SaschaSalamander

Statistik KW 23

Gelesen
Abgekupfert (V. McDermid)
Der Judasfluch (S. McBain)
Offenbarung 23, Machiavelli
Offenbarung 23, Teil 06 - 08
Das Lehrerhasserbuch (L. Kühn)
Der junge Zaphod geht auf Nummer sicher (D. Adams)

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Filme
Vergiss mich nicht

SaschaSalamander 11.06.2006, 11.36| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Statistik

Heute mal nicht

Heute habe ich keine Zeit zum Lesen und Rezensieren:
Seelenfarbentreffen in Amorbach :-)

SaschaSalamander 10.06.2006, 13.07| (2/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Pulp

Die Leere danach

Mist! Die Hörspielserie "Offenbarung 23" sowie das dazugehörige Hörbuch "Machiavelli" waren eine von DEN Sachen, die danach eine große Leere entstehen lassen (ganz zu schweigen davon, dass die Serie ja noch nicht beendet ist und ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung warte!!!) ...

Dieses Gefühl kennt ihr ja bestimmt auch: wenn ein Buch so unglaublich gut war, dass ihr danach irgendwie das Gefühl habt, dass, egal was ihr lesen werdet, es einfach nicht dasselbe ist. Dass so etwas Gutes wieder lange auf sich warten lässt. Wozu überhaupt noch etwas lesen?

SaschaSalamander 09.06.2006, 15.21| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Pulp

Scriptum

khoury_scriptum_150.jpgIm Metropolitan Museum of Art in New York wird eine Ausstellung mit geheimnisvollen Schätzen und Schriften des Vatikans eröffnet. Viele Besucher, Medienrummel, und dann das große Ereignis: vier Reiter in der Tracht der Templer erscheinen auf dem Gelände, die Zuschauer sind begeistert von dem Aufwand, welche sich das Museum für diesen Anlass gemacht hat. Nur leider entpuppen sich die Ritter als Diebesbande, welche nach einem blutigen Auftritt eine Dechiffriermaschine des Vatikans rauben. Damit beginnt das Abenteuer: eine Archöologin und ein Polizist machen sich auf die Jagd nach den Dieben und natürlich auch dem, was die Dechiffriermaschine verbirgt ... und dabei stoßen sie auf eine Verschwörung der Kirche in unglaublichem Ausmaß!

Vorab: Entgegen der Aussage vieler Kritiker, dass dieses Buch lediglich auf Dan Browns Erfolgswelle mitschwimmen wollte, wurde Scriptum etwa zeitgleich geschrieben und veröffentlicht. Dass Dan Brown erfolgreicher war - nun ja, nicht jeder hat das Zeug, mit seinem Werk neue Maßstäbe zu setzen, auch wenn er gut ist. Und Scriptum bleibt - in diesem Fall ist ein Vergleich entgegen meiner sonstigen Abneigung wegen der großen Ähnlichkeit ausnahmsweise angebracht - leider hinter "Sakrileg" und "Illuminati" zurück.

Ich fand das Buch ... nett. Mehr nicht. Gibt Spannenderes, Besseres. Aber auch weit Schlechteres. Für einen netten Urlaubstag oder wenn man grade nichts anderes zur Hand hat, kann man es schon lesen. Zu einer absoluten Empfehlung reicht es leider nicht.

Was fehlt? Hm, Buch und Film unterscheiden sich in manchen Dingen. Während des Lesens hatte ich einige Male den Eindruck, das sei das "Buch zum Film", manches wirkte hollywoodartig überzogen, die "Actionszenen" und "Effekte" (in diesem Buch würde ich glatt davon reden) zu heftig. Als ich dann beim Recherchieren im Internet herausfand, dass Raymond Khoury eigentlich auch Drehbuchautor ist, wurde mir so manches klar. Daher also sein Schreibstil und seine Ideen! Allein der Auftakt des Buches ist schon verfilmungsreif, ich warte eigentlich nur darauf, Scriptum im Kino zu sehen! (er wäre als Film bestimmt erfolgreicher als Dan Brown). Als Buch allerdings wirkt all der Pomp eher unglaubwürdig.

Die Charaktere ... hm, trotz vieler Beschreibungen allesamt recht flach. Wenig Raum, sich in einen von ihnen hineinzuversetzen. Die Handlungen einzelner Figuren schienen mir nicht nachvollziehbar. Es waren teilweise einfach zuviele Klischees. Einem Indiana Jones oder Dirk Pit mag man manche Dinge noch abnehmen, aber gerade gegen Ende wird es einfach zu "actionlike" unrealistisch.

