SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Humor

Frisch gemacht

CoverVor einiger Zeit hatte ich "Moppel-Ich" von Susanne Fröhlich gelesen. Ihr flotter Schreibstil hat mir sehr gefallen, und als mir in der Bücherei das Hörbuch "Frisch gemacht" in die Hände fiel, konnte ich nicht widerstehen. Zumal es den Bonus "von der Autorin selbst gesprochen" trug, das macht natürlich neugierig!

"Frisch gemacht" ist die Fortsetzung des Buches "Frisch gepresst", in welchem die Ich-Erzählerin Andrea Schnidt über die ersten fünf Tage im Krankenhaus nach der Geburt ihrer kleinen Tochter Claudia erzählt. "Frisch gemacht" beinhaltet mütterliche Alltags-Anekdoten mit der inzwischen Dreijährigen. Ein kleines Häufchen im Swimmingpool, das Verhältnis mit dem sexy Schwimmlehrer, die erste U-Bahn-Fahrt, die väterliche Vernachlässigung der Aufsichtspflicht und natürlich auch die Konsequenzen.

Doch, das Buch ist wirklich lustig. Im Gegensatz zu "Moppel - Ich" kann ich nicht einmal ein kleines Bisschen mitreden, denn Kinder habe ich bisher weder geboren noch erzogen. Trotzdem kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der chaotische Alltag einer übereifrigen Mutter tatsächlich so oder ähnlich ablaufen kann, von Andrea Schnidts ungewöhnlicher Arbeit bei einem Fernsehsender einmal abgesehen. Die kleinen Missgeschicke, die Freuden und Ärgernisse, nichts kommt zu kurz. Und natürlich schweift die Autorin auch einige Male ab und erzählt über den ersten Geschlechtsverkehr nach der Geburt (merke: keine Kerzen, keine Socken!) oder andere Dinge, die das Muttersein so mit sich bringt.

Spritzig, temporeich, alltäglich-chaotisch und so richtig zum Mitlachen. Susanne Fröhlich hat einen angenehmen Schreibstil. Ihr Vortrag allerdings (ein Live-Mitschnitt einer Lesung) sagte mir weniger zu. Sie hat eine recht hektische Ausstrahlung. Das passt sehr gut zu der erzählenden Mutter Andrea Schnidt, ist für als Zuhörer allerdings unangenehm. Ich sehe sie regelrecht vor mir, ein aufgescheuchtes Huhn, gackernd und rastlos auf- und abrennen. Wenn ich lese / höre, dann möchte ich unterhalten werden, und nicht gescheucht. Wen das nicht stört, dem wird das Hörbuch bestimmt Spaß machen. Und für alle anderen gibt es ja das Buch, das wird ganz bestimmt gefallen ;-)

SaschaSalamander 26.05.2006, 10.00 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Viel zu kurz und viel zu lang

Mannomann, momentan brauche ich ganz schön lang für ein dünnes Büchlein: "Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele" von Douglas Adams. Ein wirklich geniales Buch. Aber eines, das man nicht so nebenbei querlesen kann, wie ich es normalerweise mache (ich genieße diese rasch gelesenen Sachen dennoch). Sondern dafür muss man sich Zeit nehmen. Adams presst seinen Humor in jeden Satz. Einen oder zwei Sätze nicht gelesen, schon fehlt der Anschluss, schon ist eine Pointe bald darauf nicht verständlich. Er schreibt wirklich nicht einen einzigen Satz zuviel, jedes Wort ist bei ihm wohlgewählt und perfekt gesetzt. Traumhaft. Es gibt nur wenige solche Autoren (spontan fiele mir da noch Lovecraft ein), die man meist auch fast schon laut lesen muss, um jedes Wort zu zelebrieren. Aber leider ist es halt - auch wenn man leise liest - jedesmal ein Zeitaufwand. Puuuh, einerseits wünsche ich ja, dass dieses Buch niemals aufhören möge (denn allzuviel Nachschub wird von ihm leider nicht mehr kommen), andererseits würde ich aber langsam gerne zum nächsten greifen. Ich mag es gar nicht, ein Buch über soviele Tage hinzuziehen ...

