SaschaSalamander

Statistik KW 06

GELESEN / GEHÖRT
1 - Und Gott sprach: Wir müssen reden (H Rath)
1 - Wenn das Glück fliegen lernt (S Fiedler)
1 - Leiden sollst Du (L Wulff)
1 - Mein Leben (M Reich-Ranicki)
2 - Frühstück mit Kängurus (B Bryson)


GESEHEN
Rubbeldiekatz
Rare Exports


NEUZUGÄNGE
Robin Hood - Men in Tights
Ihm in die Augen sehen (S Dardenne)
Himmlische Liebe (M Callari)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 10.02.2013, 20.43| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Gummibärchen selber machen

Ich habe etwas im Bentoshop gefunden, das ist so neckisch, aber irgendwie auch süß, da konnte ich nicht dran vorbeigehen: ein Pinguin, mit dem man selbst Gummibärchen herstellt. Und zum Größenvergleich habe ich mal ein Beutelchen Gelantine neben ihn gestellt.



In die untere Etage füllt man 50 ml Fruchtsaft. Dann gibt man ein Päckchen Gelatine dazu, stellt es für 20 Sekunden in die Mikrowelle. Abschließend rührt man um, gibt zwei Löffelchen Zucker dazu und rührt dann nochmals, bis sich alles aufgelöst hat.

Mit der winzigen Tülle (die erstaunlich exakt funktioniert, Tropfen für Tropfen, sodass man perfekt dosieren kann) füllt man dann die Flüssigkeit in die drei Förmchen, stellt alles in den Kühlschrank und lässt es erkalten.



Nach dem Abkühlen pfriemelt man die Jellys aus dem Förmchen, ggf nimmt man einen Zahnstocher zur Hilfe. Es geht jedoch recht einfach und flink, hatte mir das komplizierter vorgestellt.

Das Ergebnis sind Gummibärchen. Mindestens so lecker wie gekauft, meiner Ansicht nach sogar besser. Ich mache sie nicht ganz so süß, sie schmecken sehr natürlich und frisch. Haben eine wunderbare Konsistenz, die man perfekt lutschen kann (ich kaue Gummibärchen meist nicht, sondern esse sie statt Bonbons).

Was ich besonders toll finde ist die detailreiche Verzierung der Förmchen, und auch das Ergebnis ist perfekt. Man sieht jedes Schnurrhaar des Kätzchens, jedes einzelne Blatt der Rose, jede Facette des Musters auf der Eiswaffel, und der Hund hat um das Auge einen runden Fleck, man sieht den Zuckerguss auf dem Donut, es ist wirklich allerliebst!





Mir gab jemand einen kleinen Tipp: man kann auch selbst Gummibärchen herstellen (siehe obiges Rezept), auch ohne diese Förmchen. Indem man nämlich Speisestärke auf eine Unterlage streicht und dann ein fertiges Gummibärchen hineindrückt für die Form. Originales Gummibärchen rausnehmen, heißen Gelatine-Fruchtsaft einfüllen, abkühlen lassen. Klingt spannend! :-)

Meinen ersten Versucht habe ich mit Rhabarbersaft gemacht, es schmeckt köstlich! Mir schmecken die ohne Zucker sogar etwas besser, weil ich es nicht so süß mag. Der zweite Versuch war mit Fruchtsirup, das ist mir persönlich viel zu pappsüß, aber es schmeckte recht "original" nach gekauften Gummibärchen (chemisch eben). Einen Versuch mit Granatapfelsaft und Agartine habe ich gemacht, aber das hat nicht wirklich funktioniert, vermutlich dickt Agartine nicht so gut ein wie Gelatine, oder ich habe ein paar ml Saft zuviel verwendet (bei diesen millimetergenauen Abmessungen wie dem Pinguin muss man wirklich Präzisionsarbeit leisten, puh). Ich bin gespannt, was ich noch alles zaubern werde :-)

SaschaSalamander 09.02.2013, 17.31| (3/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Bento Rezepte

Manekineko und Usagi

>Heute früh< habe ich ja bereits meine Manekineko - Box vorgestell. Hier aber in der Galerie noch einmal extra meine beiden neuen Boxen:

Die Manekineko (eine japanische Glückskatze, mit der rechten Pfote winkend für Erfolg und Reichtum). Sie ist zweistöckig, aber man kann sie auch einstöckig verwenden. Außerdem kann man die beiden Etagen ineinanderstecken und sie leergefuttert auch platzsparend transportieren. Im Zwischendeckel ist eine kleine Gabel.

Die andere ist eine Style Lunch - Box mit einem Häschen (Usagi) und ... öh ... Pflanzen (welche es auch darstellen sollen). Jede einzelne der drei Etagen ist recht niedrig, der Durchmesser eher gering, aber gut gefüllt kann man ordentlich Futter für einen etwas verkürzten Tag auf Arbeit oder für einen längeren Spaziergang einfüllen. Sie sieht übrigens nur auf dem Foto so quietschpink aus, eigentlich ist das ein wunderschönes, sattes Rot :-)




SaschaSalamander 08.02.2013, 14.10| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Bento Sonstiges

Einweihung der Manekineko

Eine neue Box, die ich heute gleich zusammen mit Inhalt präsentieren möchte: meine schwarze Manekineko. Eine >japanische Glückskatze. Möge sie meinem Mann auf Arbeit Glück und Erfolg bringen ;-)

Falls das mit dem Glück nicht klappt, gibt es ja immerhin noch Futter. Heute bekommt er Sushi, Paprika und Gurke.


SaschaSalamander 08.02.2013, 09.37| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Bento Galerie

Numbers 3 - Den Tod im Griff

ward_numbers3_1.jpg>Teil 1< und >Teil 2< habe ich ja bereits gehört. Zusammenhängend, aber im Grunde doch einzelne Bücher. Für diesen dritten Teil möchte ich nun nicht extra eine Rezension schreiben, dafür aber kurz meine Gedanken teilen.

Im dritten Band sind die Protagonisten aus Band 2 noch auf der Flucht. Am Ende des zweiten Teils geschah etwas, das darauf schließen lässt, dass Sarahs Tochter möglicherweise auch über eine besondere Gabe verfügt, und dies ist nun Thema des dritten Buches. Natürlich erfahren andere davon, und diese wollen sich das für ihre eigenen Zwecke zunutze machen. Da die Tochter jedoch erst zwei Jahre alt ist, sind die Protagonisten noch immer die beiden Helden aus dem Vorgängerband.

Teil 1 hatte mich begeistert, weil es ein neuer Ansatz war. Ein Thema, das noch nicht ausgelutscht ist und mit seinen ungewöhnlichen Stil etwas Neues für mich war. Mit eher einfacher Schreibweise, diese aber sehr gut passend zur Protagonistin. Im zweiten Band hat man dann noch einmal aufgestockt, eine ferne Zukunft genommen und der Kraft eine neue Gefahr zugefügt, auch dieser Band war klasse. Gut, im dritten Band gibt es eine neue Kraft, aber langsam nutzt sich in meinen Augen das Thema ab. Ich finde es schade, wenn Autoren sich selbst kopieren und statt neuer Ideen lediglich immer nur eine Idee so lange breittreten, bis nichts mehr davon übrig ist.

Von daher - ich fand das Buch unterhaltsam, aber es war nicht mehr wirklich überraschend oder besonders. Es war für mich inzwischen nur noch ein Buch unter vielen. Und wenn der Reiz des Besonderen fehlt, dann fallen andere Dinge verstärkt auf. So etwa Längen im Plot oder das unangenehm naive Verhalten der weiblichen Prota, die einfache Sprache (die zwar immer noch passt aber auf Dauer dann etwas störend wird im dritten Teil).

Ich wüsste gar nicht so recht, wie ich das Buch bewerten soll, habe es eben gelesen aber war dann auch froh, als es recht schnell vorbei war und ich mich wieder etwas anderem widmen konnte. Gereizt hätte mich eher ein "neues" Buch mit der jugendlichen oder erwachsenen Tochter und einer neuen Herausforderung, so jedoch wurde viel Potential verschenkt und zu lange bei den alten Charakteren des zweiten Bandes verweilt.

