SaschaSalamander

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Twig im Auge des Sturms

Ein weiterer Band der Klippenlandchroniken, eine weitere Rezension in meinem Blog. Aber da sich lediglich die Story geändert hat und der Rest bis auf wenige Ausnahmen gleich geblieben ist, möchte ich euch nicht mit allzu vielen Umschreibungen und Ausführungen langweilen.

Kurz gesagt: das Buch war toll, lest es, kauft es, wem die ersten gefielen gefällt auch das, Ende ...

Jaja, okay,... ein wenig mehr darf es dann doch sein ;-)
Nachdem Twig im vorherigen Band das Himmelsschiff mutig nach Hause gesteuert und die Felsenstadt Sanktaphrax gerettet hat, erfährt er nun, dass sein Vater noch am Leben ist. Er wurde beim großen Sturm nicht getötet sondern ist im unbekannten Gebiet weit hinter dem Klippenland zu finden.

Aber wie üblich geht Twigs Vorhaben daneben, und statt seinen Vater zu retten, wird seine Mannschaft vom großen Sturm weit über das gesamte Klippenland verstreut. Ohne Aussicht auf Hoffnung macht er sich dennoch voller Zuversicht auf den Weg, seine verlorenen Mannen zu finden ...

Nachdem ich den zweiten Band etwas zu langgezogen fand, hat mir der dritte wieder sehr gut gefallen. Auch, wenn es eigentlich nur wieder eine Etappenreise war, um an verschiedenen Stationen hier und dort jemanden aufzulesen oder etwas zu erledigen, war es trotz allem eigentlich immer spannend. Vor allem die Reise über den Sklavenmarkt finde ich sehr anschaulich geschildert, ...
Das ständige Einführen neuer Wesen und Kreaturen im ersten und zweiten Band wirkte nach einer gewissen Zeit eher ermüdend als unterhaltsam, im dritten Band konnte man als Leser dann schon auf vorhandenes Wissen zurückgreifen. Aha-Erlebnisse und Erklärungen zu früheren Ereignissen machen das ganze für Fans der Serie umso interessanter.

Die Zeichnungen sind wie üblich großartig und unterstützen die Handlung sehr ...

Und um die "Kurzrezension" von vorhin anzuknüpfen: wem die ersten beiden Bände gefallen, der sollte auf jeden Fall auch die späteren Bände der Klippenlandchroniken lesen, denn vieles wird erst später erklärt, und die Geschichte erhält immer mehr Puzzleteilchen, die sich nacheinander zu einem großen Gesamtbild fügen.


SaschaSalamander 24.04.2005, 22.03 | (0/0) Kommentare | PL

Twig bei den Himmelspiraten

Aus der Reihe der Klippenlandchroniken von Paul Stewart habe ich letzte Woche während meiner Krankheit Teil zwei gelesen und möchte Euch meine Meinung nicht vorenthalten :-)

Twig, der Held aus Twig im Dunkelwald lebt jetzt also in Unterstadt bei den Himmelspiraten. Sanktaphrax, die über Unterstadt schwebende Stadt auf dem fliegenden Felsen, wird von einer großen Gefahr bedroht: das für das Bestehen von Sanktaphrax notwendige Sturmphrax droht auszugehen. Die Herstellung neuer Ketten zur Befestigung am Boden zerstört die Umwelt immer mehr, und bald wird Sanktaphrax entweder im Dreck ersticken oder aber einfach davonfliegen.
Um das zu verhindern, soll der stolze Himmelspirat Wolkenwolf - Twigs Vater - sich aufmachen und neues Sturmphrax im Dunkelwald suchen.

Twig sieht natürlich entgegen dem Verbot seines Vaters keinen Grund, weshalb er dieser abenteuerlichen Reise fernbleiben sollte und schleicht sich als blinder Passagier an Bord. Tollpatschig, wie er ist, steuert er das Schiff mitten in eine Katastrophe. Die "Sturmpfeil" stürzt ab, die Überlebenden der Mannschaft landen im Dämmerwald oder in den Modersümpfen, wo unzählige Gefahren auf sie lauern.
Kann Twig die überlebenden Himmelspiraten durch die Gefahr führen und die Stadt Sanktaphrax vor dem sicheren Untergang bewahren?

