SaschaSalamander

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Get the Moon

takagi_moon_1.jpgGET THE MOON ist ein Boys Love (Shonen Ai) aus der Feder von Ryo Takagi (Kire Papa u.a.). Erzählt wird die Geschichte von dem Studenten Get, der von seinem Vater stets zuwenig Aufmerksamkeit bekam. Für den Vater zählten immer nur die Androiden. Der Sohn studiert also Androidenentwicklung, um die Aufmerksamkeit des Vaters zu erlangen. Dieser schenkt ihm zum Abschluss der Prüfungen P-02, sein neuestes Meisterwerk. P-02 ist eifersüchtig auf Get, denn für seinen Schöpfer ist dessen Sohn stets die Nummer 1 gewesen. P-02 will Get nun beweisen, dass er in allen Dingen besser ist. Aber es kommt anders als erwartet.

Doch, der Manga war nett. Er hat mich nicht vom Hocker gerissen, aber so schrecklich wie die anderen Rezensenten, deren Meinungen ich bisher las, fand ich ihn nicht, hab schon schlechtere Werke gelesen. Was positiv hervorsticht sind die Zeichnungen. Sie gefallen mir recht gut (auch, wenn Vater und Sohn nicht wirklich einen Altersunterschied aufweisen. Aber das haben wir ja bei Mangas oft, dass Alter und Herkunft nicht wirklich am Gesicht zu erkennen sind). Die Story ist schlicht erzählt, hat aber einen netten Humor, ich musste einige Male schmunzeln über das Verhalten der Charaktere und die süßen Chibi-Zeichnungen. Vor allem P-02 in seiner Art ist wirklich niedlich.

Was ich allerdings unpassend finde ist das Genre Boys Love. Äh, WO? Gut, ich bin kein Maßstab mit meinen Hardcoresachen, aber hier ist wirklich NICHTS. Es bleibt eine Beziehung zwischen Mensch und Maschine, es gibt kein Händchenhalten, kein Knistern, keine Funken, keinen Kuss. Der Satz "ich liebe Dich" macht kein Boys Love, denn zu meiner Hauskatze sage ich das auch, trotzdem haben wir keine Beziehung. Ich liebe auch Spaghetti, na und? In meinen Augen ist das gewollte Irreführung der Kunden, um den Titel einer größeren Zielgruppe anzupreisen.

Die Geschichte ist recht seicht, das sehe ich aber nicht zwangsläufig als Nachteil, schließlich ist es ein One-Shot, außerdem finde ich es entspannend, mal keine komplexe Struktur im Manga zu haben, wo ich ständig zurückblättern muss, um ihn zu begreifen, sondern hier macht man es sich gemütlich und liest einfach flink mit Genuss durch. Eine humorvolle Geschichte, in der ein Android und ein Sohn um die Gunst des Vaters bzw Schöpfers ringen, bis sie endlich begreifen, dass väterliche Liebe teilbar ist. Friede, Freude, Eierkuchen, alle haben sich lieb. Hach, war irgendwie schön. Besonders gefiel mir die Szene zu Beginn, als P-02 versucht besser als Get zu sein. Er weiß nicht, dass Get ein Mensch ist und vergleicht seine eigenen Fähigkeiten ständig mit dem Menschen und stellt fest, dass "die Nummer 1" des Professors wohl ein ziemlicher Reinfall gewesen sein muss. Allein diese Szene war mir den Manga wert ;-)

Was aber stört ist, dass die Geschichte sehr kurz ist. Die Kurzgeschichten danach sind sehr unpassend, und die Bonusgeschichte ist völlig daneben. Da sie sehr viel Platz einnimmt, ist auch hier die Vermarktung recht unfair, da man einen kompletten Manga erwartet und keine Zusatzgeschichte, die sich - wie ich anderen Infos im Netz entnehme, selbst kenne ich die Geschichte nicht - wohl auf ein anderes Werk bezieht. Ich dachte schon, ich sei völlig verpeilt, weil ich absolut nichts begriff, aber es scheint wohl sehr vielen anderen Lesern ebenso gegangen zu sein. Völlig unverständlich und albern, ich habe es dann mittendrin abgebrochen.

Empfehlung ja oder nein? Zum Einmallesen und dann Weiterverkaufen gerne. Kurzweilige Unterhaltung mit ein bisschen Humor. Große Erwartungen sollte man aber nicht hegen. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass Boys Love komplett außen vor bleibt. Am besten mal reinschnuppern und selbst entscheiden :-)

SaschaSalamander 05.09.2011, 09.45

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