SaschaSalamander

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Schuld

schirach_schuld.jpgSeit ein paar Tagen lese ich SCHULD von Friedrich von Schirach. Schon das erste Werk, VERBRECHEN, hatte mir sehr gefallen. Ist ja genau mein Thema: die Grauzonen der Rechtsprechung. Das ethische Dilemma aus Schuld und "Schuld?".  Im ersten Band ging es vor allem um Täter, deren Verbrechen grausam und unmenschlich scheinen, deren Handlungen mit dem Wissen um das Drumherum jedoch nachvollziehbar scheinen. Im neuen Buch SCHULD geht es nun darum, dass das Verbrechen manchmal seltsame Wege geht. Nicht immer kann ein Täter gefasst werden, auch wenn er klar ist. Und manchmal geschieht ein Verbrechen, und trotzdem kann nicht so klar gesagt werden, wer nun Schuld hatte und wieso, obwohl doch alles bekannt war. Auch kommt es vor, dass Verbrechen eigentlich eher Unfälle oder Notwehr sind, doch tot ist nun einmal tot. Kann man immer von Schuld reden? Oft bleibt ein sehr schaler Nachgeschmack bei den Geschichten, denn die Antwort bleibt der Autor natürlich schuldig, die müssen wir für uns selbst finden.

Aber genau das macht es eben aus: Justiz ist nicht schwarz-weiß, und so einfach, wie die meisten Menschen es gerne hätten, ist es leider nicht.

Kurze Geschichten von wenigen Seiten. Jeden Tag lese ich zwischendurch, z.B. vor dem Zubettgehen, mal eine einzelne Story. Am Stück würde man sie schlecht verdauen, man braucht ein wenig Zeit zum Nachdenken.

Irgendwie ist mir das Buch viel zu kurz, gerne dürfte es doppelt und dreifach so lang sein. Ich hoffe auf viele weitere Werke des Autors ...

SaschaSalamander 09.02.2011, 15.43

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von SusiKnitchicks

Verbrechen muss ich noch lesen. Schuld fand ich gerade wegen der Kurzform sehr interessant. Denn so bleibt das Geschnörkel weg und von Schirach konzentriert sich nur aufs wesentliche. Krass allerdings, was sich in diesen Kurzgeschichten verbirgt.

nteressant für mich ist hier die Frage: Wo beginnt Schuld? Und wo endet sie und beginnt die Unschuld?

LG Susi

vom 13.02.2011, 11.35
Antwort von SaschaSalamander:

Diese Antwort wird man wohl niemals bekommen. Ich kriege habe ich ja auch einen gewissen Blick "hinter die Kulissen" von Schuld und Verbrechen, und sehr oft frage ich mich, ob es wirklich fair ist, von "Schuld" zu sprechen, wenn doch die Probleme eigentlich an einem ganz anderen Ort liegen. Aber auch wie hier in dem Buch Verbrechen: sehr oft geht der Täter ohne Strafe aus, weil der letzte kleine Beweis fehlt, obwohl es eigentlich völlig klar ist. Und manchmal werden Menschen für eine Tat bestraft, die menschlich nachvollziehbar war oder aber einfach nur ein ganz dummer Unfall war.

Gerechtigkeit ist ein theoretisches Konzept, mehr nicht ...

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