Das Buch gefällt mir nicht ganz so sehr wie der erste Band, da sich die Handlung stellenweise doch etwas hinzieht. Er konnte mich im Vergleich zu "Twig im Dunkelwald" nicht sonderlich fesseln, für sich selbst betrachtet ist er allerdings wie zu erwarten ein unterhaltsames Lesevergnügen.

Es fällt mir ziemlich schwer, Twig als reines Kinder- und Jugendbuch zu sehen. Waren im ersten Band schon einige grausame Szenen enthalten, ist der zweite Band sogar noch eine Steigerung dessen. Es ist ziemlich eklig, auf welche Weise manches der Besatzungsmitglieder sterben muss, und die ans Herz gewachsenen Schniffkobolde erleiden ein blutiges und vor allem äußerst unerwartetes Ende.

Manche Szenen dienen der Atmosphäre des Buches, ohne jedoch direkt zur Handlung beizutragen. So kommt etwa der unsympathische Tierhändler Wabbelspak nach einem seltsamen Tumult wieder zurück in den Laden. Er merkt nebenbei an, dass dieser aggressive Vogel sich gerade über seinen kleinen Schoßmuffler hergemacht habe, und wie teuer es käme, ihn von einem Straßendoktor zusammenflicken zu lassen. Diese Schoßmuffler seien sehr teuer, die heraushängenden Därme würden den Wert definitiv mindern!

Andererseits - man liest Kindern Märchen vor, in denen Frauen in Fässern mit nach innen geschlagenen Nägeln einen Berg hinabgerollt werden und in denen man die Bösen ganz einfach in den Backofen schiebt ...
Der einzige Unterschied dürfte wohl der sein, dass bei Twig auch die "Guten" nicht immer die Gewinner bleiben.
Deswegen denke ich, dass Eltern dieses Buch zumindest antesten sollten, bevor sie es vorlesen oder dem Kind in die Hand geben. Denn sie kennen ihre Kinder und das, was ihnen Furcht bereitet, am besten, unabhängig von jeglichen Altersfreigaben oder -beschränkungen.

Erwachsene haben an Twig auf jeden Fall ihren Spaß. Das Einzige, was manchem reiferen Leser sauer aufstoßen könnte, sind die flachen Charaktere. Wie schon im ersten Band gibt es wenig Hintergründe für Verhalten und Motivation der Hauptpersonen. Während es in "Twig im Dunkelwald" noch nicht so wichtig erschien und aufgrund die Handlung einen gewissen Spielraum für freie Interpretationen ließ, wäre ein wenig Tiefe im zweiten Band nicht schlecht gewesen. Der plötzliche Wandel vom unreifen Balg zum mutigen Himmelspiratenkapitän wirkt dann doch sehr unrealistisch und nicht nachvollziehbar. Aber das muss man eben hinnehmen.

Auch der zweite Teil der Klippenland-Chroniken bietet trotz allem einige Stunden spannender Unterhaltung und jede Menge Spaß, wenn man über einige wenige Schwächen hinwegsieht. Das Buch hat wie alle Teile hervorragende Zeichnungen zu bieten, das Hörbuch glänzt durch sehr gut produzierte Hintergrundgeräusche und einen überzeugenden Sprecher.


SaschaSalamander 24.04.2005, 22.00 | (0/0) Kommentare | PL

Twig im Dunkelwald

Wie bereits angekündigt, möchte ich die einzelnen Bücher der Klippenland-Chroniken vorstellen. Ich habe sie als Hörbücher zu Hause, aber auch die Bücher habe ich der Zeichnungen und Vollständigkeit halber ausgeliehen. Bevor ich beides vermische, möchte ich zuerst über Inhalt und Aufbau plaudern, und dann die Zeichnungen beziehungsweise musikalische Untermalung ansprechen.

Twig war schon immer anders als die anderen Trollkinder. Und eines Tages erfährt er von seiner Mutter Spelda, dass er in Wirklichkeit ein Findelkind ist. Nun sei er alt genug, den Dunkelwald zu verlassen und sich auf die Suche nach seinen richten Eltern zu begeben. Trolle verlassen niemals den Weg, und so ermahnt Spelda ihren "Sohn", niemals den Weg zu verlassen. Denn im Dunkelwald lauern viele Gefahren.
Twig verlässt den Weg. Und gerät von einer Gefahr in die nächste, bevor er endlich an das Ziel seiner Reise gelangt und erfährt, wer er tatsächlich ist.