SaschaSalamander 20.05.2006, 15.34 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Ein Hut voller Sterne

>"Kleine freie Männer"< ist der erste Roman Pratchetts um die Junghexe Tiffany. "Ein Hut voller Sterne" ist die davon unabhängige Fortsetzung, die allerdings auf dem ersten Buch basiert. Da ich bisher von allen Hörbuch - Umsetzung der pratchettschen *g* Bücher war und die Werke dieses Autoren gerne doppelt genieße, griff ich auch hier wieder zum Hörbuch.

Nachdem Tiffany im ersten Band nun die böse Königin besiegt hat und zur Hexe und Kelda ihres Landes und ihrer "wir sind die Größten" (ein kleiner Stamm winziger, blautätowierter Raufbolde) ernannt wurde, stellt sie sich nun neuen Abenteuern: sie möchte den Beruf der Hexe erlernen und geht hierfür in die Lehre der Hexe Frau Grad. So wirklich gefällt es ihr allerdings nicht: Hexe zu sein bedeutet scheinbar nichts anderes als anderen Menschen zu helfen, die sich selbst eigentlich auch helfen könnten, wenn sie nur wollten. Und statt zu hexen, muss die Hausarbeit von Hand getan werden. Nicht das, was Tiffany erwartet hatte. Als sie endlich Magie üben darf, hat sie das Gefühl, dass ihr überhaupt nichts gelingen will, nicht einmal die einfachsten Dinge kann sie! Doch Tiffany ist mächtiger, als sie denkt ... und so wird ihr Geist von einem mächtigen Schwärmer in Besitz genommen, der sie zu einer grausamen, unhöflichen Zicke werden lässt. Endlich kann sie allen die Meinung sagen, und alle werden vor ihr zittern! Doch die "wir sind die Größten" haben sich bereits auf den Weg gemacht, ihrer kleinen großen Hexe, ehemaligen Kelda und auch Freundin im Kampf gegen das Zauberwesen beizustehen. Bloß - wie soll man einen unsterblichen Geist töten?

Meine Meinung? Ein Pratchett in jedem einzelnen Satz. Großartig. Ich liebe seine Bücher. Allerdings hat da jeder Pratchett - Fan so seine Favoriten und die weniger beliebten Bücher. Manch einer liebst bevorzugt Geschichten um die Wachen oder um Rincewind oder die Magier, andere lesen lieber den TOD, andere verschlingen vor allem seine Hexengeschichten. Oder einfach alle. Ich mag alle seine Romane, bevorzuge allerdings TOD und die Hexen. Also unnötig zu erwähnen, dass ich von der selbstbewussten und frechen Tiffany begeistert bin.

Anfangs zieht sich die Geschichte allerdings ein wenig. Tiffany ist noch nicht aufgebrochen, gedenkt ihrer Großmutter und wird von der neuen Kelda unmissverständlich vertrieben. Bis sie auf ihre Lehrmeisterin trifft, besteht die Geschichte vor allem in Rückblicken und Erklärungen, die für Leser des ersten Bandes eher unnötig ist. Aber diese kann man ja überfliegen oder Pratchetts humorvollen Stil genießen ;-)

Sobald Tiffany dann bei Frau Grad ankommt, wird das Buch so pfiffig wie alle anderen. Skurille Wesen, ungewöhnliche Auswirkungen der Magie und herrlich schräge Charaktere sind Kennzeichen seiner Scheibenweltromane. Tiffany lernt einige andere Junghexen kennen, und auch im Haus von Frau Grad gibt es einiges zu entdecken. Als dann sogar Oma Wetterwachs das Spielfeld betritt, wird es so richtig spannend.

Boris Aljinovic macht seine Sache auch sehr gut. Für Bücher mit den Wachen, dem Tod oder den Magiern ist er wegen seiner eher ruhigen, sanften Stimme weniger geeignet, für Tiffany, die Hexen und die kleinen Männer allerdings passt er hervorragend. Auch die eingespielten Geräusche und die Musikuntermalung waren wie immer bei Pratchett-CDs einfach nur klasse.

