihnen großzügig eröffnen kann, wie schwer das Versteck war und dass ER das NIE gefunden hätte. Und natürlich zwischendrin einmal Tobis Zwischenwort (statt Vorwort), der es natürlich genau umgekehrt erzählt und beschreibt, wie er es seinen Freund zuerst finden lässt und dann dessen überschwängliche Freude und so weiter. Eben wie die Kinder im Sandkasten, verspielt, witzig, rotzfrech und ständig abgelenkt vom nächsten Abenteuer.

Ich kann mir vorstellen, dass manchen die dauerhaften Übertreibungen und die hastige Stimme zuviel werden. Und auch, wer wirklich eine fachliche Anleitung fürs Cachen sucht, sollte lieber im Internet ein paar FAQs lesen statt dieses recht ausführliche Werk mit all seinen spannenden aber nicht hilfreichen Ausschmückungen zu lesen. Hoecker macht eben schon zu Beginn klar: wenn er beginnt, von seinem Hobby zu erzählen, dann ergreifen alle, die ihn kennen, die Flucht. Und wer es nicht rechtzeitig schafft, dem zu entfliehen, dem drohen Gehirnwäsche, blutige Ohren und ein schauriger Wahnsinn, sobald er in Zukunft nur das Wort "Geocaching" hört.

Das heißt, dieses Buch oder Hörbuch sollte wirklich nur hören, wer einerseits begeistert vom Geocachen ist oder andererseits Hoeckers eher ungewöhnlichen hintergründigen Humor (sehr gut versteckt hinter all den platten Sprüchen und tumben Albereien ist er tatsächlich zu finden! Zumindest, wenn man sich nicht von den vordergründigen Übertreibungen ablenken lässt) mag. Und wer wie ich beides liebt, für den ist es ein absolutes MUSS, und der wird von "Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers" in jeder Hinsicht begeistert sein!

SaschaSalamander 01.06.2012, 11.51 | (0/0) Kommentare | PL

Beim ersten Sonnenstrahl

minden_sonnenstrahl1_1.JPGINHALT

Davids Eltern werden 1862 nach dem Besuch der Weltausstellung in London getötet, die Unterlagen für eine neue Erfindung des Vaters werden gestohlen. David ist dabei, als seine Eltern getötet werden, doch er selbst wird im letzten Moment von einem seltsamen Unbekannten gerettet. Er lebt fortan bei seiner Großmutter, die Jahre vergehen, er arbeitet als Schriftsteller, findet jedoch keinen rechten Anreiz im Leben. Auch fühlt er sich immer wieder beobachtet, bis er diesem Wesen eines Nachts folgt und auf seinen Retter trifft: den Gargoyle Zahar, seinen Beschützer, seinen nächtlicher Schatten. Vom ersten Moment an spüren beide die innige Verbindung, doch hat ihre Liebe überhaupt eine Zukunft?


DREI TEILE

Und wieder ist es Inka Loreen Minden gelungen, mich zu verzaubern, zu begeistern und - nach einem gemeinen Cliffhanger frustriert zurückzulassen. Selbst schuld, ich könnte ja auch warten, bis nach drei Teilen auf dem Kindle die gesamte Geschichte als Buch erscheinen wird. Aber ungeduldig wie ich bin, konnte ich wieder einmal nicht warten ;-)


CHARAKTERE

Die Charaktere sind angenehm ausgearbeitet. Die Autorin hat das ungewöhnliche Talent, in kleinen Nebensätzen sehr viele Inhalte zu packen. Dadurch gelingt es ihr, den Text an sich kurz zu halten, gleichzeitig jedoch viele Informationen unterzubringen ohne den Leser zu erschlagen. Dadurch gewinnen die Charaktere sowie die Handlung eine für das Genre ungewöhnliche Tiefe, die mich jedes Mal aufs Neue erstaunt.

Schön finde ich an BEIM ERSTEN SONNENSTRAHL die Verteilung der Rollen der beiden Protagonisten, keiner von ihnen ist unterlegen oder steht über dem anderen. Sie haben beide ihre Stärken und Schwächen, in denen sie sich hervorragend ausgleichen. David als Mensch kennt unsere Gesellschaft, beherrscht die moderne Technik, er darf frei leben, er kann Zahar mit Speisen versorgen, ihm ein sauberes Bad anbieten, ihn bei sich willkommen heißen. Doch er hat den Tod seiner Eltern nicht verwunden, er lebt als Außenseiter und spürt, dass ihm etwas Wichtiges im Leben fehlt. Zahar ist mächtig, er hat Klauen und Schwingen, kann fliegen und ist weise. Doch er ist unter den Gargoyles ein Ausgestoßener um Davids willen, und ein Fluch, der über all den Gargoyles lastet, macht ihn verwundbar. So also begegnet der Leser zwei starken Männern, die dennoch scheu und vorsichtig aufeinander zugehen, die Möglichkeiten ihrer neuen Bindung langsam austesten.


HANDLUNG

Die Handlung, wie bereits erwähnt, ist erstaunlich komplex und gut in die Romance eingearbeitet. Zu Beginn dachte ich, es ginge lediglich um den Mord an den Eltern und die gestohlene Erfindung. Doch als Zahar die Bühne betritt, gewinnt der Roman an Tempo. Die Großmutter scheint mehr zu wissen, als sie vorgibt, der Mord an den Eltern erscheint vor einem neuen Hintergrund, die Welt der Gargoyles und Dämonen entfaltet sich vor den Augen Davids und birgt ihre ganz eigenen Regeln und Gesetze. David erfährt mehr über das Leben und Wirken seines Vaters, und gerade, als es richtig spannend wurde und der Kindle gar nicht so schnell umblättern konnte, wie ich lesen wollte - hört die Geschichte auf. Fortsetzung folgt ... und jetzt heißt es warten ;-)


FANTASY, HISTORISCHER ROMAN

Der Fantasyanteil der Geschichte ist angenehm und ungewöhnlich. Das Thema ist noch nicht allzu verbraucht, deswegen liest es sich recht erfrischend, ich konnte das Kommende nicht vorhersagen, freute mich über neue kreative Ansätze und bin schon sehr gespannt, in den kommenden Bänden die Welt der Gargoyles näher kennenzulernen. Denn in einer Welt, in der es Gargoyles gibt - gibt es auch Magie, Davids Familie besteht aus Magiern, sodass auch hier interessante Elemente in die Geschichte eingewoben werden können.

Auch der historische Hintergrund ist sauber recherchiert, das Bild des viktorianischen London wird vor den Augen des Lesers lebendig. Ob nun die detailgenaue Beschreibung der Weltausstellungshalle, die dort präsentierten Erfindungen, das Alltagsleben in London, der Aufbau der Stadt, fast als würde Minden uns eine kleine Zeitreise schenken.


EROTIK

Ach ja, und das Wichtigste natürlich noch: Erotik. Hier eher noch ein Nebenplot, der wohl bald deutlich intensiver wird. Aber bereits im ersten Teil der Geschichte spürt man die innige Verbindung, wird mitgerissen von den Emotionen und darf bereits einige heiße Momente erleben. Die Sprache passend zum Inhalt etwas ruhiger, sanfter in den entsprechenden Szenen, noch müssen die beiden Männer sich erst annähern, und ich bin schon gespannt, wenn es dann bald selbstbewusster wird ;-)


FAZIT

Teil Eins konnte mich also in jeder Hinsicht überzeugen. Und ich frage mich, ob ich mir den zweiten Teil und somit den nächsten Cliffhanger antun soll, oder ob ich nicht doch einfach auf das gesamte Buch warte. Aber wie ich mich kenne ...

SaschaSalamander 29.05.2012, 09.19 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Freigang - warum es sich unter allen Umständen lohnt, Buddhist zu sein

malone_freigang_1.jpgAUTOR, HINTERGRÜNDE DES BUCHES

Calvin Malone wurde 1951 in Deutschland als Sohn einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren. 1992 kam er für Körperverletzung ins Gefängnis, wo er derzeit noch inhaftiert ist und bereits verschiedene "prisons" und "correction centers" durchlaufen hat. In diesem Buch schildert er, wie er während seiner Haft mit dem Buddhismus in Berührung kam, wie dieser ihn veränderte und wie er ihn nun lebt. In einem Umfeld, das sosehr von Gewalt, Ablenkung geprägt ist und scheinbar so wenig Raum lässt für Meditation und sanftmütiges Wesen. Doch Malone beweist dem Leser, dass gerade hier Großes gewirkt werden kann durch kleine Gesten, liebevolle Worte und das rechte Maß an Zurückhaltung.


GENRE

FREIGANG ist kein Lehrbuch über Buddhismus. Zwar gibt es im Anschluss an seine Erlebnisse auch eine kurze Erklärung sowie ein paar Anregungen zur Meditation in diesem besonderen Umfeld, doch dies ist nicht Kern des Buches. Inhalt ist vielmehr das Erleben seines Alltages sowie die praktische Umsetzung und Anwendung. Auch werden seine Geschichten nicht chronologisch erzählt, denn Ziel ist nicht die Wegbeschreibung der "Wandlung". Als Ziel des Buches empfand ich die Beschreibung seiner Erlebnisse, um auf diese Weise andere Menschen an den Auswirkungen seiner Religion teilhaben zu lassen. Dies ist bewegend und glaubwürdig gelungen.


