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Blogeinträge (Tag-sortiert)
Tag: Frauen
Bisher recht spannend
Doch, ist ganz spannend, ich kann nicht klagen. Eine Menge Andeutung, aber noch nichts Schlimmes ist passiert. Das Ende soll ja unerwartet und klasse sein, ich bin bereits jetzt gespannt. Eine junge Frau, die zur Untermiete bei einer Krankenschwester im Gartenhaus einzieht. Und wie es scheint, hat diese neue Nachbarin es ganz schön in sich. Was hat sie vor? Droht Hauptfigur Terry etwa Gefahr?
Mein einziges Problem ist das mir sonst eben Übliche: die beiden Damen unterhalten sich bereits zu beginn interessiert über den hübschen Teppich und die malvefarbene Einrichtung und hach, wie lecker doch Preiselbeermuffins sind, und am liebsten hätte sie ja in Malvefarbe geheiratet! Aber ich gebe mir allergrößste Mühe, darüber hinwegzuhören, auch wenn bisher ansonsten nur etwa die Hälfte des Textes übrigbleibt ;-)
SaschaSalamander 11.07.2006, 17.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Wüstenblume
>Waris Dirie<, 1965 in Somalia geboren, arbeitete viele Jahre als Fotomodel und Mannequin (Re.vlon, Levi´s). 1987 spielte sie das Bond-Girl in dem Film "Der Hauch des Todes". Sie ist seit 1997 UN-SonderBotschafterin und veröffentlichte 1998 ihr erstes autobiographisches Buch "Wüstenblume", welches ihren unglaublichen Lebensweg vom Nomadenmädchen über London in die großen Hauptstädte der Welt beschreibt.
Sie erzählt von ihrem harten Leben in Somalia, wie sie die Tiere hütete und mit ihren Eltern durch das Land zog. Auch von der Tradition der Genitalverstümmelung (euphemistisch "Beschneidung") an Frauen erzählt sie und davon, unter welch schlimmen Bedingungen sie diese erleiden musste. Als sie mit einem alten Mann verheiratet werden soll, flieht Waris zu ihrer Tante nach Mogadischu. Eines Tages sucht ihr Onkel, Botschafter Somalias in London, eine Gehilfin, und Waris bittet darum, diese Aufugabe übernehmen zu dürfen. Fünf lange Jahre arbeitet sie für ihren Onkel und sorgt mit einem Trick dafür, dass sie nicht zurückreisen muss in ihre Heimat. In London lernt sie eine Freundin kennen, welche sie viele Dinge lehrt und ihr erklärt, wie der Alltag in der Großstadt abläuft, denn bisher war sie geschützt in den vier Wänden der Botschaft ohne besonderen Kontakt nach außen. Sie nimmt Kontakt zu einem Fotografen auf, der sie schon seit Jahren beobachtet (er wartete täglich vor der Schule auf sie,wohin sie das Kind ihres Onkels brachte, doch sie wollte sich nicht von dem Fremden ansprechen lassen) und gelangt auf diesem Weg in die Welt der "Schönen und Reichen". Doch noch immer muss sie an den Folgen ihrer Verstümmelung leiden, und erst langsam gewöhnt sie sich an das neue Leben ...
In unglaublich bewegenden Worten vermag Waris ihr Leben zu schildern. Schlimmes hat sie erlebt, aber auch Schönes, und man erkennt an ihren Worten deutlich, welch eine starke Frau sie war und ist.
Hm. Rezension. Bewertung. Von Spannungsaufbau möchte ich mal nicht reden, da es eine Autobiographie ist. Dennoch ist es geschrieben wie ein spannender Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Und der Inhalt - wie sollte ich das Leben eines Menschen mit einem fiktiven Inhalt vergleichen oder gar bewerten? Mehr gibt es eigentlich nicht zu "Wüstenblume" zu sagen: es liest sich sehr angenehm, es ist bewegend, es macht aufmerksam auf ein wichtiges Thema, ohne jedoch zu verurteilen oder zu beschuldigen.
Ich vermute, dass die meisten hier es bereits gelesen haben. Und jedem, der es noch nicht kennt, kann ich es nur ans Herz legen: dieses Buch gehört zu denen, die den Leser tatsächlich bereichern.