Eines der Hörbücher, wegen denen meine Wohnung wieder einmal zum Drin-Spiegeln glänzte, weil ich einfach nicht aufhören konnte mit Hören (und somit auch Arbeiten)! Prädikat: blitzsaubere Wohnung ;-)

SaschaSalamander 15.05.2006, 11.39 | (0/0) Kommentare | PL

Lemony Snicket Band 10 bis 12

Mmh, Lemony Snicket *schwärm* ... DER Genuss, auf den ich letztes Jahr durch den Film aufmerksam wurde und der mir eines der schönsten Leseerlebnisse seit langem beschert hat. Über die ersten neun Bände habe ich ja schon geschrieben, >hier< der letzte Beitrag mit Links zu den vorherigen Bänden.

Band 10 bis 12 las ich dann wie gesagt auf Englisch, denn erst vor wenigen Tagen erschien der zehnte Band auf Deutsch. So lange wollte ich dann doch nicht warten, diese Bücher machen süchtig!

Nachdem die Kinder nun aus dem Hospital und dem Krankenhaus geflohen sind, ... hm ... soll ich überhaupt etwas schreiben? Denn auch das Umreißen des Inhaltes gibt Dinge wider, die ein Leser der ersten Bände nicht erahnen kann. Nein, ich verkneife mir meine Erklärung, so schwer es mir fällt (*sich die Lippen blutig beißt*) ... nur soviel: Die Kinder geraten in immer verrücktere Abenteuer. Sie kommen Graf Olaf immer näher, und es stellt sich nun die Frage, wer eigentlich wen jagd?

Die Kinder erfahren immer mehr über das Geheimnis von V.F.D. (FF im Deutschen). Es wird immer unklarer, wer eigentlich auf der Seite der Guten und der Bösen steht, und es wird deutlich, dass Schlechtes zu tun nicht zugleich bedeutet, schlecht zu sein. Die Kinder erklimmen die höchsten Berge und ergründen die tiefsten Tiefen des Meeres und erfahren dabei immer mehr. Auch Lemony Snicket selbst bringt sich immer öfter in das Geschehen ein, seine Andeutungen werden direkter, seine Rolle in dem Buch wird klar. Der Leser sitzt dabei, nägelkauend und haareraufend.

Beim Lesen des 12ten Bandes musste ich ein paarmal heftig nach Luft schnappen. Denn was der Autor sich erlaubt, das steht dem sechsten Band von Harry Potter an Grausamkeit und emotional bewegenden Momenten in absolut nichts nach. Weniger ausgebaut, dafür in umso drastischeren Worten beschrieben. Menschen sterben auf weit schlimmere Weise als in den ersten Bänden, und es sind nicht zwangsläufig die Bösen. Und die vermeintlich Guten tun Dinge, die ein Guter in einem normalen Kinderbuch niemals tun würde. Zwar aus guten Motiven, doch rechtfertigt der gute Wille eine bösartige Tat? Als die Geschwister am Ende zurückblicken, musste ich wirklich schlucken. Das Buch trägt den Titel "eine Reihe betrüblicher Ereignisse" inzwischen tatsächlich zu Recht, auch wenn es in den ersten Bänden trotz der Todesfälle eher witzig als grausam zugegangen sein mag. Was die Kinder wohl im 13. Band erwarten wird? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch ein gutes Ende nimmt. Und wenn ich mich zwischen dem siebten Potter und dem 13ten Snicket entscheiden müsste, so würde ich zweifelsohne Snicket wählen! Am Freitag, den 13ten Oktober wird der letzte Band erscheinen. Dieser Tag ist groß in meinem Kalender vermerkt.

Ob die Bücher im Deutschen so hübsch gehalten sind wie im Englischen, weiß ich nicht. Aber im Englischen ist kein gerader Schnitt an den Seitenrändern, sondern wie zusammengewürfelte Dokumente unterschiedlich lange Papierränder. Es hätte hübsch ausgesehen, wenn man das Cover zusätzlich als eine Art Mappe gestaltet hätte, aber auch so eine geniale Idee. Jeder Band hat eine andere Farbe, sodass sich die Bücher hübsch im Regal machen.