So einfach die Geschichte gestrickt ist, so angenehm ist das Buch auch zu lesen. Zugegeben, das Buch hat einige Schwächen: Twig ist einer jener Hauptcharaktere, die nichts, wirklich rein gar nichts, dazulernen und am Ende des Buches in der Entwicklung nicht einen Schritt weiter sind als zuvor. Aber er ist auch kein Held ... Zudem wirkt das Buch stellenweise wie aneinandergereihte Episoden anstatt wie ein gesamtes Buch. Im Hörbuch werden zwei der Kapitel auf Twigs Reise durch den Dunkelwald einfach ausgelassen, was jedoch weder stört noch auffällt, da diese Kapitel in keinster Weise zum Fortgang der Handlung beitragen. Man könnte auch über die mangelnde Charaktertiefe stolpern. In diesem Fall allerdings finde ich, lassen Handlung und Charakterbeschreibung bewusst Freiraum für die Fantasie des Lesers. Getreu dem Motto "weniger ist mehr" spielt sich bei Twig vieles in der Vorstellung des Lesers ab.

Was das Buch so spannend und vor allem lesenswert macht, das ist der einfache, aber absolut mitreißende Schreibstil des Autors Paul Stewart. Er lässt den Leser durch den Dunkelwald irren und an einem unglaublichen Sammelsurium von Ideen, Kreaturen und Sonderlichkeiten teilhaben. All die verwunderlichen und seltsamen Pflanzen, Wesen und Kreaturen bringen den Leser immer wieder schmunzeln, aber lassen ihn auch schaudern. Die Atmosphäre des Buches ist sehr dicht, die gesamte Umgebung ist glaubwürdig und vor allem stimmungsvoll umschrieben. Eines der wenigen Bücher, bei denen man während des Lesens tatsächlich in eine fremde Welt eintaucht.

Das Besondere an Twig im Dunkelwald: schon sehr schnell stellt der Leser fest, dass er sich nicht auf die für dieses Genre ansonsten üblichen Regeln verlassen kann. Je niedlicher das Tierchen, umso größer die von ihm ausgehende Gefahr. Je freundlicher die neuen Bekannten, umso heuchlerischer ihre Absichten. Je geliebter der Freund, umso überraschender sein endgültiger Tod. Ob es bei einem solch erfrischend ungewöhnlichen Handlungsbogen zu einem Happy End kommen kann? Oder stellt sich das Ende wieder nur als trügerisches Glück heraus? Paul Stewart ist nicht gerade zimperlich in der Wahl seiner Schicksalsschläge für den armen Twig.

Es gibt einige Kreaturen und Ereignisse im Dunkelwald, die mich aufgrund ihrer düsteren Darstellung ernsthaft daran zweifeln lassen, ob das Buch tatsächlich für 10jährige geeignet ist?

Der Text ist versehen mit Bildern des Zeichners Chris Ridell. Die sowieso schon düstere Stimmung des Dunkelwaldes kommt durch seine Darstellungen noch sehr viel besser zur Geltung, alles wirkt auf seinen Bildern noch skuriller und seltsamer. Die einzelnen Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail angefertigt, man denkt sich nur "ja, genau so muss es aussehen, anders kann es gar nicht sein" ...

Das Hörbuch ist um zwei Kapitel und einige Sätze in den verbliebenen Kapiteln gekürzt, was jedoch weder stört noch der Handlung und Spannung einen Abbruch täte. Herrliche Musikuntermalung (einzelne Töne, auf einem tiefen Saiteninstrument angeschlagen, klingen lange und dumpf nach, bevor ein weiterer, einzelner langer Ton langsam die "Melodie" aufbaut, geschickt in die Kunstpausen des Vortragenden eingebunden) und eine bunte Geräuschkulisse (besonders genial finde ich die Wigwigs, kleine gelbe Fellwuschel. Es kann nur ein Geräusch für sie geben! Und ebendies wurde mit einfachsten Mitteln für das Hörbuch erzeugt) sorgen für Abwechlungs. An spannenden Stellen werden Schockmomente zelebriert, die den Hörer erschrocken zusammenfahren lassen und den Puls nach oben treiben. Der Vorleser spielt gekonnt mit seiner Stimme und lässt für den Hörers die unterschiedlichsten Charaktere erstehen. Es ist unglaublich, wie gekonnt er Stimmlage, Dialekt, Klangfülle und Sprachtempo einsetzt, um die seltsamen Kreaturen des Dunkelwaldes darzustellen!

