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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Thriller
After.Life
Die junge Lehrerin Anna verlässt nach einem Streit mit ihrem Verlobten das Restaurant und fährt mit dem Auto nach Hause. Dabei geschieht ein Unfall. Sie wacht auf im Haus des Bestatters, liegt auf dem Tisch zur Präparation, und der Bestatter offenbart ihr - dass sie tot ist. Sie müsse es nur akzeptieren. Sie glaubt an eine Entführung, hält sich selbst nicht für tot. Sie bewegt sich, sie atmet, sie spricht mit dem Bestatter, also muss sie doch lebendig sein! Einer ihrer Schüler sieht sie sogar am Fenster stehen, er informiert ihren Verlobten, und dieser will nicht an den Tod seiner Freundin glauben, doch die Polizei tut nichts, denn Anna ist nachweislich tot. Ist sie tot? Oder ist sie es nicht? Perfides Spiel oder Afterlife?
Vom ersten Moment an ist der Zuschauer zwiegespalten, für beide Varianten gibt es sehr viele Hinweise. Immer wieder einmal denkt man "ja, klar, sie kann gar nicht tot sein", und kurz darauf "natürlich sie ist tot, das lässt sich ganz leicht erklären".
Der Film zeigt viel nackte Haut, macht auf Mystery, ist in ruhigen Tönen erzählt, Suspense und Mindfuck wo man nur hinsieht, man kann gar nicht wegsehen. Ebensowenig wie man wegsehen kann, wenn sich mal wieder einer von ihren riesigen ... äh, heute mal eine jugendfreue Rezension, belassen wir es davon, dass sich alle Rundungen und Knochen mit viel nackter Haut in die Kamera strecken. Das ist Kunst und gehört so. Ein Schelm, wer etwas anderes unterstellt. Sie zeigt ihren Körper in allen erdenklichen Posen, mal hübsch mit Kleidchen, mal nackt, und sie sieht gut darin aus. Auch abgesehen von diesen Momenten gibt es viel zu sehen, der Film spielt gut mit der Optik, ist sehr ästhetisch.
Außerdem wirkt der Film sehr lange nach, die Bilder bleiben im Kopf, sind sehr (im positiven Sinne) sehr eindringlich. Die Macher spielen gut mit der Wirkung ihrer in Szene gesetzten Motive. Es war ein Genuss, diesen Film auf einer Leinwand zu sehen, gestochen scharf und in Lebensgröße, das ist hier wirklich anzuraten, falls möglich.
Trotzdem war ich am Ende recht enttäuscht. Es bleibt vieles offen, auch wenn ich das Ende und die "Lösung" ziemlich klar und deutlich fand. Ich erwarte kein komplett erklärendes Ende, denn ein Mindfuck ist dazu da, dass man interpretiert und sich unsicher ist. Dennoch gibt ein Film dieses Genres dem Zuschauer das Gefühl, dass die Zeit nicht umsonst war. Hier allerdings hatte ich am Ende das Gefühl, dass ich nach den eineinhalb Stunden nicht klüger war als vorher. Es wurde bewusst alles offen gehalten, und mir scheint, als hätten die Macher selbst nicht gewusst, für welche Lösung (oder vielleicht eine andere sogar) sie sich entscheiden wollten und dann spontan eine Lösung hergezaubert (die andere hätte es auch getan, und auch dafür hätte es im Film genügend Hinweise gegeben).
Es werden viele Themen angeschnitten, etwa der Sinn des Lebens, die Frage nach Tod und Sterben, der Inhalt von Liebe, eine besondere Gabe oder doch Wahnsinn, und die Frage "was würdest Du tun, wenn Du weißt, dass Du nicht tot bist". Dazu die Frage, was ein Leben lebenswert macht und wer seines Lebens würdig ist. für mich zuviel cineastisches Geschwurbel ohne Aussage. Gab eine Menge Leute, denen der Film gefiel, auch mein Mann fand ihn nicht schlecht. Und ja, ich habe ihn gern gesehen, Ricci sieht gut aus und Neeson ist sowieso klasse, schade nur dass das alleine nicht genügt. Wollte ein Mystery-Thriller sein, ist statt dessen ein sexy Hingucker geworden.
Optik: Sehr sexy, viel Klinik und Nylon und nackte Haut. Beeindruckend in Szene gesetzt, die Bilder klingen noch lange nach.
Christina Ricci: Ebenfalls sehr sexy, viel nackte Haut, viele Knochen und zwei ... äh, ihr wisst schon was ...
Liam Neeson: sehr gut, sehr subtil und undurchsichtig
Gesamteindruck: will viel hermachen, kriegt aber nicht die Kurve vom Mindfuck zum Film mit Sinn ...
Wertung: 6 von 10 nackte Brüste
SaschaSalamander 31.08.2012, 08.46 | (0/0) Kommentare | PL
Darkside Park
Porterville ist ein kleines Städchen, beschaulich und gemütlich. Nette Nachbarn, eine stets aufmerksame Polizei, die Straßen sauber und frei von Kriminalität. Wer hierherkommt, der kann sich auf einen ruhigen Lebensabend freuen, und auch seine Kinder kann man hier perfekt großziehen, einfach ideal für jeden, der kleine idyllische Orte mag. Doch hinter der Fassade lauert das Grauen. Menschen verschwinden, einige bleiben auf ewig verschollen, andere tauchen wieder auf, sind danach völlig verändert und traumatisiert. Ein Serienmörder verteilt zur Warnung Tarotkarten an seine ausgewählten Opfer. Und immer wieder hört man vom "bleichen Mann". Was ist das Geheimnis von Porterville?
GESAMMELTE LINKS
Eine Gesamtrezension für eine komplette 18teilige Serie ist schwierig, und deswegen habe ich mir vorab schon einige Gedanken gemacht. Zu jedem der 18 Teile habe ich meine Gedanken notiert. Nicht als Rezension, sondern als kurze Meinung zur jeweiligen Folge.