SaschaSalamander 21.06.2006, 12.16 | (0/0) Kommentare | PL
Mondscheinmädchen
Die Handlung beginnt, als eine Gruppe Männer ihm die kranke und seit Tagen vermisste Akuja ans Haus bringen. Er kann sie nicht mehr retten, es ist zu spät. Sie schämte sich für den Verrat, welche sie an ihm begangen hatte und wollte seine Hilfe nicht annehmen. Rückblickend erzählt der Arzt, was seit seiner Ankunft im Dorf bis hin zu Akujas Tod hin geschah, wie er sich als Fremder zwischen den Dorfbewohnern einlebte, wie Akuja ihn verriet und wie er sie dennoch liebte. Einzelne Episoden, unterschiedliche Menschen, viele Begegnungen mitten in Afrika.
Diese biographische Geschichte ist wundervoll geschrieben! Auch, wenn ich Tatsachenberichte, Biographien und dergleichen weniger gern lese, hat mich "Mondscheinmädchen" sehr beeindruckt. Es ist flüssig und packend wie ein spannender Roman. Die vielen einzelnen Geschichten um den tollwutkranken Jungen, die Ehebrecherin, den Zwist zwischen den zwei Parteien (Häuptlingsfamilie und der reiche Herr Danzu) des Dorfes, alles fügt sich gegen Ende wunderbar zusammen, bis dem Leser klar wird, dass Akuja den Arzt verraten hat, und warum sie gar keine andere Wahl hatte.
Ohne auf die Tränendrüse zu drücken oder etwas zu beschönigen, ist "Mondscheinmädchen" sehr bewegend. Die Armut des Volkes, die sich in vielen Kleinigkeiten widerspiegelt, die Lebensfreude einzelner Menschen, alles ist greifbar. Eines der Bücher, das farbenprächtige Bilder während des Lesens entstehen lässt. Man fühlt sich mitten unter den Dorfbewohnern, während Christian Berkel mit angenehm warmer Stimme von Afrika erzählt. Tiere, Landschaft, Ernährung, Alltag, Hygiene, Sitten und Bräuche bekommen Gestalt. Ein Buch, wie es menschlicher und bewegender kaum sein könnte.
Die wahre Geschichte eines weißen Arztes in Afrika. Die bewegende Geschichte einer unmöglichen Liebe. Die ermutigende Geschichte einer starken Frau. Die bildhafte Geschichte eines farbenprächtigen Landes, so ganz anders als unseres ... wunderbar!
SaschaSalamander 05.06.2006, 22.33 | (0/0) Kommentare | PL
Frisch gemacht
"Frisch gemacht" ist die Fortsetzung des Buches "Frisch gepresst", in welchem die Ich-Erzählerin Andrea Schnidt über die ersten fünf Tage im Krankenhaus nach der Geburt ihrer kleinen Tochter Claudia erzählt. "Frisch gemacht" beinhaltet mütterliche Alltags-Anekdoten mit der inzwischen Dreijährigen. Ein kleines Häufchen im Swimmingpool, das Verhältnis mit dem sexy Schwimmlehrer, die erste U-Bahn-Fahrt, die väterliche Vernachlässigung der Aufsichtspflicht und natürlich auch die Konsequenzen.
Doch, das Buch ist wirklich lustig. Im Gegensatz zu "Moppel - Ich" kann ich nicht einmal ein kleines Bisschen mitreden, denn Kinder habe ich bisher weder geboren noch erzogen. Trotzdem kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der chaotische Alltag einer übereifrigen Mutter tatsächlich so oder ähnlich ablaufen kann, von Andrea Schnidts ungewöhnlicher Arbeit bei einem Fernsehsender einmal abgesehen. Die kleinen Missgeschicke, die Freuden und Ärgernisse, nichts kommt zu kurz. Und natürlich schweift die Autorin auch einige Male ab und erzählt über den ersten Geschlechtsverkehr nach der Geburt (merke: keine Kerzen, keine Socken!) oder andere Dinge, die das Muttersein so mit sich bringt.