Buch oder Hörbuch - sogar für Bücherwürmer mit festen Prinzipien dieses Mal wirklich eine schwere Entscheidung! Das Buch enthält einige spannende Details, großartige Zeichnungen sowie zwei weitere Kapitel , aber das Hörbuch erschafft eine derart faszinierende Atmoshpähre, dass die Wahl wirklich schwerfällt!
Ich habe mich dafür entschieden, das Hörbuch zu genießen und die fehlenden Kapitel und Zeichnungen im Buch nachzulesen. Und ich kann es gar nicht erwarten, auch die restlichen Bände dieser ungewöhnlichen Buchserie in die Finger zu bekommen!


SaschaSalamander 24.04.2005, 21.56 | (0/0) Kommentare | PL

Die Stadt der vergessenen Träume

Grippe hin oder her, ohne meine tägliche Portion Schreiben und Lesen fehlt mir was ... dick eingemummelt sitze ich also am Computer, schlürfe Pfefferminztee (sommers wie winters, ob krank oder gesund ... ähnlich essentiell wie Bücher) und sinniere über Die Stadt der vergessenen Träume von Peter Freund aus der Reihe "Die Legenden von Phantasien" . Nach "Die Seele der Nacht" konnte es nur besser werden ;-)

Dieses Buch behandelt zwei parallele Handlungen, die am Ende zwar nicht perfekt ineinander übergehen, sich aber dennoch recht gut vereinigen (die Charaktere treffen sich. Perfekt wäre es, wenn ihre Schicksale miteinander verwoben wären und die Handlung erst im Nachhinein komplett erschiene, ohne dass der Leser dies geahnt hätte)

Kayún verspricht der durch das Vergessen schwindenden Mutter, sich um seine kleine Schwester Elea zu kümmern und mit ihr gemeinsam nach Seperanza aufzubrechen. Dort würden sie beide vor dem Vergessen sicher sein. Auf dem Weg zu dieser geheimnisvollen Stadt erleben sie gefährliche Abenteuer, vor allem die dunklen Traumfänger Xayídes stellen eine übermächtige Bedrohung dar. Der Retter aus der Menschenwelt erschafft neue Welten, und wo bisher eine weite Ebene war, findet sich Kayún nun plötzlich einen dunklen Wald wieder. Wie soll er nur die entfernte Stadt erreichen, wenn ganz Phantásien sich stetig ändert? Und ob Seperanza noch existiert?

Die junge Saranya erfährt, dass sie nicht die Tochter des Hohen Herrn Asmus und seiner Frau Raya ist, sondern als Findelkind vor deren Tür niedergelegt wurde. Sie möchte das Rätsel ihrer Herkunft unbedingt lösen. Was hat es mit dem geheimnisvollen „Ruf“ auf sich, der manche Bewohner Seperanzas ereilt? Und wer ist der Magister Philonius Philippo Phantastus, dessen Spuren und wissenschaftliche Werke zu verwischen versucht wurden?

Die Welt Phantásiens wird besonders anschaulich beschrieben. Vor allem die Beschreibung des Marktplatzes zu Beginn wirkt auf alle Sinne. Duftende Gewürze, das Getuschel und Gezeter der Bewohner, alles wirkt lebendig und real, man fühlt sich als Leser mittendrin.

Schön finde ich die Bezüge zum Buch „die unendliche Geschichte“. Leider konnte ich sie heute nicht in der Bücherei erhalten, um sie nochmals zu überfliegen und einiges nachzuschlagen, aber dass ich nach vielen Jahren noch immer viele Andeutungen und Anspielungen finden konnte, zeugt sowohl von der Einprägsamkeit der unendlichen Geschichte als auch von der durchdachten Handlung der „Stadt der vergessenen Träume“.

Der Handlungsaufbau an sich ... nun ja, es ist eher ein Kinder- denn ein Jugendbuch, die Handlung ist recht simpel gestrickt. Aber das muss ja nicht schlimm sein, ... was für Kinder gut ist, muss für Erwachsene ja nicht schlecht sein ;-)
Schon nach kurzer Zeit ahnt man, was es mit dem Vergessen und dem Magister auf sich hat. Macht nix ... es ist trotzdem sehr schön zu lesen ...