Einleitung
>Teil 01 - Interview mit Ed<
>Teil 02 - Das böse Zimmer 01<
>Teil 03 - Der Gesang der Ratten 01<
>Teil 04 - Das böse Zimmer 02<
>Teil 05 - Porterville Times<
>Teil 06 - In den Jagdgründen<
>Teil 07 - Die verbotene Lichtung<
>Teil 08 - Porterville Steaks<
>Teil 09 - Das kalte Licht<
>Teil 10 - Lauter nette Damen<
>Teil 11 - Der Gesang der Ratten 02<
>Teil 12 - Jenseits des Rubikon<
>Teil 13 - Augen der Nacht<
>Teil 14 - Die Stille des St Helena Parks<
>Teil 15 - Die geheimen Kinder<
>Teil 16 - Die Farbe des Chamäleons<
>Teil 17 - Frischling, Frischling<
>Teil 18 - Willkommen in Porterville<
UMSETZUNG, AUFBAU
Die ersten 17 Folgen sind jeweils in sich geschlossene Geschichten aus der Ich-Perspektive. Verschiedene Beteiligte kommen zu Wort. Mal ist es ein fremder Gast von außerhalb der Stadt, mal ein Bewohner der Stadt ohne Hintergrundwissen, später auch Eingeweihte und Mitwisser. In der ersten Staffel haben die Folgen sehr wenig Bezug zueinander, und recht lange fragt man sich, was die einzelnen Figuren verbindet und welchem Zweck die Darstellung deren Situation jeweils dienen soll. Während die Serie dann langsam voranschreitet, gibt es nach und nach immer mehr Querverbindungen. Figuren aus anderen Geschichten werden erwähnt, hier und da wird eine Handlung aus nun einer anderen Perspektive geschildert, Symbole und Elemente aus anderen Episoden tauchen erneut auf. Doch der eigentlichen Lösung kommt man nicht wirklich näher. Da man weiß, dass DARKSIDE PArK mit 18 Folgen abgeschlossen ist, stört das jedoch nicht, auch wenn man gerade in der zweiten Staffel manchmal nah an der Verzweiflung ist, endlich mehr wissen will und sich noch so weit von der Antwort entfernt fühlt. Perfekt gemacht, die Spannung steigt von Stunde zu Stunde.
Auch, wenn jede Geschichte eine eigene Handlung in sich birgt und für sich selbst abgeschlossen ist, so gibt es doch eine übergeordnete Handlung. Manche Episoden dienen dabei lediglich als Füllelement und vervollständigen das Gesamtbild. Andere dagegen treiben das Geschehen um Martin Prey, der bald zum eigentlichen Protagonisten der Serie wird, voran. Die oben unter "Inhalt" geschilderte Zusammenfassung ist das Gesamtbild, die Handlung um Martin ist wesentlich konkreter: Martin trifft auf Sarah und erfährt durch sie, dass die Stadt ein Geheimnis birgt. Er beginnt zu ermitteln, wird dabei selbst zum Gejagten und irrt durch die Stadt, trifft auf verschiedene Mitstreiter und Gegner, bis er endlich am Ziel ist und alles erfahren soll.
SECHS VERSCHIEDENE AUTOREN
Die Zusammenarbeit verschiedener Autoren finde ich mehr als gelungen. Ein Gesamtkonzept, an dem sich alle orientieren, dabei aber kreative Freiheit. "Viele Köche verderben den Brei", mag man im ersten Moment denken. Hier aber hat das Projekt eine außergewöhnliche Eigendynamik gewonnen, die Anerkennung verdient. Sechs Autoren, unterschiedlich in ihrer Erzählweise und ihrem Ausdruck, haben gemeinsam ein Bild gemalt, das in sich stimmig ist. Sie alle haben dem DARKSIDE PARK ihren eigenen Stempel aufgedrückt, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen.
Bei 18 Folgen kann es schnell passieren, dass es bald langatmig wird, dass man abbrechen möchte oder mittendrin die Lust verliert, Spannung hin oder her. Mir zumindest geht es so, dass ich nicht gerne allzu lange mit einer einzigen Reihe beschäftigt bin. Durch die unterschiedliche Vorgehensweise der Autoren allerdings hätte es für mich noch ewig so weitergehen können, es gab ausreichend Abwechslung und trotzdem immer einen roten Faden.
Folgen, die mir weniger gut gefielen, wurden von anderen Hörern teilweise als Lieblingsfolgen benannt. Was mich absolut begeisterte, fanden andere wieder nicht so gut. Mit anderen Worten, das Gesamtbild ist grandios, es gibt schwächere und stärkere Folgen, doch dies liegt nicht an schlechtem Handwerk sondern persönlichen Vorlieben der Hörer. Es ist also für jeden etwas dabei, Porterville dürfte aufgrund seiner Vielfalt und des auf verschiedenen Ebenen erzeugten Spannung weit mehr Fans ansprechen, als ein einzelner Autor es geschafft hätte.
Spannung baut sich durch die sechs Autoren und deren voneinander abweichende Erzähltechnik auf vielen verschiedenen Ebenen auf, die Genres mischen sich bunt durcheinander. Hardboiled, Phantastik, Horror, Thriller, Krimi, Cosy. Mal der knallharte Typ mit rauer Schale weichem Kern, mal die netten alten Ladies, mal eine historische Geschichte um Indianer, ein andermal ganz normale junge Erwachsene wie Du und Ich. Einige Geschichten erinnern in ihrer Düsternis und Direktheit an Stephen King, andere führen den Hörer im Stil eines H P Lovecraft direkt an die Grenzen des Wahnsinns. Mal Blut und Knochenknacken, mal "Arsen und Spitzenhäubchen", mal Gänsehaut und nackte Angst.
SPRECHER
Alle Rollen sind durchweg grandios besetzt mit bekannten Stimmen aus den Bereichen Hörbücher, Hörspiele, Filme. Sie alle machen ihre Sache professionell und mit sehr viel Elan, man hat hier sehr gute Arbeit geleistet bei der Auswahl, Koordination und Regie. Nicht nur im Ausdruck, auch Tonfall, Klang der Stimme, alles passt so perfekt zu den jeweiligen Protagonisten, dass man regelrecht einen 18stündigen Film vor sich zu sehen glaubt.
