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Ausgewählter Beitrag
Rocky 07 - Prinzessin Rosalie
KLAPPENTEXT: Rosalie ist wirklich eine kleine Prinzessin. Kein Wunder! Sie ist ganz schön verwöhnt. Nun, ihre Eltern lassen ihr auch alles durchgehen. Tim, Mia, Enzo und Rocky sind ziemlich genervt von ihr und außerdem etwas neidisch. Also beschließen sie, sich genau wie Rosalie zu verhalten. Doch dann passiert auf einmal etwas, was alles verändert.
Wie die Zeit vergeht! Ist es wirklich schon drei Jahre her, dass ich das erste Büchlein von ROCKY UND SEINE BANDE rezensiert habe? Ich möchte mich nicht ständig wiederholen zum Konzept der Reihe, zu Zeichner und Autor, zu den gewonnenen Preisen, deswegen hier eine Auflistung der bisherigen Titel, wo schon einiges an Background zu lesen ist. Und dann weiter zum aktuellen Büchlein ;-)
03 - Enzo hat Geburtstag
05 - Wer stimmt für Mia
06 - Tim ist verliebt
PRINZESSIN ROSALIE hat dieses Mal das Thema "Grenzen setzen": Rosalie kommandiert ihre Eltern herum, die ihr jeden Wunsch erfüllen, sei es nun Kleidung, Lieblingsessen, das abendliche Fernsehen oder viele andere Dinge.
Für Kinder ist der Sinn von Verboten oft nicht nachvollziehbar. Warum soll man abends ins Bett, obwohl man noch nicht müde ist? Wieso muss man die Suppe esse, obwohl der Nachtisch viel besser ist? Warum muss man manchmal Kompromisse eingehen? Warum ist es nicht gut, wenn jeder Wunsch erfüllt wird?
Dabei kommt im Laufe der Geschichte auch das Thema Kinderarmut zur Sprache. Es wird gegenübergestellt, dass es Menschen und Kinder gibt, die nichts oder nur wenig haben. Rosalie muss lernen, dass sie dankbar sein kann für all das, was sie hat und darf, obwohl andere Kinder Not leiden. Dabei lernt sie auch zu teilen und auf andere Rücksicht zu nehmen.
Zugegeben kann ich diesen Kontext nachvollziehen. Auf gewisse Weise finde ich ihn auch gut, da Rosalie lernt, nicht nur an sich zu denken. Trotzdem werden hier zwei Themen vermischt, die ich persönlich lieber getrennt behandelt hätte. Vielleicht, weil ich selbst zusehr an Sätze denke wie "die armen Kinder in Afrika wären dankbar usw" (mit manchen Dingen erreichen Erwachsene das Gegenteil, wenn sie Kinder immer wieder damit nerven, dieser Satz ist eines davon, ich kann ihn nicht mehr hören).
Der Blick auf andere mag zutreffen bezüglich Kleidung, Nahrung, Bildung etc. Aber nicht, wenn es um Grenzen geht bezüglich Schlafenszeiten, Hausaufgaben, Freizeitgestaltung, Verhalten gegenüber Mitmenschen. Es ist weniger der Besitz, der die Freunde neidisch macht, sondern vielmehr die Macht, die Rosalie über die Erwachsenen ausübt. In diesem Buch werden materielle und ideelle Themen gemischt, das passt (für mich) nicht so ganz zusammen.
Der Blick auf andere mag zutreffen bezüglich Kleidung, Nahrung, Bildung etc. Aber nicht, wenn es um Grenzen geht bezüglich Schlafenszeiten, Hausaufgaben, Freizeitgestaltung, Verhalten gegenüber Mitmenschen. Es ist weniger der Besitz, der die Freunde neidisch macht, sondern vielmehr die Macht, die Rosalie über die Erwachsenen ausübt. In diesem Buch werden materielle und ideelle Themen gemischt, das passt (für mich) nicht so ganz zusammen.
Was mir dafür sehr gefällt: die Eltern kommen dieses Mal sehr oft zu Wort. Sie tauschen sich gemeinsam aus über das Verhalten ihrer Kinder. Und Rosalies Eltern stehen auch ganz offen zu ihren Erziehungsfehlern. Sie geben ehrlich zu: "Wissen Sie, wenn mein Mann und ich müde sind, dann haben wir nicht wirklich Lust, uns mit Rosalie herumzustreiten. Sie weiß einfach zu gut, wie sie uns rumkriegt". Und andere antworten "Geben wir es ruhig zu: wir lassen ihnen zuviel durchgehen" und "Nun, wir sind nicht perfekt. Wir machen alle Fehler".
Für Kinder wird ersichtlich, dass auch Eltern Fehler machen, und dass Erziehung nicht nebenbei geschieht sondern eine Aufgabe ist, mit der Eltern sich bewusst auseinandersetzen. Kindgerecht wird erklärt, warum Erziehung wichtig ist und welche Mühe Eltern sich geben müssen, dass Grenzen nicht trotzdem gesetzt werden, sondern WEIL sie ihre Kinder lieben. Sehr schön sind Rockys Tips am Ende. Er erklärt, dass ein Kind seine Wünsche äußern aber nicht aggressiv fordern soll, aber auch, dass Eltern zuhören müssen. Er räumt das Recht ein, wütend auf die Eltern zu sein, bittet aber auch um Verständnis, selbst wenn die Kinder nicht alles nachvollziehen können.
Alles in allem wieder ein sehr hübsches Büchlein aus der Reihe ROCKY UND SEINE BANDE. Für mich persönlich ein etwas schwächerer Band im Vergleich zu den anderen, unabhängig davon aber immer noch sehr gelungen und ideal zum gemeinschaftlichen Lesen mit den Kleinen.
Bald geht es weiter mit ENZO IM COMPUTERFIEBER und ROCKY IST VERSCHWUNDEN, auf beide bin ich schon sehr gespannt.
SaschaSalamander 29.08.2016, 09.25
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