SaschaSalamander

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Love Flag Girls

Während der Manga-Markt mit Yaoi bzw Shonen Ai momentan geradezu überschwemmt wird, lässt die Liebe unter Frauen noch auf sich warten. Yuri bzw Shojo-Ai nennt man das Genre, und außer >BLUE FRIEND<, UTENA, HIGHSCHOOL-GIRLS oder den Klassikern von Satoshi Urushihara fällt mir kaum etwas ein. Schön, dass mit LOVE FLAG GIRLS von Itsumi Takahashi ein weiterer Titel erschienen ist. Und noch schöner, dass es ein One-Shot ist, keine Endlosreihe und auch keine zig Kurzgeschichten, sondern wirklich genau einen gesamten Band lang.

Klappentext: Die süße Prinzessin Lucia sucht das verschollene Kruzifix ihrer Mutter und heuert auf einem Piratenschiff an, da sie das Schuckstück dort vermutet. Die freche Piratin Eliana hat auf dem Schiff das Kommando und kümmert sich sofort besonders eifrig um den hübschen Neuzugang. Schon bald ist Lucia völlig hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Eliana, dem rauen Leben auf See und ihrer ursprünglichen Suche nach dem Kruzifix.

Die Beschreibung des Inhalts auf dem Klappentext ist weit mehr, als eigentlich dahinter steckt. Die Handlung ist im Grunde nur ein Alibi für tonnenweise Slapstick, niedliche Gesichtlein, Chibis und vor allem sexuelle Handlungen zwischen den beiden Mädels. Dennoch würde ich den Manga weniger als erotisch denn vielmehr als Love-Comedy bezeichnen, da selbst in den "zweisamen" Momenten der Humor trotz der geballten Ladung weiblicher Sexualität überwiegt.

Die Charaktere sind zu vernachlässigen. Sie haben zwar jeweils eine oder zwei besondere Merkmale, sind insgesamt aber sehr oberflächlich gehalten. Zur Identifikation taugen sie sogut wie gar nicht, die Entwicklung wird zwar angedeutet aber nicht nachvollziehbar dargestellt. Die Charas dienen im Grunde nur dazu, niedlich auszusehen und der Story ein wenig Fleisch (in genau diesem Sinne) zu verleihen.

Und holla, so direkt zur Sache wie in diesem Manga habe ich ja selten gelesen. Eigentlich ist das ja schon zuviel, wie sie ständig übereinander herfallen. Spätestens wenn die Piratenlady mit der Prinzessin auf dem Deck liegt und alle anwesenden Piratenbräute rufen "oh toll, kommt, lasst uns alle miteinander rummachen" fragt man sich, wo man hier eigentlich gelandet ist. 

So seltsam das klingt, aber trotz der arg dünnen Handlung und trotz des überextrem betonten Sexkontext hat der Manga jede Menge Charme. Ich musste sehr oft lachen, es war stellenweise einfach zu überzogen, als dass man es wirklich hätte ernst nehmen können. Es ist so überdreht und karikiert, dass es schon wieder lustig ist. Und obwohl die Charaktere wenig zu bieten haben, hatte ich sie ziemlich schnell ins Herz geschlossen und flog mit ihnen nur so über die Seiten. Vielleicht, weil es so völlig unrealistisch ist, vielleicht weil sich der Manga selbst nicht so ganz ernst nimmt, aber auf jeden Fall wegen der aberwitzigen Momente. 

LOVE FLAG GIRLS ist ein Yuri, der nicht nur in seinem Genre außergewöhnlich ist. Man merkt, Takahashi hatte jede Menge Spaß beim Zeichnen, und das überträgt sich einfach auf den Leser. 

SaschaSalamander 07.08.2013, 08.54 | (0/0) Kommentare | PL

Bento zum Selberbasteln

Normalerweise ist mein Bento ja so angerichtet, dass ich direkt aus der Box essen kann. Aber manchmal kommt es vor, dass ich Grundzutaten hineinlege, die ich dann erst auf der Arbeit zusammenstelle. Das mache ich gerne, wenn man die fertigen Produkte schlecht transportieren kann. Oder wenn ich zu faul bin zum Zubereiten ;-)



>Schlombee< ist sehr erfrischend und lecker. Auch >Ayran< trinke ich sehr gerne. Gerade, wenn es momentan so heiß ist, kann ich mit einem erfrischenden Joghurtgetränk mehr anfangen als mit normalem Futter. 