Bei diesem Punkt weiß ich gar nicht so recht, was ich weiter schreiben kann als "prima gemacht". Einzig mit einem Sprecher konnte ich mich nicht so recht anfreunden, da ich die Art des Vortrags zu wenig emotional und zu monoton fand. Bei 18 Folgen kann man keinesfalls 100 Prozent erwarten, aber der DARKSIDE PARK ist verdammt nahe dran ;-)
HÖRBUCH / HÖRSPIEL
Teil 1 bis 17 sind reine Hörbücher. Hörspieltypisch allerdings ist das klassische Intro von Friedrich Schönfelder, der den Hörer begrüßt und dann die Überleitung zur aktuellen Geschichte gibt. Zu Beginn und am Ende gibt es dann noch jeweils ein kurzes Geräusch. Es ist nur ein leises, unaufdringliches Geräusch, aber es ist faszinierend, wie stark diese Wirkung ist! Besonders in einer Folge stach es drastisch heraus und verlieh der gesamten Story zusätzlich noch einmal den perfekten Abschluss.
Obwohl es ein Hörbuch ist, sortiere ich es gedanklich immer in die Kategorie Hörspiele. Teilweise wegen der typischen Hörspielsprecher, aber auch weil ich es trotz des jeweils einzelnen Sprechers immer als Hörspiel empfunden haben. Sie haben die jeweiligen Dialoge so gut verkörpert, dass man stellenweise regelrecht vergass, dass nur ein einziger Sprecher vor dem Mikrofon saß!
Folge 18 dagegen ist ein Hörspiel mit zwei Protagonisten und kleinen Nebencharakteren. Ich muss zugeben, dass ich sosehr auf die Gespräche zwischen Martin und Hudson fixiert war, dass ich wenig auf Musik und Geräusche geachtet habe, jedoch ist mir nichts negativ aufgefallen, auch hier war wieder alles in sich stimmig und eben richtig "rund". Nur selten nimmt ein Hörspiel mich derart gefangen, dass ich das "Drumherum" völlig vergesse und mich nur noch komplett auf den Inhalt konzentriere.
Ich weiß nicht, ob ein Hörspiel teurer ist als eine Lesung, vermutlich ja (da man mehr Sprecher braucht, Musik und Geräusche, es macht wohl mehr Arbeit als ein Soloauftritt). Ansonsten hätte ich es großartig gefunden, wenn die Reihe komplett als Hörspiel gemacht worden wäre, oder wenn man wenigstens die reine Lesung zu einer szenischen Lesung aufgestockt hätte, mit etwas mehr Geräuschen und hier und da Musik im Hintergrund zum Verdichten der Atmosphäre.
ABSCHLUSS IN FOLGE 18
Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Recht schnell zeichnet sich ab, worauf es hinausläuft. Klar, exakt das Ende konnte wohl niemand vorhersehen, aber die Tendenz war klar. Und auch für konkretere Informationen gab es einige Hinweise. Absolut zufriedengestellt hat es vermutlich niemanden, dazu ließ es einfach zuviele Fragen offen. Trotzdem, gerade in diesem Genre ist es nicht wirklich möglich, alles zur Zufriedenheit zu klären, und das offene Ende sowie die unbeantworteten Fragen sind in einem für mich annehmbaren Umfang. Dafür, dass man 17 Folgen lang auf diesen einen Moment hingezittert hat, wäre etwas mehr wünschenswert gewesen, der DARKSIDE PARK ist perfekt für jede Menge Spin-Offs, Prequel, Sequel und eine Fortsetzung. Auch, wenn ich das Ausschlachten eines erfolgreichen Titels durch Fortsetzungen verachte, würde ich es hier ausnahmsweise sogar begrüßen. Nicht, weil ich unbedingt mehr will, sondern weil es einfach schade ist, dass so viel genialer Stoff nun ungenutzt in den Hirnen der Autoren brachliegt und nicht geteilt wird. Es gibt so viel, was man noch aus der Serie noch machen kann!
FAZIT
Der DARKSIDE PARK ist ein Projekt, das es in dieser Form noch nicht gab. Ivar Leon Menger und seinen Kollegen ist ein Meisterwerk gelungen, das so schnell niemand wiederholen kann, etwas ganz Eigenes und Anderes wurde hier erschaffen. Die Reihe packt den Hörer von der ersten Folge an und hält ihn bis zur letzten Episode gefangen, indem sie eine perfekte Mischung unterschiedlichster Genre und Erzähltechniken darbietet.
Und zum Abschluss: wer die Reihe bereits gehört hat, der wird nach Folge 18 wohl sehr viele Fragen haben. Viele von diesen Fragen wurden von Ivar Leon Menger und anderen Autoren ausführlich und nachvollziehbar im Forum der >Hörspiel-Freunde<
Wertung: 95 von 100 Versandhauskataloge
SaschaSalamander 15.08.2012, 09.18 | (0/0) Kommentare | PL
Darkside Park Staffel 3 - Folge 17 und 18
Autor: >Raimon Weber< (G. Burns, Point Whitm., Mindnapping ua)
Sprecher: J Kerzel (Jack Nicholson ua)
Daniel Chester Kipling, der zu seinem Leidwesen leider Kip genannt wird, empfängt die Gäste im Hudson Tower und bedient den Lift. Bald ist es soweit, bald ist sein Dienst beendet, darauf arbeitet er hin, denn was er bisher hier erlebt hat, konnte er nur noch mit heftigen Medikamenten überstehen. Er muss Dinge mitansehen, die kein Mensch ertragen kann, und bisher hat er immer geschwiegen. Bisher ...