Das Einzige, was mich dann doch etwas traurig stimmte: das Ende des Buches. Dass es offen ist, stört mich nicht im Geringsten, aber schade, dass es so abrupt abbrechen muss. Es scheint fast, als hätte der Autor keine Lust mehr gehabt oder nicht so recht gewusst, wie er das Ganze noch abrunden soll ... er wollte wohl kein reines Happy End und hat sich dann überlegt, wie er es offen halten und den kindlichen Leser trotzdem zufrieden stellen könnte. Auch der Bezug zum Prolog des Buches wirkt ein wenig aufgesetzt, wenngleich die Idee an sich gelungen ist.

Sprachlich finde ich dieses Buch sehr gelungen. Vor allem die lyrische Sprache fällt sofort auf den ersten Seiten auf. Ich konnte nicht anders, als nach wenigen Absätzen plötzlich laut zu lesen und meine mehr oder weniger freiwilligen Zuhörer daran teilhaben zu lassen ;-)

Viele Alliterationen, Stabreime und in sich wohlklingende Wortverbindungen, kreative Wortschöpfungen und Namgensgebungen sowie „fließende“ Sätze machen das Buch für mich zu einer Art Gesamtkunstwerk. Der Text sind keine aneinandergereihten Buchstaben und Worte, sondern fast schon eine Melodie.

Osmar nennt sich die Gruppe unzähliger Glühwürmchen (die Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Glühbirnen ist zufällig und nicht beabsichtig *g*), für die eigentliche Bedeutung der Feuerwürmer brauchte ich dann doch eine kurze Erklärung (die ich wirklich kreativ und gelungen fand). Tamino, Pamina und Tramina ... na ja, über die Ähnlichkeit mit lebenden usw muss nicht diskutiert werden, in diesem Fall fand ich es etwas einfallslos. Aber zumindest der angenehme Klang dieser Namen schmiegte sich in den weichen Text, ohne weiter zu stören.

Ein paar Beispiele gefällig?
„Du tollpatschiger Plattfußtroll, vermaledeiter Federfuchser, Tölpeltroll, du Schnarchschaf, Wahnfratze, Graugram, Schleimschmeichler, mögest du Runkelrauken würgen und vom Gräuelgrusler gefressen werden!“ (steht so nicht drin, ich habe mir mal eine neue Beschimpfung einfallen lassen ... aber die Wörter kommen alle in dem Buch vor *g*) ... na ja, ich bevorzuge dann doch lieber einen schmackhaften Schluck Sonnensirup und Seerosensuppe ;-)

Die ersten Sätze des ersten Kapitels wie folgt:
„Auf dem Marktplatz von Seperanza herrschte reges Treiben. Käufer, Schaulustige und Flaneure drängten sich zwischen den Verkaufsständen, die den großen Platz in der Mitte der Stadt bis zur letzten Ecke füllten. Eine leichte Brise blähte die bunten Schutzplanen der Buden, auf denen gleißende Sonnenreflexe Fangen spielten.“
Man kann auf dem Markt Morgenblättertau, Quellwasser aus den Silberbergen oder Purpurbüffelschinken kaufen, vielen dieser Essenzen werden wundersame Wirkungen nachgesagt ...

Ist das nicht schön? Muss man dieses Buch nicht singen anstatt es zu lesen?
Der netten, aber einfachen Handlung wegen wollte ich es nur überfliegen, aber die Worte nahmen mich immer wieder aufs Neue gefangen, sodass ich doch länger als geplant für dieses Märchen brauchte. Es hat sich wirklich gelohnt :-)

„Die Stadt der vergessenen Träume" ist auf jeden Fall eines der besseren Bücher (hoppla, ich stelle staunend fest, dass sich ständig Alliterationen und ähnlich anmutende Anwandlungen in den Text ainschleichen - jaja, schon gut, ich höre auf, es wird zuviel *smile* - ohne dass ich es geplant hätte ... ist das ansteckend?)

Nicht ganz so zauberhaft wie die unendliche Geschichte, aber das mag wohl ein Stück Nostalgie sein, das dem unantastbaren Werk Michael Endes anhaftet ... es ist schwer, die Erinnerung an ein schönes Stück Kindheit zu übertrreffen ...

