SaschaSalamander

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Sex in Serie 03 - Die Insel der Lüste

Klappentext: Als Reporterin eines angesagten Lifestyle-Magazins ist Alexa immer auf der Suche nach einer heißen Story. Und diese scheint brandheiß zu sein! Sex-Guru Tilo Brick bietet in seiner Finca auf Mallorca Seminare für reiche und prominente Paare an, die wieder Schwung in ihr Liebesleben bringen wollen. Getarnt als frisch vermähltes Pärchen geht Alexa dort mit ihrem Kollegen David auf Tuchfühlung - und das in vielerlei Hinsicht. Was beide nicht ahnen: die Finca des Sex-Gurus birgt ein düsteres Geheimnis…




SEX IN SERIE ist ein Ableger der REIHE MORD IN SERIE von Contendo Media. Der erste Teil >SPIEL DER BEGIERDE< und Folge zwei >EISKALTE LEIDENSCHAFT< habe ich im Blog bereits vorgestellt. Während die ersten beiden recht zeitnah voneinander erschienen, war zur aktuellen Folge nun einige Zeit vergangen. Doch das Warten hat sich gelohnt, und wir wurden mit dem (meiner Ansicht nach) bisher besten Teil der Reihe belohnt. 

War Markus Topf bisher alleine für die Folgen der Reihe verantwortlich, ist hier "Fanny Dahlinke" mit im Team. Klingt markant nach einem Pseudonym. Wer sich dahinter verbirgt ist unklar, und wenn er / sie nicht erkannt werden möchte, ist das zwar schade aber in Ordnung, gerade im Bereich Erotik wollen viele doch lieber verdeckt schreiben. Wer auch immer "Fanny" ist, zusammen mit Markus Topf jedenfalls einen prima Ergänzung, die ich in dieser Kombi gerne wieder hören würde.

Dieses Mal ist alles sehr schön ausgewogen und hinsichtlich Handlung, Erotik, Humor und Spannung optimal aufeinander abgestimmt. Der Aufbau ist gelungen: in der Redaktion lernt man Alexa und David kennen, die Dynamik zwischen ihnen ist angespannt und (noch) wenig prickelnd, die beiden sind einander nicht gerade zugetan. Dazu Hektik, Stress, eine unangenehme Chefin, Telefonklingeln, Tastaturenklappern, Auseinandersetzungen. Auf der Insel hört man sofort den Kontrast mit Wellen, Wind, Piepmätzen, sanfter Musik. Und einem exhibitionistischen Pärchen, welches den Hörer (und die Protagonisten) auf das Kommende einstimmt. Trotzdem lässt die Story sich Zeit, denn es wäre unrealistisch, würde das ungleiche Paar sofort Feuer und Flamme füreinander sein. Dies soll unter anderem durch Einzelsitzungen herbeigeführt werden, in denen es dann auch erstmals "zur Sache geht" und sowohl der Hörer als auch die beiden Reporter auf ihre Kosten kommen. Dann ein Cut, Alexa deckt ein Geheimnis auf, und ab hier wird es richtig spannend. Zwar nicht allzu überraschend, im Rahmen des Genres jedoch passend und genügend Handlung, um nicht nur als Alibi zu gelten sondern genügend Abwechslung zu bringen ;-)

Natürlich ist all diese Wellness auf der idyllischen Insel "streng therapeutisch", wie die Assistentin David zu verstehen gibt. Dabei werden verschiedene Spielarten ausgetestet. Sanfte Tantra-Massage, leichte Fesselspiele, Dominanz, Voyeurismus, es wird einiges geboten. Und wieder schafft man es, nicht auf plakatives Porno-Niveau abzurutschen sondern viele Details der Phantasie des Hörers zu überlassen. Die Sprecher klingen in Sprechen und Atmung dabei sehr natürlich, sodass es ein Genuss und pure Lust ist, ihnen zuzuhören. Die Szenen sind sehr erotisch gestaltet ohne übertrieben zu wirken, alles klingt realistisch und ansprechend. Was dabei dieses Mal sehr gefällt ist auch, wie gut sich die Wellen am Strand, das Vogelzwitschern und der Wind perfekt in den Rhythmus der Sprecher fügen und alles zusammen eine wunderbar koordinierte sinnliche Einheit ergibt.

Die Musik (dieses Mal auch klassische Elemente, die wunderbar dazu passen) ergänzt Sound und Handlung perfekt. Insgesamt ist die Atmosphäre stimmig. Gerade für ein erotisches Hörspiel ist das natürlich perfekt: man meint regelrecht das schummrige Kerzenlicht zu sehen, den Duft der Massageöle zu riechen, man spürt den warmen Wind auf der Haut, die Macher spielen hier mit allen Sinnen, und der Hörer kann sich vollständig fallenlassen und genießen.

Stephanie Kirchberger klingt wunderbar kühl und distanziert zu Beginn, ganz die eiskalte Geschäftsfrau, die sich nicht mit ihrem Kollegen verbünden möchte. Torsten Sense als David dagegen tritt sehr verschmitzt auf, man hört seine Begeisterung, er wirkt stellenweise ein wenig künstlich, das passt allerdings zu seinem anfänglichen Auftreten und fügt sich sehr gut in die Rolle des verspielten Parts des Paares. Tilo Brick als Inhaber der Finca ist hier mein Favorit, er überzeugt auf mehreren Ebenen: als Geschäftsmann, Animateur, als Verführer wie als Bedroher, er ist sehr wandlungsfähig und kann seine Stimme gekonnt einsetzen. Weiterhin sind Laura Thomas und Gabriele Libbach zu hören, die beide ebenfalls überzeugend agieren. Es wurden Sprecher gewählt, die sowohl die Handlung als auch die Erotik realistisch transportieren konnten, und gerade letzteres ist wirklich eine tolle Leistung. 

Insgesamt also ist INSEL DER LÜSTE für mich die bisher beste Folge der Reihe. Die Story ist gemütlich aber stringent erzählt, die Charaktere gefallen, und die erotischen Momente sind stilvoll und zugleich sehr anregend umgesetzt worden. In dieser Machart darf es gerne weitergehen, und ich freue mich schon auf weitere Folgen ;-)

SaschaSalamander 28.04.2017, 08.45

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