RELIGIONSÜBERGREIFEND

Das Schöne finde ich unter anderem auch, dass der Leser nicht von einer blinkenden Werbekeule erschlagen wird. Den Untertitel "warum es sich unter allen Umständen lohnt, Buddhist zu sein" könnte Problemlos ersetzt werden durch "Christ", "Jude", "Moslem", "Hindu", "Taoist" oder oder oder ersetzt werden. Denn was Malone praktiziert, das ist Nächstenliebe und Achtsamkeit, die in allen Religionen gelehrt wird. Dadurch erreicht der Autor, dass die Leser nicht mit fremden Philosophien erschlagen werden oder zu etwas bekehrt werden, sondern er - um es christlich zu sagen - "legt Zeugnis ab". Und dies ist die beste Methode, wenn man anderen Menschen seine Überzeugung nahebringen möchte: unaufdringlich, geduldig, als Vorbild.


"WAS KANN ICH ALLEINE SCHON BEWIRKEN"

Der Strafvollzug ist ein eigener Mikrokosmos, den ein Außenstehender sich oft nicht vorzustellen vermag. Es gelingt Malone sehr gut, dem Leser einen Einblick in den amerikanischen Gefängnisalltag zu vermitteln. Und diesen zwar knallhart und direkt zu präsentieren, dabei aber auch die Chancen aufzuzeigen, die sich für ihn daraus ergeben.

Zu den Geschichten selbst: der Autor beschreibt verschiedene Situationen, in denen ihn unangenehme Menschen herausforderten und wie er mit dieser Herausforderung umging. Er macht Menschen, die ihm Probleme bereiten, zu Lehrern, denn sie zeigen ihm seine Schwächen und helfen ihm diese aufzulösen. Man denkt sich oft "ach, was soll ich schon ausrichten" oder "ist doch nur eine Kleinigkeit, nur ein Moment". Wie oft schon hat jeder von uns gesagt "nein, wenn der mir immer so blöd kommt, den lade ich bestimmt nicht ein / den lächle ich bestimmt nicht an / dem werd ich was erzählen". Hier wird wunderschön beschrieben, wie auch ein winziger Moment große Auwirkungen haben kann und warum es sehr wohl von Bedeutung ist, ob ich lächle oder schimpfe, ob ich mich vom Zorn davontragen lasse oder dem anderen vergebe.

Einzelne Geschichten komplett wiederzugeben ist im Rahmen der Rezension nicht möglich. Aber ein paar Schlüsselmomente, die dennoch keine Spoiler sind, möchte ich gerne nennen: Malone hört das Gespräch zweier Rassisten, einer von ihnen hat Hunger, und so bietet er ihm von seinem Essen an, egal ob sie zur gleichen Gruppierung gehören, denn Hunger kennt keine Nationalität. Ein Päckchen Suppe, eine kleine Geste, mit unglaublich bewegender Auswirkung. Er lädt einen Menschen zu seiner Weihnachtsfeier ein, den er eigentlich nicht mag, ohne zu erahnen, welche große Bedeutung dies für den Gast hat. Einem Insassen, der überall aneckt, gibt er etwas zur Aufbewahrung, dieser hintergeht ihn, und statt ihn zu strafen geht Malone freundlich auf ihn zu - was dazu führt, dass der andere ihn respektiert und Tage später ein tragisches Ereignis verhindert werden kann.

All diese kleinen Gesten sind Kleinigkeiten. Sie erfordern jedoch Mut, Respekt und Achtung vor dem anderen. Es sind Gesten, die jedem von uns möglich sind, niemand kann sich herausreden und sagen "was kann ich alleine schon bewirken". Denn Malone zeigt, wie hoch unsere Eigenverantwortlichkeit ist und wieviel zu bewegen uns tatsächlich in unserem Umfeld möglich ist.


KLEINE ANMERKUNG

Es ist unwichtig, führt zu keinerlei Punktabzug und geht im Textfluss unter. Dennoch würde ich für die nächste Auflage empfehlen, dass jemand das Buch noch einmal überarbeitet, speziell im Hinblick auf die dass / das - Problematik. Da schien es dieses Mal ein paar Verwechslungen zu geben ;-)

Schön finde ich übrigens auch den Titel, denn er zeigt auf, wie es möglich ist, trotz der Umstände innere Freiheit zu finden. Innere Freiheit sogar im Gefängnis, ein sehr schönes Bild, das die Auswirkungen der buddhistischen Praxis sehr schön erklärt.


FAZIT

FREIGANG ist ein bewegendes Buch, das religionsübergreifend gelesen werden kann und dazu motiviert, endlich selbst aktiv zu werden. Achte Deinen Nächsten, liebe Deine Feinde, denk nach bevor Du im Zorn etwas zerstörst. Und sei Dir bewusst, dass Du etwas bewirken kannst, egal ob auf Arbeit, in der Familie oder gar an kalten, gefährlichen Orten wie einem Gefängnis. Die Geschichten treffen ins Herz, Malone und seine Freunde, Lehrer und Mitinsassen bleiben dem Leser noch lange im Gedächtnis.

SaschaSalamander 24.05.2012, 12.00 | (0/0) Kommentare | PL

Serial Sausage Slaughter

In >GROßSTADTAUGEN< lernte ich David Füleki kennen, bei Facebook habe ich immer wieder kleine Einblicke in seine Gedankenwelt und sein Arbeiten erhalten, >BLUTROTKÄPPCHEN< war mein erster Manga von ihm. Doch schon nach den Großstadtaugen sah ich mich als Fan seiner Werke, er hat einen so ungewöhnlich schrägen Humor, einen so detailreichen und doch abgefahrenen Blick auf die Dinge, dass ich gar nicht anders kann als begeistert zu sein. Es gäbe viel zu erzählen über sein Schaffen, sein Werk, aber das überlasse ich lieber im selbst, er bietet den Fans viel Möglichkeit, ihn kennenzulernen, ob nun bei >Facebook<, auf seiner >Homepage< oder auf anderen Internetseiten wie Deviantart, Animexx und Co. Bei Facebook schreibt er in seinem Profil über sich: "Herr Füleki wurde 1985 auf einem alten Indianer-Friedhof ausgebuddelt und dann nur noch mit Abfällen gefüttert. Kein Wunder, dass er schließlich zum Comiczeichner und gemeingefährlichem Ladendieb wurde." Nein, man muss nicht alles verstehen. Man muss sich einfach darauf einlassen und die herrlich schrägen Inhalte wirken lassen ...

Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel sagen. Nur soviel: Ein brutaler Würstchenkettenwürger geht um und hinterlässt ein Blutbad des Grauens an seinen Tatorten. Schirmann ermittelt, er ist ein genialer Kopf, doch er kann den Anblick blutiger Leichen nicht ertragen. Also stellt man ihm den abgebrühten Entoman zur Seite. Schirmann erkennt nach und nach die Verbindungen des Falles, und er muss über sich hinauswachsen und tief in seiner verdrängten Vergangenheit schürfen, um das Rätsel des Würtchenkettenwürgers zu lösen.

Das Besondere an SERIAL SAUSAGE SLAUGHTER IST, dass es sich um ein interaktives Projekt im Internet handelte. Der Autor nahm Vorschläge seiner Fans entgegen und brachte diese in den Manga ein. Erinnert an Improvisationstheater, bei dem das Publikum einfach Worte auf die Bühne ruft. Und ich finde es faszinierend, wie Def (David Füleki) es geschafft hat, trotz teilweise sehr schräger Vorgaben eine in sich stimmige Handlung zu gestalten und spontan zu reagieren, die Handlung entsprechend anzupassen und stellenweise auch eine völlig neue Richtung dabei einzuschlagen. Klar, man darf keinesfalls mit der Logikbrille kommen oder gar mit "uuuunrealistisch" daherkommen, aber das ist ja auch nicht sein Ziel, denn seine Werke stechen hervor durch absurde Komik, Geschmacklosigkeit, Selbstironie und geniale Gedanken hinter den nach außen zusammenhanglosen Szenen.

Wie schon in Blutrotkäppchen ist das Editorial, das Nachwort, die zusätzliche Info eigentlich wieder das Beste am ganzen Manga und sorgt dafür, dass man direkt nach Beenden der Lektüre noch einmal von vorne lesen muss. Hier schildert Def, welche Vorschläge eingereicht wurden, die er in seinen Manga einbaute. Die meisten konnte ich finden, bei ein paar wenigen wusste ich dies nicht mehr, also gleich nochmal auf die Suche gehen. Ein paar Stichworte gefällig?