Langen Textes kurzer Sinn: ein wirklich schönes Märchen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Und nicht vergessen, ab und zu laut zu lesen ... oder, noch besser: es dem geliebten Partner (warum nicht?) oder dem kleinen Würmli abends vor dem Zubettgehen liebevoll vorlesen ...


SaschaSalamander 24.04.2005, 21.09 | (0/0) Kommentare | PL

Peter Pan

Es gibt unzählige Verfilmungen und Buchvariationen von Peter Pan, momentan sorgt der Film "Wenn Träume fliegen lernen" über den Autor dieses wunderschönen Kinderbuches für eine neue Belebung dieses Themas.

Ich kann gar nicht mehr sagen, wie viele Varianten ich überhaupt schon gesehen und gelesen habe ... und schändlicherweise muss ich gestehen, dass ich nicht weiß, ob das Original auch darunter war oder nicht, sodass ich jetzt gar keine Vergleiche zwischen dem Original und diesem Film stellen kann ... aber ich habe mir das Buch bereits auf meinem SuB vorgemerkt, ein zweites Mal kann nicht schaden ;-)

Meine liebste Umsetzung des Themas bisher ist Hook. Nicht nur, weil ich großer Fan von Robin Williams bin (wirklich groß, ... ich habe hier Filme von ihm, von denen wissen die wenigstens, dass er die überhaupt gemacht hat *g*), sondern weil er einfach großartig ist in jeder Hinsicht, ...

Dieser Film ist die neue Umsetzung des Werkes, und mir persönlich gefällt er auch sehr gut. Da ich mich gestern zum ersten Mal wieder fit fühlte, mir einen längeren Film anzusehen, habe ich mir gleich ein zauberhaftes Märchen geschnappt ... wenn ich schon krank bin und mich mit meinem zerknuddelknautschten Teddy in die Decken kuschele, dann gehört das einfach dazu ;-)

Die Geschichte nimmt sich ein paar wenige Freiheiten, die mir sehr gefallen. Besonders schön finde ich die Romanze zwischen Wendy und Peter. Normalerweise mag ich es nicht, wenn irgendwo Liebe hineininterpretiert wird, in diesem Fall finde ich es sehr schön und vor allem zur Geschichte passend. Die Andeutung über den Kuss, der in Wendys Mundwinkel versteckt ist, ... die Beziehung zwischen Wendy und Peter, an der Schwelle zwischen Kindern und Erwachsenen, Spielenden und Liebenden.

Mit Wendy haben sie eine wirklich sehr hübsche Schauspielerin ausgewählt, die man sofort ins Herz schließen muss. Hook ist herrlich böse, die Piraten sind wunderbar tumb, die verlorenen Jungs richtig quirlig, es passt einfach alles ... aber am besten ist Peter.

Ach, ich wage es ja gar nicht zu sagen ... so ein junger Spund ... aber er hat dieses gewisse Etwas, bei dem wohl jede Frau schwach wird ... dieses spezielle Lächeln kombiniert mit diesem Blick, da kann wohl keine widerstehen (nicht einmal ich) ... wenn Peter die Hand ausstreckt "Komm mit mir, komm mit ins Nimmerland", dann würde man ihm sofort überallhin folgen ;-)

Gut und Böse sind in diesem Film ganz klar getrennt, Formen und Farben alleine sind schon ein Zeichen dafür, wen man gerade vor sich hat und wo man sich derzeit befindet. Besonders gut gefällt mir die schwarze Burg, sie sieht richtig furcherregend aus! Das Geheimversteck der verlorenen Jungs ist in weichen, warmen Farben gehalten, wo man sich sofort wohlfühlen kann.

Stellenweise wirken Farben oder Szenenaufbau ein wenig überladen, etwa der Flug von London ins Nimmerland oder die Szene "ich glaube an Elfen" ... aber das ist wohl Geschmackssache und gehört in einem Film wie diesem einfach dazu. Ich habe mich zumindest nicht sonderlich daran gestört.

Die Flugszenen sind wunderschön gemacht, sie sehen sehr real aus, und bei den Extras auf der DVD kann man auch sehen, wie sie gemacht wurden. Schon beeindruckend, was da für ein enormer Aufwand dafür betrieben wurde bei Peter. Die Arbeit hat sich gelohnt!