Auf diesem Bild habe ich geraspelte Gurke und Joghurt (im Thermobecher), in dem Döschen ist Minze. Und als Beilage gab es Sandwichtoast, ausgestochen zu Kätzchen. Herrjeh, wie albern, aber ich fand das einfach süß, dieses Lächeln auf Arbeit muss einfach sein.



Und hier hatten wir am Vorabend Pizza bestellt, außerdem Pizzabrot. Das übrige Pizzabrot habe ich in die Bentobox gelegt. Dazu einfach ein wenig Belag (Käse, Schinken, Ananas, Tomatenmark, Kapern, Pizzagewürz). Auf Arbeit dann das Brot mit den Zutaten belegen, kurz in die Mikrowelle. Sehr lecker!

SaschaSalamander 06.08.2013, 08.47 | (0/0) Kommentare | PL

Parada

VORAB

Es ist schon etwas her, dass ich diesen Film sah. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich nicht so ganz an eine Rezi zu diesem Film herantraue. Er hat einen sehr ernsten Hintergrund, und es ist ein Film, der viel über die soziale und politische Situation Serbiens, Bosniens, des Kosovo enthält. Da habe ich irgendwie das Gefühl, dass alles, was ich sage, irgendwie nicht wirklich der Sache gerecht werden könnte. Daher meine Meinung dazu und der Vermerk, dass der Film eine Tiefe besitzt, die man wohl nur erfassen kann, wenn man sich intensiv mit der Thematik Gleichstellung sowie der Geschichte dieser Länder auseinandersetzt. 


INHALT

Limun ist ehemaliger Krimineller, leitet jetzt eine Sicherheitsfirma, und er möchte seine geliebte Pearl heiraten. Mirko ist Hochzeitsplaner, sein Freund Radmilo ist Tierarzt. Als der homophobe Limun nun von den Neigungen seines Hochzeitsplaners erfährt, reagiert er aggressiv und will alles über Bord werfen. Pearl geht mit Mirko einen Deal ein: wenn er die perfekte Hochzeit für sie und ihren Mann organisiert, wird Limun mit seinen Leuten die geplante Gay-Pride (bei uns Christopher-Street-Day) beschützen. Die Rechtsradikalen stehen schon in den Startlöchern, die Polizei weigert sich, so wenige Demonstranten gegen so viele Gegner zu verteidigen. Doch auch Limuns Gefolge springt ab. Wenn er seine Traumhochzeit haben will, bleibt ihm nur noch eines: gemeinsam mit Radmilo macht er sich auf in die Nachbarregionen, um sich dort mit ehemaligen Kriegsgegnern / -gefährten zusammenzuschließen und eine neue Truppe auf die Beine zu stellen. Eine Chance sieht er nicht, aber für die Liebe würde er alles tun ...


PERSÖNLICHE MEINUNG

Der Film ist eine Tragikomödie. Doch besonders am Anfang (und wie für das Genre üblich am Schluss) überwiegt der tragische Teil. Ich empfand es als äußerst hart. Wo diskriminiert werden kann, wird diskriminiert, der Film beginnt mit heftigem Mobbing in jeder Szene. Ob Ausländer, Homosexuelle, Dicke, Frauen, oder oder oder. Es tut regelrecht weh und berührt einen tief, für eine TragiKOMÖDIE eigentlich schon etwas zu tief. Später blieb das Lachen nur im Hals stecken, aber gerade zu Beginn gab es eigentlich nichts zu Lachen, man konnte nur mit offenem Mund zusehen, wie geschimpft und gemobbt wurde. Auch das soziale Elend der Protagonisten ist heftig anzusehen. 

Nach dem ersten Drittel erholt sich das etwas, der Film wird humorvoller, es gab viele witzige Einlagen. Sehr schön ist, dass keine Klischees bedient werden - der Film hat eher das Ziel zu zeigen, dass eigentlich alle gleich sind: sie würden alles für die Liebe tun, sie haben Träume und Ziele. Sie tanzen, lachen, haben Angst und spüren Schmerz. Und sie mögen Ben Hur. Eigentlich sind sie gar nicht so verschieden. 