Sowohl der Plot als auch der Sprecher sind hervorragend, passen sehr gut zusammen. Sie spielt nur im Lift, im "Monet", so genannt wegen des originalen Gemäldes an der Wand des Aufzugs. Dort im Lift steht Kip, macht sich seine Gedanken, kommentiert für den Hörer das Erlebte. Er ist ein durch und durch sympathischer Charakter. Man fragt sich, was ihn überhaupt bewegt hatte, diese Arbeit anzunehmen, und warum er sich nicht dagegen wehrt. Zugleich verspürt man Mitleid über all die Schrecken, die er mitansehen muss, wenn die Anwälte und anderen Würdenträger sich selbst vergessen und ihn die "Reste beseitigen" lassen. Diese Geschichte geht nahe, zeigt sie, wie kalt und grausam Menschen sein können. Zugleich erfährt man wieder ein bisschen mehr über Porterville und den 56. Stock, doch Antworten gibt es nicht, die wird es erst im letzten Teil geben ...
Was Kerzel betrifft, gibt es nicht viel zu sagen. Er passt, als hätte man die Rolle für ihn geschrieben, ich sah regelrecht einen Film vor mir ablaufen, während ich diese Episode hörte. Er ist die Stimme von Jack Nicholson, bis vor kurzem war er Erzähler bei JOHN SINCLAIR, er sprach / sang meinen liebsten Song bei E NOMINE, und auch sonst begegnet man ihm im Alltag häufig. Er ist eine der Stimmen, die man einfach kennt, selbst wenn man weder Filme ansieht noch Hörbücher hört. Und er weiß seine Stimme einzusetzen, wow!
18 - WILLKOMMEN IN PORTERVILLE
Autor: >Hendrik Buchna< (Die Dr3i)
Sprecher: >Jürgen Thormann< u.a. (M v Sydow, I McKellen, uvm)
Martin Prey hat es endlich geschafft, den 56. Stock zu erreichen! Hier trifft er nun auf den Bürgermeister der Stadt, Angus Hudson. Und hier soll er nun also erfahren, was mit Porterville auf sich hat. Doch wird er die Wahrheit wirklich verkraften?
Ein rundum gelungener Abschluss der Serie, der mich wirklich begeistert hat. Ich werde in einer gesonderten Rezension auf die gesamte Reihe und somit auch das Ende eingehen. Aber vorab soviel: ich hatte große Angst vor dem Ende, denn ich hatte viel Negatives darüber gelesen. Aber Hendrik Buchna (und natürlich auch I L Menger sowie die anderen beteiligten Autoren) hatten es geschafft, mich durchweg zufriedenzustellen. Hier und da gibt es offene Fragen, aber dies verleiht manchen Geschichten auch einen gewissen Reiz, und gerade hier bei DARKSIDE PARK passt es.
Besonders gefielen mir die Dialoge zwischen Hudson und Prey. Der eine großväterlich, manchmal leicht tadelnd und doch vermeintlich sanft und nett im Tonfall, in seinen Worten jedoch unmoralisch, selbstsüchtig und ohne jegliches Mitgefühl gegenüber anderen. Der andere dem Wahnsinn nahe, überreizt und aggressiv, zugleich aber auch kurz vor dem Zusammenbrechen und hilfos ob der schrecklichen Dinge, die er nun nach und nach erfährt. Die Wortgefechte zwischen den beiden sind gekonnt.
Und man hätte keinen besseren nehmen können als einen meiner Lieblingssprecher, Jürgen Thormann. Er passt perfekt in die Rollen der Bösewichter, die mit einem Lächeln im Gesicht auftreten und alles Menschliche auf den Kopf stellen, ob nun in NEEDFUL THINGS, als Magneto in den X-MEN oder in vielen anderen Filmen und Hörspielen. Er verkörpert die Art von Antagonist, die ich am meisten schätze: bösartig durch und durch, aber dennoch mit sehr viel Verstand und Überzeugungskraft, fast schon hypnotischem Charisma.
Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr erfährt, gerne hätte die Folge doppelt so lang sein dürfen. Die wichtigsten Geheimnisse wurden geklärt, doch durch das Beantworten der Fragen stellten sich weitere Fragen, und das hier geschaffene Universum ist einfach zu spannend, als dass man es einfach hierbei belassen sollte. Ich hoffe inständigt, dass weitere Geschichten folgen werden, das Ende ist offen, und es bietet gute Ansätze für eine Fortsetzung (was nicht sein muss, hier aber durchaus wünschenswert ist. Sogar für mich, die ich offene Enden mag und Fortsetzungen eher widerwillig als Geldschneiderei betrachte)
Insgesamt von allen Folgen eine meiner liebsten. Abgesehen davon, dass ich sie gerne länger ausführlich gehabt hätte, ist es sogar meine Lieblingsfolge, und allein schon die Dialoge zwischen Hudson und Prey sind es wert, die Folge mehrfach zu hören.
SaschaSalamander 10.08.2012, 13.29 | (0/0) Kommentare | PL
Darkside Park Staffel 3 - Folge 15 und 16
Autor: >Raimon Weber< (G. Burns, Point Whitm., Mindnapping ua)
Sprecher: >Franziska Pigulla< (Gillian Anderson)
Melinda McFaden arbeitet im Hotel des Hudson-Tower, und sie ist eine von denen, die Bescheid wissen. Doch eines Tages bittet ihre Schwester sie um Hilfe, nachdem man ihr das Baby genommen hat. Melinda muss sich entscheiden, und sie hilft ihrer Schwester, doch damit wird sie zur Gejagten des bleichen Mannes ...
Eine sehr spannende Geschichte. Zu der ich offen gesagt wenig schreiben kann. Weiß nicht, wieso, aber sie zog irgendwie eher an mir vorbei. Nicht postiv oder negativ, aber sie hat mich erstaunlich wenig bewegt. Macht nichts, habe ja keine Pflicht hier alles genau zu zerlegen und detailliert vorzustellen ;-)
16 - DIE FARBE DES CHAMÄLEONS
Autor: >Christoph Zacharie<
Sprecher: Gerrit Schmidt-Foß (Point Whitmark, Leonardo di Caprio, ua)
Diesmal trifft der Hörer erneut auf Martin Prey. Nachdem Martin und Jason >zu fliehen versuchten<, macht sich Martin nun alleine auf den Weg, er will endlich das Geheimnis lüften. Anstatt die Stadt zu verlassen und sein Heil in der Flucht zu suchen, geht er tief ins Herz Portervilles.
