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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Fantasy
Charlie Bone und die magische Zeitkugel
Charlie erlebt nun das zweite Jahr auf der Bloor-Akademie. Plötzlich steht ein fremder Junge vor ihm, den er bereits von einem Foto kennt: es ist sein Urgroßonkel Henry! Ezekiel Bloor, damals noch ein Kind, schickte ihn mittels einer magischen Zeitkugel in eine andere Zeit, und so war er einfach verschwunden. Nun taucht er wieder auf ...
Charlie und seine Freunde legen alles daran, ihn wieder in seine Zeit zurückzubringen und das Geheimnis um die magische Kugel zu lüften. Aber soll Henry wirklich wieder zurück in die Vergangenheit? Ist das überhaupt möglich?
Seine Fähigkeit, Bilder sprechen zu hören und sogar in sie hineingehen zu können ist ihm auch dieses Mal wieder eine große Hilfe. Ich finde nicht, dass es großartige Überraschungen gab, aber die Geschichte ist nett durchdacht und trotz (oder gerade wegen) ihrer kindlichen Einfachheit spannend zu lesen. Meine Vermutungen aus dem ersten Band über die Identität mancher Beteiligten wurde verstärt (wenngleich nicht gelüftet), und neue Figuren wurden vorgestellt.
Ich finde es schön, die Entwicklung bei Charlie, seinen Freunden und auch innerhalb der Familie zu beobachten. Gerade das Vorankommen der Figuren ist mir wichtig, wenn ich ein Buch lese, und bei Charlie tut sich was: er wird mutiger und entschlossener. Auch die anderen Personen verändern sich, der Leser kann sie auf ihren Abenteuern begleiten und freut sich mit ihnen über Erfolge.
Mal sehen, wann ich den dritten Band bekomme ;-)
SaschaSalamander 22.08.2005, 08.57 | (0/0) Kommentare | PL
Ein weiterer Schmöker von Isau
"Die unsichtbare Pyramide" erzählt von den drei Welten Erde, Anx und Trimundus, die sich alle ähnlich sind. In allen drei Welten wächst zeitgleich ein ganz besonderer Knabe auf. Sie sind miteinander verbunden, und ihr Zusammentreffen entscheidet über das Schicksal der Welten.
Die Beschreibung im Buchinneren und auf dem Klappentext gibt nicht mehr her als das, was ich hier geschrieben habe. Bisher habe ich noch nichts über dieses Buch gehört, und ich vermeide es dieses Mal bewusst, mir zuvor irgendeine Rezension im Internet anzusehen. Umso zappliger bin ich, was da nun auf mich zukommen wird, ich habe keinerlei Ahnung! (Hach, ich liebe es, so überrascht zu werden in einem Buch oder Film. Aber leider gibt es dazu selten Gelegenheit, weil bereits die Klappentexte oder Filmbeschreibungen zuviel verraten, als dass man ein Werk wirklich "unbefleckt" und frei von Vorurteilen angehen könnte)
Das Cover gefällt mir übrigens sehr gut ... aber das Bild dazu gibt es erst, wenn ich die Rezension dazu schreibe ;-p
SaschaSalamander 08.08.2005, 16.07 | (4/2) Kommentare (RSS) | PL
Alaizabel Cray
"Alaziabel Cray" hat mir sehr gut gefallen. Der Roman spielt in einer düsteren, nebligen Umgebung und kann diese schaurige Atmosphäre dem Leser sehr gut vermitteln. Die Handlung ist von Anfang an spannend, man wird direkt in eine Hexenjagd "hineingeworfen" und erfährt nach und nach mehr über die Hintergründe der seltsamen Wesen, der Hexenjäger, der handelnden Personen. Schicht um Schicht dringt man mit Thaniel tiefer in das alte London, bis hinab in die Kanalisation zum König der Bettler. Am Ende ein prächtiger Showdown ohne Aussicht auf Rettung, ein angenehmes Ende. Bezogen auf Handlungsaufbau und Spannungsbogen kann dieses Buch nahezu als Musterbeispiel herangezogen werden ;-)
Das Einzige, das mich oft störte, waren sprachliche Schnitzer. Sie bestehen vor allem in ungünstiger Wortwahl bei dem Versuch, die Dialoge und Schlüsselszenen durch gehobenere Wortwahl stärker hervorzuheben und altertümlicher wirken zu lassen. Entweder, der Übersetzer hat sprachliche Schnitzer als solche belassen (manch einem mögen sie auch nicht unbedingt auffallen, ich konnte mit schmerzverzerrtem Gesicht darüber hinweglesen, ohne das Buch deswegen beiseite legen zu müssen. In dieser Hinsicht bin ich leider sehr pingelig und verderbe mir selbst oft die Freude an sonst wirklich guten Büchern), oder sie haben sich erst durch eine ungünstige Übersetzung in den Text geschlichen ...