FAZIT

Ein großartiger Film mit realem und ernstem Hintergrund. Ohne Humor wäre er in dieser Form nicht zu ertragen. So aber wird dem Zuschauer etwas nahegebracht, das eigentlich selbstverständlich sein sollte: Friedlich Miteinander, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Gesinnung oder Alter. 

***************************

Anmerkung: gerade in Hinblick auf die aktuelle Situation in Russland halte ich den Hinweis auf diesen Film sehr angebracht. Eigentlich war er ja in der "irgendwann mal posten" - Rubrik auf dem Vorratsspeicher gelandet, aber ich halte es momentan für sehr wichtig ...

SaschaSalamander 05.08.2013, 08.41 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Statistik KW 31

GELESEN / GEHÖRT
1 - Bitte nicht drängeln (K Oeing)
2 - Nick in der Flasche (M Davis)
2 - House of Secrets (C Columbus, N Vizzini)
3- I hate Berlin (Antho)


GESEHEN
Twin Peaks Staffel 1


NEUZUGÄNGE
Faszination Universum (D H Lorenz)
Die Verratenen (U Poznanski)
Der Glöckner von Notre Dame (Disney)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 04.08.2013, 21.03 | (0/0) Kommentare | PL

Alisik

Alisik liegt im Grab und wird ausgebuddelt, während die Umstehenden scherzen. Und dann erzählen sie ihr - sie sei tot! Das Mädchen will ihnen nicht glauben, hält alles für einen verrückten Traum und rennt zurück in die Stadt. Doch dort muss sie erkennen, dass niemand sie sieht, dass man durch sie hindurchgreift, und dass die seltsamen Wesen auf dem Friedhof wohl Recht hatten. Sie ist verzweifelt und kann sich nur langsam an ihren Zustand gewöhnen. Bis sie Ruben trifft, denn Ruben ist ein lebendiger Mensch, er nimmt sie wahr. Und er ist blind. Doch ist eine solche Liebe zwischen ihnen überhaupt möglich?

Dieser Comic sprang mir mit seinem düsterromantischen Cover sofort ins Auge, und ich begann im Laden kurz zu blättern. Schon nach wenigen Sekunden war mir klar "muss ich unbedingt lesen". Und die Zeichnungen hielten, was sie auf den ersten Blick versprachen. Das Gesamtwerk allerdings hat einige Schwächen, über die ich gerne hinwegsehen und mir alle vier Bände kaufen werde. Aber jetzt erst einmal der Reihe nach: 

Die Geschichte selbst ist nicht gerade neu, und sie wirkt wie ein Zusammenschnitt aus mehreren bekannten Werken im Stil von Tim Burton, Neil Gaiman und Terry Pratchett. Show- und Tanzeinlagen der Charaktere erinnern stark an einen Moment aus Corpse Bride, auch sonst finden sich viele Ähnlichkeiten zu vergleichbaren Werken. Trotzdem sehe ich das nicht als Manko, schließlich erwarte ich nicht bei jedem Buch die Neuerfindung des Rades. 

Schade ist allerdings, dass dieses an sich faszinierende Setting zwar grafisch ausgereizt wurde, im Storytelling allerdings einiges vernachlässigte. Es ist recht vorhersehbar und bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten. Die Dialoge und Texte sind beinahe zu vernachlässigen, die Geschichte selbst ist zwar gut erdacht aber mit wenig Details versehen und wirkt eher wie Mittel zum Zweck zur Darstellung der Bilder. Zwar wird das Schicksal der einzelnen Figuren nach und nach enthüllt, und auch ist die Erzählweise mit Rückblenden und Zwischenpassagen gelungen, trotzdem fehlt das "gewisse Etwas", das aus hübschen Bildern auch eine lesenswerte Story zum Mitfiebern macht. Ich hoffe, dass die anderen drei Bände an diesem Punkt etwas anziehen und ihr Potential ausschöpfen. 

Dafür überzeugen die Zeichnungen umso mehr durch ihre Detailverliebtheit, ihre Tiefe, Atmosphäre und Aussagekraft. Ich bin regelrecht verliebt in die verspielten Formen und warmen Farben. 