Et voila: CSI-Käsebällchen, This Cake is a lie, ein Gummihuhn mit Nagel, ein Geisterschwein, ein Vuvuzela-Bläser, Tisch-Man, Handlungsort Chemnitz mit Showdown am Schlossteich, eine Gehhilfe, Titten, eine Anspielung auf Werner-Comics, ein Opa im Tutu, der Companion Cube, Angela Merkel, eine Therapiegruppe zur Resozialisierung von psychopathischen Clowns, ein Sklave in Ketten ... na, reicht das, um zu zeigen, was Euch in SERIAL SAUSAGE SLAUGHTER erwartet? Mal ehrlich, eine Reizwortgeschichte aus diesen Begriffen dürfte jeden Deutschlehrer vor die Herausforderung seines Lebens stellen, aber Def hat es geschafft und daraus sogar tatsächlich eine zusammenhängende, sinnvolle und in sich stimmige Story gestrickt, Hut ab!

Und wie man es von ihm kennt, zeichnet er skandalös, geschmack- und hemmungslos und fernab jeglicher Political Correctness. Eben sein ganz eigener Stil, den man nicht wirklich beschreiben kann. Man sollte auf jeden Fall im Internet über seine Homepage surfen, wenn man ihn nicht kennt, und sich vor dem Kauf erst einmal informieren, was einen da erwartet. Und dann scheiden sich schnell die Lager, denn nicht jeder kann etwas mit seiner ungewöhnlichen Art anfangen. Aber wer die versteckte Kunst hinter Leichen, Titten und Opas im Tutu zu erkennen vermag und dabei gerne ein wahnsinniges Lachen von sich gibt, der wird auch SERIAL SAUSAGE SLAUGHTER wieder lieben.

Und für mich heißt es nun sehnsüchtig warten, bis im September seine nächstes Veröffentlichung 78 TAGE AUF DER STRAßE DES HASSES erscheint. In der Zwischenzeit amüsiere ich mich im Internet und bin von Tag zu Tag immer wieder ein Stückchen mehr begeistert über seinen Ideenreichtum. Und hoffe natürlich, viele andere Leser mit meiner Begeisterung anzustecken ;-)


SaschaSalamander 23.05.2012, 08.56 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Unland

INHALT

Franka ist neu im Haus Eulenruh. Ein Erziehungsprojekt, das die Sozialpädagogen Vera und Andreas Kämpf führen. Es fällt ihr nicht leicht, sich in die Gruppe einzufügen, doch in den Zwillingen Lizzie und Ann findet sie bald Freunde, und auch Ricardo ist gar nicht so übel. In der Schule ist sie aufgrund ihres burschikosen Auftretens und ihrer eigenwilligen Art von Beginn an ein Außenseiter. Als Bewohnerin von Eulenruh hat sie sowieso keine Chance, denn das Dorf beäugt das Projekt mit kritischem, unwilligem Blick. Bald geschehen seltsame Dinge, Franka fühlt sich beobachtet, und die Stromausfälle im Dorf häufen sich. Dann ist da noch das Ruinengelände namens Unland, das von einem gefährlichen Zaun geschützt wird und zu dem Franka auf ihre Fragen nur düsteres Schweigen erntet. Die Ereignisse spitzen sich zu, und bald wird aus dem seltsamen Gefühl eine reale Bedrohung ...


CHARAKTERE

Die Charaktere finde ich neben der Sprache das Besondere, was dieses Buch ausmacht. Geschildert aus der Perspektive von Franka, hat der Leser in sie natürlich den größten Einblick. Doch auch die anderen Figuren werden sehr gut vorgestellt und schrittweise immer klarer. Alle, die in Eulenruh leben, haben eine bewegte Vergangenheit. Sie sind Außenseiter und tragen ihre eigene Last, ihr eigenes Geheimnis. Zu Beginn erscheint vieles, was sie tun, ungewöhnlich, doch Toleranz wird in der Gruppe großgeschrieben, und je besser Franka die anderen kennenlernt, desto mehr fühlt sie sich ebenso wie der Leser zu ihnen hingezogen. Selbst die anfänglichen Unsympathen werden mit der Zeit zu Sympathieträgern. Anders sieht es in der Schule aus, wo Franka von Beginn an gemobbt wird. Die Mitschüler bleiben bis auf eine Freundin dort eher blass, sie dienen als Statisten mehr ihrer jeweiligen Rolle als einer ausführlichen Charakterstudie.

Was mir gefällt ist, wie nebenbei Themen eingewoben werden, ohne sie zum Hauptthema das Buches zu machen. Jeder Charakter hat seine eigene Persönlichkeit, die Themen reichen von Kleinkriminalität (z.B. Graffity) über Homosexualität, Schulproblemen, virtueller Realität, Mobbing hin zu Mord und Missbrauch durch die Eltern. Die Autorin urteilt nicht, sie erzählt. Auf diese Weise vermittelt sie ein sehr glaubwürdiges Bild von ihren Figuren, die täglich darum kämpfen, nicht mehr als Außenseiter zu gelten, etwa Matthias mit Wut und Aggression, Lizzie mit ihren Verführungskünsten, die Fünfjährigen mit Schweigen, Franka mit Kämpfernatur und Tatendrang.

 
SPRACHE

Wie bereits erwähnt, ist auch die Sprache des Buches etwas ganz Eigenes. Das Buch ist in der Ich-Form aus Frankas Sicht geschrieben, und Franka ist eine Berliner Göre. Der Schreibstil ist also zwar einem hochdeutschen Buch entsprechend, dennoch fließt hier und da unauffällig eine falsche Berliner Grammatik ein, und natürlich hat Franka keine Hemmungen, auch Wörter wie Vollhorst, Scheiße und ähnliche in den Mund zu nehmen. Es ist als Jugendbuch absolut geeignet, keinem Leser werden vor Scham die Ohren abfallen, das Maß ist sehr gut gehalten, niemals werden die Ausdrücke zuviel oder zu unangenehm.

Auch verwendet die Autorin sehr viele Metaphern und Personifizierungen, die dem Buch Leben und Atmosphäre verleihen. Obwohl das Buch sehr dicht gefüllt ist mit diesen Stilmitteln, wirkt es nicht überladen. Die Bilder fügen sich in das Bild, der Text ist ein großes Ganzes, in dem nichts Unpassendes hervorsticht. Die Autorin gehört für mich zu den wenigen, denen es tatsächlich gelingt, >mit Worten zu malen<. Sie braucht keine Adjektive, um ein Gefühl zu beschreiben, sie versetzt den Leser selbst in die Lage des Protagonisten.

Durch das Malen entsteht eine tiefe Symbolik, die in dem Buch auf Kommendes verweist. Schon der Traum Frankas in der ersten Nacht ist sehr bildgewaltig. Sie ist umgeben von hohem Gras, es wächst, immer höher wächst es, droht sie zu verschlingen. Die Natur erobert ihr Reich, der Mensch nur ein unbedeutender Teil der Erde, Bedrohung für Franka lauert in harmlosen, sie alltäglich umgebenden Dingen, nicht einmal das beständige, verlässliche Wachsen und Wandeln der Natur bietet noch Sicherheit. Der düstere See, der gleich einer zähen Ölmasse die darin Schwimmenden umschließt, und die Sonne verreckt oben in den Baumkronen, kein Licht dringt hinab auf die Lichtung. Es ist so still wie im Inneren einer toten Uhr. Eine tote Uhr, das impliziert das Ende der Zeit, das Ende dessen, was unantastbar scheint, das Ende aller Dinge. Ein Kleid wird dreckig, das Kleid einer bis dahin unangetasteten, strahlenden Figur, doch auch sie bekommt Flecken, ihr Glanz erlischt. Oh, ich könnte in dieser Sprache versinken!


GENRE

Schön finde ich, wie Antje Wagner sich geschickt den Schubladen der gängigen Genres entzieht. Statt dessen bringt sie Elemente verschiedener Bereiche in ihr Buch ein, ohne jedoch alle Ansprüche zu erfüllen. Es gibt Fantasyelemente (wobei diese stark von der Interpretation abhängen, reines Fantasy ist dieses Buch keinesfalls), es gibt Thrillerelemente (die Spannung, das drohende Unheil, die Verbrechen, aber dennoch kein Thriller), es beinhaltet Teile eines Entwicklungsromanes und einer Charakterstudie (was jedoch sich stark in die Mystery-Elemente und den Thrill einfügt und eher ein Teil des Ganzen als ein eigenes Genre darstellt). Nein, das Buch braucht kein Genre. Es steht für sich, es schildert die Schicksale mehrerer Jugendlicher und lässt den Leser einen intimen Blick auf das Innere der Protagonisten werfen.


SOUNDTRACK

Im Buch wird sehr viel Bezug zur Musik genommen, die Franka hört, die Texte fließen in den Roman ein, tragen ihre eigene Bedeutung in sich. Die jeweiligen Titel werden von der Autorin am Ende nochmals aufgezählt, sodass der Leser sich, wenn er möchte, seine eigene CD zum Buch erstellen kann oder auch auf neue Titel aufmerksam wird. Eine nette Idee und ein schönes Goodie am Schluss.


NACHGESCHMACK

Ein einziges Problem hatte ich mit dem Buch: das Ende. Ich habe es einige Tage auf mich wirken lassen. Mit dem Ergebnis, dass das Buch mir noch immer sehr gefällt und ich es absolut empfehlen kann, weil es einfach etwas Besonderes ist. Trotzdem wurde der bis kurz vor Ende uneingeschränkte Lesegenuss etwas getrübt, und mir hing das ziemlich nach. Im Internet hat die Autorin bei >Literella< dazu Stellung genommen.