Spritzig, temporeich, alltäglich-chaotisch und so richtig zum Mitlachen. Susanne Fröhlich hat einen angenehmen Schreibstil. Ihr Vortrag allerdings (ein Live-Mitschnitt einer Lesung) sagte mir weniger zu. Sie hat eine recht hektische Ausstrahlung. Das passt sehr gut zu der erzählenden Mutter Andrea Schnidt, ist für als Zuhörer allerdings unangenehm. Ich sehe sie regelrecht vor mir, ein aufgescheuchtes Huhn, gackernd und rastlos auf- und abrennen. Wenn ich lese / höre, dann möchte ich unterhalten werden, und nicht gescheucht. Wen das nicht stört, dem wird das Hörbuch bestimmt Spaß machen. Und für alle anderen gibt es ja das Buch, das wird ganz bestimmt gefallen ;-)
SaschaSalamander 26.05.2006, 10.00 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Venuswurf
Tertia ist die Tochter eines armen Bauern, und sie ist zwergwüchsig. Geplagt von Armut, Hunger und harter Arbeit träumt sie von einem Leben in der ewigen Stadt Rom. Und so lässt sie sich von ihren Eltern an einen Sklavenhändler verkaufen. In Rom läuft sie dann auch sofort dem freigelassenen Sklaven Lycus in die Arme. Dieser leitet eine Garküche mit Bordell im Hinterzimmer. Tertia muss niedere Arbeiten verrichten und lernt die Kunst des Theaterspielens und der Gaukelei. Sie schließt Freundschaft mit einem alten Maler und dem Dichter Ovidius. Eines Tages wird sie von ihrem Herrn als Geschenk an die adlige Julilla, Enkelin des großen Augustus, weitergereicht. Dieser Wechsel kann für sie ein tragisches Schicksal bereiten, sich aber auch als Venuswurf (höchster Wurf eines Würfelspieles) herausstellen. Was wird Tertia daraus machen?
Hm ... naja ... ich weiß nicht. Doch, ich fand den Roman sehr gut, sehr lebendig. Und trotz allem hat er mich nicht sonderlich mitgerissen. Ich bereue es nicht, ihn gelesen zu haben, aber ich hätte nicht viel versäumt, hätte ich ihn zuvor abgebrochen. Die Geschichte ist äußerst vielversprechend, und Tanja Kinkel hat sich enorm viel vorgenommen: eine Frau, noch dazu eine Zwergin, und sogar Sklavin in hohem Haus! Eine sehr gewagte und interessante Herangehensweise. Vom untersten Sklaven bis hinauf zum höchsten Kaiser Augustus führt Tanja Kinkel die Leser, und alleine dieses breite Spektrum macht schon einen großen Reiz des Buches aus.
Es gelingt der Autorin, ihren Lesern ein lebhaftes, opulentes Bild der römischen Antike zu vermitteln. Stinkende Latrinen, duftende Wohlgerüchte, geheizte Fußböden, Strohbetten, Bordelle, Theaterspiel, Dichtkunst, Malerei, ausschweifende Festgelage mit erwählten Spezialitäten, karge Mahlzeiten, Spionagetätigkeiten, Badehäuser, Liebe und Intrige, Macht und Armut im alten Rom, die Palette der Farben dieses Romanes ist unermesslich, und ich genoss den Ausflug in die alte Zeit. Außer Pompeji fällt mir kaum ein anderes Buch auf Anhieb ein, welches so gekonnt Bilder der Antike in meinem Kopf entstehen ließ.
Dafür wirken die Figuren auf mich stellenweise recht blass und konstruiert. Ehrlich gesagt wirkt Tertia (die sich später Andromeda nennt) auf mich sehr altklug und zugleich naiv. Ihre Vorstellungen, ihre Ansichten, ihre Gedankengänge, alles wirkt auf mich gestellt und unecht, ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen oder mit ihr fühlen. Ihre Moral scheint mir recht egoistisch (Freunde schützen, Fremde ins Verderben reißen). Auch die anderen Charaktere scheinen mir recht farblos. Kinkel hat zwar versucht, ihnen durch Eigenheiten und eine jeweils eigene Vergangenheit Leben einzuhauchen, aber es fehlt einfach etwas. Einzig der Maler Aurelius und die Tonstrix Helena wirkten auf mich lebendig und sympathisch.
Die Handlung ... hm, die Handlung. Genaugenommen ist der Roman eher eine Aneinanderreihung von Episoden, es fehlte mir ein konkreter Handlungsverlauf, eine zentrale Frage. Nach einigen Kapiteln stellt sich dem Leser normalerweise eine Kernfrage, um die sich der Roman dann dreht und auf deren Antwort die Handlung hinstrebt. In diesem Fall fiele mir lediglich "wird dieser Wechsel für sie zum Verhängnis oder zum Venuswurf?" stellen, doch das ist eigentlich zu ungenau für eine Kernfrage.