Wie dem auch sei, "Alaizabel Cray" hat mir sehr gut gefallen. Ein weiteres Buch aus dem Genre Kinder- und Jugendliteratur, an das ich mich gerne erinnern werde.
SaschaSalamander 02.08.2005, 16.44 | (0/0) Kommentare | PL
Harry Potter Gesamteindruck ohne Spoiler
Ich war danach regelrecht sprachlos. Noch immer fällt es mir schwer, den Unterschied zwischen Rowlings Werk und anderen Kinder-/Jugendromanen zu erklären. Ich könnte jetzt anfangen, unzählig lange aufzuzählen, was mir an diesen Bücher gefällt und vor allem am sechsten Band besonders angesprochen hat: die einfache aber klangvolle Sprache, die Weiterentwicklung der Charaktere, die niemals kitschig werdenden Liebeleien, das Mitfiebern, das Mitraten, die vielen Aha-Effekte, die großartig durchdachte Handlung vom ersten bis zum letzten Band, die cleveren und phantasiereichen Einfälle der Autorin, die ungewöhnlichen Wendungen, das Verlassen des klassischen Kinder- und Jugendgenres ab dem fünften Band und vieles Weitere, ich könnte wohl eine halbe Stunde so fortfahren!
Das Auffällige an diesem sechsten Band ist, dass es im Gegensatz zu den anderen Bänden nicht alleine bestehen kann. Die Handlung knüpft direkt an den vorangegangenen Teil an. Nicht ungewöhnlich, aber im Gegensatz zu den bisherigen Büchern wird nichts mehr erklärt. Es wird Bezug genommen auf frühere Ereignisse und Gespräche. Wer sich nicht mehr exakt an die ersten fünf Teile, vor allem den fünften Band erinnern kann, sollte unbedingt eine Zusammenfassung oder die Bücher selbst noch einmal lesen und vor allem Wert auf die Details legen. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, denn gerade im vierten Band fand ich viele Stellen durch Erklärungen und Rückblicke ziemlich langatmig. Dies ist in "Harry und der Halbblutprinz" nicht der Fall.
Was mir, wie bereits angesprochen, sehr imponiert, ist der durchdachte Handlungsstrang, der sich durch alle sieben Bände zieht. In Interviews und Berichten hatte ich schon häufig gelesen, dass Harry Potter von anderen Verlagen als Bloomsbury abgelehnt wurde, da die Autorin auf die kompletten sieben Bände bestand. Fand ich das anfangs noch erstaunlich, kann ich es nun wirklich nachvollziehen. Bereits beim Schreiben von "der Stein der Weisen" hatte sie das Ende der Geschichte im Kopf. Es zeigt sich, dass die ersten vier Bände eigentlich nur die "Vorgeschichte" waren für das große Abenteuer, dem Harry sich im siebten Band wohl stellen wird. Alles, jede bisher scheinbar noch so unbedeutende Geste und viele Kleinigkeiten, die vermutlich nicht nur mir entgangen sind, hat eine Bewandnis und lässt sich erst durch spätere Erkenntnisse erklären und verstehen. Der Leser bekommt ein weiteres Puzzleteil vorgesetzt und glaubt, endlich etwas auf dem Gesamtbild erkennen zu können, doch mit der nächsten Enthüllung ergibt sich ein komplett neues Bild, und man fragt sich, wie man das bisher hatte übersehen können.
Nur eines finde ich wirklich störend: ich kenne kaum ein Buch, das solch ein offenes Ende gehabt hätte. Ohne den siebten Band ist die Serie unvollständig, und die Zeit bis dahin stelle ich mir nun noch unerträglicher vor als das Warten auf die bisherigen Fortsetzungen, waren bisher doch zumindest die einzelnen Episoden um das Finden des Steines, den geflohenen Häftling, das Trimagische Turnier u.a. beendet.