Ach, der Film hat mir einfach gefallen. Ich wäre zu gerne mit Wendy und Peter ins Nimmerland geflogen. Die schönen Gedanken fürs Fliegen, die hat man nach diesem Film ganz bestimmt ... fehlt nur noch der Feenstaub ;-)

SaschaSalamander 24.04.2005, 19.29 | (0/0) Kommentare | PL

Schreiben in Cafés

Lesen ist eine Sache ... aber, so schön es ist ... ist es trotzdem passiv ... wen die Leidenschaft so richtig packt, der möchte gerne aktiv werden ... und in diesem Fall selbst schreiben. Gedichte, Kurzgeschichten, Romane, oder einfach nur Gedanken in Worte fassen und sich anderen mitteilen ...

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Eine solche Anleitung zum freien Schreiben bietet Natalie Goldberg in ihrem Buch Schreiben in Cafés ...

Für wirklich professionelles Schreiben halte ich dieses Buch nicht geeignet, aber es stellt eine wichtige Vorstufe dar: um professionell schreiben zu können, muss man erst einmal lernen, die Worte von innen heraus fließen zu lassen, sie zuzulassen, sich darauf einzulassen, sie geschehen zu lassen ... denn bevor nicht ein Ergebnis auf dem Papier steht, kann man es nicht bearbeiten ;-)

Natalie Goldberg gibt in ihrem Buch viele Tipps und Anregungen, wie man "einfach darauf losschreiben" kann, ohne inneren Kritiker, ohne lange zu überlegen. Frei von innen heraus. Sie lenkt den Blick auf die schreibenswerten Kleinigkeiten des Alltags und zeigt, wie scheinbar unscheinbare Situationen und Szenen zur Grundlage eines langen und bewegenden Textes werden können.

Sie zeigt in den einzelnen Kapiteln Möglichkeiten auf, den Schreibfluss anzuregen und Blockaden zu lösen. Ihr Buch macht Lust darauf, genau jetzt in diesem Moment damit anzufangen. Dazu braucht es keinen professionellen Hintergrund, keine literarische Grundlage und kein Studium der Literatur. Für diese Form des Schreibens braucht es lediglich den mutigen Schritt, nicht erst "morgen" damit anzufangen.

Und niemand kann sich herausreden mit "das schaffe ich eh nicht", denn beim freien Schreiben gibt es kein Richtig und kein Falsch ... sondern einfach nur ein Bedürfnis, dem endlich Raum geschaffen wird, ...

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Meine eigenen Gedanken zu diesem Buch:

Da ich Geschichten und Texte gerne aus dem Bauch heraus schreibe und das Schreiben als ebenso notwendig erachte wie das Atmen, habe ich für den Einstieg ein Buch gelesen, das diese freie Form des Schreibens darstellt. Denn meine Musiklehrer haben mich nicht umsonst gelehrt, dass richtiges Atmen tatsächlich gelernt sein will und eine Kunst für sich ist *smile*

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Viele ihrer Anregungen habe ich mir bereits selbst erarbeitet, andere haben sich auch ohne mein bewusstes Zutun von selbst verfestigt. Und manches, an dem es bisher hapert, hat einen kleinen "Kick" in eine neue Richtung bekommen und ist in Arbeit ;-)

Sie verknüpft das Buch stellenweise mit der buddhistischen Lehre, was ich stellenweise unpassend finde, was jedoch nicht wirklich stört. Gegen Ende wird es ziemlich langgezogen, aber ein Sachbuch sollte man sowieso nicht von vorne bis hinten lesen ;-)

Ich habe "Schreiben in Cafés" aus der Bücherei geliehen und werde es mir kaufen, um aktiv damit zu arbeiten. Anregungen werde ich mir mit Leuchtmarker markieren, grundlegende Informationen bezüglich des Schreibens in einer anderen Farbe. Und dann werde ich ab und an einfach einmal das Buch aufschlagen und das Kapitel durchlesen ... oder nachschlagen, wenn ich "Schnupfen" habe und das Atmen schwerfällt, ...

Mein Ziel ist es, über das freie Schreiben hinauszukommen ... aber das ist ein anderes Buch und wird ein anderes Mal empfohlen ;-)


SaschaSalamander 24.04.2005, 19.14 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

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