Prinzipiell aber, wer die ersten beiden mochte, dürfte auch an diesem Teil Gefallen finden. Nicht jeder ist so pingelig wie ich, wenn es um Serien und deren Fortsetzung geht ;-)

SaschaSalamander 07.02.2013, 16.09| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Reihe, Jugend, Dystopie,

Und Gott sprach: Wir müssen reden

Gott ist komisch
Gott ist ratlos
Gott ist unterwegs
Gott ist kooperativ
Gott ist frustriert
Gottes Geliebte
Gottes Sohn
Gottes Beweise
Gottes Wunder
Gottes Wege
Gottes Käsetafel
Gott zaubert
Gott leidet
Gott ruft
Gott schwebt
Gott geht
Gott lebt

Kapitel aus:
Hans Rath: Gott sprach: Wir müssen reden; Rowohlt 2012

SaschaSalamander 06.02.2013, 16.13| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Kapitel

Lady Bedfort 60 - Die elf Geschworenen

bedfort60_geschworenen_1.jpgINHALT

Die Lady ist hocherfreut, als sie und ihr Bekannter Thomas Portman als Geschworene berufen werden. Kann sie auf diese Weise doch einmal nicht nur hautnah sondern vor allem ganz offiziell ihren Beitrag zu einem juristischen Fall beitragen. Die Sachlage ist eindeutig, an den Überwachsungsvideos gibt es nichts zu rütteln, eigentlich könnte man binnen Minuten abstimmen. Aber die Lady möchte natürlich alles etwas genauer unter die Lupe nehmen und ist nicht bereit, leichtfertig über die Zukunft eines jungen Menschen abzustimmen. Bei der genaueren Untersuchung fallen ihr Ungereimtheiten auf, die sie unbedingt klären will. Doch die Zeit drängt, die Demonstranten vor dem Gericht werden unruhig, ...


AUTOR

Mit Wolfgang Schroeder nimmt der Hörplanet einen neuen Autor in seine Reihen auf. Seit einigen Jahren schreibt Schroeder Kurzgeschichten, Krimis und Thriller, veröffentlichte in einigen Anthologien. Ich denke, es ist keine Schande, wenn man bisher noch nichts von ihm gehört hat, und ich finde es prima, dass der Hörplanet auch einmal das Abenteuer mit einem noch unbekannten aber erfolgversprechenden Autor wagt. Und nach dem, was ich hier nun gehört habe, hoffe ich auf weitere Hörspiele aus der Feder von Schroeder.


THEMA

Das Thema "Geschworene" war ja schon lange einmal fällig bei Lady Bedfort, und ich freue mich, dass man sich in Folge 60 dessen angenommen hat (nur zu gerne lese ich Gerichtskrimis oder liebe Filme wie "die zwölf Geschworenen" und ähnliche). Natürlich geht es dann weniger um die Gerichtsverhandlung als vielmehr darum, wie die Geschworenen über den Fall diskutieren. Während es in den anderen Filmen dieser Art meistens darum geht, wie ein Geschworener die anderen nach und nach zu Fall bringt, sind hier die Rollen doch sehr klar verteilt, denn die Lady kann keine neuen Beweise bringen. Gleichzeitig muss also Inspektor Miller für sie im Hintergrund arbeiten.

Was einige Male angesprochen wird, ist das Thema Rassissmus. Einer der Mitgeschworenen betont immer wieder, wiesehr diese weiße Mittelschicht ihn ankotzt, er schimpft und flucht in einer Tour, und es kommt zu einem kleinen Höhepunkt innerhalb der Gespräche untereinander.


UMSETZUNG

Was mir als erstes auffiel war, dass das Thema Rassismus völlig fehl am Platz schien. Es wird so plakativ in Szene gesetzt, dass man damit rechnet, dass dies ein entscheidender Beitrag im Fall sein wird. Doch dann verpufft das Thema sang- und klanglos, spielt keine Rolle. Es trägt lediglich zur Stimmung untereinander bei. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Autor fallbezogene Mittel findet, die Spannung aufrecht zu erhalten, statt zusätzliche Themen einzubinden, die im Grunde nichts zur Weiterführung des Falles beitragen. Dafür sind 50 Minuten einfach zu kurz.

Inspektor Miller, der unerlaubterweise von der Lady hinzugezogen wird, fehlen dafür einige Minuten. Sein Part hätte gerne länger sein dürfen, die Auflösung wird zu schnell präsentiert.

Ansonsten allerdings finde ich die Umsetzung gelungen, das Setting in dem geschlossenen Raum kommt sehr gut beim Hörer an. Große Effekte bei den Geräuschen dürfen nicht erwartet werden, sind für diese Folge jedoch auch unnötig. Die Enge im Raum, der aufgewühlte Mob und die alltäglichen Geräusche wurden dafür sehr glaubwürdig umgesetzt und verstärken den Eindruck von Zeitdruck und dem Eingepferchtsein, schaffen eine sehr schöne Atmosphäre.


SPRECHER

Für diese Folge wurden zudem sehr viele Sprecher engagiert, wodurch DIE ELF GESCHWORENEN außergewöhnlich lebendig und greifbar wirkt. Dabei finden sich Namen, die man aus anderen Bedfort-Folgen schon kennt ebenso wie neue Sprecher. Keiner sticht dabei besonders heraus, sie bilden eine gekonnte Einheit. Sprechertechnisch hatte ich den Eindruck, dass hier wirklich alles zusammengepasst hat und das Miteinander sehr gut gelungen ist. Bei 19 Sprechern möchte ich ausnahmsweise darauf verzichten, sie hier alle aufzuzählen ;-)


MUSIK

Die Musik fand ich dieses Mal ungewöhnlich, recht "experimentell", stellenweise sehr spacig. Insgesamt fand ich die Musik interessant, allerdings bevorzuge ich doch die bisher etwas gewohnteren Klänge. Sehr gelungen fand ich jedoch eine Szene, in der die Situation zwischen den Geschworenen eskaliert und eine Art dumpfes Brummen für zusätzliche Beklemmung sorgt, da wurden alle Möglichkeiten wirklich perfekt genutzt.


FAZIT

Eine atmosphäre Folge, die mir bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut gefallen hat. Atmosphärisch, spannend und mal in einer anderen Umgebung als bisher gewohnt. Ich hoffe auf weitere neue Ideen von Wolfgang Schroeder.

Wertung: 7,5 von 10 codierte Anrufe

SaschaSalamander 06.02.2013, 08.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörspiel | Tags: Reihe, Deutsch, Krimi,

Triffst Du Buddha an der Bar

rinzler_buddha_1.jpgVORAB

Da ich bereits einige Bücher des >Verlages< gelesen habe (besonders >FREIGANG< hatte mich sehr inspiriert, ebenso die Werke von Brad Warner), war ich neugierig auf weitere Bücher der Kategorie "unkonventionelle Lehre", was Rinzler mit seinem Titel verspricht, und habe mich bei >BloggDeinBuch< hierfür beworben.


AUTOR

Lodro Rinzler ist Autor und Meditationslehrer der Shambala-Richtung. Im Buch steht wenig über seine Tradition und sein Wirken, im Internet sollte man des Englischen mächtig sein, wenn man tiefer graben möchte, denn auf Deutsch findet sich nicht allzu viel über ihn. Ein interessantes Interview auf der Seite >Connection< habe ich allerdings gefunden.

INHALT, THEMA

>TRIFFST DU BUDDHA AN DER BAR< ist ein Buch rund um "Dharma, Karma und das pralle Leben". Kurz gesagt, ein Buch voller Lebensweisheit, das helfen soll, den Alltag zu bewältigen, ausgerichtet an der Shambala-Meditation, welche der Autor praktiziert und lehrt. Er möchte den Leser lehren, sich selbst anzunehmen, sich selbst zu lieben, dadurch für sich und die Umwelt Positives zu wirken. Dies jedoch nicht auf eine fanatische religiöse oder gar abgehobene spirituelle Weise, sondern lebensnah und realistisch. Was mir besonders gefällt und was es von vielen Ratgebern abhebt ist die Einstellung, dass der Mensch dass er an sich arbeiten sollte (Einstellungen überarbeiten, lernen mit Situationen umzugehen, Mitgefühl entwickeln, Dankbarkeit empfinden usw), dass er grundlegend jedoch okay ist. "Dich musst Du nicht ändern. Du bist großartig. Das Buch befasst sich einfach nur damit, wie Du Dein Leben voll auskosten kannst".