Ich sage offen, dass ich Harry Potter sehr gerne lese. Aber ich hätte jeden ausgelacht, der mir erzählt, ich würde am Ende des sechsten Bandes weinen. Nein, so nah ging mir die Geschichte um den pubertierenden Zauberlehrling nun doch nicht. Das hat sich geändert ... Die Autorin hat das Genre der einfachen Kinder- und Jugendliteratur verlassen. Ihre Charaktere gewinnen eine Tiefe, die für andere Bücher dieser Art eher unüblich ist. Das Gute siegt auch ohne seine Reinheit zu verlieren. Märchen enden gut. Oder sie enden schlecht für die Hauptfigur, aber zufriedenstellend für den Leser. Rowling dagegen lässt die Geschichte ein Ausmaß annehmen, das - abgesehen von den fantastischen Elementen - die Serie nahezu realistisch werden lässt. Folgenschwere Entscheidungen sind zu treffen, unermessliche Opfer müssen gebracht werden. Ob die Beteiligten richtig oder falsch gehandelt haben, kann nicht beantwortet werden, denn die Zusammenhänge sind zu dicht und verwoben. Das anfängliche Muster aus Gut und Böse wird aufgelöst. Was Gut ist, kann tragische Folgen haben, das vermeintlich Böse zeigt menschliche, bemitleidenswerte Züge.
Spätestens jetzt können auch die Leser bedenkenlos zugreifen, die Harry Potter bisher zwar gerne gelesen hätten, sich aber nicht dazu herablassen wollten, ein Kinderbuch zur Hand zu nehmen. Und Kinder, die das Buch bisher ohne Aufsicht ihrer Eltern verschlungen haben, sollen bitte zumindest eine Gelegenheit zur Aussprache mit reiferen oder sogar erwachsenen Lesern bekommen. Denn es stellen sich ethische Fragen, die meiner Ansicht nach über das Fassungsvermögen eines Kindes hinausgehen.
SaschaSalamander 25.07.2005, 09.47 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL
Harry Tag 3
Habt Ihr, bevor ich den sechsten Band angefangen habt / anfangen werdet, noch einmal den letzten Band oder gar die anderen vorherigen gelesen? Könnt ihr Euch noch an alles erinnern?
Macht Spaß, hier ein Buch zu beschreiben, das viele kennen, und das war bei bisher vielen Büchern hier so. Aber noch mehr Spaß macht es, ein Buch zu lesen und darüber zu diskutieren, wenn ich weiß, dass andere es gerade ebenfalls aktuell lesen und damit beschäftigen. Irgendwie schön :-)
SaschaSalamander 18.07.2005, 21.27 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Die Verschwörung der Engel
Anfangs war ich ja nicht sonderlich angetan von diesem Buch, der Prolog ist leider überladen mit fremdartigen Namen und Kreaturen, es fällt schwer den Zugang zu finden, wenn die Engel gegeneinander kämpfen und ihre Festung fällt. Mir zumindest bereitet es ein Problem, zu viele neue Namen auf einmal vorgesetzt zu bekommen.
In diesem Fall bin ich jedoch sehr froh, dass ich mich noch ein paar Seiten weitergekämpft habe. Denn nach der Einleitung beginnt die tatsächliche Handlung: Eine Gruppe junger Schmetterlinger (phantásische Bewohner) ist mit ihrem Meister Toralon auf der Reise nach Mangarath, wo sie Sternenstaub für ihre Flugtiere kaufen möchten. Doch die Wächter der Stadt lassen sie nicht bis ins Dorf der Sternputzer, wo es diesen kostbaren Staub zu kaufen gibt. Es scheint etwas Geheimnisvolles dort vorzugehen. Mangarath wächst, wird prächtiger und schöner. Es ist ein Besuchermagnet für die Einwohner ganz Phantásiens. Doch das Nichts breitet sich aus. Berauscht von all der Pracht und den wunderbaren Klängen der großen Stadt bemerkt niemand die Gefahr. Nur der junge Schmetterlinger Nadil erfährt, dass sich hinter den Mauern der Sternputzerstadt mehr verbirgt. Was hat es mit der unterirdischen Stadt Silandor, den Lärmsklaven und den seltsamen Lichtexplosionen am Himmel zu tun? Gemeinsam mit Piri macht er sich auf, den Ursprung des Nichts, das Verschwinden seines Großvaters und das Geheimnis um die seltsamen Lichterscheinungen zu erkunden.