Sehr schön finde ich auch, dass die Artworks der jeweiligen Situation angepasst wurde. Menschen tagsüber wurden in anderen Farben, anderem Strich zu Papier gebracht als die Geister des Nachts oder als Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonisten. Zudem freut es mich, dass der Zeichner sich sehr abwechslungsreich präsentiert und verschiedene Ideen einbaut: nicht nur Coverbilder und Panels, sondern auch einmal Alisik als ganzseitige Anziehpuppe, dazu die Gestaltung der Innenseiten des Covers, poetische Texte auf altmodisch anmutendem Hintergrund, Passagen aus dem Buch der 3 mal 77 Totenregeln. 

Als Leser kann man sich in den wunderschönen Zeichnungen verlieren, ins Träumen geraten. Ich freue mich schon auf die Folgebände und bin gespannt, ob und wie sich die Story noch entwickeln wird.

Auf der liebevoll gestalteteten >Verlagsseite< zu Alisik findet man einen sehr schönen Trailer sowie Einblicke in das Heft und weitere Informationen über Autor und Zeichner. 

SaschaSalamander 02.08.2013, 08.52 | (0/0) Kommentare | PL

Sommerrollen

Ein sommerlich leichtes Bento, schon etwas länger her, aber ich fand das aktuell passend. 

Quarkdip im Förmchen. Dazu Gemüse-Schaschlik. Einfach Gemüse (oder Fleisch) nach Wahl auf einen Schaschlikspieß stecken, fertig. Dazu FinnCrisp, die ich sehr gerne mag, auch pur. 

Und in der unteren Etage sind Sommerrollen. Das ist vergleichbar den Frühlingsröllchen, nur dass es nicht frittiert wird. Im Asialaden kann man rundes Reispapier kaufen, ist sogar recht günstig. Dieses zieht man mal flink durch eine Schüssel Wasser, nur ganz kurz. Dann legt man es auf die trockene Unterlage und befüllt die Mitte. Man kann füllen, womit man mag, ich nehme gerne Gemüsepfanne. Seitlichen Ränder einschlagen, dann die andere Seite darüberlegen, einrollen, fertig. Es schmeckt, ist gut sättigend aber belastet nicht. Genau richtig für heißere Temperaturen.


SaschaSalamander 01.08.2013, 08.51 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Wie ich mich nackt auf die Haarbürste setzte

Kategorie "Bücher, die die Welt nicht braucht". Zugegeben, ich war neugierig. Eigentlich verspricht das Buch Einblicke in die Ausreden, die Personen liefern, welche sich "zufällig" auf Haarbürsten, Staubsaugerventile, Barbiepuppen und Co setzen. Niveau erwartete ich tatsächlich recht gering, aber wenn wir ehrlich sind, Lachen auf Kosten anderer macht trotzdem Spaß, unfein hin oder her ;-)

Was das Buch jedoch aus dem Thema gemacht hat, entbehrt dennoch jeglichen Sinns: Auf einer Doppelseite wird jeweils ein "Fall" vorgestellt. Eine Seite Röntgenbild, eine Seite Text. Der Text bezieht sich nicht wirklich auf diesen Fall sondern handelt vom allgemeinen BlaBla rund über den Gegenstand. Die Verwendung von Tassen im Alltag ist mir ziemlich egal, ebenso die Anzahl der in China produzierten Ess-Stäbchen, von flachen Fäkalwitzen im Stil von "Schweinefleisch Dong PO" ganz zu schweigen. Anstatt über wirklich interessante Dinge wie den medizinischen Alltag in solch einer Situation zu schildern oder näher auf die Beweggründe der Betroffenen einzugehen, wird über Banalitäten geplaudert, die nicht wirklich etwas mit der Thematik zu tun haben. 

Das Buch wirkt, als hätten ein paar Medizinstudenten sich in einer bierseligen Laune hingesetzt und gesagt "jeder Depp schreibt inzwischen ein Buch, das können wir auch, wetten die Leute kaufen das dann?". Wie mit diesen belanglosen Texten jedoch ein Verlag gefunden werde, erstaunt mich jedoch wirklich. Ich frage mich, was Lübbe beim Lektorat dieses Titels geritten haben mag?