AUFBAU

Dieses Ziel setzt er um, indem er die Vier Würden von Shambhala und die drei Yanas (Fahrzeuge) des traditionellen tibetischen Buddhismus erklärt. Jede der Vier Würden beschreibt er anhand eines Tieres: Tiger (Sanftmut), Schneelöwe (Mitgefühl), Garuda (befreiter Geist) und Drache (Güte). Anhand sehr schöner Beispiele wird geschildert, wie die Besonderheiten dieser Tiere sich im Alltag widerspiegeln. Der Autor zeigt dem Leser auf, welche Ressourcen in ihm stecken und wie er diese aktivieren und trainieren kann. Es gehört nicht viel dazu, oft sind es nur kleine Übungen, Methoden, manchmal sogar nur Denkanstöße, die zu einer bewussteren Wahrnehmung der Situation führen.

Die Kapitel sind den Tieren gewidmet, jedoch fließt dies eher gelegentlich in den Text ein, als dass es streng danach gegliedert wäre. Überhaupt ist eine "strenge Gliederung" etwas, das man in diesem Buch vergeblich sucht. Der Autor widmet sich dem jeweiligen Tier und dessen Eigenschaften recht unorthodox auf spielerische Weise, ohne dabei eine klare Richtung zu fahren. Einerseits finde ich das sehr gut, denn die Vermittlung der Information gelingt ihm sehr gut, es liest sich flüssig und klar. Doch ich mag es, wenn das Kapitel mir vor dem Lesen einen Ausblick auf das Kommende gibt und ich im Nachhinein gezielt Dinge nachschlagen kann. Dies ist mit diesem Aufbau und dieser Kapiteleinteilung nicht möglich. Wer also gezielt mit dem Buch arbeiten möchte, sollte sich Notizen am Rand machen und gelegentlich Post-Its als Lesezeichen setzen.


ZIELGRUPPE

Für Kenner der Thematik mag manches etwas zu einfach aufbereitet sein, sind manche Beschreibungen und Übersetzungen unnötig. Aber für Kenner und Fachleute ist das Buch auch nicht gedacht, sondern für jeden, der einfach einmal seinen Blickwinkel verändern und auf dem buddhistischen Weg versuchen möchte.

Sprachlich wendet er sich dabei besonders an junge Erwachsene. Jedenfalls versucht der Autor oft, betont lässig zu wirken, es wird (provokant aber nicht bösartig) geflucht und auch mal betont oft "verdammt" gesagt oder immer wieder Sex und Alkohol eingebracht. Auf diese Weise wird gezeigt, dass Meditation, Buddhismus und Spiritualität nicht zwangsläufig mit Askese gleichzusetzen ist und man auch als gesunder Mensch im Alltag praktizieren kann, ohne deswegen gleich zu einem Klostermönch werden zu müssen. Ich mag diese provokante Art, sie gefiel mir auch schon in Brad Warners Büchern (Hardcore Sen; Sex, Sünde und Zen; Zen wrapped in Karma dipped in chocolate) sehr gut, weil ich mich darin sehr gut selbst entdecken kann. Allerdings wirkt es bei Warner recht natürlich, ihm kaufe ich das ab, bei Lodro Rinzler wirkt es auf mich an manchen Stellen ein wenig gekünstelt, so als wolle er damit als Mittel zum Zweck die Zielgruppe erreichen, auch wenn er selbst von anderem Schlag ist. Inwieweit dies der Übersetzung geschuldet ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Da die Zielgruppe noch nicht sattelfest ist in den Begrifflichkeiten, wäre ein Glossar am Ende hilfreich gewesen. So muss man häufiger einmal durch das Buch blättern, um herauszufinden, welcher Begriff wo erklärt wurde. Oder man muss sich von Beginn an alle Begriffe und die zugehörige Seite notieren, um später sofort wieder die Erklärung parat zu haben.


SONSTIGES

Abgesehen vom etwas verschwommenen Aufbau und dem fehlenden Glossar ist das Buch ein kleines Schatzkästchen voller Weisheiten, die sich sehr gut im Alltag umsetzen lassen. Es gelingt Lodro Rinzler, den Blick zu schärfen für Dinge, auf die es wirklich ankommt. Oft nimmt man sich vor, dies oder jenes zu ändern, doch es fehlt der kleine Funke, der den Gedanken zur Tat werden lässt. Genau das macht der Autor: er bietet die Initialzündung, endlich damit anzufangen. Klar und direkt.

Mir gefällt besonders, wie anschaulich seine Beispiele sind. Er hat eine sehr bildgewaltige Sprache, die sich einprägt und einige Male für Aha-Effekte sorgt. Das, was er schreibt, ist das, was tatsächlich in uns liegt und was jeder von sich aus weiß, er schreibt nichts Neues, kein geheimes verborgenes Wissen, sondern das, was jeder täglich selbst denkt, fühlt und tut, oft ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Anfangs dachte ich "nette Auffrischung, kenn ich alles schon". Aber ich habe dieses Buch bewusst einige Zeit wirken lassen, bevor ich die Rezension schreibe, denn Bücher wie dieses eignen sich nicht zum Fastfood-Verzehr. Und die Wirkung - ja, ich merke, wie die Gedanken mich täglich begleiten und mir einige Szenen deutlich vor Augen stehen. Und genau DAS ist es, was der Autor bewirken will.

Wichtig finde ich, dass man das Buch nicht 1:1 übernimmt, sondern sich seine Gedanken über verschiedene Techniken macht, die er empfhielt. Nicht jede Übung halte ich für jeden geeignet. Dies erwähnt er jedoch nicht ständig (während Brad Warner z.B. mindestens einmal pro Kapitel fordert, das Buch wegzulegen und sich seinen eigenen Kopf zu machen und ihm sogar zu widersprechen. So oft, dass man sich dadurch bevormundet fühlt), sondern überlässt dies der Eigenverantwortung des Lesers. Er gibt Tipps, keine Regeln, und er lässt dem Leser die Freiheit selbst darüber zu entscheiden. Das beeindruckt mich, denn es ist der perfekte Mittelweg aus Dogma und "macht doch was Ihr wollt", den man in nur sehr wenigen Lehrbüchern findet.


FAZIT

Für Einsteiger aufgrund der unstrukturierten Form eine manchmal etwas unübersichtliche, aber dennoch flüssige Lektüre. Anschaulich, praktisch und lebensnah wird der Leser an buddhistische Grundlagen herangeführt. Ohne Zeigefinger, ohne Dogma, dafür mit jeder Menge Weisheit und Humor.

Wertung: 8,5 von 10 Samurai-Wecker

SaschaSalamander 05.02.2013, 15.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: BewusstSein, Fachbuch, Tip, Religion,

Und Gott sprach: Wir müssen reden

Erster Satz:
Mitten in der Nacht steht meine Exfrau vor der Tür.

Letzter Satz:
Dann springe ich ins kalte Wasser.

Aus: Hans Rath: Und Gott sprach: Wir müssen reden; Rowohlt 2012

SaschaSalamander 05.02.2013, 09.10| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Statistik KW 05

GELESEN / GEHÖRT
1 - Lady Bedfort 33 - Tod im Theater (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 34 - Die roten Falken (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 60 - die elf Geschworenen (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 61 - die dunklen Gewässer (Hörplanet)
1 - Witze aus der Pfütze (E Dietl)
1 - Dorian Hunter 03 - Der Puppenmacher
1 - Hieronymus Frosch 2 (A H Schmachtl)
2 - Triffst Du Buddha an der Bar (L Rinzler)


GESEHEN
Thale
Iron Sky
Das Waisenhaus


NEUZUGÄNGE
Über Literaturkritik (M Reich-Ranicki)
Wozu lesen (M Reich-Ranicki, E Heidenreich)
... und alle Fragen offen (M R-Ranicki, E Heidenreich, S Löffler ua)
Lady Bedfort 60 - Die elf Geschworenen (Hörplanet)
Lady Bedfort 61 - Die dunklen Gewässer 1 (Hörplanet)
Erzferkelprophezeiung 01 - Zwerg und Überzwerg (C v Aster)
Beziehungs- / Single- ABC (H Timmerberg)
Jesus von Nazaret (A Prinz)
Kiss Kiss Bang Bang (DVD)
House of D (DVD)
Demolition Man (DVD)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 03.02.2013, 20.43| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Palzki ermittelt - 30 Rätselkrimis

schneider_mitraten_1.jpgKeine lange Rezi, nur eine kleine Empfehlung: in seinem Buch 30 RÄTSELKRIMIS bietet der Autor Harald Schneider lauter kleine Häppchen für Krimifreunde zum Mitraten.