Auch hier: eine sehr spannende Folge, die Serie geht in Riesenschritten dem Ende entgegen, Martin erlebt eine erste Konfrontation, und wie üblich endet es mit einem riesigen Knall, der dem Hörer gar keine Wahl lässt als sofort weiterzuhören, wohlwissend, dass in der nächste Folge gewiss keine Antworten kommen, nur noch weitere Fragen ...
SaschaSalamander 08.08.2012, 13.24 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Darkside Park Staffel 3 - Folge 13 und 14
Autor: >Simon X Rost< (Mindnapping, Mitschnitt, Playmos uvm)
Sprecher: >Jan-David Rönfeldt< (Wesley Crusher)
Jason Hincks führt die Apotheke seines Vaters weiter, wenn auch anders als von diesem erhofft: Jason ist Dealer, bastelt chemische Drogen. Plötzlich steht Martin vor seiner Tür, im Arm Sarah (die Folge schließt nahtlos an >JENSEITS DES RUBIKON< an, wenngleich der Spannung halber natürlich vieles ausgelassen wurde, was zwischen Folge 12 und 13 geschah). Als Cops an Jasons Tür klingeln, glaubt er, dass es Drogenfahnder sind. Doch Martin weiß es besser, sie suchen nach ihm und Sarah. Gemeinsam begeben sich die beiden Männer auf eine Flucht, die in einem Rachefeldzug (Jason würde es wohl "Verhör" nennen) gipfelt.
Puuuh, diese Folge war schweißtreibend. Während einige Episoden düster, schaurig und geheimnisvoll sind, ist diese hier actiongeladen und sehr realistisch. Hier geht es nicht nur um unheimliche leuchtende Augen, seltsame Kühlschränke und Tarotkarten, hier geht es um eine wilde Verfolgungsjagd, um handfeste Gewalt. Storytechnisch geht es im DarkSide Park wenig voran, da man im Grunde bereits alles weiß, trotzdem empfand ich es nicht als "Füllepisode", sondern sehr wohl der Serie zugehörig. Ich gehe davon aus, das Martin am Ende eine wichtige Rolle spielen wird, er taucht immer wieder in Geschichten unterschiedlicher Autoren auf und bleibt konsequent "an der Sache" dran, obwohl er um die drohende Gefahr weiß.
Simon X Rost versteht es, die Spannung vom ersten Moment an aufzubauen und bis zur letzten Minute zu halten, er packt den Hörer im Klammergriff und reißt ihn mit Martin und Jason in den Abgrund. Storytelling vom Feinsten, das zwar etwas derber als der Rest der Serie ist aber dadurch die mystische Komponente um reale, körperliche Bedrohung und pures Adrenalin erweitert, DarkSide Park spricht mit seinen Folgen inzwischen alle Sinne an, spielt mit den Ängsten auf verschiedenen Ebenen.
Der Sprecher ist top. Und Rönfeldt macht es wirklich klasse, man nimmt ihm seinen lässigen Tonfall, das selbstherrliche Gehabe (und die versteckte Unsicherheit hinter seinen Worten) sehr gut ab, genau so stellt man sich einen Typ wie Jason Hincks vor. Ob Wahnsinn oder Drogenrausch, gegen Ende wird Rönfeldt richtig beängstigend, man meint das irre Flackern in seinem Blick zu sehen, und das Geräusch am Ende (alle Folgen werden zu Beginn und Ende mit einem Geräusch unterlegt, das ist aber auch alles an Effekten) in Kombination mit seiner Stimme ist perfekt, allein dieser kleine Moment am Ende verdient Höchstpunkte innerhalb der Serie.
14 - DIE STILLE DES ST HELENA PARKS
Autor: >John Beckmann< (>Lady Bedfort<)
Sprecher: >Florian Halm< (Jude Law, Colin Farrell, Wickie, Chopper)
Diese Episode spielt im Jahre 1881, als die Zeitung "Porterville Times" erstmals in Druck geht. Samuel Wilcomb ist Reporter, er hat ein spannendes Thema gefunden für die erste Ausgabe, soll sich statt dessen freundlicheren, positiveren Dingen widmen, damit die Leser stolz sein können auf "ihre Stadt". Doch bei seinen Interviews und einem Besuch des St Helena Parks stößt er auf ein düsteres Geheimnis ...
Diese Folge ist "typisch Beckmann". Er schreibt ja auch für Lady Bedfort, das im Vergleich zu einigen anderen Serien etwas beschaulicher ist. Für den DarkSide Park schrieb er die >JAGDGRÜNDE<, die >NETTEN DAMEN< und nun diese Folge. Alles etwas ruhiger im Grundton, er punktet nicht mit Action, sondern mit dem Horror, der sich hinter dem scheinbar beschaulichen Alltag verbirgt. Sein Stil ist leise, gemütlich, und die Gefahr lauert dort, wo man sie am wenigsten vermutet.
Ich liebe es, wie die Autoren hier kongenial zusammenarbeiten. Mal Vergangenheit, mal Gegenwart, mal springt ein Autor in die Zukunft, und der nächste geht wieder ein paar Wochen zurück. Der eine pumpt Adrenalin durch unsere Kopfhörer, der andere flüstert uns lächelnd Geheimnisse ins Ohr, und doch erzählen alle eine einzige Geschichte, die Folgen passen wie Puzzlestücke perfekt ineinander.
Anfangs hatte ich Angst, dass die Serie schnell langweilig werden könnte, wenn das Geheimnis um Porterville zu lange hingezogen wird und die Autoren sich zusehr verbiegen, um gemeinsam ein großes Projekt im einheitlichen Look zu präsentieren, aber das Gegenteil ist der Fall: jeder schreibt auf seine Weise, und die Serie pulsiert vor Leben, WOW!
Florian Halm (den ich ebenso wie Rönfeldt leider nicht erkannt hatte) passt sehr gut zur Rolle des Samuel, er spricht ruhig und doch mit der passenden Neugier und dem Tatendrang, der dem Reporter innewohnt. Der Hörer wird von ihm in das alte Porterville gezogen und lernt es von einer ganz anderen Seite kennen ...