Ich habe auch festgestellt, dass die Buchtitel im Englischen allesamt aus Alliterationen bestehen, wie es im Deutschen leider nicht eingehalten wurde. Es geht dadurch einiges an Pep verloren, das deutsche Buch "der schaurige Jahrmarkt" heißt im Englischen etwa "The Carnivourus Carnival", was soviel wie "fleischfressend" bedeutet und den Inhalt des Buches auch tatsächlich trifft.

Da ich im Englischen natürlich etwas bewusster lesen muss als im Deutschen, fiel mir auf, wie genial manche Sätze verschachtelt sind, einige ziehen sich fast über eine ganze Seite oder länger hin. Soviele Einschübe, Ergänzungen, Einwände und Erklärungen, einfach köstlich. Stellenweise ist es gar nicht einmal so einfach zu lesen, denn der Autor drückt sich ab und an ziemlich gewählt aus, und einige der Worte sind nicht gerade in häufigem Gebrauch, aber das macht es für mich gerade besonders reizvoll. Sunny spricht inzwischen sogar kurze Sätze, sodass ihr noch mehr Raum für interessante Kombinationen an Worten und Silben gegeben wird.

Noch fünf Monate, bis sich alle Geheimnisse (hoffentlich, aber ich traue Handler alles zu *ächz*) lüften werden, und bis dahin werde ich mir hoffentlich nach und nach auch die ersten Bände zur Vervollständigung meiner Sammlung gekauft haben. Eine Buchreihe, die ich immer und immer wieder lesen werde!

(Übersetzung des letzten Covers: "Ende. Zu furchtbar zum Zeigen" *ggg* bin gespannt, ob das ein Gag vor Bekanntgabe des offiziellen Covers ist, oder ob es so bleiben wird?)




SaschaSalamander 21.04.2006, 11.20 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Maurice der Kater

Bei all den vorgebloggten Rezensionen kann es schon einmal vorkommen, dass ich eine Rezension mehrere Monate liegenlasse, bevor ich sie blogge, für "Notzeiten" im Blog quasi. Und dann sind es manchmal verschiedenste Auslöser, warum ich gerade zu einer alten Rezi greife, die ich hier einstelle. Maurice liegt seit einigen Tagen als Taschenbuch überall in den Läden, sodass ich immer wieder darauf stieß. Und nachdem auch >Iris< davon begeistert war, habe ich mich gedanklich wieder etwas damit befasst ... deswegen an dieser Stelle mal eine Rezension, die ich vor über einem halben Jahr geschrieben habe und an die ich die letzten Tage oft denken musste :-)

CoverTerry Pratchett hat nicht nur die bekannten Romane aus dem Scheibenweltzyklus geschrieben, sondern auch einige andere. Die Bücher um den jungen Johnny Maxwell habe ich gerade hier und werde sie demnächst ebenfalls vorstellen. Und dann hat er Romane geschrieben, die auf der Scheibenwelt spielen, jedoch mal eine ganz andere Perspektive als die der Menschen und Magier aufzeigen. Dazu gehört zum Beispiel "Maurice der Kater".

Maurice ist kein normaler Kater, sondern er kann sprechen. Und die Ratten, die ihm folgen, ebenfalls. Gemeinsam mit dem recht naiven Keith, einem Waisenjungen, ziehen sie von Ort zu Ort und betrügen die Menschen: die Ratten belästigen die Bürger der Gemeinden, und kurz darauf erscheint Rattenfänger Keith mit seinem Kater. Sie verdienen eine Menge Geld, und der Plan ist absolut perfekt. Als sie genug Geld zusammen haben für ihren Plan, wollen sie nur noch ein letztes Mal ihre Show abziehen. Aber in dem Ort, den sie aufgesucht haben, scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Es gibt bereits Rattenfänger dort, und sie scheinen sehr erfolgreich zu sein. Aber es gibt keine Ratten?!? Gemeinsam mit der Tochter des Bürgermeisters (einer richigen kleinen Nervensäge übrigens) wollen sie das Geheimnis um die seltsamen Rattenfänger lüften.