Harald Schneider ist Autor der Regionalromane um Kommissar Palzki, der in der Pfalz ermittelt. Diese habe ich noch nicht gelesen, werde es nach dem Spaß, den ich mit den kleinen Kurzgeschichten hatte, aber auf jeden Fall nachholen.

Die einzelnen Geschichten sind jeweils aus der Ich-Perspektive, meist des Kommissars. Manchmal jedoch aus Sicht seiner Tochter oder seines Sohnes, eines ihm bekannten Schriftstellers oder seines Vorgesetzten. Witzig dabei ist, wie der Leser die kleinen Scharmützel zwischen den einzelnen Parteien aus verschiedenen Sichtweisen erleben kann, das führte bei mir zu einigem Schmunzeln, manchmal auch bösem Lachen.

Auch sonst sind die Geschichten sehr humorvoll gehalten: erst wird in einigen Absätzen kurz eine Szene aus dem Alltag des Kommissars (oder der anderen Ich-Erzähler) gschildert, gespickt mit jeder Menge Selbstironie und urtümlichem Humor. Ziemlich schräg stellenweise, muss ich zugeben, es dürfte nicht jedermanns Sache sein, aber dafür kann man in der Buchhandlung ja bestellen und mal ein paar Seiten probelesen oder online einen Blick in die Leseprobe werfen.

Die Fälle selbst sind fast alle zu lösen. Manche mit ein wenig gesundem Menschenverstand, andere wenn man genau liest, andere sind Variationen klassischer Kopfnüsse. Für ein paar wenige benötigt man Fachwissen. Und nur zwei (von 30) fand ich eher dürftig, da sie in meinen Augen keine wirkliche Erklärung darstellten sondern das angebliche Mordmerkmal / Indiz etc auch andere Gründe haben könnte als die genannten. Schade fand ich, dass die meisten Rätsel so leicht waren, über ein paar kniffligere Fälle hätte ich mich gefreut.

Kurzweilig, unterhaltsam, komisch. Perfekt für zwischendurch :-)

Wertung: 8,5 von 10 original antike Vasen

SaschaSalamander 31.01.2013, 08.11| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Krimi, Deutsch, Tip, Reihe, Humor,

Dem Tod auf der Spur - Der Totenleser

In seinen beiden Büchern / Hörbüchern DEM TOD AUF DER SPUR und DER TOTENLESER erzählt der Rechtsmediziner Michael Tsokos von seiner Arbeit und von interessanten Fällen. Rechtsmedizin ist interessant, und Krimifans sind sowieso neugierig auf den Background dessen, was sich in den Serien, Filmen und Romanen abspielt. Uns ist ja schließlich klar, dass das alles nicht ganz so läuft wie auf dem Bildschirm dargestellt.

Nun erzählt Herr Tsokos also, indem er unterschiedliche Fälle darstellt und diese dann ein wenig fachlich unterlegt. Ein Sachbuch darf man nicht erwarten, eher Kategorie Infotainment (ich nenn es gerne "Plauderbuch", wenn ein Fachmann für Laien aus dem Nähkästchen erzählt und dabei nahezu alle Fachbegriffe und komplexen Inhalte vermeidet, ob es nun um Medizin, Jura, Philosophie, Physik oder was auch immer geht).

Die Fälle sind interessant, daher lässt sich alles flüssig lesen / hören, und man möchte gerne mehr davon. Allerdings gebe ich zu, dass ich selbst mir gerne ein wenig mehr Info erwartet hätte, meiner Ansicht nach setzt Herr Tsokos sehr niedrigschwellig an. Für mich erweckt es eher den Eindruck, als wolle er einfach nur spannende Fälle erzählen, und diese möglichst reißerisch verpacken.

Stellenweise geschieht es, dass der Fall definitiv Vorrang vor der Rechtsmedizin erhält. Und nicht nur das, er wertet auch. Ähnlich wie Herr Wilfling in seinem Buch >ABGRÜNDE< scheint er die Perversion verschiedenartiger erotischer Neigungen erwähnenswerter zu finden als fachliche Informationen über den Fall (hier bezogen auf DER TOTENLESER). Er beschreibt einige Merkmale des Toten, auf die er in keinster Weise eingeht (kleine rote Punkte). Erst einige Kapitel später, in einem anderen Fall, wird dies erklärt. Wen interessieren schon kleine rote Punkte, wenn statt dessen von einem Mann die Rede ist, der - igitt, wie abartig, dass sowas überhaupt existieren darf - Frauenkleider trägt und bei einem autoerotischen Akt einen tragischen Unfall erleidet. Sorry, das ist meiner Ansicht nach nicht nur unprofessionell, sondern wertend und verachtend. Etwas, das in dem Buch eigentlich nichts verloren hätte.

Auch wird (wieder im TOTENLESER) gerne mal gesplattert. Wenn dies vor allem der Sache dienen würde, wäre das okay, aber in einem der letzten Fälle wird sehr klar geschildert, welch grausame Vergehen ein Mann an seiner Frau in der kleinen Gartenlaube ausübt. Er schmückt die Handlung gerade in dieser Geschichte mit ziemlich vielen Details aus, die wohl eher der Dramaturgie dienen als der Darstellung des Falles (ob und wie laut die Frau schreit, und ob sie sich wieder beruhigt, sorry, das ist Effekthascherei). Voyeurismus pur, ich habe mich gegen Ende geekelt, nicht vor dem Fall sondern davor, dass scheinbar eine Menge Leser genau diese Details wollen, nur um hinterher zu sagen "boah, ey, toll, ich hab wieder was gelernt". Niveau von Galileo und Welt der Wunder, aber nicht von einem Fachmann. Dass man Infotainment auch spannend betreiben kann, dabei aber dennoch sachlich und dem Menschen gegenüber wertneutral bleibt, zeigt z.B. sehr schön Herr Bausch in seinem Roman >KNAST<.

Und ich hätte mir gewünscht, dass Fall und Input wesentlich klarer getrennt sind. Manchmal wird ein Fall geschildert, dann kommt der Autor zu einer fachlichen Erklärung, dieser folgt eine etwas längere Exkursion, und dann wieder zurück zum Fall, bei dem man inzwischen längst den Faden verloren hat. Ich hätte es praktisch gefunden, wenn kurz der Fall geschildert worden wäre, und danach dann die fachliche Seite, sodass man sich auf beides jeweils besser konzentrieren kann.

Ansonsten wie gesagt fand ich die beiden Titel recht nett, unterhaltsam und flüssig. Viel Neues habe ich nicht gelernt, aber es war nett, einiges aufzufrischen und hier und da mal hinter die Kulissen blicken zu dürfen. Und ich möchte anmerken, dass DEM TOD AUF DER SPUR weniger reißerisch ist als DER TOTENLESER.

Fazit: unterhaltsames Buch über die Fälle eines Rechtsmediziners, pro Forma ein wenig gewürzt mit ein wenig "how to". Es ist spannend zu lesen, ist jedoch reißerischer und vor allem wertender aufgemacht als notwendig.

tsokos_totenleser_1.jpg 

SaschaSalamander 30.01.2013, 12.48| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Erfahrungen, Deutsch, Krimi,

The Return of Max

bedfort61_gewaesser01_1.jpgDie beiden aktuellen Folgen des Hörplanet versprechen wieder spannend zu werden. Besonders Folge 61 treibt mich noch vor dem Hören regelrecht in den Wahnsinn: ein ZWEITEILER. Wäre ja kein Drama, wenn die Folgen nicht getrennt wären und der zweite Teil erst im März erschiene.

WIE soll man das als Fan bitte aushalten?