Ich finde die Erklärung sehr einleuchtend. Und im Hinblick auf die Starke Symbolkraft des Buches ist das durchaus nachvollziehbar, sodass ich jetzt mit diesem Wissen auch für mich abschließen kann und sagen "eine tolle Idee, dieser Twist am Ende". Von alleine, gebe ich allerdings zu, wäre ich nicht darauf gekommen, mir war dieser Bruch zwischen "Real" und "Fantasy" (so nenne ich es, um nicht zu spoilern) zu heftig und ließ mir zu viele Fragen offen. Aber, wie gesagt - ein Ende, bei dem man zwischen den Zeilen lesen muss und die Dinge keinesfalls so sehen darf, wie sie scheinen. Etwas, das während des kompletten Buches gefordert wird und den Leser am Ende dann doch unter Umständen überfordert. Trotzdem - ich würde es auf jeden Fall empfehlen, Ende hin oder her!


FAZIT

Der Autorin gelingt es, mit ihren Worten leuchtende Bilder zu malen. Handlung und Äußerlichkeiten treten in den Hintergrund, um Raum zu schaffen für Symbolkraft und Innensicht. UNLAND ist ein Buch, das nach der Lektüre noch lange nachwirkt. 

SaschaSalamander 22.05.2012, 08.43 | (0/0) Kommentare | PL

Moths

skylark_moths_1.jpgINHALT

Jonathan ist Direktor im Naturkundemuseum, privates Hobby sind seine gesammelten Exemplare besonderer Falter. Als ihm ein ungewöhnliches Exemplar eines Totenkopffalters begegnet, ist er begeistert. Doch kurz darauf ist der getötete und präparierte Falter verschwunden, fast als hätte er den Glaskasten gesprengt und wäre davongeflogen. Auf Arbeit begegnet er kurz darauf dem geheimnisvollen Maurice, der sich sehr für einen alten Falter in den Archiven des Museums interessiert und diesen entwendet. Die Ereignisse überstürzen sich: wohin ist der Totenkopffalter verschwunden? Warum interessiert sich erst Maurice und später eine Studentin für den alten, fast zerfallenen Falter im Archiv? Außerdem beginnt auf einmal Eliot, sein bester Freund, der mit einer Frau verheiratet ist, die Zuneigung Jonathans zu erwidern. Und auch Maurice beginnt ihm Avancen zu machen. Was ist das Geheimnis der Schmetterlinge? Und was ist es, das ihn auf einmal an Maurice anzieht?


THEMEN

Auch, wenn Jonathan erst im Laufe des Buches auf die Antwort kommt, so dürfte es kein Spoiler sein, wenn ich sage, dass es in diesem Buch auch um Vampire geht. Recht schnell ist dem Leser klar, warum Maurice auf der Kamera nicht zu sehen ist, woher der unangenehm süßliche Geruch kommt und was es mit dem seltsamen Falter auf sich hat.

Die beiden Themen "Vampire" und "Schmetterlinge" wurde hier wunderschön verwoben. Assoziiert man die Nachtwesen doch eher mit Fledermäusen und anderen dunklen Tieren, so hat Justin sich hier einmal auf ungewohntes Gebiet gewagt. Eine Idee, die durch die Figur Renfields in Bram Stokers DRACULA zwar sehr schön als Vorlage dargeboten aber bisher wenn überhaupt dann nur sehr selten umgesetzt wurde (mir ist keine entsprechende Literatur bekannt).

Für das Thema Vampire selbst hat der Autor einen eigenen Kosmos erschaffen, sich teils auf den klassischen Mythos bezogen, etwa das fehlende Spiegelbild, das Schlafen am Tage, die Ermattung Claudias (die Parallelen zur Figur der Lucy Westenraa bei Bram Stoker aufweist), andererseits aber die bekannten Pfade verlassen. So sind die Vampire hier auf keine Einladung angewiesen und sind auch nicht zwingend auf menschliches Blut angewiesen. Auch ein ungewöhnlicher Trank, der Maurice für kurze Zeit besondere Fähigkeiten verleiht, wurde in die Geschichte eingewoben. Kurz, das Thema wurde geschickt aufgegriffen und dabei doch innovativ umgesetzt, sodass es etwas ganz Eigenes darstellt. Kein Schmachtschinken a la Meyer, keine künstliche Reihe wie Lara Adrian oder J R Ward, sondern einfach ein spannender Einzelband, der sich geschickt den Vergleichen zu anderer Vampirromantik entzieht.

Auch die nebenbei eingestreuten Informationen über Falter bzw Schmetterlinge wurden gekonnt in die Geschichte eingebaut. Man erkennt die Recherche des Autors, zugegeben animiert sie sogar stellenweise dazu, selbst nachzuschlagen, sich die entsprechenden Bilder der zugehörigen Arten anzusehen und mehr über den Mythos dieser als Unheilsboten gefürchteten Wesen zu erfahren.



CHARAKTERE

Die Charaktere des Buches haben es mir besonders angetan, denn der Autor hat nicht wie in diesem Genre (sowohl Vampire als auch Erotik) übertrieben. Er hat realistische Charaktere erschaffen, ganz ohne Superlative. Maurice ist nicht Jahrhunderte alt, "nur" etwa 100 Jahre. Er ist in dieser Zeit reifer geworden, ihn umgibt ein Hauch von Mysterium, seine Ausstrahlung zieht Jonathan in den Bann, jedoch alles in einem angenehm dezenten Rahmen.

Jonathan ist ein rationaler Mensch, und auch ihn finde ich sehr realistisch dargestellt. Er ist verliebt in einen Mann, der mit einer Frau verheiratet ist. Ich bin dem Autor dankbar, dass er mit diesem Hintergrund keinen Schmachtfetzen aus unglücklicher verbotener Liebe gemacht hat, sondern dieses Element nüchtern in das Buch einfließen lässt. Eliot ist verheiratet, Jonathen ist Realist und weiß sich zurückzuhalten, bis tatsächlich ein Zufall zu mehr führt.

Auch die Bindung zwischen Maurice und Jonathan ist sehr gut dargestellt. Zu Beginn fühlt sich Jonathan abgestoßen, der Vampir ist ihm unangenehm in seinem Auftreten, seinem Verhalten, seinem Geruch. Doch die Art, wie die beiden sich näherkommen, ist nachvollziehbar. Ohne Bauchkribbeln, ohne aufgesetzten Zuckerguss, dafür aber glaubhaft und realistisch (soweit ein Buch über Vampire realistisch sein kann, versteht sich).


SPRACHE

Die Sprache passt zu Jonathan: nüchtern, sachlich, beschreibend. Der Protagonist ist Wissenschaftler, er ist äußerlich kühl und weiß seine inneren Bedürfnisse zurückzuhalten. So ist auch das Buch: die Geschichte ist schnörkellos erzählt, zielstrebig und ohne Umschweife schildert der Autor das Aufeinandertreffen der drei unterschiedlichen Figuren. Dabei wirken Wortwahl und Satzbau oft ein wenig altmodisch und distanziert, was sich sehr angenehm liest und dem Buch sogar einen zusätzlichen Hauch von Mystik verleiht. Man meint die verstaubten Archive des Museums zu riechen, den süßlichen Geruch von Maurice, fühlt sich inmitten das Wüten des Spanischen Bürgerkrieges versetzt.


HANDLUNG / EROTIK

MOTHS ist ein homoerotischer Roman, den ich in diesem Fall aber nicht neben die typischen Gay und Paranormal Romances stellen möchte. Er hat, wie oben bereits erwähnt, etwas Eigenes geschrieben, das zu vergleichen mir schwer fällt. Ungewöhnlich die altertümlich anmutende Sprache, die der Geschichte allein schon aufgrund des Schreibstiles einen ganz eigenen Reiz verleiht, sehr gut zu der zwar innigen aber doch unglücklichen Affaire Jonathans passt.

Zudem gibt es zwar erotische Momente, doch diese halten sich sehr im Hintergrund, die Geschichte selbst hat absoluten Vorrang und ist sehr gut durchdacht und aufgebaut. Es ist erkennbar, dass der Autor Wert auf eine spannende Geschichte legte, die zwar angenehm einfach zu lesen aber doch geschickt aufgebaut ist. Kleine zwischendurch gestreute Hinweise verdichten sich, der Leser erfährt nach und nach immer mehr, bis hin zum Showdown, der ebenfalls Überraschungen bereithält, die sich zu Beginn bereits zwischen den Zeilen ankündigten. Ich liebe es, wenn Bücher so geschickt aufgebaut werden.