"Die Verschwörung der Engel" verrät mehr über die Entstehung des Nichts, über die Dualität in Phantasien, des Menschenreiches und Phantásien. Sprachlich halte ich das Buch eher für durchschnittlich, aber es hindert den Lesefluss nicht und klingt weitgehend angenehm. Der Autor legt großen Wert darauf, dass seine Leser die Bilder Phantásiens in ihrem Kopf entstehen lassen. Er nennt unzählige Wesen, die er jedoch nicht genauer beschreibt. Brummlerchen, Wolkenschlucker, Stierwächter und viele andere Kreaturen benennt er, ohne Größe, Aussehen oder Näheres dazu zu umschreiben. Anfangs ist es recht ungewohnt, doch recht schnell versinkt man in der neuen Welt, die man mit seiner Phantasie zu einem großen Teil mitgestaktet.
Die Handlung ist spannend aufgebaut. Zugegeben, sie hat mich nicht gerade vom Hocker gerissen, aber für einen normalen Fantasyroman ist es auf jeden Fall gut durchdacht und passt sehr gut zu den restlichen Büchern dieser Reihe. Ich kann diesen Roman guten Gewissens für Freunde gemütlicher Fantasy empfehlen ;-)
SaschaSalamander 16.07.2005, 08.29 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Das Geheimnis der sprechenden Bilder
Charlie Bone ist ein ganz normaler 10jähriger Schüler. Bis er plötzlich auf einem Foto Stimmen hört. Seine magisch begabten Tanten sind begeistert, hat nun auch er als Mitglied der Darkwood-Familie sein Talent entdeckt! Jetzt soll er also auf die Bloor-Schule wechseln. Aber eigentlich will Charlie das gar nicht. Er möchte lieber auf eine ganz normale Schule gehen, bei seinem Freund Benjamin bleiben und die Stimmen auf dem Foto überhaupt nicht hören.
Was ich obligatorischerweise erwähnen muss: dieses Buch weist inhaltlich natürlich einige Parallelen zu Harry Potter auf. Trotzdem würde ich es keinesfalls damit vergleichen! Es ist ein wirklich schönes Kinderbuch voller Spannung und Geheimnissen. 359 Seiten, die allerdings rasch gelesen sind. Durch die Einteilung in kurze Kapitel eignet es sich auch sehr gut zum Vorlesen.
Das Buch richtet sich vor allem an jüngere Leser ab 10 Jahren. Die Handlung ist recht einfach. Auch die Dialoge und Handlungsabläufe weisen eine eher kindliche Logik auf, was das Buch für mich besonders sympathisch macht. Es ist einfach gestrickt, sehr leicht - für erfahrenere Leser - vorhersehbar und angenehm zu lesen.
Es gibt bisher zwei Fortsetzungen: "C. B. und die magische Zeitkugel" und "C. B. und das Geheimnis der blauen Schlange". Und auch, wenn ich mir den Fortgang der beiden Bände sehr genau vorstellen kann (es gibt Andeutungen über noch zu lösende "Geheimnisse" und mögliche Entwicklungen), werde ich sie gerne lesen.
SaschaSalamander 09.07.2005, 08.52 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Das letzte aus dieser Reihe
Auch, wenn ich im Netz bisher hauptsächlich positive Stimmen über diesen Band gehört habe, sagt es mir zumindest jetzt am Anfang nicht sonderlich zu. Vielleicht ändert sich das ja noch, ...
SaschaSalamander 01.07.2005, 08.57 | (0/0) Kommentare | PL
Der Prinz mit den gläsernen Schwingen
Der junge Prinz Hagane ist verflucht: jeder, der mit seinem Blut in Berührung kommt, muss sterben. Er tötet ein junges Mädchen und kann mit seiner Schuld nicht leben. Da trifft er ein Mädchen, welches dem getöteten zum Verwechseln ähnlich sieht und verliebt sich. Doch der Bruder der Toten sinnt nach Rache.
Das Titelbild ist zwar sehr ansprechend gehalten, zeigt aber bereits deutlich das Alter der Zielgruppe. Und auch beim Durchblättern sieht man überdimensionale Augen, unzählige Locken und viele Rüschen. Nicht, dass mich das stören würde. Es gibt Zeichner, die das wirklich gut können (Tanemura u.a.) und die ich gerne lese. Aber in diesem Fall ist das einfach alles viel zu steif und leblos. Den Bildern fehlt es an Bewegung.