SaschaSalamander 06.08.2012, 15.07 | (0/0) Kommentare | PL
Darkside Park Staffel 2 - Folge 11 u 12
Autor: >Christoph Zacharie<
Sprecher: Nana Spier (Buffy, Lucy Liu, Claire Danes, uvm)
Dies ist die Fortsetzung der Geschichte >aus der ersten Staffel<. Aus der Geschichte >PORTERVILLE STEAKS< wissen wir bereits, dass sie verschwunden ist. Hier erfahren wir nun genau, wie es mit ihrem Freund Tom weiterging und was mit dann ihr geschehen ist.
Zugegeben, ich kann mich mit den Geschichten von Zaccharie nicht anfreunden. Ich weiß nicht, ob es an seiner Erzählweise liegt oder daran, dass er die Geschichten zugetragen bekommen hat, die mir inhaltlich nicht so recht gefallen. Mein größtes Problem hier war unter anderem wieder die Erzählperspektive, die ich leider sehr unpassend fand. Das Problem ist, dass DARKSIDE PARK bisher komplett aus der Ich-Perspektive erzählt ist, da kann man hier keine Ausnahme machen. Dennoch ist es hier unpassend, ein auktorialer Erzähler wäre aufgrund des Inhalts passender, zu oft habe ich mich an Dingen gestoßen, die in der Ich-Form so nicht möglich wären.
Wenn ich diesen Punkt ausblende, war diese Folge dennoch wieder sehr spannend und unterhaltsam, passt perfekt in die Reihe. Es wurden viele Dinge erklärt, der Hörer bekommt sehr viel geboten, die Handlung wird rasant vorwärts getrieben.
12 - JENSEITS DES RUBIKON
Autor: >John Beckmann< (>Lady Bedfort<)
Sprecher: Jürgen Kluckert (Benjamin Blümchen, Mr. Crabs,
Chuck Norris, >Lady Bedfort<)
Abschluss der zweiten Staffel, und ich kann nur sagen, diese Geschichte war der Hammer! Jürgen Kluckert als Sprecher passt perfekt. Er ist die Stimme des Mannes, der schon viel gesehen und erlebt hat, der als stiller Beobachter seine eigenen Wege ging und der nun aus seinem Schattendasein heraustreten und sich entscheiden muss. Wie haben die Macher es nur geschafft, für jede Folge die Sprecher so perfekt zu besetzen? Selten habe ich eine Reihe erlebt, in der alles so gut aufeinander abgestimmt war!
Diese Geschichte empfand ich als besonders atmosphärisch. Anfangs wenig gruslig, aber Kluckert verleiht ihr die passende Aura von Schwermut, Düsternis und drohender Gefahr, bis es dann gegen Ende tatsächlich bedrohlich wird, und zwar so richtig. Auch hier hat man wieder sehr, sehr viel über das Geheimnis von Porterville erfahren, die Richtung ist mir inzwischen klar. Ich bin sehr gespannt auf das Ende. Viele haben sich beschwert, doch wenn ich nun die Kritikpunkte sehe, dann denke ich mir, dass die bisherigen Folgen doch schon sehr deutlich darauf hinweisen, dass es in diese Richtung geht.
Die erste Staffel war schon genial, die zweite aber hat es um Längen getoppt. Wenn die dritte Staffel gar NOCH besser ist, dann hat sie es geschafft, für mich einer der besten Hörtitel ever zu sein. Aber erst einmal abwarten ... (sollte das Ende jedoch tatsächlich so enttäuschend sein, würde alles in sich einstürzen. Oh, ich kann es nicht erwarten, sechs Folgen noch!)
SaschaSalamander 03.08.2012, 15.01 | (0/0) Kommentare | PL
Darkside Park Zwischengedanken
Die Serie ist danach vorbei. Ich werde danach sicher das Bedürfnis haben, sie noch einmal zu hören, um sie dann mit dem Wissen um die Auflösung noch einmal zu hören. Aber 18 CDs höre ich nicht einfach nebenbei, hier warten schon viele andere spannenden Titel.
Außerdem steht und fällt die Qualität einer Serie mit dem Ende. Das Ende kann alles zunichte machen, wenn es mir nicht gefällt. Und es kann die sowieso schon grandiose Reihe zu einem absoluten Kultereignis werden lassen.
Eines weiß ich jetzt schon: wenn ich DARKSIDE PARK beendet habe, wird es wieder ein paar Tage dieses Gefühl der Leere in mir geben. Es gibt Bücher, Hörspiele, Filme, die nehmen soviel Raum in mir ein, dass in dem Moment, wo es vorbei ist, etwas fehlt. Es war ein sehr großer Raum, und das nächste Buch hätte eine verdammt große Lücke zu füllen.
Prima, dass morgen Freitag ist. Morgen werde ich die letzte Folge hören, perfekt zum Wochenabschluss. Am Wochenende höre ich sowieso eher selten, konzentriere mich lieber auf die Bücher. Nächste Woche dann werde ich mich anderen Titeln widmen. Trotzdem ... wenn ich Porterville verlasse, verlasse ich zwar einen schaurigen Ort, den ich freiwillig niemals betreten würde ... aber ich habe das Gefühl, als würde ich mich auch von guten Freunden verabschieden. Reggie, Kip, Chip, Martin, sie werden mir fehlen ...
SaschaSalamander 02.08.2012, 20.18 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Darkside Park Staffel 2 - Folge 9 und 10
Autor: >Simon X Rost< (Mitschnitt, Playmos, Mindnapping ua)
Sprecher: Martin Keßler (Nicolas Cage, Vin Diesel)
Chip ist ein klassischer Kleinkrimineller. Doch dieses Mal möchte er, als er entlassen wird, ein neues Leben anfangen. Er bemüht sich, sauber zu bleiben, arbeitet brav als Kühlschrankverkäufer, und dann lernt er sogar Peggy kennen, eine Traumfrau, alles scheint perfekt. Solange, bis er unbedacht die Kühlschränke untersucht und sich plötzlich alles radikal für ihn verändert.