Zugegeben, das Ausscheiden von Max war ja ein recht heißes Thema. Die einen sagten "der konnte eh nicht sprechen, und er war immer nur ein oller Mitläufer neben der Lady, endlich ist er raus". Und andere waren geschockt, als einer der Protagonisten aus der Serie ausschied, hatte er doch einen wunderbar leichtfüßigen Gegenpart zur Lady, die beiden so gegensätzlich und doch so harmonisch, und die Sprechweise irgendwie sympathisch. Noch dazu, da er sich im Laufe der Serie vom Stichwortgeber wirklich zu einem eigenständigen und markanten Charakter mit Persönlichkeit entwickelt hatte, der sogar in den Folgen ganz ohne die Lady bestehen konnte. Doch erst nach dem Ausscheiden des Charakters meldeten sich die Fans, die ihn mochten, leider zu spät. Sein viel zu schnelles und heldenloses Abtreten war ziemlich heftig und hat die Fangemeinde (mal wieder, aber das kennen wir ja bei jedem Sprecherwechsel, jedem neuen Storytwist usw) ziemlich gespalten.

Viele Kritiker sprachen immer wieder an, dass der Sprecher (Dennis Rohling) als Laie unter all den Profis (Ratthey, Habicht, Ziesmer, Wolf, Krauss, Thormann, Pan, Kluckert, Missler und viele andere) einfach negativ hervorstach. Und abgesehen davon, dass Dennis als Regisseur und Komponist die Zeit auch gut in die sonstige Arbeit der Serie stecken konnte, kann ich mir vorstellen, dass solch eine stete Kritik zermürbend ist, ob man ein dickes Fell hat oder nicht.

Soviel also dazu, dass die negativen Kritiker mal wieder lauter waren als die positiv gesonnenen Fans. Ich will mich da gar nicht ausnehmen, denn auch ich habe die Serie genossen, mich bis dato aber nicht wirklich zu den Sprechern, den Stories und der Reihe an sich geäußert, obwohl ich wirklich ein großer Max-Fan war. Weil ich zum damaligen Zeitpunkt noch keine Hörspiele rezensiert hatte und es bei einer Reihe zugegeben nicht immer leicht ist, für jede Folge neue Kritierien zu finden. Und zugegeben, bei all den vielen Serien auf dem Markt muss ich selbst schon sehr genau wählen, was ich höre und was davon ich dann auch vorstellen möchte.

Die Rufe nach Max hörten aber nicht auf, und vor einigen Monaten gab es über Facebook, Foren und die Homepage eine Abstimmung darüber, ob Max zurückkehren soll oder nicht. Der Verlag versprach, dass es eine Lösung sein würde, die glaubhaft ist (glaubhaft im Rahmen eines Universums, in dem in einer britischen Kleinstadt ständig ein Mord passiert, bei dem auch noch die immer gleiche alte Lady involviert ist).

Nun, die alten Freunde von Max wollten ihn zurück, die Kritiker waren in der Minderheit, und lange wurde die entsprechende Folge angekündigt. Und JETZT halte ich sie in den Händen. Und ich getraue mich gar nicht, sie anzuhören! Was soll ich tun? Hören und enttäuscht sein, weil mir die Lösung nicht gefällt? Oder hören und dann voller Neugier feststellen müssen, dass er im ersten Teil nur in der letzten Minute auftaucht und die Story dann vorbei ist und ich bis MÄRZ warten muss?!?!? Oder es riskieren und Max bereits in den ersten Tracks begegnen, mehr darüber erfahren und dann völlig gelassen dem zweiten Teil entgegensehen, dessen Kriminalfall vermutlich niemals so spannend sein kann wie die Frage, auf welche Weise man diesen Charakter zurückbrachte?

Wenn Ihr diese Zeilen lest, dann habe ich die Folge bereits gehört. Und meine Meinung dazu wird es dann auch recht bald geben. Aber bis dahin müsst Ihr Euch gedulden. So, wie ich mich jetzt noch gedulden muss, bis ich heute Abend die Antwort auf meine Frage erhalte ... (Zeitsprung? Vorbloggen machts möglich)

oh, ich hoffe SO sehr, dass ich nicht enttäuscht werde. Da ich die Serie mag und mir das Konzept bisher sehr gut gefällt, rechne ich ja nicht mit einer Enttäuschung. Trotzdem, ich bin skeptisch und bleibe kritisch ...

SaschaSalamander 29.01.2013, 14.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Kostenlose Downloads

Ich habe ja die Angewohnheit, regelmässig in der Statistik zu posten, wenn ich bei Amazon oder anderwo günstig ein Ebook oder ein Hörbuch ergattert habe. Das werde ich zukünftig einstellen, denn inzwischen gibt es überall im Web so viele Gratisangebote, dass man gar nicht mehr hinterherkommt. Es fällt immer schwerer, das überhaupt alles zu lesen, auf dem Laufenden zu bleiben und vor allem schon vorab zu selektieren.

Kurzgeschichten, Ebooks, Hörspiele, Hörbücher, als Lockangebote in Shops und sogar auf haufenweise Schnäppchenblogs zu finden.

Normalerweise dient meine Statistik auch dazu, mir selbst und den Lesern schon mal ein bisschen "den Mund wässrig zu machen" auf das, was im Blog demnächst womöglich kommen könnte. Aber wenn es zuviel und unüberschaubar wird, lohnt sich das nicht mehr. Wenn ich günstige Titel im Web finde, die es mir wert erscheinen darüber zu berichten, werde ich das tun. Aber zukünftig im Nachhinein, nicht mehr im Voraus ...

Gratis ist ja auch toll, klar. Aber langsam habe ich das Gefühl, dass es nicht mehr darum geht, Lesern ein Geschenk zu machen, natürlich auch hier und da mal Kunden zu werben oder auf sich aufmerksam zu machen. Sondern inzwischen habe ich manchmal den Eindruck, dass es fast schon "zum guten Ton" der ganzen Neulinge gehört, sich erstmal auf diesem Weg in die Bestsellerlisten der Kindle-Riege zu bringen. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Manche haben es verdient, manche nicht.

Statt Leser neugierig zu machen auf mehr, führt es häufig einfach nur dazu, dass man verführt ist, nur noch einen Titel nach dem anderen abzugreifen. Eine Mentalität, die ich gar nicht mag (wobei ich nicht behaupten will, dass ich besser bin. auch ich sage bei einem interessanten "gratis" natürlich nicht nein. Aber wann ich das alles jemals lesen und hören werde, steht auf einem anderen Blatt). Autoren werden unter Billig-Zugzwang gesetzt, Leser wollen alles immer günstiger, gute Titel gehen zwischen den Ramschangeboten verloren.

Und vor allem: ich liebe Unterhaltung, ABER ich liebe Literatur. Und immer mehr scheint mir, dass "billig" nicht nur der Preis ist. Ich möchte in meinem Blog gute Autoren unterstützen, keine Billigheimer.

Was nicht heißt, dass ich mich über einige der Angebote nicht freue. Etwa die ersten Teile einer Reihe, um auf diese Weise Leser neugierig zu machen. Oder von einem Verlag, der bald etwas Neues herausbringt, ältere Titel für kurze Zeit verschenken (und natürlich auf diese Weise ins Gespräch kommt, warum auch nicht). Und ja, natürlich ist es auch schön, wenn ein junger Autor auf diesem Weg zu ein wenig Bekanntheit gelangt, die er verdient hat. Es ist wirklich schwer - wer hat das Recht zu urteilen über Schund und Kunst? Wer hat das Recht zu sagen, wer die Aufmerksamkeit wert ist und wer nicht?

Aber ich wünschte, Amazon, Beam und Co würden das ein wenig kontrollieren ... (nach welchen Kriterien? Fragt mich nicht. In diesem Fall kann ich wirklich nur meckern, aber keine Vorschläge zur Besserung bringen. Habt Ihr Vorschläge?)

SaschaSalamander 29.01.2013, 08.59| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rund um Bücher

MindNapping 12 - Die letzte Wahrheit

mindnapping12_wahrheit_1.jpgINHALT

Der Journalist Mabou Dlanga bekommt die einmalige Gelegenheit, den "Ort der letzten Wahrheit" aufzusuchen: ein geheimer Bunker, in dem das Apartheit-Regime grausame Dinge praktizierte. Der Organisator der Erkundungstour will die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und das schreckliche Geschehen publik machen. Doch Dlanga wundert sich, dass neben ihm und anderen Fachleuten auch eine Seherin und ein Pfarrer anwesend sind? Bald treten Erscheinungen und Phänomene auf, und bald verschwindet der erste Teilnehmer der Gruppe ...