Der Schreibstil recht einfach gehalten. Eben wie ein klassisches "Buch zum Film" beschreibt es nacheinander die Geschehnisse des Handlungsablaufes, ohne sonderlich Wert auf sprachliche Finesse zu legen. Auch die Rückblenden zu den alten Templern sind gelungen. Dadurch lässt es sich insgesamt flüssig und angenehm in einem langen Rutsch lesen. Lediglich gegen Ende zieht es sich unnötig in die Länge, sodass vermutlich mancher Leser einige Szenen überfliegt, um endlich ans Ende zu gelangen ...

Der Inhalt ist eben typisch Vatikanverschwörung (auch Dan Brown war ja nicht der Erste damit, es gab bereits unzählige Romane zu diesen Themen selbst vor diesem Boom). Eine gut recherchierte Geschichte um Templer, Vatikan undReligion. Sehr einfallsreich, was die beiden Helden am Ende in der geheimen Schatulle finden und was sich dann daraus entwickelt. Ein Geheimnis, so unglaublich groß und Jahrhunderte alt, dass es das Weltbild der gesamten Christenheit zerstören könnte, mehr noch als ein heiliger Gral oder die Geburt eines Nachkommen Christi ... (schade allerdings dann der "Clou" hinter allem ... etwas mehr Recherche, diese Theorie dann auch glaubwürdig zu vermitteln, hätte ich schöner gefunden als diese leider etwas plumpe Lösung allein für den Leser im Rückblick).

Wie gesagt: Sehr angenehm zu lesen, gut gemacht und eine interessante Handlung. Aber ohne das "gewisse Etwas", das es zu einem empfehlenswerten Buch macht, das ich Euch unbedingt nahelege ...

SaschaSalamander 09.06.2006, 12.14| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Verschwörung, Thriller,

Zwiegespaltene Meinungen

"Der Judasfluch" von Scott McBain. Laut Klappentext eine Mischung aus Abenteuer, Thriller, Spiritualität und dem Kampf gegen das Böse. Es sieht optisch gut aus (never judge a book by its cover) und klingt inhaltlich zumindest recht interessant.

Na, da bin ich gespannt! Die Meinungen an diesem Buch scheiden sich wirklich sehr. Viele sind sehr begeistert von Sprache, Aufbau und Inhalt, andere finden das Buch grausig geschrieben und an den Haaren herbeigezogen. Na, mal sehen, auf wessen Seite ich mich stellen werde ;-)

SaschaSalamander 08.06.2006, 21.27| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Der Judasfluch

Erster Satz:
Der Petersdomo in Rom. Sonntagnachmittag.
Das Herz der Christenheit lag in einer warmen, hellen Augustsonne.

Letzter Satz:
Sie konnten den Sturz des Präsidenten bedeuten.

aus: S. McBain: Der Judasfluch; Weltbild, 2004

SaschaSalamander 08.06.2006, 20.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Wieder einmal Bücherwuseln

Geht doch wieder einmal ans Regal. Wer nur ein "normales" Regal hat, bitte unterste Reihe, drittes Brett von oben, neuntes Buch von links. Wie lautet der dritte Absatz auf der linken Seite?

Wer Bücherwürmer-Spezialregale hat, kann sich ja folgende Optionen noch heraussuchen:
- hinterste (ggf zweite oder dritte) Reihe
- von allen vielen Regalen das mit den meisten Büchern

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Anmerkung: Iris, Sarah, welche Seite habt ihr genommen? Irgendwie habe ich vergessen, eine Seite anzugeben, "links" kann ja viel sein *lach* ...

Für alle Folgenden sag ich einfach mal: Seite 189 ;-)

SaschaSalamander 08.06.2006, 15.17| (7/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: MachMit

Wer ist der Fremde

Plötzlich bemerkte (er) einen fremdländisch und wetterfest aussehenden Menschen, der im schummrigen Licht an der Wand saß und den Gesprächen ebenso aufmerksam zuhörte wie er selbst. Der Mann hatte einen hohen Deckelkrug vor sich stehen und rauchte eine langstilige, eigenartig geschnitzte Pfeife. Die Beine, die er von sich gestreckt hatte, steckten in gut sitzenden Schaftstiefeln aus weichem Leder, die schon viel durchgemacht haben musste und jetzt mit Schlamm verkrustet waren. Eng um den Leib gezogen trug er einen ebenfalls nicht sehr reinlichen Mantel aus dickem dunkelgrünem Tuch; und trotz der Hitze im Raum hatte er die Kapuze tief in die Stirn gezogen, sodass (er) nur noch die Augen funkeln sah, mit denen er sie beobachtete.