Die Geschichte ist ziemlich knapp gehalten. Anfangs sehr undurchsichtig, später zu stark gerafft. Anstatt zwei weiterer Kurzgeschichten wäre eine ausführlichere Version der Hauptgeschichte schöner gewesen.
Nun ja, nicht jeder Mangafan geht auf die 30 zu, und für die jüngeren Leser mit geringeren Ansprüchen an Handlungsaufbau, Zeichenstil und inhaltliche Tiefe ist "der Prinz mit den gläsernen Schwingen" wirklich ein hübscher Fantasymanga.
Und die Moral von der Geschicht: kauf gefrustet keine Mangas nicht!
SaschaSalamander 27.06.2005, 16.07 | (0/0) Kommentare | PL
Wie ein Fisch im Wasserglas
Will hat seit drei Jahren nicht mit seinem Vater geredet. Denn er hat es aufgegeben, denn wahren Mann hinter dessen Lügengeschichten zu suchen. Der alte Edward Bloom ist ein symphatischer Mann, freundlich und hilfsbereit. Doch er schmückt seine Erzählungen aus. Was ihm zählt, sind die Details und romantischen Zwischenepisoden, nicht die trockenen Fakten. Nichts kann er ohne Umweg erzählen. Sein Sohn glaubt ihm nicht mehr, und erst am Sterbebett findet Will wieder den Kontakt zu seinem Vater. Er hört wieder die alten Geschichten: Was Großes am Tag seiner Geburt geschehen sei, wie er in das Glasauge der Hexe blickte, wie er den großen Fisch mit einem Ehering köderte, wie er in die große Welt hinauszog, wie er die große Liebe seines Lebens kennelernte. Alles ist groß, einzigartig und märchenhaft. Edward Blooms Leben ist ein einziges Märchen. Und als er stirbt, bittet er Will, dieses Märchen fortzusetzen ...
Dieser Film ist noch schöner, als ich erwartet hatte. Tim Burton ist sogar mir als Film-Laien ein Begriff: Nightmare before Christmas, Edward mit den Scherenhänden, Sleepy Hollow, Ed Wood, Beetlejuice ... Filme voll menschlicher Wärme, immer mit makaberem Unterton und einem gutmütigen Zwinkern. Prächtige Bilder (die sogar mir gefallen), wunderschöne Musik, Spannung ohne Hollywood-Action.
Vor einiger Zeit hatte ich den Film auf Englisch begonnen, aber es fiel mir recht schwer. Denn es gibt nicht allzuviele Dialoge, denen man folgen könnte. Während man wundervolle Bilder, Landschaften und Märchenwelten sieht, erzählt der alte Bloom seine Geschichte. Deswegen ist es kein Film, den man mal so nebenbei laufen lassen kann, sondern man muss sich wirklich auf den Text und die Bilder konzentrieren, um all die vielen wärmenden Botschaften in sich aufzunehmen. Man kann Big Fish nur mit offenem Herzen sehen.
An manchen Stellen musste ich an "Pleasantville", "Garp und wie er die Welt sah" oder "Edward mit den Scherenhänden" denken, denn Big Fish zeigt die klassischen Bilder einer älteren amerikanischen Vorstadtidylle, ohne dabei zuckrig oder kitschig zu wirken. Ansonsten sind die Bilder wunderschön, voll weicher und warmer Farben. So bunt und kurios wie Edward Blooms Leben ist auch der Film. Ein riesiges Feld voll gelber Narzissen, ein bunter Zirkus mit allerlei seltsamen Wesen, die Frau mit zwei Oberkörpern, die alte Hexe, ein Poet und ein herzensguter Riese.
Ein Goldfisch, den man im Wasserglas hält, wächst nicht zu seiner wahren Größe heran. Und Edward Bloom wusste, dass diese Stadt für ihn zu klein war. Deshalb zog er aus, seine wahre Größe zu erreichen.
Dieser Film ist einfach nur wundervoll ... phantasievoll, tragikomisch, melancholisch, warm, bunt. Wer gerne träumt und weiß, dass diese Welt zu klein für ihn ist, der wird sich in Big Fish wiederfinden und an den Bildern erfreuen. Schade, dass man ihn nicht mehr im Kino sehen kann.
SaschaSalamander 15.06.2005, 08.57 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
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