"Maurice der Kater" hat mir sehr gefallen, das war Pratchett mal anders. Die Geschichte ist recht kurz, verglichen mit den anderen Romanen der Scheibenwelt. Aber die Charaktere sind ebenso liebenswürdig und skurril wie von ihm gewohnt. Wo bekommt man sonst schon sprechende Ratten präsentiert, die mit Hut und Stöckchen einen Steptanz aufführen? Maurice mag zwar verschlagen sein, aber immer wieder zeigt er, dass er eigentlich doch ein großes Herz hat. Der gutgläubige Keith ist gar nicht einmal so dumm, wie er scheint. Und die Tochter des Bürgermeisters lebt in ihrer eigenen Märchenwelt und glaubt, es wäre alles nur ein großes Abenteuer. Aber scheinbar liegt sie damit gar nicht einmal so falsch, ...

Doch, Maurice wäre ebenfalls ein guter Einstieg in den etwas ungewöhnlichen Stil von Terry Pratchett, da das Buch sich sehr schnell liest und auch recht einfach geschrieben ist. Die pseudowissenschaftlichen Abhandlungen seiner anderen Bücher sind hier nicht zu finden, einfach nur reine Freude am Fabulieren und ein Kater, der die Bedeutung des Wortes Ironie scheinbar erfunden hat.

SaschaSalamander 14.04.2006, 09.33 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Endlich endlich endlich

Letztes Jahr im August las ich "die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers. Ich war hin und weg und begeistert wie schon seit Jahren von keinem Buch mehr (von Lemony Snicket kurz darauf einmal abgesehen). Und ich schwor mir: sobald es als Taschenbuch erscheint, MUSS ich dieses Buch haben. Weil es eines der Werke ist, die ich immer wieder lesen werde und in denen ich immer und immer wieder einmal bestimmte Szenen durchblättern werde. Herrliche Bilder, urkomischer Text und ein großartiger Inhalt.

Letzte Woche dann in im Comixladen meines Vertrauens. Ich war heilfroh, dass kaum Mangas diesen Monat für mich erschienen. Aber zu früh über geringe Ausgaben gefreut: frustriert (wegen des Geldes) und hocherfreut (weil ich seit einem halben Jahr darauf warte) sah ich einen riesigen Stapel Taschenbücher. Endlich, endlich ist es soweit!

Meine Rezension (hochbegeistert und deshalb für Neulinge des Buches vielleicht etwas verwirrend) findet ihr >hier<, kaufen kann man das Buch >hier<. Für Büchersüchtige mit schrägem Humor ist Moers Meisterwerk ein ab-so-lu-tes MUSS!


SaschaSalamander 10.04.2006, 15.47 | (4/4) Kommentare (RSS) | PL

Kleine freie Männer

Folgende Rezension habe ich bei Amazon geschrieben. Im Stil entsprechend etwas anders als bei ansonsten hier im Blog üblich, aber momentan habe ich keine Lust, zwei Rezensionen für ein Werk zu schreiben. Zumal es schon über eine Woche her ist und die Rezension noch immer nicht veröffentlich wurde, langsam werde ich sauer! Und dieses Hörbuch möchte ich Euch dann doch nicht vorenthalten, abgetretene Rechte an der Rezension hin oder her! Voilá, here we go:

Endlich wurde ">kleine freie Männer<" von Pratchett auch vertont. Die Hörbücher des Autors gehören zu den wenigen Werken, für die es sich meiner Ansicht nach lohnt, das Buch zu lesen und direkt anschließend das Hörbuch zu genießen. Wie oft man das Buch auch schon gelesen hat, die Hörbücher waren bisher alle großartig. Als ich diese neue CD jedoch in den Händen hielt, war ich erstaunt: kein Dirk Bach, kein Peer Augustinski. Sondern ein gewisser "Boris Aljinovic". Aha? Dem Booklet zufolge ist er seit 2001 der Berliner "Tatort"-Ermittler und hat sich neben zahlreichen Fernseh- und Filmproduktionen sowie als Hörbuchsprecher einen Namen gemacht. Für mich jedoch zählte nur eines: schafft die neue Version des Hörbuches es, sich an den bisherigen Meisterwerken "Der Zeitdieb", "Die volle Wahrheit", "der fünfte Elefant" (jeweils Dirk Bach) und "Gevatter Tod", "Nachtwachen" und "Ab die Post" (jeweils Peer Augustinski) zu messen?

Kurz zum Inhalt des (geschickt) gekürzten Hörbuches: Die 9jährige Tiffany will Hexe werden. Sie macht sich Gedanken über die Dinge hinter den Dingen. Gleichzeitig sitzt die Hexe Perspicazia Tick in einer parallenen Welt und stellt fest, dass Tiffanys Welt eine große Gefahr durch die Feenkönigin droht. Tiffany als angehende Hexe ist die einzige, die diese Gefahr abwenden kann, deswegen entschließt Perspicazia sich, dem unerfahrenen Mädchen zu helfen und ihr ihre Kröter für gewisse Zeit zu überlassen. Außerdem bekommt Tiffany Hilfe von kleinen, blautätowierten, rauflustigen Männern, den "wir sind die Größten". Als die Feenkönigin Tiffanys Bruder entführt, macht sie sich mit der Kröte und den kleinen Männern auf in das Märchenreich, um ihren Bruder und ihre Welt zu retten.

Die Geschichte selbst ist, wie bei Pratchett üblich, spannend und voller hintergründigem Humor. Das zeitgleich erschienene Hörbuch "Ein Hut voller Sterne", ebenfalls vorgetragen von Aljinovic, ist das darauffolgende Werk um Tiffany, sollte also erst danach gelesen werden. Für Pratchett-Fans wie immer ein Genuss, für Neulinge auf jeden Fall ein sehr gutes Buch zum Einstieg.

Und Boris Aljinovic? Kann er das Niveau der bisherigen Lesungen halten? Er hat keine zu Bach oder Augustinski vergleichbar markante Stimme, klingt etwas "braver" und ruhiger. Allerdings beherrscht er es sehr gut, den unterschiedlichen Figuren durch Tonhöhe, Dialekt und Tonfall einen ganz eigenen Charakter zu verleihen, die Geschichte wird durch ihn greifbarer. Auch, wer das Buch schon gelesen hat, wird durch seine Lesung ganz neue Eindrücke gewinnen und sich noch einmal köstlich über Tiffany, Kröte und die kleinen Männer amüsieren. Musik und Hintergrundgeräusche wurden hervorragend eingefügt: nicht zu laut, atmosphärisch und immer genau im richtigen Moment.

Wer also die bisherigen Pratchett-Hörbücher mochte, kann bedenkenlos zugreifen. Wer bisher noch kein Hörbuch von Pratchett gehört hat: Los, los, nun wird es aber Zeit!


SaschaSalamander 03.04.2006, 14.13 | (0/0) Kommentare | PL

Kille Kille

Vor kurzem bin ich durch Zufall auf diese CD gestoßen. "Kille Kille". Da musste ich bei diesem Titel sofort an "Küsschen Küsschen" oder "Kuschelmuschel" denken, Kurzgeschichten mit überraschenden Pointe vom Meister des schwarzen Humors, Roald Dahl. Und was ich im Klappentext las, ging dann auch etwa in diese Richtung. Habenmusste! E.W. Heine ist übrigens, wie ich erfahren habe, der Bruder von Helme Heine (Kinderbuchautor "Freunde"). Hm. Es ist ungewöhnlich, eine Rezension nicht über ein Buch, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten zu schreiben, wo fange ich an? *grübel*

Ich würde Euch ja zu gerne den Inhalt einiger Geschichten erzählen, doch ich würde damit einigen Pointen vorweggreifen. In manchen Rezensionen las ich einiges vorweg, doch ich ärgerte mich nur darüber, hatten sie mir schon einiges an Lesefreude genommen. Deswegen möchte ich mich lieber bedeckt halten und Euch den vollen Spaß gönnen!

