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The Invitation
Eine Gruppe von Freunden wird eingeladen auf ein großes Anwesen. Man hat sich seit zwei Jahren nicht gesehen, nun soll gefeiert werden. Doch Will hat ein ungutes Gefühl. Irgend etwas stimmt nicht. Dazu zwei Fremde, die dem Abend beiwohnen und nach dem Essen ein seltsames Video vorspielen. Verriegelte Türen und Fenster. Ein verschwundener Freund. Aber alles gut erklärbar. Will hat früher etwas Schreckliches erlebt, und nun kommen wohl alte Ängste in ihm hoch. Oder steckt mehr dahinter?
Der Film beginnt sehr, sehr langsam, ruhig. Und auch dunkel, mit wenig Farbkontrast, es ist dadurch stellenweise recht schwierig anzusehen (je nach Medium, auf dem man ihn sieht). Aber alles ist sehr eindringlich. Sehr dialoglastig, ansonsten dominierend Musik und Klänge (bedrohlich, unheimlich, geheimnisvoll, sehr viele Streicher und Bässe).
Will wirkt extrem angespannt, seine Angst überträgt sich auf den Zuschauer. Dabei ist doch alles normal - gutes Essen, unterhaltsame Plaudereien, der Austausch über alte Zeiten, ein Partyspielchen. Der Zuschauer ist hin- und hergerissen, ob er sich in Wills Ängste ziehen lässt oder dem geselligen Treiben folgt. Immer dichter wird das Netz, immer drängender und nervenzerfetzender die Musik, immer verschwommener die Bilder, immer intensiver Wills Ängste, immer ausgelassener und fröhlicher die Freunde.
Dabei ist die Kameraführung großartig, wie sie immer wieder aus Wills Blickwinkel die Szene beleuchtet. Der Zuschauer blickt mit seinen Augen durchs Fenster, sieht eine Szene, kann sie jedoch nicht zu Ende verfolgen, da Will abgelenkt wird, wie ging es also vor dem Fenster weiter, hat sich tatsächlich etwas Unheimliches ereignet, oder war alles ganz normal?
Schön auch das Kammerspiel: Ein einziger Ort, eine feste Gruppe an Schauspielern, das ist alles. Ich liebe diese beklemmende Atmosphäre und war so gebannt wie schon lange nicht mehr. Und das, obwohl im Grunde kaum etwas passierte, außer dass ein paar alte Freunde sich über vergangene Tage austauschten und einen schönen Abend verbrachten.
Das ist auch die Schwäche (oder Stärke, je nachdem) des Films: er baut sehr, sehr langsam die Spannung auf, beginnt ziemlich banal. Alles, was geschieht, könnte ein wichtiger Hinweis, ein Symbol auf Kommendes sein, zugleich aber auch eine völlig irrelevante Situation. Man muss den Film sehr konzentriert sehen und sich ganz auf die Erzähltechnik, die ungewöhnliche Kameraführung und den außergewöhnlichen Stil einlassen.
Wer Filme nur dann ansieht, wenn wirklich "etwas passiert", der wird diesen hier keinesfalls mögen. Das erklärt auch die vielen negativen Bewertungen bei Amazon (welche die positiven sogar deutlich überwiegen). Es passiert etwas, allerdings erst gegen Ende, dafür aber umso nervenzerfetzender, ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden, und obwohl bereits manches darauf hingedeutet hatte, trifft es den Zuschauer mitten in den Magen ...
Ein Film, der mir sehr lange im Gedächtnis blieb (es ist schon länger her, dass ich ihn gesehen habe, die Rezension folgte später) und der sich sehr aus der Masse hervorhebt. Absoluter Tip, wenn man mal etwas anderes sehen möchte :-)
SaschaSalamander 14.12.2016, 09.44
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