Die Handlung, wie gesagt im Vordergrund. Die Erotik dennoch ein wichtiger Aspekt. Justin beschreibt keine Details des Aktes, er geht sogar noch weiter: wie soll ein Vampir ohne Stoffwechsel überhaupt zum Akt fähig sein? Und der Mann aus Fleisch und Blut, den Jonathan begehrt, ist bereits vergeben. Hier und da gibt der Autor seinen Figuren die Möglichkeit, sich näherzukommen, doch diese Szenen werden bis auf eine Ausnahme unterbrochen. Aber: Guter Sex beginnt im Kopf. Und so darf Jonathan Lust auf eine Weise erleben, die nur sehr wenigen Protagonisten vergönnt ist, nämlich so intim und innig, wie körperliche Vereinigung der Geschlechter es kaum zu bieten vermag.

Ich fand diesen Ansatz wunderbar. Und ich glaube noch keinen erotischen Roman gelesen zu haben, der so sexy war und dabei nicht einmal wirklich Sexszenen enthielt. Als es einmal wirklich "zur Sache geht", wahrt Justin respektvoll den Abstand, regt das Kopfkino des Lesers umso mehr an.

Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass das Buch kein Happy End bietet. Trotzdem war ich völlig zufriedengestellt, denn alle Beteiligten haben an der Situation gewonnen. Das Leben ist nicht immer romantisch und gut, aber auch ein trauriges Ende kan ein gutes Ende sein. Das Buch ist abgeschlossen, bietet dennoch Stoff für eine Fortsetzung, lässt auch dem Leser Raum für eigene Ideen. Selten war ich nach einem erotischen / romantischen Buch innerlich so zufrieden wie nach diesem.


FAZIT

Was das Buch nicht bietet: heiße Liebesschwüre, wilden Sex, animalische Vampirerotik, Erotik der Superlative. Was der Leser statt dessen geboten bekommt: eine intelligente und gut recherchierte Geschichte mit glaubwürdigen Charakteren, gewürzt mit ungewöhnlicher Erotik. MOTHS ist ein Titel, der für mich zu meinen Favoriten des Genres zählt und dessen Figuren mich noch einige Zeit durch den Alltag begleiten werden.

SaschaSalamander 18.05.2012, 18.30 | (0/0) Kommentare | PL

Timmy kennt den Weihnachtsmann

aster_timmy_1.jpgWarum ich im Sommer Weihnachtsgeschichten höre? Ganz einfach: weil sie von Christian von Aster geschrieben und vorgetragen wurden. Weihnachten hin oder her, sein Humor ist ganzjahrestauglich. Ich habe mich bei 30 Grad hervorragend mit seinen Geschichten unterhalten und möchte sie Euch jetzt gerne vorstellen:

TIMMY KENNT DEN WEIHNACHTSMANN ist eine Sammlung von vier Kurzgeschichten. Die titelgebende Geschichte ist die erste und längste. Sie erzählt von einem Jungen, der an Weihnachten leider nicht das gewünschte Geschenk unter dem Baum hatte. Doch er erkennt den Mann hinter der Verkleidung und zieht seine eigenen Schlüsse, wie er dafür sorgen kann, dass es nächstes Jahr ganz gewiss das heißt ersehnte Holzpferdchen für ihn gibt.

POST AUS DEN WEIHNACHTSMANNS TINTENFASS ist der Brief eines jungen Mannes, der bislang in einer Fabrik arbeitete, die im Auftrag ihrer Kunden die Weihnachtspost erledigte. Doch nun zieht er Bilanz und ist betrübt über die Entwicklung der Gesellschaft.

KNECHT RUPRECHT PACKT AUS und erzählt, warum Trolle heute als bösartige Wesen gelten und was der Weihnachtsmann damit zu tun hat.

DUNKLE GESCHÄFTE führen einen seltsamen Mann auf das Schiff des gefürchteten Piraten De La Torture. Was will er von diesem Halunken, das ihm kein anderer bieten könnte?

Was mich besonders beeindruckt ist die Wandlungsfähigkeit, mit der der Autor seine Geschichten verfasst. Er ist ein Chamäleon, das sich sprachlich und stilistisch ganz auf den Inhalt einlässt. Besonders auf dieser CD wird dies deutlich. Ein Trollmärchen, eine viktorianisch angehauchte Weihnachtsgeschichte, düstere Piraten, eine fiktive Dienstleistungsfirma. Vier komplett unterschiedliche Settings, vier komplett unterschiedliche Herangehensweisen. Mal schreibt er trocken und sachlich, mal bildgewaltig und derb, ein andermal lyrisch und wortreich.

TIMMY als titelgebende Geschichte nimmt den größten Raum ein und ist auch diejenige, welche wohl allen Hörern am besten gefallen dürfte. Vor den Augen des Lesers baut sich die Kulisse des alten England auf, wie es Dickens in seinen Büchern so anschaulich darstellte. Der kleine TIMMY heißt nicht umsonst Timmy, sondern dürfte wohl eine Hommage an eine der Figuren aus A CHRISTMAS CAROL sein. Der Widerspruch der fast schon märchenhaften Sprache und Kulisse gegenüber der makaberen Aussage der Geschichte ist Christian von Aster hervorragend gelungen. Ein Kunstgriff, durch den die Grausamkeit des kindlichen Vorgehens umso drastischer zur Geltung kommt. TIMMY und seine Freunde wollen nichts Böses, sie möchten nur dem Weihnachtsmann helfen. Dafür müssen sie allerdings knallharte Berechnungen anstellen, Menschenleben wird ein Mittel zum Zweck. Eine wunderschöne Parabel dafür, wie das Gewinnstreben und die Gier nach Mehr die Menschen dazu bringt, über Leichen zu gehen. Verpackt in rabenschwarze Satire, bei der das Lachen manche Male im Hals steckenbleibt.

Auch die anderen Geschichten triefen vor bitterbösem Humor. Die Aussage hinter Von Asters Geschichten ist subtil zwischen den Zeilen verborgen. Man kann die CD hören, ohne sich groß Gedanken zu machen, sich einfach an den Scherzen erfreuen und laut dabei lachen. Man kann sich aber auch die Zeit nehmen, hinter die Worte zu lauschen. Dann machen sie besonders viel Spaß.

Christian von Aster liest die Geschichen mit angenehmer Stimme selbst ein. Und seine Wandlungsfähigkeit zeigt sich auch hier: ich lernte ihn kennen durch die CD >MITTERNACHTSRABEN<, wo seine Stimme, seine Intonation gänzlich anders wirkt als hier bei TIMMY. Angepasst an die jeweilige Situation und Geschichte, nimmt er sich selbst zurück und lässt die Worte für sich wirken.

Diese Kurzgeschichtensammlung ist besonders geeignet für Gegner des kunterbunten Weihnachtsfestes. Denn hier wird das Fest entmystifiziert: der Weihnachtsmann stiftet aus Eigennutz andere zu Bösem an, kleine Kinder setzen die kapitalistischen Gedanken der Erwachsenen auf ihre eigenen Weise um. Und am Ende erfährt man gar, was ruchlose Piraten mit dem Weihnachtsmann gemeinsam haben. Eine Geheimtip für alle, die das Weihnachtsfest nicht ganz so ernst nehmen :-)

SaschaSalamander 15.05.2012, 09.09 | (0/0) Kommentare | PL

Unheil

wilfling_unheil_1.jpgAUTOR, INHALT

UNHEIL ist das zweite Buch des ehemaligen Münchner Mordermittlers Josef Wilfling. Seit 2009 ist er im Ruhestand und teilt seine Erfahrungen über die Abgründe und das Unheil der menschlichen Seele mit den Lesern. In verschiedenen Geschichten schildert er, wie einfache, bis dato unbescholtene Menschen zu Mördern werden können.


SPRACHE, STIL

Die Sprache und der Stil waren eine große Schwäche des ersten Buches ABGRÜNDE. Zu umgangssprachlich, stellenweise sehr unprofessionell und unstrukturiert. Das störte nicht den Lesegenuss, fiel aber immer wieder ins Auge und wirkte etwas unfertig. Entweder hat er sich die Kritiken der Leser zu Herzen genommen, oder man hat ihm dieses Mal einen erfahrenen Lektor zur Seite gestellt. Auf jeden Fall ist dieses Mal nichts an UNHEIL auszusetzen. Die laienhafte Sprache wurde nun ersetzt durch einen professionellen aber flüssig zu lesenden Text. Keine unnötigen Fremdwörter, die das Lesen erschweren, dennoch ist die Erfahrung des Autors zu spüren.

Stellenweise blitzt ein etwas herber Ton durch. Immer respekt- und würdevoll gegenüber den Angehörigen und Hinterbliebenen, musste er für sich selbst dennoch einen Schutzwall aufbauen. Dieser schlägt sich manchmal im Text nieder. Wer als Unbedarfter zum ersten Mal einen Tatort besichtigt, dürfte anders reagieren, doch für Wilfling wurde es Alltag. Dies merkt man auch daran, wie er den Tatort beschreibt: S. 190: "Die Frau [...] war offenbar gänzlich ausgeblutet, was sich an zwei Dingen erkennen ließ: zum einen and der Menge des Blutes [...], zum anderen daran, dass ihr Kopf sich nicht mehr da befand, wo er hätte sein müssen". Knochentrocken, analytisch und auch ein wenig makaber. Es zeigt dem Leser eine Welt, in der Verbrechen nicht dem kreativen Gehirn eines Autoren entspringen sondern tragischer (Berufs)Alltag sind.