Der Sprecher, Thomas Fritsch, ist übrigens genial. Einer meiner Lieblingsschauspieler, einer der wenigen guten in unserem Lande. Es gelingt ihm, die Geschichten mit einem fiesen Grinsen im Gesicht zu lesen, das man während des gesamten Vortrages vor sich zu sehen glaubt. Er passt einfach hervorragend!

Die Geschichten beginnen allesamt recht banal, in locker-luftigem Erzählstil, ganz alltäglich. Der Leser kann sich sehr gut in die Szenerie hineinversetzen, denn Heine spielt hervorragend mit deren Phantasie. Er praktiziert die Kunst des Auslassens, und der Leser ergänzt das Fehlende ganz automatisch in Gedanken, malt seine eigenen Bilder im Kopf. Und dann, mit einem lauten PENG, platzt die Geschichte ganz unerwartet. Und der Leser sieht: ich habe falsch gedacht ... oder zumindest nicht mit diesem Ende gerechnet.

Nicht alle dieser Geschichten basieren auf diesem Prinzip, aber unerwartet sind die Wendungen allemal. Zynisch, bissig, voller Schadenfreude. Und mit einem kleinen, verschmitzten Lächeln um die Lippen. Ich liebe solche Kurzgeschichten. Sie lassen sich herrlich im Alltag einbinden, wenn mal gerade keine Zeit für ein dickes Buch ist. Ein kurzes Geschichtlein vor dem Einschlafen, dazu ein befreiendes Lachen, das ist herrlich. Schade, wer sich diesen Autor entgehen lässt ;-)

SaschaSalamander 27.03.2006, 10.39 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Böse Sprüche für Sie und Ihn

Nach >"Böse Sprüche für jeden Tag"< und >"Böse Bauernsprüche für jeden Tag"< habe ich mir nun auch "Böse Sprüche für Sie und ihn", ebenfalls gesammelt von D. Bittrich, besorgt. Eine Sammlung erfrischend fieser "Nettigkeiten" rund um beide Geschlechter für jeden Tag des Jahres. Beide kriegen ihr Fett weg, und eigentlich kann man immer nur zustimmend nicken ;-)

Ein paar Beispiele:

Wer seiner Frau ein Haus baut,
darf die Falltür nicht vergessen.
Antonio Gaudi

Wenn zwei Liebende sich einig sind,
brauchen sie eine Schwiegermutter.
Oprah Winfrey

Sex ist beim Mann ein natürlicher Trieb,
der mit der Pubertät beginnt
und mit der Ehe endet.
Diane Keaton

Eine Frau heiratet in der Erwartung,
der Mann werde sich ändern.
Ein Mann heiratet in der Erwartung,
die Frau werde so bleiben.
Beide irren.
Paula Modersohn-Becker

Im Alkohol müssen weibliche Hormone sein.
Man redet wirr und kommt nicht mehr in die Parklücke.
Craig David

Die Männer von heute sind auch nicht mehr das,
was sie noch nie gewesen sind.
Kylie Minogue

Kaufst Du >hier< ;-)

SaschaSalamander 25.03.2006, 11.54 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Herrlich schwarzer Humor

Derzeit lese ich einige von E.W. Heines Kille-Kille Geschichten. Schonmal davon gehört? Mir sagte das bis gestern überhaupt nichts. Zufällig stieß ich in der Bücherei darauf, und ich bin absolut begeistert. Genau mein Ding. Ganz normale Geschichten und dann plötzlich eine Pointe voll triefendem Sarkasmus, mit der man nicht gerechnet hätte. Eigentlich war ja in dieser Hinsicht Roald Dahl der Meister für mich, aber diese Kille-Kille sind mindestens genauso gut. Eine ausführlichere Rezension gibt es natürlich am Ende des Buches ;-)

SaschaSalamander 22.03.2006, 15.37 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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