AUTOR

Raimon Weber ist unter den Hörspielautoren einer der Großen. Er trug drei Folgen zum >DARKSIDE PARK< bei, zeichnet sich verantwortlich für die Folge "DIE 9 MM ERBSCHAFT" hier bei MindNapping, war Autor der ersten 16 Folgen von Gabriel Burns, schrieb zuvor schon zweimal für MindNapping, auch für Terminal 3, Point Whitmark, Kommissar Dobranski, veröffentlichte einige Romane und ... warum stelle ich ihn eigentlich noch vor? Nur soviel: Was ich an seinen Geschichten mag, ist die fast körperlich spürbare Anspannung in seinen Werken, vor allem durch Andeutung und Auslassung vermag er seine Hörer / Leser zu fesseln.


THEMA

In dieser Folge geht es um das Wirken der Regierung in Zeiten der Apartheid. Eine perfekte Kulisse (ich habe den Gedanken, dass die Geschichte ebensogut vor dem Hintergrund der NS-Verbrechen hätte spielen können. Um dies jedoch abzuschwächen, könnte es nach Südafrika verlegt worden sein. Ich bin jedenfalls froh, dass es zur Abwechslung mal nicht das dritte Reich ist, sondern ein anderer Schauplatz. Aber vielleicht interpretiere ich da auch zuviel hinein).

Wie auch der Journalist stellt sich der Hörer die Frage, was eine Seherin und ein Pfarrer in Mindnapping, das ja meist doch recht realistisch gehalten ist, verloren hat. Wie passt diese Folge in die Reihe? Doch bald wird klar, dass diese Folge nicht nur in die Reihe passt sondern wieder einmal ein Glanzstück wurde ...


AUFBAU

Im Prolog weiß der Zuhörer nicht, worum es geht, erst später wird dies klar. Dann zum Einstieg der Folge geht die Handlung eher langsam voran. Es werden die Charaktere alle vorgestellt, und dafür lässt der Autor sich gut Zeit. Obwohl in diesen Tracks wenig geschieht, muss man als Hörer dennoch sehr aufmerksam folgen, da die spätere Handlung zum Teil darauf basiert und nach und nach alles, was bisher geschah, sich nun zusammenfügt. Ein zweites Hören ist auf jeden Fall sinnvoll, um die Geschichte komplett zu erfassen.

Der Hauptteil dann ist etwas kürzer, die Spannung steigt drastisch an. Wo andere Blut, Horror und Grauen beim Namen nennen, genügen ihm Andeutungen. Wo andere den Tod und das Sterben in splatternden Effekten zelebrieren, genügt ihm die schlichte Aussage, dass jemand starb, er braucht solche billigen Stilmitteln nicht und verlässt sich ganz auf die Wirkung der Story.

Und dann natürlich ein Twist und das Ende, auch hier lässt er sich wieder Zeit, alles zu erklären, die Charaktere miteinander agieren zu lassen und das Geschehen rückwirkend zu beleuchten. Beim zweiten Hören erkennt man dann auch einige Hinweise bzw kann manche der Szenen mit dem Wissen um die "Auflösung" neu wahrnehmen. Zugegeben, das Ende ist ziemlich naheliegend, doch da ich während des Hörens sosehr im Bann der Geschichte war, kam ich einfach nicht von selbst drauf ;-)


SPRECHER

Gordon Piedesack macht seine Rolle als Erzähler hervorragend. Und auch, wenn ich sonst nicht so für Erzähler zu haben bin (ich bevorzuge es, wenn eine Geschichte ohne auskommt), passt er hier sehr gut in das Geschehen, ergänzt das Hörspiel durch seine markante Stimme.

Nana Spier, die ich lieber in softeren Rollen mag, konnte mich hier dennoch überzeugen. Till Hagen und Helmut Krauss, da muss ich gar nicht viel sagen, die spielen sowieso jeglicher Vergleiche. Mir fiel in diesem Hörspiel niemand auf, der nicht gepasst hätte oder der negativ aus der Gruppe der anderen Sprecher hervorgestochen wäre. Während manche Folgen aus MindNapping mit weniger auskommen, wurden hier recht viele Rollen verteilt, und sie werden weiterhin gesprochen von Peter Flechtner, Stefan Friedrich, Katja Brügger, Jaron Löwenberg, Oliver Böttcher, Peter Weis, Wolfgang Bahro und Patrick Holtheuer.


GERÄUSCHE, MUSIK

Die Stimmung des verschlossenen Bunkers kommt sehr gut beim Hörer an. Passend zu Weberes Geschichte werden keine großen Effekte aufgefahren. Dadurch wirken die eingesetzen Mittel umso intensiver, sodass Beklemmung und Enge drastisch spürbar werden. Die Musik nie aufdringlich, stets unauffällig im Hintergrund untermalt die Handlung und verstärkt mit ihrem treibenden Rhythmus die Spannung.


FAZIT

Beklemmend, düster und unheimlich. Wieder eine herausragende Folge Mindnapping. Die Serie schöpft von Mal zu Mal mehr ihr Potential aus, und ich bin gespannt, was bald an weiteren Highlights folgen wird.

Wertung: 9 von 10 Obsessionen

SaschaSalamander 28.01.2013, 09.43| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörspiel | Tags: Mindf*ck, Thriller, Dark, Horror, Deutsch, Tip, Reihe,

Statistik KW 04

GELESEN / GEHÖRT
1 - Mindnapping 12 - Die letzte Wahrheit (Audionarchie)
1 - Lady Bedfort 30 - der seltsame Mieter (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 31 - das Feuer in der Nacht (Hörplanet)
1 - Lady Bedfort 32 - die Leichenlichtung (Hörplanet)
1 - Wozu Lesen (M R Ranicki, E Heidenreich)
2 - Triffst Du Buddha an der Bar (L Rinzler)
2 - Sa(r)g niemals nie (D Wells)


GESEHEN
DAs Parfum


NEUZUGÄNGE
Allein (L Lastello)
Befreie Dich selbst (M Exl)
Gefühle zeigen erlaubt (K Werner)
Jener Schultag (N Schröter)
Ringelsocken und Luftlochmützen (J Wollesen)
Kartoffeln gehören nicht in einen Zengarten (S Ronaldo)
Entdecke Deine Lebensvision (G Ricoletti)
Hieronymus Frosch 2 (A H Schmachtl)
London Stories and Poems
Under Grand Hotel (M Sadahiro)
Bis ich sie finde (K-S Fessel)
Mein Leben (M Reich-Ranicki) (CD)
Liebeswut (J C Skylark)
Queer - ganz normal verrückt (S R Beck)


ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 27.01.2013, 20.43| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Bento mit Schachbrettmuster

Bei Astrid hatte ich zum ersten Mal ein Bento mit >Schachbrettmuster< gesehen. Und ich fand die Idee so toll, dass ich sie kurz darauf selbst umgesetzt habe. Und auch kürzlich habe ich wieder eines gebastelt. Hier mal meine beiden Varianten:



In der oberen Etage hatte ich Rührei in der Mikrowelle zubereitet (Ei mit Gewürzen in ein Förmchen geben, kurz in die Mikrowelle, fertig), dazu gab es >Fischbällchen<. Die Bällchen sind fix zubereitet, und sie eignen sich übrigens hervorragend auch für einen Brotaufstrich. Genau richtig für Party, Buffet oder ein schnelles Bento ;-)

Dazu gab es in der unteren Etage Sandwich und Frikadellen. Nein, keine neun Stück, sondern nur viereinhalb, ich hatte sie nämlich halbiert, damit es nicht zuviel wird und auch hübsch aussieht. Was auf dem Sandwich ist, weiß ich nicht mehr, aber das kann man ja beliebig variieren.




Zugegeben, dieses hier finde ich nicht so hübsch. Aber es passt zu den Schachbrettmustern. Außerdem hab ich ja versprochen, auch die weniger gelungenen Beiträge zu zeigen ;-)

Ganz oben sind Mozarellakügelchen, Datteltomaten, Wachteleier und etwas Suppengemüse. Auf Arbeit habe ich immer Misopaste und Gemüsebrühe, die ich dank Wasserkocher einfach in einer Tasse aufgießen kann. Dazu eine riesige Portion Spitzpaprika und Babykarotten.