Zu lange wird Tertias Aufenthalt bei Lycus in der Gauklertruppe geschildert, bevor sie zu ihrer Herrin Julilla kommt und der eigentliche Punkt der Geschichte beginnt. Und als sie endlich bei Julilla ist, dauert es noch sehr, sehr lange, bevor der Leser gemeinsam mit der Hauptfigur den wahren Grund für ihre dortige Tätigkeit erfährt. Erst kurz vor Ende ergibt sich dann ein Konflikt: soll sie ihrer Herrin treu sein und dafür ihren Freund, den Dichter Ovid verraten? Kann sie das Unheil, das ihr und den anderen Sklaven (Folter und Tod) droht abwenden? Doch auch dieser Handlungsstrang wird eher unzureichend behandelt und recht lieblos geführt.
Andromeda arbeitet vor allem als Unterhalterin. Sie ist wortgewandt, schlau und sorgt für gute Laune. Umso mehr fand ich es schade, dass ihre Gedankengänge und Sätze nicht vor Wortwitz sprühten und sich dies auch im Roman widerspiegelte. Bevor Tertia etwas sagt, überlegt sie sehr genau, was am besten zu antworten wäre, und allein dadurch wird dem Humor das Tempo und der lebendige Funke genommen, dadurch wirken ihre Scherze träge und müde.
"Venuswurf" ist ein Roman, der auf der einen Seite bunt und lebendig das Leben des alten Rom schildert, andererseits leider viele Möglichkeiten ungenutzt lässt und zuviel Zeit bis zum eigentlich Kern der Handlung benötigt. Je nach Geschmack wird der Leser davon vermutlich begeistert oder eher gelangweilt sein.
SaschaSalamander 05.05.2006, 16.27 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL
Der Vogelmann
SaschaSalamander 05.05.2006, 12.18 | (0/0) Kommentare | PL
Buntes römisches Imperium
SaschaSalamander 22.04.2006, 10.32 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL
Cupido
Chloé studiert Jura, kurz vor den Prüfungen lädt ihr Freund sie zum zweiten Jahrestag ihrer Beziehung in ein romantisches Restaurant. Enttäuscht, dass er ihr nicht den erwarteten Heiratsantrag machte, betritt sie danach ihre Wohnung. Ein seltsamer Anruf und ein geöffneter Brief lassen sie stutzen, doch sie legt sich müde zu Bett. Darauf hat ER nur gewartet! Chloé wird das Opfer eines brutalen Vergewaltigers, der Täter wird niemals gefasst. Ihr Körper ist von Narben entstellt, Ihre Gebärmutter musste operativ entfernt werden, von ihren sie noch viele Jahre quälenden Ängsten ganz zu schweigen.
Viele Jahre später. Unter dem Namen C.J. Townsend (sprich: Sieh-Tschäi) arbeitet sie nun in Miami als Staatsanwältin. Noch immer plagen sie die Schatten ihrer Vergangenheit. Ein grausamer Serienmörder treibt sein Unwesen, und nun wird er gefasst. C.J. soll als Vertreterin der Anklage fungieren. Doch sie erkennt in ihm den Vergewaltiger von damals. Eigentlich müsste sie den Fall wegen Befangenheit abtreten. Aber kann sie es wirklich riskieren, denn Fall möglicherkweise platzen zu lassen, sodass der Täter freikommt? Sie nimmt den Fall an. Eine Beziehung zwischen ihr und einem Ermittler bahnt sich an. Verfahrensfehler bereits bei der Festnahme könnten zu einer Freilassung des Angeklagten führen. Notwendige Beweise fehlen. Wird sie ihr falsches Spiel im Namen einer höheren Gerechtigkeit zu Ende spielen können? Und wer hat seine Finger noch mit im Spiel? Von wem stammt der anonyme Hinweis, der zur Ergreifung des Täters führte?
Anfangs war es für mich nichts anderes als ein weiterer Krimi, in dem eine Frau persönlich in ein Verbrechen involviert ist. Altbekanntes Schema. Und die Beschreibung am Anfang war mir persönlich auch etwas zu detailliert. Ich kann mir das Grauen einer Vergewaltigung auch ohne die genauen Beschreibungen der Autorin sehr gut vorstellen. Im späteren Verlauf der Handlung werden die Opfer sowie das Vorgehen des Täters ebenfalls recht deutlich beschrieben. Ich kann mir vorstellen, dass es für sensiblere Leser ziemlich heftig ist, was in "Cupido" beschrieben wurde. Noch fehlt mir der Vergleich zu "härterer" Literatur (z.B. Thomas Harris, "Schweigen der Lämmer"), aber ich empfand dieses hier als stellenweise recht brutal.