AUFBAU, ERZÄHLWEISE

Auch der Aufbau war im ersten Band etwas ungeordnet, ist hier wesentlich stringenter und nachvollziehbarer. Konsequent beschreibt er einzelne Fälle, mal einen längeren, dann einen kürzeren. Zwei Kapitel wurden über das Buch verteilt eingeschoben, die sich mit den Hintergründen befassen: "Kann wirklich jeder Mensch zum Mörder werden" und "Weniger Morde - bessere Menschen?". Er gibt klar an, dass dies keine wissenschaftlich gestützen Fakten sind, diese müsse ein Soziologe oder Psychologe liefern. Das Buch beinhaltet lediglich seine Erfahrungen, die er in 41 Jahren Polizei- und 21 Jahren Ermittlungsarbeit sammelte. Die Zeiten haben sich geändert, die Verbrechen wandelten sich: neue Gesetze, politische Veränderungen, weibliche Emanzipation, all solche Dinge trugen zu einem Wandel der Kriminalität bei, die vielleicht auf den ersten Blick gesunken sein mag, in Wahrheit sich jedoch lediglich verlagerte.

Seine Erzählweise passt er den jeweiligen Geschichten an. Mal schildert er ein Verbrechen und die akribische Suche nach dem Täter. Ein andermal beschreibt er den Tathergang, bevor er und seine Kollegen den Schauplatz betreten und zu ermitteln beginnen. Immer erklärt er, warum man anhand des vorgefundenen Tatortes von einer Beziehungstat ausging und wer als Täter infrage kam. Er gibt Dialoge wider und wie seine Worte die Täter zu einem Geständnis bewegen können (oder in Einzelfällen auch nicht). Mal wird der Täter mit seinem Verbrechen konfrontiert, ein andermal versucht man ihn in Widersprüche zu verwickeln. Es ist spannend zu lesen, auf welche Weise Wilfling Tat und Täter zusammenführt. Die Realität ist mitreißender, als jeder Krimi es sein könnte. Doch leider gibt es in der Realität kein Happy End, und oft muss man hart schlucken ob des Gelesenen.


AUCH TÄTER SIND NUR MENSCHEN

Dieses Buch erinnerte mich ein wenig an SCHULD und VERBRECHEN von Ferdinand von Schirach. Schirach schreibt lediglich über die Fälle selbst, die Hintergründe der Täter und Opfer. Wilfling dagegen schildert die Ermittlungsarbeit, welche den Täter am Ende überführt. Dennoch ist beiden Autoren eines gemeinsam: sie beschreiben, was gesunde, normal entwickelte und unschuldige Menschen dazu bringen kann, plötzlich Schuld auf sich zu laden. Und es gelingt ihnen sogar, wenn dies dem Fall entspricht, Sympathie für den Mörder aufkommen zu lassen, Mitleid und Verständnis. Denn die wenigsten Morde geschehen aus reiner Mordlust, die meisten Verbrechen gegen Leib und Leben sind Beziehungstaten, denen eine lange Vorgeschichte vorausgeht: Eine Frau wurde von Kind an vom Vater missbraucht und tötet im Affekt ihre Mutter, die jahrelang zusah und ihre Tochter später verhöhnt. Ein Mitarbeiter, der über lange Zeit von seinem Chef gemobbt wurde, bis eines Tages der letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt. Ein liebender, treuer und gütiger Familienvater, dessen Frau immer kälter wird, bis er sie zur Rede stellt und die Situation eskaliert. Eine Mutter, die sogar die Gründe des Mörders ihrer Tochter verstehen kann und zugibt, dass die Tochter ihren Untergang selbst heraufbeschworen hatte.

Ein grausames Verbrechen, dafür jedoch nur drei, vier oder fünf Jahre Gefängnis - was die Medien zerreißen und als Skandal produzieren, schildert Wilfling von der menschlichen Seite. Denn auch Täter sind nur Menschen ...

Natürlich schreibt er auch von grausamen "Killern", die ihre Tat mit einer Kaltblütigkeit ausführten, die den Autor und Leser gruselt. Ein Mann, der mehrere Beziehungen pflegt, und als diese sich zu überschneiden drohen, tötet er einfach eine der beiden Frauen, auch sein Verhalten nach der Tat geprägt von einer unglaublichen Kälte. Man möchte sich übergeben, wenn man von solchen Taten liest, und es ist unerklärlich, was einen Menschen zu solchen Monstern werden lässt. Dies kann Wilfling nicht erklären. Aber er vermittelt immerhin ein Bild davon, wie unterschiedlich die Taten, die Täter und die Motive sein können.

Die Taten, Namen, Orte etc wurden aus juristischen Gründen etwas abgeändert, dennoch ist es mit ein wenig Geschick möglich, die realen Fälle zu ergoogeln. Es ist dabei oft faszinierend zu vergleichen: was erfährt man über die Medien, was schildert Wilfling "hinter den Kulissen".


SONSTIGES

Zwischendurch geht Wilfling auch kurz auf die Arbeit anderer Berufsgruppen ein. Es ist angenehm zu lesen, wie er auch schreibt "die Kollegen haben ihre Arbeit hervorragend gemacht". Das ist zwar nicht relevant für den Inhalt des Buches, aber ich finde es schön, es zeigt das Bild eines Mannes, der sich nicht als Alleinkämpfer sieht, sondern der mit anderen zusammenarbeitet und sich nicht über die Kollegen stellt (was mir in anderen Fachbüchern schon häufiger begegnet ist und mir immer ein wenig bitter aufstößt).

Auch möchte ich positiv hervorheben, dass Wilflings Buch nicht die Sensationsgier befriedigt. Wer einfach nur heiß ist auf brutale Morde, der sollte UNHEIL nicht lesen. Denn es geht dem Autor nicht um Skandale und blutige Details, sondern um die Menschen hinter den Verbrechen. Entsprechend sind seine Beschreibungen wie in oben genanntem Beispiel zwar direkt (und somit auch blutig), jedoch auch äußerst knapp, zeigen nur das zum Verständnis Notwendigste auf.


FAZIT

UNHEIL ist zum Vorgänger ABGRÜNDE eine deutliche Steigerung. Klar, sturkturiert und fachkundig lässt der Autor den Leser an seinen langjährigen Erfahrungen teilhaben. Ohne Voyeurismus, dafür mit viel Sachverstand und Menschlichkeit gibt er Fallbeispiele aus seinem Berufsleben wider. Auch Mörder sind Menschen, Menschen wie Du und ich, und dies gelingt ihm hervorragend darzustellen. Ein wundervolles Buch, das Verbrechen von einer eher ungewöhnlichen Seite schildert und auf jeden Fall Beachtung verdient!

SaschaSalamander 14.05.2012, 09.49 | (0/0) Kommentare | PL

Everlasting

rahlens_everlasting_1.jpgVORAB

Das Buch trägt einen schnulzigen Titel. Hat ein rosafarbenes Cover mit Prägung, darauf sieht man einen Parfumflacon. Und es handelt von Romantik. Stell Dir vor, Du verliebst Dich. Stell Dir vor, sie erwidert Deine Liebe. Aber in Deiner Welt gibt es keine Liebe. Und auch kein Ich. Wie sagst Du "Ich liebe Dich". Nein, ohne Außeneinwirkung würde ich ein Buch mit diesem Klappentext nicht anfassen. Aber zum Glück greife ich manchmal trotzdem zu Titeln, die mich eigentlich nicht interessieren. Zum Beispiel, weil es mir persönlich empfohlen wird oder ich positive Rezensionen lesen. In diesem Fall eine Spontanentscheidung, die ich mir nicht erklären konnte, manchmal greife ich einfach zu Büchern, die nicht mein Genre sind, um eben mal über den Tellerrand zu blicken. Als es dann im Regal stand und ich es griff, dachte ich mir "na toll, warum habe ich mir das überhaupt geholt. Aber jetzt muss ich durch. Wenigstens mal reinlesen, weglegen kann ich es immer noch". Tja, so kann man sich täuschen. Und deswegen bin ich froh, dass ich mir manchmal auch Bücher außerhalb meines Beuteschemas greife. Denn Cover, Titel und Werbung passen hervorragend zum Buch, sind aber dennoch eine starke Reduktion eines in sich sehr vielschichtigen und clever durchdachten Werkes.

Gerne würde ich sehr, sehr viel mehr über das Buch schreiben, es ist in diesem Fall wieder einmal mehr eine Analyse denn eine Rezension. Trotzdem keine Angst, ich spoilere nicht, auch wenn es mir schwerfällt ;-)


INHALT

Finn lebt im Jahre 2264, er arbeitet als Historiker und soll nun das Tagebuch eines jungen Mädchens aus Berlin um 2003 lesen. Er ist recht enttäuscht, hatte er doch auf ein bedeutendes Werk gehofft statt auf die pubertären Gedanken eines Kindes. Doch er verliert sich immer mehr in dem Werk, fühlt sich dem Mädchen nahe, beginnt sich zu verlieben. Und dann, im Rahmen einer geheimen Zeitreise, steht er ihr eines Tages gegenüber ...