Und unten dann das Schachbrett. Naja, etwas missglückt. Ich hätte es gut gemeint und die Quadrate etwas kleiner geschnitten als auf dem oberen Bild, weil ich dadurch ein kleineres Muster erzeugen wollte. Mit dem Ergebnis, dass mir alles durcheinanderpurzelte, weil es keinen Halt mehr hatte. Also habe ich die Quadrate dieses Mal seitlich gelegt und bei Bedarf zwei nebeneinander, damit nichts in der Box herumfliegt. Mein Trost war, dass mein Mann diese Box wesentlich leckerer fand als das hübschere Muster. Immerhin etwas ;-)

SaschaSalamander 24.01.2013, 08.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Bento Galerie

Bistro Büro

schmidt_bistrobuero_1.jpgKürzlich stieß ich auf das Buch BISTRO BÜRO, das ich mir sofort bestellte. Bei sieben Euro rechnete ich eher mit einem dünnen Büchlein, denn Kochbücher haben für gewöhnlich ihren Preis. Zudem erwartete ich, dass einige nette Ideen dabei sind, von denen aber - wie bei Kochbüchern üblich - viele an den Zutaten oder der Umsetzung scheitern würden. Als ich dann ein dickes Hardcover in der Hand hielt, das noch dazu beim Durchblättern auf jeder Seite ein "boah, will ich sofort nachmachen" zur Folge hatte, war ich wirklich begeistert. Inzwischen habe ich hier und da schon einiges aus dem Büchlein zuzbereitet und möchte meinen Erfahrungen nun mit Euch teilen.

Erst einmal die Zielgruppe: das Buch richtet sich an alle, die im Büro arbeiten und sich gerne ihr eigenes Essen mitnehmen wollen. Problem: eine vollwertige Mahlzeit belastet den Magen - die hier genannten Rezepte dagegen sind leicht und sättigend, beugen dem typischen Leistungstief nach der Mittagspause vor. Zweites Problem: wer Vollzeit arbeitet, hat abends oder morgens keine Lust, lange in der Küche zu stehen - dieses Buch bietet Ideen, die sich in wenigen Minuten umsetzen lassen und auch ohne Aufwand am Vortag oder nach dem Aufstehen umsetzen lassen.

Wichtig für mich ist: ich bin kein Vegetarier (mehr), aber ich ernähre mich gesund und abwechslungsreich. Trotzdem freue ich mich gelgentlich über etwas mageren Fisch oder Fleisch. Dafür ist das Buch ideal. Fleischfreunde können sich ihre Rezepte beliebig ergänzen, und Vegetarier werden ohne Fleisch nichts vermissen.

Die Zutaten sind so gehalten, dass sie nicht nur in jedem Supermarkt erhältlich sind, sondern vor allem so, dass man sie auch alle kennt. Keine exotischen Gewürze oder Gemüsesorten, sondern alles Dinge, die man meist eh zu Hause hat. Und wenn nicht, weiß man ohne Nachdenken, wo man sie sofort kaufen kann.

Und was den Zeitfaktor betrifft - da hat die Autorin nicht übertrieben: alles ist in wenigen Minuten zubereitet, die aufwändigsten Rezepte dauern gerade einmal 15 bis 20 Minuten. Der Großteil ist jedoch in fünf bis zehn Minuten zusammengerührt. Und dann im Büro muss man nur noch alles zusammenfügen, kurz in die Mikrowelle oder mit heißem Wasser übergießen, und fertig. Wenn man wie ich sein Essen auch kalt mag, dann geht es sogar NOCH schneller.

Dabei legt die Autorin Wert darauf, dass die Rezepte nicht nur einfach flink sind, sondern auch günstig und gesund. Rohkost, Vollkorn, Getreide, viel Obst und Gemüse, mageres Fleisch.

Wem das zu gesund ist, wem das zu schnell geht, wer es gerne anders möchte - kein Problem! Zu vielen Rezepten bietet die Autorin Variationsmöglichkeiten. So gibt es etwa ein Grundrezept für Muffins, Müslisorten, Quarkdip oder Brotaufstrich. Und daneben drei einfache Variationen, mit denen man im Nu ohne Aufwand ein völlig neues Rezept zubereitet hat. Und die Küchenfee mit Phantasie wird angeregt, sich selbst weitere Kreationen einfallen zu lassen. Es gibt sogar Tipps, wie man vorhandene Restzutaten einfach in andere Rezepte integrieren kann.

Die Bilder sind hübsch, jedoch nicht unrealistisch. Sondern so, dass man das Gefühl hat "krieg ich auch hin". Die Zutatenliste ist kurz und simpel, und die Beschreibung der Ausführung ist oft noch kürzer, aber immer verständlich und nachvollziehbar. Am Ende des Buches findet sich ein Register mit den verwendeten Zutaten, mit dem man bequem das passende Rezept zum Kühlschrankinhalt heraussuchen kann.

Mit diesem Buch gibt es wirklich keine Ausrede mehr, morgens beim Bäcker ein fertig belegtes Brötchen zu kaufen oder in der Kantine das labbrige Mittagessen zu holen. Muffins, Cannelloni, Risotto, Salate, Wraps, Pizza, Aufläufe, Nasi Goreng, Kartoffelkuchen, Bratapfel, Sandwiches, Dips, Aufstriche, Omelettes waren noch nie so einfach :-)


FAZIT
Nur drei Worte : Pfiffig, kreativ, unkompliziert.

SaschaSalamander 23.01.2013, 09.25| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Kochen, Fachbuch,

Astrid

Und hier ein Bento in der Gastrubrik, dieses Mal von Astrid. Ich habe sie über Facebook kennengelernt, seitdem stecken wir uns gegenseitig ständig mit neuen Rezepten an. Ich habe von ihr schon einige Ideen gemopst, wie ich mein Bento dekorieren und mit wenig Aufwand ein hübsches Mittagsfutter basteln kann. Hier mal zwei Bilder aus ihrer Sammlung:




Gurkenscheiben. Goldkiwi und normale Kiwi. Und Süßkartoffelmus. Abgesehen davon, dass ich Süßkartoffeln noch nie gegessen habe (sollte ich dringend nachholen) finde ich es hübsch, wie sie Box aufgehübscht hat: einfach mit der Gabel Muster in das Pürree ziehen. Wenn ich das nächste Mal Kartoffelbrei habe, werde ich das genauso machen :-)



Und hier ein Schachbrettmuster. Das hatte mir so gefallen, dass ich kurz darauf selbst ein Schachbrettbento für meinen Mann gemacht habe. Ich selbst bin ja nicht so der Brotesser, aber für ihn war es genau das Richtige! Ein Bild davon werde ich im Laufe der Woche posten, um zu zeigen, wie eine Idee ihre Kreise zieht und doch immer wieder etwas ganz Eigenes ist :-)

SaschaSalamander 22.01.2013, 09.19| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Bento-Gäste

Das Sterben der Bilder

INHALT

Wien, Anfang des 20. Jahrhunderts. Julius Pawalet wird als Nachfolger seines Vaters im Kunsthistorischen Museum als Saaldiener angestellt. Dabei kommt er einer breit angelegten Verschwörung innerhalb des Museums auf die Spur. Außerdem geht ein Serienmörder in Wien um - als Todesart wählt er die kunstvoll inszenierte Darstellung berühmter Gemälde. Julius wird immer tiefer in beide Geschehen verstrickt. Die Drahtzieher des Museums planen Julius zu beseitigen, und auch der Mörder hat ihn als Opfer seines grausigen Finales im Visier ...


AUTORIN, VERLAG

>Britta Hasler< veröffentlichte als >Nora Schwarz< bereits das Buch >LESSONS IN LACK<, welches mich ziemlich begeisterte. Abgesehen von den witzigen Anekdoten und dem ernsten Hintergrund war es auch ihre treffsichere Sprache, die mir gefiel. Die 1982 geborene Autorin studierte Kunstgeschichte und Germanistik, und nun bringt sie in ihrem ersten Krimi DAS STERBEN DER BILDER ihre Leidenschaft für Kunst, Geschichte und das alte Wien zum Ausdruck.