Eine grandiose Folge, neben >INTERVIEW MIT ED< und PORTERVILLE STEAKS einer meiner Favoriten. Während in den ersten sechs Folgen hinsichtlich einer möglichen Auflösung, nimmt DARKSIDE PARK nun in raschen Schnitten eine konkrete Richtung an.
Zugegeben, es wird immer schwerer, etwas zu jeder einzelnen Folge zu erzählen. Denn die Elemente verquicken sich immer mehr, und spoilerfreies Schreiben ist kaum noch möglich. Doch auch unabhängig vom Gesamtwerk ist DAS KALTE LICHT extrem spannend, Simon X Rost vermag einen Bezug zwischen Hörer und Geschichte herzustellen, sodass man nicht mehr nur hört sondern regelrecht zum Teil der Handlung wird. Es fällt sehr leicht, sich hineinzuversetzen, die Schilderung ist eindringlich und intensiv. Wieder ein kleines Highlight innerhalb der Serie.
Martin Keßler mit seiner kernigen Stimme als der kleine Ganove Chip ist ebenfalls perfekt besetzt. Als Hörbuchsprecher habe ich ihn noch nicht allzu oft gehört, doch seine Stimme ist bekannt und oft im TV zu hören. Während manche Synchronsprecher und Schauspieler allerdings bei reinen Hörbüchern versagen, bietet Keßler hier das volle Programm, legt Emotion in seine Stimme, überzeugt auch in den Dialogen. Durch ihn wird Chip lebendig und seine Verzweiflung greifbar.
10 - LAUTER NETTE DAMEN
Autor: >John Beckmann< (>Lady Bedfort<)
Sprecher: >Luise Lunow<
Drei alte Damen. Freundinnen. Kaffeekränzchen mit Schoko - Käsekuchen, Bingo, Tauben füttern im Park. Idyllisch und einfach nett. Eine von ihnen hat Geburtstag, die anderen suchen ein Geschenk. Dumm nur, dass das Geschenk nichts davon hält, auf dem Seziertisch zu landen!
Dem Hörer ist sofort klar: diese Folge wird besonders makaber. Denn je freundlicher und harmloser die Fassade, desto bösartiger wirkt die sowieso schon grausame Handlung dahinter. Und wieder werden ein paar Anspielungen, die zuvor gefallen sind, hier stärker ausgeführt. Doch wirkliche Antworten erhält man noch immer nicht, schließlich liegen noch 8 Folgen vor uns. Oh, die zweite Staffel hat es in sich! Ich habe besonders diese Folge sehr geliebt, es ist einfach köstlich, wie die Freundinnen so scheinbar harmlos über solch brutale Dinge diskutieren, das macht in diesem Fall den großen Reiz der Folge aus. Selten habe ich so durchtriebene, bösartige und brutale Damen erlebt wie hier ;-)
Die Sprecherin ist mir nicht bewusst bekannt, aber sie passt sehr gut dazu. Ihre Stimme klingt freundlich und liebenswert, doch im richtigen Moment verleiht sie ihr genau die passende Menge an Schärfe und Hinterlist. Großartig ausgewählt!
SaschaSalamander 01.08.2012, 15.19 | (0/0) Kommentare | PL
Darkside Park Staffel 2 - Folge 7 und 8
Autor: >Hendrik Buchna< (Die Dr3i)
Sprecher: David Nathan (muss ich ihn noch vorstellen?)
Der Indianer Lay-Tohan macht sich mit seinen Freunden auf eine gefahrvolle Reise, sein Ziel ist die verbotene Lichtung. Dort will er die Geister anflehen, den harten Winter endlich zu beenden.
Im ersten Moment scheint diese Geschichte komplett für sich zu stehen, der Bezug zu Porterville ist unklar. Zum Glück habe ich mir während des Hörens hier und da Notizen gemacht: Dr. Frank Morgan aus der ersten Staffel erwähnt indianische Legenden, und hier wird wohl eine solche aufgegriffen. Das Ende lässt sehr viele Interpretationen offen, bietet dem Hörer neue Häppchen aber noch immer keine Antworten. Während die anderen Geschichten mit ihrem urbanen Flair eher an die Horrorstories von King, Koontz und Co erinnern, musste ich hier eher an alte Rituale, Götter und Dämonen denken, fühlte mich in einer Geschichte im Stile Lovecrafts. Eine sehr ungewöhnliche Idee, diese beiden Stile zu verbinden, und ich bin gespannt, ob sich da noch gemeinsame Punkte ergeben oder DIE VERBOTENE LICHTUNG ein kleiner Exkurs bleiben wird.
Ich bin froh zu wissen, dass die Serie mit 18 Folgen komplett in sich geschlossen ist. Endlosserien wie AKTE X oder die lange Hinhaltetaktik bei LOST waren nicht mein Ding, ich mag es gerne übersichtlich, und dafür ist DARKSIDE PARK perfekt.
David Nathan passt sehr gut zu der dieser Geschichte, er vermag den aufkommenden Wahnsinn und die fremdartige Bedrohung gekonnt widerzugeben. Eigentlich fast schon langweilig, eine Rezension über etwas zu schreiben, das er spricht, fast wünsche ich mir, dass er einmal so richtig danebengreift und ich etwas anderes schreiben kann als immer nur "herausragend", "gekonnt", "meisterlich", "passt perfekt" ;-)
08 - PORTERVILLE STEAKS
Autor: >Raimon Weber< (G. Burns, Point Whitm., Mindnapping ua)
Sprecher: Simon Jäger (auch ihn muss man nicht mehr vorstellen)
Sarah hatte in der Folge >DER GESANG DER RATTEN< ihre Freunde angerufen, um nach Tom zu suchen. Einer dieser Freunde war Douglas Benchley. Nachdem Sarah sich nun nicht mehr meldet, sorgt er sich und macht sich auf den Weg nach Porterville. Dort will niemand etwas von der Anwesenheit des jungen Paares gewusst haben. Auch gibt es viele Dinge, die ihn verstören, doch als er fliehen will, ist alles zu spät ...