Eines der wenigen Bücher, das ich nicht beendet hatte und bei dem ich froh war, dass ich es via Skoobe lediglich geliehen hatte und sofort wieder auf "zurückgeben" klicken konnte. Und, ehrlich, um dieses Buch beurteilen zu können, muss man es nicht vollständig gelesen haben ;-)

SaschaSalamander 31.07.2013, 08.57 | (0/0) Kommentare | PL

Panda, Frosch und Ferkel

Vor einiger Zeit habe ich mir Ausstecher im Shop bestellt, mit denen ich Gesichter von Panda, Katze, Schwein und Frosch in Toast, Wurst, Käse stanzen kann. Die Formen sind getrennt: man kann einzeln die Silhouette wie zusätzlich auch das Gesicht ausstechen. Außerdem kann man die Grundform für die Silhouette auch nutzen, um Reis zu Onigiris zu pressen. 

Zweimal habe ich das bereits in meinen Boxen angewendet:



Am Freitag nehme ich nicht so viel Futter mit auf Arbeit, also genügte die kleine Box. Links unter dem Frosch ist eine reife Banane. Aus zwei Scheiben Toast habe ich dann den Frosch ausgestochen, untere Hälfte ohne Gesicht, mit Nutella bestrichen, darüber dann mit Gesicht. Und rechts ist erfrischender Taboule mit Bohnen.



Diese Box war mal etwas aufwändiger, aber ich hatte an diesem Tag Lust auf Spielereien. 

Oben ist gepresster Reis in Form der Gesichter, darüber eine Scheibe Wurst mit Gesicht, Panda und Schwein. Beim Panda habe ich zusätzlich Augen, Mund, Nase und Ohren aus Käse ausgestochen und in die Wurst hineingelegt. Dazu gab es knackige Paprika. In der unteren Etage sind Cherrytomaten, Salamiwürfel, eine Gurke und ausgestochene Stückchen Apfel (kleine und große Sterne, teils auch zur Deko verteilt). Die Gurke liegt in einer Zitronenschale, die ich am Tag zuvor entsaftet und ausgehöhlt hatte. 

Wie gesagt, das hatte etwas mehr Arbeit gemacht, war dafür aber besonders lecker ;-)

SaschaSalamander 30.07.2013, 08.53 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Eiskaltes Herz

Der neue Jugendroman von Ulrike Rylance hat mich wieder absolut überzeugt. Inzwischen kann ich gar nicht mehr alles verlinken, was ich von ihr bereits rezensiert habe, vom Hörspiel zum Hörbuch zum Jugendkrimi zum Kinderbuch zur Belletristik für Erwachsene. Und in allen Genres bewegt sie sich zuverlässig und sicher, das finde ich beeindruckend, denn Flexibilität weiß ich gerade bei Autoren zu schätzen. Ein Titel, den ich aber trotzdem erwähnen möchte, ist >TODESBLÜTEN<, weil auch dies ein Jugendkrimi mit ernstem Hintergrund ist. Wem dieser Roman gefiel, der wird auch an EISKALTES HERZ seine Freude haben ;-)

Lena ist glücklich in ihrer Beziehung mit Leander. Bis plötzlich Vanessa auf der Bildfläche auftaucht, alles zerstört und ihn ihr wegnimmt. In ihrer Enttäuschung und Wut hetzt Lena gegen Vanessa, sie beschimpft sie in der Öffentlichkeit. Als Vanessa etwas Tragisches zustößt, fällt der Verdacht natürlich sofort auf Lena, doch die kann sich nicht mehr an die Geschehnisse des Abends erinnern ...

Die Charaktere sind vom ersten Moment an griffig umgesetzt. Lena und ihre Freundinnen, Vanessa, Leander und seine kleine Schwester sowie einige weiteren Figuren waren sofort in meinem Kopf abgespeichert, haben alle ihre ganz eigene Persönlichkeit und lassen sich gut voneinander unterscheiden (ein Problem, das ich bei anderen Büchern häufig habe). Ich fühlte mich schon nach wenigen Seiten an meine eigene Schulzeit erinnert (und die ist schon etwas länger her *hüstel20Jahre*). Da ich trotzdem viel mit Jugendlichen zu tun habe, kann ich aber trotzdem mitreden, wenn ich sage, dass der Tonfall und die Verhaltensweisen der Figuren sehr gut dargestellt wurden. Man lebt, liebt, leidet mit Lena und den anderen. 