CHARAKTERE

Die Charaktere bleiben anfangs recht blass, und ich wunderte mich sehr darüber, wie wenig man über einzelne Figuren erfuhr. Dies war etwas, das auf den ersten 100 Seiten dazu führte, dass mir das Lesen recht schwer fiel und ich sehr viele Verhaltensweisen nicht nachvollziehen konnte. Da die Geschichte mich dennoch interessierte, las ich weiter. Leider kann ich nicht erklären, was es damit auf sich hat, es wäre ein zu heftiger Spoiler. Aber soviel kann ich sagen: es hat seine Gründe, warum die Autorin einige Kniffe anwendet, wenn sie das Äußere das Protagonisten beschreibt oder warum man nichts über die Motive anderer wichtiger Figuren erfährt. Es würde mich reizen, das Buch direkt im Anschluss ein zweites Mal zu lesen, um es mit dem Wissen um den Twist am Ende mit anderen Augen zu betrachten.

Finn war mir vom ersten Moment an sympathisch. Er lebt in einer Welt, die das Individuum zurückstellt und Emotionen als hinderlich sieht. Entsprechend ist die Distanziertheit des Buches angemessen. Und immer wieder blitzt in kleinen Momenten hervor, dass Finn ein Träumer von kindlicher Neugier und Naivität ist. Der Spagat zwischen "emotional distanziert" und "verträumt, verspielt, verliebt" ist sehr überzeugend gelungen.


SPRACHE, ERZÄHLSTIL

Die Sprache ist stellenweise ein wenig ungewöhnlich, erklärt sich jedoch auch nach dem Twist. Im ersten Viertel stolperte ich über einige Formulierungen, es lief noch nicht wirklich flüssig. Dennoch hatte ich aufgrund des Aufbaus (mehr dazu gleich) das Gefühl, dass es eines der Bücher ist, bei denen ich erst einmal abwarten muss.

Der Erzählstil ist sehr ungewöhnlich, man erfährt viel über den Protagonisten Finn, dennoch bleibt er erstaunlich distanziert. Man erfährt viel über die zukünftige Welt, allerdings erschließt es sich eher aus dem Zusammenhang als erklärt zu werden, manches bleibt offen. Die Protagonisten sprechen von sich in der dritten Person, das Wort "ich" wird vermieden, diese Idee gefiel mir sehr gut. Nachdem ich mich jedenfalls an einige Formulierungen und Redensweisen gewohnt hatte, las es sich sehr flüssig und angenehm.

Da das Buch in der Zukunft spielt, gibt es sehr viele fiktive Begriffe. Zugegeben hätte ich mir eine Art kleines Glossar gewünscht, da einige Abkürzungen zwar zu Beginn erklärt wurden, aber es waren doch sehr viele, sodass ich nach einiger Zeit den Überblick verlor. Andererseits ist es angenehm, wie flüssig die Begriffe in den Text eingebunden sind, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Anfangs empfand ich das als Overload, da nahezu jeder Satz gespickt ist mit Formulierungen und Begriffen. Doch auch hier: es gehört zum Buch, es ist der Alltag des Protagonisten und ist in sich absolut stimmig, wenn auch ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Die Erzählperspektive und die Sprache ist der Punkt, über den ich gerne am meisten schreiben würde. Doch ohne Spoiler ist dies leider nicht möglich, deswegen nur soviel: die Autorin hatte eine Idee, die sie kreativ und gekonnt umgesetzt hat. Ich musste schmunzeln, weil ich selbst nicht darauf gekommen bin, was es mit manchen Elementen des Erzählstils auf sich hatte, und weil ich mich im Anschluss freute, dass Ihr dieser Kunstgriff so gut gelungen war. Die Szene, in der alles erklärt wird, hat mich sehr bewegt und ist eine der entscheidenen Momente des Buches.



AUFBAU, ERZÄHLTEMPO

Was mir von Beginn an außerordentlich gefiel: man merkt sofort, dass die Autorin sorgfältig geplottet hat. Bei manchen Büchern fragt man sich, ob der Autor überhaupt einen Plan hat, wie sich das Buch weiterentwickelt, da es viele langgezogenen Szenen oder ungeklärten Sprünge gibt. Hier jedoch erkennt man klar, dass Holly-Jane Rahlens eine klare Vorstellung hatte, wie die Charaktere sich entwickeln, welche Ereignisse sie erleben und wie die Geschichte aufgebaut ist. Immer wieder gibt es kleine Häppchen und Andeutungen, mehrfach kleine Aha-Effekte und einmal sogar einen sehr markanten Twist. Ich mag es einfach, wenn ich das Gefühl habe, dass der Autor sich Mühe gemacht hat und den Leser gekonnt in die Irre führt, um ihm kurz darauf den richtigen Weg zu zeigen.

Auch das Tempo ist dadurch perfekt getimed: keine Längen, keine unnötige Hektik, das Erzähltempo ist stets in einem gleichmäßigen Fluss. Der Anfang zugegeben zieht sich ein klein wenig. Allerdings habe ich im Web eine Leserunde bei Brigitte.de gefunden, wo ich den Grund dafür las: die Autorin wollte zu Beginn nicht verraten, dass es um eine Zeitreise geht, der Leser sollte ebenso wie der Protagonist an ein Computerspiel denken. Der Verlag jedoch pries das Buch unter der Thematik Zeitreise an. Durch die Erwartung an Zeitreise und Liebe fragt man sich also ständig, wann nun das Buch endlich "auf den Punkt kommt", auch ich habe mich gefragt, warum so ein langes Vorspiel notwendig sein muss. Im Nachhinein, nach dem Lesen: ja, dieses Vorspiel ist notwendig, es gehört zur Geschichte und hätte nicht anders sein dürfen für mein Empfinden. Doch ich hätte es schön gefunden, wenn man den Aspekt Zeitreise nicht vorweggenommen hätte, sodass man dem Lesefluss unvoreingenommen folgen kann.


ZEITREISE, SCI-FI

Als Zeitreise-Fan muss ich sagen, dass ich die Umsetzung gelungen fand. Klar können Kritiker dies oder jenes mokieren, aber ich denke mir, da wir das noch nicht getestet haben, können wir viel theoretisieren und sagen "unrealistisch", wer will das schon prüfen? Ich fand die Idee jedenfalls sehr schön geschildert, zumal es hier nicht um den wissenschaftlichen Aspekt der Zeitreise ging sondern diese eher eine faktische Gegebenheit darstellt, durch die jene Bindung zwischen Finn und Eliana möglich wird.

Unsere Welt im Jahre 2011 sowie auch die Jahrezehnte davor sind für uns etwas Selbstverständliches. Die Autorin wirft jedoch einen zukünftigen Blick auf unsere Welt, bringt viel Humor und auch verdeckte Kritik dabei ein. So wundert sich Finn über einen zerlumpt aussehnden Mann, der Geld haben möchte aber nichts verkauft. Ebenso wundert er sich darüber, warum er für den Kauf eines Mobiltelefons an einen Kaffeehersteller verwiesen wird. Und es kommt auch manchmal ein wenig Nostalgie auf. Besonders die Szene, in der Eliana und ihre Schwester Finn zeigen, wie man Hubba Bubba erst einmal weichkauen muss, bevor man ihn zu großen Kugeln blasen kann, hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Elianas Gedanken im Tagebuch ließen mich an meine eigene Jugend denken, die Autorin hat das Lebensgefühl der 13jährigen gekonnt eingefangen.

Spannend zu lesen ist auch, welche Elemente unserer heutigen Welt in diesem Buch überlebt haben, was augestorben ist und wie die zukünftigen Menschen damit umgehen. Gebäude und Städte, die die Katastrophe überlebt haben, Redewendungen die übernommen oder abgewandelt wurden. Trommelnde Mönche scheinen die Zeit zu überleben, das sind kleine Randnotizen, die dem Buch Lebensnähe und Unmittelbarkeit verleihen.

Durch das Aufeinanderprallen der zwei Kulturen kommt es oft auch zu witzigen Momenten. Woher soll ein Mensch der Zukunft auch wissen, dass man Kaugummis nicht herunterschluckt oder dass man von Greifswald nach Berlin keine Austauschstudenten schicken würde. Einige Male musste ich herzlich lachen, mir gefielen die Ideen der Autorin, sie hat einen liebenswerten und kindlich-unschuldigen Blick auf unsere Zeit geworfen.


LOKALKOLORIT

Das Buch spielt in Berlin. Als Nicht-Berliner, der jedoch schon sehr oft zu Besuch dort war, habe ich vieles wiedererkannt und hatte ein klares Bild vor Augen. Als später geklärt wird, was es mit dem Gebäude des OZ-Institutes auf sich hat, war das einer der großen Aha-Momente, und ich ärgerte mich fast, dass ich nicht selbst darauf gekommen war. Überhaupt schafft Rahlens ein deutliches Bild der Gegenwart, das sie teils mit Änderungen und teils 1:1 in die Zukunft übernimmt. Ich war beeindruckt von der Präzision, mit der sie manche Orte umriss, ohne sich dabei in endlosen Beschreibungen zu verlieren. Genau richtig, um Lokalkolorit zu versprühen aber Ortsfremde nicht zu langweilen.