Puh, diese Folge hatte mich richtig gefesselt. Der Protagonist war mir durch und durch sympathisch, und die Anspannung in dieser Folge war sowohl durch Simon Jägers Sprecherleistung als auch durch den spannenden Plot regelrecht greifbar. Ich beginne, immer misstrauischer zu werden, ahne in jeder noch so kleinen Erwähnung sofort eine Verschwörung oder das nächste Übel. Das Hörspiel hat spätestens mit dieser Erfolge erreicht, was sonst nur gute Horrorfilme vermögen: ich höre Geräusche, sehe Schatten, schalte nachts lieber das Licht an, Hochspannung pur.
Besonders bedrohlich in dieser Folge ist die vermeintliche Freundlichkeit, mit der alle Beteiligten Douglas und seinem Sohn begegnen. Doch dem Hörer ist klar, dass der Polizist, der LKW-Fahrer, die Hotelchefin, die Mitarbeiter des Hotels und viele mehr beteiligt sind, ihn nur in Sicherheit wiegen. Einzig >Martin Prey< will tatsächlich helfen, doch das wird schnell unterbunden.
Auf die Auflösung bin ich besonders im Hinblick auf diese Folge gespannt. Wird Douglas langsam wahnsinnig aufgrund der Ereignisse? Oder soll er gezielt manipuliert werden? Oder ist das, was er sieht und erlebt, tatsächlich real? Was hat es mit all den Ereignissen dieser Folge auf sich?
Zu Simon Jäger kann ich kaum mehr sagen als zu David Nathan sagen. Und wo der eine ist, da ist der andere nicht weit. Sehr passend, dass sie hier aufeinanderfolgend zwei Charaktere übernommen haben. Auch passt Jäger hervorragend zu der hier dargestellten Rolle des sorgenden Freundes und liebevollen Vaters, auch er vermag die Bedrohung gekonnt in Zwischentöne zu verpacken.
SaschaSalamander 30.07.2012, 14.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Darkside Park Staffel 1 - Folge 5 und 6
Autor: >Christoph Zacharie<
Sprecher: Gerrit Schmidt-Foß (Derek Ashy aus Point Whitmark, uvm)
Martin Prey arbeitet als Bibliothekar, als eines Tages Sarah vor ihm steht. Durch sie stößt er auf einige Ungereimtheiten der Stadt, die er gerne zu Hause recherchieren möchte. Doch seine Suche führt ihn ins Verderben, man will verhindern, dass er mehr erfährt. Er hat die Wahl: seine Suche aufzugeben und sein normales Leben weiterzuführen. Oder ...
Die Geschichte hat die Handlung um Porterville vorangetrieben. Schmidt-Foß gelingt es hervorragend, Martin ein Gesicht zu verleihen und den Hörer an seinem Leid teilhaben zu lassen. Auch ohne finstere Gestalten oder andere Gruseleffekte wird hier eine Spannung aufgebaut, die den Hörer bis ins Mark trifft: hier wird die Psyche manipuliert, eindringlich und beängstigend.
Gelungen finde ich auch, wie man die Geschichte von Sarah aus der dritten Episode nun aus Martins Sicht erzählt bekommt - keine neue Idee aber immer wieder ein sehr reizvolles Stilmittel. Das Geheimnis verdichtet sich, und es fällt von Minute zu Minute schwerer, das Hörbuch zu unterbrechen.
Allerdings frage ich mich, was es mit Ed aus dem ersten Teil auf sich hat, weil bisher alles irgendwie zusammenhing, Ed jedoch recht alleine stand.
06 - IN DIE JAGDGRÜNDE
Autor: >John Beckmann< (>Lady Bedfort<)
Sprecher: Tobias Meister (Brad Pitt, Peter MacNicol, uvm)
Jimmy Barksdale arbeitet als Polizist in Porterville. Bei seiner Streife trifft er auf Edward Shipman, der etwas Seltsames sagt und dann scheinbar Selbstmord begeht. Und kurz darauf ein zweiter Einwohner, der ähnliche Aussagen von sich gibt und ebenfalls den Freitod wählt. Was haben die beiden gemeinsam? Barksdale startet seine Ermittlungen und stößt dabei auf einen alten, ungelösten Fall aus dem Archiv.
Aah, hier kommt also der Bezug zur ersten Folge, auf den ich so lange gewartet hatte (denn bisher gefiel mir die erste Episode von allen am besten, ich wollte mehr über Ed erfahren). Da dies ein Handlungsfaden ist, der mich seitdem besonders interessierte, finde ich es sehr schön, dass er hier nun endlich aufgegriffen wird. Eine durchweg spannende Folge!
Anfangs hatte ich erwartet, dass Jimmy als Polizist mehr über die Geheimnisse offenbaren wird, denn die Polizei scheint informiert zu sein. Aber dies scheint nicht der Fall, auch Jimmy ist nur ein kleines Rad im großen Getriebe, und er ahnt nicht, welche Gefahren in der Dunkelheit auf ihn lauern.
Einziger Schwachpunkt der Folge: Ich mag Tobias Meister als Synchronsprecher sehr, er hat eine angenehme Stimme. Als Hörbuchsprecher war es für mich eine Premiere (zumindest nahm ich ihn davor noch nicht bewusst wahr). Und ich muss sagen, dass ich das für den Darkside Park leider unpassend finde. Er variiert nicht bei den Dialogen, sodass es sich recht eintönig anhört. Auch bringt er wenig Emotion in seine Texte, spricht gewohnt ruhig und sanft, stellenweise fast schon eintönig. Ob er normalen Alltag verrichtet oder gerade niedergeprügelt wird, der Tonfall bleibt gleich. Schade, denn wie gesagt höre ich ihn sehr gerne.
Trotzdem, eine gelungene Folge, die einen perfekten Cliffhanger zur zweiten Staffel begründet.
SaschaSalamander 26.07.2012, 14.31 | (0/0) Kommentare | PL
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