Sprachlich liest sich das Buch sehr angenehm. Wie gesagt, Jugendsprache wurde sehr gut eingefangen. Und auch der erzählende Teil neben den Dialogen lässt sich flüssig in einem Rutsch lesen, ohne über Formulierungen oder Satzbau zu stolpern. Trotzdem erfüllt es in jeder Hinsicht die Ansprüche junger Leser, die ernstgenommen werden wollen, die man nicht unterfordern darf und die sehr sensibel darauf reagieren, wenn ein Autor sich mit vermeintlich "hippen" Formulierungen anbiedern möchte, ohne eigentlich eine Ahnung von der Lebenswelt seiner Zielgruppe zu haben.

Obwohl das eigentliche Kerngeschehen, der Todesfall / Mord (?) (bereits auf dem Klappentext angekündigt) erst in der Mitte des Buches eintritt, ist das Buch dennoch ab der ersten Seite ein Pageturner. Dies wird vor allem dadurch ermöglicht, dass Rylance die Geschichte parallel ablaufen lässt: April und Mai schildern die Zeit kurz vor dem Tod sowie die Ereignisse kurz danach. Das Buch beginnt jedoch bereits im Juni, und sofort wird klar, dass Lena entführt wurde. Dadurch besteht von Beginn an die bange Frage: Wer hat das Mädchen entführt, und warum? Was hat sie, was weiß sie, wie kam es dazu und wie wird es enden? Sobald einzelne Fragen beantwortet werden, wirft das Geschehen neue auf, und bis zur letzten Seite bleibt es spannend.

Schön auch, wie lässig die Autorin mit den neuen Medien umgeht. Die Art und Weise, wie Lena und ihre Freunde Facebook, Handies und Co nutzen, wurde gut beschrieben, wie nebenbei fließt all dies in die Geschichte ein. Auch wird - wieder ohne Zeigefinger - deutlich, welche Macht diese Medien ausüben, wieviel Eigendynamik ihnen innewohnt und wie leicht man zum Opfer oder Helden werden kann, unverschuldet und ohne Zutun. 

Die Geschichte ist in ihrem Aufbau und ihrer Aussage schlüssig. Ob vorhersehbar oder nicht, das hängt wohl ab von der (Lese- / Lebens-) Erfahrung des jeweiligen Lesers, aber gerade für jüngere Leser dürfte es wohl einige Überraschungen geben. Als Erwachsener wurde ich zwar nicht überrascht, fand die Wendungen jedoch sehr gut umgesetzt, und die Details haben dann dennoch einige erschrockene Atempausen hervorgerufen. 

Insgesamt ist EISKALTES HERZ ist ein Buch, wie ich es damals gerne gelesen hätte in meiner Jugend: spannend, unterhaltsam, es regt zum Nachdenken an, behandelt ein ernstes Thema und wackelt doch niemals mit dem moralischen Zeigefinger. Es bietet sehr viel Gesprächsstoff und eignet sich aufgrund seiner Thematik und Umsetzung auch sehr gut als Schullektüre.

SaschaSalamander 29.07.2013, 08.59 | (0/0) Kommentare | PL

Statistik KW 30

GELESEN / GEHÖRT
1 - Eiskaltes Herz (U Rylance)
1 - Love Flag Girls (I Takahashi)
1 - Im Schloss der Vampire (A Neubauer)
1 - Alisik 01 (H Rufledt, H Vogt)
2 - Nick aus der Flasche (M Davis)
2 - House of Secrets (C Columbus, N Vizzini)


GESEHEN


NEUZUGÄNGE
Grimms Monster 03 (Y Kanou)
Chopperman (H Takei)
Sleeping Moon 02 (K Miyamoto)
Bloody Magic (A Völker)
Love Flag Girls (I Takahashi)
Alisik 01 (H Rufledt, H Vogt)
Oh, wie schön ist Panama (Janosch)
Kinder des Zorns (S King)
Das Mädchen im Spiegel (C Ahern)
Heiliger Zorn (O Pötzsch)
Alles für Bergkamen (A Fitzek)
Quantenmüll (A Eschbach)
Drachenbrut (N Novik)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 28.07.2013, 21.01 | (0/0) Kommentare | PL

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