FORTSETZUNG

Das Buch ist in sich abgeschlossen, ich war zufrieden am Ende. Nur eine Sache blieb offen. Doch es muss nicht alles geklärt werden für mich, zumal das Buch es eigentlich gar nicht zulässt, einige Dinge zu klären. Dafür wäre eine andere Erzählweise erforderlich gewesen, und das hätte dem Buch seinen Charme genommen. Dennoch gibt es sehr viele Elemente im Buch, die eine Fortsetzung ermöglichen, die Autorin hat sich da einige Hintertürchen gelassen. Obwohl alles erklärt wird, wäre es sehr schön, mehr über die Hintergründe zu erfahren. Ich bin ein Freund in sich geschlossener Bücher. Doch in diesem Fall würde ich mich sehr freuen, wenn Rahlens die Ideen, die zusätzlich in ihr schlummern, nun ebenfalls zu Papier bringt. Denn es ist offensichtlich, dass beim Plotten sehr viel mehr Gedanken in ihrem Kopf waren, als sie tatsächlich im Buch unterbringen konnte. Und die will ich bitte lesen! :-)


COVER

Manchmal wundere ich mich auch ein wenig über Vermarktung. Gut, das Cover spricht die Hauptzielgruppe an. Dennoch stößt es auch manche Leser ab. Ich kenne viele, die das Buch großartig fänden, es aber aufgrund der Gestaltung nicht beachten würden. Es ist schon arg kitschig geworden, finde ich. Mir persönlich hätte ein anderes Motiv gefallen, das für das Buch ebenso bedeutsam ist wie das Everlasting-Parfum: ein schwarzes Kästchen, leicht geöffnet, dazu ein Füllfederhalter und ein Bernsteinring. Ich denke, das wäre neutraler gewesen und ebenso ein Eye-Catcher. Es wirkt ernsthafter, geheimnisvoller und hätte meiner Ansicht nach den Inhalt besser getroffen, da es hier vor allem um Tagebücher, das Schreiben von Hand und die Wirkung von Sprache und Text geht. Zumal ein von Hand geschriebener Text etwas sehr Sinnliches sein kann und dies die Romantik auch ohne Rosa transportiert hätte.


FAZIT

EVERLASTING ist ein Buch, das weit mehr zu bieten hat, als Titel und Cover vermuten lassen. Zeitreise, Romantik, Entwicklungsroman, Science-Fiction, Dystopie, Dramatik, Parallelwelten, Gesellschaftskritik, Nostalgie, Tagträume und vieles mehr erwarten den Leser, der sich von Holly-Jane Rahlens entführen lässt. Komplexe Themen in einfachen Worten, geeignet sowohl zum Diskutieren wie auch zum Träumen. Nicht nur eine Empfehlung, sondern ein MUST HAVE!

SaschaSalamander 08.05.2012, 08.56 | (0/0) Kommentare | PL

Ash

lo_ash_1.jpgDer Inhalt ist schnell erzählt: Aschenputtel. Malinda Lo wagt in ihrem Buch ASH eine wundervolle und ungewöhnliche Adaption des Cinderella - Märchens. Die Mutter stirbt, der Vater nimmt sich eine neue Frau. Die Stiefmutter und deren Töchter sehen in Aisling, genannt Ash, nur ihre Dienstmagd. Als der Vater stirbt, wird es immer schlimmer. Nur die Zeit im Wald bei dem geheimnisvollen Elf Sidhean gibt ihr Kraft und Hoffnung. Eines Tages sucht der Prinz eine Braut. Je öfter die Stiefmutter und ihre Töchter außer Haus sind, desto mehr findet Aisling Zeit für sich. Dabei lernt sie die königliche Jägerin kennen, begleitet sie auf die Jagden. Und dann trifft sie beim Maskenball zufällig mit dem Prinzen zusammen.

Wie gesagt: wundervoll und ungewöhnlich. Ich bin sehr angetan von dem Buch. Besonders gefällt es mir, dass Aisling (ein Name, der mir sehr zusagt) nicht wie typisch im Märchen dem Prinzen hinterherschmachtet, sondern dass sie ihre eigenen Wege geht. Das Märchen weist zwei Besonderheiten auf, die vom Original abweichen und die einigen Lesern missfallen könnten, anderen Lesern aber direkt aus dem Herzen sprechen:

zum einen ist da die Sache mit den Elfen. Bezaubernd und strahlend rein, aber zugleich auch kalt, so wie Elfen eigentlich ursprünglich sind. In diesem Buch schwingt stets eine Todessehnsucht zwischen den Zeilen. Der Wunsch nach der Vereinigung mit dem Elfenreich, der Wunsch nach Auflösung, nach dem Ende. Nichts mit pinkem Zuckerguss und niedlichem Märchen, vielmehr melancholische Grundstimmung und düsterer Romantik.

Und zum anderen ... hm, Spoiler oder Nichtspoiler? Doch, in diesem Fall schon. Denn viele Leser sind verärgert, dass sie zuvor nicht wussten, was sie erwarten würde. Und andere wie ich hätten das Buch nie angerührt (igitt Prinzessin, bäh Romantik), wenn nicht diese Thematik gewesen wäre. Von daher: sinnvoller Spoiler. Wer das nicht möchte, soll diesen Absatz überspringen:

*********************

SPOILER

Ash verliebt sich in die Jägerin. Mir gefällt es, das Märchen einmal auf diese Weise neu aufzupeppen. Warum sollte Aisling sich in den ollen Prinzen vergucken, wo sie erneut im Käfig lebt, wenn auch golden? Warum nicht die stolze Jägerin, die in ihr mehr sieht als den hübschen Körper, und die auch im Charakter hervorragend zu ihr passt? Sie lieben die Natur, achten das Leben, lieben die alten Märchen.

Dazu kommt, dass hier einmal keine heile Welt ist. Bella und Edward oder Jacob stellvertretend für alle Girls, die hin- und hergerissen sind zwischen Softie und Macho. Hier dagegen glaubt Ash den Elfen zu lieben, doch er ist nur stellvertretend für ihre Sehnsucht, sie liebt nicht ihn sondern was er verheißt. Und als sie die Jägerin trifft, erkennt sie ihr wahres Gefühl. Es gibt kein Heititei, sondern sie bricht bewusst das Herz des Elfen. Die Welt ist kein Ponyhof, und manchmal muss man anderen Personen wehtun. Man kann nicht immer auf die anderen achten. Aisling lernt, dass sie ihren eigenen Weg gehen muss. Und ich mag es, wie das hier umgesetzt wurde.

SPOILER ENDE

*********************

Dazu kommen sehr viele schöne Binnenmärchen. Die Elfenwelt ist sehr schön in das Buch integriert, das Märchen um Aschenputtel wurde ergänzt durch viele weitere Märchen rund um das Thema Elfenwelt. Wie gesagt nicht die niedlichen Flatterelfen, sondern die stolzen, mächtigen und eigenwilligen Elfen, die Menschen für ihre Zwecke missbrauchen und auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Diese Märchen verleihen dem Buch einen eigenen Zauber, sorgen für Abwechslung und sind es fast schon wert, in einem eigenen kleinen Buch abgedruckt zu werden. Gerne läse ich mehr Elfenmärchen aus der Feder Malinda Los.

Die Sprache ist sehr malerisch. Trotzdem ist sie in meinen Augen der Schwachpunkt des Buches. Ich fand die Szenen schön geschildert, das Buch sehr malerisch. Aber auch distanziert und kühl, sodass ich keinen wirklichen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte, nicht einmal zu Aisling, Sidhean oder der Jägerin. Es wird sehr viel erklärt, selten dringt man dabei in das Innere der Szene, beobachtet sie lediglich von außen. Gerade, wenn es dann in die Landschaftsbeschreibungen geht oder Aislings Leben mit der Stieffamilie beschrieben wird, ist das oft etwas langatmig. Man hätte das Buch bedenkenlos um 70 bis 100 Seiten kürzen können, obwohl es bereits mit 270 Seiten im Kleinformat eigentlich sowieso schon recht kurz ist. Aber das macht nichts, ein Buch muss nicht lang und künstlich gestreckt sein, um zu gefallen.

Wenn das Buch nicht so distanziert gewesen wäre, und wenn es stellenweise nicht etwas langgezogen gewesen wäre, dann hätte es ohne Zögern sofort den seltenen Weg in mein Regal gefunden. Ich war wie verzaubert während des Lesens, die Idee fand ich wunderschön, und die Romanze zwischen Aisling und Sidhean bzw später zwischen Aisling und der Jägerin gefiel mir sehr. Aber leider hat es mich aufgrund des Erzählstils nur verzaubert, nicht jedoch berührt. Schade, wirklich schade. Aber die Autorin steht nun unter meiner Beobachtung, und ich hoffe auf ein weitere romantische Märchen, in denen die Frauen keine Männer brauchen, um sich selbst zu finden :-)

SaschaSalamander 01.05.2012, 16.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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