SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Die fünfte Frau

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Eure Meinung zu den Wallander-Romanen von Mankell habe ich ja schon in einem >anderen Beitrag< erfragt und auch sehr interessante Antworten bekommen. Und nun möchte ich Euch das Buch "die fünfte Frau" vorstellen, bzw denen, die es kennen, meine Gedanken hierzu mitteilen.


Ich habe zwar auch ein Hörspiel auf 2 CD, habe mir aber zuerst das Hörbuch auf 6 CDs angehört. So einen berühmten Autor wollte ich dann doch nicht so drastisch gekürzt haben, um wenigstens trotz Lesung soviel als Möglich vom Grundton und Schreibstil mitzubekommen. Es ist vermutlich gut, dass ich nicht das Buch las, sondern die CDs hatte. Diese konnte ich bei Frettchenspaziergängen hören, während ich nebenbei noch mit anderen Dingen beschäftigt war. Das Buch hätte ich vermutlich nach gewisser Zeit weggelegt, wenngleich mich der Inhalt und Ablauf sehr interessiert.

Zwei Morde, die lediglich die Grausamkeit ihrer Durchführung gemeinsam haben. Ob es ein Serientäter ist? Warum gerade diese beiden? Und wer könnte der Nächste sein? Kommissar Wallander ist solche grausamen Mordfälle nicht gewohnt, und er weiß nicht so recht, wie und wo er bei den Ermittlungen ansetzen soll. Doch recht bald zeigt sich, worauf der Täter es abgesehen haben könnte und worauf diese Morde abzielen. Jetzt gilt es, den Täter zu finden und die Opfer zu schützen.

Hm, ich hätte gerne etwas mehr in die Inhaltsangabe geschrieben, denn schon von Beginn an war eigentlich klar, worauf das Ganze abzielt und was dabei herauskommen wird. Ich würde also vermutlich kaum zuviel verraten. Es ging bei diesem Roman wohl weniger um Motiv und Täter, als vielmehr um die Methoden des Wallander. Und mit ihm kann ich zugegeben eher wenig anfangen, zumindest in diesem Buch.

Die Handlung spielt in Schweden, der Kommissar kommt vom Land, und so idyllisch und beschaulich ist auch der Roman in seinem Stil gehalten. Stellenweise zog sich alles zusehr in die Länge, wie ich finde. Es interessiert mich wirklich nicht, ob der Kommissar wieder einmal seine Zehnägel schneiden muss oder nicht. Gut, es war eher ein Symbol, um zu verdeutlichen, wie sehr er sich in der letzten Zeit hatte gehenlassen und wiesehr ihn dieser Fall von den Alltäglichkeiten des Lebens abhielt, aber ich fand diese Szene vor allem bezeichnend dafür, dass es mir ein bisschen zu sehr an den falschen Stellen ins Detail geht.

Es gibt eigentlich kaum kriminalistisches Vorgehen, sondern vor allem viel Handeln aus dem Bauch heraus. Und es ist eigentlich wirklich reines Glück, dass sie den Täter fanden. Nur, weil hier einem Kommissar etwas seltsam vorkam und dort eine Kollegin plötzlich einen spontanen Geistesblitz hatte und wirre Gedanken spann. Es gab zwar einige Beweismittel, die zur Ergreifung des Täters führten, aber mir kam das alles schon sehr unprofessionell vor. Professionell hätte ich es in diesem Fall eher gefunden, wenn die kleinen Kommissare vom Land Fachkräfte aus der Stadt anfordern.

Vielleicht bin ich ja durch unzählige Profiler-Filme und entsprechende Krimis inzwischen abgestumpft, vielleicht fehlt mir einfach nur der Sinn für das Beschauliche. Oder vielleicht war zwar die Handlung gut, die Umsetzung bei diesem Buch aber weniger gelungen. Ich werde mich auf jeden Fall an weiteren Werken von Mankell versuchen, unter anderem die zwei von >Klabauter< empfohlenen (als Buch) sowie den Jugendroman der Joel-Tetralogie (als Hörbuch).

SaschaSalamander 24.11.2005, 10.10

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