Das Buch erschien im Verlag >DOTBOOKS<, einem jungen Ebookverlag. Eine innovative Idee, die mir gefällt: Ebooks werden immer beliebter, sie sind günstig und praktisch. Viele Indie-Autoren veröffentlichen auf eigene Faust, und vielen der Texte merkt man an, dass hier ein Könner mangels Lektorat, Betreuung und Verlagsarbeit einfach untergeht. Dotbooks arbeitet mit den Autoren, die Titel werden lektoriert, das Ergebnis ist ein fertiges Buch, wie man es in dieser Qualität auch in einem Printverlag erwarten kann.


GENRE

Der Roman wird beworben als "ein unheimlicher Roman aus dem alten Wien". Für mich klingt das, als handele es sich um einen Mystery-Thriller, Horror oder einen Gruselroman. Zugegeben, als "unheimlich" empfand ich es nicht. Mit Mystery und Grusel hat DAS STERBEN DER BILDER wenig zu tun. Ich sehe ihn eher als einen historischen Krimi, gewürzt mit einer Portion stilvoller Erotik.


CHARAKTERE

Meiner Ansicht nach verdienen die Charaktere ein ganz großes WOW. Mit viel Liebe zum Detail schmückt Britta Hasler ihre Figuren aus, verleiht ihnen Persönlichkeit und lässt sie vor der prächtigen Kulisse des alten Wien lebendig werden. Dies gelingt ihr unter anderem durch zahlreiche Perspektivwechsel, aber vor allem durch eine sehr bildreiche Beschreibung. Als Leser kann man sich sehr gut in die jeweilige Situation hineinversetzen, die Beweggründe und Gedankengänge sind nachvollziehbar.

Besonders erwähnenswert ist die Charakterentwicklung. Viel geschieht im Laufe des Buches, und die Ereignisse hinterlassen ihre Spuren in und an ihnen. Sie reifen an dem Erlebten, ziehen ihre Konsequenzen aus den Niederlagen, zweifeln an sich selbst und beginnen sich zu wandeln. Und so vielfältig die Menschen sind, so vielfältig sind auch die Entwicklungen, die sie durchleben, einige davon habe ich erwartet, andere haben mich überrascht und begeistert. Ich betone es, weil es in anderen Romanen zwar auch geschieht, jedoch selten so eindringlich und schlüssig wie hier.

Und auch, wenn die Charaktere so stark präsent sind, bleibt für den Leser noch immer Raum zur freien Interpretation: alle Beteiligten wahren ihre Geheimnisse und bleiben weiterhin faszinierend. Auch lässt die Autorin noch genügend Raum für den Handlungsverlauf, schafft eine Balance aus dem Geschehen und den Akteuren.

(Das ist mir wichtig zu erwähnen, weil gerade in Krimis ich es nicht mag, wenn dem Privatleben der Charaktere zuviel Raum geschenkt wird und die Handlung meiner Ansicht nach auf der Strecke bleibt, wie besonders bei beliebten Bestsellern aus kälteren Regionen üblich. Das ist hier nicht der Fall.)


SPRACHE

Britta Hasler weiß, wie man Worte perfekt platziert und immer den richtigen Ton trifft. Typisch für ihren Stil sind geschickte Metaphern und Vergleiche. Meist wirken sie so natürlich und selbstverständlich, dass sie im ersten Moment gar nicht als solche erkennbar sind, dafür aber das Geschehen anschaulich vermitteln.

Ein Stilmittel, das sie ebenfalls häufig anwendet, ist der Perspektivwechsel hin zu nicht anwesenden, ja teils nicht einmal vorhandenen Figuren. "Ein zufälliger Passant hätte lediglich ... wahrgenommen", "X ahnte nicht, dass an einem anderen Ort gerade xy geschah." Auf diese Weise wird die Handlung vom simplen Geschehen wieder zum Erlebten, wird das Erzählte zum Gezeigten. Außerdem verknüpft sie auf diese Weise geschickt die verschiedenen Handlungsstränge.

Ihre Worte sind nicht gewaltig, vielmehr zart, elegant und still. In Anbetracht des teils grausigen Geschehens ist es wirklich beachtlich, wie es dennoch zurückhaltend wirkt, die Brutalität ist lediglich ein Mittel zum Zweck (weil der Mordfall eben dazugehört). Es gelingt der Autorin, die Morde in ausgewählten Worten so zu schildern, wie der Mörder es umsetzen möchte, zwar grausam aber dennoch ästhetisch und würdevoll. Es ist stellenweise beinahe verstörend, wie man der Bewunderung für die Präzision, Ästhetik und die Perfektion hinter den Bluttaten erliegt, angewidert von der Abscheulichkeit und doch fasziniert von der Inszenierung.

Hinter der glasklaren Sprache erkennt der Leser den Subtext, der sich zwischen den Zeilen verbirgt, das Unausgesprochene, das Unterbewusste.  Was einer der Charaktere, Luise Schattenbach, als Herrin praktiziert, das setzt Britta Hasler mit Worten um: kleine Gesten, kurze Sätze, präzise Aussagen, und daraus resultierend eine mächtige Wirkung, der Leser wird von ihr geführt und geleitet, lässt sich genussvoll fallen in den Sog der Geschichte.


AUFBAU

Das Vorwort beginnt mit der Perspektive des Mörders. Das Buch selbst beginnt dann mit einer Person, einem Handlungsstrang. In einer Mischung aus Fügung und Schicksal wird die Handlung von dann erweitert um einen zusätzlichen Handlungsstrang, ein Geheimnis und einen weiteren Teil der Charaktere, und im weiteren Verlauf kommen weitere Handlungsebenen, weitere Figuren, weitere Verschwörungen hinzu, wird die Handlung immer komplexer. Das Buch hat eine Sogwirkung, die bereits auf den ersten Seiten beginnt und den Leser immer tiefer hinabzieht in den Strudel aus Korruption, Gier und Verlangen. Da der Leser durch die vielen Perspektiven sehr gut informiert ist, bleibt es dennoch überschaubar und verständlich.

Der Spannungsaufbau ist stetig ansteigend, durchsetzt von kleinen Höhepunkten hin zum endgültigen Showdown, ohne Längen oder unnötige Verzögerungen, präzise und durchdacht. Das Buch ist in sich geschlossen, verheißt aber dennoch eine spannende Fortsetzung.


SONSTIGES

Cover sind mir ziemlich egal, weil sie meistens eh nichts aussagen und mir der Inhalt zählt. Hier jedoch finde ich es sehr schön gewählt, das schlichte Motiv passend zur präzisen Sprache des Buches, das Blut nicht einfach "hingeklatscht" (wie es häufig bei Krimis der Fall ist auf dem Cover) sondern entsprechend dem Inhalt kunstvoll in Szene gesetzt.

Die Erotik des Buches ist ungewöhnlich und bizarr und übt einen ganz eigenen Reiz aus, dem zu entziehen dem Leser kaum möglich ist. Luise zieht die Menschen in ihrem Umfeld in ihren Bann, und auch der Leser wird zu einem Spielzeug ihrer Macht.

Im letzten Viertel des Buches musste ich innehalten und kurz darüber nachdenken, was eben geschehen war: ich hatte in atemloser Spannung eine Szene gelesen, in der darüber diskutiert wurde, wie man nun Original und Fälschung auseianderhalten kann. Begriffe rund um Gemälde, Bilder, Kunst. Dinge, die man nun wirklich nicht mit "atemloser Spannung" gleichsetzen würde. Wirklich beachtlich!

Interessant finde ich die von Autoren begleiteten Leserunden bei Lovelybooks. Auch DAS STERBEN DER BILDER wurde in einer >Leserunde< besprochen. Wer mag, kann ja dort einmal vorbeisehen ;-)


FAZIT

2013 startete für mich dieses Jahr mit einem literarischen Highlight, das die Messlatte für die folgenden Bücher sehr hoch setzt.

DAS STERBEN DER BILDER ist ein außergewöhnlicher Krimi, bildgewaltig und voller Spannung. Man spürt, dass Britta Hasler nicht nur Fachkompetenz rund um Kunstgeschichte und Germanistik zeigt, sondern vor allem auch ihre Leidenschaft zwischen die Zeilen webte. Ein Roman, der lange nachwirkt ...

Wertung: 5 von 5 Korallenkettchen


SaschaSalamander 21.01.2013, 08.14| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Krimi, Historisch, Deutsch, Tip,

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