SaschaSalamander 07.06.2006, 15.07| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rätsel

Dark Water

Cover des RomansNun habe ich die Rezension über den Manga "Dark Water" geschrieben und das Buch davor gelesen. Danach den Film gesehen. Ist ja doch immer sehr interessant, die einzelnen Möglichkeiten zu vergleichen. Jedes Medium verfügt über andere Schwächen, die Stärken können unterschiedlich gesetzt werden. Wo ein Buch vor allem durch Sprache und Gefühle Spannung erzeugen kann, sind im Film hauptsächlich die Bilder das tragende Element, im Manga kann eine Zeichnung ebenso aussagekräftig sein wie ein Satz oder eine bewegte Szene. Allerdings hat mich der Manga eher enttäuscht, nachdem ich das Buch gelesen hatte.

"Dark Water" ist kein Roman im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Sammlung von Kurzgeschichten, die durch Prolog und Epilog zusammengehalten werden. Alle Geschichten haben gemeinsam, dass in ihnen das Wasser eine wichtige Rolle einnimmt. Die erste und längste davon gab dem Buch seinen Namen und handelt von der alleinerziehenden Mutter Yoshimi, die mit ihrer Tochter Ikuko in einem alten Haus lebt, welches nur noch als Bürokomplex verwendet wird. Ein altes leerstehendes Haus, eine seltsame Tasche, unauffällige Schwebepartikel im Wasserglas, die ängstlichen Gedanken einer Frau und ein Unglück, das sich vor zwei Jahren ereignete, bilden die Grundlage für unheimlichen Grusel. Nichts Konkretes, nur Ängste, Ahnungen und ein kühler Wind verursachen beim Leser eine gehörige Gänsehaut.

Was mir besonders gefallen hat, war die Art des Grusels: es müssen nicht immer Dämonen oder finstere Kreaturen sein, keine grausamen Serienkiller. "Dark Water" spielt mit den Urängsten der Menschen. Furcht verursacht nicht die Handlung, nicht das Geschehen, sondern einzig und alleine die Gedanken und Ängste der jeweiligen Protagonisten, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann. Ob sie dem Tod nur knapp entronnen sind, was sie nun letzendlich gesehen haben, oder ob alles nur Einbildung ist, bleibt meist dem Leser überlassen.

Deswegen ist diese Art des Horrors wohl auch Geschmackssache. Mancher Leser wird es einfach beiseite wischen und nicht verstehen, was an ein paar knarzenden Dielen, einem kühlen Wind und einer im Müll liegenden Tasche so schaurig sein soll, ein anderer wird nachts das Licht brennen lassen. Was mich betrifft: ich las das Buch gerne und mit wohligem Frösteln, schlaflose Nächte hat es mir allerdings nicht beschert. Es hat mich nicht sonderlich bereichert, aber zwischendurch einmal ganz nett unterhalten.

Einen Tipp, wem es gefallen könnte, möchte ich nicht geben. Am besten einfach selbst einmal reinschnuppern, falls die Rezension interessant klang. Was der einzelne Leser dann damit anfängt, kann ich schwer beurteilen. Kultur aus Asien ist eben doch ganz anders als die unsere, und man muss sich erst schrittweise daran gewöhnen ...

SaschaSalamander 07.06.2006, 09.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Fremde Kultur, Horror, Kurzgeschichten, Tip,

Gehaltlos aber spaßig zu lesen

Nein, eine Rezension werde ich über "das Lehrerhasserbuch" nicht schreiben. Das ist es mir wirklich nicht wert. Aber einige Anmerkungen kann ich mir doch nicht verkneifen. Ich finde das Buch sehr interessant zu lesen. Vor allem, weil es mir Spaß macht, einzelne Argumente zu zerpflücken, zu widerlegen und vor allem ihre Rhetorik (so man sie so nennen mag, aber dafür halte ich sie für zu wenig subtil und geschliffen) auseinanderzunehmen.

Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass sie immer wieder Dinge bekrittelt, die eigentlich dem System "Schule" zuzuschreiben sind. Lehrer sind lediglich ausführende Organe. Und viele Lehrer finden das, was sie tun müssen, auch nicht in Ordnung (Rechtschreibung nicht bis zur dritten Klasse ankritteln, Bewertungen statt Noten, Lehrplan, etc). Aber man hat keine Wahl, wenn man den Job behalten will. Und ich bin sicher, auch Frau Unverzagt aka Kühn würde entsprechend reagieren an Stelle der Lehrer. Dass sie dennoch die Lehrer beschimpft, anstatt das System als solches zu hinterfragen, finde ich extrem kurzsichtig. Sündenbock. Intellektuelle erwachsene Menschen sollten über so etwas profanes wie einen "Sündenbock" erhaben und fähig zur tatsächlichen Diskussion sein ...

Sie betont häufig das "heute". Um wohl auch darauf hinzuweisen, dass es damals nicht so war. Wenn man sie den heutigen Schulalltag beschreiben hört, könnte man meinen, damals sei es anders gewesen. Damals hätten die Schüler Lust am Lernen, Freude an der Schule, Respekt vor dem Lehrer usw gehabt. Wenn sie dies tatsächlich glaubt, dann empfehle ich ihr die Schriften der alten Römer, welche über die damaligen Jugendlichen und deren Sittenverfall klagen. Auch damals kämpfte bereits die Front Lehrer - Schüler gegeneinander ... und damals wie heute haben einige vieles gelernt und andere sogut wie nichts ...

Ich habe einige Male Eindruck, dass sie die schulischen Probleme alleine den Lehrern zuschieben möchte. Sie beschreibt zwar immer wieder, was sie alles für ihre Kinder tut (was eigentlich Job der Lehrerin wäre), betont aber immer wieder, wieviel Arbeit die Eltern auf die Lehrer abwälzen. Sie scheint meiner Ansicht nach zu den Eltern zu gehören, welche die pädagogische Verantwortung komplett in die Hände der Lehrer legen. So beschreibt sie, dass die Lehrerin ihrer Tochter einen Brief nach Hause schrieb, in welchen Bereichen der engl. Sprache die Kleine ihre Probleme hätte und was verstärkt gelernt werden sollte. Zudem der Vermerk, evtl Nachhilfe in Angriff zu nehmen oder einige von ihr empfohlenen Bücher zu kaufen. Daraufhin antwortete sie mit einem Schreiben an die Lehrerin, welche Schwierigkeiten die Tochter zu Hause habe, und dass die Lehrerin mit ihr in der Schule bitte den Müll hinuntertragen, einen gepflegten Umgangston erlernen, etc solle. Mit anderen Worten: "Mischen sie sich nicht in meine Angelegenheiten, ich mische mich auch nicht in ihre, tun sie mal schön, wofür sie bezahlt werden". Für sie scheint Schule zu bedeuteten, dass die Kinder von 8 bis 13 Uhr lernen, und außer Hausaufgaben hat sich die Sache damit erledigt ... wofür werden die Lehrer sonst so übermäßig bezahlt ... dass eine Lehrerin leider keine 30 Mal Einzelunterricht für jeden Einzelnen machen kann, übersieht sie dabei ...

Sie neigt auch dazu, sich einige Dinge zu drehen, wie es ihr gefällt. "Wer kein Haar in der Suppe findet, der schüttelt so lange mit dem Kopf, bis eines hineinfällt". Obiges Beispiel etwa. Hätte die Lehrerin keinen Brief geschrieben, so hätte sie bestimmt gewettert, dass sich die Lehrer nicht individuell um die Kinder kümmern, sondern alle in einen Topf werfen. Auch die Geschichte vom Regenbogenfisch, die sich sehr schön interpretieren lässt, deutet sie negativ als Gleichmachung aller, niemand darf sich hervortun, wer "besser" ist wird niedergedrückt und so grau werden wie alle anderen. Solche Argumente bringt sie oft an. Natürlich ist es immer eine Sache der Interpretation, aber sie neigt extrem häufig (sozusagen immer) dazu, alles ins Schlechte zu ziehen ..

Sie stellt Kinder als lernwillige, liebe Engelchen dar, die jederzeit lernen würden, wenn sie nur die Chance hätten. Kinder sind neugierig und aufnahmebereit, Lehrer verderben all dies. Dass es zwischen all diesen liebenswerten Engelchen auch Rotzgören gibt, die vor nichts und niemandem Respekt haben, keine Erziehung genossen haben und selbst den härtesten Pädagogen an den Rand des Nervenzusammenbruches führen können, und wie schwer es ist, einem nicht-deutsch-sprechenden Kind etwas zu vermitteln, und wiesehr Gruppendynamik gerade in großen Klassen wirkt, davon wird kein Wort erwähnt. Schließlich sind Kinder von Natur aus brave Engel ...

