SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Morgan und Bailey 06 - Auge um Auge

Klappentext: Pfarrer Morgan steht unter Mordverdacht! Die Einwohner von Heaven´s Bridge sind geschockt! Rose Bailey zweifelt allerdings keine Sekunde an der Unschuld ihres Kollegen und versucht, Licht ins Dunkel zu bringen. Dies hat jedoch tödliche Konsequenzen.


Mit sechs Folgen steht die Serie für mein Empfinden noch immer am Anfang, was die Findung der Charaktere, die Ausgestaltung der Folgen und Fälle sowie die Umsetzung betrifft. Manche Folgen konnten mich bisher ziemlich begeistern durch innovative Ideen und gelungene Umsetzung, allen voran mein Favorit >04 - DAS LETZTE ABENDMAHL<. Andere wie etwa >03 - MÖRDER UNSER< sind recht unterhaltsam und sorgen für Abwechslung, während >05 - DER VERLORENE SOHN< dagegen trotz der guten Grundidee (getrennt ermitteln) etwas zurückblieb. 

Charles Morgan und Rose Bailey sind relativ glatte Charaktere. Morgan hat seine Vergangenheit als Polizist und kämpft mit Reue, Bailey kann auch recht bestimmt auftreten, aber alles in allem sind sie friedlich und haben eher wenig Ecken und Kanten. Liam ist zwar eine Art Sidekick aber fügt sich gut in die Handlung und lockert es auf angenehme Weise auf. Harry ist ein sympathischer Wirt in seiner brummigen Art, und Ashton ist der grummlige Gegenpart. Das alles ist nicht weiter schlimm, ich mag es nach Feierabend gerne etwas ruhiger. Trotzdem sind Ecken und Kanten nötig, damit es bewegt, berührt, anregt, unterhält statt nur zu plätschern. Dafür muss dann zum Beispiel die Handlung überraschende Twists bieten und etwas komplexer sein, ein weiterer Charakter kann durch sein ungewöhnliches Auftreten hervorstechen, oder es könnte ein ungewöhnliches Setting geben. Das alles fehlt mir in 06 - AUGE UM AUGE.

Es kommt trotz der dramatischen Wendungen in dieser Folge kaum Spannung auf. Schon von Beginn an scheint klar, warum man Morgan etwas anhängen möchte, auch einen Verdächtigen gibt es, alles verläuft sehr geradlinig, auf eine Überraschung wartet man vergeblich. Die im Klappentext angekündigten "tödlichen Konsequenzen" am Ende der Folge sind heftig und verändern die zukünftige Stammbesetzung der Serie. Dennoch hat der Tod mich erstaunlich wenig berührt, obwohl er / sie doch zu meinen Favoriten gehörte. Ich versuche festzumachen, woran das liegt, kann es aber nicht genau greifen. Vielleicht die immer gleiche, ruhige, salbungsvolle Art, mit der Morgan reagiert (in diesem Fall hätte ich mir mehr Emotion gewünscht, die auf mich abfärbt). 

Der Rest ist wie gehabt wieder hervorragend. Der arrogante Ezekiel (Hennes Bender) kommt in seiner Rolle ebenso gut an wie die dienstbeflissene Sekretärin und die Mitarbeiter, und Liam entwickelt sich zu einem angenehmen Charakter, der ein ein wenig auflockert. Der Sound ist vor allem in den dramatischen Momenten gegen Ende gelungen, und zumindest musikalisch wird ein wenig Spannung aufgebaut, sodass das Hören Spaß macht und unterhält. Die Geräuschkulisse fügt sich nahtlos zwischen Sprecher und Musik, sodass ein realistisches Bild beim Hören entsteht, so als wäre man mittendrin im Geschehen. 

Nach Feierabend liebe ich es beschaulich und freue mich auch über ruhigere Hörspiele. Dennoch hat die aktuelle Folge mich dann etwas unterfordert, und ich hätte mir mehr Drive gewünscht. Wird aber nichts daran ändern, dass ich das Konzept der Serie mag und die Bewohner von Heaven´s Bridge nun ins Herz geschlossen habe, sodass ich mich auf die nächsten Folgen freue. 

SaschaSalamander 23.11.2016, 08.45

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