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Ausgewählter Beitrag
Tote Tunte
INHALT
Er erwacht im Krankenhaus. Ohne Erinnerung. Angeblich wurde auf ihn geschossen, er starb, wurde wiederbelebt, und nun - ist er da: Maxime de Millefleurs, DER szenebekannte Travestiestar am Tuntenhimmel. In all seinem Fummel und Glitzer. Zumindest behaupten das all die anderen. Und zumindest sieht sein rasierter, gepflegter Körper danach aus. Aber fehlende Erinnerung hin oder her, eines weiß Maxi ganz sicher: er ist hetero und hat keine Ahnung, was da gerade los ist. Also heißt es ermitteln und herausfinden, was wirklich passiert ist ...
AUTORIN / VORAB
Über die Autorin möchte ich hier gar nicht viel erzählen, sondern Euch gleich auf ihre >Homepage< weiterleiten, wo Ihr einiges über sie erfahren könnt. Ich durfte sie bereits auf einer >Lesung< erleben, und ihre >KÜHLFACH< - Reihe vermag mich immer wieder zu begeistern.
Ich habe hin und her überlegt, wie ich etwas zu diesem Titel schreiben könnte. Und bevor ich mich in alle Richtungen winde, werde ich wohl eine zweigeteilte Rezension schreiben. Einen Teil für Kühlfach-Fans und einen Teil für die, welche erst nach diesem Buch zum Kühlfach-Fan werden. Aber erst einmal einmal ein paar allgemeine Dinge zum Buch an sich:
AUFBAU
Das Buch betitelt sich selbst als Kriminalromänchen, ist auch recht kurz. Trotzdem lässt die Autorin sich Zeit, für einen ordentlichen Aufbau zu sorgen: Das Erwachen im Krankenhaus, das Sammeln erster Informationen, dann die Entlassung und die Ermittlungen, auch die auftretenden Charaktere kommen nicht zu kurz. Was besonders gefällt: wie sich die Fakten anhand der Ermittlungen nach und nach zusammensetzen. Der Spannungsbogen wird dadurch sehr gut aufgebaut, sodass man das Buch wenn möglich in einem schnellen Rutsch durchlesen möchte. Das Ende selbst ist dann ziemlich abrupt. Doch dazu tippe ich nachher noch ein paar Worte ;-)
SCHREIBSTIL / CHARAKTERE
Das Buch lebt vor allem von seinem Widerspruch der verschiedenen Sprechweisen und der gegensätzlichen Charaktere: die fröhliche, glitzernde Welt der Travestie, und inmitten der gackernden Schar buntgeschminkter flatternder Hühner Maxime de Millefleurs, der mit seiner prolligen, frechen, aufgesetzt machomäßigigen Art so gar nicht in diese quirlige Szene passt. Maxi tritt als Ich-Erzähler auf und weiß jede Szene, jede Person, jeden Moment perfekt und bissig zu kommentieren. Obwohl die Sätze für sich genommen teilweise sehr böse klingen, spürt der Leser sehr schnell, dass Maxi (?) nur auf lässig tut. Und manchmal ganz schön Probleme hat, seine coole Fassade aufrecht zu halten inmitten all dieser freundlichen Menschen, die ihm doch bald ans Herz wachsen. Aber bevor ich den Stil umständlich beschreibe, einfach ein paar Beispielsätze ;-)
"Außerdem taten mir alle möglichen Körperteile weh, am wenigsten aber der Kopf. Dabei wäre das der Lieblingsplatz des Katers, der sich zwischen Schädeldecke und Hirnrinde räkelt, mit seinem puscheligen Schwanz von innen gegen die Schläfen klopft und die Krallen in die Rückseite der Netzhaut gräbt."
"Es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, wie jemand auf die Idee kommt, ein geklöppelter Rand am Schlüpper macht einen faltigen Sack sexy".
"Ein Taxi. Eine von diesen schleimgelben Kotzschüsseln, die Leute befördern, die entweder nicht selbst fahren können, nicht dürfen oder sich nicht trauen".
Und ein paar typische Wörter, wie Maxi sie gerne verwendet: Kauleiste, Denkschüssel, Perlhühner, Brüllorange, Heulflitsche, Traumhupen, Jodeljanker, Peinokutsche, Undercovertaliban.
Inmitten von Maxis lässigem Getue immer wieder die emotionalen, besorgten Freunde der Kölner Schwulenszene, die irritiert sind über seine plötzlich so unhöflich Art, die ihn aber dennoch mögen und mit allen Kräften bei der Suche nach seinem Beinahe-Mörder unterstützen. Vor allem Lilo mit seiner aufopferungsvollen Art wird dem Leser schnell ans Herz wachsen. Liiert mit Maxi, der nun gar nicht mehr er selbst ist, muss Lilo eine Menge durchmachen ;-)
WER DAS KÜHLFACH NICHT KENNT (ohne Spoiler)
Es bleibt lange unklar, was es nun mit dieser seltsamen Konstellation auf sich hat. Hat Maxi wirklich das Gedächtnis verloren und wird sich irgendwann wieder erinnern? Falls es sich nicht um Maxi handeln sollte, wie ist das dann möglich? Das Ende gibt zwar eine knappe Erklärung, lässt aber einige Fragen offen. Denn es handelt sich um ein Spin-Off zur Kühlfach-Reihe. Man muss die Reihe nicht kennen, um diesen Roman zu mögen, wird am Ende aber gerne mehr wissen wollen. Aber das ist kein Problem, denn: Wer Maxi kennengelernt hat und angefixt ist, der wird ganz sicher mehr von ihm lesen wollen. Wem also TOTE TUNTE gefällt, der wird sowieso sofort zur >KÜHLFACH<-Reihe greifen ;-)
KÜHLFACH-FANS (Spoiler, falls man die Reihe nicht kennt)
Schon auf der ersten Seite ist klar, wer zur Lösung des Falles in Maximes Körper geschlüpft ist: Pascha ist wieder da. ENDLICH!!! Was haben wir ihn und seine rotzige Art vermisst! Noch nicht einmal richtig wach, schon legt er los mit seinen Tiraden, so kennen und mögen wir ihn ;-)
Als dann auch noch Kommisar Kreidler ins Zimmer tritt, ist klar, dass das ein Spin-Off ist. Auch die Erwähnung von Katrin, die Besuche im Karpi Diem, der Verweis an die Rechtsmedizin, all das sind klare Hinweise.
Ich finde es großartig, dass die Autorin diese Möglichkeit gewählt hat, Pascha einen weiteren Auftritt zu verpassen. Zugegeben, ich vermisse ihn, würde gerne mehr von ihm lesen. Aber andererseits mag ich es nicht, wenn eine Idee aus Kommerzgründen immer und immer wieder totgenudelt wird. Ich möchte nicht "Kühlfach Band 20" im Regal stehen haben, nur weil ich Pascha mag. Daher begeistert mich die Idee eines Spin-Off. Nicht die zigste Wiederholung, sondern völlig neue Impulse, ein neues Umfeld.
FAZIT
In der Kürze liegt die Würze, das Romänchen ist perfekt für einen spannenden Abend. Lachen, den Alltag vergessen, einfach nur richtig gut unterhalten werden und sich dem Sog des Lesens hingeben.
SaschaSalamander 25.09.2017, 08.50
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