Sie spricht stellenweise tatsächlich wichtige Dinge an, die der Verbesserung bedürfen. Mit ihrem Umgangston leider verbaut sie es sich und findet vermutlich nur Gefallen bei denen, welche Stammtischdiskussionen bevorzugen. Denn trotz all ihrer Fremdwörter und intelligenten Zitate diverser Philosophen und Gelehrten ist der Text leider nicht haltbar oder gar verwertbar. All diese Lehrer, die sie beschreibt - ich habe noch keinen einzigen solchen erlebt. Mag sein, dass es vereinzelt solche traurigen Exemplare gibt, aber Ausnahmen gibt es überall ... ebensowenig, wie sie wünscht, dass ihre Kinder gleichgemacht und über einen Kamm geschoren werden, sollte sie dies auch den Lehrern gegenüber tun. Aber innere Widersprüche in Handeln und Tun habe ich in diesem Buch leider schon einige entdecken können ...

Ich würde gerne einmal direkt und privat mit dieser Frau reden, wäre bestimmt interessant, ...

SaschaSalamander 06.06.2006, 14.04| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Fachbuch, Schräg,

Mondscheinmädchen

shwarzman_mondschein_150_1.jpgOri Shwarzman ist ein israelischer Arzt, den es nach Ghana zieht. Dort praktiziert er in einem kleinen Dorfkrankenhaus. Knochenbrüche, Asthmaanfälle, Kaiserschnitt, Bisswunden, Malaria und vieles mehr sind dort sein täglich Brot. Und so, wie ihm Früchte, Milch oder Fleisch als Geschenk für seine Arbeit dargeboten werden, bietet der reiche Herr Danzu ihm eines Tages seine Schweinehirtin Akuja an. Anfangs lehnt Ori ab, kann er doch nicht einfach einen Menschen als Besitz betrachten! Doch er erkennt, welche Konsequenzen eine Ablehnung des Geschenkes hätte und nimmt das Mädchen bei sich auf. Tagsüber arbeitet die 17jährige nun bei den Schweinen, nach der Arbeit lebt sie im Haus des weißen Arztes.

Die Handlung beginnt, als eine Gruppe Männer ihm die kranke und seit Tagen vermisste Akuja ans Haus bringen. Er kann sie nicht mehr retten, es ist zu spät. Sie schämte sich für den Verrat, welche sie an ihm begangen hatte und wollte seine Hilfe nicht annehmen. Rückblickend erzählt der Arzt, was seit seiner Ankunft im Dorf bis hin zu Akujas Tod hin geschah, wie er sich als Fremder zwischen den Dorfbewohnern einlebte, wie Akuja ihn verriet und wie er sie dennoch liebte. Einzelne Episoden, unterschiedliche Menschen, viele Begegnungen mitten in Afrika.

Diese biographische Geschichte ist wundervoll geschrieben! Auch, wenn ich Tatsachenberichte, Biographien und dergleichen weniger gern lese, hat mich "Mondscheinmädchen" sehr beeindruckt. Es ist flüssig und packend wie ein spannender Roman. Die vielen einzelnen Geschichten um den tollwutkranken Jungen, die Ehebrecherin, den Zwist zwischen den zwei Parteien (Häuptlingsfamilie und der reiche Herr Danzu) des Dorfes, alles fügt sich gegen Ende wunderbar zusammen, bis dem Leser klar wird, dass Akuja den Arzt verraten hat, und warum sie gar keine andere Wahl hatte.

Ohne auf die Tränendrüse zu drücken oder etwas zu beschönigen, ist "Mondscheinmädchen" sehr bewegend. Die Armut des Volkes, die sich in vielen Kleinigkeiten widerspiegelt, die Lebensfreude einzelner Menschen, alles ist greifbar. Eines der Bücher, das farbenprächtige Bilder während des Lesens entstehen lässt. Man fühlt sich mitten unter den Dorfbewohnern, während Christian Berkel mit angenehm warmer Stimme von Afrika erzählt. Tiere, Landschaft, Ernährung, Alltag, Hygiene, Sitten und Bräuche bekommen Gestalt. Ein Buch, wie es menschlicher und bewegender kaum sein könnte.

Die wahre Geschichte eines weißen Arztes in Afrika. Die bewegende Geschichte einer unmöglichen Liebe. Die ermutigende Geschichte einer starken Frau. Die bildhafte Geschichte eines farbenprächtigen Landes, so ganz anders als unseres ... wunderbar!

SaschaSalamander 05.06.2006, 22.33| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Frauen, Fremde Kultur, Tip,

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