Mh, sorry, zurück zum Eigentlichen: anfangs schien es mir ein normaler Krimi, aber bald war ich so richtig gefesselt von der Story. Die Protagonistin handelt nur allzu menschlich. Heiligt der Zweck die Mittel? Sie übertritt das Gesetz, als sie den Fall nicht ablehnt, und weitere Gesetzesbrüche folgen zwangsläufig. Einzelne Mitarbeiter des Falles (Anwältin des Angeklagten, der ihr nahestehende Ermittler, der Polizist mit dem Verfahrensfehler, Mitarbeiter der Asservatenkammer, etc) müssen sich fragen, ob sie im Namen einer höheren Gerechtigkeit Verfahrensfehler, Befangenheit, Ungerheimtheiten etc übersehen wollen, oder ob sie trotz seiner scheinbar eindeutigen Schuld eine Freilassung des Täters herbeiführen werden. Ein Satz aus dem Buch, der es sehr gut trifft: "Justizia ist blind. Aber manchmal entschließt sie sich auch, einfach nicht hinzusehen".
Ich fand es hochspannend und nervaufreibend (jau, ich liebe Gerichtsthriller, Justiz an sich hat mich schon immer fasziniert), wie die Verhandlung verläuft, welche Ermittlungen getätigt werden und wie sich die einzelnen Beteiligten jeweils entscheiden. Mir persönlich hätte mehr Ermittlung und innerer Zwiespalt ob dieser verzwickten Gewissensfragen sogar noch besser gefallen als die Beschreibung der Morde, auf die meiner Ansicht nach etwas zuviel Gewicht gelegt wurde.
An manchen Stellen hat die Handlung einige Logikfehler. Oder zumindsest Szenen, die etwas arg platt konstruiert und unglaubwürdig wirken, gerade am Ende, als ... (sorry, Spoiler). Aber ich gebe mir meist Mühe, bei solchen Büchern nicht darauf zu achten, denn dann dürfte ich wohl kein Buch mehr lesen, keinen Film mehr sehen ;-)
Absolut spannend. Die letzten drei von fünf CDs habe ich heute am Stück gehört. Nach einiger Zeit wurde auch klar, dass es wohl einen weiteren Beteiligten geben könnte. Ich hatte so meine Gedanken und Überlegungen, war jedoch von der Wendung und dem Ende absolut überrascht und begeistert. Manche Leser meinen in verschiedenen Rezensionen, es sei ein 0815-Schema und dieses von Anfang an klar gewesen. Vielleicht fehlt mir einfach noch etwas Erfahrung in diesem Genre, vielleicht wissen manche Leser aber wohl hinterher auch einfach alles ;-)
Allerdings würde ich jedem, der sich jetzt eventuell für das Buch interessiert, empfehlen, keinesfalls zur akustischen Version zu greifen. Denn die Sprecherin ist etwas träge: Iris Böhm liest recht emotionslos. Aussprache und Betonung nicht schlecht, aber die Sprachmelodie und die beigelegte Emotion einfach zu flach. Als würde sie jeden Moment einschlafen.
Ansonsten: TOP. Dieser Krimi / Justizthriller (?) hat mich wirklich begeistert, und ich habe mir einige Male die Frage gestellt, wie ich wohl reagiert hätte. Wer packende Krimis im Stil von Val McDermid, Kathy Reichs oder Sandra Brown mag, sollte "Cupido" unbedingt lesen!
Und da ich ja jetzt mitbekommen habe, dass einige das Buch schon gelesen haben, bin ich natürlich neugierig:
- habt ihr das Ende (den Täter) bereits vor dem Ende gekannt, ist das Buch für Genrekundige tatsächlich so durchschaubar?
- falls ihr schon Harris u.a. Autoren gelesen habt: wie "hart" ist dieses Buch etwa einzuordnen in der detaillierten Beschreibung Vergewaltigungen und Morde?
SaschaSalamander 17.04.2006, 10.22 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL
Hochspannend
SaschaSalamander 15.04.2006, 13.58 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL
Krimifieber
SaschaSalamander 13.04.2006, 15.17 | (0/0) Kommentare | PL
ø pro Tag: 0,5
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ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
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